1837 / 135 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

kohlen fkontrahiren, die in fünf gleihen Theilen, vom 1. Sep- tember 1837 bis jun 1, Juli 1838, geliefert werden sollen.

Die Admiralität hat bekannt gemacht, daÿ zwei große * Dampfschisse auf ein Jahr in Diensk genommen: werden sollen ; es heißt, sie seyea zu einer regelmäßigen Fahrt zwischen Fal- mouth und der Nordküste von Spanien bestimmt.

Einige Blätter meinen, die Ernennung eines See-Offiziers,

des Admiral Napier, zu einem sollen Kommando, wie das der Britischen Legion in Spanien, würde Unzufriedenheit unter den höheren Offizieren der Legion hervorbringen, und ändere befürch: kten, ‘daß der tapfere Napier dort leicht seinen glänzenden Ruf einbüßen fönnte.

Es sind Briefe von dem in Afrika reisenden Capitain Ale- xander vom 1. Januar ‘hier eingegangen. Der Reisende -be- fand sih wohl, und war damals in Africaners Kraal im Lande der Groß -Namaguas , etwa in 289 20° súdlicher Breite und 189 :40‘-óftlicher ran von Greeiwich¿ 50 Engl. Meilen östlich von -dem:warmeni Bade einer heißen Quelle, die eine Tempe- ratur von etwa 329 R. hat. Das Land, welches ‘ex passirte, f{hildert-er folgendermaßen: ‘„„Von allen: abscheulichen Ländern, die ih jemals geschen: habe, ist däs zwischen den-Kamies-Ber- gen und dem Garéep - Flússe (dem Hum der / Namaquas) das s{chlechteste; es ist dürr, |steiniz,. von grauem: Anse- Hen, mit heigen. Ebenen, s{chwarzen Bergen und hat nur etiva alle 40-50: Meilen eine Quelle: Wir: sind indeß gläæŒli{ch hindurch gekommen; und-auhch den -Orange-Fluÿ

haben wir glücklich überschritten. Der Häuptling Abraham war | nah dem warmen“ Bade voraUsgegatigen und kehrte mit: 16 |

Schwimmern'zurück, die uns. unsere Karavane, welche aus zwei ‘Anfange des nächsten ‘Schu'jahres im Königreich Polen 24 |

Hülfslehre*, die besonders in der Deutschen Sprache Unterricht |

Wagen, funfzig: Pferden- eben so vielen Ochsen und Schafen

Uund-6 fen.“

dás Land sich mit jedem- Schritte -verbessere und viele außeror-

dentliche Dinge enthalte, z. B. Berge. von Eisen, zweibeinige |

Sehlangen von ungeheurer Größe, Menschen mit Élephanten-

Füßen, Einhörner u. w. Det Capitain Alexauder hoffte im März die ‘Wallfischs Bai, in 229 #5‘ súdsicher Breite, zu errei- |

chen, und ‘dort ein Schiff zu finden, auf dem er nach: dem Kap der guten Hoffnung zurückkehrem: könne.

Santander, hat dem Kongreß unterm 1. März angezeigt, daß in’ dem Finanzjahre vom L Séptember 1835 bis 1836 die Ein- nahmen 240,090 Dollars mehr ‘betragen haben, als ‘die Ausga- ben, und daß der Vorrath im Schaße sich auf mehr als eine Million Dollars vêrmehrt' hat. Es waren zwei Millionen von

der: iläándishea SchÚld abgetragen ‘und ein Achttheil der :Zoll- t "_riß einen Theil’ der Brücke fort; es stürzten dabei sieben Men-

schen und ein Wagen in den Fluß, wurden aber durch die Fáhr- | leute glücklicherweise noch gerettet. Der Sächsische Werder steht | ganz unter Wasser, und zu den in den Uferstraßen gelegenen ;

In der Nacht

Einkünfte zum Besten der ausländischen Gläubiger bei Seite

gelegt, welche man zu befriedigen hoffte, wenn sie sich eine Her- |

abseßung: ihrer Forderungén gefallen lassen wollten.

London, 28. April. (Allg, Ztg.) Durch die hiesige Tür: kische Botschaft wardneulich ein Memoire an Lord Palmerston | überreicht, worin sehr umständlich auseinandergeseut wird; wie | die Pforte seit der lézten mit Méhmed Ali unter dem Einflusse | c

| schwemmt. Obgleich nun das Wasser bereits wieder im Fallen

Englands und Frankreichs nach der Schlacht von Koniah getrof- | i j begriffen ist, so haben doch die Uferbewohner empfindlichen Ver-

fenen Uebéreinkunst ihre Verhältnisse mit dem VicezKönig von

Aegypten geordnet habe, und wie, troß der vobherrschenden fried- | ( | Vorkehrungen dagegen treffen fonnte.

lichen Tendenz des Ottomanischen Divans, weiche bei jeder Ge-

legenheit kundgegeben werde, es doch bei dem großen militairischen |

Veehmed Ali:fortwährend unterhalte,. ihr unmög- | Tlih geworden, Verfügungen zu treffen, um jeden Schein von rück- | haltigen Absichten, dèên man“ der Pforte zu -unterbreiten suche, |

zu entfernen. «Sie: sehe si{ch vielmehr gegen ihren Willen ge- | Obelisken, welcher im Das Ehren der Opfer des 2, Mai

Aufwand, denA

¿wunges, “große Ausgaben zur Erhaltung eines ungewöhnlichen militairischen Etats zu machen, und wünsche nichts sehnlicher, als denselben vêrmindern zu fönnen, denn ihre bedrängte finanzielle Lage. gebiete die größte: Sparsamkeit, welche auch in allen: Zwei- gen der Administration mit Ausnahme des: Kriegs-Departements, aufs stremgiie_ erzieit worden sey, jedoch wenig fruchte, so lange es dein Sultan nicht erlaubt sey, zu entwafsnen, und seine Ar- mee so zu reduziren, daß ihre Stärke mit den úbrigen Leijèun- gen des Laûdes in: gehöriges Verhältniß trete. Judem sich das

Memoire über déesen “Punkt sehr weitläuftig ausläßt, deutet es l ! y ; / | Herrn Caballero aufgeworfene Frage, ob die Cortes jeßt nach

“erfolgter Annahme der Constiution ihre Sizungen noch fort-

dienen müsse, ihn wie die Pforte nach und nah zu entkräf- | segen dürften, einer Kommissim zur Beantwortung überzoiesen.

darauf hin, daß es wünschenéwerth wäre, Mehn:ed Ali zu ver- anlassen, seinetseits von éine System abzugehen, das nur dazu

ten, und ‘die hesten Hüifësquellen der“ Länder zu +rshdpfen, in welchen er: gebiete und Garnisonen haite. Ohne irgend eine gehässige Aeußerung gezen- Mehmed Ali vorzubringen, nimmt

das Memotire vicltnehr dessen gegenwärtige Handlungsweise in

Schus und beklage nur, daß der erste Fehtiritt ihn natürlich

habe ¿zwingen müssen, aufeiner Bahn fortzufahren, die alle

Uebel mit sich fúhre, welche mißfkannte Rechte stets zugleich auf den zurückfallen lassen, der sie zu verleßen gewagt habe.

iu bringen, worein Beide seit dem leßten Kriege“geseßt worden, sucht das Memoire zu beweisen, daß dann ‘ein wirklicher Frie- denszustand- zwischen! der Pforte und Mehmed Alt denkbar sey, wenn der: wirkliche Rechtszustand wéeder hergestellt- werde. Zu diesem Ende, so heißt es beiläufig in dem Memoire, würde «die Pforte: Mehmed Ali alle Gerechtsame ‘einráuraen, welche er vo7 dem Einfaáll in: Syrien fár-sich angesprochen habe, und de- ree? Verweigerung ihn ‘eigentlich zum Kriege gegen den Sultan angetrieben habe. Könnte sich Mehmed Ali damit begnügen, woran die: Pföórte' aus dem Grunde nicht zweifeln wolle, 10e! der Vice-König immer von Mäßigung und Abneigung vor jeder Eroberung: spreche, so würde ihn der Sultan mt“ Freuden in dem rechtmäßigen Bestb aller jener Länder anerkennen, die Meh- med Ali im Namen des Großherrn vor den zwischen ihnen eingetretenen Feindseligkeiten verwaltet habe, und ihm alle'Sou- veränetäts:Rechte, welcheer,. der Großherr selbst, darüber ausübte, einräumen. Jndem das Memoire auf ein solches Arrangement einen besondern Werth -fegt, und alle Vortheile mit vieler Ge- ichicklickeit herauizuheben sucht, die dädurch für Mehmed, oie Pforte, die Weáchte, welcken an Erhaltung des politischen Gleich- gewichts im Orient haupsächlih gelegen ist, entspringen müs- sen, sucht es das Britische Kabinet zu veranlassen, daß es seine Wirk{amkeit eintreten lasse und alles Dienliche anwenden möchte, damit Mehmed Ali die gúüten Absichten der Pforte erlenne, wid sich: willig zu einem Uebereinkommen verstehe, das ihm nach der Ansicht des Ottomanischen Kabineis eben so zusagen müsse, als es ver Pforte genehm wäre. Hieraus gehr deutlih hervor, worin dié Mission Sarim Esfendi's' in Kahira, über welche so große Ungewißheit herrschte, bestand; daß sie nicht geglúckrt sey, ist offenbar, Weil die Pforte einen andereti Weg einschlägt, um auf: ein Projekt zurückzukomimen, das zu verwirklichen ihr sehr am Herzen- liegt. Ob das Memoire hier eine solche Aufnahme

unden: bestand, sicher über den Fluß hinüberschaffen hal- | Namaquas Hacttert, obgleich das Land um Africaners Kraal anscheitiénd dürr ist, zahlreiche Rinder- und Schafheer- den, und sie versichéktén dem Capitain Alexander, daß nordwärts

an der Weichsel-Brücke zusammen.

S

e

finden wird, wie man in Konstantinopel vorauszusezen schien, ist bis je6t noch unbekannt. | E N y Niederlande. Aus dem Haag, 10, Mai. Jhre Maj. die Königin werden am Montag den 16, Mai die Reise näch Berlin an-

treten. Die erste Kammer der Generalskaaten hat nunmehr die Ge- ses-Entwürfe über verschiedene Aenderungen im Civil-Kodex eben- fálls angenommen, und man sieht jéßt der Schließüng beider Kammern entgegen. :

Belgten,

Brüssel, 10. Mai. Heute fand ‘in der Kapelle des Palais in Laeken die feierlihe Taufe des neugeborenen Prinzen statt. Pathen waren der Herzog von Orleans und die Prinzessin

Adelaide, die Beide, eben so wie der Prinz von Joinville und

fámtntlihe Staats-Minisier, zugegen waren. Der junge ‘Prinz wird jeßt von den Zeitungen Prinz Philipp genannt.

Die Belgische Akadentie hat dem Herrn Andreas van Has- sclt, als Verfasser einer Denkschrift über die ältere Französische Poesie in Belgien, eine goldene Medaille zuerkannt.

D 0 L en Warschau, 12, Mai. Der General: Ozarowski, Mitglied des Staatsraths des Königreichs Polen," ist wteder hier einge- troffen. '

und Unterrichts-Angelegehheiten, macht bekannt , daß mit dém zu ertheilen haben, mit einem jährlichen Gehalt von 200 Rthlr.

das vo!schrifrsmäßige Examen abzulegen.

Am Dienstag frúh ging hier aus Krakau die Nachricht ein, daß das Wasser der Weichsel bei dieser Stadt am öten d. in Folge anhaltender Regengüsse um 6 Fuß gestiegen sey, und daß man ein uoch höheres Steigen erwarte.

warnt worden, sich vorzusehen, indeß wurde doch ein bedeuten-

der Theil Brennholz, das nicht gehörig gegen das Andringen

des Wassers geschüßt worden war, fortgerissen und häufte sich Ami Mittwoch über- das noch den ganzen Tag über

das Wasser, D Weichsel gelegenen Straßen und

shwemmte die an «der

zunahm ,

Häusern kann mau nur auf Kähnen gelangen. von vorgestern auf gestern erreichte das Wasser cine Höhe von

17 Fuß 10 Zoll. Seit gestern früh um ö Uhr aber steigt es nicht s | | zusehen; die meisten werden durch die dort fortwährend gr

renden bösgartigen Fieber dahingerafft, oder sle finden unl

weiter. . Um halb § Uhr wurde der Rest der Brücke fortge-

lust erlitten, roeil das Steigen so plôslich eintrat, daß man keine Es twerden daher milde

Beiträge für die Itothleidenden gesammelt.

S panien. Madrid, 2. Mai. “Getern -dráagte sch Alles nah dem

errichtet worden ist, um dem Trauer - Gottesdienst für dieseiben beizuwohnen. Das Monumeit ist mit Altáren umgeben, auf denen die gottesdienstlicthen Ha1dlungen vollzogen werden sollen. Die Leichenrede wird der Geiktliche Garcia Blanco, Deputir- ter für Sevilla, halten. Seit aht Uhr Morgens war die Na-

den Behörden gehegten Besormisse gegründet seyen. Jun der vorgestrigen Sijung der Corres wurde die von

Der Franzöfische Botschafer am hiesigen Hofe, Herr von Latour:Maubourg, hat gestern Madrid verlassen, um einige Zeit die Bäder in den Franzdiüsche! ‘Pyrenäen zu gebrauchen.

Durch ein Königliches Dkret ist es verboten worden, ohne besondere Erlaubniß Gemälde, Bücher und Manuscripte alter Spanischer Autoren außer Lawes zu schaffen.

Uever die Einnahme von Cantavieja durch die Karlisten

Um | hat man jegt hier Nachsteßdends erfahren: „Das in Cantavieja

jedo ch Mehmed Ali und den Sultan aus: der falschen Stellung E s Jahre 1835 unter den Befehin des Grafen de las Navas die

in Garnison stehende Batailln ist eines von denen, die im

Mancha verlassen , nah Madid gehen und die Republik pro- fiamiren wollten. Dies Batallon hat, von seinen Unter-Offi-

“zieren aufgereizt , Karl V. prolamirt, den Gouverneur ermor-

det und das Fort an 200 vn Cabrera abgesandte Soldaten übergeben. Der Anführer dises Karlistischen Detaschements ‘hat ; nachdem er das Fort inBesiß genommen , sofort neun Offiziere erschießen lassen. in dem Fort zurückgelassenen Knonen und 1500 Flinten sind den Karlisten in die Hände gefllen. 1 Im Españoi liest man: „Pie Disfussionen im Britischen Unterhause haben zu einem zufwdenstellenden Resultat geführt. Man wird jedoch von cinem pacrikischen Unwillen ergriffen, wenn man die ungerechten Bemerkuntn mehrerer Redner und seibst Lord Palmerston’s liest. Wir derden als Barbaren, Unmen- schen, als eine Nation von Carsben geschildert. Lord Palmer- ston sagt, wir seyen die blutdkstigste Nation, uad entnimmt die Beweise fúur diese Aeußeruq aus der Eroberung Atncrika’s und aus allen Kämpfen Spanienvon dem Erbfolge-Kriege an bis zu dem Unabhängigkeits- Kriege. Pir protestiren feterlich gegen diese Beschuldigung. Grausamkeir wq niemais ein Laster der Spanier ; es ijtunoereinbar mit unseren Sisen, Jdcen Und unserem Glauben. Unser Charakter ist edelmüthig| deni die Nation ist brav und fann daher nichr grausam seyn} Barbarische Handlungen sind alerdings in unseren Kriegen, \\vohl daheim, ‘als im Auslande begangen worden. Namentiich ist der jezige Kampf dadurch bezeichnet worden. Madrid, Bxelona, Saragossa und Cartha- gena beweisen hitreichend, daß sine edelinuthrge Nation einige, des Namens Spanier unwürdig Glieder enthalten kann; aber ihre s{chändlichen Versuche werdq allgemein verabscheut. Unsere BVerleumdér mögen die Veschicht| lesen. Sind nicht auch Hand- lungen dec Grausamkeit unter F Herrschaft der Stuart?s und

Diese Erwartung | "Hat sich auch bestätigt, denn am Dienstag Nachmittag stieg auch ¡bei Warschau das Wasser der Weichsel schon über 13 Fuß. Die

Der Prásident der Republik" Neu-Granada, General | Uferanwohner waren zwar von den Bezirks- Kommissarien ge-

Es herrscht die größte |

Dit vier von Evariste San Miguel |

Cromiwell's vorgekommen? Man mache nicht eine ganze Nate Militair Division berichtet vom 10, April aus Castello Brattco,

fúr Handlungen verantwortlih, gegen die sle seiber zuer| testirt.

die Nation kein Opfer, um ihn schnell zu beendigen.

civilisirte Nation sollte uns bei einem so schwierigen Unterne

der Hy

men beistehen, denn die Sache Spaniens ist die Sache manität und der Civilisation.‘‘

D ortugal

Lissabon, 17. April. Das Diario do Governy, hält cinen Befehl an die Kommission des Depositums de au den Kloster-Bibliotheken zusammengehäuften Bücher, worin thin auf verschiedene Anfragen aberma!s die früheren Befehle v Jahre 1835 eingepräat werden, daß sie niht nur olle Bi aus den Klostec-Bibliotheken in ein Central-Depotum zus, menbringen sollen (wozu das Kloster von S. Francisco in § bon bestimmt ist), sondern auh alle Kloster: Archive, Gen und jede andere literarische oder wissenschaftliche Merkwü keit diéser Klöster. Die Klöster wurden schon im JIahre 1 aufgehoben und erst im März 1835 wurden die Befeßle q ben, Rücksicht auf die Klostershäße zu nehmen. Sieben My standen dieselben beinahe ohne alle Aufsicht; kaum daß die-L behörden die“ Hauptthúren derselben verschlossen, jedem aber} Schlüssel einhändigten, der Lust hatte, sich darin umzuseh

| Man kann sih deshalb leicht einen Begriff davon machen,

Die Regierungs:Kommission des Jnnern der geistlichen | man mit den Gegenständen, die sie enthielten, umging,

“man dieses und jenes sich zueignete und wegschleppte; ja, y

manchen Orten, namentli in Porto, soll es geschehen sg daß sih die Buben auf den Straßen mit den Büchern war Daß dadurh mancher kostbare Schaß fúr die Wissenschaft y

angestellt werden sollen, und daß dazu qualifizirte Personen sih | loren gegangen, ist wohl nicht zu bezweifeln, besozders von

bei der Warschauer Prüfungs-Kommission melden können, um |

ten Manuscripten, die, wegen ihres unscheinbaren Aeußern, y wenigsten Werth zu haben schienen, und von Krämery Pfefserdúten, oder um andere Gegenstände hineinzuwtckeln, nußt wurden. Noch vor einigen Tagen kaufte Jemand werthvolles Original - Manuskript vom Jahre 1640, wel eine Beschreibung der Provinz Martanhao enthält, für 4 6 schen. An den Gemälden hat man sih nicht so sehr vergrify besonders Original-Bilder von großen Meistern, die hier uy

| sich vorfanden, hat man unberührt gelassen, weil- dieselben y

shmukbigsten aussahen und sie Niemand zu würdigen versgy

Das Portugiesische Kriegs-Fahrzeug „„Galatea““ ist heutey dem nah Angola bestimmten Gouverneur ausgelaufen. Dieh sellschaft auf diesem Schiffe war sehr gemischt, sie bestand nur aus de: Gouverneur, sêinen Adjutanten und vielen Ciß und Militair-Personen, welche in jenen Besizungen Ansiely gen erhalten, sondern auch aus den seit 2 Jahren bier in d Gefängnissen. angehäuften Räubern und Mördern, die man n

dem Înnern von Afrika verwiesen hat, von wo sie dann oft n Aóblauf der Zeit ihrer Verurtheilung als ehrliche Leute zuril

kehren, und um so ehrlicher sind, je mehr sie das Glüci d begünstigt hat. Judessen haben unter hundert wohl faum ze das Vergnügen, das Terrain ihrer ehemaligen Thaten wied

den s{chwarzen Völkerschaften cin hesseres Loos, als sie es Vaterlande erwarten können. Mehrere Offiziere, die um t Anstellung und Versezung nah Angola nachgesucht hatten y

mit diesem Schisse abgehen sollten, haben ih, nachoem m hier ihnen erst allen rückständigen Sold ausgezahlt hat, vere Dieses ijt wieder cine gat a in Jahr und Tag erst wieder ein a deres Schiff abgeht, so haben sie volle Zeit, sich auszureden, uf an eine genaue Unrersuchung des Faktums denkt hier Niemau! Die nach Angola verwiesenen Verbrecher müssen, sobald sie da ankommen, Soldaten werden, und da vertheist man sie de | im Land und an den Kästen, wo irgend nur ein Fort oder e | sogenanntes Prásidium ist, welche lebtere tief in Lande lie

tional-Garde unter Waffen uni defilirte, nah beendigter Feier- | so weit sh die vorgebliche Oberherrschaft der Portugiesey e

lichkeit, vor dem General Qtiroga. “Ruhe in der Hauptstadt und nts läßt befürchten, daß die von

und vorgezogen, hier zu bleiben. eigene Speculation.

streckt, die daselbst eigentlih in nihts Anderem besieht, al ufs die schwarzen Deherrscher, die sich alle Könige nennea, u nicht viel mehr als Deutsche Dorfschulzen sind, die Portu sche Oberherrschaft dem Namen nach anerkennen. Diese Auß wachten sind denn auch die vorzüglichsten Stationen für d Sklavenhändler, von wo aus sie durch List oder Gewalt von d benachbarten feindlichen Stämmen SWeiber und Kinder erhalte

sle werden ihnen auch freiwillig von diesen Stämmen zugefüh gegen Austausch von Gewehren, Pulver und Blei, was di

eger die kosibarsken Artikel sind, so wie Glasperlen-Schni Die Soldaten, im Einverständniß mit den Offizieren, lei ihnen in diesem Geschäste die besten Dienste und verdienen st etwas dadurch,| so daß, wenn endlich die Zeit ihrer Verweisu und der dortigen Dienstjahre vorüber ist, sle in Compagnie d auf eigene Faust dieses Geschäft fortführen. Das verrust von allen diesen Präsidien ist das von ‘Pedras Negras, wi selbst einmal einer der ersten ‘Portugiesischen Staats-Minister Ende des vorigen Jahrhunderts bloß durch eine Hof- und Sti Intrigue verw:‘esen wurde, nach einigem Aufenthalt daselbst / glücklih näch Portugal zurückkam.

Lissabon, 19. April. (Allg. Z.) Die offiziellen Ne ten aus Algarbien reichen bloß bis zum dritten. Es geht au selben hervor, daß man den Remeschido miiseiner Bande noci vergebens aufsucht, ungeachtet sie bald hier, hald dort Rind reien begeht. Wanche der Räuber sollen sich die angek Amnestie zu Nußen machen, und bei den: Kommand unten d Expediton melden. Das lebte Treibjagen in den Gebit) gegen Remeschido wurde am 3ten d.veranstaltet, und bestand l allen Militair-Detaschements in Begleitung von 2000 Treibth

lauter Gebirgsbauern; Schlucht für Schluchr und Bus 1

| Busch wurden durchstöbert, ohne daß man eine Spur von N

bern aufgefunden, so daß man unverrichteter Sache sich N in die Standquartieré begab. Am Ende des Treibens al ein Bauer, gehört zu haben, daßdie Bande sich nach dem M de Santa Maria zurückaezogen habe, noch wahrscheinli ist es, daß der größte Theil derselben sich mit unter den

bern befand, und so fúhrt denn Remeschido die gegen L sandte Macht an der Nase herum, und spielt ein wahres N des Versteckens. Der Militair-Kommandant aus der Minho ertheilt die Nachricht vom 10. April, daß der berü Räuberhauptinann Thomas das Quingoias mit sciner W

Pro

nach Galizien übergegangen, wo er von Spanischen Truppes) schlagen worden sey, daß man aber später in Minho auf den (0 gefähuren desselben, Pitaes, gestoßen, der in dem Gefechte Nob Aus Beja schreibt, man vom U2ten, daß die besten" anl richten aus den Gebirgen eingelaufen, indem man nirgends

ben.

versammelce Bande mehr gewahre, Der Kommandant de

Der Bürgerkrieg, welcher unser Land verwüstet, bi allerdings einen Charakter angenommen, der mit dem It, Jahrhundert unverträglich is , und aus diesem Grunde sch Ja! jed

(bildet hade, welche die dffentlich Bande: in Verb

jer-Regiment wurden 8 Räuber gefangen, allein da die Eskorte \erselben von einem Theile der Ö

die Eskorte in die Nothwendigkeit enen zu erschießen. Das Ministerium ertheilt darauf den Be- (ehl an den Kommandanten, sassen, Und die Thâter zur Verantwortung zu ziehen, wenn sie

opfern, fommt gar nicht in Betracht, Bauer und Soldat auf solchen Streifzúgèn schonungslos gegen

weniger würde man Bedenken tragen,

Zeuge austreten zu müssen,

di

agzin- dem. Distrikte von: Guarda s eine große Räuberbhande l e- Ruhe stôre, und mit der indung. stehe, welche am obern Douro - raubt.

urch die gegen sie ausgeschickten Detaschements vom 2ten- Jä-

ande angegriffen wurde, sey verseßt gewesen, die Gefan-

diese That streng untersuchen zu

ne Noth \o handelten. Das Ministerium muß wenigstens

zurch derlei Befehle scheinbar gegen solche Barbareien Vaß-

daß sie zu nit dienen, hat die Erfahrung denn ein Menschenleben hier dahér denn auch Búrgér,

egeln- ergreifen; hon ' hundertfältig bewiesen ,

die Gefangenen si betragen,’ nicht etwa, weil sie Räuber und b nórder sind, sondern weil sie ihnen die Unbequemlichkeiten ver- sahen, na thnen umherzustreifen. Da sie überdies wissen, yenn sie dieselben an die Justíz abgeben, daß sie außer der Ge, ángnißstrafe meistens ungestraft davon kommen, úber lang oder ucz flächtig werden und ihnen dann wieder neue Unbequemlich- eiten verursachen, so ergreifen sie lieber die erste beste Gele- zenheit Und iehen sie nicder, vorgebend, daß die Noth sie dazu jezwungen. Wollte man wirklich strenge Untersuchungen gegen hie Thäter einleiten, und sie nah Befinden bestrafen, o pirde sich Niemand mehr die Mühe geben , die Räuber einzu- angen. Befehle respektirt man nun eimnal heutzutage hier iht niehr: der Offizier gehorcht seinem Chef nicht, die Solda- ei ihren Offizieren nicht, National-Garden handeln auf ihre igettt Faust, Und so thut denn jeder, was ihm beliebt, und das inzige Mittel, solhen Gräueln noch Einhalt zu thun, würde as seyn, eine beträchtliche Prämie zu versprechen und auch uf der Stelle zu bezahlen für jeden Gefangenen, den man bendig an die Justiz abliefert. Remeschido würde schon längst icht mehr existiren, und vielleicht von seinen eigenen Leuten uégeliefert worden seyn, wollte man eine ordentliche Prämie

uf seinen Kopf- seten. Gelo ist hier die {wache Seite, wo-

it man Alles erlaugen kann; man würde sich ohne, Bedenken ea Teufel verschreiben, wenn es gut bezahlt würde, um so

chen, der offenbar von den Gebirgsbauern in Schuß genom- ju wird. Briefe aus Beja theilten die Nachricht mit, daß reinigen. Tagen die Nichte eines Geistlichen mittelst eines Strides, den fie aus der Veranda herabließ, aus dem Kloster entsioh. Ein. Offizier von den Jägern, welcher im Namen sei- Freundes aus Setubal handelte und der Nonne behülflich zu dieser Flucht war, erwartete sie beim Kloster und führte sie nach dem Wirthshause, wo einige Tage vorher die Maulthiere ngefommen, die sie nah Setuhal bringen sollten. Nachdem die Nonnentracht gegen eine weltliche vertauscht war, stieg man u Pferd, und der Offizier gab ihr noch das Geleit dis vor das Thor der Stadt. “Leute, die daselbs wohnen, fagen us; daß sie nah Mitternacht durch einen Schuß erschreckt purden, Und in dem Augenblicke hätten siè Pferde daher rennen nid! farchetbare Prüúügel -austheilen hören wmít Todesgestöhn. Dreimal habe man diese Prügelei wiederholt und darauf sey es il geworden. - Hier pflegt niemand, der nicht dazu berufen s einem solchen Unglücklichen zu Hülfe zu eilenz denn einmal ürhtet man bei einem solchen Einschreiten el1b| \ch{lecht weg- ufommen, anderntheils auch der Justiz in die Hände zu falle, nd wo nicht als Mitschuldiger betrachtet zu tverden, doch- als euge was oft große Feindshaften nach ich zieht; man läßt also lieber morden, als daß man si einer nannehmlichkeit ausseßt. So auch im vorliegenden Fall; erst nit Anbruch des Tages fand man den Offizier in seinem Blute vimmend mit fünf großen Hiebwunden, einen Arm ganz von

inander gehauen, einer Contusion auf dem Magen und zwei |

vf der Brust, übtigens noch lebend. Neben ihm lag der Mantel der Nonne und der Schlüssel zum Kloskerthurme. Noch zwei “age ertrug er die furchtbarsten Leiden, bevor er seinen eist ufzab. Die Nonne war aber glücklich entkommen, ohne daß #u ihr weiter nachseßte. Es ist zu vermuthen, daß die Thä- r Soldaten waren, vielleicht von dem Geistlichen, der Wind on der. Entführung erhalten haben mochte, dazu bestochen.

Türkei.

Die Times enthält folgendes Privatschreiben aus Kon- |

jantinopel vom 12. April: „Die Dampf-Fregatte „Medea“ ing am 6vten d. in den Dardanellen vor Anker. Die Depes- hen, deren Ueberbringer Sir C. Vaughan's Secretair (Herr Iudanan) war , wurden sogleich durch einen Expressen hierher tsdrdèrt und langten am Ften d. bei der Britischen Gesandt- a ay, Es ergiebt sich, daß Lord Palmersion ín seiner ge- vöhnliden Inkonsequenz am 23, März alle die Befehle und

Vegenbesehle, die er zwischen dem Äten und 10ten desselben Mo- ; At Det an, jenem | j E 19-6 chzlússe soli Herr Urquhart | ew Reis-Efendi nit länger von Lord Ponsonby als Geschäjsts- | sondern, dem freundschaftlihen Anra- ! | eine offizielle Bekanntmachung ! Lord Pon- nicht nah Malta begeben, wie anfangs beah- | | der Vertheilung aller Arcen

ats etlassen hatte,

widerru i tin D rufen hat -

owning-Street gefaßten Bes

iger vorgestellt werden, M Lord Palmerston's gemäß, von seinem Urlaube noch vor

E. Vaughan’s Ankunft Gebrauch machen. Inby soll sich N Wurde, sondern bis zur Ankunft seines einstweiliger achfolgers in Therapia bleiben und diesen dann seinem Schisal

berlassen, sobald er ¡bm die abgeschmackten und Unverdauten |

e cingeprägt haben wird, die er von dicsem Lande und Me tcber während des vierjährigen Verkehrs mit seinem Folge 2 ‘t, errn Pisani, eingesogen hat. Die „Medea ist

j S o C Le ; i S d falls in der Zwischenzeit nicht eine neue Jnspiracion den

Ms-Secretair für die auswärtigen Angelegenheften zur An- een es neuen Planes fährt, wird Sir C. Vaughän in |

zehn Tagen hier seyn. Man glaubt allgeinecin, daß Herr Wart noch vop ¿dem 20sien d. von dier uach Lott agg wird. Jedermann, der sich für die Törkischen Angele- R g eorelset, freut si ungemein, diesen Mann von den C M t auch glänzenden Fessein befreit zu sehen, bt as inisterium neun Monate lang seine Geistesfä- “Letiltn cingezwängt hatt, Und hofft, daß nun, wo ee wieder til L, e 2 niche mehr fern sey, an welchem die öôf- der dag ang daruber zu entscheiden haben werde, 0b er andelt inisterium im Orient G es AONN „selbst hat es für angemessen befunden, h lege, (8, wel Ve ex für Herrn Urquhart hegt, ofen an den Tag bude vi t er in mit einer Auszeichnung beehrte, die in diesem Ee 4 Deispiel ist, Unmittelbar nach Empfang der Nach- rab ih derrn Urquhari's Abberufung ließ si der Sultan - Ymn anzeigen’ zu lassen, ‘er hoffe, daß er sich nicht aus der

den Remeschido zu ver- |

d m S A E

Be R R I-I Em Mw R Ard

L E N E A R E E E L

diejes trefflichen Beschlusses nah Malta ¿urúgekeßrt, |

nach London |

gegen Englands Interessen ge- |

WAS

Hauptstadt êntfernen werde, ohne ihm vorher seine “Aufwartun gear zu haben. Gestern wurde ihm die Daten et

das dieser Großherrlihen Gun| noch. mehr Wichtigkeit: -ver- leiht, ist der Umstand, daß Lord Ponsonby schon vor einêm Mo- nat um eine Audienz nachsuchte und der Sultan doch bis jest noch keinen Tag dazu festgeseßt hat. Die „Medea“ hat von Malta die Nachricht mitgebracht , daß die Türkischen Truppen in Tripolis von den Eingebornen gänzlich: geschlagen worden sind und- ihren Oberbefehlshabeë, den berühmten Tahir Pascha, in der Schlacht verloren haben. Jch weiß nicht, ‘ob die ‘Pforte einen offiziellen Bericht úber dieses Unglük erhalten-hat, aber ih sehe, daß die Türken jene Nachricht allgemein als ge- gründet betrahten. Hassuz Pascha hat, nach dem am Sonn-

tage bei der Pforte eingegangenen Bülletin, in- der- Nähe von i Sieg über ‘die Kurden davonge- ; tragen. Herr T. Bell, dessen Abreise nach Tscherkessien ich ! in meinem leßten Briefe meldete, hat in Sinope ein Boot gee j

Diarbekir einen bedeutenden

mniethet und sih ohne Verzug nach seiner Bestimmung. begeben. Wäre er nah Trapezunt gegangen, wie er ursprünglich wollte, so wúrde er von Seiten der Ortsbehörden auf“ ernstliche Hin- dernisse gestoßen seyn, denn an Bord des Dampfboots, auf wel- chem Herr Vell sh eingeschiffc hatte, befand fi- der ‘Ueber- bringer eines Fermans für den Pascha von Trapezuüt , worin diejem aufs strengste eingeshärft wird, in Zukunft keine Art von Böten mehr nach den Küsten von Abaen hunberfahren zu lassen. -— Es kamen noch immer Pestfälle in verschiedenen Vier- teln von Konstantinopel vor, da aber im lebten Monat def Wind fast beständig aus Süden wehte, so har die Krankheit ‘keine merkliche Fortschritte gemacht. Höchst wahrscheinlich wird jedoch mit dem Eintreten des Ostwindes, der gewöhnlich gegen Anfang Juni's zurückehrt, die Epidemie wiedec zunehmen.“

Ostindien.

Der Gouverneur von Kalkucta hat eine Bittschrifc, die un- ter Anderen auch von dem Bischof mit unterzeichnet war, als ungeeignet zurückgewiesen. Jn Bezug auf diese Bittschrift sagt nun der Kalkutta Courier: „Die Bittschrift betrifft“ nur das Verlangen einiger gewissenhafter Personen, an deren Spi6e die protestantische eistlichkeit steht, von gewissen Diensten .bè- freit zu seyn, die mit den religiösen Ceremoniecen der Katholi- ken, Muhammedaner und Hindus verbunden sind. 71 1,Protes stantische Soldaten“‘‘// heißt es in der Bittschrift, „, „sind gend- thigt gewesen, bei dem Gottesdienste der Römischen Kirche ge- genwärtig zu seyn.“ ‘‘ Wir finden aber nicht ein Wort von einer Beschwerde darüber, daß eingeborne Soldaten, Muhommedaneroder 6x christlichen Leichenbegängnissen und bei dem christlichen Sottesdiens in Parade aufmarschiren müssen. Betrachten wir die ganze Fassung dieses Dokuments und namentlich die Ein- sendung desjelben durch den Bischof, so könuen wir nicht umhin, zu bekennen, daß durchaus feine Ursache dazu vorhanden war und daß es ein unglúckliher Versucy i|, das Gegentheil von dem zu erlangen , was es zu verlangen beßagugotet, (Ein ande- res Blatt fügt hier zur näheren Erläuterung hinzu, der Bischof

* Und seine Parte: wollten eigentlich nichts weiter, als daß mah

eben so die Katholikea als die Hindus von gewissen Regterungs- Aemtern gouz auss{{ließen solle.) Wir sind nichts weniger als betrübt dazüber, daß die Bitischrift von den Lokal - Beórden mit Tadel aufgenornmen worden ist. Wäre irgend. eine Neue- rung in dieser Beziehung vorgenommen und etwa- eine neue militairische Leistung bei dem empdtenden Ritus des Indischen Gößendienstes geböten worden, so wäre wetügstens ein Vorwand für die Ueberreichung der Bittschrift vorhanden gewesen. Aber nichts der Art is geschehen; nur die Geistlichkeit und andere Personen haben es plô6lih für gut befunden, Gewissensscrupel zu äußern, die entweder früher gâr nicht existirten, oder leicht beschwichtigt wurden, und die Niemand bisher abhielten, gewisse Aemter anzunehmen. Wenn der Gegenstand sich überhaupt zur Diskussion eigniet, so fann dieseibe nur im Britischen Parla- mente oder Ostindischen Hause geschehen, keinesweges’ aber kann die Sache’ zwischen der hiesigen Regierung und ihren eigenén Dienern verhandelt werden. Es war durchaus keine Veran- lassung zu persdnlicher Beschwerde , welche diese Bittfchrift an die Regierung in Madras rechtfertigen könnte.“

E

Zeitungen vom Vorgebirge der guten Hoffnung vom 12, Sebr. enthalten einige Dokumente, um zu zeigen, daß die Autéwanderung aus der Kap - Kolonie ‘nah Norden und Osten nicht so bedeutend sey, als man angenommen. Es geht daraus hervor, daß 76 Kolonisten mit ihren Frauen, Familien, Wagaca u. s. w. vom Winterberg über die Gränze gegangen sind. Die genannten Blätter finden darin nichts Mer kivürdiges und mei- nen, daß in manchen Jahren wohl mehr als 76 Personen in der trockenen Jahreszeit über den Orange-Fluß gegangen seyen, „Um Freiheit, urd Gras. für ihre Schaf- und Rindvieh-Heerden zu suchen’, und dann in der nassen Jahreszeit wieder zurückfehrten. Die Nachrichten von den Kaffern lauten noch immer günstig. Die Häuptlinge derselben haben, um sich vor der Begehung gewaltthätiger Handlungen in Acht zu nehmen, beschlossen, 7e, 0iht mehr mit den Kaufleuten zu trinken‘/‘“/, und in Folge dieses Beschlusses ist in Grahamstown und längs der Gränze e | | erschienen, worin die Untertha- nen der Kolonial-Regierung, die si des Handels oder anderer Geschäfte wegen im Kasserlande befinden, vor dem Verkauf oder geistiger Getränke an die Kaffern dieses Befehls das

gewarnt werden, indem bei Uebertretung die Hälfte desselbcz

Eigenthum des Schuldigen konfizzirt und dein Denuncianten zufallen soll.“

“u

(Ds d 2 N (a d.

Derlin, 16, Mai. Man schreibt aus Breslau unterin läten d. M. : „Als Deweis gegenseitiger Duldung und Annäherung in reli- giöser Hinsicht barf angesehen werden, daß der unbemittelten evange- lischen Gemeitde zu Steinkunzenöorf (Kreis Reichenbach, Reg. Bez. Dreslau), die einer eigeucn Kirche entbehrt, auf den Wunsch der evangelischen Geistlichkeit der Mitgeöraguch der dor- tigen katholischen Ortskirche, nah Anordnung des Herrn Fürst- bischofs von Wreslau, durch das Fürstbischöfliche General-Vikariat- Amt mir vieler Bereitwilligkeit verstattet worden ist, so daß nun

| in derselben alle 4 Wochen evangelischer Gottesdienst gehalten

wird.“

Die Direction der Aachener und Münchener Feuer- Versicherungs - Gesellschaft hat eine Summe voi 544 Rthlre. 23 Sgr. als den Antheil der Interessenten des Erfurter Negies- rungs -Bezierks an der im vorigen Jahre stattgefundenen, nach den Statuten der gedachten Feuer-Versicherungs-Gesellschaft zu Seen Zwecken bestimmten Gewinnhäifte der Königl, Regierung in Erfurt zur Disposition gestellt, mit dem Antrage, iolche dem dasigen Magistrate zur Verwendung fürdie in Ex;

furt destehende Wart- und Pflege-Anstalt fär verwahrlosete Kin- der zu überweisen:

‘Die Gemeinde’ Kraja im Kreise Worbis des Regierungs- Bezirks Erfurt hat neuerlih auf einem von dem Oekonomie- Amtmann Steuber daselbst ihr geschenkten, einen Morgen ent- häftenden, durch Ankauf noch vergrößerten Plaße einen” neuen Friedhof außerhalb des Orts zweckmäßig angelegt und solchen mit einer. lebendigen Befriedigung versehen. Als eine Merk- wäürdigkeit verdient hierbei erwähnt zu werden , daß dieser neue Friedhof; nachdem die Einrichtung desselben erfolgt war „- mit der Leiche des inmittelst - verstorbenen Geschenkgebers eingeweiht worden ist.

Der Bau der -neuen ‘Kunststraße von Stettin nach Stargard ist so weit beendigt, daß mit dem lsten d. M. die Erhebung des Chausseegeldes begonnen hat.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Königliche Oper.

___ Der Beifall, welchèn Dlle. Löwe hier fiudet, steigert fich fast bet jedem neuen Debüt dieser ausgezeichneten Künstlerin, und Über die vortreffliche Schule, die ungewöhnliche Kehlfertigkeit, den zarten, ge- shmacévollen Vortrag und das volleudet s{chöne Spiel derselben fd alle Stimmen einig. Daß Einige diejenige Gattung des Gesanges, in welcher sie vorzüglih“glänzt, der anderen nicht gleichstellen wollen, daß sie das Fiorirte sogar als eine Ausartung dieser Kunst bezeicho nen'und nur das Einfache, Ungeschmückte als schön gelten lassen, dar- über wollen wir hier mik ihnen nicht rechten. 6s ist der alte Kampf jisGeu der Musik des Nordens und der des Südens, oder wesent« ih“ zwischen der Deutschen und Ftaliänischen , worüber Goethe in seinen Anmérkungen zu „Rameau's Neffe“ so Treffendes gesagt hat, und der sich immer wieder erneuert. Doch selbsi die eifrigsten Gegner der Jtaliäs nischen Oper dürfte wohlein so durchgeistigter Gesang, rote wir ihn bi Dlle. Löwe hörén, einigermaßen damit aussóhnen, so wie frübèr die Sontag âhuliche Bekehrungen bewirkte.) Ein anderer Einwurf trifft das Or- gan der Sängerin, den Klang ibrer Stimme. Daß ihr in dieser Be- ichung ‘die Natur Einiges versagt , daß sie ihr namentlich in deu

tilteltônen nicht die Fülle und Kündung gewährt hat, wie ciner Schröder-Devrient , is allerdings sehr zu bedauern, wird aber durch andere Vorzüge vielfältig aufgeroogen. Als Desdemorna in Nofsini?s ¡„Dthello‘‘, gewiß der gediegensten, charakterreichsten Over dieses Kom- pouisien, hätte Dlle: LWwe die beste Gelegenheit, ihr Talent und ibre Kunst von alle! Seiten ‘ieuchten zu lassen. Welche Stus dien mlifsen nicht, sowohl “im Gesange, wie in dexr dramati- schen Action, erforderlich gewesen seyn, um Beides ¿u eiuer so Ligen Ausbilduug, zu so schönem Einklange zu bringen. ‘lle. 2bwe vereinigt in dieser Nolle die sanfte Grajie der Sentag mit der tragischen Kraft der Schröder: Devrient. Unübertrefflich war besonders die Wirkung der Schluß-Scene des zweiten Akts, wo Deédemona dew Vater um Erbarnen fleht; die Töne diefer slchenden Kiage waren so mannigfach utancirt, daß auch dic Wiederhoiung derselben Nonladen und: Pafsagen sicts neuen Netz: erhielt, und- auch im Schrei der Verzweiflung war immer uo weibliche Anmuth, die dagegen bei der Schröder-:Devrient in diesen leidenschaftiichiten Me- menten zuweilen nicht ganz fesigehalten wurde, und zwar haupt\äch- lich wohl“ “desßhalv, weil Leutere ihre Stimme bei hochliegenden Passagen etwas forciren mußte, was Dlle. Löwe niemals aothig* hat. Die ganze Vorsiellung ‘des „Othello“ war Übri- gens" so abgerundet und vollendet zu nennen, wie sie wohl felten auf einer Bühne vörkommen mag. Herr Bader sang den Othello noch wie in der Zeit seiner [Bomseen Blütbe; fein wah- res, lebendiges Spiel ift zu’ befaunt, um darüber noeh etwas zu sa- gen. “Die Herren Mantius, Zschiesche und Fischer ließen ebenfalls nichts zu ‘w nschen übrig ; an Leßterem war befondecs eine bedeutende Berbesserung sciner Aussprache, deren Dialekt früher manchmal fô- rend wirkte, sehr sichtbar zu bemerken, und scine gesirige Leistung mußte die Lana gewähren, daß die Königliche Oper an ihm cin

recht häßbares Mitglied gewonnen hat. Die neue Beseyung der Emilia

| durch Dlle, Lenz trug auch dazu bei, mehrere Stellen der Oper zu

heben, und so war denn der Eindruck des Ganzen völlig ungetrübt und befriedigend.» Dlle. Löwe, mit rauschendem pplaus empfangen, wurde nach déu zweiten Aft allein und am Schluß mit Herrn Ba- der gerufen. —10—

Meteorologische Beobachtung.

Morgens V2 I Abends Nach einmaliger

1837. 6 Uhr, 2 Ubr. 10 Uhr. Beobachtung.

15, Mai. Quellwärme 7,09 R, Flufwärimne 8,29 R, Bodenwär;ne 8,09 R. Ausdünstung 9,111‘/ Rh, Niederschlag 0,038‘ Rh. Nachtkälte 45,1 9 R, 4-480 R... 70 pCt,

Lustdruck | 335,38‘ Par, | 335,77‘ Par, | 336,40‘// Yar, Luftwärme .…. |4— 749 R, +1349 R, [4+ 7,59 R, Thaupunkt …. |4+- 50% N. [4 47%, |_+ 4,88, Dunfstsättigung | §2 pCt, 50 pEt, 80 pCt. Wetter trübe, trübe. halbheiter. NO. NO. MWolêenzug «. ONO. _—_ Tagesmittel: 335,8‘ Par... 4-9,49R,..

Berliner Bör se ; Den 16, Mai 1837. Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zetietl.

Pr. Cour. : Brief. | Geld. N

1024 | 101% 100 9914 6375 10174

St.-Bchuld-Seh. Pr. Engl. Obl. 30. PrämßSeh. d.Seeh|— Kurm.0b].m.1,C.| f Nm. Int. Sch. do,! 4 Berl. Stadt - Obl.| 4 Königshb. Elbinger Danz. do. in Thi|— Westpr. Pfandhr,| Grossh, Pos, do. É) Ostpr. Pfandbr. 4 _—

Pomm. de. Kour- u.Neum, do, do. do. do. Schlesische do, Rücksat. C. und Z. Seh. d, K. u. N. Gold al marco, 215 Neue Duk, 18/4 Friedricbsd’or, 13 /3 And. Golämün-

13/4

643, 102% 102 _— 103 10214 do, 4 E lganas do. sf E _——

43 —_— 10314

10314

v zen ‘à 5 Thl, 108 /4

Disconto.

Pr, Cour. Thlr. zu 30 Sgr. Brief. | Gela. 142/,

Wechsel-Cours.

Amzsterdam Kurz do. ) Fl. 2 Mt. Hamburg Kut do. 2 Mt, London 3 At. s 2 Mt. 2 Mt. L, 102 2 Me. 994 8 Tage. s 2 Mt. 10134 La 3 Woch. | 2011/1 2934

e e

141 7 1531/7 | 150/ | 150 237/ 807/ 5 Wien in 20 Xr. 10114 Augsburg

Breslau ,

10114 1013,

101%

Auswürtige Börsen. L Amsterdivm, 11, Mai. Niederl wirkl. Schuld 5274, 59%, do. 9915/4 232 / x0 / Le O i) 2 /16. e 8% Span 2314. --Passive —., Ausg. Sch. —. ZinsL _— FPreuss. Präm.-Sch, 1112/1 Polo. —. OQestorr, Met, 995 6: Autwerpen, 10. Mai. O! Zans!, 8, Neues Aol. 2314.

Aug, Ol

Kanz- Bill,

Passîy e —,