1837 / 147 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

eiten derer, die sich dem geforderten Zugeständniß wider- eas noch unbeantwortet geblieben ist. Man sehe sich nur um im Lande und betrachte, was die Dissenters für die moralische Verbesserung desselben gethan haben. Jn der GrafschaftDurham S Beispiel befinden sch 110 Gotteshäuser der herrschenden Kir e und niht weniger als 246 Dissenter-Kapellen, so wie außerdem noch 200 nonkonformistische Predigt:Säle; auch die Zahl der Personen, welche die nonkonformistischen Andachtshäuser besuchen, Âbersteigt bei weitem die Zahl der Kirhgänger von atv schenden Kirche. Mit welchem Recht können also die Mitg ie: der der Anglikanischen Kirche von den Dissenters der Graf- {chaft ‘Durham verlangen, daß dieselben, außer den Kosten, dié * ihñen * ihre eigenen 3 409 Andachtsstättes verur- sahen, auch noch zur Ausbesserung „der Gebäude dieser Kirche beisteuern sollen?// Der Redner machte schießlich den Vorschlag, daß eine Kommission mit hinreichenden Vollmachten ernannt werden möchte, um einzelne Beschwerden der Dissenters nach den ‘einzelnen Umständen u prüfen und zu entscheiden. Hètr Twiß, der hierauf das Wort nahm, meinte, dig Dissen- rers könnten in der Entrichtung der Kirchensteuern nichts fin- den, was gegen ißr Gewissen wäre, denn man könne sein Géwissen nur durch“ eine aus eigenem Antriebe hervor- gehende Handlung verleßen, die Entrichtung einer Steuer sey aber’ keine ‘solche Handlung. Der General-Fiskal dagegen machte zu Gunsten der Adschassung ‘jener Steuern bemerflich, daß dieLlben einen Theil des freiwilligen Religions - Systems bildeten, weil die Kirchspiels- Bewohner sich freiwillig damit zu besteuern hätten und man doch wohl diejenige Kirche als die entfernteste von dem freiwilligen Prinzip betrachten fônue, M sich ohne Hülfe einer dergestalt erhobenen Steuer nur p ihren" eigenen Mitteln zu erhalten im Stande sey; die Kirchen - Steuern seyen aber“ deshalb freiwillige zu nen- nen, weil es kein Gescs gäbe, durch welches ihre Erhebung erzwungen werden könnte; höchstens fônne inan ge gei die Verweigerer cinen Prozeß vor den geistlichen Gerichts- fen anhängig“ machen, um fie zu bestrafen. Nach dem Kron- Juristen erhob: sich Sir F. Burdett und hielt eine lange, von der Opposition mit großem Beifall aufgenommene Rede gegen die mírtisterielle Maßregel. Er sah in derselben eine Vertcung des Eigenthumsrechts und“ fand in der Erhebung der E Steuern keinen Grund zur Beschwerde für die Dissenters, wei diese ja‘ihr Besibkthum mit dieser Steuer belastet erworben hätten. Die Minister grissder Redner ziemlich heftig an und warfihnen unter Anderem vor, daß sie die Majorität, deren sie sich zu erfreuen Hhâtten, nur ihrer Schwäche verdankten, denn ihre Ae sagten ja offen, daß sle kein Vertrauen zu U E A würden also voit denselben nur deshalb unterstügt, weil sie l v hin gelenkt werden könnten, wohin es ihren ard ps Ad e liebe. Er {loß seinen Vortrag mit den Worten : His gratiora dictu alia“esse scio, sed me vera pro gratis loqui, meum ingenium non moyerit, necessìtas cogit. Nachdem sodann noch Herr Shiel, der sich sehr ironish gegen Sir F. Burdett e sprach ,„-u1d Sir R. GRglE M A hatten, wurde die is zum folgenden äbende vertagt. . Ua Sibung vom 23. Mai, Es Lo cem Antrage auf die zweite Lesung der C A nockschen-Eisenbahn-Bill wieder zu einer Diskussion E ir A: Agnew's Klausel gegen die Benußung der Bahn an Sonn- ragen, welche damit endigte, daß der Baronet, dem zu S Verdrusse selbst Sir R. Peel entgegentrat, sich mit der An- kündigung eines ganz allgemeinen Antrags wider alles Reisen an Sonntagen begnügte. Lord J. Russell O auf n Frage des Herrn Hume, da es mit der Debatte her it z L chensteuern heute wohl schr spät werden wúrde, . so m A besser seyn, die nächste Sipung auf Donnerstag anzuseßen. : ls- dann werde er mit der Armen - Bill fúr Jrland fortschreiten. | Die fortgese6te Debatte úber die Kirchensteuern hub nun i D an, und man schien die Absicht zu haben , sie noch in dersel en Nacht zu beendigen. “Sir R. Peel, Lord J. Nusfell, Herr C; Bul ler, Herr Stuart Wortley, Sir J. e der besonders sehr heftig gegen das ministerielle Projekt spra » der Kanzler der Shaßkammer und Andere ließen sich ver nehmen, und um 21/7 Uhr erwartete man jeden Augenbli dic Abstimmung. Beide Theile versprachen sich die Mehrheit, do schien es, daß sch für die Minister am Ende doch eine, wenn ; auch nur geringe Majorität ergeben wärde.

d 23, Mai. Se. Majestät der König ift gestern ! N rot ¿Ad Asthma’ befallen und dadurch E | den, dem Gottesdienst , wie sonst, beizuwohnen. fes 2 A Leibarzt, Sik Hehry Halford, wurde fogleich nach A n : rusen und blieb" bei ‘dem erlauchten Patienten. Heute efinde fich jedoch der König schon wieder um Vieles besser; die Unpäß- lichkeit foll keinesweges "von ernster Art gewesen seyn; indeß,

vird É j doch“ schwerlich morgen nah London kommen | Od A Ter Majorennitäts - Erklärung 4 | Königlichen Hoheit der Prinzessin Victoria, wozu R A fien Anstaltén getroffen sind, gegenwärtig zu seyn. ' er Herzog | voir Cumberland stattete seinem Königlichen Ade: g ei- | nen Besuch ab. Mit E s Jhrer Majestät der Könt? | zin geh , besser.

T Durch Eer iateis des Lord-Kammerherrn vom I8ten d. ist das Königliche Lever \von'morgen auf Sonnabend, dea 2Tff&én d; lge as “erhe A Lea folgenden, wie ge- wöhnlich, an den ttwochStagen 1.

j “Ta Ernst ‘von Hessen: Philippsthal ist, voll?ommen her; gestelit, in Rotterdam angekonmen und wird hier erwartet. | Ger“ Vice-Gouvernéur von Ober-Kanada, Sir Francis

s iff (ei j ies dieser : Head, isf für seine großen Verdienste um Se E! | Kolonie zum Daroner des Vereinigten Königreiche i ;

"iden Melgund, der für Hythe zum Parlaments-Mitgliede gewählt worden, ist ein Sohn des Grafen Minito. “Die Wáhler von Leicester haben am 18ten eine Versamm lung gehalten, in welcher die Reform-Kandidaten fär diese Stadt bei der nächsten Wahl, die Herren Easthope und Duckwoth, ges | genwärtig waren und mitdem größten Enthusiaëmus empfangen ' vurden. N Edin bwrà er Zeitungen berichten, daß Tae pad Hre | Königlicher Commissair“ bei der-kirhlichen Sehecal-Bfrsamey ung | in Holyrood' angelommen war; und daß am 25. Mai die Siz zungen dieser Versammlung eröffnet werden sollten. d t Von den 32 Jndividuen, welche in einer Kohlengrube e “No!d durch das ‘Ueberftrômen der unterirdischen Gewässer ver- * schüttet worden find, hat man zehn, die sich in ‘einen trockenen D: aefl¿chtet Hatten; gerettet. 19 gu doe: andes Sue fids dio noch ‘am Leben: gebliesenen" Offiziere 1

ad

und Macrosen von der 'Euphrat-Expedition wieder in Plyuouth“,

3 Sie. ha i ‘ei Múndutg des a1ngefomimen Sie. haben dié Rückreise von der d ' Euphtaes big am des Mittelländisce Meer zu Lande gemacht.

| Kredit von 2,000,000 Pfund Sterl. zu Gunsten der New-Yor-

| In der schon erwähnten Versammlung der Kaufleute zu New-

¡ sählich ihrer Einvirkung | dem Versuche, Metallgeld dem Papiergelde zu substituiren 1nd

i ¡ z è Lirkulars (Specie- | endlih dem unter dem Namen des Metallgeld-Eir | Cc) bekannten Erlaß des Präsidenten, welcher befiehlt, daß

! wird erklärt, daß die Regierung in der lehten Zeit das Volk dent, durch Beibehaltung der kommerzicllen Politik seines Vor-

| und Handwerkern veranlaßt habe, daß er unzweifelhaft allge-

| Maßnahmen beharre.

: zig Mitgliedern sich nach Washington begeben fo de Präsidenten Vorstellungen zu machen gegen die Fortdauer jenes |

| ei foi joluti ird diesem Comité zugleich | eine der foigeñden Resolutionen wir em C

| aufgetragen, von dem Präsidenten die baldmögliche Zusammen- | berufung cines außerordentliche: ! cher úber die gegénwärtige

G Í d 4 D P) g ¡und Baitimore, eingeladen werden, den Beschlüssen der Ver-

i fammlung beizutreten. sponden | O Tlites, Gihaïipült jedoch, der Prôsident werde den medhr-

Î Dc nts: Béfei ‘ni odifiziren und den erwáhnten Schaßamts-Befehl gewiß nicht ui * Vorstellungen der Kaufleute kein Gehör geben, auch den“ Kon-

C i i lter Brief vom Usten d. M., daß, allem } Chronicle mitgetheilter Brief v è., da n | Ängbure nah, der Sturm baldigst vorüber seyn werde, Uid

|- fónnen, da noch vor wenigen Tagen sechs derselben eite Divi-

. geoen Texas bestimmte Mexikanische Heer' in' einér o traurigen

s

berst Chesney ist noch zurüEgebließen, um möglicherweise eine ry ‘Rostipbirdung ¡issen Indien Und *Eukopa vermit- telt des Euphrats einzuleiten. e L

Die Herren Salomons haben ein Arrangement getroffen, um die neuen Holländischen 5 pCrs. zu dem Wechsel-Pari von 2 Pfo. 1 Sh. 3 Pence für den- Coupon zu zahlen: Dadurch ist-ein Minimums- Preis für jede 25 Fl. ‘halbjährlicher Divi- dende bestimmt, der den Inhabern die Gelegenheit (äßt, über ihré Coupons zu E, so oft M Cours ihnen einen hô-

‘en Werth als den bestimmten giebt. 5 deren ee! E Héujer Waddington Aule und Coms pagnie, Malcolmson Bell und Compagnie und Phelps James und Compagnie idre Zahlungen eingestellt, was lähmend auf die Manufaktur - Distrikte wirkte, und die Aussichten sind jevt so trúb, daß die Bank si der ferneren Unterstüßungen wohl ent- halten dürfte. Die Consols halten ch jedoch festz es steht noch dahin, ob, wie es heißt, der Zins von Schaßkammer-Scheinen wird herabgeseßt werden. Jn Manchester sind die Accepte der besten Amerikanischen Häuser zur Zahlung für Manufakturwaa- ren zurückgewiesen worden. An der Fonos-Börse E heute die Spanischen und insonderheit die Portugit sischen Papiere eti was gedrúckt; man konnte noch immer keine bestimmte Auskunft úber die Zahlung der Portugiesischen Dividenden am 1. Zut und 1, Zuli erhalten, Die Bons der Bank der Vereinigten Staaten sind im Weichen; sie stehen heute 94 und die des Yeors ris:Kanals 98. Die Ausfuhren von Gold und Silbéx nehmen zuz in der lesten Woche gingen 488 Unzen Gold nach Rotter- dam, 33,477 Unzen Goid und 14,665 Unzen M Mauritius, 217,487 Unzen S Trinidad, 24,

otterdam und 150,000 nach Calats. i 4 Die Herren Robert Campbell, Gillespie, Dowie und Car- ter, Deputirte S Bank S U A, Mai hatten am ( it Lord Glenelg eine lange Zusamme t Main GtaviVirtèt Blatt hatte genieldet, daß der hiesige Nord- Amerikanische Gesandte Herr Stevenson, so wie der O rilanische Konsul in Liverpool, ihrer Regierung hd se lt Mgr lige Berichte von dem politischen und S 8 and erstattet und dringend angerathen hätten, ja fein baar j eld hier- her abgehen zu lassen. Herr Stevenson hat nun die hiesigen Blätter ermächtigt, diesem auf das unbedingteste zu widersprechen. Man erfáhrt, daß die Bank von England eine Miitheilung von Seiten der Bank der Vereinigten Staaten erhalten hat, der zufolge diese leßtere das Anerbieten der ersteren, ihr einen L C . ker Kaufleute zu eröffnen, abgelehnt hat. Die Times, welche dem data Artangement nicht günstig ist, giebt als Grund an, es habe unter Andêrem die Bedingung nicht Beifall gefunden, daß die Hälfte der Anleihe in Goid zurückbezahlt werden solle. Der Courier, bekanntlich ein Organ der Bank von England, behauptet, daß die Bank der Vereinigten Staaten nur me unmittelbar habe Antwort ertheilen wollen oder können, wei sie no) mit der Regierung der Vereinigten Staaten in S E lung stehe, indeß giedt derseibe doch nebenbei zu, daß die Be- dingung der Rückzahlung in Gold nicht ohne Einfluß auf die Antwort gewesen sey. - In einem längeren Artikel sucht M das zuleßt genannte Blatt nachzuweisen, daß das von der Dan von England vorgeschlagene Mittel am geeignetsten gewesen B wärde, die Handels-Verhältnisse zwischen England und den Ver- einigien Staaten baldigst auf den feúheren Fuß herzustellen. “Die hiesigen Blätter theilen umsßäudliche Auszüge aus O

Netwo - Yorker Zeitungen bis zum Uten d. mit, die aber keine neue Thatsachen berichten. Das Journal of nag os wälzt die Schuld der neuesten Krisis zum Theil auf die Ban von England , welche Furch die übereilte N gerung den Handels-Verhältnissen den ersten Stoß gegeben habe.

York, welche am 25sten v. M. abgehalten wurde, um eine Pe- Tia an Gie Regierung wegen Aufhebung des bekannten 9 amts-Besehls zu berarhen, wurden mehrere sehr energische G solutionen gefaßt. Die erste derselben erklärt geradezu, daß die jeßt bestchende- Handels - Krisis großentheils N eit mischung der Central - Regierung in die Handels - Angele- genheiten des Landes zugeschrieben werden müsse, haupt- auf das im Umlaufe befindliche Zahs- lungsmittel, der Aufhebung der Bank der Vereinigten Staaten,

bei dem Verkauf von Staats-Ländereien nur Metallgeld in Zah- lung angenommen werden solle. Jn der zweiten Resolution

unterdrückt habe, statt cs zu schßen und daß der jezige Präsi- gängers, bereits das Verderben vieler Tausende von Kaufleuten

meinen Mangel und Hungersnoth unter den arbeitenden d brs herbeisühren und dadurch zum Aufstand reizen und die cine tutionen des Landes selbst gefährden werde, wenn cr bei jeinen Es wird daher durch die dritte Resolu-

tien beschlossen, baß eine Deputation von nicht weniger als funf- tlon beschlossen, baß: eite Sep solle, um dem

S j: ¿B , Metall Li d dessen Schaßamts: - Befehls oder Metallgeld - Cirkulars un i dnvérida liche Aufhebung als dringend nöthig darzustellen. Durch

Kongresses zu verlangen, wel- außerordentliche l n rg Deseiti f ugleidz # ie Kaufleute aller Beseitigung berathen soll; zugleich sollen die Kauf alle! Handelsstädte der Union, namentlich von Philadelphia, Boston

Der. Genfer Reisende, Korrespondent

Dezember einberufen. Aus

greß schwerlich vor dem Monat Morning

Philadelphia meldet übrigens ein durch die

zj j in J L in denen v9 daß jedenfalls, selbst in New-York, die Banken, in der Blinde des Landes beruht, nicht sehr gelitten" haben dende ‘von resp. 314 bis 5 pCr. fâr ein halbes Jahr ausgetheilt haben.

Nachrichten aus Matamoras zufolge, welche cin New- Ÿ vol lane vom 29sen v. M. mittheilt, “béfand sih das

Lage, in“ einem so gänzlichen Mangel an allen Bedürfnissen, daß

seinen Abschied zu nehmen und das Heer zu verlassen. auf 159,000 Dollars e die aber nicht eintrafen. it fehlte es gänzlich. i )

nis 8 schon frâber mitgetheilten Nachricht dienen, daß n jeden Gedanken an cinen Angriff auf Texas aufgegeben j und daß die zu diesem Zwecke versammelten Mexikanischen Ty pen im Begriffe seyen, auseinanderzugehen, x

Nach Berichten aus Valparaiso vom 10, Februar day, zu jener Zeit der Krieg zwischen Peru und Chili noch) fort,

Aus Australien sind Berichte bis zum 4. Januar eing gangen, denen zufolge die Kolonie im südlichen Neu - Holy, namentlich Fort Philip, bedeutende Fortschritte machte. Hoi Town war am 27. Dezembec von einem furchtbaren St, heimgesucht worden, der großen Schaden angerichtet hatte,

Bela len

Brüssel, 23. Mai. Der Moniteur meidet titity die Rückkehr des Herrn van de Weyer auf seinen GesandsgF Pofen in London. Der Spanische Geschäftsträger, _Hett Zamorano, ist nach Paris abgereist, wird jedoch in einigen gen bier wieder erwartet. j L

Bei der sogenannten Tête de Flandre hat gestern zwis Belgischen und Holländischen Arbeitern, die bei den dort Deichen beschäftigt wurden, ein Streit stattgefunden, in Îu dessen die Lekteren, die in geringerer Anzahl dort waren, | Feld räumen mußten. Dem Vernehmen nach, war es du, ringere Arbeitslohn, mit welchem si die Holländer beg was die Belgier hauptsächlich aufgebracht hat. B

In Antwerpen hat sich eine Gesellschaft ¿ur Srrich einer regelinäßigen Dampsschifffahrts- Verbindung Zwischen | sem Hafen und m-chreren andern Höfen, nauentlich Hamiy gebildet. Hamburg, hofft man, werde si in dieser Bezieh eben so zuvorkommen lassen, wie es sich bereits von dei G schen, Russisch - Lübekischen, Holländischen und Granzds Dampfchifsfahrts-Compagnicen bei seinen Verbindungen mit don, Hull, St. Peteréburg, Amsterdam und Havre, zuv men lieg. Die Hamburger Shnell-Schissfaßret, alio ein l ger Theil der Nord - Deutschen Rhederei, dürfte sich nun bald ganz und gar in den Händen des niche Deutschen Au des befinden.

Det rG land

Hanau, 23, Mai. Gestern Abend gegen halb 9 Wr \y die verwittwete Frau Erbgroßherzogin und J. H. die rine Helene von L O, auf ihrer Reise nach Fy reih mit zahlreihem Gefolge von Fulda hier eingetrossen im Gasthof zum Riesen abgestiegen. Am Abend noch ersi Höchstdieselben den Besuch des regierenden Landgrafea | Hessen - Homburg, der verwittweten Frau Landgräfin von Hi omburg und des Prinzen und der Prinzessin Karl von H und bei Rhein, mit welchen hohen Herrschaften sie das U essen einnahmen. Der Herzog von Broglie und fein Ges übernachteten im Wilhelmsbad. Heute Morgen um hal Uhr verließen die Frau Erbgroßherzogin und die Prinzessin lene nebst Suite, gleichzeitig mit dem Landgrofen von Hiss Homburg und dem Prinzen und der Prinzessin Karl von Hf und bei Rhein, unsere Stadt. Die Frau Landgräfin reiste gen Mittag ab. Dem Vernehmen nach, werden die Frau 0 großherzogin von Mecklenburg-Schwerin und die ‘Prin Braut heute Abend in Alzei ihr Nach:lager nehmen. i

München, 22. Mai. (Bayer. Bl.) Am 1. Juni 1 den Kommissarien der verschiedenen Sid / D Bru hier zusammentreten, um sich über verschiedene tünz-Any genheiten zu berathen. Bis Ende Juni soll das Resuitat h ses Münz! Kongresses bekannt werden. /

Die Kammer der Alloeordneten hlt fortwährend kaum j Siß6ungen in der Woche, welche von 10 bis l Ußr dauctt, welchen immer hur ein kleiner Theil der Tagesordnung etlel wird. So is nun das Expropriations-Geseb seit 14 Tagen der Kammer der Reichéräthe an die Deputirten - Kammer af geben; allein es harrt zur Stunde noch der Zutheilung an ei Referenten im Ausschusse, weil der Vorftand des Audsu, abwesend ist. Bei einem solchen Gange der Geschäfte witd Landtag die ihm vorliegenden Aufgaben in einem _Jahtt M nicht geldst haben, und doch belaufen sich die Kosten u bereits auf 108,000 Fl. Jn der Kammer der Reichsräthe der Antrag auf Aufhebung des Lotto’s gleichfalls anges und zugleich die Mehreinnahme aus Zoilgefällen e R mittel für den Ausfall im Budget vorgesc;lagen worden.

Ihre Köni 50h. die Frau Kurfürstin von Dayeil

Jhre Königl. Hoh. die F j A e: von Paris, wo sie einen sechs,vöchentlichen A ind und wo sie in den Tuilerieen mit vieler Zuvortomimen Jett ett oen wurde, hier angekommen. Sie war die erste A Prinzessin, welche einen Besuch an dem neuen Franz Hof abstattete. n M RUVC S De3 20, Mai, (D CoUL) Die Zustin der Bayerschen Regierung zu der Erbauung einer Schi über den Rhein bei Knielingen ist nunmehr hier einge und man sieht unverzüglih dem Beginne der rbelten n Dieses für Rechnung des Staats projektirte Unternchm unserer Stadt von wesentlichem Nußen werden, indes selben eine große Zahl neuer Käufer von jenseits dei a zuführen muß, die bis jeßt bei deim Mangel ciner E Communication unsere Gegend mieden, und das wh Landau, Neustadt, ja einige Orte sogar Mannheim V4 näher liegenden Karlsruhe vorzogen. Deben_ pen N wird zugleich ein anderer noch mehr zu berücksihtigen! G ten. Durch den Bau jener Brücke wird nämlich n f túrliche Straße über Karléruhe geführt und der dey L Mittelpunkt gelegt. Um dieses Ergebniß schneller he ren, beabsichtigt unsere Regierung die Anlegung eine. von Bruchsal mit Umgehung von Durlach, wodurch A Straße von jeß 5 Stunden mindestens 1; Stunden 9 wärden.

S panien. M

Madrid, 13. Mai. Jn der heutigen Sißung n fragte Herr Garcia Carrasco die Minister: r j \{chluß der Cortes, die Bezahlung der am 1, Maî (hrun senen Zinsen der Schuld betreffend, nicht in Buen 0 bracht worden sey; ferner, ob sie glaubten, diese cht d Juní zahlen zu können, und endlich, ob sie die ÿ Nl über die von ihnen in dieser Beziehung eri f den Cortes Rechenschaft abzulegen? Herr Mendizaba vónid er kônne, ohne die Interessen des Staats zu L i keine Antwort auf jene Fragen geben. Der Antrag ü Carrasco wurde, unter der größten Aufregung, #90? Kammer, als auf dén Gallerieen, verworfen.

von er id Madrid, 15. Mai. (Allg. Ztg.) Während de,

sind dit”

der dasselbe befehlende General Bravo, der fortwährenden Kla-

gen seiñer Soldaten müde/" sich endlich veranlaßt gesehen ‘hatte,

Zustand des Landes täglich niederschlagender wird,

Er bat folge. Es is bereits gemeldet, daß die auf den Abschluß eines Diese Angabe würde zur Beni olge g / f {luß

thungen der Regierung im Auslande nicht von bessexem Er-

lehns mit Aguado gestellte Hoffnun gänzlich gescheitert ist. Eis verlangte, zur Deckung seiner Vorschüsse, die Verpfän- hung der Einkünfte der Inseln Cuba und Puerto Rico, welche m unter Garantie der Englischen und Französischen Regierung ugesichert werden follten. Jnwiefern die Englische Regierung zeneint war, die Einkünfte der Jnsel Cuba in Administration u nehmen und wie Frankreich, so wie die Vereinigten Staaten Mord-Amerita?s ein solches Unternehmen mit Eifersucht bewachten, ard {o früherhin angedeutet. Es famalso je6t vorzüglich darauf n, durch eine geschickte Unterhandlung die Französische Regierung her diesen Punkt mit der Englischen in Einverständniß zu seben, in- demaiédann die VereinigtenStaaten wohl Anstand genommen haben vúrden sich dem Willen beider Mächte zu e Das Diese nterhandlung aber, dem Spanischen Gesandten in Paris über- ragen, it ganz und gar gescheitert, ohne daß man anzugeben púßte, auf wesen Seite die Schuld fälle. Ein hiesiges wohl- nterichtetes Blatt, das „Eco de la Razon‘/, erzählt den Vor- all folgendermaßen. Herr Campuzano habe bei dem König Lud- ¡g Philipp eine Audienz gehabt, und ihm, um ihn zur Üeber- ahe jener Garantie zu bewegen, eine lange Note verlesen vollen. Der König hätte ihn aufgefordert, dieselbe nicht idm, ndern seinen Ministern vorzulesen. Herr Campuzano habe aber arauf erwidert: „Dann will ih sie lieber ins Feuer werfen !‘/ M udwig Philipp hätte darauf die Unterredung scharf abgebrochen, (ind Graf Molé von dem Spanischen Kabinet die Abberufung ¿ Heren Campuzano verlangt. Das ninisterielle Blatt, der Yarior “s erklärt diese Erzählung für ungenau und sagt, Herr ampuzano hätte auf seinem Posten in Wien sich alle einem jlomaten erforderlichen Formen des Anstandes zu eigen ge- t und wäre deshalb unfähig, solche Verstôße, wie der er- dnte, zu begehen. Auf der hiesigen Französischen Botschaft jeint man jene Thatsache nicht gerade unbedingt in Abrede zu lei, wohl aber den Umstand zu leugnen, daß Graf Molé die bberufung des Herrn Campuzano verlangt habe. Die Fran- ische Regierung wird es vielmehr dem Selbstgefühle des Spa- hen Gesandten überlassen, einen Entschluß zu wählen. finige hiesige Politiker wollen die Abreise des Grafen von La- ur - Maubourg mit dem eben erwähnten Vorfalle des Herrn simpuzano in Verbindung seßeu und behaupten, daß die Fran- ische Regierung fernerhin nur einen Geschäftsträger in Ma- d halten werde. Der Urlaub des Botschafters ist jedoch be- (8 zu Anfang Aprils, lange vor jenem Ereigniß und ausdrúck- h nur auf ses Wochen bewilligt worden. Jn einer Unter- dlung anderer Art ist Herr Campuzano glúcklier gewesen; j hut nämlich das Rothschildsche Haus zu bewegen gewußt, k phlungen für das Spanische diplomatische Corps im Aus- indeauc fernerbin zu leisten, ein Umstand, wodutch sich metilih die Spanischen Gesandten in Paris und London der ¡éendsèen Verlegenheit entrissen sehen.

Die Englischen Blätter enthalten direkte Mitthei- ingen vom Kriegsschauplase im Norden von Spanien, welche u San Sebastian bis zum 15, und aus Bayonne bis um 17, Mâi gehen. Die ersteren berichten ausführlich üter ie Einnahme von Hernani, welche bekanntli) am läten ítatt- efunden hat, die lezteren nur furz über die am l7ten erfolgte ctürmung von Jrun. Was die erste Waffenthat betrifft, so jutde dieselbe unter der Leitung des General Evans ausgeführt, (n Espartero dem Wesen nach den Oberbefeh( übertragen hatte, dem er alle Offiziere wegen Einholung der nöthigen Befehle 1 ihn verwies. Es scheint, daß das Vorrücken der Christinos (sprünglich auf den 17. Mai festgesest war. Als man aber ur eine am 13ten veranstaltete Rekognoszirung erfahren hatte, der Jnfant, Don Sebastian von Hernani abgezogen sey, so urde beschlossen, den Nest der Karlistishen Truppen, der sich, ie man später erfuhr, nur noch auf 13 Bataillone oder va 9000 Mann belief, unverzüglih am folgenden Mor- 1 anzugreisen. Schon am Abend des 13ten rúcckten die Bri- hen Martine:-Soldaten und die Artillerie aus San Sebastian und namen eine Stellung auf dem Wege nah Hernani 1; frûß Morgens am lten folgten ihnen die Regimenter l Legion und mehrere Spanische Bataillone. Schon um fünf jr Morgens begänn der Angriff auf die Verschanzungen der (listen unterhalb des Hügels bei der Venta von Oriamendi, he erst nach einigem Widerstande durch das böte Regiment 1 Britischen Legion genommen wurden. Die Karlisten verlie- 1 darauf auch die Position der Venta und zogen sich nach inani zurück. Sobald die Artillerie der Christinos auf Schuß- ite herangerúckt war, wurde die Stadt beschossen und darauf é Thor derse!ben erstürmt. Der Oberst Cannan, vom 9ten igimente der Legion, ließ sich von seinen Leuten auf die Maver ven und dffnete ihnen das Thor, welches die fließenden Kar-

in var verschlossen, aber nicht besest hatten. Jndeß verthei- gien sich die Leßteren noch in einigen Straßen der Stadt, a aber durch eine Charge der Lanciers der Legion gewor- / Und auf die nach Tolosa führende Heerstraße getrieben, an he sich die befestigten Höhen von Santa Barbara anlehnen. h diese wurden nach geringem Widerstande durch Spanische d Englische Bataillone genommen, und die Karlisten konnten erf wieder in dem Dorfe Urnieta hegen, wo sie ar entschiedeneren Widerstand leisteten, aber doch bald, ch einen glänzenden Angriff der Lanciers vertrieben, ! Flucht in die Gebirge genötdigt wurden. Die große Ueber-

enheit des angreifenden Thetles und der Mangel an Actil-

ie bei den HKariisten gestattet, wie der Korrespondent der Ti- es beinerft, kaum von einer Schlacht zu reden; es war eis itlich nichts als das Vorrücken ciner überlegenen Streitmacht,

welcher der Feind unter Tirailleur - Gefechten zurückwich. r Verlust der Christinos war sehr unbedeutend, es sollen etwa getödtet und 0 verwundet worden seyn; unter den Ersieren nden sich drei Offiziere der Legion. Die Christinos sollen | dei dieser Gelegenheit sehr vortheilhaft durch ihre Disziplin ' Humanität ausgezeichnet haben. Jn Hernani wurde so- Wi eine Milttair-Polizei angeordnet und das Eigeuthum der wohner beschúszt. Don diesen leßteren zeigten sich úbrigens tr Einnahme der Stadt nur etwa 20 Frauen und ein ‘af- Mann. Indeß stellte % schon am 15ten eine größere Zal; l (seben wieder ein. Die Berichte der Englischen Blätter über ginnahme von Irun enthalten fast nichts, als was die De-

n des Bayonner Telegraphen bereits mitgetheilt haben.

F (ngrif geschah unter dem Ober - Befehle des General

r am lóten durch die Britische Legion und die Divi- des Generals Jaureguy, zusammen §000 Mann stark; ttilierie begann ihr Feuer um 2 Uhr Mittags, und bereits aud nachher war die Legion im Besike mehrerer Häu- n der Kirche von JIrun. Dessenungeachtet vertheidigte teh ‘aus 4—000 Soldaten und etwa 300 bewaffneten Bauern „eide Besaßung mit der größten Tapferkeit, und ihr Be-

D

dieselbe nur dann eingehen, wenn ihm der Abzug mit allen Kriegsehren gestattet würde. Den Weibern und Kindern ge- stattete General Evans freien Abzug. Nachdem sich die Unter- handlung, welche durch die Civil-Behdrde von Jrun eingeleitet worden war, zerschlagen hatte, wurde das Feuer mit der größ- ten Hartnäckigkeit fortgeseßt, ohne daß die Angreifer am Î6ten einen weiteren Vortheil errungen hätten. Am 17ten frúh Mor- gens begann das Feuer um 3 Uhr von neuem, und zwar mit solcher Lebhaftigkeit, daß sh die Christinos mit neuer Munition von den Französischen Behörden versorgen lassen mußten. Um Mittag endlich wurde die legte Verschanzung der Karlisten und die Stadt selbst eingenommen. Die Zah! der Verwundeten und Getödteten wird nicht angegeben. Zwanzig verwundete Engländer sind bei Behobia auf das Französische Gebiet ge- bracht worden. Eine vierundzwanzigpfündige Kugel hat einen Englischen Offizier dicht neben dem General Evans getödtet. ‘Das Schreiben eines Britischen Marine-Offiziers aus Barcelona vom 9. Mai, welches der Hampshire Telegraph mittheilt, schildert den Zustand der Dinge daselbs als sehr be- drohlih und die Behörden als aller Krafc und allen Muthes ermangelnd. Uebrigens protestirt derselbe gegen die Behauptung der Insurgenten, daß die Britischen Matrosen und Marine- Soldaten, von denen am 4. Mai 300 Mann ausgeschifft wurden, auf das Volk geschossen hätten. Dieselben, sagt er, hätten durchaus nichts gethan, als die Citadelle und das Fort am Fuße der Rembla besebt, um sie nöthigenfalls gegen einen Angriff der Insurgenten zu vertheidigen; sie hätten aber nicht einen einzi- gen Schuß gethan, keine Feindseligkeiten irgend einer Arc be- gangen und seyen nach kaum 48 Stunden wieder eingeschifft worden. Der Briefsteller giebt jedoch zu, daß ohne die Lan- dung der Britishen Truppen die National - Garde von Barcelona sammt und sonders zu den Ochlokraten üÜber- gegangea seyn würde. Er schließt sein Schreiben mit folgenden Bemerkungen: „Jch glaube, wir werden nächstens wieder landen müssen. Diese Marine - Cooperation ist sehr un- angenehm. Wir müssen die größte Mäßigung zeigen, obgleich wir den gröbjten Beleidigungen der Partei ausgesetzt sind, die nur durch uns noch niedergehalten wird, und ich zweifle nicht daran, daß die National - Garde bloß durch unsere Gegenwart abgehalten worden is , sich der revolutionairen Bewegung an: R Da sie sich über den Erfolg derseiben getäuscht , so at sie die Verwegenheit gehabt, uns in einer Adresse an die Königin zu beschuldigen, „„„„daß wir unsere Bajonnette in Spa- nisches Blut getaucht hätten‘/‘/, während wir doch gar keinen Angr!ff gemacht haben. Derjenige Theil der Adresse, worin

die Behörden, welche uns zur Hülfe riefen, Verräther und Feig- linge genannt werden, ist wahr genug; aber es ist hart, daß man uns „, „grausame Bundesgenossen nennt, die den unver- söhnlichen Haß verdienten, den die National-Garde gegen sie hegt‘/‘’, während wir doch diesen Leuten keine Veranlassung zu einer solchen Feindschaft gegeben Haben.“

Türkei

Ueber die (bereits gemeldete) Abreise des Sultans enthält das Journal d’Odessa Nachsteheades: „Der Sultan hat Konstantinopel am 29. April verlassen und si unter den Artil- lerie-Salven der Schiffe mehrerer Nationen am Bord der {ösô- nen Oitomanischen Fregatte „Nusredje‘/ nah Varna eingeschi}t. Der Kapudan - Pascha, Muschir Achmed, welcher den Sultan his Varna begleitete, ist nach der Hauptstadt zurückgekehrt und hat die Nachricht von der glücklichen Ankunft des Sultans in jener Stadt überbracht. Ein zahlreiches Gefolge, worunter sich jedoch nicht die hohen Beamten des Reichs befinden, hat den Sultan an

il en h } ( )éhaber, dein eine Capitulation angetragen wurde, wollte auf

Bord der Fregatte begleitet, der zwei Oesterreichische Dampf- shisse „Ferdinand 1.‘/ und „Maria Dororhea‘/ gefolgt sind. Ein Theil des Gefolges, so wie verschiedene zur Reise noth- wendige Gegenstände waren schon vorder auf ausdrüfli- chen Befehl des Sultans mit dem Russischen Dampfóboote ¿Kaiserin Alexandra‘/ nach Varna abgegangen. Dieses Dampf- boot, welches am 25. April Konstantinopel verließ, machte die Fahrt nach Varna in 24 Stunden, hielt sich daselbst drei Tage auf und kehrte dann nah der Hauptstadc zurü. Zwei Türkische Fregatten, zwei Korvetten und eine Brigg waren auch hon vor der Abreise des Sultans nach Varna abgesegelt. Der Sultan hat die Absicht, sich von Varna nah Schumla, Silí- siria und Ruschtschuck zu begeben und zu Lande über Adrtano- pel nah Konstantinopel zurückzukehren. Dies wird, wie es heißt, im Anfang des Juni, zur Feier des Geburtsfestes des Propheten geschehen. Der Aufenthalt des Groß- herrn in den Donau-Festungen wird nur von schr kur- zer Dauer seyn. Der Königlich Preußische Hauptmann, Baron von Moltke, welcher schon im vorigen Jahre den jebigen Seriasker Halil-Pascja begleitete, und hier einer wohl verdien-

Der Hauptzweck des Sultans bei dieser Reise scheine zu seyn, sich seinem Volke zu zeigen und sich persdulich von dem Zu- stande der Bewohner eines wichtigen Theiles seines Reichs zu überzeugen. Seine Vorgänger haben fai ein Jahrhundert lang ihre Hauptstadt nicht verlassen, während der jesige Beherrscher der Türkei schon im Jahre 1831 eine Reise nach Adrianopcl und im vorigen Herbst einen Ausflug von einigen Tagen nach Nikomedien unternahm ; er folgt darin dem Beispiele der Euro- päischen Monarchen, die von Zeit zu Zeit verschiedene Theile ihrer Staaten besuchen. Die Hauptstadt genießt in Abwesen- heit des Sultans einer voll’ommenen Ruhe. Die Leitung der Geschäfte (t dem Groß: Wesir, dem Kapudan-Pascha und den bei- den Schwiegersdhnen des Sultans übertragen worden.“

A eg y. p.010:

Der Courier enthält nachstehendes Schreiben aus A lexan- dréen vom 29. April: „Auf dem Schauplate einer der glän- zendsten Waffenthaten Napoleon's ist ein Krieg ausgebrochen, aber nicht ein Krieg mit Waffen, sondern ein Meinungs-Kríeg ; es ist ein Kampf des Torismus gegen den Liberalismus, ein Kampf des Herrn Caviglia gegen Herrn Vyse. Die Ursache des Streites ist die neulich in der großen Pyramide aufgefun- dene Kammer, die Caviglia als seine Entdeckung in Anspruch nimmt, indem er den Weg dazu gebahnt habe, und der er den Namen „„O’Connell-Kammer““ gegeben; der Oberst Vyse hat da- gegen diese Kammer „Wellington's-Kammer““ genannt, und es thut uns leid, sagen zuinüssen, daß der Liberalismus diesmal eine Nieder- lage erlitten hat. Es ist eine eigenthämliche Erscheinung, diese beiden Namen inden Ebenen Aegyptens im Kampfe gegen einander zu sehen. Aber außer dieser Kammer find noch andere, größere Entdeckun- gen gemacht worden, namentli hat man ein in Felsen gehauenes Grabmal von ungeheuren Dimensionen und in demselben, in der Tiefe von 80 Fuß, einen Sarkophag von 30 Fuß Länge aus hôn polirtem Granit, der mit Hieroglyphen bedeckt ist, aufge- funden. Dies Grabmal hat den Namen Campbell’'s - Kammer erhalten, zu Ehren des hiesigen Britischen General - Konsuls,

dem der Pascha den Inhalt desselben geschenkt hat. Auch meh- rere Gewölbe hat man entdeckt, die, wern sie unbezweifelt Aegyptischen Ursprungs sind, auf einmal die noch streitige Frage lôsen würden, ob die alten Aegypter die gewölbte Bauart kannten. Die Meinungen über jene Gewölbe sind leider verschieden ; Einige schreiben sie den Aegyptern, Andere den Griechen und noch Andere den Römern zu. Wenn auch die Unterhandlungen zwischen dem Pascha und der Pforte abgebrochen sind, so deutet doch nichts darauf hin, daß man auf der einen oder anderen Seite geneigt wäre, die Feindseligkeiten wieder zu beginnen. Die Truppen setzen ihre Arbeiten im Delta fori, Jbrahim Pascha ist noch immer in Kahira, und es ist noch keine Rede davon, daß er es verlassen wird, wenn er nicht viels leiht hierher kommt. Auch Sheriff Pascha befindet ‘sich noch hier, und wenn diese beiden Hauptstüben der Regierung in Sy- rien so lange von diesem Lañde abwesend seyn können, so ist wohl an keine Unterbrehung der jeßigen Ruhe zu den- fen. Die Unterhandlungen werden wieder aufgenommen werden, wenn es dem Sultan niht an Geld gebricht, allein der Pascha wird sih ein andermal nicht so leicht fangen lassen. Wie ich höre , sollen die Abgaben von den gewöhnlis chen Bedürfnissen des Lebens herabgeseßt werden. Der Ge- traidemangel is, ungeachtet der neuerdings stattgehabten Ein- fuhr, noch immer sehr groß. Die leßten Nachrichten vom Rothen Meere bestätigen die Niederlage des Pascha’s in Hede schas, und er wird sih jest hoffentlich überzeugt haben , daß es thóricht ist, jene unnübe Eroberung behaupten zu wollen. Am 1döten lief das neunte Linienschiff vom Stapel, und die Aegyptische Flotte steht jest nur der Französischen im Mit- telländischen Meere nah. Man kann ih einigermaßen einen Begriff von der Fruchtbarkeit dieses Landes ma- chen, wenn man erwägt, daß es, bei einer Bevölkerung von etwa 2 Millionen absolut armer Bewohner, doch im Stande ist, eine solhe Flotte und eine Armee von 100,000 Mann zu erhalten. Würden diese Einkünfte zum Besten des Landes ver- wendet, wie reich und glúcklich könnte dasselbe werden! Am 25stten wurden 4200 Kantars Maho-Baumwolle zu 12! Piaster, also um ein Drittel billiger, als am Anfange dieses Jahres, vers kauft. Wenn es wahr ist, daß die Maho-Baumwolle in Mar- seille zu 12 Piaster verkauft wird, so dürfte sie hier wohl noch weiter heruntergehen.“/

Fn amd.

_ Berlin, 28. Mai. Jn Oberau, im Lübener Kreise des Re- gierungs-Bez, Liegniß, feierte am 22sten d. M. der dasige Suverin- teadent, Pastor Berndt, sein 50jähriges Amts- Jubiläum in derselben Gemeinde, in die er vor einem halben Jahrhundert als Geisk- licher eingetreten war. Am Morgen des festlichen Tages fanden sich die Geistlihen und Schulmänner der ersten und zweiten Lübener Diöcese glückwünschend in der Wohnung des Jubilars ein, und überreichten demselben ein Gratulations - Schreiben des hochwürdigen Konsistoriums, wie auch, unter anderen Ge- schenken einen silbernen Ehrenpokal. Schon früher waren der Kreis:Landrath von Schweiniß auf Groß- und Kleinkrichen und der Landesälteste von Nickisch - Roseneck auf Kuchelberg, so wie mehrere Superintendenten und Geistliche benachbarter Didcesen in Oberau eingetroffen, um die Feier des Tages durch ihre per- sdnliche Theilnahme zu erhdhen. Gegen 10 Uhr begab sch{ der ganze Zug, unter dem Geläute der Glocken, in die festlich ge- \chmückte Kirche, wo nach einem von sämmtlichen Schullehrern der ersien Lübener Didcese vorgetragenen Choral der Superin- tendent Klein eine auf den festlichen Tag bezügliche Rede hielt und den Jubilar einsegnete, der hiernächst die Kanzel bestieg und die Predigt hielt. Nach Beendigung der gottesdienstlihen Feier fand in Lüben ein Festmahl von 50 Gedeen statt, das die Geistlichen des Lübener Kreises veranstalter hatten, und aa welchem, außer den Herreu von Schweiniß und von Nickisch, auch mehrere aus der Nähe und Ferne herbeigeeilte Freunde des Jubilars Theil nahmen. Leßterer brachte selbst den ersten Toast auf das Wohl Sr. Majestät des Königs aus. Ueber Tisch wurden dem Jubelgreise ein Carmen semiseculare mit einem Lorbeerkranze, so wie mehrere Deutsche Gedichte Öber- reiht. Auch von dem General - Superintendenten der Provinz Schlesien und Direktor des Konsistoriums, Herrn Ribbeck, war ein Glükwünshungs-Schreiben eingegangen, das der Superin- tendent Klein vortrug. Erst spät Abends verließ der noch rüs stiae T8jáhrige Jubilar den Freundeskreis.

/ Nachdem durch das Gesetz vom 5. Januar v. Ji'die bisher im Großherzogthum Posen bestandene Feuer - Societät aufzedoben und dagegen dée Errichtung einer neuen angeordnet

‘Pasa e, U i l vi | Vorarbeiten vorgenommen , ten Achtung genießt, befindet sich im Gefoige des Großherrn. |

worden, sind seitdem zur Einführung der lestern die nöthigen be namentlich) auch die neuen Kataster angefertigt worden. Nach den leßteren beträgt im Regierungs- Bezir? Posen, welcher 93 Städte und 3748 ländliche Ore- schaften zählt, der Gebäudewerth 20,705,990 Rehlr. und der jährliche Beitrag 95,882 Rthlr. 7 Sgr. 9 Pf.; im Bromber- ger Regierungs - Bezirk aber bei 54 Städten und 2497 (ändli- chen Ortschaften der Gebäudewerth 11,352,475 Rthlr. und der jährlihe Beitrag 52,518 Rthlr. 13 Sgr. 6 ÞPf., so daß in der ganzen Provinz der Gebäudewerth auf 32,058,375 Rthlr. und der jährliche Beitrag auf 148,400 Rthlr. 21 Sar. 3 Pf. zu stehen kommt. Jm Vergleich zu dem im Jahre 1836 versicher- ten Gebäudewerth der aiten Socictät ist die Differenz hinsicht- lih der Städte unbedeutend, indem dieser Werth für das verflossere Jahr 13,207,025 Tölr., in Folge der neuen Auf- nahme aber 13,113,800 Thlr, alío im Jahre 1837 93,225 Thlr. weniger beträgt. Auf dem platten Lande dagegen beträgt der versicherte Gebäudewerth, welcher im Jahre 1836 von 7,239,025 Thlr. des Jahres 1819 bis auf die Summe von 13,207,025 Thlr. gestiegen war, nah der neuen Aufnahme 18,914,575 Thlr., aiso im Jahre 1837 mehr 5,737,550 Thtr., welche Differenz, insoweit sie nicht in dem bisherigen Steigen des Gebäudewerths begründet ist, als Ergebniß der auf den An- trag der Provínzialstände in dem neuen Reglement festgeseßten Beitritts-Verpflichtung, die das alte Reglement fúr das platte Land nicht vorgeschrieben hat, angesehen werden muff. Bei der jeßt veranlagten Versicherungs- Summe von 32,058,375 Thlr. und dem jährlichen Beitrage von 148,400 Thlr. 21 Sgr. 3 Pf. wird für 1009 Thl(r. Versicherungswerth circa 13 Sgr. 10 Pf. Beitrag gezahlt. Mit dem ersten Januar des laufenden Jah- res ist die neue Societät ins Leben getreten.

Am 22sten d. M. traf der Fürst von Polignac mit sei- nem Sohne, aus London fommend, in Koblenz ein, stieg im Gasthofe zum Trierschen Hofe ab und seßte am folgenden Mor- gen die Reise nah München fort. |

Der im Reg. Bez. Münster bestehende Verein zur Ver- besserung der Pferdezucht, der im vorigen Jahre zum erstenmale ein Pferderennen veranstaltet hatte, wird cin joilches auc in diesem Jahre, und zwar an den Tagen des 29, und. 30. Mai,

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