1837 / 157 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Steuer, als die Steuer von 15 Fr. Rohzucker schon vom 1. August dieses heben und leótere allenfalls 10 Fr. festzusesen. Jn dem entgegengefeßten Sinne äußerte sich Herr Vivien. Er war der Meinung, daß das Geses viele der Fabrikanten zu Grunde richten würde, vorzüglih weun man die Steuer schon nah 2 Monateh eintreten lassen wollte. Die Witterung, fügte er hinzu, sey biéher ohnedies den Feldarbeiten jo überaus ungünstig gewesen, und er könne sonach die Kammer nicht dringend genug ersuchen, der bedrängten Lage der Äcker- bauer nicht noch neue Lasten Vinpqusügan: Der Finanz-Mini- ser habe zu Anfang der gegenwärtigen Debatte erklärt, daß es ihm schon genügen würde, wenn man in dem Gese6 - Entwurfe das Prinzip der Besteuerung des inländischen Zuckers auf- stellte; jest habe man ihm {on mehr als dieses, nämlich einen bestimmten Steuersas bewilligt; in demselben Maße nähmen aber auch seine Forderungen zu. Herr Mauguin gab dage- gen seine Verwunderung darüber zu erkennen, daß gerade Herr Vivien sich in dieser Weise äußere, da er es doch gewe- sen, der am meisten dazu beigetragen habe, daß der Besteuerung des inländischen Zuckers vor der Entlastung des ausländischen der Vorzug gegeben worden sey. Auch Herr von Haubersaert beéámpfte den obigen Antrag des Finanz - Ministers, der seiner- seits bei demselben beharrte. Als es zuleßt zur Abstimmung kam, sprach sich jedoch die Majorität, nach den Vorschlägen des Derrn Vivien, dahin aus, die Patentsteuer erft mit dem 1. Ja-

vom nicht weißen Jahres an zu er-

nuar 1838 und die Fabrications-Steuer mit dem 1. Juli 1838 ! DELO 3 f | wurde mit 126 gegen 36 Stimmen verneint, indem die auf diese

inó Leben treten zu lassen, und zwar leßtere für die Zeit vom 1. Juli 1838 bis 1. Juli 1839 Fr., so daß der Sas von 15 Fr. und 18 Fr. erst von diesem lesteren Zeitpunkte ab eintreten soll. Jest trat Herr Toussin mit der Dreposition hervor, auc den Eingangszoll vom Kolonial-Zucker vom 1. Juli 1838 ab um 10 Fr. für die 100 Kilogramme zu ermäßtgen. Mehrere Deputirten äußerten sich zu Gunsten die- les Vorschlages, andere bekámpften ihn. ¿ulebt verworfen. \timinung des Gese6- Entwurfes, wodurch die im Artikel 3 des

Gesehes vom 26. April 1833 bewilligte Tara - Vergütigung von

2 pCr. aufgehoben wird, angenommen worden ging der ganze : ; fgehobe es t #: sen, was mit der Jrländischen" Zehnten-Bill geschehen solle, de-

Gesct - Entwurf mit 180 gegen 132 Stimmen durch. Der König hat in Fontainebleau, auf den Vorschlag des See-:Ministers , mehrere Beförderungen in dem Marine - Corps

unterzeichnet. Unter Anderen sind der Contre-Admiral Baron | von Mackau zum Vice-Admiral, und der Schiffs-Capitain Ba- !

von de [la Susse zum Contre-Admiral ernannt worden.

Sämmtliche Minister und Deputirte, mit Ausnahme der g f Juni notirt stehe, erklärte Lord J. Russell, daß er,

; vielZeit hinnähme, die Motion wegen der Kirchen-Pachtungen wei-

Herren Montaliver, Salvandy und Dupin, sind gestern Abend von Fontainebleau wieder in Paris eingetroffen. Die Pferde vor dem Wagen, in welchem die Herren A und Sauzet saßen, gingen auf dem Rúckwege von

Herr Humann sprang aus dem Wagen, fiel aber dabei zur Erde und verlegte sich die Schulter. Herr Sauzet blieb ruhig ften und kam unbeschädigt davon. i :

Der Courrier français sagt: „Man beschäftigte si beute in dem Konferenz-Saale und selbst auf den Bänken der Deputirten-Kammer damit, den Grund aufzusuchen, warum nicht eine große Deputation der Kammer nah Fontainebleau eingeladen worden wäre. Man behauptete, daß der Präsident und das Büreau wohl die Majorität, aber nicht die ganze Kam- mer repräsentirten; um diese zu repräsentiren, hätte es einer durchs Loos erwählten Deputation bedurft. Aber eben die Be- sorgniß, daß das Loos Mitglieder treffen könnte, die dem Könige unangenehm wären, soll die Hauptveranlassung zu der Vernach- lässigung dieser Form gewesen seyn. ‘‘ i

Ein Deputirter bemerkte gestern in der Kammer, daß seit drei Tagen weder der König, noch irgend ein Mitglied der. Kö- niglichen Familie, noch ein Minister, noch der Commandeur der Miflitair-Division, noch der Ober-Befehlshaber der National- Garde, noch der Polizei- ‘Präfekt in Paris anwesend gewesen wären, und daß doch die Ruhe nicht allein keinen Augenblick gestórt worden, sondern im Gegentheil niemals größer gewe: en sey.

e: Charte de 1830 erklárt das Gerücht, daß das Ge- Haít des Barons Pasquier als Kanzler von Frankreich vermehrt werden würde, für ganz ungegründet. i

Jm Journal du Havre liest man: ¿¿Meunier befindet sich noch immer im hiesigen Stadt-Gefängnisse. Keines der Amerikanischen oder Französischen Schiffe, die im Begriff sind, nah den Vereinigten Staaten abzusegeln, will ihn an Bord neómen, da die übrigen Passagiere erklären , daß sie auf keinen Fall gemeinschastlih mit diesem Menschen reisen würden. Die Behörde hat nunmehr bei dem Ministerium angefragt, auf welche Weise sie Meunier nah dem Orte sciner Bestimmung schaffen solle.‘/ j /

Den lesten Nachrichten aus Algier zufolge, scheint man ih noch immer der Hoffaung hinzugeben, daß es gelingen werde, den Frieden mit Abdel-Kader zu Stande zu bringen.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments - Verhandlungen. Ober- haus Sißbungvom!1, Juni. Der Graf von Ri- pon beantragte die Vorlegung eines vom 10. Oktober 1836 datirten Schreibèns von dem Secretair des Gouverneurs von Vandiemensland an Oberst Arthur, welches einen statistischen Dericht über den Zustand jener Kolonie im Vergleich [mit dem Zeitpunkt enthielt, wo jener Gouverneur zuerst in die besagte Kolonie kam. Er legte großes Gewicht auf dieses Dokument, da je6t die Abschaffung der Todesstrafe so schr in Anregung ge- tommen sey, und da sih der Zustand jener Kolonie so ganz ver- ändert habe, indem ein großer Theil ihrer jezigen Bevölkerung aus freigelassenen Sträflingen und deren Nachkommen bestehe. Der Lord las sodann mehrere Dokumente vor, um zu zeigen, wie sehr sich die Bevölkerung, die Manufakturen und die Woll- Ausfuhr von Vandiemensland in den lebten zehn Jahren ver- medrt hätten. Auch erwähnte er der Verbesserung der Fische- reien und der Unterrichtsmittel für Sträflinge und Freie. Die Zahl der Kirchen, sagte er, sey in größerem Verhältniß gestie- gen, als. die Zahl der Einwohner, und in Folge der Einführung einer wirksamen Polizei hätten die Verbrechen sehr abgenommen. Der Redner wollte nicht schließen, ohne des Oberst Arthur rühmend zu gedenken, unter dessen Verwaltung jene Verbesserungen in der Kolagie stattgefunden, der. seine schwierige Pflicht aufs tächtigste erfüllt habe, und den man nicht anders als einen ecinsihtsvollen und menschenfreundlichen Gouverneur nennen könne. Lord G le- nelg, der Kolonial -Secretair, hatte gegen die Vorlegung des gewünschten Dokuments nichts einzuwenden und gab ebenfalls

dem Oberst Arthur ein sehr ehrenvolles Zeugniß. Nachdem dat- | auf Lord Brougham angezeigt“ hatte, daß er am nächsten orschlag Bezug auf den Zustand

Montage dem Hause. einen f den Zus “der öôffentlichen Angelegenheiten machen werde (Herr Roebuck

bis zum 1, August 1838" nur auf

nur mit resp. 10 Fr. und 12 |

Derselbe wurde indeß !

Nachdem hierauf auch noch die legte Be- | ! “_ zung fam wenig Jnteressanies vor.

ontainebleau durch. !

ist mit seiner ähnlichen Motion im Unterhause noch nicht her- vorgetreten), überreihte der Bischof von Exeter eine Petition des Stadtraths von Macclesfield, worin um Aufhebung oder bedeutende Aenderung des jebigen Armen-Gesetzes gebeten wird, und trug bei dieser Gelegenheit auf die Vorlegun; von Akcen- ücken an, aus denen hervorgehen sollte, daß die Armen in den rbeitêhäusern vom sonntäglihen Gottesdienste abgehalten wür- den. Lord Melbourne und der Les von Richmond be- haupteten, daß in den Arbeitshäusern selbst hinreichend für den Gottesdienst gesorgt sey und daß die Bewohner derselben des- halb nicht auszugehen brauchten; indeß hatte der Erstere gegen den Antrag nichts einzuwenden. i Oberhaus. Sikzung vom 2. Junké. Lord Denman zeigte an, daß er an einem der nächsten Abende einen Antrag in Bezug auf die von dem Unterhauß2 angenommene Resolu- tion über die Nicht- Verantwortlichkeit des privilegirten Verle- gers der Parlaments - Debatten machen werde. Bekanntlich ist jene Resolution dur eine Entscheidung des Lord Denman her- beigeführt worden. Tro6 der Verwerfung der zweiten Klausel der Dubliner Polizei-Bill verstand |ch Lord Duncannon heute doch dazu, den Aus\{chuß úber diese Bill, die er deswegen hatte zurüénehmen wollen, fortzuseßen, und die sämmtlichen übrigen Klauseln derselben wurden von den Lords sehr günstig aufgenommen. i Unterhaus. Sigung vom 30. Mai. Die Frage, ob der privilegirte Drucker der parlamentarischen Debatten für de- ren Inhalt dem Publikum verantwortlich gemacht werden könne,

Angelegenheit bezügliche Resolution der Kommission, dem An- trage des Lord Howick gemäß, angenommen wurde. Der Ge- neral- Fiscal erhielt sodann Erlaubniß, eine Bill zur Ver- besserung der Falliten-Gesesze einzubringen, und auf den Antrag von Lord J. Russell wurde Ausschuß über die verschiedenen Bills zur Aenderung der Kriminal-Gesese gehalten. Die Bill in Betreff der Scha6kammerscheine passirte. : j y Unterhaus. Si6ung vom 1, Juni. Jn dieser Siz- Lord Stanley wünschte mit Hinsicht auf die Verschiebung des ministeriellen Antrages in Bezuüg auf die Verpachtung der Kirchen - Ländereien zu wis-

ren zweite Lesung auf den 9ten festgesest sey, wenn ‘die Debatte

Über jenen auf den 8. Juni ausgeseßten Antrag mehrere Abende

fortdauern sollte, worauf Lord J. Russell erwiderte, er würde

in diesem Fall die Zehnten - Bill bis zum folgenden Montage

aussezen. Auf Herrn Be Erinnerung, daß seine Motion a

auf Verleihung des Wahlrechts an alle Hauëväter auf den 8. falls er zu

ter hinausseßen würde. Dann entspann sich eine Debatte úber einen von Herrn Duncombe gegen den bisherigen Gouverneur von Vandiemensland, Oberst Arthur, gerichteten Antrag, auf Ernen- nung einer Kommission zur Untersuchung dei Verwaltung dessel- ben, weil auf ihm der Vorwurf laste, daß er sich Grausamkeit gegen Soldaten und Ueberschreitung seiner Befugnisse gegen Offiziere habe zu Schulden kominen lassen. Lord Howick, der Kriegs -Secretair , widerseßte sich der Motion, und sie wurde zulest mit 8l gegen 34 Stimmen verworfen. Herr Borth- wick trat sodann noch mit einem Antrag in Betreff eines Na- tional -Unterrichts - Systems hervor, das Haus beschloß aber schon kurz rk 9 Uhr mit 36 gegen 34 Stimmen, die Sißung auf- uheben.

Unterhaus. Sibung vom 2. Juni. Sir G. Sin- clair klagte schr úber die Verzögerung der Vorlegung des Bud- gets, die gerade durch die Handeis-Kalamitäten in welche Sache sih, wie er überzeugt sey, das Haus endlich weroe mischen müssen höchst wünschenswerth geworden sey. Er machte eine furcht- bare Schilderung von dem allgemeinen Nothstande, bei welchem die Ausgabe von Einpfund -Noten zur Nothwendigkeit werden dürfte. Lord J. Russell meinte dagegen vielmehr, daß sein sehr ehrenwerther Freund, der Kanzler der Schaßkammer, sehr verständig gehandelt habe, indem er das Budget noch ausgese6t. Er rúckte Sir G. Sinclair seine „reinen patriotischen Beweg- grunde“ (großes Gelächter) vor, aus welchen er gleichwohl nur Unruhe im Lande und Unzufriedenheit zu erregen bemüht sey, indem er Besorgniß vor noch weiteren Unfällen errege. Aller- dings halte er (der Minister) den jc6igenZustand der Handelsgeschäfte für sehr beachtenswerth, doch glaube er nicht, daß die Verwielun- gen und Verlegenheiten den von 1826 erreichten. (Hört! hört! hört !) Herr Richards vertheidigte die Ansicht des Sir G. Sinclair mit großer Wärme und Heftigkeit ; dagegen nahmen Major Bea uclerk und Herr Robinson die Sache leihter, und Sir G. Sin- clair korrigirte sich einigermaßen, wogegen Oberst Sióbthorpe wieder in denselben Ton einstimmte. Hierauf kam die Frage wegen des „„Vixen‘/ zur Sprache, bei welcher Gelegenheit Lord Palmerston die Erklärung abgab , daß die Verhandlungen über die Sache zwischen der Russischen und der Britischen Regierung u Ende seyen, und daß das Resustat derselben , welches den Rdeoteon des „Vixen“// mitgetheilt worden darauf hinauslaufe, daß nach voller Erwägung der Sache die Regierung sich nicht für berechtigt halten könne, fernere Ayforderungén in dieser Be- ziehung an die Russische Regierung zu machen. Die betreffen- den Schriften erbot er sich vorzulegen, nur nicht das Gutachten des Königlichen Advokaten, weil dies ungebräuchlich sey. Sir Stratford Canning fragte, ob die Gründe des Königlichen Advokaten aus jenen Schriften ersichtlih seyn würden. Lord Palmerston: „Das wird sich aus diesen selbst zeigen.“ Lord Sandon wollte wissen, ob die Regierung dieselben Zoll-Repres- salien gegen Spanien ergreifen werde, wie sie lôblicherweise ge- gen Portugal gethan. Lord Palmerston: „Die beiden Fälle {ehen sih nicht ganz ähnlich, Nur wenn die jeßigen Unterhand- lungen den sehr zu hoffenden guten Ausgang niht nehmen, wird man so etwas in Qa zu ziehen haben.“/ (Man erwartete, daß das Haus bis 11 Uhr usschuß über die Jrlän- dische Armen - Bill halten und dann noch die Geburts- und Trauungs-Registrirung vornehmen werde.)

London, 2. Juni. Se. Majestät der König befindet sich bereits wieder ganz wohl und wird heute in der Stadt erwar- tet. Das Lever, welches gestern ‘im St. James - Palaste statt- finden sollte, ist jedoch bis zum 10. Juni ausgeseßt worden.

Gestern Nachmittag kamen die Prinzen von Hohenlohe vom Kontinent hier an und begaben sich sogleich nach Windsor zum Besuch bei Ihren Majestäten.

Der Herzogin von Kent und ihrer Tochter, der Prinzessin Victoria, werden noch fortwährend Gläkwünschungs - Adressen auf Anlaß der Mündigkeits- Erklärung der Lehteren überreicht. Bemerkenêwerth ist die Antwort der Herzogin auf die Adresse, welche ihr der Lord-Mayor und die Aldermen von London überbrachten. „Wenn ich meinen eigenen Gefühlen nachge- ben wollte‘/, sagte sie, „so würde ih mich jeder anderen Ant-

/

'nöthigten, in Deutschland zu residiren.

| wort enthalten, als Jhnen die Versicherung zu geben, dag ,

Herz von Dankbarkeit erfüllt ist. Der Lenker aller mensch Ereignisse hat mich weit über meine Verdienste belohnt, i er mih ín dieser Zeit, welche meinen mütterlichen Gefühl, theuer ift, so vielfältige Aeußerungen der Hingebung für y ren König, der Hoffnung und des Vertrauens zu meinem g und der Billigung der Art und Weise, in welcher ih eg gen habe, hat vernehmen lassen. Es drängt mi, noch d Worte hinzuzufügen, da, was ich bei dieser Gelegenheit zu den Ohren Mancher gelängen kann, die ein. lebhaftes y esse an dem Ereignisse nehmen, zu dem Sie mir Glü schen, und da dies vielleicht der lebte dffentliche Akt mein bens is, Jch úbergehe die frühere Zeit meiner Berbiy mit diesem Lande. Jch will nur kurz bemerken, daß die hâstnisse meines verstorbenen Gemahls und meine Pflichtei

Dessenungeachtet { der Herzog von Kent, obgleich ihm dies sehr wenig zusagh ih, obgleich ih persönlicher Gefährdung dadurch aug wurèe, nah England zurück, damit unser Kind als Brit boren und eïzogen werde. Wenige Monate nachher wu und mein Kind des Gaiten und Vaters beraubt. Wir allein, fast ohne Freunde, fast unbekannt in diesem Lande konnte sogar die Sprache des Landes nicht sprechen. ungeachtet blieb mir kein Zweifel über meine Pflich. J meine Heimath, meine Verwandten, alle meine Übrigen ten auf, um mich der Pflicht zu widmen, welche fortan da ige Zweck meines Lebens seyn mußte. Jn der Ausübung Pllichtwurde mir die Unterstüßung des Landes zu Theil. Ess mir sein Vertrauen, und die Regentschafts-Bill gab mir den leky weis dieses Vertrauens. Unter Umständen von großer Schwiy habe ih mich aller Verbindung mit irgend einer der Pi im Staate enthalten; wenn ih dies aber au gethan hi habe ich doch nie aufgehört, meiner Tochter ihre Pflicht Herz zu legen, damit se si durch ihr Betragen die und Zuneigung des Volkes erwerben könne. Ich habe, lehrt, daß darin ihre erste Pflicht auf Erden als die ÿ scherin eines constitutionnellen Staates bestehe. Die Prinzes dem Alter gelangt, daß ih berechtigt bin, es augzuspred wie großer Zuversicht ich darauf rechne, daß sie im Stau wird, ihre geheiligte Pflicht zu erfüllen, sobald ihr dies] erlegt werden mag; denn da sie mit allen Klassen det Ui {haft in Verbindung steht, so muß sie einsehen, daß, je y Religion, Kenntniß und Freiheitsliebe in einem Lande vi tet sind, die Bevölkerung desselben um so ruheltebender, striöser und wohßlhabender seyn werde, und daß der Sj Freideit des Volks auf gleicher Stufe mit dem Wunsch der Erhaltung der constitutionnellen Prärogative der Krol hen müsse. ‘‘ E

In Jrland gehen jevt die Sammlungen fár die O'Co Rente vor sich. Nach Angabe der Dublin Evening 9 eines dem Herrn OD'Conuell befreundeten Blattes, sollen in Distrikte von Cork allein mehr als 6000 Pfd. und inn Kirch)spielen von Dublin über 1690 Pf. zu diesem Zwece genommen worden seyn. i

Die Mos edu ug meldet nun, daß durch einen Gehei raths-Befehl vom 27. Mai die den Britischen Unterthan | theilte Erlaubniß, in den Dienst der Königin Christine zu (id noch auf ein Jahr weiter, nämlich bis zum 10. Juni |} verlängert worden.

Die Hof-Zeitung vom 30sten v. M, zeigt au offi; an, daß, in Folge einer Vorstellung des Britischen Gesan bei der Pforte, die leßtere einén Firman an den Pascha Aegypten erlassen habe, durch welchen demselben befohlen wi den Verkauf ausländischen Kaffee’s in Aegypten, fofern del in anderen Theilen des Türkischen Reiches gestattet ist, mehr zu behindern. ' | :

Jm King’s Theater tvar gestern Abend cin großer Bal Kostümen zum Besten der nothleidenden Weder von Spitalfi Die Prinzessin Auguste, der Herzog von Cumberland, die d zogin von Kent und die Prinzessin Victoria sahen der Fest keit aus der Königlichen Loge zu. / 4: ;

Madame Schröôder-Devrient hat ihre Differenzen mit d Direktor des Drury-Lane-Theaters beigelegt und tritt wieder a

Ein eifriger Verehrer der Madame Vestris hat auf Londoner Börse úber 5000 Pfd, Sterl. zusammengebracht, sie ihr zu überreichen und sie dadurch von einem Bankterol retten. | h 106.4 ; Aus Manchester bringt die Times wiederum betri Nachrichten. „„Nie“/, heißt es darin, „war in Mandcestet, es der Marktplaß der Baumwollen-Manufaktur geiwordet,| in solchem traurigen Zustande, als jest. Es ift nußloi weitläuftige, spezielle Erzählung zu machen, denn in di fann man nur sagen, daß alle Geschäfte gänzlich daniedel Die Weber, die noch Arbeit haben (zum Theil nur det Tag lang) erhalten natärlih geringeren Tagelohn, ul noch geringeren, als jemals in den traurigsten Zeiten Gloucester hat dieser Tage ein angesehenes Haus, daf sächlich Getraidehandel betrieb, fallirt, wobei sehr vit Handelsleute lciden; überhaupt soli es bei dem Dans redlich zugegangen seyn. Der Leeds-Mercury beridh, im Laufe der lesten Woche die Wollen - Preise durcarA Aenderung erlitten haben. Aus Bradford meldet daselb i dagegen, daß es dort am Wollen-Markte traurig auss 4 Geschäfte lagen gänzlich danieder, und wenn es st0 u meint der Briefsteller, würden die ZFabrik-Herreu nicht 0) Stande seyn, selbs auch nur den ‘wenigen Arbeitern, die behalten haben, fernerhin Arbeit zu geben. O

Von der Bank ist angezeigt worden, daß sie a wöhnlichen Vorschüssen auf Wechsel, die nicht über 9 laufen haben, zu 5 pCt., gegen Rückzahlung vor dem 4 in Summen von nicht unter 2000 Pfd., auch ferner bt

Der Courier hat ein Schreiben über Englands y mit Frankreich erhalten, hält es aber nicht der Mühe! | dasselbe zu publiziren, weil, wie er sagt, schon etre Erfolg der Versuch gemacht worden, die Französische nd zu einer Aenderung ihres desfallsigen Beschlusses zu ul weil ihr je6iges Handels -System in der That bereits sinniger sey, als das Englische. val

Zeitungen aus Canton vom 18, Januar melden c Statthalter wieder einem Bericht über die Opium- nud den Kaiser erstattet, dieser aber den Befehl, die dres J! auszutreiben , erneuert hatte. Gleichwohl meldet N Curreat, daß vom April 1836 bis zum L Mae Ds 17,287!/, Kisten Opium, zum Werth von 15 A im Handel abgesezt worden. Der Begehr nach 0 fut nufakturwaaren und nach Baumwolle war sehr ars / ordinairen wud Mittel - Sorten des Thees scheinen | allen zu wollen. : . oCnadd l Man hat Bricfe aus Havana, wonach die M New - Yorker Blättern, daß dort ein Dußend der vos

juser ihre Zahlungen eingestellt hätten, fich als vollkommen gegründet zeigt. Nur zwei oder drei kleinere Häuser waren diesen Fall gekommen. : i

Die unglücklichen Nachrichten über den Zustand der Han- (s- Verhältnisse in New - York, welche das zuleßt angelangte cketschisf „„Noscoe‘“ (es hatte bekanntlich New-York am 8ten M. verlassen) überbracht hat, haben während der legten Tage oße Aufregung unter den hiesigen Kaufleuten verursacht. Eine quptfrage ivar die, ob die Bank von England auch jet noch die lest von ihr unterstüßten drei Amerikanischen Häuser halten ede, oder nicht. Vorgestern, gestern. und heute fanden Deli- ationen unter den Bank- Direktoren über diese Angelegenheit (t, und heute, nachdem die Sache von allen Seiten erwogen prden war, sind dieselben mit 13 gegen 11 Stimmen zu dem (schlusse gekommen, daß jenen drei Häusern keine Unterstüßung hr gegeben werden dürfe. Demgemäß haben heute, nah An- e des Courier, die Herren Wiggin und Compagnie (mit 0,000 Pfd. ), Wildes und Compagnie (mit 690,000 Pfd.) und ¡son und Compagnie (mit 1,260,000 Pfd.) ihre Zahlungen ellen müssen. Der „, Courier ‘‘ vertheidigt die Maßregeln

Bank, welche natürlih \{chon aus dem Grunde, weil

Fall jener Häuser den Fall mehrerer anderen nach h ziehen muß, viele Feinde gefunden hat. Er macht merklich, daß es sehr thôriht seyn würde, wenn man behaup- j wollte, die Bank habe ihre Unterstúgung forisesen müssen, n aus dem Grunde, weil ste einmal angefangen habe, jene juser zu unterstüßen. Als dieselben ihre frühere Unterstüzung q der Ban bezogen, sey diese ihnen in der Vorausseßung geflossen, daß sie volllommen solvent und im Stande seyen, t der Zeit ihre Fonds in Amerika und anderwärts zu reali- 4, Es kônne seyn, daß sih dies auch jest noch thun lasse; pr die neuen Verwickelungen der Amerikanischen Verhältnisse,

denen die leßten Nachrichten Kunde geben, das Fallissement hrerer Häuser in Amerika, an deren Solvenz kein Zweifel hegt worden war, die Furcht vor noch erfolgenden Fallisse- nts, durch welche dann der Rembours deë den Uunterstüßten usern aus Amerika zukommenden-Fonds von Tag zu Tag bleimatischeë werden würde, und besonders auch der Umstand, ÿ mehrere neue Gesuche wegen Unterstußung zu erwarten iren, wenn jenen drei Häusern ihre Gesuche bewilligt wür- , habe die Majorität der Bank - Direktoren bewogen, sie ab- läglich zu bescheiden.

Aus- Valparaiso vom 26. Februar wird gemeldet: HDR (itischer A! ist nichts Juteressantes vorgefallen. Die ivette „Valparaiso‘/ ist mit dem Admiral Blanco von Callao egekehrt , die „¡Áquiles‘/ sollte nah Guayaquil gehen, um t „Monteagudo‘/ abzulósen, die hier herauffommen soll, Ein jmht sagt, daß der von Rocafuerte mit Peru geschlossene nflat verworfen, Ersterer abgeseßt sey, und daß Flores an der fpige der Regierung stehe, welcher die Absichten Chili’s ‘zu ligen eint und vielleicht unterstüben wird. Hier ist Alies hig; die Regierung erläßt gute Gesese. Die Expedition reitet langsam vorwärts, und es scheint noch ungewiß, ob sie \erhaupt stattfinden wird. ‘‘

Niederlande.

Aus dem Haag, 1. Juni. Se. Maj. Laufe der nächsten Woche die angekündigte Reise nah den rovinzen antreten. Se. Maj. begeben sich am Dienstage nach m Loo und am folgenden Tage nah Zwolle; segen daraüf am Ponnerstage die Reise nah Leeuwarden fort und gehen sodann wh Gröningen und Assen, um über den Loo und Utrecht hier- t zurückzukehren.

Der Graf du Chastel und der General -Lieutanant Baron , Fagel sind zu Oberstallmeistern und der Flügel-Adjutant Ba- )n von Owuphal ist zum Vice-Oberstallmeister des Königl. Haus- óetnannt wordei!?.

Deutsch land.

Ludwigslust, 1 Juni. An dem Vermählungstage Jhrer [oheit der Prinzessin Helene wurden unter die hiesigen Armen 0 Rehlr. und unter de Armen zu Grabow 400 Rehlr. auëge- ilt, welche die Prinzessin vor izrer Abreise von hier für die îrftigen bestimmt hatte.

Karlsruhe, 1, Juni, (Karlsr. Ztg.) In der Si6ung k ziveiten Kammer wurde über den Entwurf des neuen Zoll- vesezes berathen und dasselbe mit einigen unbedeutenden Mo- silationen einstimmig angenommen.

Oesterrei.

Wien, 31, Mai. (Schles. Ztg.) Das Namenösfest dl, Majestät des Kaisers ist gestern nah dem ausdrúcklichen dunsche Sr. Maj. ohne Gepränge nur durch kirchliche Andach- \ useiert worden; bie ganze Garnison rúte zu einem Hoch-

aus, und in allen Pfarrkirchen wurde Hochamt und Te

‘m abgehalten. Jm Lustschloß von Schönbrunn war Mit- s große Familientafel, an welcher sämnitliche Mitglieder der tser - Familie Theil nahmen. Mit Anfang des Monats 4 werden JI. MM. eine kleine Reise nah Linz und Salz- fg Unternehinen und Jhre Maj. die Kaiserin hierauf einige t die Bäder von Ischl gebrauchen. Se. Durchl. der Hof- id Staatsfanzler Fürst Metternich wird IJI. MM. auf dieser vcutsion bis Ober -Oestreich begleiten und sodann von einem tonatlicen Uriaub zura Besuch seiner Besibungen in Böhmen

Bebrauch S0

Im ‘osse von Sc{önbrunn ist die Frau Herzogin von PagLome mit Mademoiselle, Gräfin von E natbden sie G Q Ln des Herzogs von Angouleine und des Herzogs E S (welche leßtere bereits in Kirchberg angelangt Ines auf B A von Berry eíne Visite in Grä abgestattet A lu eingetroffen. Nach kurzem Aufenthalt da- et en diefe erhabenen Gäste ihre Reise nah Kirchberg

A ofes Botschafter in Paris, Graf Apponi, ist hier einge-

Der päpstliche Nuntius, Fürst Altieri welcher be j gee einigen Monaten hier verweilt, hat elf O a Schwarzenberg" schen Palais am Rennwege aus feinen d hen dus durch die Kärnthnerstraße, Graben, Kohlmarft, {ngasse in fein Palais am Hofe gehalten. Die Hofchar- h n reihster Galla, so wie die Botschafter Rußlands, Eng- bd Frdnteoichs Und der Türkei, alle in sechsspännigen Gallg- M e ea den Glanz diéses, wie gebräuchlich, prachtvollen ade . Morgen wird Se. Majestät der Kaiser von Schöôn- in die Stadt kommen, um von dem Nuntius in feierli-

jer i / eden leine Beglaubigungs - Schreiben in Empfang zu

uh Es existirt ip S ei Fine e dweifeltsten Gegenwehr sich selb dei ti Fünffitchen erschossen , der berüchtigte Sobry war Me

der König wird

Zweifel mehr, daß derjenige Räuber , der

: baben.

63S

rere Mitglieder der Räuberbande, welche seitdem der Gerech- tigkeit in die Hände fielen, sollen dies betheuert haben. Der Leichnam Sobris soll deshalb wieder ausgegraben und dadurch die Identität volllommen bestätigt worden seyn. In der Ge- gend des Plattensee sollen mehrere Individuen, welche sich durch Hehlerei und den Verkauf geraubter Gegenstände kompromit- tirten, verhaftet worden seyn. Vermuthlich wird, dem publizirten Standrechte gemäß, au über diese die Todesstrafe verhängt.

Wien, 2. Juni. (Wiener Ztg.) Gestern Mittag ist der Apostolishe Nuncius von dem zum Audienz-Commissair be- nannten Kaiserl. Kämmerer, Fürsten von Paar, zur öffentlichen Antritts-Audienz bei Sr. Majestät dem Kaiser und Könige im feierlihen Zuge nah Hofe abgeholt, daselbst von den K. K. Obersthofämtern empfangen und zur Audienz in den Ceremonien- Saal eingeführt, nach der Audîenz aber wieder zum Orte des Empfanges zurükbegleitet worden. Unmittelbar darauf geruh- ten Jhre Majestät die Kaiserin, dann Jhre Majestät die Kai- serin Mutter, hierauf Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Franz Karl mit Höchstseiner Durchlauchtigsten Gemahlin, endlich Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Ludwig den Apostolischen Nun- cius in Höchstihren Appartements zu empfangen und demselben nach dem bestehenden Ceremoniel die Audienzen zu ertheilen.

Se. 'Maj. der Kaiser haben den Hofrath und zweiten Pro- tofollführer der Staats - Konferenz, Paul Kiß von Nemeskér, zum Gouverneur von Fiume und des gesammten Ungarischen Küstenlantes, und den Hofrath, Freiherrn von Mednyanszky, zum Vice-Präsidenten der Königl. Ungarischen Hofkammer ernannt.

__ Der bekannte hiesige Arzt, Dr. Malfatti, ist mit dem Prä- dikate „Edler von Mouteregio“/ in den Adelstand erhoben worden.

S panien.

Madrid, 23, Mai. Jn dem heutigen Español liest man: „Man ist Jedermann Gerechtigkeit {uldig. Wir wollen die Englische Regierung nicht mit Lobpreisungen überschütten, und wir find weit entfernt, zu glauben, daß der uns geleistete Beistand aus reinem Interesse für unsere Sache entsprungen sey, ja, wir sind im Allgemeinen mit dem Benehmen jener Re- gierung nicht zufrieden; aber zu gleicher Zeit zollen wix der Loyalität, womit die Englischen Truppen die unsrigen bei ver- schiedenen Gelegenheiten unterstüßt haben, unseren lauten Bei- fall. San Sebastian, Bilbao, Malaga und neuerdings Barcelona bezeugen die Wahrheit dieser Behauptung. Ja, die Britische Flagge hat neben der Flagge Jsabella's 11, gekämpft, um. sie zu beshüßen, nicht aber, um sie zu verdrängen, wie einige aus- wärtige Blätter behaupteten. Haben die ihrem Posten geschlafen? Gewiß nicht. Diese Eifersucht ist ebenso lächerlich, wie die Protestationen gegea eine Französische Cooporation, die, wenn sie zur Ausführung gekommen wäre, von einigen Nationalitäts-Pukitanern als eine Schanbe für un- ser Vaterland würde betrachtet worden seyn. Die Französische Cooperation allein kann uns retten, aber die partielle Unter- stüßung, die uns bei mehr als einer Gelegenheit von Englischen Truppen zu Theil geworden ist, war uns von ungemeinem Nußen, und verdient unsere ganze Dankhbarkeit.//

Barcelona, 24. Mat. Der Baron von Meer hat nach- stehendes Circular: Schreiben an die Civil -Administratoren der

Provinz gerichtet :

¡Mein Herr! Se. Excellenz der Minister Staats-Secretair hat mir folgendes Schreiben übersandt : Excellenz! Die Negierung Ihrer Majestät der Königin hat die Nachricht von den biutigen Sce- nen und der Unordnung, deren Schauplatz Catalonien seit einem Mo- nate gewesen is, mit lebhaftem Schmerze empfangen. Sie ist em- port Uber die Kühnheit der Ruhestörer, die ohne Zweifel dex reich- sten und industribsesten Provinz Spaniens den Untergang geschworen Die Regierung hat auch mit Betrübniß die verbrecherische Adresse der National-Garde einiger Städte Catalonieus gelesen. Fe- des Wort dieser Adresse ist eine Beleidigung für den Thron, Und jede Zeile eine Drohung gegen die Auhänger und Verthei- diger desselben. Fu der Ueberzeugung, daß die erste Pflicht der Völker in dem Gehorsam gegen die Gesetze bestcht, ohne welchen nur Anarchie entsichen würde, isi die Regierung Jhrer Majestät ent- schlo}sen, fich um jeden Preis Gehorsaui zu verschaffen, und sie rech- net desyalb auf Jhren Eifer und Jhre Ergebenheit für die Sache, die wir vertheidigen. Ihre Majestät wollen, daß unverzüglich und ohne weitere Justructiönen abzuwarten, die National-Garde in ganz Catalonien aufgelöst werde. Die Regierung wird später cine spezielle Reorgauisation für diese Provinz anbefehlen, und Jhre Majestät auto- risirt Sie, diejenigen Maßregelu zu ergreifen, die Sie zur vollstän- digen Erreichung des genannten Zweckes sür die angemessensien hal- ten. Genehmigen Sie u. s. w. Madrid, den 18. Mai 1837.47 „Fh übersende Jhnen eiue Abschrift dieser Depesche, damit Sie die nôthigen Maßregeln ergreifen und die Befehle Jhrer Majestät in Betreff der Entwaffnung und Auflösung der Rational-Garde in Fh- rem Distrikt innerhalb vierzehn Tagen von dem Empfange dieses Schreibens an, in Ausführung bringen. Sie find, im Falle es nó- thig seyu sollte, autorisfirt, die bewaffnete Macht zu H ülfe zu rufen, und wenn eine solche nicht da seyn foilie, so haben Sie fich an den unmittelbaren Chef Jhres Ortes zu wenden. Sollte Fhnen Wider- staud geleistet werden, fo fönnen Síe fo verfahren, wie gegen die Acinde des Thrones Jsabella?s Il. Unterlassung oder Schwäche von Jhrer Seite wäre in diesem Faüle cin Vergchen, von dem ich die. egierung Fhrer Majestät in Kenntniß segen müßte und für das Sie zur Verantwortlichkeit gezogen werden würden. Goit erhalte Sie u. f. w. Calaf, deu 20. Mai 1837.

Baron vou Meer.“ Nach Berichteu Sebastian vom 25. Mai hatte der Britische Commissair im Spanischen Hauptquartier, Oberst Wylde, am Tage zuvor einen vergeblichen Versuch gemacßt, die Offiziere der Britischen Legion zum Verbleiben im Spanischen Dienste nach Ablauf ihrer Ca- pitulationszeit (10. Juni) zu bewegen. Die Offiziere verlang- ten vor Allem vollständige Entrichtung der ihnen schuldigen Soldrükstände. Eben so unglücklich fiel cin Versuch mit den Soldaten vom lsten Regimente der Legion, den Schüben und der Artillerie aus; nur zwei Individuen erklärten sich bereit, noch länger zu bleiben. Mit großer Erbitterung sprechen sich die Berichte vom Kriegs-Schauplase über die unerklärliche Saumseligkeit des Ober-Befehlshabers der Nord-Armee, Espar- tero’s, aus, welher am 26sen bereits seit 12 Tagen an der Spibe von 20,000 Mann in Hernani stand, ohne auf die drin- genden Vorstellungen von Evans und Wylde zu hôren, welche von ihm verlangten, daß er vorrücken solle, um Tolosa zu nehmen und Irribarren zu Hülfe zu kommen. Jn einem von der Mor- ning Chronicle mitgetheilten Briefe aus Bayonne werden die Gründe namhaft gemacht, durch die er seine Zögerung zu beshöônigen suche. Zuerst behauptete er, es fehle an Lebensmit- teln; sie wurden innerhalb vierundzwanzig Stunden angeschafft ; dann fehlte es ihm an Munition; ín sechs Stunden war er aus den Magazinen zu San Sebastian versorgt; dann verlangte er Bagage - Pferde und Maulesel; auch diese kamen ihm in mög- lichst kurzer Zeit zu; nun, nachdem er alle Vorwände erschöpft

zu haben schien, erklärte er {riftlich den Behörden von Guí- puzcoa, daß das Eisen in dieser Provinz zu dem Beschlagen sei-

Engländer etwa aguf-

des Englishen Courier aus San |

ner Pferde: nicht gebraucht werden könne, und daß er daher mit Eisen aus Frankreich verschen werden müsse. Während Espar- tero zôögerte, hatte Guibelalde 2000 Mann in Tolosa zusam- mengebracht, und Zarateguíi nebft anderen in Navarra zurückge- lassenen Karlistishen Befehlshabern hatten die stärksten Pässe

bese6t.

P ortugal.

Lissabon, 25. Mai. Das Diario do Governo vom 23sten enthält die Anzeige, daß, da die Königin den sechsten Monat ihrer Schwangerschaft glücklich überstanden habe, dem Patriarchen, als dem Ober- Kapellan des Königlichen Hauses, der Befehl ertheilt worden sey, die üblichen Gebete pro felici partu am 27sten, 28sten und 29sten in sämmtlichen Kathedralen und Kirchen des Königreichs anzuordnen. DemCorreio, einem Oppositions-Journale, zufolge, herrscht unter den Lissaboner Kaufleuten große Besorgniß in Betreff des Britischen Geheimeraths - Befehls , welcher die-höhere Besteue- rung Portugiesisher Schisse und Güter, als Repressalien gegen den hohen Portugiesischen Tarif, befiehlt. Der Correio leitet das ganze Unheil von der September-Revolution her.

nter den Französischen Kaufleuten in Lissabon soll große Geld- Bedrängniß herrschen. Eine Versammlung von zehn der angesehensten Französishen Häuser, welche zu dem Zwecke ge- halten wurde, um dem Uebel abzuhelfen, hat zu keinem Resul- tate geführt.

Türkei. l

Die neueste ín Berlin eingegangene Nummer der Túrki- schen Zeitung Tekwimi Wekaji vom 7. Sefer (12. Mai) berichtet über die schon fcüher durch ein Extra - Blatt *) ange- kündigte Abreise des Sultan's nah Warna. Die ganze vierte Folio-Seite der Zeitung ist, wie dies zuweilen geschieht, wenn es an Stoff gebricht, unbedruckt gelassen, und die meisten Ar- tikel betreffen Amts-Veränderungen von geringem Belang, oder Reparaturen gottesdienstliher Gebäude im Osmanischen Reiche. Wir theilen die zwei erheblichsten dieser Artikel mit :

¿Tahir Bei Efendi, Inspektor der Großherrlichen Küche und der Zölle für die Lebensmittel, welche in Konstantinopel ein- geführt werden, hat, als Seine Hoheit am 21lsten des vorigen Monats, um, einem schônen herkömmlichen Brauche gemäß, dem Pfeil-Schießen beizuwohnen, auf dem Ok-Meidan (Pfeil-Plabe) sich eingefunden hatte, an dem erwähnten Orte einen Fußfall vor Sr. Hoheit gethan, und bei dieser Gelegenheit cin mit Brillanten bese6tes Bildniß des Großherrn empfangen.““

¡Dem bisherigen Scheich der heiligen Orte (Mekka und Medina), Hafis Jssa Agha lag es ob, alle Angelegenheiten der- selben ins rechte Geleis zu bringen und für die Ruße und Sicherheit ihrer Bewohner Sorge zu tragen. Junsonderheit hatte er pflichtinäßig darüber zu wachen, daß die frommen Stif- tungen an den erwähnten Orten zweckmäßig verwaltet würden. Nachdem nun Seine Hoheit Kunde davon erhalten , daß der genannte Agha schon seit einiger Zeit die Unterhaltung der hei- ligen Gebäude nicht mit dem erforderlichen Eifer sich angelegen seyn ließ, und auch in den übrigen Geschäften seines Amtes saumselig war: so hat Höchstderselbe den Hafis Jssa Agha die- ses Amtes zu erledigen und dasselbe dem in Brussa wohnhaf- ten vormaligen Kasiasker, Derwisch Muhammed Pascha, zu übertragen geruht. Derwisch Muhammed ist von Brussa nach Konstantinopel berufen worden, und hat am 13, Muharrem seine Bestallung empfangen. Se. Hoheit will, daß der neue Scheich von Mekka auf einer großherrlihen Fregatte nach Alexandrien abgehe: ihn begleitet ein Miralai der Garden, der ugleich den Auftrag hat, den bisherigen Scheih nebst dessen Druder Ali Agha nach Damaëékus, als dem Orte ihres künfti- gen Aufenthalts, zu esfortiren. Dem Pascha von Aegypten ist angezeigt worden, daß er für die weitere Reise des Derwisch Muhammed bis an den Ort sciner Bestimmung Sorge zu tra- A habe. Am ‘17. Muharrem ist dieser Würdenträger zur

udienz gezogen und mit dem seinem neuen Amte zukommen- den Abzeichen begnadigt worden.“

_— Das Giornale del Lloyd austriaco meldet nach Briefen aus Smyrna vom 6. Mai: ¿Vom 29. April bis zum 3. Mai sahen wir mit großer Bestürzung, wie die Pest- fálle unter den Griechen, Türken, Juden und Armeniern im Zunehmen waren. Man behauptet, dazu hätte der Andrang des Volkes in die Kirchen, aus Anlaß der eben eingefallenen Öster- feiertage der Griechen, dann das Umziehen einiger aus den an- gesteckten Dörfern angekommenen Schafheerden hauptsächlich bei- getragen. Glückliher Weise jedoch hielten die Fortschritte dieser Geißel in den lesten drei Tagen inne, und die Krankheit kehrt zu ihrem urspränglichen Gange zurücck. Einige Englische Kauf- leute sind, in Begleitung eines aus London angekommenen Jn- genieurs, auf einer Griechischen Goelette abgesegelt und führen einen Tauch-Apparat mit si, durch welchen man hofft, 40 Ellen tief in's Meer steigen und daselbst vier Stunden lang verweilen zu können. Dieser besteht aus einer Kleidung von wasserdichten Stosse, mit einem von Gläsern umgebenen Helme, an welchem ein lederner, zum Zufähren der Luft bestimmter Schlauch ange- bracht ist; sie wollen sich dessen beim Sammeln der Wasser- shwämme bedienen.“

Me t

Aus Vera-Cruz und Mexiko sind in New - Orleans Nachrichten vom 13. und 11. April angelangt. Der Eeussr von Vera - Cruz enthält die Erzählung Santana?s von seinem verunglückten Zeldzuge in Texas nebs Beweis - Dokumenten. Er giebt zu, daß er geschlafen habe, als er zu San Jacinto durch die Texianer angegrisfen worden sey; der Geueral Castrils lon, der im Gefechte nach tapferer Gegenwehr getödtet worden ist, befand sich zur Zeit des Angrisses der Texianer bei der Toi- lette, und die übrigen Offiziere waren ihren Vergnügungen nach- gegangen. - Santana wirft die Hauptschuld der Niederlage auf mehrere Individuen, welche getödtet worden sind. Dasselbe Blatt enthält den Protest der Mexikanischen Regierung gegen die mögliche Anerkennung der Unabhängigkeit von Texas durch irgend eine fremde Macßt. Bei der Práäsiden- ten - Wahl , welche in Mexiko stattfand, hatten sich schon so viele Stimmen aus den verschiedenen Provinzen für den General Bustamente ausgesprochen, daß die Wahl desselben gesichert schien. Die Einführung des neucn Präsidenten sollte

am 19, April stattfinden. Man glaubte, daß in dem Kabinette Bustamente's Pedraza als Kriegs-Minister, Lebrije als Finanz- Minister, und Canedo, der jegt Gesandter in Lima ist, oder Santa Maria, der Gesandte in Madrid, als Minister des aus- wärtigen Departements ihren Siß nehmen würden. Die Be- dingungen einer Anleibe von 2,000,000 Dollars, welche mit dem Hause Rubio (Lizardi) abgeschlossen worden war, hatten die

trt rae

®*) Dieses Extra-BVlatt ist uns nicht zugekommen.