hierauf: „Kannst Du dem Meere und dem: Wind befehlen ?// — Abdel-Kader aber brach nun das Gespräch ab mit der Aeuße- rung: „Nuvy, dann follen auch die Handels- Verhältnisse nicht bergestelle werden, bis die Genehmigung des Traktats an- kommt.’ — Bugeaud hielt nicht für rathsam, weiter in ihn zu dringen, und erhob sich ; Abdel-Kader blieb ruhig siben, er schien die Absicht zu haben, den General* vor sich stchen zu lassen; Bu- geaud aber sagte ihm, wenn er, Bugcaud, aufstehe, verstehe es sich, daß der, mit welchem-er-gesprochen,-ein Gleiches thun müsse, und ohne des Emirs Antwort abzuwarten, nahm er ihn lächelnd beider Hand und zog ihn von der Erde auf zum großen Er- saunen der Araber. Es war spât geworden; man nahm Ab- {chied; Bugeaud und die Offiziere, welche ihu begleitet hatten, ritten wez. Sie fande die Truppen-Abtheilung, die über eine Stunde weit Halt gemacht hatte, etwas besorgt, und man über- legte „eben, ob man nicht vorrücken solle, um auf jeden Fall in der Nähe zu-scy4. Der General. Bugeaud- {äßt die Zzhl dér Neiter in Abdel: Kader’s Lager. auf 10,000, . meint aber doc, seine sechs Bataillone Jufanterie mit Geschüßen würden schon wit den Arabern fertig. geworden sepn.‘/
… Der General Aubanal ist -gestern Abend in Paris einge- troffen. Er. witd, wie es heißt, von dem Kriegs-Minister mit ei- ner besondern Mission an den General Bugeaud abgesandt wer- den. Der Bericht über die Zusammenkunft dieses Generals mit Abdel-Kader (\. oben) ist von dem Publikum nit sehr günstig qufgenominen worden. Män fludet das hoci;müthige Benehmen des Emirs, das in dem Berichte wahrscheinlich eher gemildert als übertrieben worden ift, nicht für geeignet, Vertrauen zu den friedlichen Gesinnungen des Arabischen Häuptlings zu- erwecken. Das Ministerium hält die Bedingungen des Traktats seht ge- beim, Und alles, was die hiesigen Blätter darübcr mittheilen, türfte noch sehr. der. Bestätigung bedürfen. Es hat sh sogar das. Gerücht verbléitet, det General Bugeaud habe seine Ju- Fructionen überschritten Und die Regierung wolle den Äbersand- r2a Traftat uicht ratificiren. . Mit diesem Gerüchte steht indeß Hie Erklärung des Conseils: Präsidenten in der Deputirten-Kan- rger in offenbarenìi Widerspruch,
„ Heute ist hier nachstehende telegrapdishe Depesche aus Zort-les-Bains vom U2ten d. eitigegangen: „Am sten stan- den die Navarresen bci.Estopiñan. (drei Stunden von Tamarite), und hatien viele Verwundete iti Ager zurückgelassen. Eine Di- v-sion der Königin stand in Alheda, eine Stunde von Tamarite. Anr 10ten war Seu d'Urgel noch nicht bedroht. — Man schreibt aus Valençia vom 3ten d., daß Cabrera mit 5 bis 6090 Maun bri Caëpe über den Ebro gegangen if. Serrador stand in San- Martro (San Matheo?) und Frayle in der Umgegend von Valencia.“ ;
In dem Mémorial Bordelàáis von 10. Juni liest
man: „Es bestätigt sich jet, daß in Saragossa eine Karlistische Bewegung stattzefunden hat, und daß viele Einwohner und zwei Stabs - Offiziere verhästet worten sind; Leßtere desdalb, weil sie bei Unterdrückung dieser Bewegung nicht den gebörigen E.fer gezeigt haben. Die Fremden-Legion, welche ihres Ansüh- ¡ers beruubt und bis auf 700 Mann zusammengeschmolzen ist, will den Spanischen Dienst verlassen und begiebt sich nach Tag- ragona.‘ : e Jn. einein hiesigen Blatte liest wan: „Die Lage der Tuvppen der Königin von Spanien wird mit jedem Tage bes sargnißerregender. Die „Christinos haben binnen kurzer Zeit D Generale verloren, von denen 4 getödtet worden sind, und einer den Dienst der Königin, verlassen hat. Der General Evans, der das Englische. Húülfscorps kommandirte, bat scine Entlassung genommen, und der Oberst Conrad, der das Fran- Zósische Húülssscorps fomimandirte, ist getödtet worden, so daß jene beiden Legionen als aufgeldst betrachtet werden kSun:n. Die Französischen Trüppen haben nach dem Tode il,res Ansührers nicht länger in Spanien dienen wollen, und sind nah Frank- reich zuruckgekehrt. Die Englische Legion, die si ursprünglich auf 12,000 Man belief, ist durch Verluste in den verschiedenen Gefechte. und durch Desert;onen auf 1500 Mann zusammen- geschmolzeti,
Die gestern in Paris eingetrossene Nachricht von der Sus- pceüdirung der Baarzahlungen Seitens der Nord- Amerikanischen Banken kat große Bestürzung unter den Kauflcuten erregt. Mekzrere hiesige Banquier äuser sollen dur Verluste, die sie in den Vereinigten Staaten erleiden, in Verlegenheit gerathen feyn. Sogar die Häuser Rothschild in London und Paris sind nicht ganz verschont geblieben und sollen bedeutende Summen verlie- ren. Schwerlich dürften diejenigen Häuser, die sich fär die Herren Wells und Comp. verbürgt haben, nach Ublauf ihrer Caution dieseibe erneue:n, da das leßte in Havre angefowmene Schif auc für sle Hiobéeposten mitgebracht hat.
Die Bdrse bleibt heut? der Festlichkeiten halber geschlossen.
Großbritanien und Frland.
London, 13. Junt. Der Morning Herald sagt bei allen seinen Nachrichten über das Befinden des Königs „dem Ver- nuch nen nah‘ und erklárt, er thue dies déshalb, weil es bei Hose gewisse Personen gebe, die sih ihrer kurzen Autorität be- dienten, Um, wie ihre tg fh: unter der vorigen Regierung, d1s5 Publikum hinsichtlich des Befindens seines Monarchen in Unkunde zu halten ; Jemard scheine etwas darüber gesagt zu ha- ben, was sle nicht billigten, und daher hätten sie beschlossen, daß gar ichts befannt werden solle, außer dem Julalte der nichts- jagenden Bülletins, die unter ihrer Aufficht ausgegeben würden. Z1 Windsor war man schr. aufgebracht darüber, daß die Búlle- rins rie dort publizirt, sondern gleich voin Schlosse an den Staats - Secretair nach London geschickt wurden. Der Mayor hat si deéhalh ausdrücklich beim Schloß - Hauptmann, Sir F. Watson, beschwert und verlangt, daß die Bülletins im Stadt- hause angeschlagen werden sollen. Die Antwort lautet jedoch abschlägio. Erfreulichere und tröstlihere Berichte über den Kra kzeitêézustand Sr. Majestät, als die meisten anderen Blät- cer, enthält die Morning Post; sle meint, der vorzüglichste, ja vielieicht der einzige Grund zu. Besorgniß sey die Sc;wäche des Königs gewesen, und die im gestrigen Bülletin angekün- cigte Zunahme an Krästen sey daher fehr beruhigender Art; au werde. berichtet, daß die Handschrift des Königs cben fo f: und leserlih sey, als sie immex gewesen.
Die neuen Portugiesischen Minister werden als Versechtcr ber geimößigteren Ansichten angeschen; der Finanz-Minister hat soar im Scptember. v, J. gegen die Revolution protestirt, Jn- dessen haben sämmtlihe neue Minister unter dem öten d. ein politisches Glaubens: Bekenntniß abgelegt, in welchem sie die ¿lusrechihallung und Befestigung der am 9. Septbr. v, J. aus- gesprochenen Pr.nzipien, nämlich constitutionnelle Reform, gese(z- iche Freiheit, progressive Verbesserung und Sparsamkeit, jedoch mit gehöriger, Ncküicht auf Ordnung und Stabilität, für ihre erste und h6chste Aufgabe erkiären. Ob der Auszug der 6 — 700
i und da dié
Individuen, iñeist Leute aus der Masse des Volks, aus Lissabon ; am 13ten v. M. eine bloße Demonstration oder ein fehlgeschla- ;
gener Versuch gewesen , hat man noch nicht ermittelt; so viel aber ist gewiß, daß jener Haufen sich ganz zcrstreut hat. Jn Folge dieses Ereignisses sind aber in Lissabon mehrere Migue- listen verhaftet worden, natmnentlich der Marquis von Soudas und der alte Oberst ‘Vidigal. An der hiesigen Börse ist von tiner neuen Portugiesischen Anleiße von 4 Mill. Pfd. die Rede. Nan meint indeß, es dürfien nur 6 Obligationen zum Belaufe von 2 Mill. ausgegeben und 25 pCt. darauf vorgeschossen werden.
Zwei schönè Gemälde von Murillo und Rembrandt, welche fürzlih in Yates's Gallerie ausgestellt waren, sind zusarnmen fár 7000 Pfund Sterl. von der Regierung angekauft und in die Angersteinshe Gallerie gebracht worden, sollen aber nicht eher dffentlich gezeigt werden, als bis die ganze Sammlung in die neue National-Gallerie üßertragen seyn wird.
Ueber den Wollen - Verkehr in der vorigen Woche berichtet man von Leeds: „Unser Tuchmarkt ist sehr. gedrückt gewesen. Die Londoner Fallissements wirkten notürlich entmuthigend, weil man noch nit wissen kann, wie Leeds am Ende_davon bethei- ligt werden wird. Es ist bekannt, das verschiedene Hiesige Häu- ser Verbindungen mit den Amerikanischen in London und deren Freunden in Liverpool gehabt, allein wir hören, daß die Ver- luste nit {wer seyn werden. Jedenfalls ift die Ungewißheit nun vorbei, und nah wenigen Wochen wird das Vertrauen sich wieder beleben. Die Preise von Tuch und Wolle sind nominell. Deutsche Wolle wird, wie man meint, aller bisherigen Erwar- tung entgegen, ißre Preise behaupten.“ Dagegen lauten die zugleich über denselben Gegenstand eingelaufenen Berichte aus Bradford, Hudderöfield, Halifax, Rochdale, Wakefield, Donte- frait, HeckEmondwyke und York durchaus niederschlagend.
Zu Liverpool ist ein Schiff aus Hamburg mit einer Ladung Heu angelangt, ein Artikel, der vielleicht noch nie vom Konti- nent eing-fährt worden ist.
Aus Liverpool wird vom Sonnabend gemeldet: „Die Firma der Herren Thos. Dixon und Comp., welhe am Donnerstage ihre Zahlungen ceinftellte, wird, wie man erwartet, unverzüglich 50 pCt. zahlen. Dieses Haus hofft bald seine Geschäfte wie- der anfangea und am Ende alle seine Gläubiger zu voll bezah- len zu können. Ein Fallissement in Manchester wurde heute angezeiat, das des Hauses der Herren Ramsbotton und Comp., deren Verbindlichkeiten auf 200,000 Pfund geschäßt werden.““
Die Nachricht von der Suêpendirung der Baarzahlungen durch die Ameutikanischen Banken hät hier in London keinen rachtheiligen Eindruck, ja im Allgemeinen nicht einmal ci- nien folchen Eindruck hervorgebracht, wie ihn doch schon das Umfassende der Maßregel und die, dem Anscheine nach, jebt wenigfens nicht ¿u berehnenden Folgen dirselben hätten haben müssen. Die Times tadelt diesè Apathie entschieden. „Es scheint’, sagt sie, „daß man der Meinung ist, wir werden durch diese Maßregel viel besser gestellt, als wir es vor dem waren. Dies if eine Urt der Folgerung, die sich durchaus nicht begiei- fen noch erlâren läßt, es sey denn dur die Erfahruüngélehre, daß Leute, die c in großer Gefahr befinden, sich gern über die Zukänft und ihre Ergebnisse in Täuschungen verfangen. Vor dem Ereignisse, von welchem wir jest Kunde erhalten haben, wzr die Aussicht vorhanden, daß entweder den Amerikanischen Banken baares Geld abgezwungen werden könne, oder daß die Erzeugnisse in Amerika so sehr im Preise fallen werden, um durch den Gewinn darauf den früheren Verlust zu deen; die erste Erwartung ist aber jet ge; us dem Gebiete der Möglichkeit verschwunden, Jg ducenten jeët nicht mehr genöthigt seyn werden zu verkaufen, so scheint es mit der andern Hoffnung eben so schlimm zu fteßen. Den Amerikanishen Bons, welche an der biesigen Börse in Umlauf gekommen sind, wird na der Zeit ihres Erlôschens nichts zu substituiren seyn, als anderes Papier, desen Werth sich niht guf ein halbes Jahr im Voraus wird bestimmen lassen. Die Sache ist die, daß die Amerikaner sich als zu schlau für uns gezeigt haven, und daß die Europäcr nun sehen können, wo ste ihr Geld bekommen werden. Fallisse- mezrs der Banken in Masse sind nichts Neues, sie fanden im Verhäliniß zu der damals existirenden Zahl derselben cben so zahlreich in den Jahren 1814 und 1818 ftatt; aber der gegen- wärtige Fall steht in sofern als einzig in seiuer Art da, daß jene Fallissements jeßt das Mittel abgeben müssen, um die aus- ländischen Gläubiger um iör Geld zu bringen.“ Der Courier ertlärt diese Auseinandersezung der „Times“ für eine verleum- derishe Beschuldigung, sür welche auch nicht der Schatten einer Begründung vorhanden sey. Allerdings könnten einzelne Jndi- viduen und ein;elne Barken solche elende Motive gehabt habe, wie die „„Times‘/ muthmaße, aber im Allgemeinen lasse sich das nicht behaupten. Der jeßige Zuftand der Dinge sey offenbar nicht ein Erfolg der Berechnung, sondern der Ereignisse und des fehlerhaften Geld - Systems in den Vereinigten Stag- ten. Der gvößte Theil der Banken habe seine Noten- Emittirungen übertrieben und dadur alle möglichen tollen Speculationen befördere. Als diese zum großen Theile zu verderblichen Resultaten geführt, seyen naturlich die Banken durch die Rückwirkung betroffen und schlechte sowohl als gute mit Ueberlauf und dem daraus hervorgehenden Verderben be- droht worden. Es sey dies son das drittemal, daß alle Ban- ken der Union zugleich ihre Zahlungen eingestellt, und wenn das gegenwärtige Geld-System beibehalten werde, könne es leicht nicht das lebtemal seyn. So lange eine jedwede Vereinigung von Individuen, welche den Namen Banquiers zu führen be- liebten, geseßlich nah Belieben Noten ausgeben kann, so lange würden ähnliche Verwirrungen nicht ausbleiben können. Freier Handel in- Bezug auf Banken sey nichts anderes, als die Frei- gebung der Schwindelei. Die Regierungen reservirten sih alle das Recht, Münzen auëzugeben, und es sey gar kein Grund vorhanden, weshalb das Papiergeld, das die Stelle der Múnzen vertrete, aller Kontrolle übecoben bleiben solle. Daß sich England nicht in dewselben Zustande roie die Vereinigten Staaten besinde, verdanke man nur der be- sonderen Handlungéweise der Bank von England uud dem Umstande, daß die Hauptstadt vor der Pestilenz einer Masse von Privatbanken durch das Geseß bewahrt werde. Auch in Ainerika könne nur die Legislatur das Uebel gründlich heilen. Was aher- das jet ergrissene Palliativ- Mittel der Suépendi- rung aller Baarzahlungen betresse, so stimmten die bestunter- richteten Kaufleute darin überein, vaß dadurch der Anfang zur Wiederberstcllung des Kredits gemacht worden sey, daß allmä- lig Alles iu sein früheres Gleis zurückkehren werde und daher auch. die Môglichkeic zur Leistung der an Europa schuldigen Veröindlichkeiten durch die neue Maßregel näher gerückt sey, und um so mehr, weil es dazu nicht sowohl der Sendung von Geld, als vlesmehr der Sendung wohlfeiler Erzeugnisse bedürfe, an denen es nicht fehlen werde, sobald der Kredit zurücckge- kehrt sey.
Niederlande.
Aus dem Haag, 13. Jun?. Unsere Zeitungen theilen he ass am Geburtstage des Prinzen Heinrich, die näheren Nai ten über den Empfang desselben in Batavia mit, wo der Y sowohl von den Behörden als von der Bevölkerung auf ehrerbietigske und freudigste begrüßt wucde. Die „,Bellyj mit welcher der Prinz am 9. Febr. daselbst ankam, is q} Oft. von Holland abgesegelt und Hat die Reise mithin jy Tagen zurückgelegt, von denen sie 15 Tage- in Rio Janeiy
brachte, wo der Prinz bekanntli ebenfalls sehr herzlich y nommen worden war.
: De baten:
Brüssel, 14. Juni. Hier haben bereits die neuen y len zur Repräsentanten-Kammer stattgefunden. Dieselben auf die Herren Coghen, Meeus, van Volxem, Verhay Willmar (Kriegs-Minister) und Leveau (Gouverneur). |
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 13. Juni. Se. Maj. der König haby die Handels-Verháä!tnisse, welche zwischen Schweden un wegen einerseits und Hannover andererseits bestehen, zu terin Und zu befestigen, am 16. März durch Jhren Geh am Großbritanischen Hofe, Grafen Djörnsijerna mir dez nannten Königreich cinen Handels- und Schifffaßets, Trak geschlossen, der auf ein vollklommenes Reciprocitäts- Syß fommerzieller Hinsicht zwischen beiden Staaten gegründet
Der Großèêritanische Botschafter am Kaiserlich Ruß Hofe, Lord Durham, ist heute mit dem Dampfschiffe „Jj von St. Petersburg hier angekommen und wird nach Tagen auf cinem Schwedischen Dampfschiffe seine Ri] deim Kanalwege durch Schweden nach England fortsesez,
Dem Prásidenten im Kanmmergerichte, Herrn von Bis so wie dem General-Zoll-Direktor, Grafen Posse, ift aus Monate Urlaub von ihren Aemtern bewiüigt worden, us dein Leßteren, um scine Gesundheit widerherzuziellen. |
Das am 10ten dieses zu Ehren Mozart’'s gegeben Konzert war außerordentlich zahlreich besucht. Auch dei gin und die Kronprinzessin wohnten demselben bei.
Deuts Ola nd.
Hannover, 16, Juni, Als einen abermaligen Y der Gnade Sr. Moj. des Königs haben die Königi. Bibli zu Hannover und die Königl. Universitäts-Bibliothck zu 6 gen durch das Königl. Kabinets-Ministerium jede cin Ext eines wahren Prachtwerkes, nämli einer Englischen || sebung des Neuen Testamentes, erhalten. Diese U-bersy ist in groß Quart in zwei Kolumnen ohne Seitenzabßlen, weißes geglättetes Pergament gan; mit Gold gedruck: und bewundernswürdiger Sorgfalt ausgefsüßzrt. Die Wabl der pen, zu der Textschrift eiwas f:tt, zu den Noten sebr und im vollsten Gleihmaße gescchnitteu und gedruckt, ges das Lesen oßne alle Anstrengung der Augen, und gewährt ( vollfoimmenen Berwcis, daß die Schwierigkeiten des Goiddu und des Pergamentédrucks nunmehr - gar über%uadet sh Das Exemplar der hiesigen Königl. Bibliothek ist in oh Saffian mit reicher und geschtackvoller Vergoldung gebund und zeichnet sih vor den gewöhnlichen Büchern durch ew y hältnißmäßig außerordentliche Schwere aus. Es süd nw Exemplare des Werks gedruckt worden.
Hildburghausen, 17. Juni. Die Dorf- Zeitung zur Warnung folgenden Verfcll mit: „Jn Ottenhausetr, ( Weiler des Bayerischen Land-Gerichts Schweinfurt, ware 1, Juni d. J. vier Maurer-Gesellen, — von denen der den Bau cines Kellers daseibst übernommen und unter hülfe der Andern, leider aber mit allen Mängeln aufgeh hatie, — beschäftigt, das innere Gerüst wieder herauszuneht Son ist die Arbeit fas vollendet uad die Gesellen am hin Theile des Kellers nur noch mit Herausnahme des lebten gens beschäftigt, als mit einemmale ein unbedeutend scheine Brocken Lehmen von der Decke herabfällt, Augenbl.cks da aber mit einein fürchterlichen Krachen das ganze Gewölbe sammenstürzt und die vier darin arhecitenden. Gesellen 1 seinem Schutt begräbt. — Doch Sottes shöühßzende Hand 1 auch hier sichtbar und hatte es so zu lenken gewußt, daßl der erwähnten Gesellen am reten und linken hintern des Kellers dort zu liegen kamen, wo die zugleich mit he sturzten Bretter des lcßten Bogens durch ihre erhaltene Lage eine Höhlung gebildet hatten. Schnelle Hülse dur herbeigeeiiten Ortsnachbarn brachte drei der Unglücklichen lf und nur mit einigen Verleßungen aus dem Schutt Hervdo Eine aber, Joseph Schmitt aus Frankenheim, tvelche Einsturze mitten im Keller stand, wurde nach einem ln siúndigen Bemühen todt hervorgezogen. — Möchte dies rige Ereig iß, herbeigeführt durch) die Hand cines Yj gegen welchen auch bereits gerichtliche Untersuchung (# ist, Manchem zur Warnungstafel dienen und neue Veo geben, dem Unfuge der Pfuscherei, welche besonder Lande und namentlich von Maurern und Zimmerleute noch in so hohem Grade getrieben wird, kräftig entge ken, da durch sle schon vieles Unheil herbeigeführt wurd
Müúnchen, 13. Juni. Der Verfasser einer gelungeinll trischen Uebertragung der Gedichte Sr. Majestär des M Ludwig in's Englische hat von Seiner Königlichen Hohl Kronprinzen ein kostbares goldenes Medaillon mit Höh Brustbild zum Geschenk erhalten.
Färst Polignac befindet sich hier im Umgang mit besi ten Personen körperlich und geisiig wohl. Es heißt, del zösische Gesandte habe sich geweigert, il.n bei Hofe vot und dies werde durch einen Öritten geschehen. Jf scheint der Fürs sich nicht hier niederlassen, vielmehr, fal nicht etiva die Anunestie Frankreichs Thore dffnet, nach) A dem Geburtslande seiner gegenwärtigen Gemahlin, zurid zu wollen, 400
Hanau, 14, Juni. Jhre Königl. Hoheit die dn fürstin sind heute Nachmittag um halb 5 Uhr im erw Woßlseyn von Kassel hier eingetrossen. — Unser fand wurde gestern wieder guf die gewdhnliche Weise begangth, herrlichste Wetter begünstigte das Fest, was um so grögetes lichkeit hervorrief, da wir so lange Zeit der schônen behrt hatten. Seit vielen Jahren war wohl keins so 9 Menschenmenge des Festes wegen im Walde versammeln} so war der Zufluß der Fremden sehr bedeutend. So Ven das Wetter muß die Stitnmung der Theilnehmendei ß seyn, denn das Fest verlief ohne die mindeste Unordnuip
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„ Turin, 10, Juni, Die hiesige Zeitung beri ein brillantes und sehr besuchtes Konz: rt, das hier 9°
ron Paganini (so wird er jest von Jtaliánische annt) zum Besten der Armen Ae E Dea — Die Allgemeine Zeitung schreibt von der Jta li àâ- chenSränze vom s. Juni: „Es haben abermals Verhastun- in Sardinien stattgefunden. Das junge Europa, welches in talonien sich eéingenistet, hat seine Emissarien nach Frankreich d Jtalien ausgeschickt, von denen einige in die Hände der rdinischen Polizei fielen. Sie sind den Gerichten überliefert. ¿ Polizei wird ín ganz Jtalien streng 'gehandhabt. Der erd der republifanischen Bewegung war bisher in Catalo- anzutreffen. Die immer steigende Verwirrung in dieser ovinz scheint die Karlisten aufgemuntert zu haben, ihre Haupt- ht dahin zu werfen. Hierzu kommt noch, die Leichtigkeit herücfsihtigen, womit die Zufuhr zur Verprovianti- der Karlistischen Armee auf der ausgedehnten Catalo- hen Küste von der Seeseite aus bewerkstelligt werden kann. der die Spanischen noch die Englischen Wachtschiffe haben bisher Verbindungen hindern können, welche die Karlisten úber Ca- nis mit dem Auslande unterhielten. Um wie viel s{werer ede es seyn, die Communication mit der See daselbst zu inen, wenn einmol die Karlisten Herren des Terrains ge- den wären! Erreicht der Jnfant Don Sebastian mit seinem ere die Gränze Cataloniens, und seßt er si in dieser Pro- ; fest, so wird der Krieg einen ganz andcren Charakter an- ien; er wird regelmäßiger gegen die Christinos geführt wer- fônnen; er wird der Karlistischen Armee wirksame Húlfs- ung von außen sichera; er wird die republikanische Propa- d bleßstellen, die inmitten der Karlistischen und Christini- Bewegungen hier allen Anha!têpunft verlieren muß; er d mdlich Sardinien, das bitiere Klagen gegen die Madri- Mgierung zu führen hat, bestimmen, sich Genugthuung vrschassen, und seine Interessen kräftiger zu verfechten. / Eppedition Don Sebastian’s war demna, so glaubt und scht man wenigstens in Turin, von Aufang an auf die E Cataloniens gerichtet, niht auf einen Zug gegei drid. e
Rom, 6, Juni. Dem Anschein nach wird die Theuerung Getraides nun bald vorüber seyn, da die Aerndte weit besser fallen wird, als man vermuthete. Man muß der Regierung Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß sie alles Mögliche ge- h, uin der bedrängten Lage der Armen durch großartige Un- übung zu Hülfe zu fommen. So wurde Brod vertheilt, Bäckern eine Zulage bewilligt, und endlich die Einfuhr frei eben, ja ein halber Piaster Prämie auf den Rubbio bezahit, n er aus den Provinzen gebracht wird, wo Getraide im urfluß is, Aber die lektere Maßregel scheiterte an der dor m Devölkerung, welche sich der Versendung auf hier mit ailer walt widerseßte, fceemde Schiffe, welche im Laden begrissen wa- ¡zurückdielt und die Schiffer m!ßhandelte, so daß die bewaffnete aht einschreiten mußte. Der Uebersluß dort is so groß, taß dur) Ausfuhr nah hier kein Mangel zu besorgen war ; ja sie hatten her immer geklagt, cs fehle ißnen an Gelegenheit, ihr Ge: ide abzusezen. Der Preis dort is 8 bis 9 Scudi, während hier 14 bis 15 Scudi per Rubbio beträgt. Freilich wurde in h früheren Nothjahren der Weizen mit 24 Scudi und darüber jahlr. Hier trat aber ein anderer Utnstand ein, welcher der beitenden Klasse diesmal weher- that, als alles Uebrige: die t vielen Monaten anhaltend s{chlechte Witterung, wobei es jt möglich war, eine Arbeit im Freien zu verrichten, \o daß Verdiensk diesen Leuten gänzlich fehlte. So wie also ibr jer Besiß aufgezeÿrt war, stelite die Noth sich iveit drúcen-
ein, Die Regierung und manche Munizipal-Behörden der neren Städte trafen so gut als môglich Maßregeln , durch häftigung diesen Leuten zu helfen, was aber doch nicht ver- dern Tonnte, daß in mehreren Ortschaften die Bäerläden Vlindert' wurden.
Neapel, 5. Juni. (Allg. Ztg.) Seit dem ersten dieses onats ist die hiesige Gemälde-Ausstellung im Museo borbonico Publikum geöffnet. Unter den nicht sehr zahlreihen Pro- ten Deutscher Künstler zieht das Bild unserer liebenswürdi- Köníigiza, von Flor, einem Hamburger, die meiste Aufmerk- keit auf si; sie ist in einem Pupurkleid auf einem Balfkone Schlosses sibend, auf der rechten Seite im Rúcken eine grün- jene Gardine, linfs den Vesuv, den Golf im Hintergrund gestellce, Das Bild kommt in die Königliche Residenz. — Am en Donnerstag hatte die an diesem Tage des Jahres übliche große litair Prozession statt, bei der sich bei dem herrlichsten Wetter e unzählige Menge Menschen einfand. Groß und ergreisend ider Moment, ais der stattliche Kardinal-Erzbischof und Päpst- j Nuncius an dein San Carlo gegenüber errichteten Altare Angesichte JI. MM. und der ganzen úbrigen Königlicen [lie mit frâftiger, durchdringender Stimme, unter dem Don- s Geschüßes, das Gebet verrichtete und das Allerheiligsie Volke zur Schau bot, welches s{, gleich den ringsum auf- (lten Truppen, wie vom Zauber gerührt, mit entblößtem lpte auf die Knie niederwarf. — Hinsichtlich der hier herr- nden Cholera ist bióßer nichts weiteres Osfizielles bekannt acht worden. Nach, den Aussagen der Aer,te wären alle jenigen , welche jeßt durch den Tod dahingerafst werden, an statischen Cholera gestorben; dem leichtesten Durckfall wird Ler Schveckensname gegeben, so daß, wenn dieses Spstein, : A Landes ist e foridauert/ wir noch lange bt chon gan d Ï geipertt bleiben werden. Das arme Sicilien è darnieder. N, du O Die leßte Nummer des hiesigen Maé, bis 1 d gendes offizieiles Cholera / Bülletin: Vom Wiederee [d h ni T40 Fälle, wovon 430 gestorben, von ih- h Solon venen an bis 1. Juni im Ganzen 990 Fäile und
E Spaten Iod p » ‘ Erie Juni. Dec Deputirte von Jacn, Don Pe- mmission J Aue. dey Spiße einer eigends tazu e?nannten nô Entwurf A rp den von den Cortes votirten Constitu- Ei ia Sre Me, nehmigung vorgelegt, und dabei folgende ie ber era N O gehalten: „Madame. Bon deu Cor- Erie 2G (U TERN Und angenehinen Mission beauftragt, E der Svaniscen M e Botschaft mit der politischen Verfa]- Wsication- als R; CIEBATOIIE zu überreichen, und uns Jhre N Tee Pagen in des Reichs im Namen Jdrer erha- d 2 S garserer ‘legitimen Königin, Donna Jha- E ntiuie L en Ie Wry die unvergleichlihe Genugthuung, t Freiheic und den Ruge, Nelchinähigen Liebe der Spanier für d! nd ié Pla om, 10 wie ihrer aufrichtigen Zunei- jen Monar D Es Hingebung für ihre vortreff- h, im Etn, gee geven. Die Deputirten der Nation baben Sinveritandnifsse mit der dffentlichen Meinung und den
Fortschritten der Staatswissenschaft, geleitet auch durch die Er- fahrung, bemüht, den Thron in dem Interesse des Landes zu befestigen, ohne die Rechte des Volkes zu beeinträchtigen. Ew. Majestät Sache is es jeßt, dieses Pfand der Liebe, der Red- lichkeit, der Einheit und des Friedens, das die Zukunft Jhrer ge- treuen Unterthanen sichern wird, auf eine unvergängliche Weise zu bestegeln. Indem wir Ihnen, Madame, bei dieser feierlichen Gelegenheit unsere Glükwünsche darbringen, bitten wir Sie zugleih um die Erlaubniß, uns der schmeichelhafren Hoffnung hingeben zu dürfen, daß wir von Ihrem großmüthi- gen Herzen Alles erwarten dürfen, was zu der Wohlfahrt des Landes beitragen fann. Noch eines anderen Aust-ages haben wir uns bei Ew. Majestät zu entledigen: wir sollen Sie näm- lich bitten, einem besonderen Geseße úber die Gerichtshöfe die Königl. Bestätigung zu ertheilen.“/
— General Evans hat (wie gestern erwähnt) vor seiner Abreise aus Spanien zwei Tagesbefeßle an seine Truppen er- lassen, Jn dem ersten nimnit er von dem Cantobrischen Armee- Corps, ivelhes er bisßer befehligte, in dem leßteren von der demselben einverleibten Britischen Legion besonders Abschied. Nacdem er in diesem der jung sten Thaten der Legion erwähnt Nu er kurz die Geschichte dieses Corps folgender-
„Wenige Wochen nachdem die Legion im Jahre 1835 refcutirt ivorden war, und bevor man daher sagen foante, daß sie organisirt scv, begann sie ihre nüßlichen Diensie dadurch, daß sie Bilbao ent- segen half. Jur Dezember desselben Jabres leistete cin Detaschement der Legion dem shwach garnisonirten und eng blockeirten San Se- bastian Hulfe. Jun Vittoria, obgleich mit außerordentlichen Schwie- rigfciten fämpfend, erhieltet Jor den vollkommenen Beifall des Ge- neral en Chef des Heercs der Königin, bei den von demselben Euch übertragenen Operationen, uamentlicch in dem Treffen von Alaban. Bei sciner Ankunft zu San Sebafsêian im vorigen Fabre, nabm das Corps eincn unabhängigeren Charafter au, und séine nachmaligen YWperattonen zeichneten sich vortheilhaft aus. Anu 5 Mai 1836 er- stürmtet Jhr die Linicn von Aycte. Am 28. Mai überschrittet Jhr den Urumea und nahmt Passages ein. Am 31. Mai und aul s. Junl erlitten die Rebellen bedeutende Niederlagen bei einem allge- meinen Augriffe auf un’ere Positioncu. Au 1.-Dfitober erlitten sie einen ähulichen Verlust. Am 10. März dieses Jahres wurdeu die- Redouten von Ameva und Garbera mit dem Bajounette genormuen. Am 15. März wurden die Rcbeilen auf glänzende Weise vou den Höhen und aus den Verschanzungen von Oriamendi ver- trieden. Am folgenden Tage, als der Feind eine Verstäríung von 11 Bataillous erhalten hatte, ging das am 1dten gewonnene Terrain verloren; uud dies war der cinzige Unfali, welchen die Legion erlit- icn hat. Eures ausgezeichneten Benehmens in din Erfolgen dieses Monats ist bercits Erwäbnung geschebeu. So ist demnach die Le- g1o1 m acht oder neun Schlachten zugegen gewescu, außer iy mch- reren fleineren Treffen von größerer oder geringerer Bedeutung, in welchen der Feind cinen großen Thetl seiner besten und tapfersteu Truppen verloren hat. Jhr fandet San Sebastian durch die Rebel- len ganz eingesHlossen, die Straßen barrifadirt, die Stadt insultirt nud seibst dur das Kieingewehrfeucr der Feinde getroffen. Jett find alle vichtige Positionen der Umgegend, die Hauptquelle der Macht der Jusurgenten, der Herrschaft der Königin wieder unterwor- en Der Prâätendeut, nicht mehr im Stande, si in diesem Theile des Landes zu halteu, sacht cinen entferuiercu Schauplaß für seine Dperationen an dem andern Ende der Pyrenäen ; ei leßter und, allcr Wahrscheinlichkeit nach, vergeblicher Versuch, da ihn die Uebermacht des Nationalheeres verfolgt. Dieses sind die Resultate, zu deren Erlangung die Legion im Vereine mit den Nátional - Truppen cifrigst gewirkt hat, und so habt Jhr ehrlich, erfolgreich und unerschrocken Eure Hin- gebung an die geheiligte Sache, der Jhr Euch hingegeben habt, be- zeugt. Der General-Lieutenant bedauert schr, daß die peremtorischen Verpflichtungen, die ihm als cin Mitglied der Legislatur und in Be- zug zu seinen Konstitucnten (deren Nachsicht gegen ihn die äußerste Gränze erveicht hat) obliegen, so wie der Zustand sciner Gesundheit, ibm die Méglichkeit rauben, ferner mit denjeuigen sciner Kameraden zu dienen, iveiche in Spanien bleiben. Ex bedient fich daher dieses Tagesbefchles, um “allen Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten der Legion seine dankbarste Anerkennung zu äußern für die Unterstügung und die Zunucigung, welche er von ih- nen genossen hat, für ihre ausgezeichnete Tapferkeit im Felde und für die bewundernswerihe Beharrlichkeit und Kraft mit der mitten unter besonders schwieriger und angreifender Pslichterfüllung, vorzüglich die jlingere Mannschaft Entbehrungen ertragen hat, de- uen / wie ex glaubt, bisher noch fein Britisches Truppen-Corps gaus- gesct gewesen ist. Keine Truppen irgend eines Landes waren Js nals cinem fo unedleu Parteihasse ausgeseßt, wie ibn die Legion zu erdulden hatte. Kein Truppen - Corps, iu wel- chem cr (der Genera) jemals gedieut hat, is ibm einer fol- chen Behandlung weniger würdig, uoch der Achtung würdiger erschienen. Es hat sein s{chmerzliches Bedauern erregt , daß die finauziellen Verlegenheiten der Regierung der getreulichen Erfüllung der von derselden gegen die Truvpven übernoninçcnen Verpflichtungen jo schr im Wege geskanden haben. Alle Ursacheu der Klage, welche diesem Umstande ensprazgen/ zu beseitigen, ist das unaufhsrlicze und beharrliche Bemühen des Geueral - Lieutenant geivesen und er wird auch ferner diesen Zweck, scy es in Madrid oder London, auf jede Weise zu befördern suchen; er hegt in Rücksicht auf das lebhafte Jn- S M E E unseres eigenen Landes in der Reguli- ung diejer AÄugelegenheit findet, die Ueberteunguin: 1 ‘i Sue qun ego mdet, die Ueberzeugung, daß ihm sein
F Nachdem General Evans darauf als einen Beweis, wie zufrieden die Spanische Regierung mit dem Dienste der Legion sey, der Bilduzag eines neuen Truppen-Corps dieser Art erivähnt, und zur Widerlegung der gegen die Leg'on ausgesprengten Ver- leumdungen (das früher schon erwähnte) Schreiben des Karli- stischen Koinmandanten von Jrun an Don Carlos mitgetheilt hat, dur welches derselbe das humane Benehmen der Englän- der lobpreist, {ließt er mit der Kundmachung der Ordens- Vrleihungen und Beförderungen, welche in der Legion in Folge dey Erstürmung von Jruz vorgenommen worden. Unter den Beförderungen findet sich auch die des Obersten A. Jochmus zum Drigade - General, der, wie zugleich angezeigt wird, von dem General Espartero zum Chef des Generalstabes des jest durch den Grafen Miraso! befehligten Kantabrischen Armee- Corps ernannt worden is.
Dot wugal N Lissa bon, 27, Mai. (Allg. Ztg.) Gestern verlautete, daß, da es Niemanden gelingen wolle, ein Ministerium zusam- men zu bringen, Passos der Königin eine Liste vou Personen, die fähig wären, Minister zu werden, vorgelegt habe, um darun- ter eine Wahl zu trefen. Man sprach dann von folgenden Wahlen: Sa da Bandeiræck würde Kriegs: Minister bleiben; José Passos, Druder des Ministers Passos Monoel, der bisher Unter-Staats- Secretair der Finanzen war, soll Minister des Innern werden, während Anselmo Braamcamp die Finanzen, Diaz d’Oliveira die ustiz und Visconde de Ribeira Sabrosa das Auswärtige erhielte. Man [cheint ader die genannten Herren nicht gefragt zu haben, ob sie die Ernenuungen annehmen; bemertenswerth wärde es im- mer bleiben, wenn nun zum zweitenmale die Partei der Ultralibe- ralen einen Meuchelmörder ins Ministerium brächte. Der erste war Campos, der vor 1'/, Jahren schlecht genug als Finanz-Mi- nister sliuviren mußte, und in früheren Jaßdren eines Meuchel- mordes beschuldet worden war. Jet wäre es der Visconde
¡ de Ribeira Sabrosa,
sonst Rodrigo Pinto Pizarro genannt, J: 26 einen Französischen Wund ihn wegen Beleidigung im Theater zu * fen Duell be ORGE E E beim Ausgang aus dem Theater meuchlings erstach, dafúr' zivar einige Zeit im Castell saß, weil er auf der That ergriffen wurde allein bald wieder frei kam, weil fein Kläger erschien. — Die Expedition nah den auswärtigen Besibungen is endlich heute abgesegelt, und gestern kam das Portugiesische Dampfschiff „Ter- ceira“’ von den Azorischen Inseln zurúck mit einem Bataillon Jafanterie, welches dort in Besaßung gelegen war. Sie wur- den sogleich ausgeschifft und in die Kasernen des Castells einquar- tiert. Es istein schônes Bataillon, gut uniformirt und hat ein kriege- risches Ansehen. Man erkannte in ihm nochb einen alten Stock aus dem Peninsular-Kriege, der sich besondere durch seine gute Disziplin auszeichnet ; der benarbten Veteranen mit jtarken Bärten wa- ren nit wenige. — Von Porto schreibt man, daß daselbst ein Französisches Schiff eingelaufen, auf welchem ein Subjekt, Na- mens Navarro d’Andrade, angekommen, den man sogleich gefäng- lich eingezogen, weil man bei ihm verdächtige Papiere fand, un- ter anderen cin Lieutenants-Patent, von Doz Carlos unterzeich- net. — Nachschrift. Bei Abgang der Post war noch nichts wegen Ernennung des Ministeriums entschieden. Die Nachricht See ie DEE) Dans durch Ai Evans hat hier große è e unter den Liberalen verursacht; sie glauben ß j shon Alles in Spanien Aeldoen sey. R N
welcher im Jahr 1826
Vereinigte Staaten von Nord - Amerita.
New-York, 20. Mai. Es ist bereits eines Briefes cr- wähnt worden, den der Präsident der Bank der Vereinigten Staaten, Herr Biddie, an Herrn Adams geschrieben und dur die ôffentlichen Blätter bekannt gemacht hat, um die Einstellung der Baarzahlungen von Seiten jener Bank zu rechtfertigen. Er beruft si darin auf die in einem früúheren Briefe aufgestellte Sehauptung, daß nur das Beharren bei den verkehrten finan- ziellen Maßregeln der Regierung den jesigen Zustand der Dinge herbeigeführt habe, und sieht die jest sogar den Banken dro- hende Gefahr als eine Bestätigung seiner Ansicht an. Was nun unter diejen Uinständen die Stellung und die Pflichten dec Banken betrifft, so äußert er darüber Folgendes: ;
„Alle Depofiten : Bauken der Regierung der Vercinigteu Stag- len in der Stadt New-York haben in dieser Woche ihre Zahlungen cingestcllt, die Depositen-Banfenu an anderen Ortcn sind diescm Bci- spiele gefolgt, welches natürlich dur die mit der Regierung nicht in Verbindung stehenden Staaten - Banken ebenfalls angenommen wor- den isl, Jch sage, natürlich, ‘denn es is gewiß, daß sobald die Banken der Regierung ihre Zahlungen ciustellen, alie an- dern Banken ein Gleiches thun müssen, und zwar aus folgeu- dem Grunde. Der Hauptgläubiger in den Vereinigten Staaten it die Regierung. Sie erhält für die Abgaben die Noten der Banken in Bezahlung, diese werden bei gewissen Negierungs- Banken deponirt und denselben auf Verlangen iu baarcm Geide ausbezahlt. Wenn nun diese Regierungs- Banken, die Depcositare der Staats - Einnahme, die auf sie von Seiten des Schatzes gezoge- uen Tratten nicht mebr in baarem Gelde houoriren wollen, fo “bört 11 demselben Augenblice auch die Regierung der Vereinigten Staa- ten auf, ihre Zablungen an die Bürger der Vereinigten Staaten iu baarem Gelde zu leisten. Da überdies die Regierung für die Abga- ben nur baares Geld oder die Noten von Banken, welche dieselben in baarem Gelde cinlósen, in Zablung annimmt, so muß die Regie- rung in dem Augenblicke, wo die Depositen-Banken aufhöreu, Vaar- zahlungen zu leisten, sih weigern, die Noten ihrer cigenen Depcsi- ten - Banken in Zahlung anzunehmen und fann feine auderen Noten annehmen als die Noten von Banken , welche feine Depositen-Banken sind. Auf der cinen Seite alfo if die Regierung verpflichtet, ihre Schulden baar zu bezahlen uud bat feine Mittei sich baares Geid zu verschasseu, als nur von Bar:ken, welche mit dem Schate nícht in Verbindung stehen, so daß die Notcu dieser Banken fih sämmilih in den Häuden des Schages befinden und unmittel- bar zum Gebrauche der Regicrung gegen baares Geld eingeiest wer- den müssen, währeud auf der anderen Seite die Depositcen-Vankcn ihre Schulden den anderen Banken uicht in baarem Gelde eutrichten wollen und eben so wenig die Schaßanweisungen iu baarem Gelde honoriren. So lange also die Regierung und die Regierungs-Van fen den anderen' Bankeu keine Baarzahluugen leisten wollen, würde cs Unverstand seyn, wenn diese jenen Baarzahiungcen machen wollten und da sie uuter Denjenigen, welche sie nicht bezahlen wollen feinen Unterschied statuiren können, so bleibt fein anderer Ausweg über als fich den Regieruugsbanfcn in Bezug auf die allgemeine Sus. pendírung aller Baarzahlungen anzuschließen. Unsere Banfen in Pdiladelphia sahen dies ein; sic hielten es für unnüt, einen so un- gleichmäßigen Verkehr zu unterhalten, bei welchem sie uach New- Yorf Zahlungen zu leisten hätten, ohne daß New-York an Pennsvl- vauten zahlte; deun hätten die Peunsylvanischen Banken gezahlt während die von New-York ihre Zahlungen einstellten, so würde bald die ge= sammte Staats-Reveuue in Pennsvyloauische Banknoten umgcivandelt und diese natürlich in baarem Gelde cingclést worden scyn.“ Herr Biddle weist nun nach, daß die Bank der Vereinigten Staaten, cb- gleich fräftig geuug, um selbst uuter den jezigen s{chwierigen Un:ständen ihre Zahlungen nach wie vor zu leisten, doch durch ihre besondere Stellung nund ihre besondereu Pflichten genöthigt worden sev, sich den übrigen Banken anzuschließen, namentlih aus Rücfsicht auf das Juteresfe des Staates Penusvlvauien, demsic ihr Privilegium verdankt, bhaupsächlich aber weil es in cinem Augenblice, wo der Schay sclbst dadurch, daß die De- positen - Banken ihre Baarzahlungen suspendirt haben, scines nomi- nellen Ueberflusses ungeachiet, dein Wescn nach baukerott ist, der gan- zen ungeshwächten Kraft cines Juslitutcs, wie die Bank der Verci- nigten Staaten isk, bedarf, um als die Stüge dienen zu föunecn, an welcher der Kredit des Landes sh wieder aufrichten faun, namentlich so weit derselbe von der Wiederaufnahme der Baarjzablungen durch die Banken abhängt. “¡Die Bank der Vereinigten Staaten so schließt Herr Biddle seinen Brief, „wird cifrig und gus allen Kräf- ten mit der Regierung, mit den Regierungs: Banken, mit allen aude- ren Banken, mit allen denjeuigeu, welche einen Einfluß darauf üben fonnen, auf die Erreichung diefes Zweckes biuarbeiten. Juzwischcen liegen den Banfen und dem Lande zwei große Pflichten ob Die ersi betrifft das Auslaud, die andere uns selbst. Wir schulden dem e lande Verbindlichkeiten, ‘welche, keinesweges bedeutend im Verbältuiß ju unseren Ressourcen, doc das Maß uusferer gegenwärtigen Sab- ingsmittel übersteigen. Wir müsen dafür sorgen, daß die eben ge- troffene Maßregel niht den Schein erhalie, als suchten wir der Erfüllung der gegen dic Ansländer übernomuenen Zerbindlich- feiten ganz zu entgehen, Wir haben die Erzenguisse ibrer Ju- dustrie getrageu, gegessen und getrunken, vieficiht baben Tir darin zu viel gethan; das aber ist unsere Schuld, uicht die ih rige. Wir fonneun uns später einschränfen, abex das Laud it entebrt, sobald wir die Schuld nicht bis auf den letzten Heller abtragen Die
weite Pflicht betrifft uns selbs. Wir dürfen nie vergessen , daß der Schritt, welcher gethan worden, nur durch die überwiegende Notb- wendigkeit zu entschuidigen ist, Wir dürfcn utt das Heilmittel in eiue Krankheit umwandeln. Es muß uicht den Vorwand abgeben für übertriebene Anleihen oder Noteu - Emittirungen. Dicfe find \chon jeßt bedeutend genug, und da wir freiwillig das natlrlichste und am meisten im Gebrauch befindliche Hemnmniß der zn ftarfecn Noten- Emittirung, die unmittelbare Umwandelbarkcit deisc!ben in baare Münze, entfernt haben, so if es nufere Pflicht, wirksame Vorkebrun- gen zu treffen, welche dazu dicnen können, den Zustand des Geidwes sens wieder guf scine richiigen Verhältuisse ¡urüctzufübren. Das Ne- sultat von diefem Allen is, daß ein großes Unheil das Land befallen hat. Die Exisieuz desselben is an si nur ein Unglück, scine Fort: dauer würde e.n Borwnrf für das Land feyn, vor welchem Alle, die
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