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rolde, von einem Detaschement Garde begleitet, nach den an- deren Pläßen, an denen die Proklamirung noch zu gesche- hen pflege. Man weiß noch nicht, ob Jhre jet regierende Majestät bei dieser Ceremonie heute selbst zugegen seyn wird, weil noch feine Zimmer im St. Fames-7Palást für die junge Königin eingerichtet sind. Die Herolde und | taats: Beamten werden sich daher wahrscheinlich im St.- James-Palast versam- meln und sih von da nach Kensington begeben, woselbst dann die erste Proklamirung stattfinden würde. Während derselben werden die Geshüse des Towers und des Parks eine Königliche Salve abfeuern. Sollte die junge Königin aber doch nah dem St. Jawmes-Palast kommen, so würde sie um 9 Uhr daselbst ein- treffen und dort von den meisten Mitgliedern der Königlichen
amilie, den verschiedenen Beamten der Hofhaltung, den
taats- Ministern und anderen angeschenen Personen empfan- gen „werden., Sobald Jhre Majestät sich am Fenster zeigt, verliest der Wappenkdiüig, an ‘dessen Seite sich det Her- ¿vg von Norfolk , als Graf - Marschall von England, befindet, die Proclamation, welche die förmliche offizielle An- kündigung von dem Ablèben König Wilhelm's 1V. und von der Thronbesteigurig der Königin Alexandrit Victoria enthäst.
. Dann begiebt sich der Züg der Herolde, Konstabler, Sergean-
ten, Gâärden ünd Trompeter, sämmtiih zü Pferde, nah Charing- Croß, wo die Proclamation wieder verlesen wird, Hierauf geht és nah Temple;Bár, wo ein Wappenherold, zivischèn' ivei Troms- petern , voranreitet und nah einer dreimaligen Fanfare an das Thor ‘der City klopft, welhem gegenüber auf der innern Seite unterdessen der Lord - Mayor Und die städtischen Beamten sich aufgestellt haben. Der Maktschall der City reitet hun unter den Thorweg und fragt: „Wer i da?“ ivorauf geantwor- tet wird: „Der Waßpenherold, der um Eintritt in die City ersuht, um Jhre Königliche Méájestät Alcxandrine Victoria ats Königin des Vereinigten Königreichs zu proflami- ren.‘ Der City - Marschall öffnet dárauf das Thor und führt den Herold zum Lord - Mayor, ‘der dem Zuge den Eingang in die City gestattet, woselbst demnächst die Proclamation zum dritteninale verlesen wird. Dann schließen st{ der Lord-Mayor ind die Behörden der City dem Zuge an, der sh nun dür Fleetstreet, Ludgate, den St. CEAITLA und Cheápside nach dem äußersten Ende von Wood - Street begiebt, wo die vierte Verlesüng der Proclamation stattfindet, und wo sich mehrere der City- Còmpagüieen dem Zuge anreihen. Endlich geht es nach der König- lichen Börse, und hier wird die Proklamiruitg zum leztenmale vorge- nommen. Gleich nach der ersten Beendigung dieser Cerenionie im St. James Palast pflegt der neue Souverain doët einé Gceheime- raths-Versammlung zu halten, in welcher dié Geheimen Räthe vereidigt werden und der Herzog von Norfolk, als Graf-Mar- [hall, den Befehl erhält, alle Klassen ter Unterthanen aufzufor- dern, von eînem bestimmten Tage an in gezietnender Trauer zu erscheinen. Auch wird in dieser Geheimeraths-Sibung eine Pro- ciámation „zur Aufmunterung zu Frömmigkeit und Tugend und zur Verhinderung und Bestrafung des Lasters, der Gott- oftgkeit und Unssttlichkeit‘“/ beschlossen, fo “nie eine an- dere, die allen Personen, welhe sich bein Ableben dés verstorbenen Königs ‘in Aemtern und Würden befunden oder an der Staats - Regierung Theil genommen haben, anbefiehlt, ihre betreffenden Functionen au ferner zu versehen. Dem Vernehmen nach, werden die verschiedenen Theater und dffentlichen Vergnügungs - Oerter heute Abend wieder geöffnet werden, bis zum Abend des Leichenbegängnisses Sr. Hochseligen Majestät, an welchem sie natärlich alle ges{chlossen bleiben. Der Tag des Begräbnisses ist noch nicht bestimmt; wenn man sich aber an das Beispiel beim Ableben Georgs 1. und Georgs 1V. hâst, d wird es nicht vor drei Wochen stattfinden, ein Zeitraum, der für alle die Vorbereitungen und Veränderungen , die eine so feierlihe Ceremonie innerhalb und außerhalb des-Kdönigl. Mauso- leums erfordert, kaurn hinreicht. Es ift bli, daß näch dein Tode eines Souverains der Lord-Kammerherr bis zuin Tage der Be- stattung auss{ließlich von der Kapelle Besiß nitnmit, und daß der Dechant von Windsor Sr. Herrlichkeit förmlih den Shlüssel dazu überliefert. Ob der jeßige Lord - Kammerherr, Marquis von Conyngham, dies traurige Amt schon angetreten hat, weiß man nicht; er foll aber gestern Abend bereits wieder von London nach Windsor zurückgekehrt scyn, um die Pflichten zu erfüllen , die ihm in diesem Augenblick obliegen. Gleih nach dem Ableben Sr. Majestät verließen sämmtliche Aerzte, die am Kran- kenbett des hohen Patienten gewesen waren, das Schloß; nur Sir M. Tierney blieb auf den Wunsch der Königin -Wittwe nochch dort zurúck. Sir B. Brodie, Sir A. Cooper und Herr Keate häben den Königlichen Leichnam einbalsamirt. Die Zúge des Verstorbenen haben sich wenig verändert; sein Antliß sieht ruhig Und gefaßt aus und lágt glauben, daß der König ohne Schmerz gestorben ist. Die verwittwete Königin will, wie ver- lautet, bis zur Bestattung ihres Gemahls im Schloß zu Windsor bleiben ; wo Jhre Majestät nachher ihren Wohnfiß nehmen tvird, iff noch nicht bekanne. Zwei von den Töchtern ‘des ver- ewigten Königs sind nah dessen Tode von Windsor abgereist. Der Graf von Munster, einer der Sdhne Sr. Majestät, de: von Amts wegen im Schloß zu Windsor wohnt, hat erklärt, daß er bis nah Beendigung des Leicheubegängnisses dort blei ben werde, und seine Brüder wollen seinem Beispiele folgen. Viele von den Hausbeamten des verstorbenen Königs haben das Schloß verlassen, um die ‘erforderlichen Anstalten zu seiner Be- stattung zu treffen.
Die heutige Times erklärt, daß die von ihr ausgesprohe- nen Besorgnisse vor dein Unheil, das die neue Regierung über das Land bringen möchte, wenn man das Uebel nicht an der Wurzel ‘an cie, durch das Manifest, welhes Lord Melbourne und seine Kollegen, die Sklaven Joseph Hume's und O'Con- nell's, die junge Königin in der gestrigen Geheime-Raths-Ver- sammlung hätten verkündigen lassen noch vermehrt worden seyen, denn dieses Manifest sey ein Gewebe von Tiraden, Un- wahrdeiten und durch ihre Unbestimmtheit höchst gefährlichen Versprechungen. Eine Unwahrheit sey es, daß man die Königin darin sagen lasse, König Wilhelm habe den Wunsch gehegt, das zu befördern, was das Melbournesch: Mi- nisterium unter „Verbesserungen ‘‘ verstehe , nämilih die revoiutionairen Pläne einer politishea Faction, da mañ wisse, daß der verstorbene Kdnig von Grund des Herzens alle die firchenräuberischen Projekte verabscheut habe, die Lord Mel- bourne und seine Kollegen der Krone und dem Parlamente un- U Inten aufzwingen wollen. Eine Schmach sey es, daß das -Kabittet die nete Soüverätrita gleich in der ‘ersten Stunde hrer Regierung zu Maßregeln verpflichten wolle, deren Folgen unmöglich {on berechnen könne, und daß es sie nöthige, ihren amen zu jener Reihe von revolutionairen Umwälzungen her-
ben, “die es unter dem Ausdruck ;, Verbesserungen“ zu -mas- n suche. Die „Times“/ fordert schlies{ih alle Konservativen Königreichs auf, {h de e N um die Gescke und die olkes vor ‘dem Verderben zu retten,
des Königre Religion des Etglischen
_
das ihnen drohe, wenn diesé Minister erst ein Parlament von ihrer Mache versammelten Und einen. Haufen Pairs von ihrem
Gebäck ins Oberhaus brächten.
, Der Marquis von Anglesey leidet wieder sehr am tic dou- loyreux; Se. Herrlihkeit hat nun schon alle möglichen Kuren
versucht; zu Anfange verschafft ihm ‘eine jede neue Behandlung immer etwas Linderung; sobald sich aber der Körper daran ge-
wöhnt hat, kehrt das alte Leiden hurde,
— In Lambton-Castle werden Anstalten zur Aufnahme der Durhamschen Familie getrofsen, die in der ersten Woche des ‘Monats Juli hiét erwartêt wird.
Briefe aus Liverpool vom 17ten melden, daß die dort ein-
etroffene Nachricht von der Unterftüßung des Hauses W. und S. Brown und Comp. von Seiten der Bank von England große Zufriedenheit erregt und nicht allein das merkantilische Vertrauen wiederhergestellt, sondern auch. ein Steigen in den Preisen der Amerikanischen Produkte zu Wege gebéäßt habe. Unterm 18ten wird jedo aus Liverpool gemeldet, daß das Haus „Gebrüder Fischer‘/ (Quäker) im Amerikanishen Handel init sehr bedeu- tenden Verpflichtungen am Tage zuvor fallirt hatte.
Mad. Schröder-Devrient wird am Sonnabend als „Norma“/ im Drurylane - Theater wieder auftreten, und nah der Ozxer wird Dlle. Taglioni in einem Ballet tanzen. :
In dem Konzerte, das dieser Tage der berühmte Klavier- spieler und Komponist, Herr Benedict aus Stuttgart, gab, ließ ch auch der junge Violinist, August Möser aus Berlin, hören. Nach einem von den Herren Thalberg, Moscheles und Bene- dict merkwärdig ausgeführten Tripel-Konzert für das Pianoforte von Bach, gelang es doh auch noch dem jungen Möser, sih den lauten Beifall nicht bloß des zahlreich versammelten Publikums, soádern auch selbst des Orchesters zu erwerben.
Der Morning Herald hat von seinem Korrespondetiten in Falmouth Nachrichten aus Lissabon vom 12ten d. erhalten, denen zufolge die neuen Portugiesischen Minister mit Mißtrauen angesehen würden, weil sie fich zu Grundsägen verpflichtet hät- ten, die mit den früher von ihnen bekannten im Widerspruch ständen; man erwartete daher, daß sie nur kurze Zeit im Amte bleiben würden, zumal unter den jeßr bestehenden unverträglichen Elementen überhaupt fein dauerndes Ministerium zu bilden seyn dürfte. Ein Theil der National-Garde hatte mit einem Aufstande gedroht, „Tod dem Oliveirá“’ geschrieen und Vivas für die reine Constitution von 1822 ausgebracht, äber Geiwalt- thätigkeiten waren nicht begangen worden.
Herr -Kavenagh, Geschäftöträgeë der Vereinigten Staaten in Spanien, soll seiner Regierung gemeldet haben, seine Unter- handlungen mit Portugal seyen so weit gediehen, daß man die beste Auésiht habe, bald die geforderte Entschädigung für die dort ohne allen Grund weggenommenen Nord - Amerikanischen Schiffe und Ladungen zu erhalten.
Der Britische Geschäftsträger zu Caraccas, Sir R. Ker Porter, hat der diesseitigen Regierung folgendes am ‘28. März von der Regierung von Venezuela erlassene Dekret in Betreff der Herstellung des Handels - und Spanien mitgetheilt: „„Art. 1, Die Republik Venezuela läßt die Kauffahrteischiffe der Spanischen Nation in ihre Häfen zu und bietet den Unterthanen Spaniens denselben Schuß und dieselbe Sicherheit an, deren sich andere Nationen erfreuen. Art, 2, Das Dekret vom 29. April 1832 in Bezug auf den Handel mit Spanien ist aufgehoben.“ ;
Nach den Berichten aus Rio-Janeiro vom 19. April sah es in der Provinz Rio Grande fehr unruhig aus. Der neue Regierungs-Präsident, Geueral Antero, hatte sih mit dem Rebellen-Häuptling Bento Manoel in eine Unterredung einge- lassen, wurde aber von diesem mit in das Jnnere fortgeschleppt. Major Marques, der den Präsidenten begleiteté, war nach Porto Alegre entkommen, wo sofort der Stadtrath zusammen- berufen wurde, um Maßregeln gegen eine mögliche Reaction zu nehmen und Truppen zur Befreiung Antero's abzusenden. „Wir haben“‘‘, sagt der Correio Official, „nicht erfahren können, welche Motive den General Bento Manoel zu diesem Verfah- ren haben bewegen können.“/
Belgkten.
Brüssel, 21. Juni. Der General Goblet, der bereits vor mehreren Monaten zum diesseitigen Gesandten in Portugal er- nannt worden, wird sh nunmehr nah Lissabon begeben.
Hiesigen Blättern zufolge, ist der Gouverneur der General- Societät, Herr Ferdinand Meeus, vom Könige in den Grafen- stand erhoben worden.
P olen.
Warschau, 23. Juni. Zum diesjährigen Wollmarkt wur- den 13,477 Centner Wolle, 2021 mehr als im verflossenen Jahre, hierher gebracht. Die Wolle wurde besonders der guten Wäsche wegen gelobt. Die Polnische Bank hatte unentgeltliche Nieder- lagen dafür eingerichtet und gewährte den Verkäufern alle mdg- liche Erleichterungen, aber die unzünstigen Nachrichten über den dieéjährigen Wollhandel im Auslande hatten auch hier ißre Wir-
fung, jo daß man érs am Montag, als der Markt schon zu
Ende ging, zu kaufen anfing, uud zwar um 20 bis 25 Thaler tvohlfeifes (Ae den Centner, als im vorigen Jahre. Viele Woll: eigenthümer haben daher, in der Hoffaung auf eine bessere Zukunft, ihr Produkt entweder hier in Depot liegen lassen oder es wieder mit nah Hause genommen. Die meisten Ankäufe wurden noch am 19ten und 20iten gemacht. Jm Ganzen wird das Resultat des hiesigen Wollmarkts indeß nit fär schlechter ge- halten, als das der auswärtigen Wollmärkte in diesem Jahre. Von den an Markt gebrachten 13,477 Ctnr. 44 Pf. wurden an 8000 Ctnr. verkaufe, mit einem Unterschied von 25 bis 30 pCt. in den feineren Gattungen und von 30 bis 39 pEt, in den or- dinairen Wollen im Vergleich zu den vorjährigen Preisen.
Dæ Ut) G lanD.
Hannover, 24, Juni. Die hiesige Zeitung enthält in Bezug auf das Ableben des Königs Wilhelm 1V. Nachste- hendes: „Die Befürchtungen aller treuen Unterthanen find nach dein unerforschlichen Rathe der O e: auf die {merz lichste Weise erfüllt. Die Leiden unseres vielgeliebten Königs Wilhelm IV. find dur eínen sanften Tod bcendigt worden. Der König entshlief in Seinem Schlosse zu Windsor am verflossenen Dien- stag, den 20sten d. M., frúh um 2 Uhr, in den Armen Jhrer Majestät der Königin, in der Mitte der Königlichen Familie, unter den Segnungen der Völker, denen er sieben Jahre hin- durch ein gerechter, weiser, edelmüthiger Kdnig und ein milder lievevoller Vater- gewesen is. Jhm fließen die Thränen von Millionen dankbarer Unterthanen; und in ihrem Herzen lebt Ihm ein -unvergängliches Andenken der treuen Liebe und Ver- chrung. Er hat, der Mächtigste unter den Herrschern der Erde, das hôchste Königs -Glück- verdient und genossen. Er schied in dem Bewußtseyn, freie und glückliche Völker, welche von einer
Wir daber solches hiermit anordnen, erwarten Wir von sämul
erkehrs zwischen dieser Republik |
glorreichen Reihe Königlicher Vorfahren auf Jhn gelangt
Schrifthen des Dr, Beer, von der Verwaltung tes Men-
ren, Seinen Nachfolgern frei und glücklicher zu hinterlassen ¿sohas Vereins der Käinmer übêrrei t, au f Nach den bestehenden Gesetzen über die Thronfolge hes Betrachtungen über den in Fade d aden, uns Se. Majestät der Klnig Ecnst August, bisher Herzog Wirf und die Verhandlungen der ersten Kammer enthält. Es R :
Cumberland, als nächster m nommen. von 123 Jahren beispielloser Wohlfahrt beider Länder mit Hannoverschen Krone vereinigt, ist auf Jhre Mojestät die nigin Alexandrine Victoria, Tochter Sr. Kdaigl.
MajeXät Königs Georg l1l, übergegangen.“/
Der Vice-König und das Kabinets- Ministerium Bab gende Bekanntmachungen erlassen : j
I. „Machdem es der göttlichen Vorschung nach ihren unt lichen Ratbschlüssen gefallen hat, dea weilaud Allerdurchlaug Großmächtigsien Fürsten und Herrn, Herru Wilheim den W König des vereinigten Reiches Großbritanien und: Jriand'x König von Hannover, Herzog zu Braunschweig und Lüne) Unsern bisherigen allergnädigzien König und Herrn, am Wstey| aus dieser Zettlichkeit abzurufen, und nunmehr die Regieru Königreichs Hannover, kraft der in dem hicfigen Königlichen bestehenden Erbfolge, nach dem Erskgeburtsrechte auf Se. M König Ernst August, Unsern gegenwärtigen allergnädigsten | und Herrn, übergegangen ist, so bringen Wir solches hierdud öffentlichen Kunde mit dem Bemerken, daß Seine Majestüt, jeßt regierender allergnädigster König, Allerhöchstwelche sich f Augenblick noch in London befinden, nächsiens in ihrer hiesig niglicheu Residenz eintreffen und alsdann Allerhöchstihre i Befehle zu erwarten seyn werden. — Fumittelst aber haben 6 nigliche Majestät Uns zu erkennen zu geben gerubt, wie ej höchstihr Königlicher Wille sep, daß bis zu Allerhöchster weite; ordnung Alles in dem bisberigen Gange verbleibe.
Hannover, den 24. Juni 1837.‘ B.
Ul. „Nachdem es dem Allmächtigen gefallen hat, deny Allerdurchlauchtigsten, Großmächtigsten Fürsten und Herrn, Wilhelm den Vierten, König des vereinigten Reichs vou Grd nien und Jrland, auch Kouig von Haunover, Herzog zu schweig und Lüneburg 2c. 2c, Unseren bisherigen Ailerguädijjj nig und Herrn, am 2Wsten d. M. aus dieser Zeitlichfkeit ini und dadurch die sämmtlichen getreuen Unterthanen des Kind in die tiefste Trauer zu versezen, so wird es, in danfbartßy rung anu die von dem Höchstseligeu verewigten Könige em n zahlreichen Wohlthaten, den durch diefen höchst schmerzlichen hervorgerufenen Empfindungeu cutsprechen, wenn vorerst uid i Weiteres alle öffentlichen Lustbarkciten quégesczt bleiben. Y
Obrigkciten des Köbuigreichs, daß sie cs sich werden angelege lassen, auf die Befolgung diescr Vorschrift gebührend u add Hannover, deu 24. Juni 1837.“
Kassel, 23, Juni. (Kass. Ztg.). In der Sigun Stände- Versammlung vom 22sken machte der Landtags - Koi sar mehrere Mittheilungen des Finanz- Ministeriums. Su berichteie Herr v. Buttlar Namens des Ausschusses súr Hi und Gewerbe über den Antrag des Herrn Dunker, die | besserung der Legge- Anstalt in Rinteln betreffend , so wil das Gesuch des Stadtraths in Rinteln, um Anschluß der 0 schafr Schaumburg an . den Deutschen Zoliverband. Die | sammlung schritt daun zur Berathung des Etais der Und
Untversität, über welchen Herr Möller berichtete, und die Y
sammlung Beschlússe faßte.
Dresden, 24, Juni. (Leipz. Zeit.) In der Sis der zweiten Kammer vom 22. und 23. Juni wurden die A: legenheiten der Presse berathen. Jn Folge einer Petition Abg. von Dieskau und Todt auf sofortige Sistirung und g liche Zurücknahme der unterm 13. Oktober 1836 erlassenen Ÿ polizei-Verordnung und Vorlegung eines Preßgeselzes hat dritte Deputation der Kammer bereits im März d. J. | Bericht verfaßt, dessen Schlußantrag dahin ging: „„Das l Verfassungs-Urkunde §. 35 zugesagte Geselz, worin die A: genheiten der Presse und des Buchhandels geordnet un Freiheit derselben unter Berücksichtigung der Vorschrift Bundesgeseßze- und der Sicherung gegen Mißbrauch als 6 saß festgestellt werde, den jest versammelten Ständen gu rathung und Zustimmung im Entwurfe vorzulegen.“ — (| zeitig mit diesem Berichte erschien nun das Allerhöchste § vom 27. Febr. 1837, die Angetegenheiten der Presse betr wodurch es nôthig wurde, jenen Bericht umzugestalren, |i zu entwerfen. Dies geschah, und derselbe lag nun, vom
Präsidenten Nr, Haase vorgetragen, mic folgendem
antrage zur Berathung vor: „Daß die Stände erfláren! ten, daß sie auf den Grund der Allerhöchsten Zuside ¡7 1darauf Bedacht nehmen zu wollen, daß auch in dent f wenn bis zum nächsten Landtage die Bearbeitung eines wi digen Preßgeseßes nach einem veränderten Haupt-Prinji! thunlich seyn sollte, die bereits bemerkten und die etwa si dahin wahrzunehmenden Lücken, Mängel und Unzwedh ten in den bisherigen geseßlichen Bestimmungen über dil legenheiten der Presse durch einen der nächsten Still sammlung vorzulegenden Geseh : Entwurf, unter f der bis dahin zu machenden Erfahrungen, bestiß! / den‘/‘/, der zugefagten Vorlegung eines der Verfas kunde entsprechenden Preß - Geseßes auf näch stein Lau
trauungêvoll entgegensähen,// — Durch Annahme dib bei der bloß 2 Stimmen (Dieskau und Todr) vernein h der Theil der oberwähnten Petition erledigt, welcher d f gung eines Preßgeseßes auf gegenwärtigem Landtage 24 tigte, und cin anderweiter Antrag des Abgeordneten M Sistirung der Verordnung vom 13. Oftober 1836 fand" 10 Stimmen, also nicht ausreichende Unterstügung. A bar nah Beendigung des vorstehend erwähnten Gege / begann in der zweiten Kammer die Berathung über H Entwurf, einige Modificationen in den bürgerlichen 2 sen der hierländishen Juden betreffend. Nur ein he 4 gemeinen Debatte konnte vorgenommen und die Vert selben auf den 26. Juni mußte ausgesprochen werden J man konnte {on jegt bemerken, daß die Diekussion 4 deren Charakter, als ‘in der ersten Kammer sich M dürfte. Die Deputation der zweiten Kammer hatte i
tentheils“ für die in der ersten Kammer beliebten De d gen des Geseß-Entwurfs erklärt. Die meisten Red i 23, Juni auftraten, sprachen aber gegen diese Be! Gt und gingen sogar zum Theil noch weiter, als der dr ut wurf selbst, Besonders zeichneten sich in dieser Hinsi l den der Abgeordneten von Thielau und Dr, v. ial denen sih auch größtentheils v. Leißer anschloß. cim beharrte auf seiner am vorigen Landtage entwickelten bin jf Ansicht, meinte aber so lange für Beschränkungen valiO mússen, so lange der Gescß-Entwurf ein bloßes 10 wurf für Dresden und Leipzig sey. Gegen den Geseh h überhäupt gegen jede Begünstigung der Israeliten Man (fi Abg. Hänbschel aus Mittweida aus. — Wir mü cid d
Leipziger Zeitung hinzu) die Leser der autführ 19 Wn theilenden Berathungen über diesen éin allgemeines T uti
ín unserem Vaterlande (n Anspruch nel menden
nlicher Agnat die Regierung j Die Großbritanische Krone, durch einen Zeitry
Hoheit | verstorbenen Herzogs von Kent, vierten Prinzen weiiand |
wahrt worden,
eint eine bedeutende Grundlage der Berathungen der zweiten z¡nmer aógeben zu wollen. Heute, am Tage nah dem Be- nen der erwähnten Berathung fand ein Gottesdienst in einer hiesigen Spynagogen statt, Trefflich war die, den Zeitum- aden so angemessene Rede des Ober-Rabbiners De. Frankel ; hhrhaft ergreifend, wahrhaft rührend sein Schlußgedet, in wels m ex den Segen des Himmels auf die jet versammelten Stände abrief, welche der Herr der Heerschaaren leiten möchte, die ah Vi Bekeauer des mosaishen Glaubens als Bräder uertennen.
Ueber den hiesigen Wollmarkt enthält die Lei iger Zei- ng folgenden Sch!ußbericht: „„Der diecjáhrige 'Btefige Dell rft konnte die Wünsche und Hoffnungen der Wollverkäufer f lutrativen Absa6 ihrer Waaren jo wenig befriedigen, als es anderen Orten der Fall gewesen ist. Die Menge der anher raten Wollen kann man auf nicht mehr, als ohngefähr 000 Stein veranschlagen, indem von mehreren guten Scchä- ven bloß Proven aufgestellt waren und die ungünstige Wit- ung an verschiedenen Orten die Wollsczur verzögert und da- þ| das Anherbringen verhindert hatte. Die feinsten Wol- fornten niht höher, als fúr 22 bis 25 Rthir., und die uen nur mic 17/4 bis 18 Rthlr. pro Stein abgeseßt wer- , Die Mittelwollen wurden für 13 bis 16 ‘Nthlr. im ein verkauft, und der Preis der ocdinairen Wolle beschränkte j auf 10 bis 114 Thaler pro Stein, so daß der Verkaufs- is des Steines Wolle in diesem Jahre durchschnitilch um 4 jar niedriger gerechnet- werden kann, als im vergangenen je. Bei diesem niedrigen Stande der Wollenpreise sind jer auch nur 13,791 Scein 15%, Pfund als verfauft zur ntlichen Waage gekommen, 2242 Stein 14 Pfund sind im aiglichen Zeughauïe gegen Vorschuß deponirt und die úbri- j uinverkausten Wollen von hier ausgeführt worden.“
München, 22. Juni. Jhre Königl. Majestäten und di ammte Königliche Familie begaben Ad cite Ss der Bills rer Königl. Hoheit der Frau Herzogin von Leuchtenberg zu bmaning/ zur Feier des Geburtsfestes dieser Fürstin, uad uten dem Diner und einer musikalischen Unterhaitung bei. ends kehrten die hôhsten Herrschaften nach der Stadt zurück.
náchster Woche werden nun, wie man vernimme, Jhre tajestár die Königin und die Königlichen Kinder das Schloß
Nymphenburg beziehen. Jhre Maj. die Königia Wittwe {ihr Landhaus zu Biederstein im englischen Garten seit An- y dieser Woche bezogen, wo sie wöcheutlih einige Tage lang n jüngste Tochter die Prinzesíin Louise, Gemahlin des Her- j¿ Max, bei sch sieht, die zu Posenbofen am Starnberger e mit ihrer Familie wohnt.
Die Zahl der hier ankommenden Fremden nimmt jeßt be- htlih zu, da die Cholera in Neapel viele Engländer von (t vertreibt. Die nun schon seit längerer Zeit ganz eingerich- neue Gemálde-Gallerie (Pinakothet) zieht die Fremden sehr 1 Jn der der Glyptothek gegenüber stehenden Basilica, die h) ihrer Vollendung eines der prächtigsten Gebäude in Mün- n werden wird, fieht man bereits fast alle die 64 Marmor- lien aufgerichtet, die diese Kirche zieren werden.
Seit einigen Tagen sind bei dem eingetretenen warmen Wet-
die Jjar, der Jun, die Loisach 2c. durch das Schmelzen des jhnees im hohen Gebirge sehr angeshwollen und haben man- tlei Verwüstungen angerichtet. Nachrichten aus Jnnsbruck lden, daß daselbst zwei Brücken vom Wasser fortgerissen wur-
L Die Isar hat ihr gewdhnliches breites Bett weit über- igen,
i Stuttgart, 23, Juni. Man scHreibt aus Kirchheim vom tgestvigen Tage: „„Der dieëjährige Wollmarkt hat heute sei-
Anfang genommen. Die Zufuhren an Wolle dauerten in t legten Tagen und dauern noch gegenwärtig ununterbrochen t, so daß das bereits gelagerte Quantum etwa 8000 Centger eihen mag. Von Käufern sind bis jeßt nur wenige hier getroffen. ‘Nach den. bisherigen Wahrnehmungen und nah _€iagefommenen Anzeigen von spätern Zufuhren wird der jährige Markt ein sehr bedeutendes Quantum Wolle verei- jen, und in dieser Beziehung ganz den Erwartungen entspre- n, die man von der Reduktion der zwei Nachbarmärkte auf jen Haupt -Landes- Wollmarkt mit Recht haben durfte.“
Spanien.
Madrid, 14. Juni. Die of- Zeitung enthält ein higliches Dekret, wodurch die U (S binnen Por- esen von dem Dienst in der Armee und in dex National- de U, werden.
Jn der Sibung der Cortes am 12ten trug Herr Oloza a tuf an, daß der Wittwe und den Waisen des Det Coaens t Pension bewilligt werde. Der Antrag wurde der Kriegs- umisñon überwiesen. Hierauf wurde eine Adresse der Nonne fa JIsidora de San Joaquim verlesen, worin sie die Fahne, e Don Diego Tortero der National: Garde von Lissabon trreiht hat, zur Disposition der Cortes stelle, Diese Fahne, 1 der man allgemein glaubte, daß sie im Jahre 1823 ver- onnt worden sey, war von der Nonne mit großer Gefahr auf- Ine aufgünd e E et lteß die Fahne über der Tré-
; : esse K ifi ur die — Feon hnen überweisen. eg. Male
us go zdsische Blätter enthalten nachstehendes Schreis [Madrid a vom 14. Juni: „Der Zustand der Dinge lität des Mi 0 verwielt, daß auch nicht Einer an die Sta- dentlichen ee utns glaubt. Es wird si vor der Gewalt i Karlistische Ann zurückziehen müssen. Der Einmarsch n ¿reti en arpedition in Catalonien hat hier großè Sen- b Corlos „Pan hatte vorher verkundet, daß man dez L E E hindern werde, seinen Marsch fortzuseben, Vidre Borutel aller Schwierigkeiten, auf die eine Armee, die hat ‘fe Ca L mit sich führt, bei jedem Schritte stoßen muß, tale der Königin, wärts. Die Unwissenheit der meisten Ge- then Uner Mi ist nicht die einzige Ursache hiervoa; in den 2A kinee finden si Leute, die der Lockung von heißt U A widerstehen fönnen, und es bestehen, wie : n, 4 an Und den Karlisten geheime Einverstánd- N auf die Resultate der Gefechte bei Huesca und Bar-
nicht ohne Einfluß gewesen seyn sollen.“
Portugal.
Lissabon, 10. Junt (Ti 1, 10, * CSlmes.) Der bedeutend N der in den le6ten Tagen in den S lbe i B 2m, war die Frage, ob die Minister ihre Sibe als De-
E aufgeben sollten. Dies wurde bejahend entschieden;
ihre Substituten sollen an ihre Stelle berufen werden is nifern selb soll es zwar freistehen, in ag Bitt ae wärtig zu seyn, um die Maßregeln, welche sie für nöthig erah- ten, vorzuschlagen und zu vertheidigen, aber sie sollen nicht an den Abstimmungen Theil nehmen dürfen. Ziehen sie sich von ihrem Amte zurück, so werden sïe wieder Mitglieder der Cortes, ohne daß sie sich einer neuen Wahl zu unterwerfen brauchen. Da man aber den jeßigen Ministern allgemein sehr wohlzuwol-
len scheint, so glaubt man, daß in der Verfassung bald eine
Umänderung werde vorgenommen werden, die es i
erlauben würde, ihre Sitze wieder einzunehmen un Me gewöhnlich, mitzustimmen. Auch wurde die Frage gestellt, ob die nah den Formen der Charte von 1826 gewählten Deputir- ten für die übersceische Kolonie Mozambique in dem jeßbigen Kongreß Sz und Stimme erhalten sollten; man entschied sich nach langen Debatten fúr die Affirmative, unter der Bedingung, daß sie bei den Verhanck{ungen über die Reform der Verfassung nicht mitstimmen und daß sie ihre Sise räumen sollten , sobald die nah der gegenwärtigen Verfa ung gewählten Deputirten einträfen. — Die Anleihe von 590 Contos Reis ‘hat am Tten d die Königl, Genehmigung und fomit Gesebeskrafc erhalten; es if mit der Banl ein Abkommen getroffen worden, wonach die- selbe in dén Monaten Oktober, November , Dezember und Ja- nuar 300 Ten:0s von dieser Summe zaÿßslen und dagegen von der eru als Garantie, die Erlaubniß erhalten ol die jeßt fälligen Decima’s zu erheben. fu
TSUL lei. Konstantinopel, 7. Juni. Der Sultan el
atn Donnerstag zurückerwartec wurde, ist bereits e S 10 Uhr Morgens hier eingetroffen. Die ersten Kanonenschüsse welche den Bewohnern Konstantinopels dies verkündeten, wur- den von der Kaiserl, Corvette „„Ve!oce‘/ abgefeuert, die bei der Ueberfahrt Sr. Hoh. von der Serailspiße- nach Beschiktasch die erste an der Reihe war, um den Monarchen zu begrüßen. Sée
sowohl als die gesammte im Bosëpor vor Auker liegende Flotte
s{hmückte sich mit den Signa'fl1ggen. Die Salven wurden von
‘der Flotte und den Battericen fünfmal während des Tages wie-
derhoit, Abends war die ganze Stadt, der | Tes Flotte deu B Î A S gee Die erichre aus Smyrna melden, daß das Dampf
Sranzösischea Regierung, , SEurotas ‘‘, is S Adel die regelmäßige Postverbindung mit Marseille unterhalten sol- len, atn 31. Mai bei der Abfahrt auf einer in der Bai befind- lichen Sandbank auf eine Art gestrandèt war, daß ungeachtet der vereinigten Bemähbungen der Oesterreichischen und Franzô- sischen Dampfodte „, Maria Dorothea‘ und ¡„Rhamses‘/ und mehrerer zur Hülfe abgesendeten Kriegs -Schaluppen dasselbe nicht wieder flott gemacht werden tfonnte. Man besorgte, Ma- schine und Kessel ausschiffen zu mssen, um das Boot zu retten. Die Pest war in Smyrna fortwährend im Zunehmen, so daß die Zahl-der Erkrankungen auf 309 träglich gestiegen war.
gUéeber das auf verschiedenen Punkten Syriens am 1, Jan. d. 5. stattgehabte Erdbeben haben wir aus Atexandrien einen ausführlichen Bericht erhalten, woraus hervorgeht, daß dur dieses Ereigniß im Ganzen 2395 Häuser theils beschädigt, theils ganz zerstört wörden sind. 4106 Jndividuen waren dabei um- gekommen und 36 verwundet worden.
Gn lan d.
Berlin, 27. Juni. Die Erfurter Zeitung meldet un- term 26sten v. M: „Durch Allerööchste Kabinets T Ore UoD Ee R Vér N! A zu befehlen geruht,
ay die große Herbst - Uebung des 4ten Armee-Corys in di Jahre nicht abgehalten Werden soll.“ : Ai, | — Man schreibt aus Fischhausen unterm I9ten d. M; : „Ein Fest ganz neuer und ungewöhnlicher Art vereinigte gestern die Bewohner der Samländischen O stseeküste auf dem zwei Mei-
’ len vou hier gelegenen Hausenberge bei Germau; es war ein
Dank - und Freudenfest, und die Veranlassung dazu folgende: Das VBernstein:-Rega!, besonders ergiebig an der Samländischen Küste, war seit vielen Jahren in Generalpacht ausgethan wor- den. Die Ausübung desselben nôthigte den Genera!pächter, je- den Besucher der Küste aufs sorgsamste bewachen zu lassen, ja es berechtigte ihn, das Betreten derselben, mit Ausnahme einer kfieinen Strecke bei dem Badeorte Kranz, zu verbieten, — eine Beschränkung, de vorzugéweise den Gruadbesibern an der Küste höchst lástig fallen und ofc zu dea widerwärtigsten Reibungen Anlaß geben mußte. Die Generalpacht war jeßt abgelaufen, und der lang genährte Wunsch, sie ganz aufzuheben und die Bern- stein-Gewinnung an der Küste einem jeden anwohnenden Grund- besißer für seine Küstenstrecke in Pacht geben zu lassen, war in einein gemeinsamen Jiamediatgesuc) an des Königs Majestät eingereicht. Je zweifelhafter der Erfolg war, desto größer war die Freude, die in dieser ganzen Gegend die Nachricht verbrei- tete, daß Se. Majestät der Fönig die auëgesprochene Bitte Al- lergnädigft zu gewähren und den Strandbesitern die ganze Küste für den Betrag der frúßeren Genera!pacht zur freien Bernstein- Gewinnung zu überlassen geruht härten, Der allgemeine Ju- bel, der sich im Sanslande auf diese Nachrichc kund gab, zeugte am Fcâftigsten Und unzweifelhaftesten fúr wie wichtig und woh(- thätig die Könizliche Bewilligung erkannt ward, und veranlaßte den Wunsch, ein gemeinsames Sreuden- und Dankfest zu feiern, zu welchem der gestrige Tag, an dem vor 22 Jahren der Napoleonischen Herrschaft ein Ende gemacht wurde, besonders geeignet schien. Bei {hdnem klaren Wetter waren meßrere Tau- send Bewohner der Seeküste und des ganzen Samlandes aus allen Ständen auf dem Hausenberge eingetroffen. Auf vielseis- tigen Wunsch wurde von dem Pfarrer Wachhausen in Germau, der auch ein Mitkäwpfer in dea denêwürdigen Jahren 1813, 14 und 15 gewesen war, die Bedeutsamkeit der Feier des Ta- ges in einer ergreifenden Rede ausgesprochen, nach deren Been- digung ein tausendstimmiges Lebehoch fúr den allverehrten Lan- desvater und das ganze Königl. Haus erscholl. Von nua aß gad sich Alles einer aufrichtigen und ungekünstelten Freude hin die durch keinen Unfall irgend einer Art getrübt wourde.“‘ :
——— Die Magdeburger Zeitung enthält über den dorti- gen Wollinarkt folgenden vorläufigen Bericht : ¿Bis heute (2östen) sind erst etwa 5909 Centner Wolle zu Markte gebracht, doch werden heute oder inorgen noch bedeutende Partieen erwartet da nur wenige Schäfereien ihre diesjährige Schur bereits ver- kauften und eín großer Theil der Produzenten den morgenden Tag erst als den Beginn des Marktes ausieht: Da heute Sonn- tag ist, so sind auch keine Verkäufe zu Stande gekommen und nur einige Partieen sind bereits gestern verkauft und gegen voriges Jahr mit 20 bis 25 Rthlr. pro Centner niedtiger bezahlt wor- den. Die Wäsche der Wolle ist durchschnittlich {dn zu nennen.“
— Die Bewegung im Hafen zu Köln hat in dem Zeit- raume vom 16, April bis zum 15, Mai d. J. ein gänstigeres
Resultat ergeben, als im vorhergegangenen Monate d
sich mit dem Verkehr in derselben Spece des aid Qn fast gleih. Es sind angekommen zu Berg 92, zu Thal 324 überhaupt 416 ‘beladene Fahrzeuge. Es sind a gegangen u Berg 125, zu Thal 89, úberhaupt 214 beladene Fahrzeuge. # sind. vorbeigefahren zu Berg T4, zu Thal: 98, überhaupt 172 beladene Fahrzeuge. Unter den angekommenen Fahrzengen be- fanden sich aus den Niederlanden 33 Schiffe mit 47,259 Ctr
worunter 22 Dampfschiffe mit 8857 Ctr. Aus deni Niederlan- den gingen nah den Ober-Rheinischen Häfen 19 Schiffe mit 46,413 Ctr., worunter 3 Schifse mit 5055 Cetr. nach Koblenz, die úbrigen nach ausländischen Hafenpläßen. Es sind also 846 Ctr. mehr aus den Niederlanden in Kön angekommen, als von dorther vorbeigefahren. Abgegangen sind nach den höher gele» genen ausländischen Häfen 46 Schiffe mit 38,716 Ctr., worun- ter 24 Dampfschiffe mt 4097 Ctr.; das Ober-Rheinische Aus- land hat also 2642 Ctr. mehr direkt aus den Niederlanden ex- halten, als von Köln aus.
Zt der Nacht vom 18ten zum 19, Juni zog über Ha: nau, im Regierungs - Bezirk Liegniß, zwischen 2 und 3 Uhr Morgens ein heftiges Gewitter, weiches gegen 3- Uhr in den Thurm der evangelischen Kirche einshlug. Da derselbe mit einem Blibableiter versehen war, so zündete. der Wetterstrahl zwar nicht, spaltete aber den Knopf ringsum, wo er gelöôthet war, zerriß die Blißableiterstange in drei Theile, wühlte- unten an der Erde ein tiefes Loh und warf Steine, - die Bligableiter- Verzäunung und den unteren Theil des Blißableiters (ein Stúct von etwa 6 bis 7 Ellen lang) etliche zwanzig Schritte von der Kirche auf die Straße. Auch wurden in der Kirche und in dem nächsten Hause mehrere Fenster zersprengt.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
In der Sigzung der Afademie der Wi senschaften zu Paz: ris am 19. Juni wurde der Akademie der [Es Ras Vito Mangiamele vorgestellt, Er is der Sohn -eines Hirten aus Syracus, zehn Jahr alt, von dunkler Gesichtsfarbe, . mit langem schwarzen auf die Schultern herabfallenden Haar, fleinen, braunen nicht lebhaften Augen; sein Gesicht ist nicht unangenchm, doch fehlt es ihm an Ausdruck. Er war mit einer kleinen Bluse bekleidet. Die Herren Arago, Sturm und Coriolis legten ihm nachstehende Fragen vor: 1) Welèhes ist die Kubifwurzel von 3,796,416? Der Knabe besann sich noch nicht cine Minute lang und nannte dann die Zahl 156, welche in der That die Kubikwurzel der oben genauns- ten Zahl ist. 2) Es soll eine Zahl gefunden werden , die,- nachdem man sie zum Kubus erhoben und das Fünffache. ihres Quadrats hin- guaddirt hat, gleich is dem Vierzigfachen der gesuchten Zahl —- 50. Herr Arago hatte faum diese Frage ausgesprochen , als der Knabe schon die Zahl 5 richtig als die gesuchte Zahl angab. 3) Es wird cine Zahl gesucht, die, zur fünften Potenz erhoben, cin gleiches Resultat liefert , als wenn man sie mit 4 multiplizirt und das Produft zu 16,779 addirt. Die Lösung dieser Aufgabe machte dem Knaben grö- ßere Schwierigkeiten, und da er endlich die falsche Zahl 3 nanute, so wollte man ihu eine andere Frage vorlegen, allcin er behauptete, erst diese beautworten zu müssen, ehe er sich mit der Lösung einer neuen beschäftigen könne. Nach furzem Nachdenken fand er die richtige Zahl, nämlich 7. — Die äte Frage war: Welches ist die zehnte Wur- g! von 282/475,249? Der Knabe uannte fasi augenblicktlich die
ahl 7, wofür ihm der lauteste Beifall der Anwesenden- zu Theil wurde. Die Akademie hat eine aus Mathematikern und Phvysiologen bestchende Kommission ernannt, um zu untersuchen, auf welche Weise dieser Knabe in so kurzer Zeit so verwickelte Aufgaben lös. (Ueber die angeblich von diesem Wunderfinde in Marseille gelösten Aufga- ben vergl. den Artifel unter Wisseuschaft , Kunst und Literatur in Nr. 128 der St. Ztg.) — Herr Dulong stattete einen Bericht ab über die zweckmäßigste Bedeckung des Daches der Kirche. von Chartres. Das Blei wird als zu schwer und zu theuer und wegen der Gefahren, die dur scin leíchtes Schmelzen bei Seuersbrünsteu cntsichen fônnen, verworfen. Ueber die Vortheile des namentlich in Rußland zur Dachbedeckung angewendeten Eiseubleches fehlt es, dem Berichte zufolge, in Franfs reich noch au Erfahrung. __Das Kupfer würde alle &orderungen bes friedigen, wenn - es wohlfeiler wäre. Es bleibt also uur der Zink übrig, den die Kommission aus öófonomischen Rücksichten und sciner Leichtigkeit Und großen Festigkeit wegen empfiehlt. Eine fünfund- zwanuzigjährige Erfahrung hat alle Vorurtheile gegen dies Metall hin- reichend widerlegt. Es wird keinesweges schneiler zerstört, als andes res Metall, denn die Oryd-Schicht, womit er sich bald, nachdem cr der Luft ausgeseßt worden, bedeckt, {üut ihn vor jeder wciteren Vers änderung. Der einzige wirkliche Nachtheil if seine große Verbreun- lichfeit, und die Kommission würde ibn bei cinem hölzernen Dache uicht empfohlen haben, bei einem eisernen ist jedoch mit jener Eigen- schaft feine Gefahr verbunden. „ Die Kommission cinpfichlt feruer, die Zinkfplatten niht mit Nâägelu zu befestigen , sondern sie beweglich zu lassen ¿ so daß sie der durch die Abwechselung von Wärme und Kälte bcwirkten Auêdchnung und Zusamumenzie- hung nachgeben fönnen. Auch macht die Kommission darauf aufmerksam, daß bei ciner so großen Masse von Metall auf cinem Dache die Bligableiter mit der größten Sorgfalt angelegt werden müssen. — Herr Moreau de Founès hat die Sterbelisien iu &Sraufreich für das Jahr 1833 untersucht und gefundeu, daß in dem genaunten Jahre 170 Personen in Frankreich gestorbcn sind, die 160 Jahre alt wurden. Es ist merkwürdig, daß dicjcuigen Departements, die am meisten hierbei betheiligt sind, cinander benachbart licgen; cs starben nämlich im Departcment der oberen Garonne 10, im Dep. des Gers 13, und im Dep. Tarn und Garonne 40 Hundertjährige. Jm Dep. der Seine findet sich fein cinziger. — Herr Arago zeigte an, daß in dem Artesischen Brunnen zu Grenuelle neue Tempcratur- Beobachtungen angestellt worden scyen und daß man das Wasser um 092 C. wärmer gefunden habe, als den Schlamm. — Herr Bron- guiart überreichte ein botanishes Werk des Horrn Mérat : Synopsis S ci Flora der Umgegend von Paris, nach dem natürlichen Systeu.
j Königliche Schauspiele. Mittwoch, 28. Juni. Im Schauspielhause: Der erste Schritt, Lustspiel in 3 Abtÿ., von Frau von Weißenthurn. Derauf auf Begehren: Fröhlich, musikalisches Quodlibet in
Donnerstag, 29. Juni. Jm Schauspielhause: Kabale und Liebe, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller, (H èr ison : Ferdinand, als Gastrolle.) Me 9 (orer, Bajsou:
i Königsstädtisches Theater.
Mittwoch, 28. Juni. Die Puritaner. Oper in 3 Akten, nach dem Jtaliänischen, von Friederike Elmenreich. Musik von Bellini. (Dlle. Pistor, vom Hoftheater zu Kassel: Elvira, als Gastrolle. — Herr Hölzel wird vor seinem Abgange von dieser R in der Rolle des Richard Forth zum lestenmale aufs
Donnerstag, 29. Juni. Zum erstenmale wiederholt: Der E E Leben. As Mährchen in 4 Akten, von
anz Grillparzer. e. Wilhelmi, vom Hofihea 3 chen: Gälnare, als Gastrolle.) : E O vas
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