1837 / 178 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

gedehnteren oder beschränkteren Gebrauch, je nachdem inen die darin enthaltenen Thatsachen mehr oder weniger wahrsceinlich vorkommen. Das Spanische Ministerium sucht ohne Zweisel dadurch, daß es auf. die EntdeŒckung der Quelle der von uns publizirten Gerüchte so viel Werth legt, so viel ass möglich die gegen sie erhobenen falschen Anschuldigungen zu wideklegen. Vielleicht wäre es aber noch besser gewesenz -sih nicht der Ge- fahr auézuseben, ihnen durch Maßregeln dieser Art mehr Wich- tigkeit beizulegen, als sie sonst gehabt haßen würden.‘

Die höheren Notirungen von London wirkten an der heu: tigen Böôtse günstig auf die Course der hiefigen Fonds. Die 3proc. Rénte stieg auf 78. 20. Die Spanischen Papiere gin: genu dagegen in Folge der neueren telegraphischen Depeschen (fs oben) etwas zurück, und schlossen zu 23/8. _Die Speculation wirf sich jéßt wieder auf die Eisenbahn-Actien, Und besonders auf die Actien. dér Bahü von Paris nah Saîint-Gexmatn, de: ren Course an der heutigen Börse um 25 bis 30 Fr. stiegen, da man mit Gewißheit annehmen zu éönnen glaubt, daß die Bahn in der leßten Hälfte des künftigen Monäts erdffnet wer-

den wird.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments - Verhandluugen. Oberhaus. Siz- zung vom 22. Juni. Lord Melbourne kündigte dem Hause azu, daß er eine. Botschaft von Jbrer Majestär der Königin überbringe. Diese wurde vom Lord-Kanzler verlesen und lau- tete folgendermaßen: „Victoria Regina. Die Königin hegt die vóllfommenste. Zuversicht, daß das Oberhaus die tiefe Betrúb- niß. theilen wird, welche Jhre Majestät über den Tod des verewigten Königs empfindet, désscn beständigen Wunsch, die Interessen des Landes zu befördern, selne Freiheiten aufrecht ¿u erzaïten und seine Gese6e und Justitutionen zu verbessern, dem Namen und Andenken desselben die rflichtschuldige und tiefem- pfundeie Hochachtung aller Unterthanen Ihrer Majestät sichern. wird, Der jebige Zustand dét. öffentlichen Ange legenheiten und. der Zeitpunkt der Session, in Verbin- dung. mit dem Gesche betrachtet, welches Jhrer Maje- stät die. Pflicht auferlegt, innerhalb einer bestimmten Zeit ein neues Parlament einzuberufen, lasscn es, näch detn Gutach- ten Jdrer Majestät, als unzweckmäßig erscheinen, Ihnen uoch neue Maßregeln zur Annahme zu empfehlen, mit Ausnahme derjenigen, welche erforderlich sey durften, um die StaatLge- schäfte in der Zwischenzeit von dem Schluß der gegenwärtigen Session bis: zur Zusammenkunft des neuen Parlaments fortzu- sühren.“’ Als Antwort auf diese Botschaft wurde von Lord Melbourne zuvörderst eine Glückwunsch - Adresse an die Kd- nigin bei Gelegenheit ihrer Thronbesteigung beantragt, die, wie ewdhnlich- bei solhen Gelegenheiten, nux ein Wiederhall der

otschast war, Der Minister hielt bei diesem Anlaß eine Rede, in welcher er die Tugeuden des verstorbenen Königs, nament- lich seine große Güte ‘und sein strenges Pflichtgefühl, pries. Der Herzog- von. Wellington unterstüßte den Anirag Lord Melbourne's und hob in seiner Rede, die sch bloß auf das Lob des verstorbenen Souveräins beschränkte, unter Anderem her- vor, daß er selbst, obgleich et während seines früheren Minister- amts sich in Opposition gegen den damaligen Herzog von Cla- rence befunden und dessen Resignation von dem Posten eines Sroß-Admirals veranlaßt, doch hernach von demselben, als Kö- nig, mit der größten Güte, Herablassung und Gunst behandelt worden sey. und sich seines ganzen Vertrauens erfreut habe. Graf Grey, der hierauf das Wort nahm und seine Freude darüber aussprach, daß der Herzog si in seiner Rede aller Aeußerungen enthalten habe, welche die Einmüthigkeit des Hau- ses bei der Annahme der Glückwunsch - Adresse an die Königin hätte stôren können, bezog sich ebenfalls darauf, daß er unter dem verfiorbenen Könige als Minister gedient, und äußerte sich über denselben folgendermaßen: f:

„Es gab niemals cinen Mann, der den Jutercsscu des Landes aufrichtiger ergeben gewesen wäre, der besser verstanden hâtte, was diese Juteresseu erforderten, der mehr Geduld gehabt, die damit ver- fnüpfien Umstände zu erwägen, der bei jeder elegenheit aufmerfksa- mer auf seine Pflicht gewescu wäre, uud ivenn jemals cin: Souyve- rain auf den Titel cines ¿patriotischen Königs“ Anspruch gehabt hat, so war es Wilhelm 1V. (Hört, hört!) Er war außerdem muth- vell, fleißig, entschlossen , emsig, aufmerksam, er hatte ausgezeichuete Geduld, ciueu jeden ihm vorkommenden Fall zu prüfen, wobci ibm seine: Kenutniß der Grundsäge der Constitution und der Junteressen des Landes zu statten fam. Er war gütig, herablassend und geduldig bri dem Anhdören von Einwürfen gegen die van ihm aufgestellten An- sichten und stets ängstlih bemüht, fich für das zu entscheiden, was nach sciner- Ansicht für die Xnteressen der von ihm Beherrschten das Beste war. (Hört, hört !) Etùe azdere Eigeuschaft, die der edle Her- áovg auf eine gefähloolle und ergreifende Weise hervorgehoben hat, war der Mangel aller persönlicheu Empfindlichkeit , und ich fanu in Wahrheit sagen, daß, wie auch der cdle Herzog bemerste, nie Jemand schneller Alles vergessen hat, was zu ciner Spaunung zwvischei ihuen hätte Anlaß gebeu können.“

Nach Lord Grey ergriff Lord Brougham das Wort und sagte, bei der Stellung, welche er iz dem Rathe des verstorbe- nen Königs eingenommen, dürfe er bei dieser Gelegenheit nicht schweigen. Allem, was von den beiden vorigen RKeduecn über die persönlichen Eigenschasten des Königs, namentlich über seine unbeugsame Gerechtigkeitélicebe und die seltene Reinheit seines Charaëters gesagt worden sey, stimme ev volifommen bei,

„Es war uatürlich“', fuhr der Redner fort, „daß mcine ed!en sreunde odex der edle Herzog bei diesen Eigenschaften verweilten ; aliein cs möchte nicht weniger nüglich, nicht weniger chrenvoil für das Andeukeu des Königs und auch keinesweges weniger passend seyn, bei dieser Gelegeuheit nicht nur auf die Tugenden des Mannes, son- dern auch auf scine glorreiche , wohlthätige und vorbedeutungsvolle Regierung zurücfzublicéen. Glorreich war die Regierung aus dem befien alter Gründe, nämlich durch die Erhaltung des &ricdens nach Nußen und der Ruhc im Funern ; wodlthätig, weil cr scinem Volke die einzige Segnung verlichen hat, welche die Herrscher zu geben oder vorzuenthalten vermögen, die weise Verbesserung der Gesebe und der Fastitutionen des Laudcs; vorbedeutungsvoil war sie dür die ernsiliche Ankündigung, daß fernere Verbesserungen stattfiùden sollten, die zivar nicht größer fcyn fönnen, die aber die Segnungen der frü- here über das ganze Volk ausdehnen folien. Dies find die Verpslich- tungen, die, zugleich mit der Krone des Reichs, auf die jezige_Re- gentin übergegangen sind, und Ew. Herrlichfeiteu und, wie ich glaube, das ganze Land stimmen mir gewiß dariu bei, wenn ich die Hosff- nung ausspreche, daß die Regierung Ihrer Majestät cine lange und giüctlihe scpa mag, ia der mit Gottes Beistand und durch die Weis- hcit des Parlaments jcne Verpflichtungen erfüllt werden mögen.“

Die Glâkwunsch-Adresse an die regierende Königin wurde hierauf genehmigt, und Lord Melbourne trug dann noch auf eine Kondolenz-Adresse an die verwittwete Königin an, indem er de- ren Tugenden und die treue Pflichterfüllung pries, welche sie an ihrem ‘erlauchten Gemahl bis zu scinem leßten Hauch be- wiesen habe. Auch diese Adresse wurde angenommen und die Epwägung des die Geschäfte des Hauses betreffenden Theils der Königlichen Botschaft auf den folgenden Abend verschoben.

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Oberhaus. Sigzungvom23, Juni. Nah Abmachung einiger be Angelegenheiten beantragte Lord Mel- bourne eine Adresse an Jhre Majestät die Königin zur Be- antwortung desjenigen Theils der am Tage vorher dem Hause Zugefertigten Königlichen Botschaft, der sich speziell auf die För- derung der Geschäfte bezog, da man am vorigen Abend von jener Botschaft nux Gelegenheit genommen hatte, der Königin eine SiüEkwunsch - Adresse zu ihrekt Thronbesteigung zu übersenden. Lord Lyndhurst gab der von dem Premier-Minister beantrag- ten Adresse seine vollflommene Zustimmung , konnte jedoch den Parteéènstreit nicht ganz beiseit lassen, sondern benubte auch diese Gelegezheit, um dem Ministerium über den je6igen Zu- stand des Landes Vorwürfe zu machen. Die Adresse, durch welche das Haus verspricht, sich den Wünschen der Königin zu fágen, wurde sodann genehmigt. Am Schluß der Si6ung er- hielt noch eine Bill in Betreff des Hafens von Bridlington die zweite Lesung, nachdem ein voi dem Marquis von Lon - donderry beantragtes Amendement, welches ‘die Beseitigung derseiben bezweckie, mit 24 gegen 16 Stimmen verworfen wor- den war.

Unterhaus. Sibung vom 22. Juni. Nach der An- zeige, daß die Jrländische Zehnten-Bill an diesem Abend nicht zur Verhandlung kominen werde, und nachdem der Kanzler

der Schaßkammer die Vorlegung des Budgets zum 30sten

Juni angekündigt hatie, wurde dem Hause dieselbe Königliche Botschaf Sodgdts, die Lord Melbourne in Oberhause über- reicht hatte. Lord John Russell beaùtragte darauf auch eine ähnliche GlücLwunsch-Adresse an die Königin Victoria, wie der Premiér - Minister es im anderen Hause gethan hatte, und hielt eine Lobrede auf den verewigten König Wil- helm. Am Schluß seines Vortrages gedachte er der Erkläs rung, welche die jeßt regierende Königin bei ihrem ersten Er- scheinen im Geheimen-Rathe abgegeben, und begründete darauf und auf die Erziehung, die ihr von ihrer Mutter, der Herzo gin von Kent zu Theil geworden, die schönsten Hoffnungen für das Land. Sir R. Peel, der die Adresse unterstüßte, äußerte sih in Bezug auf die junge Königin, nachdem er in den Wunsch des Antragstellers, daß ihr eine lanze glüliche Regierung zu Theil werden möge, von Herzen eingestimmt hatte, in folgeu- ic: i A E uur“, sagte der Neduecr, „daß der Erfolg ihren eigenen Neigungen, ihren natürlichen Eigeuschaften und der uner- müädlichen Aufmerksamkeit und Sorgfalt, die cine erlauchte stin und zärtlihe Mutter ihrer Erzichung gewidmet hat, entsprecheu möge. Isk dies der Fail, so wird der Erfolg cin so vollständiger seyn, wie hn der menschliche Geist nur zu begreifen vermag. Man faun cs nur schwer unterlassen, fo uuphilosophisch es Übrigens auch scyn mag, fich aas unbedeutenden Anzeichen cin Urthcil zu bilden; ich wage es daher, zu sagcun, daß Niemand, der zugegen war, als Jhre Majestät, in dem Alter von achtzehn Jahren, das häusliche Leben verlicß, um die hohen Functionen zu übernchmen, zu deren Ausübung sie am ver- gangenen Donncrstage zun erstenmale aufgefordert wurde, „daß Nie- mand, fage ich, bierbei zugegen war, der nicht die zuversichtlichste Erwartung hegte, daß sie, die sich fo zu benehmen wußte, zu ciner Regierung bestimmt scy, die glülich für das Velk und gloxreich fir sie selbst seyn werde. Es giebt etwas, was feine Kunst nachahmen, feiu Unterricht bci- bringen kann (hört, hört !), und es lag etwas in jenem Benchmen, was nur éine edle großherzige Gemüthsart eingeben fonnte, eiu Ausdru des tiefsten Bedauerns über das häusliche Unglück, welches sie heimgesucht hatte, uud des innigsten und ehrfurchtsvollsten Be- wußtscyus der Pflichten, zu deren Erfüllung sie berufen worden (hört, hört!) cine austandsvolle und edle Bescheidenheit in allen ihren Handlungen, die ihr, wie ih- schon bemerft habe, nur von cincm hohen natürlihen Charafter cingegeben seyn konnte, crzogen unter der Leitung ciner Mutter, der sie sich für ihre Zärtlichkeit, Liebe und Sorge gewiß zuur innigsten Dauke verpflichtet fühlen muß. ; Die Glücéwunsch- Adresse an die regierende Königin, so wie die ebenfalls von Lord Russell beantragte Kondolenz - Adresse an die verwittwete Kduigin, wurden demnächst, wie im Oberhause, einmüthig angenommen. / j 18 i TETOL LAUE: Sibung vom 23. Juni. Die Bill in Betreff der Londoner Kautsuk-Gesellschaft erhielt die dritte Le- sung, nachdem sich 4l Stimmen dawider und eben so viele da- für erfiärt und die Stimme des Sprechers den Ausschlag gege- ben hatte; doch passirte die Bill noch niht. Der Bericht über die Edinburg-Glasgowsche Eisenbal;,n-Bill wurde mit 112 gegen 169 Stimmen genehmigt. Als Lord J. Russell auf die wei- tere Erwägung der Königl. Botschaft angetragen, erlod sich Sir J. Graham mit einer Beschwerde über den ¡„True Sun“, der ihm die Unziemlichkeit vorgeworfen, daß er bei der Verke- lesung der Botschaft den Hut nicht abgenommen. Dies veran laßte eine kurze Diskussion, und dann motivirte Lord J. Rus- sell umständlich die Antworts - Adresse, die Herr Hume zwar billigte, allein dabei cben so wenig, wie Lord Lyndhurst im Oder- hause, nur von entgegengeseßten Ansichten aus, die Partei-Jn- teressen aus dem Spiele liesi, indem er scharf über den nach sei- ner Meinung retrograden Gang des Ministeriums herzog. Nach ißm äußerten sich über den Zustand der öffentlichen Geschäfte tio Lord Stanley, Herr Roebuck, Six G. Clerk, Herr Wakley und Andere, wäs den Kanzler der Schaßkam mer zu einer Replik veranlaßte. Die Adresse wurde aber einhellig angenommen und beschlossen, daß sie von denjenigen Mitgliedern, die zugleich dem geheimen Rath angehörten , Übergeben werden solle. Lord J. Russell kündigte zum Montag die Ernennung des Ausfchusses úber die Kirchenländereien an. És wurde dann über die Gleichstellung der Zuckerzölle, über die Marine- Veranschlagungen und über Civil - Ausgaben Autschuß gehalten, in welchein lebteren Sir R. Vyv yan die Bestimmung einer angemessenen Apanage für die Herzogin von Kent und Herr Hume eine solche für den Prinzen Georg von Cambridge em-

pfahlen.

London, 23, Juni. Vorgestern fand unter den üblichen (gestern bercits mitgetheilcen) Ceremonien die feierliche Profla- mirung der Königin statt. Jhre Majestät langte gegen 10 Uhr Morgens im St. James-Palaste an, wo sie von den Mitglie- dern der Königlichen Famiiie, den Hofbeauiten, den Ministern und anderen Personen von Rang empfangen wurde. Lange vorher schon waren alle Zugänge zu dem Palaste mit Zuschauern angefüllt, jeder Balkon, jedes Fenster und jeder hervorragende Punkt beseßt. Um 10 Uhr feuerten die Kanonen im Park die Königliche Salve, und unmittelbar darauf zeigte sich die Köni- gin in einem Fenster des Palastes und wurde durch die unten stehende Menge mit lautem Beifall begrüßt. Sie stand zwi- schen. den Lords Melbourne und Lansdowne , welchem Leßteren zur Seite sih die Herzogin von Kent befand. An diesem und zwei anderen Fenstern des Palastes bemerkte man außerdem noch den König von Hannover, die Herzöge von Sussex, Welling- ton und Argyle, den Oberbefehléhaber des Heeres, Lord Hill, Sir Edward Codrington und Andere. Die Königin sah jehr blaß und angegriffen aus, erwiderte aber die Grüße des Volkes mit ausgezeichneter Anmuth und Würde. Bald nachdem sie

! sich am Fenster gezeigt, trat der vornehmste Herold vor und ver-

las mit lauter Stimme die Proclamations - Akte, welche häu erifanischen Häuser, welche die Zahlungen cin estellt, a j durch den Ruf : Gott erhalte die Königin! unterbrochen wun Pte dén Va in Lie 64 M stellt, auf drei. Darauf seßte sich der Zug der Herolde in Beweaung, und Pioeréshire und Lancäshire ,

Profsamirung wurde (in. der gestern berichteten an den dazu bestimmten anderen Punkten der Haupist, vorgenommen. Bei der Börse trennte sich der Zug, nachdem überall in der City einen ungeheuren Zusammenlauf von M; schen veronlaßt und lebhafte Beifallsbezeugungen Hervorgetu Di hatte. Namentlich soll bei Temple-Bar die Masse der Versi melten Menge so groß gewesen sen, wie man sie früher nj, sehen zu haben sich erinnert, und es ist nur den muster Veranstaltungen der Polizei zuzuschreiben, daß die ganze Fj lichkeit ohne irgend einen Unglücksfall vorübergegangen ist, f Windsor kam erst gestern der Befehl an, auch dort vie Königin auszurufen; es wird dies, dem Vernehmen nach, gen oder am Montage geschehen. Sonst pflegte es sch Tage der Erledigung des Thrones seibsE ftattzufiden, vielen anderen Orten wird S: daß die Proktamiruy elbst schon vor sih gegangen - ist. A4 PET 4 | "Nach der Proflamirungs - Ceremonie hielt die Mony Geheimen-NRath „- in welchem mit den Vereidigungen fort ren wurde. Dann war große Vorstellung der Erzbischdf, Bischöfe, Richter und anderer Beamten, und um 1 Uhe die Königin nah Kensington zurü. „Die regierende Kig wird bis nah der Besiattung des Königs mit ihrer Mi der Herzogin von Kent, èn Kensington bleiben, außer wenn Sh geschäfte ein Anderes erfordern.

Hiesige Blätter machen darauf aufmerksam, daß der gestrige Tag, an welchem die Königin Victorta in der Ñ skadt proklamirt wurde, gerade der Jahrestag der Schlag Vittoria war. i

Die Hof-Zeitung enthält heute den umständlicyg richt über die Proflamirung_ Zhrer Majestät am 21sten d, y die an demselben Tage im Geheinen-: Rathe beschlossene |y rung der kirhlichen Fürbitte für das Königliche Hau (my die Namen der vereidigten Mitglieder des Geheimen und die gestern erwähnten Proclamationen, die Aufm zur Sittlichkeit des Landes und die Bestätigung der Ey Beamten betreffend.

Uls bemerkenswerth wird von den hiesigen Blättern t führt, daß unter den Personen, welche der Königin den Hu gungs. Eid geleistet haben, si. auch ihr Oheim, der Herzog | Cumberland, befand, obgleich derselbe durch den Tod des d nigs die Souverainetät über Hannover erworben hat, Ÿ Times berichtet jedo, daß der König von: Hannover fj Vollmacht zur Abstimmung im: Oberhause an scizer Statt, Pairs von England,zurúcklassen werde. Man erinnert bei diescrQi genheit daran, daß auch Georg I, als Cröprinz von Hany und als nächster Erbe des Britischen Thrones nach seinem ter, dem damaligen Kurfürsten von Hannover (später Ki Georg 1. von England), s{{ bei der Thronbesteigung der nigin Anna nach England begeben habe, um ißr den Huldigui Eid zu leisten, worauf er zum Herzog vom Cambridge c wurde. Der jezige König von Hannover würde nur für d Fall König von England werden können, daß die Königin oh Nachkommenschaft verstürbe. Se. Majestät haben son vo gestern von der verwittweten Königin äbschied genommen, gestern kei der regierenden Königin gewesen, und werden si wie es heist/ noch heute na) Hannover einsci|ffen:

Folgendes ist die Eides-Formel, welche von den Lords y Gemeinen bei der Thronbesteigung dex jungen Königin hi sagt wird: „Jch verspreche aufrichtig und s{chwdre, daß ich (Wilen. behälelih des Rechts irgend eines Kindes Sr. verewigten Y jestät König Wilhelm's 1V., das von Höchstdero Gemahlin d noch geboren werden möchte) Jhrer Majestät der Königin | toria treu seyn- und ihr echte Lehnspflicht beweisen will.“ j beiden Parlamentshäusern wurde vorgestern mit den Vers gungen fortgefahren und dann von Lord Melbourne und 4 John Russell angezeigt, daß am folgenden Abend an Ÿ Herrlichkeiten und an die Gemeinen eine Königliche J schaft ergehen werde. (S. oben die Parlaments - V handlungen.) Jn Bezug auf diese Botschaft der Königi

u bemerken, daß, nach den Bestimmungen ‘einer Parlanml elfte aus der Zeit der Königin Anna, das Parlament i mehr, wie dies früher der Fall war, bei dem Tode des Sli ipso facto aufgeldst wird, sondern nach einem solchen Erei noch sechs Monate lang geseßlich fortbesteht, falls nicht dd Souverain dasselbe früher prorogiken oder auftôsen will. M dée Angabe des Courier wird in dem gegenwärtigen Falle Parlament gleih nah Erledigung der laufenden Geschäft rogirt und alsdann unverzüglich aufgelöst werden, was, 5 vermuthet, in 4 oder 6 Wochen ge\chehen dürfte. Die þ Parteien suchen daßer in den öffentlichen Blättern us emsigste Stimmen fúr die neuen Parlaments - Wahlen u ben. Wie sich die Times in diejer Beziehung verneh? ist bereits (im gestrigen Blatte der St. Z) erwähn Der Courier sagt: „Es wird also cine Appellation an dus A finden, damit es die Ministerwahl, welche Zhre Pai, (n j freudig vorgenommen hat, bestätige oder ißbillige. Die bereits entschieden, und es wird nun Sache des “nt ihre Entscheidung zu ratifiziren. Die Minister in A tet, die Reformen zu befördern, welche von den Ie fa hältnissen der Gesellschast erheischt werden, und die [U ? dauer und Sicherheit unserer Justitutionen not s Jhre Gegner oder vielmehr ihre A Eule, d lange Zeir durch Feindseligkeit gegen alle Reform au i i und sie würden die Mißbräuche in unseren H ili A lange aufrecht erhalten, bis sie über diese leßteren Lt nichtung hereinbrächten. Zwischen diesen beiden Be u zipien oder zwischen diesen Parteien wird die A cid len haben. Die Königin hat bereits gewählt un D wi lé, E g 1 eleg und seiner Zeit weder Revolutionairs nom ries in’s Parlament wählen, sondern Männer, die ge, ial die Mißbräuche in Kirche und Staat allmälig un

u resormiren.‘‘ e Mud : Cin Erlaß des Herzogs von Norfolk, als Graf des Reichs, ordnet eine allgemeine Landestrauer uf, uit gen beginnen soll. Aehnliche Erlasse von Guan, Heere Wi litäts-Kollegiums und des Ober-Befehlsßabers des - A N

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fügen Über die Trauerzeichen in der Flotte u “(ements

Die verwittwete Königin erhält nah dem ‘Pa von 1000 s{lusse vom 15. April 1831 ein jährliches T v u Pfd. und den Gebrauch von Marlborough - house, f ufi

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E ‘ou nicht in gehörigem Stande seyn soll, oder Bushy-Park) i Sômer

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ihrer beliebigen Wahl. sein (n

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Graf Cowper, ein Schwiegersohn Lord Melbo!

ren 1778, ist mit Tode abgegangen. Lord E i

ger Sohn, geboren 1834, erbt seine Titel un o cfannten 'Wlreiche Die Bank von England hat die Accepte der

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Positionen, über welche ihr zweiter Aus\{uß besondere gut-

tliche Vorsch

rathung und Beschlußfassung w Se - Majestät der Kinig Otto ven Gagois A

ihaft als Bayerischer Prinz in den

Wi en, um 12 Uhr. dem Fürst : Erzbischofe von Olmüb, Freiherrn

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den

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Es

Seiten der Regierung erfordern, da fúr die e Vorbereitungen getrossen worden, wie man sie von denen tie erwarten müssen, ) zutragen würde. en für 1837 betrug 24 Mill. Dollars, aliein die Bewilligun- | Kongresses haben diesen Anschlag so weit überschritten, | HUflucht. } die nah der Austheilung unter die Staaten zurückbehalte- illionen und “noch drei Millionen mit darauf gehen Die rückständigen Zoll: | lungen, wofür nun Verlängerung ¿zugestanden wird , waren | fich die Regierung am mei- | ì_ verlassen hatte, so daß fie nun große Unbequemlichkeit spü- muß.“ Die New-Yoëtker Legislatur hat beschlossen, daß von A der L R “riet, lo lange die Einstellung ihrer Bagrzal t i 9 f g ihrer Baarzahlungen Lauer | zu sich kommen und beschenkte ihn mit dem

also

e der Einnahmequellen,

Aus dem Haag, 23. Juni. lden Se. Majestät binnen ) und Nord-Brabant besuchen. Der Königl. H h Wilhelm iV. von lus Utrecht sind vorgestern 100 Mann Soidaten zur Ver- lung. der Garnisonen tin hoek abgegangen.

München, 23, Juni.

geordneten beschäftigte sich heute bei Fortsesung ihrer Ver- dlungen über die ihr vorliegenden General-Finanzrechnungen

Jah

hat.

sten

art die Entführung aus d Prolog von Wolfgang R

23. Juni.

) é anufakturen in die noch Rimessen aus Amerika er-

Wels arten, äußerst zu Statten kömmt.

Neulich wurde bei der Bank von England eine Note der- (ben zurn Belauf von 6 Pence präsentirt, die am 8. Mai 1700 uózestellt und am 13, Februar 1774 ausgegeben worden war.

Morning Chronícle sagt, (rhev abgefertigte Goldsendung sey auf Abschlag der im Sep- nber fälligen Russischen Dividenden bestimmt,

Briefe aus Lissabon vom 11ten d. jarde als überaus mißvergnügt, ¡m Garnison-Dienste, in Abwesenheit der meisien in Spanien id Algarbien beschäftigten Truppen, belästigt wird.

General Evans is am 20sten von Paris ier angekommen. Dem Anscheine na, irh den sehr angreifenden Feldzug in Spanien während der gten beiden Jahre : tem im Unterhause eingefunden, wo er neben Herrn (6 nahn und von it lautein Beifallruf empfangen wurde, in den auch viele To- ¿s mit cinstimmten. -

In Konstantinopel is, laut Nachrichten vom 31. N Elend Achmed - Halussi- Pascha in der Nacht vom 30sten istorben. Aus New-York sind neuere Nachrichten vom 2ten d. M. t dein Packetschiffe „Mediator“/ angelangt. Sie schildern die juudels- Zustände in besserem Lichte, l zur Besserung derselben keine Uebereinstimmung zu herr-

jo scheint; so hat namentlich die Legiélatur von Ne1w- Jersey 7 Bill, welche die Suspendirung der Baar-Zahlungen für die iten des Staates legalisiren sollte, ihre Zustimmung verwei- t Aergerliche Diskussionen waren hmen der Banken entslanden, anf - Jnsurrection, von Anderen als freche Neuerungen der egierung bezeichnet werden:

egierung durch die Z3hlungs-Unfähigkeit mehrerer anfen viel Geld verlieren werde. reten begierig auf das Eintreffen acf¿tschisses,„Pennsilvania“/, welches ihnen Nachricht über die Auf- | hme der Bons der Vereinigten Staaten an der Englischen Börse erbringen sollte. Diejenigen, welche nah Einstellung der Baarzah- ngen unbeschränkten Kredit bei den Bankén zu erhalten hoff- 1, fanden sich s{wer getäuscht, denn die sicheren und zahlungs- jigen Banken, deren Emittirungen dazu allein etwas helfen atten beschlossen, dieselben mögli zu vermindert,

die von St. Petersburg

schildern die National- besonders deshalb, weil sie mit

über Boulogne hat seine Gesundheit

nicht sehr gelitten. Er hat fich bereits

i Hume den liberalen Mitgliedern des Hauses

Mai, der

obgleich in Betreff der

über die neuesten Maß- welche von Einigen als die

Man «laubte übrigens, daß die

i Deposito- Die Kaufleute in New-York

Weg zum Wiederanfange ihrer Baarzahlungen frei

erhalten, und die New-Yorker Banéen hatten zu dem Ende / mit ihnen in Verbindung stehenden Banken im Jülande gefordert, ihre Noten binnen 5 bis 25 Tagen durch New- uer Noten einzuldsen. qnete man, daß die New-Yorker Kaufleute 6 Millionen Dol- j an ihnen verlieren würden. ning schienen sih sehr zu mehren. hiphia hat sich je6t eine bedeutende Partei gegen die Bank h Vereinigten Staaten erhoben, hierauf : j fein Plan zur

Was unsolide Banken betrifst, so

Die Verlegenheiten der Re- In New-York und Phi-

Und die Times bemerkt in Umstände zeigen klar genug an, Errichtung einer Negierungs - oder Staats - Bank von der van Burenschen Partei

,, Alle

(tionirt werden wird, sondern- daß sie vielmehr das angefan- e System verfolgen will, die Folgen ‘mögen seyn, welche sie

wird dies jedo eine sehr bedeutende Anstrengung Krisis nicht

die behauptet hatten, vorauszusehen, was Die Veranschlagung der allgemeinen Aus-

im Ganzen 32 Millionen.

worauf

an ihre Actionaire” gezahlt wer-

Niaderlande.

Dem Vernehmen nach kurzem auch die Provinzen See-

Großbritanien angelegt.

den Schelde - Forts Lillo und Lief-

Deutschland. (Allg. Ztg.) Die Kammer der

ren 1832, 1833/, 1834/4, mit einigen speziel-

läge gemacht hatte. Gegenstand der heutigen panage, welche tto von Griechenland in seiner Ei- genannten drei Jahren

Der zweite Ausschuß hatte, auf den Vortrag des

9. Der, Schwindel, diese Bezu Aner ge zur Anerkennung begutach- welche auch von der Kammer sofort ertheilt wurde, nach-

; f 6: ; ¿hre WhS di I. Frei : j ; Wenn das Volk weise ist, so wird es ihre V) ingen Wale Me von Freyberg, Leibold, Für Carl von /

vonz Moy, De, 1b gesprochen hatten. : n Stuttgart ward am 15. Juni auf der Königl. Hoföúhne

Willich, Dr. Schwindel, De. Stahl,

von Hornthal und Kaden über den Gegen-

des in Salzburg zu errichtenden Denkmals für ecrail gegeben. Voran ging - gesprochen von K. Seydel-

3 die dem Museum zu Salz-

Oesterrei ch. Se. Kaiserl. Maj. haben gestern Mit-

au-:Beeckh, die Belel nun ¡ j Errbis- céinten Königl. )nung mit dem diesem Erzbis- "en geru

Böhmischen Kronlehen feierlich zu er-

g ZU diesem Behufe fuhr der Fürs:Erzbischof aus

n

erzbishöflichen Palaste, unter Vortretung einer ¡enerschaft, mit drei sechéspäunigen erzbischöflichen

Galsawagen,, denen noch eine Anzahl Wagen der Olmüúbexr Le- hen: Vasallen folgte, in die Hofburg aüf. ‘Daselbst in Sis mit den Kaiserl. Leibgarden beseßte großen Appartement von den zwei Assistenten, Fürsten August Lobkowícz und Kärsten Ferdi- nand Trauttmansdorf, empfangen, wurde der Fürst- Erzbischof durch den Oberstkämmerer, Grafen von Czernin, in den Ceremonien? Saaleingeführt, wo Se. Mazj. umgeben von Allerhöch stihren Oberst- hofämtern und dem gesammten Hofitaate, sich auf dem Throne be. fanden. Am Fuße desselben angelangt, stellte der Fürst - Erzbi- of die allerunterthänigste Bitte um die Belehnung, welche der Hofkanzler, Graf v. Inzaghé, als Stellvertreter dés abwesenden bersten Kanzlers, im Namen Sr. Majestät beantwortete. Hier- auf kniete der Fürst - Erzbischof auf den Stufen des Thrones nieder, legte auf das von dem ersten Oberst-Hofmeister, Fürsten zu Collovedo-Mannéfeid, und dem Stellvertreter des Obersten Kanzlers gehaltene Evangelienbuch den Leheneid ab, und küßte, zum Zeichen derx Belehnung, den Knopf des Staatsschwertes, welches Se. Majestät aus den Händen des Ober-Hofmarschalls, Grafen v. Goëß, genommen hatten und ihm allergnädigst dar- reichten. An die unterste Thronstufe zurükgelangt, hielt der Fürst - Erzbischof nunmehr seine unterthänigste Dankrede, und kehrte dann auf dieselbe feierlihe Art, welche bei der Auffahrt stattgefunden hatte, in den erzbishöflichen Palast zurü.

des von Liverpool expedirten |

| früheren Nummer dieser Zeitung angezeigt.

of hat auf vier Wochen die Trauer für den |

Spanien.

Madríd, 15. Juni. Ueber den Marsch der Karlistischen Expedition zirkuliren hier verschiedene Gerächte. Man versi- chert, sle bedrohe die Stadt Reuß, welche nur 1'/, Leguas von T-aragona entfernt is, Die Karlisten in Valencia und Unter- Aragonien ziehen ihre Streitkräfte in der Richtung von Mo- lina und Teruel zusammen, und es heißt, Cabrera wolle sich des erstgenannten Ortes bemächtigen; er wäre dann nur vier Ta- gemärsche von Madrid entfernt. Dies hat wohl die Regierung bewogen, die Absendung von- 4 Millionen Realen nach Sara- gossa zu unterlassen, auch ist dem General Oraa der Befehl zugegangen, das Kommando einer Reserve-Armee zur Deckung der Hauptstadt zu übernehmen, und die Regierung hat die -Ab- sicht, 50,000 Mann National-Gardisten mobil zu machen.

Man behauptet, der Englische Gesandte, Herr Villiers, sey von seiner Reaierung mit Vollmachtea versehen worden, um ei- nen Handels-Vertrag mit der Spanischen Regierung abzuschlie- ßen, wobei die le6tere, als Hauptbedingung , die Realisirung einer Anleihe aufgestellt habe.

Die Karlistische Junta in Catalonien hat nachstehende Prociíamation erlassen:

„Catalouier! Ihr habt endlich das Glü, Euren väterlichen und erhabenen Herrscher, Carlos V., be Euch zu schen, dessen Edelmuitÿ dadur noch vergrößert wird, daß er den großherzigen Entschluß ge- faßt hat, sich an die Spitze ci x H llen, das Volf, welches unter der Tvrannei lution seufit, zu be- freien. Seyd versichert, daß Carlos V. init dem Namen cines Va- ters zugleich den erhabenen Charafter eines Königs verbindet, und daß aile seine Versprechungen werden erfüllt werden. Die göttliche Vorsehung, welche die gerechteste Sache und die Tugenden des besten Koöutgs fo sichtbar beshüßt, hat das glorreiche Unternchmen unseres Monarchen gesegnet , denn er hat die besten Truppen des Feindes, die bei dem bloßen Anblick seiner Waffen flohen, vernichtet, und sie founten seinen majestätischen Marsch uicht cinen Augenblick hemmen.“

Türkei.

Die neueste in Berlin eingegangene Nuramer der Türki- schen Zeitung Tekwimi Welkaji vom 28, Sefer (1. Juni) enthält folgende Artikel :

,¿Daß Muhammed Bei von Rewandus, weil er Gehorsam und Unterwärfigkeit bewiesen, der Nachsicht und Gnade des Sultans würdig erachtet worden, haben wir bercits in ciner l ; Er selbst kam nach Konstantinopel und nahm in diesem Asyle aller Gläubigen seine icht. Nachdem nun der besagte Bei während seines hiesi- gen Aufenthalts mit Worten und Werken zu erkennen gegeben, daß er sich im Dienste des Sultans geehrt uad glücklih fühlen würde, hat Seine Hoheit, in Erwägung des redlichen Charaf- ters und der großen Tapferkeit ‘dieses Hâäuptlings, demselben mit der Würde eines Ferik (Divisions - Generals) der Linien- truppen, die Verwaltung der unter der Ober-Hokßeit des Wali?s von Baghdad stehenden Sandschake Köi, Harir und Rewandus zu Übertragen geruht. Als der Sultan im Palaste Saad-Abad seine Abschieds - Audienz ertheilt hatte, ließ er den neuen Ferik : Abzeichen seiner Würde. Nächster Tage wird Muhammed Bei nah dem Orte sciner Bestimmung abgehen.‘

„Das Ejalet Schehrsor war unlängst dem Oschkar Pascha zur Verwaltung übergeben worden, da dieses Ejalet in früherer Zeit immer zu dem Gebiete des jedesmaligen Wali’s von Bagh- dad gehêrte, und da es ferner nothwendig geworden, daß Osch- kar Paschz dieseêmal nach Konstantinopel komme, so ist cin

| Befehl Seiner Hoheit ergangen, demgemäß das erwähnte Ejalet

dem Gebiete des Wali's von Baghdad wieder hinzugefügt wer- den solle. Die Verwaltung der finanziellen Angelegenheiten und der Einkünste des ganzen Jrak (Túrêischen Mesopotamien) hat seine Hoheit einem Beamten von erprodter Tächtigkeit, Arif Efendi, mit dem Títel eines Defterdars von Baghdad zu übertragen gerußt.“/

Am lten des laufenden Monats Sefer brach in Chaß- Kdöi (einer Vorstadt Konstantinopels) in der Wohnung eines Juden Feuer aus, welches rasch um sich griff und achtzig Häu- ser so wie hundert Buden in Asche ate

Aus Konstantinopel berichten die neuesten in Wien ein- gegangenen Briefe, daß eine Deputation des Handelsstandes dem Sultan bei seiner Rückkehr (die am 6. Juni Morgens er- folgte) eine wohlausgearbeitete Denkschrist überreicht habe, worin der auf dein Commerce im Allgemeinen lastende Druck geschil- dert und uin Abhülfe gebeten wird. Namentlich soll diese Denk- chrift die Bitie um Fixirung des Geldwerthes, dessen Unbe- ständigkeit besonders in den lesten Jahren sehr hemmend auf den Verkehr cinwirtte, enthalten. Man sagt, der Sultan habe die Deputation aufs gnäâdigste empfangen, und sie seiner Bereitwiss ligkeit, den gerechten Klagen zu begegnen, versichert, was dann auf den Cours des Türkischen Geldes so vortheilhaft gewirkt hat, daß der Gulden Conv. - Münze nur noch mit 435 Paras notirt wurde (14 Tage früher stand er noch zu 475 Paras).

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Berlin, 28. Juni. Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Michael von Rußland kam in der Nacht vom 23sen zum 24sten d. M. nebst Gefolge in Köln an,- stieg im Gasthofe zum gro- ßen Rheinderg und seßte am folgenden Morgen die Reise nach Holiand fort.

Zu Mehr ín der Bürgermeisterei Niel des Kreises Cleve (Regierungs-Bezirk Düsseldorf) hat ein Landmann am 25stêèn

v. M. auf seinem Acker beim Pflügen einen irdenen Krug auf- zefunden, in welchem' 600 Stü. kleinere Silbermünzen, 4 mit der Jahreszahl 1489, und 9 Goldstúcke enthalten waren.

Man schreibt aus Magdeburg vom ften: „Die Zufuhr von Wolle war heute Mittag bis auf 7600 Ctr. .nach den Thorangaben gestiegen. Schon zeitig trat heute Morgen das Seehandlungs- Institut als Käufer einiger Partieen auf, und die Wollhändler und Fabrikanten folgten, wenn auch nicht rash, doch so, daß man den dritten Theil der obigen Zufuhr heute als verkauft annehmen fann. Die Preise stellten sich nah der Qualität um 20 bis 30 Rthlr. pro Ctr. niedriger, als im vorigen dire w Schiffe „L ;

Bon dem Stettiner iffe „Lucifer‘/, Capitain Mis. Nüscke, welches im Herbst vorigen Jahres ín Stettin durch L Handlung Fr. W. Rahm's Söhne zu einer Expedition nach der Súdwestküste von Afrika ausgerüstet wurde, sind am 26sten d. M. über Brasilien Nachrichten vom 9. Mäárz eingetroffen, woraus sich ergiebt, daß dasselbe troß einer sehr stürmischen Reise am 5. Febr. seinen ersten Bestimmungsort Ajudá (Engl, Whidah) *) auf der Küste von Benin glücklich erreicht hatte, e ada der Capitain und diíe Mannschaft waren gesund.

“) Siehe die in Nr. 173 der St. Z. unter London vom 16. í gegebene Nachricht aus Dominuica. Jun

. e

Verein für Pferdezucht und Pferde- Dressur.

; Den 27sten Juni 1837.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm (Sohn Sr. Maj. des Königs) hatten die höchste Gnade, das Richteramt zu úbers- nehmen. Der Herr Oberstallmeister von Knobelsdorff asistir te Höchstdenenselben.

Die Rennen fanden in folgender Weise nacheinander ftatt:

AVLlI. Rennen auf der freien Bahn. : (Einfacher Sieg.) Unterschrifts-Rennen Nr. LXI. Rennzeit 1837 Pferde auf dem Kontinent 1834 geboren cinmal die Bahn vom Gewinnpfosten herum 25 Fred'or. Einsaß 15 Frd'or. 2 dei Gewicht 114 Pfd. Stuten und Wallachen 3 Psd. weniger. Es erschienen :

1) Herr W. v. Biel, braune Stute Esmcralda vom Phanton und der Busk.

2) Herr Gwaf v. Hahn-Basedow, brauner Hengst Basedow vom Figaro und der Veil. Reiter weiß, rothe Aermel und Kappe. (Sicger, geritten von Collison.)

Des Herrn von Wilamowig - Möllendorff braune Stute vom- Camel, des Herrn Grafen Renard Fuchshengst vom Figaro, Perrn v. Hertefeldt Fuchsstute Egeria, Herxu v. Malßahn- Sumerow brauner Hengst Traveller, zahlten Reugeld,

Basedow nahm bald nach dem Ablaufen die Spitze, behielt sie ín cinem guten Tempo und siegte o9ne wesentliche Anstrengung. Das Reunen dauerte 4 Minuten und 23 Sekunden.

XIX. Rennen auf der Bahn mit Hindernissen. ; (Einfacher Sieg.) Pferde aller Länder 31ähr. 114 Pfd. 4jähr. 131 Psd. öSjähr. 139 Pfd. 6jähr. und lltere 143 Pfd. Stu- ten und Wallachen 3 Pfd, loeniger. Herren reiten. Es erschienen:

1) Herr G. Lichtwald, brauner Hengst Ofsian vom Catton und der DJueen-Coil. (Sieger, geritten von Herrn L. Seeger.)

2) Herr Graf v. Gneisenau, braune Stute Elecanor vcnr Middleton und der Elíja.

3) Herr C. Lichtwald, braune Stute Hannar vom Tramp und der Zephyrina.

4) Herr General v. Barner, Fuchsstute Polonaise vom Doktor

_ Seynutax und der Eaton-Mare. Geritten von Herrn Lee.

9) Herr Lieutenant v. d. Knesebecck, Fuchsstutc Miß Kitty. Herrn Völckers-Lehmfkuhlen Fuchshengst Arbaces, Herrn

v. Winterfeldt-Metelthin, braune Stute Gloriane, Herrn Lieutenaut v. Thümen brauner Wallach Cornet, Herru Lieutenant v. Ohlen brauuer Wallach Pitt, Herrn Lieutenant v. Kanigtz Fuchswallah Danceur, Herrn Lieutenant Ficker brauner Hengit Picton, Herrn G. Lichtwald Fuchshengst Shakespeare, dessel- ben braune Stute Miß Specd, Herrn Lieutenant v. Hirschfeldt SUucchsfute Alma, Herrn Lieuteuant v. Wilamowigtß-Möllen- dorff, braune Stute Marmiou waren zurückgezogen.

An der ersien Barriere brachen Polonaise, Hanuar und Elea: nor ans, nur leßtere fam wiedex in die Bahn und folgte nun dew Ossian und der Miß Kitt y, welche indeß die erste Barriere über: fprungen hatten. Ofssian ging in einem sehr raschen Tempo vor: wärts, gewann cinen großen Vorsprung und siegte lciht. Miß Kitty und Eleauor überwanden ebenfalls die Hindernisse gut. Dat Rennen dauerte 2 Minuten und 4 Sekunden.

Der Sieger erhielt eine zierlich und reich gearbeitete Schale.

: L, Nennen auf der freien Bahn.

; (Doppelter Sieg.) Inländische Pferde im Besiy von Juländeru. 5 Frd?or. Einsch fein Reugeld (play or pay) 14 Meile -— 3jährige 110 Pfund A4jährige 128 Pfund Sjährige 137 Pfund ältere 142 Pfund Stuten und Wallachen 3 Pfund weniger.

Es erschienen :

1) Herr v. Farenheid, s{chwarzer Hengst Don Fuan vom His Grace und der Scrapaliine. eiter weiß, rothe Aermcl, gclbe Kappe. (Sieger, geritten von Fack.)

2) Herr Graf v. Renard, brauner Hengst Hippolyt vom King &Sergus und der Miß Walker.

3) Hcrr Graf v. Dvhrn-Ulbersdorf, Fuchsstute Lowlay vou The General und der Anticipation - Mare.

Herrn Oberamtmann K hün brauner Hengst Priam, v. Hertefeldt brauner Hengst i braune Stute Cythere waren gurüdgezogen, Fürsten zu Carolath Fuchsgute gerin bereits im Besiz des Vereins.

Erster Lauf. Hippolyt führte, nur auf der dritten Seite gingen die beiden übrigen ihm cinen Augenbli vorbei, dann nahu er aber wieder dié Spiße, wobei Lowlay ibm zunächst blieb. Von der leßten Biegung ging Dou Juan der Lowlay vorbei und wollte anch gegen Hippolyt heran, dieser verstärkte aber in gleichem Maße sein Tempo, behielt die Spitze und siegte mit ciner Länge, ohne we- seutliche Ansirengung, Der Lauf dauerte 4 Minuten 52 Sekunden.

Zweiter Lauf. Hippolyt und Don Juan. Don Juan führte in einem langsamen Tempo. Yu der Mitte der furzen nach Tempelhof hinliegenden Seite ging Hippolyt ihm vorbei und zuerst um die legte Bicgung. Nachdem aber Don Juan ebenfalls unx die legte Ee war, ging er scharf berauf, bei der Distauce dem Hip- polyt vorbei und siegte um 2 Längen. Der Lauf dauerte 5 Minu - ten und 3 Sekunden.

Dritter Lauf. Dou Yuan uud Hippolyt. Ju einem langsamen Lempo führte Don Juan. Hippolyt war “um mceh- rere Längen zurü, näherte fich daun aber mchr und mchr, so daß beide Pferde zugleich um die leßte Ecke gingen und fo neben einan- der den Lauf ín einem mäßigen Tempo fortscßten, bis unfern- der Distance Don Juan zuerst sein Rennen begann, Hippolyt spannte uun ebenfalls seine Kräfte an, es gelang ibm aber nicht, scinen Geg-

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Herrn Remus und Herrn L. Seeger e Sr. Durchl. des rue Hope befand sich als Sie-

] ner zu erreichen, soudern er war am Sicegespfahl noch um cine Länge

zurück. Der Lauf dauerte 5 Minuten 13 Sekunden. Der Sieger erhielt ciue von Sr. Mäajestät dem Könige Aller-

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