1837 / 185 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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auf besehen; dasselbe msse er in Bezug auf die Jrländische Enten und die Jrländische Armén - Bi sagen, zu deren ge- bührender Erwägung er den noch. übrigen Theil der Sessîon nicht für hinreichend halte. Hierauf ergriff der Herzog von Wellington das Wort und ließ sich folgendermaßen ver- nehmen: ie i L „Es ift nicht meine Absicht, mich hier noch auf Auseinander- \ ungew? in Betreff der Jrländischen Munizipal-Resorm-Bill einzu- laffen. Bei früheren Erörterungen dieser Bill habe ih die Einwen- dungen, welche-ich- gegen. dieselbe nicht an. und für sich, souderu in iren Bezichungen zu auderen: Jrländischen „Maßregeln zu. machen batte, bereits fundgegeben, und' ich hege- noch dieselben Ansichten. Doch muß ich zugleich sagen, daß es mein aufrichtiger Wunsch ift,

* dex Erörteranug alier, jener Bills -durcch eine freundschaftliche. Ausglei-

chung ciu Ende gemacht zu sehen. - Jchch “wünsche besonders schr die Erledigung der Yehntenfrage, die schon vör siében Jabren- zur Sprache acfommeun ijt. Eben so ist es meiu- Wunsch, daß für die Armen ia VFrland Fürsorge“ getroffen - werde: Jch wünsche:-ferner -: die Corporations -Frage erledigt zu : sehen, fobald - sich: ckVereinharun: gen zur: Durchführung | der anderen. damit: gusaumnenhängenden Maßregeln zu- Stande bringen lassen Jch trage das; sehnlichiste Ver- langen, daß den parlautrentarischen Debattén, die Jahr aus. Jahr ein über jeue Fragen stattfinden, einmal ein Ende. gemacht werde, und ich fanu dem edlen Viscount die Versicherung. ertheilen, daß, wenn die nächste Parlaments - Session uns Beide-in demselben Ver- hältniß zu einander-wiederfindet, ih bereit seyn werde, ‘ihm in allen jenen Bezichungen bei jeder vernünftigen Maßregel, die: er zu ihrer efinitiven und befriedigenden Erledigung einbringen möchte, meine Zustimmung zu geben,“ i j Sit afi - Diese Erklärung des Herzogs wurde von beiden Seiten des Hauses mit Beifall aufgenommen. Lord Brougham verschob sodann auch seine Motion in Bezug guf das Unterrichtswesen bis zum neuen Parlamente, und der Lord - Kanzler- erhielt die Erlaubniß, eine. Bill wegen Feststellung der provisorischen Regentschaft für den Fall einer Erledigung des Thrones, die, wie er: sagte so genau -als möglich nah dem Muster der unter der Königin Anna angenommenen abgefaßt worden sey, einbringen u- dürfen, deren: ziveite Lesung auf den Montag festgeseßt wurde. Ler Graf von Mansfield. sprach seine Freude darüber aus, daß man sich beeilt ‘habe, eine Maßregel vorzuschlagen, die. dar- auf berechnet sey, den Souverain an die gegenseitigen Bande und Pflichten zu erinnern, welche zwischen der Krone und den Unterthanen beständen, und daß: man nicht zu viel guf die Hoff- nungen gebaut, die’ ein Jeder gern hege, daß das Ereigniß, für welches man Burbehtungen zu trefsen- habe ,„ nicht so bald ecin- treten würde; er (der Redner ) wolle jedoch diese Gelegenheit ergreifen, um den edlen Viscount (Melbourne) darauf aufmerk- sam zu machen, daß es angemessen - sey, die Vortheile oder Nachtheile in Betracht zu. ziehen, welche aus der Fortdauer der Bestimmung - entsprängen, nach- welcher das Parlament beim Eintritt des- Todes: eines Souverains ‘nur noch: sechs. Mo- nat versammelt bleiben dürfe und dann: aufgelöst werden müsse; die Unannehmlichkeiten, die mit dem gegenwärtigen Geseße ver- bunden seyen, würden allgemein anerkannt; der edle Viscount gebe zu, daß, wenn einmal eine Parlaments-Aufldsung feststehe, die Mitglieder des Parlaments nicht mehr in London zurückzu- halten seyen, wodur dann - viele öffentliche Angelegenheiten .in ihrem Fortgange unterbrochen: würden; ob. .dieser Nachtheil von anderen Vortheilen aufgewogen werde oder nicht, sey heute nichr die Zeit ,- zu untersuchen ;- indeß glaube er, daß sich. gerade jeßt - ganz - füglich eine Veränderung des - be- stehenden - Gesebes * vorschlagen ließe „da - das Parlament im Begriff. stehe, sich aufzulösen, und- ihm nicht- der: Vorwurf werden könne, wie dem Parlamente, welches die- Siebenjährig- keits-Afte angenommen, nämlich daß -es seine eigene aiten verlängert habe; er glaube, daß: die von ihm angedeutete Ver- änderung dem Lande zum Nuben gereichen würde, wiewohl er sehnlichst hoffe, nicht so lange mehr zu leben, um die Wirkung derselben zu sehen. Lord: Melbourne- meinte jedo, es seyen Umstände vorhanden, die s zweifeln ließen, ob es recht wre, eine ‘solche Maßregel. einzubringen, - die den. Wäh- lern viel - von ihren“ verfassungsmäßigen Rechten entziehen würde, ‘indem das Volk dadurch. eine Gelegenheit. verldre, fundzugeben , ob es mit seinen Repräsentanten noch zufrieden sey oder. nicht; auch würden; die- Geseße úber die: Parlamentsdaguer dadurch verändert werden; jedenfalls wäre. es eine große Ver- änderung in- constitutionneller Hinsicht, und wenn- er auch zuge- ben wolle, daß dieselbe zur Beschleunigung der Staatsgeschäste beitragen würde, -so könne er doch den jeßigen Augenblick nicht als geeignet betrachten, - um- eine Bill zu einer so wichtigen Beränderung in der Verfassung: des Parlaments. einzubringen. Der Schluß der Sißung wurde wieder mit einer von Lord A Ps angeregten Diskussion über das Armen-Geseß hin- gebracht. -- : : : Oberhaus. Sißbung vom 30, Juni. Nachdem eine

roße Anzahl von Bills -die Königliche Genehmigung erhalten harten, beschäftigte sich: das Haus mit Erledigung Beliperer Lo- al-Angelegenheiten, und Lord Brougham legte eine Petition aus Glasgow um Aufhebung der Korngeseße vor.

Unterhaus. Sibung vom 28. Juni. Zu Anfange der Sißung passirte die Bill in Betreff der Kautschuk - Gesell- chaft. Dann wurde die Bill wegen Vermahlüng fremden Ge- traides auf den Antrag des Marquis von Chandos nach einer Debatte mîit einer Mehrheit von 35 Stimmen verworfen. Mehrere Bills über inländische Gegenstände erhielten die zweite desüg, und Lord. J. Russel brachte einige neue reglementarische Maß- regeln in kirchlichen Angelegenheiten ein.

Unterhaus. Sibung vom. 29. Juni. Die Bills in Betreff der Zuckerzölle, der Testaments - Vollziehung, der Mil- derung des Straf-Codex, der Englischen Zehnten-Abldsung und viele andere wurden um eine Stufe weiter gefördert.

Unterhaus. Sißung vom 30. Juni, Die Amen- dements der Lords zu der Bill über die große westliche Eisen- bahn wurden genehmigt. In einem Ausschusse über die Mikt- tel und Wege legte dann der Kanzler der Schaßkammer die allgemeine Finanz-Darstellung (das Budget) vor. Die nur zu 46,980,000 Pfd. veranschlagten Einnahmen, sagte er, hätten 48,453,000 Pfd. gebracht; allein es sey Vieles, besonders an Zöllen, eingegangen, worauf dieses Jahr unmöglich gerechnet werden könne, da es zum Theil Extra - Einnahmen (von Thee u. s. w.) gewefen. So würden auch die Ausgaben etíivas größer seyn, da er. sich genöthigt gesehen, den Zins von Schaßkammer - Scheinen zu“ erhöhen. Er fchlug das Ganze der Ausgaben auf 47,786,415 ‘Pfund ‘an, Doch glaubte er, daß man mit größerem Vertrauen in die Zu- funft hinausblicken kônne. Er berechnete für das nächste Jahr indeß nur einen Ueberschuß von 384,000 Pf. , wobei er keine Abgabén-Verminderung vorschlagen könne, wenn man ihm gleich die vermehrte Consumtion während. der Zeit der . allgemeinen . Wahlen einwenden würde. Zur Deckung der laufenden Aus- gaben verlangte er die Bewilliguug von 13,600,000 Pfund. Es fam dann zu langen Debatten über die Darstellung des Mini-

Ld

cher‘/ Verrath { ‘Ehren geboren seyen; aber das is. eine Entdeckung dieser in

TAS sters, die besonders zu manchen Vorwürfen von Seiten der Radikalen Anlaß gab’, doch bliebcn dieselben ohne Erfolg, und

die ministerielle Resolution ging durh. Hierauf wurde der Ausschuß über die vermischten Ausgaben fortgeseßt und war um 11 Uhr noch nicht beendigt. : j

London, 39. Juni. Der General Baudrand und der Herzog von Elchingen, die, - mit besonderen Aufträgen des Kô- nigs der Franzosen verschen, hier angekommen sind, um der Königin Kondolenz-Schreiben wegen des Ablebens ihres Ohecims u überreichen und ihr Glück zu ihrer DOREE ung zu wúün- en, wurden gestern in Kensington nebst dem oba ter, Gra- fen Sebastiani, Jhrer Majestät vorgestellt.

Die Vermählung der jungen Königin ist, wie der Stan-

dard: sich ausdrückt, jeßt in den Zeitungen der Roman des Tages. Bald, sagt das genannte Blatt, werde. als präsumti- ver Bräutigam ein Neffe des Königs Leopold und der Herzo- gin von Kent genannt; bald ein Sohn Hieronymus Buona- parte's (als Sohn einer Nichte der. Herzogin von Kent); bald wolle man wissen, die junge Königin gebe dem Prinzen George von Cumberland den ‘Vorzug vor Allen, der in England sehr beliebt sey; der Sohn des Prinzen von Oranien. sey seiner Zeit von dem verewigten Könige sowohl, als von der Königin bei seiner Bewerbung unterstüßt worden. - Die Chancen für den Leßteren dürften jedoch, meint der Standard, bei der Her- zogin von Kent , der Schwester Kdnig Leopold's, schr gering seyn, es wäre denn, daß die Diplomatie in der Verheirathung einer Nichte König Leopolds mit dem Enkel des Königs Wil- helm ein Mittel zur endlichen Beilegung der Holländisch - Bel- gischen Frage erblickte. : In der Morning Chronicle wird behauptet, daß der Kdnig von Hannover erst durch eine Parlaments:Akte von sei- ner Ünterthanen - Pflicht gegen die Königin von Großbritanien hätte entbunden werden müssen, ehe er den Hannoverschen Thron bestiegen, weil sich beide Stellungen nicht mit einander vertrügen, indem ja der König, als ein fremder Monarch, sogar in Krieg gegen seine eigene Souverainin, die Königin Victoria, der er den Unterthaneneid geleistet, verwickelt werden könnte. Die Times bemerkt hierauf: „„Ïn vergangenen Zeiten gab es mancherlei Arten von Verrath; dieser aber, den der Herzog von Cumberland dadurch begangen haben soll, daß er. die Krone von Hannover angenommen, ist eine ganz neue Art, und: wir bedauern ‘recht sehr, daß die „Grunticle““ („die Grunzende“/, so wird bekanntlich die „Chronicle ‘/ von der „Times ‘/ - spottweise : gewöhnlih genannt ) oder ihr S Sfribent keinen Nantes dafür. lew A ben. “In Ermangelung eines besseren wäre er vielleicht „„erbli- zu nennen. Wir wußten wohl, daß Manche zu der Jntelligenz so vorgeschrittenen Herren, daß man auch zum Verrath geboren seyn kann! Von solchem Stoff is also die Intelligenz deer, - die auf uns s{chmähen und sich zu dffentlichen Lehrmeistern aufwerfen! Das ist das Maß der Loyalität der Organe jener Minister, die jeßt von dem Volke. verlangen, es solle. sie als Rathgeber bei einer jungen unerfahrenen Königin verbleiben lassen. Dieselbe. ,„„Grunticle““ hat auch gefunden, daß der König von Qs etwas Aehnliches mit Don Carlos und Dom Miguel habe. Worin diese Aehnlichkeit bestehen joll, können wir nichr entdecen, es múüßté denn seyn, daß die beiden Lekte- ren auch Nichten- haben, die Königinnen - sind; aber Don Car- los und Dom Miguel machen ihren Nichten den Thron streitig, den sie e erg wogegen der König von Hannover seiner Nichte den Unterthaneneid geleistet hat. Und das: ist noch nicht Alles. Die Thronfolge - Ordnung. wurde in Großbritanien bei einer denkwürdigen Gelegenheit gestört, weil der König dem Papskthum ergeben, weil er geradezu cin Papist war. Der Haupt-Einwand gegen den König von Hannover, als muthmaß- lichen Thronfolger, ist nun aber, daß ‘er ein Orangist und ein Feind des Papstthums sey, und es wäre eine merkwürdige Um- kehr der Dinge, wenn es den heutigen Whigs und Whig-Radi- kalen einfiele, eine Veränderung der Thronfolge - Ordnung aus einem Grunde vorzuschlagen, der demjenigen gerade entge- gengeseßt ist, aus welchem unsere Vorfahren. sich veranlaßt fan- den, Jakob 11, zu vertreiben und Wilhelm und Maria auf den Thron zu Grtusenc Die ministeriellen Organe benachrichtigen uns wirklich, daß von einem Projekte zur Störung der Thron- folge-Ordnung die Rede sey, und der „Courier““. ist so liebreich, in dieser Hinsicht zu bemerken: „,,„„Es mag einiger parlamen- tarischer Grund vorhanden seyn, jebt,.da der Herzog von Cum- berland der Souverain cines fremden Landes geworden ‘ist, sei- nen Namen von der Liste der Geheimen Räthe zu strei- chen und vielleiht auch, ihn so lange vom Mitstimmen im Oberhause auszuschließen und ihm seine Pension zu entziehen ; aber dafür is nicht der geringste parlamentarische Grund vor- handen, daß auch nur der Vorschlag gemacht werden sollte, ihn vom Throne auszuschließen.//‘/ Jst das. nicht (fährt die Times fort) schr mild und freundlich gedacht bei einem solchen Anlaß ! Und doch sind die Bemerkungen des „„Courier“/ noch ein gro- ßes Zugeständniß im Vergleich zu dem, was wir in der vielbe- ate „¿Grunticle“/, dem Haupt-Orgán des Ministeriums, inden.

König Wilhelm verschied in demselben Gemache, wo König Georg 1V. seinen Athem aushauchte. Etwa zwei Stunden vor dem Hinscheiden Sr. Majestät hielt man nämlich für nöthig, den König von einem Gemache in ein anderes zu bringen, da man hoffte, daß eine Veränderung der Athmosphäre A das Athemholen erleichtern würde, und zufällig war es dasselbe Zim- mer, in welchem auch Georg I1V. gestorben.

Man will wissen, daß in Folge von persönlichen Mitthei- lungen, welche die Königin - Wittwe Namens ‘des verewigten Königs der regierenden Königin bei ihrer leßten Unterredung mit derselben gemacht, die Königin Victoria dem Grafen von Munster (Sohn des Königs), so wie den übrigen Mitgliedern der Familie Fib-Clarence, eine schr tröstliche Botschaft habe zu- fommen lassen. S

Eine kurz vor dem Hinscheiden des Königs verbreitete Nach- rit, daß derselbe dem Grafen Munster (einem seiner Söhne) den Zutritt verboten, weil derselbe um ein Herzogthum und eine National-Domaine angesucht hätte, wird von dem Morning Herald’ für gänzlich ungegründet erklärt, „Das Einkommen des Grafen‘, sagt dieses Blatt, „ist nur beschränkt; aber bei seinen wenigen Bedürfnissen reiht es zu deren Befriedigung hin. Er ist Gouverneur des Schlosses Und. der Besaßung von Windsor und- wird dort bis zur Beerdigung seines erlauchten Vaters bleiben.“

Eben dieses Blatt spricht die bestimmte Erwartung aus, daß Lord Durham binnen kurzem. einen Siß im Kabinet ‘ha- ben und daß andererseits Lord Hill das Kommando über die Armee verlieren werde. Beides sieht die „Chronicle“/ als sichere Unterpfänder für die Nation an, daß das Ministerium fortan

mächtig, ungespalten und im Besiß der Sympathie aller Klasse von Reformer seyn solle.

Graf Durham hat seinen Siß im Oberhause wieder ej genommen. j

Die ministeriellen Blätter, besonders der Courier, h, grüßen die Aeußerungen des Herzogs von Wellington in d gestrigen Oberhaus - Sißung (s. Parlaments - Verhandlung

mit großer Freude. ¿Nas gengunte Blatt meint, es gehe dargFges

deutlich hervor, daß der Herzog nicht mit den politischen uy

religidsen Fanatikern übereinstimme, die Jrland wiedererob,FMb

und den Frieden des Reiches der Erhaltung des jebigen F standes der „dortigen Anglikanischen Kirche aufopfern wollt was würden nun wohl, fährt der Courier fort, und seine Echo’s, die „Times‘/ und andere Tory - Blätter, da sagen? indeß möchten sie sagen, was sie wollten, y

sey von gar keinem Gewicht gegen die Erklärung es

Staatsmannes, wie der Herzog von Wellington , j dessen weisen und gemäßigten Gesinnungen das Yj blikum die glücklihste Vorbedeutung für den Y ginn der neuen Regierung finden werde; sein -edler Cs rakter und seine hohen Talente seyen nie bezweifelt word und jekt, wo er irrige politische Ansichten aufgebe und sich 1 den \{chlimmen Genossen trenne, die ihm in der öffentlichen Y tung geschadet hätten, werde er all’ die Popularität wieder, langen, „die ihm wegen seiner nie genug zu: würdigenden mj tairischen Dienste gebühre; seine indirekte Gutheißung der y nisteriellen Politik sey das Eingeständniß eines Jrrthums und wei ihm das Vertrauen des Publikums wiedererwerben ; die Spra des Herzogs von Wellington zeige, daß es mit der Erbitterung h Parteien gegen cinander zu Ende gehe, und bei den bevorstehend Wahlen würden daher gewiß weder die störrischen Tories, leidy schaftlichen Orangisten und bigotten Hochkirchenmänner, n die Revolutionnairs den Sieg davontragen, die’ dem Herz von Wellington eben so unwillklommen wären wie dem Visco Melbourne, sondern die gemäßigte Reform - Partei werde |

Oberhand behalten, und für das Land eröffne sich auf d;

Weise die glänzendste. Aussicht. Nicht ganz so enthusiastis äußert sich die Morning Chronicle über die Erklärung Herzogs, doch findet sie dieselbe auch sehr versdhnend und d auf berechnet, den Jrländern die Hoffnung einzuflößen, daß s die Lords in der nächsten Session nachgiebiger zeigen würdy Andere liberale Blätter dagegen meinen, daß die gefügigen A drúcke des Herzogs wohl \{werlich den Eintritt einer Atih rung in den Gesinnungen der Tory- Partei anzeigten , sonde daß sie nur ein Mandöver zu seyn schienen, um dem Hey und seinen Freunden möglicher Weise wieder den Weg ins} binet zu bahnen.

Lord John Russell hat nun auch bereits eine Adres seine Konstituenten erlassen, in welcher er sich um die Ww erwählung zum Parlaments-Mitgliede für Stroud bewirbt, 6

‘rekapitulirt - darin die von dem Ministerium in den Jahy

1836 und 1837 durchgesezten Maßregeln, verspricht unter d zu erwartenden Maßregeln besonders größere Verbreitung

nterrichts und wirft der Opposition ihre Jntolerahz vor, 1 bei er jedoch den Herzog von Wellington ausdrü lich lobend hervorhebt, indem er von demselben sagt, habe bei den Diskussionen über das Armenwesen eine Futl losigkeit und Aufrichtigkeit gezeigt, die seine Partei nicht nf e Ia und er habe sich dabei über alle ‘Partei-Rüfsih erhoben.

) Herr Leader \chickt sich wieder an, der Mitbewerber | Sir Francis Burdett bei der Wahl für Westminster zu werd was. dem Lebterèn von neuem große Kosten verursachen di

Die Bank von England hat gestern anzeigen lassen, sie ihre Vorschüsse auf Wechsel, die niht über 6 Mont laufen hätten, noch bis zum 15. Juni ausdehnen R e dies geschehe zur weiteren Unterstüßung der Jnhabet u

echseln aus Jndien und China.

Dieser Tage ist an der Nordseite der Terrasse des Schlss zu Windsor ein sehr merkwürdiger unterirdischer Gang entl worden. Er is durch den Felsen gegraben, etwa 60 Fuß lw und sein Eingang, der sich etwa 39 Fuß unter der Erde funden, ist 6 Fuß hoch und 5 Fuß breit.

Aus den Angaben, welche in der über Paris hier gangenen telegraphischen Depesche aus Narbonne vom 2 d. M. enthalten sind, will man hier shlegen daß Don Ci seinen Marsch nach Barcelona richte. Dieselbe Richtung, m man, bezeichne der Zun des Baron von Meer, doch so, daß nem Eintreffen auf jener Hauptstraße den Marsch des Ey! tions-Corps vor dessen Eintreffen in Barcelona, etwa bei N resa, durchsc{hneiden würde. In Barcelona scheint, nah richten von dort, das Herannahen des allgemeinen Feinde! Eintracht gänzlih wiederhergestellt zu haben. Am 1dten hal die Wahlen der Munizipal - Beamten stattgefunden und auf mehrere der bedeutendsten Bürger der Stadt gefallen, W durch einen - energischen Aufruf an die Einwohner del d! zahlreiche Gaben zur Unterstüßung des vom Baron von N befehligten Truppen-Corps veranlaßt hatten. Ueber die al Karlistische Expedition, welche unter Uranga den Ebro pas soll, erfährt man durch Briefe aus Bayonne, daß sich di am 21sten zu Mondavia, drei Leguas von Lodosa, b Espartero war dagegen von Puente la Reyna, Mendizk und Lerin in der Richtung von Lodosa aufgebrochen, und! Portugiesische Bataillone waren von Vittoria nach Logro1) zogen, um den Uebergang über den Ebro auf jener Seil hindern. Der Karlisten-General Zariategui befand sich auf rechten Flanke Espartero’s. /

Die heute ausgegebene Hof-Zeitung enthält die Mi lung, daß die Mexikanische Regierung dem Britischen Gesu ten zu Mexiko die Blokade der Küste von Texas von H bis 101° 10/ W. L. von London notifizirt habe. j

Aus einem Privatbriefe des Zolleinnehmers der Mal Inseln ersieht man, daß die Königin dieser Inseln am Mis des Weihnachtstages glücklich von Zwillingen entbunden w!? war. Sie befand sich so wohl, als man es nur erwarten (l Der König regalirte bei dieser Gelegenheit eine auser Gesellschaft mit Pfeifen und Opium.

Dane Aus dem Haag, 27. Juni. Der Großfürst Michaël ) Rußland ist vorgestern im Hauptquartier zu Tilburg angt! men. Es wird in Tilburg gegenwärtig eine große Revi | die dort zahlreih versammelten Truppen gehalten. . „| Während der Sommer - Monate, vom Anfange u Mitte August, wird wieder unter dem Befehl des C Machielsen ein Uebungs-Geschwader, bestehend aus der oro Algiers, drei Korvetten und zwei Briggs, in der Nordsee frei DeutLGland. falt Gotha, 2. Juli. Gestern Abend trafen Ihre Kön Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin von

Lord Lyndhy,FE

n, auf der Reise nach dem Bade Kissingen, hier cin und Emen Jhr Absteigequartièr im Gasthause zum Mbbren: eute (ih begaben Sich Höchstdieselben nach dem reizenden Lustschlosse einhardébrunn , frühstüten nah der Rückkehr von dort bei unserer verwittweten Frau Herzogin Hoheit und seßten darauf hre Reise weiter fort.

Hamburg, 3. Juli. Der heutigen Verfammlung der erb- esessenen Bürgerschaft wurden nachstehende Anträge des Se- fates r verfassungsmäßigen Mitbeliebung vorgelegt: 1) Die

éwilligung einer Erwerb-, Einkommen- und Lurus- Steuer jah den ermäßigten Ansäßen von 1832, Behufs Deckung des Defizits, welches für das laufende Jahr zu erwarten stehe. 2) ine Verordnung wegen Feststellung des Heimathsrechts und Einréchtung ee! T E A Verhältnisse. 3) Eine Verord- jung in DBetress des Pferde - Handels, mit besonderer Berück- chtigung der hiesigen Pferde-Märkte, und Feststellung der Kom- petenz- des He Landherrn von St. Pauli für die Er- sedigung etwaniger Disserenzen. Die beiden ersten der oben- gedachten Anträge, welche der erbgesessenen Bürgerschaft bereits in dem Konvente vom 11. Mai d. J. vorgelegt und damals abgelehnt worden wareh, wurden heute durch weitere Entwicke- sungen unterstüßt. Die erbgesessene Bürgerschaft trat den sämmt- lichen Anträgen des Senates bei.

Gestern ist Se. Königl. Hoh. der Großherzog von Olden- hurg nebst Gemahlin 2c. hier eingetroffen; dieselben werden mor- 0 Reise nach Eutin fortsezen und dort etwa 14 Tage

eiben.

München, 27. Juni. (Bayer. Bl.) Die Kammer der Abgeordneten hat ihre Verhandlungen bezüglich der Nachwei- sung der Verwendung der Staats-Einnahmen in den Verwal- tungs-Jahren 1832/23, 183/44 und 18/4, gestern und heute fortgeseßt. Sie ertheilte gestern den betressenden General - Fi- nauz- Rechnungen im Ganzen, mit Ausnahme einiger zuvor von ihr beanstandeten Positionen, die definitive Anerkennung, und shritt heuté zur Berathung und Beschlußfassung über die von ihrem weitem Ausschuß und von einzelnen Kammer-Mitgliedern zur An- reihung an diese Rechnung s-Anerkennung vorgeschlagenen besonde- ren Anträge. Dieselbe nahm heute folgende Anträge an: 1) Den von yon dem zweiten Ausschusse vorgeschlagenen Antrag : „„es möge del nächsten Stände-Versammlung der Entwurf eines neuen resp. revidirten Stempel-Gesebes und hiermit auch der Entwurf einer neuen allgemeinen Tax- und Sportel - Ordnung für die sieben Kreise diesseits des Rheins vorgelegt werden.“ 2) Den gleich- falls von dem zweiten Ausschusse vorgeschlagenen Antrag: „es mchten die Stempel-Defraudations-Strafen nur da, wo die An- wendung von Stempelpapier ganz unterlassen wird, in Anwen- dung gebracht werden.“/ 3) Den von dem Abg. Fürsten Karl jon Oettingen-Wallerstein vorgeschlagenen Antrag: „die Regie-

nung möge in so lange, als der Stempel noch in gegenwörtiger Peise besteht, a) auch dann, wenn die Summen der Urkunden 0 Fl. nicht erreichen, das Einsenden der Urkunden zur Stem- ing gestatten, b) innerhalb eines zu bestimmenden Termins il quem die Auswechselung von Stempelbogen zum Zwecke der lmschreibung verunglückter Produkte unbedingt, ohne Rücksicht (uf den Betrag des Stempels und auf Vollständigkeit der frü- eren Expedition, zulassen.““ 4) Den von dem ersten Secretair, bg. Windwart, vorgeschlagenen Antrag: „die Regierung möge die Junitiative zur Vereinigung der Tax- und der Stempelge- fálle in eine Abgabe ergreifen.” 5) Den von dem Abg. Sand vorgeschlagenen Antrag: „die Regierung möge gestatten, daß vorläufig den Papier-Fabrikanten oder Papierhändlern, welche gu- tes Papier in Quantitäten von mindestens 50 Fl. Stempelbetrag zur Stempelung einsenden, dasselbe mit Bezug des Rabatts estempelt werde.“ 6) Den von dem zweitéèn Secretair, Abg. illih, zu dem Antrag, welcher oben unter Ziffer 1 angeführt if vorgeschlagenen Zusaß: „o wie für den Rheinkreis den Entwurf eines revidirten Geseßes über Stempel-, Registrirungs- und Transscriptions-Gebühren, und deren Perception, mit Aufhe- hung, resp. Herabsezung der Gebühren, insbesondere der propor- tionellen, wie auch der Strafen.“/ 7) Den von dem Abg. Gra- fen v. Drechsel vorgeschlagenen Antrag: „es möge bis zur Ein- \ühtung ciner allgemeinen Tax-Ordnung vorläufig die Würzburger UrOrdnung vom 4. Jan. 1812, mit Ausnahme der Bestimmun- ga über die Lehenstaxe, Konzessionstaxen, Anstellungs- und grundherrlichen Taxen, in den sechs übrigen Kreisen diesseits des Rheins angewendet werden.‘/ 8) Den von dem zweiten Ausschusse vorgeschlagenen Antrag auf Vorlage des Entwurfs tines neuen, esp. revidirten Aufschlagsgesebes, in welchem na- nentlich die Judicatur in allen Aufschlagssachen der Kompetenz her prdentlichen Gerichte überwiesen werden mdge. 9) Den gleichfalls von dem zweiten Ausschuß begutachteten Antrag: „es wihten die Rechnungen über das Zollwesen künftig in der Art wtzelegt werden, daß darin die Einnahmen und Ausgaben, welche A Zollverein angehen, genau von jenen Einnahmen und Aus- 7 en geschieden sind, welche Bayern allein und aus\chließend teen, 10) Den von dem zweiten Secretair, Abgeordneten 6 vorgeschlagenen Antrag: „die Regierung möge die Ko- U welche das Zollwesen betreffen, insofern sie nicht aus der ge- A glafelichen Kasse der Zoll-Vereins-Staaten, sondern aus der F, Bayerischen Staats-Kasse bestritten werden, auf jede mögliche ; a verringern.“ 11) Den von dem Abgeordneten Freiherrn d, )äzler in Betreff des Münzwesens vorgeschlagenen Antrag: u Et die Bestimmungen des Schlagsaßes oder der Prägeko- hier et dem Königl. Münzamte einer Revision unterstellt und Lir s cin solcher Maßstab angenommen werden, daß mchr N elHäftigung der Anstalt, als auf das Erwachsen cines gen ei der Ausprägung Rücksicht genommen wird. 12) Z von dem zweiten Ausschusse begutachteten Antrag: „es bla das Postpersonal den Forderungen des Dienstes gemäß vi fte und (a0 inôge fortwährend auf eine den Bedürfnissen t i entsprechende und den fortschreitenden diesfallsigen Ein- jungen anderer Staaten gleichkommende Entwickelung der l Anstalt Bedacht genommen werden. Endlich 13) den Pichfalls von dem zweiten Ausschusse begutachteten Antrag: ay möge, falls das Lotto nicht aufgehoben werden sollte, doch getgaeto-Kalender (als cin Reizmittel zum Spiele) abgeschafft ê München, 30. Juni. Dem Vernehmen nach wird Se. Roe: der Kronprinz in nächster Woche nah dem Seebad L abreisen. in Gerücht sagt, daß Se. K. H. der Prinz Karl einer pladung Sr, M. des Kaisers von Rußland folgen werde, bei en großen Truppen - Mandvers in der Gegend von Odessa zuwohnen. '

M O Cer é i d.

ien, 28. Juni. (Schles. Ztg.) Am isten k. M. wer-

df hre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, wie nun

n bestimmt ist, ihre Reise nah Salzburg und Jschl an- n, Im Gefolge Jhrer Majestäten werden sich befinden:

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der Oberst-Hofmeister der Kaiserin und Reise-Oberleiter, Gra von Dietrichstein, der Vorsteher der inneren Kammer des a sers, Graf von Ségur, die Oberst - Hofmeisterin Jhrer Maje- stät Landgräfin von Fürstenberg, der General - Ädjutant Sr. Majestät, Graf von Clam-Martiniz, der Geheime Kabinets- Direktor, Freiherr von Martin, der Dienstkämmerer Sr. Ma- jestät, Freiherr von Schweiger, der Flügel-Adjutant Sr. Maje- stät, Freiherr von Moll, der Leibarzt, Edler von Raimann, der Geh. Kabinets-Offizial Zimmermann, der Fonds-Kassen-Direktor ErblletT O De Le Per E der Geh. : ; tal Pohl, der Leib-Chirur i /

B P ar Pohl hirurg Semlitsch, Hof-Kaplan

Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Johann is, dem Ver- .

nehmen nach, entschlossen, nah dem Schlusse der Russischen Manöver, welche 11 Tage dauern und fich über die RUEE Les Schwarzen Meeres ausdehnen werden, die Stadt Odessa zu be- suchen und von da über Konstantinopel, Smyrna, Athen und Neapel hierher aden Außer dem ausgezeichneçen Kavallerie-General, Feldmarschall : Lieutenant Fürsten von Win- dishgràäß, wird auch der General-Major Fúrst Karl Liechten- stein die Ehre haben, den Erzherzog nach Rußland zu beglei- ten. Vermuthlih werden noch mehrere andere Offiziere der Oesterreichischen Armee zu dem großen kriegerischen Schauspiel sich begeben, da dies höchsten Orts gewünscht worden und Se. Majestät Kaiser Ferdinand befohlen haben soll, einer bestimm- ten Anzahl hierzu Lust zeigender guter Offiziere aller Grade zu diesem Behufe ein nicht Unbeträchtliches Reijegeld zu verabfolgen.

e, Durchlaucht der Fürs Staatskanzler von Metternich wird erst am 6. Juli Wien verlassen und sich direkt nach Salz- burg, von da nach München und nach einem dreitägigen Auf- enthalt daselbst über Töplis nach Königswart und seinen übri- gen Herrschaften in Böhmen begeben.

STaL en:

Bekanntlich enthielten neulich die Amerikanischen Blâät- ter ein Schreiben des in New - York angekommenen Prinzen Pietro Napoleon Buonaparte (Sohn des Fürsten von Canino), worin er sich über die ihm in Rom widerfahrene Behandlung beklagt und zugleich die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen zurückweist, da seine Vertheidigung nur Nothwehr gewesen sey, indem cine Anzahl Sbirren und Soldaten, \o wie der Offizier der lesteren ihn zuerst, und zwar ohne daß er sih eines Ver- gehens schuldig gemacht, angegriffen hätten. Hiergegen be- merkt die Gazette de France Folgendes: „Die Recrimi- nationen des Herrn Pietro Buonaparte erscheinen sehr verspä- L EEENE Details des Ereignisses, welches seiné Verhaftung veranlaßte, sind in allen Zeitungen verdffentliht worden,

und kein Mitglied seiner Familie hat ge iese l ( ) gegen diesen Be- richt reclamirt. Der Verfasser des Briefes M glau-

ben machen, die Römische Regierun abe ihn einzi

verhaften lassen, weil er sih dem Bree der Sans Ab lassen, während es notorisch isk, daß die Jagd auf seiner Seite nur der Vorwand von Gewaltthätigkeiten und strafbaren Un- ordnungen war. Herr Pietro Buonaparte versichert, der heilige Vater habe anerkannt, daß er durch falsche Berichte getäuscht wor- den wäre. Wie könnte dies aber seyn, da es Protokolle, eine re- gelmäßige Untersuchung, einen Prozeß, in allen Formen endlich cine Verurtheilung zum Tode gegeben hat, welche aber durch die besondere Güte Sr. Heiligkeit in eine einfache Verbannung umgewandelt worden ist. Das aber, was der junge Mann nicht sagt, ist die Theilnahme seines Oheims, des Kardinals Fesch an der Maßregel, nah welcher er verhaftet oder verbannt wor den ist. Dieser Verwandte sah mit eben so viel Schmerz als Schrecken alle die frechen, tollfühnen Streiche, denen sein effe sich überließ, und hdrte nicht einen Augenblick auf, mit der Päpst- lichen Regierung einerlei Meinung zu seyn, um einen unver- ständigen Jungen zu entfernen, dessen Hike zugleih den öffentlichen Frieden und seine Familie kompromittirte. Was aber den eben so leictsinnigen als unüberlegten Schritt des Herrn Pietro Buonaparte charakterisirt, ist die Stelle seines Driefes, worin er von dem Hasse spricht, welchen die Päpstliche Regierung gegen seine Familie trage. Ein Buonaparte kann nicht wagen, solche Dinge zu schreiben. Dieser Haß hat sich widerlegt durch die mehreren Mitgliedern dieser fast aus allen

. Ländern Europa?s verbannten Familie bewilligte großmüthigste

Gastfreundschaft. Die Großmutter der Buonäparte's ist zu Rom gestorben in voller Sicherheit, mit einer Existenz und Eh- renbezeugungen, welche sie über den Verlust ihres chemaligen Ranges leicht trôsten konnten. Der Oheim an und seiner Brüder hat den Titel und die Functionen als Fürst der Römischen Kirche beibehalten, und Herr Pietro Buonaparte würde in der Römischen Campagna noch heute jagen, wenn er cin kluges Benehmen beobachtet hätte.“

S:p ag en:

_ Madrid, 20, Juni, Eine Königl. Verordnung befichlt daß fünftig der 18, Juni, als der N abvedtas der Moa ae qu Fd in Madrid, besonders im Kalender bezeichnet

erde.

In der gestrigen Si6ung der Cortes trug cin Deputirter darauf an, daß die Regierung zur Erinnerung an die Annahme der Constitution, goldene, silberne und kupferne Medaillen \chla- gen und an die mit Spanien verbündeten Fürsten, an die frem- den Gesandten, die Deputirten und andere Personen vertheilen lassen solle. Es wurde cine Kommission ernannt, um die Größe und die Inschrift der Medaille zu bestimmen.

om Eco liest man: „Nachrichten aus Gelsas in Arago- nien zufolge, haben Tena und Cabrera beträchtliche Streitkräfte bei Hijar und Puebla zusammengezogen. Ein Detaschement dieser Truppen ist bereits in Quinto angekommen. Man fürch- tet sehr, der Feind habe die“ Idee, die Fähre bei Cscarron wie- derherzustellen. Es wird behauptet, Don Carlos habe Ca- brera den Befehl ertheilt, ihm unter jeder Bedingung Lebens- mittel zu senden. Jn Saratoga und Cinco Olivar haben die A A: Rationen erhoben. “‘

Der apor von Barcelona enthält Nachste : ¿Die Karlistischen Generale Sopelana id Moreno a e storben. Jn den Städten Agramunt, Cervera, Terrena und Guisona befinden fich mehr als 1200 Karlisten , die seit dem Gefech.e am 12ten Juni desertirt sind. Der Baron von Meer hat 4000 Mann auserlesene Truppen nach Solsona ab- gesandt und wird mit dem Resk seiner Armee sofort folgen. Man sicht daher täglich cinem neuen und ernstlichen Kampfe entgegen. Gestern sind 3003 Mann vvn der Garnison von Majorca hier angekommen.“

__ Madrid, 22. Juni. Die Organisirung der neuen Eng- lischen Legion geht sehr langsam von Statten und man wärde sehr gern ganz darauf verzichten, wenn man nicht die Anwe- senheit eines Stiglischen Corps als eine Garantie. für den ferne- ren Beistozd der Englischen Marine betrachtete. :

Man {reibt aus Lerida vom 18. Juni, daß am lôten zwei Bataillone des ersten leichten Jnfanterie- Regiments und 200 Husaren vom Regimente „Prinzessin“ daselbst eingerückt sind und 120 Gefangene und 50d Deserteurs mit sich führen. Ein merkwürdiger Umstand is, daß die ganze Bewaffnung die- ser Gefangenen und Deserteurs Französisch is, Man fand nicht eine einzige Englische Flinte.

Der Minister des Innern zeigte gestern den Cortes an, daß ein Königl? Befehl an den politischen Chef von Madrid erlassen worden sey, worin demselben aufgetragen werde, den Redacteur des Blattes „el Porvenir‘/, vor Gericht zu stellen.

Graechenland:

Athen, 8. Juni. (Allg. Ztg.) Das Colonisations- Geseß für Deutsche Kolonisten wird “táalidh e Man glaubt dadurch die ausgedienten Soldaten als wackere Oekono- men im Lande zu erhalten und sie zu gleicher Zeit bei nothwen- digem Aufrufe als National-Garde benúben zu können. Es fommt wohl Alles auf die Bedingungen und die Vortheile an, die den nicht gerne in Griechenland weilenden Deutschen gebo- ten werden. Indessen sollen sich schon mehrere Ausgediente ge- Met: I990n diesem neuen Engagement einige Probejahre zu

Wegen Krankheit des Generals Pisa wurde an seine Stelle der Oberst-Lieutenant Heß zum Sa aas von Athen ernannt. :

Unten den neueren Gebäuden Athens is die nun vollendete Villa des Oesterreichischen Gesandten, Herrn Prokesch v. Osten, eine beachtenswerthe Zierde. Viele andere großartige Privat- Gebäude erheben sich in und außerhalb der Stadt nach allen Richtungen, und das allmälige Verschwinden der Ruinen ist cin gutes Zeichen des Vertrauens, welches die bauenden Kapitalisten in den sich stets kräftiger fühlenden Staat seßen. Nicht minder schreitet der Königsbau vorwärts, und der Pentelische Marmor prangt hon in seiner ganzen Schönheit an der Hauptfaçade dieses prächtigen ‘Pallastes. Freilich dürften noch drei bis vier Jahre vonnöthen seyn, diesen großangelegten umfangreichen Bau seiner Vollendung nahe zu bringen. Wie es heißt, soll vorerst ein Flugel vollendet, und erst, wenn derselbe für die beiden Ma- jestäten in bewohnbaren Zustand geseßt ist, die anderen zwei Flügel zur vollkommenen Ausführung gebracht werden,

Gestern brachte das Oesterreichische Packetboot die Deutsche Post vom 15. Mai aus Triesk. Also wieder 23 Tage alte Briefe, es scheint, daß, so lange die Packetbôte nicht gänzlich aufhdren , die Oesterreichischen Post - Behörden den Lloydschen Dampsfschisfen die Briefpackete nicht úberantworten, so daß das schreibende Publikum keinen Gewinn von diesen Verbindungs- Anstalten des Triester Lloyd hat. Es wäre zu wünschen, daß in dieser so wichtigen Sache geeignete Schritte von Seiten dex betressenden Behörden geschähen.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

S Kn gle Over

Zwei hohe Geñalten sind es, die, gleichsam als die beiden Gipfel des uusifalischen Parnasses, alle andere Gebilde im ganzen Reiche der dramatischen Musik weit überragen, Gluct?s Taurische Iphigenia und Mojárt's Donna Auna. Eine Sängerin also, die für diese bciden Tonschöpfungen besondere Vorlicbe zeigt, leistet dadurch die besie Ge- währ für ihren richtigen Geschmack; führt sie aber beide Roüea so- wohl im Gesange als in der Auffassung der Charaktere befricdigend aus, so bewährt sic sich zugleich als eine Künstlerin ersten Ranges, und man fann ohne Bedenken voraussezen, daß sie allen übrigen ernsten Gefangsparticen vollfommen gewachsen seyn wird, insoferu sie nux in den natürlichen Bereich der Sopranstimme licgen und nicht zu deu musikalischen Künsteleien gehören. Beides uun, der echte Kunstsinn und die künsilcrische Ausführung, ist an Fräulein von Far mann zu rühmen, die vor ihrer Urlaubsreise zuleßt als Iphigenie und nach ihrer Nückfehr zuerst wieder als Donna Auna auftrat. Hätte auch in der ersteren Rolle manches Einzelne in der Darstellung noch verbessert werden köunen, und wäre auch in der leßteren noch etwas mehr lunere Bewegung durchgehends an den Tag zu legen, so sind doch, im Ganzen geuonmien, beide Partieen so ausgezeichnete Leistun gen dieser Sängerin, daß die Kritiï sich in Bezug auf diesclven nur wünuschend, nicht rügend zu verhalten hat, daß sie nur andeuten fann, wodurch die Wirkung noch zu erhöhen wäre. Was d:u1 Gesang an- beirifft, so scheint sih die Stimme des Fräulcin vou Faßmann von der Judisposition, an der sie in der leuten Zeit vor ihrer Neise litt, vollkoinmen erholt zu haben, denn sie reichte in der Partie der Donna Auna ungeschwächt bis zu Ende aus, obgleich diese Rolle auch für das stärkste Orgau schr angreifend is, da sie gleich auf den Höhe- punkten der Leidenschaft beginnt. Selbst den fräftigsten Naturen ge- hen daher oft schon in den ersten Scenen der Oper ihre Mittel aus und fie sind im zweiten Aft ermattet. Fräulein von Faßmaun sang aber auch díe legte große Arie noch oyue Anstrengung uud brachte in diesex Scene cinen Eindruck hervor, wie wenige ihrex Vor- gängerinnen. Dürfen wir noch einen Wunsch aussprechen, so wäre es der, daß die geschägte Sängerin das þ gegen Ende des Re- citativs etwas länger halten und allmäliger anshwellen und verklin- gen lassen möchte, so wie, daß sie die Schluß- Passage der Arie genau so sánge, wie Mozart sie geschrieben; beides sind zwei Gianzpunfte dieser herrlichen Iyrischen Scene; das unendliche Weh cines für dicse Welt gebrochenen Herzens klingt in jenem Tone, und im Aufschwung des Schluß -Saßtes scheint ein Strahl des Lichts aus einer höheren Welt in das trauernde Gemüth hereinzubrechen. Mit wahrhaft süd- licher Gluth trug Fräulein von Faßmaun die Unfforderung zur Rache im ersien Aft vor, sowohl in dem Duett mit Octavio, als in der (pz ter folgenden Arie. Auch die beiden großen Recitative des ersten Akts wurden von ihr mit energischer Betonung gesungen und vor- trefflih deflamirt ; dech fönute hier mancher Uebergang in den Affek- ten noch besser motivirt und verschmolzen, auch vielleicht bier und da ctwas mchr Nüancirung in den Ausdruck gebracht werdcn. In ersterer Beziehung schien uns befonders ia dem Moment, wo Donna Anna in Don Juan ihren Versucher und den Mördcr ihres Vaters wiedere:fkennt und dies ihrem Ge'iebten entdecst die Erschütterung, welche dabei in ihrem Kunern vorgehen muß, nicht lebhaft genug ausgedrücft; und in leuterer Hinsicht könnte namentlic) das erste Recitativ an der Leiche des Vaters durch mebr Abwechselung zwischen piano und forie noch gehoben werden. Daß die Sängerin in dem Quartett und zu Anfang des ersten Finale?s ihren Ton sehr dampft, ist dem Charafter der Situationen ganz angemessen z eben fo braucht ihre Partie in der ersten Hälfte des Sextetts nicht mit voller Stimme genommen zu wérden; dagegen hätten wir die- selbe im Allegro dieses Musiistückes und im Masfen - Terzett, so wie am Schlusse des erstcu Aktes, in ihrer ganzen Kraft zu hören ge- wünscht. Juteressaunt wäre es, auch Dlle. Löwe ecinwal als Donna Anna zu sehen. Beide Sängerinnen können gegenseitig vou cinan- der lernen: Fräulein von Faßmann von Dlle. Löwe die feineren Schattirungen im Vortrage, und diese von jeuer die Vermeidung alles Maunicrirten im Gesange. Es is überhaupt nichts fo lehrreih und bildend für cin Bühnenpcrsonale, als wenn die Verhältniffe und Mit- tel eine doppelte und mehrfache Besetzung einer und derselben Rolle mit ziemlich gleich ausgezeichneten Repräsentanten gestatten. Man sieht sonst gar zu leicht eine gewisse Ausfassung eines Charakters als die allein richtige, als typish an, während es doch am Ende nur die Gewohnheit ist, die uns zu dieser Ansicht verführt. In dn meisten Rollen des „Don YJuan““ findet diese Abwechselung

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