nien Und Catalonien nur darauf abzielten, die Generale deKönigin zu täuschen, ihre Aufmerksamkeit S und fic von dem Ebro zu entfernen. Die Karlisten haben nun in der That den schwierigen und zwei Tage+dauernden Pebgegang über eé großen Fluß bewerkstelligen® können, vhne daß irgen Jemand da gewcsen wäre, der Fe ‘auf einem oder dem andern Ufer beunruhigt hätte. Man känh picht Umhin, zu bekennen, daß ihre Combinationen der Geschiklichkeit nicht ermangeln, ob- gleich in denselben meht dié List Und die Künst der Täuschung als die wahrhafte Strategie bemerklich sind. Der Punkt, wo Don Carlos Ta den P gegangen Ú (Steen, Ie Me- quinenza-Und,. L A t indem Theil von Nieder-Arago- nièn, e E d Lm eit durchstreist. Die Ge- gend ist gebirgig und beherrscht drei reiche Provinzen, die dem Don Carlos offen stehen. Aber man darf, unseres Erachtens, dem Ueberschreiten des südlichen Ebro keine übertriebene Wich- tigkeit beilegen und sich z.B. ñiht-cikbîlden, daß Don Carlos nun sogleich auf Madkid marschiren, werde: Don Caklos wird’ nur das, was Cabècra:- bis: jeßt gethan hat, etVas mehr im’ Großen . thun / föônnen, er wird bald nach Calata- yud und Saragöóssa , bald «nach der: Mancha und Castilien, bald nah Valencia zu-Expeditionen unternehmen. Don Car- los i nicht starf geriug, um die Regierung der Königin in der Hauptstadt umzustürzen, und diese Regierung ist ihrerseits eben- falls nicht stark genug oder hat wenigstens feine hinlänglich ut organisirte Armee, um den Don Carlos zu vernichten. Die Politié des Lebtern scheint sich darauf zu beschränken, den Kreis feiner Oprxerationen nach Und nach zu erweitern, seine Truppen zu vermehren und sich gerüstet: auf Spanischem Boden zu er- zalten, um irgend ein günstiges Ereigniß abzuwarten. Das sicherste Mittél, ihm den Sieg zu verschassen, würde augenschein- lich die: Anarchie seyn.“ ;
—- Ueber ‘die ¿interessante Schluß-Sißung des Marseiller Kriegsgerichts ‘in Sachen des Generals v. Rigny enthält die Allgemeine Zeitun g folgenden Bericht aus Marseille vom 2, Juli: „Der v. Rignysche Prozeß. wurde gestern Abend beendigt, auf eine Weise, welche der allgemeinen, seit: langem darüber: festgestellten Erwartung vollkommen entsprach. Tro der glühenden Hiße, worunter wir: jeßt schmachten, füllte gegen Mittag - cin überaus- zahlreiches Publikum den / Saal, worunter viele Damen und: einzelne der ersten Civil- und Mi- litair:Beamten, Der Major-Rapporteur begann seinen Schluß- Antrag. Er erklárt, daßer, nach sorgfältiger Wägung der gegen den Angeklagten erhobenen Beschwerden , \o wie der zu seinen Gunsten. abgelegtei Zeugnisse, erstere: unstatthgst und unbegrün- det finde 2c. Sogleich erhoben sich Oberst Blanchard, Napoleon Bertrand und dret oder vier andere der ausgezeichneteren Ankla- ge-Zeugen won ihren Siben: „Wir sind also: beshuldigt (ineri- mins), Herr Präsident‘, sagte der Erstere, den Major unter- brechend: „Das: darf nicht seyn. Der Major mag den General virtheidigen, wie: es-thm beliebt, aber auf: uns darf er feinen Statten werfen. Wix sind Männer ‘von Ehre und keine De- nutcianten.“/ Cs entstand eine vorübergehende Verwirrung. Der Präsident gebot: Stillschweigen. Herr Philipp Dupin
benierête, daß ohne das Recht der freien Diséussion weder ge-
richtliche Debatten, noch dié Justiz felbst möglich seyen. Napo- leon Bertrand verlangte das: Wort, das-ihm verweigert ward. Der- Major erklärte sich. zunächst gegen den Oberst Blanchard, der, auf seine Deposition sich beziehend ,/ mit fester Stimme be-
auptete, die Worte, die er vom General. Rigny vernommen (sie
ctrafen die vorgeschlagene? Verbrennung der Prolongen), seyen die reine Wahrheit und zu tief in sein: Gedächtniß gegraben, als daß hierbei ein-Jrrthum möglich: sey. „Nun“, rief der Major mit unbeschreiblich heftiger Bewegung, „o haben Sie ein schreck- liches (térrible)-Gedächtniß, das'ich nicht haben möchte. Frank- rcih muß: weinen, die Ehre der Armee in einem ihrer Generale auf eine solche Weise verdächtigt und angegriffen zu schen, nur die Fremden können frohlocéen über: solchen Skandal.‘ Damit schloß sich fär- einige Augenblicke dieser merkwürdige Zwischenfall. Der Majorx entfernte sich für ehutae Augenblicke, wahrscheinlich um cine ÉExfrischung zu nehmen. Während dieser Pause brach auf allen Sciten des Saals ‘ein lebhaftes Muvmeln los. Der Majôr ,- an seinen Plaß zurückgekehrt, berief sich, gegen die ltémoiie à charge Fewendet, wiederholt auf sein Gewissen und seine iheberzeugung;, - die ‘ihn allein beider JInftruction dieser Nechtssache geleitet 2c. Er sprach namentlich von der, tnnigen Verbindung, worin er mit der Familie Bertrand gestanden, und wie er nicht das geringste Juteresse haben kônne, irgend einem Mitgliede derselben „entgegenzutreten. Jndeß sey ihm die logische Unmöglichkeit gewisser Depositionen -so klar gewor- den, daß er nicht umhin könne, dieselben- als auf einem Jrréhum heruhend zu erkennen und zu- erklären. Eb giebt {ließlich die Anklage: vôllig auf tind weist. sie ausdrücklich zurü, weil sie ihm-teer und unhaltbav scheine: Nach dieser, mit allem Feuer, das cinen. Französischen. Offizier charakterisirt, theils gelesenen, theils gesprochenen Conclusion, womit - eigentlich Alles gesagt war; erhob sich: Herr Dupin, der-Defensox des Generals. Die von ihm gehaltene, gegen vier-Stunden dauernde Rede hatte alle Erwar- tungèn, die man: von dem bekannten Talent des Sachwalters he- gen konnte, übertroffen. Man hätte es: vielleicht überflüssig fin- den und-tadeln mögen, daß: Hr. Dupin, nach der trefflichen Vor- arbeit. des Major-Rappoxrteur, sich bei jedem Punkte der son ver- nichtecen ‘Anklage aufhielt: und Aden derselben bis in- die Ein- zelnheiten -vevfolgte; aber desto búndiger wurden seine Schlüsse, und wir haben nirgends Ungeduld „bemerkt, Für. Marseille war es, so widerwärtig- die Verahlassung--dazu seyn mochte, ein Genuß, cinen folches Redner zu! hôren. Uls er auf gewisse Depofitionen-kam, nach welchen der General tin Zelte des Mar- schalls vor - diesem auf die -Knice- gefallen seyn soll, erhob sich v--NRigny mit dem Ausvufe:-C'est lauxz, c'est complèlement iaux, Nach Hrn. Dupin sprach- v: Bigny selbst. Seine Nede wurde, troß: dem einem. Gerichtshofe schuldigen NR.spekt, von Vielen beklatscht. Der Präsident ‘gebot “ai gab Befehl den Angeklagten zurückzubegleiten: Das, Gezicht- vereinigte sich ur Berathung in einem neben dem Saale dazu vorgerichteten L out: Mach zwanzig Minuten tritt es wieder in den Sißungs- jaal; die Richter beugen sich, die Wache präsentirt das Gewehr, und der- Prôsident-lie® folgenden Spruch: Jm: Namen des Kd- nigs der Franzoscn. Das. Kriegs - Gericht „der Lten Militgir- Division „ zusammengetreten, um. den -Maréchal de Camp, Vi- comte von Rigny, zu richten 2c, hat bie beiden. von dem Prà- sidenten vorgelegten Fragen: 1) Js der Angeklagte grober Be- leidigungea und Ausfôlle (U/msnlte ol de propos) gegen seinen Vorgeseßten \{chuldig2 2) Ist- er, schuldig, in. Gegenwart des Feindes Worte ausgestoßen zu haben (poussé de. clamcurs), die dahin zielten, Schrecken- und Unordnung «in. unsere Neihen zu bringen — cinstäimmig mit „Nein“ beancwortet. — Dieses Ur- theil wurde „mit neuem Klatschen -gufgenommên, „Der Beklagte wird wieder. hereingeführt, der Präsident; Graf Colbert, giebt ihm mit einex verbindlichen Anrede seinén Degen zuräck, * das
‘ley brachte eine Bill zur A
Drama is zu Ende. Von der Rue Éhubaneau bis zur Place Noyale war die Straße links und rechts von Is be- sekt. Von vielen Seiten wurden dem General Beifall und EliEwünsche ausgesprochen. Vor seiner Wohnung (auf der erwähnten Place) fand er eine Schildwache- aufgestellt, und zahl-
reiche Freunde empfingen ihn.“ i Großbritanien und Jrland.
Parlaments-Verhandkungen. Oberhaus. Siz-
ung vom 5. Jult. Jm Parlamente wird, nah wie. vor, lles mit der größten Eile betrieben. Die Lords suchen, so ut es gehen will, die Maßregeln zu berathen, welche ihnen so pât üs von den Gemeinen überwiesen worden sind, finden aber auch nur selten Veranlassung, sich auf weitläuftigere Dis- fussionen einzulassen. Jn der heutigen Sihung erhielt cine Reihe von Bills, die aus dem Unterhause heräbergekommen waren, die erste Lesung. Auf den Antrag des Herzogs von Richmond wurde die Vorlegung von Ausweisen über die in den leßten drei Jahren ein erra Quantitäten Wolle und die davon erhobene Abgabe beschlossen. Oberhaus, Sißung vom &. Juli. Auch heute kamen wieder mehrere Bills aus dem Unterhause im Öberhaguse zur ersten Lesung. Dann passirte die Bill wegen des Hafens von Bridlington mit 45 gegen 25 Stimmen, ferner die Dubliner Polizei-Bill, so wie ein paar gerichtliche Bills. Graf S af- tesbury legte die Resolutionen des zur Erwägung der Ge- schäftsordnung des Hauses in Lezietung auf Privat-Bills er- nannten Ausschusses auf die Tafel. Lord Wynford kündigte für die neue Session eine Bill zur Verbesserung des neuen Ar- men - Geseses an, welche Gelegenheit der Graf Stanhope abermals benußte, um sich sehr heftig gegen dieses Geseß gus- zusprechen. Die dadurch veranlaßte Debatte führte aber zu keinem Resultat, da der Antrag des Grafen, daß ein Aus\{chuß ernannt werden solle, um über die Folgen, welche das Gesetz gehabt hat, zu berichten, ohne Abstimmung verworfen wurde.
Unterhaus. Sibung vom 5. Juli. Sir S. Whal-
N fang der Stimmen-Pluralität in den Beschlüssen der Kirchen-Kollegien ein. Eine beträchtliche Anzahl von Bills erhielten die dritte, andere die zweite Lesung oder gingen durch den Auss{uß. err Gladstone trug auf einen Ausschuß an, der an Ort und Stelle die Beschwerden untersuchen sollte, die gegen die Kolonisten am Cap wegen ihres Benehmens gegen die Urbewohner der Kolonie erhoben werden. Die Petition, auf welche dieser Antrag sich stüßte, wurde auf die Tafel des Hauses gelegt, Darauf scbte der Kanzler der Schaßkammer mit 68 gegen 23 Stimmen seinen Antrag auf Entschädigung des früheren Sprechers ledigen Lord Canter- bury) und der anderen Beamten des Unterhauses wegen ihrer bei dem Parlaments-Brande erlittenen Verluste dutch, und es wurde cin Ausschuß dieserhalb ernannt.
Unterhaus. Sißung vom 6. Juli, Es wurden wieder eine Menge Bills weiter gefördert; unter Anderen ging die Bill über die Sklaverei- Traktaten dur den Auêshuß, nachdem Sir R. JFnglis Beschwerde über den Sklavenhandel geführt Batte, der unter der Flagge von Mächten, die diesen Traktaten
eigetreten, gleichwohl noch fortgeführt werde. Lord Palmer- on sprach die Hofsnung aus, dap es damit sehr bald zu Ende eyn werde. Capitain Dundas von der Königlichen Marine seßte mit 21 gegen 19 Stimmen einen Antrag auf eine Adresse an die Königin durch, in welcher dieselbe gebeten werden soll, eine Pensionirung der nicht mchr dienstföhigen piere der Marine zu veranlassen. Auf den Antrag Lord J. Russell's wurde für den folgenden Tag eine kurze Mittagssizung be- {lossen Schon vor 7 Uhr war das Haus nicht mchr voll-
zählig.
London, 7. Juli. Vorgestern wurde der Herzog von Sachsen - Meiningen in Kensington bei der regierenden Königin eingeführt. Herr van de Weyer überreichte seine neuen Beglau- bigungsöschreiben und stellte den General Goblet vor. Prinz Georg von Cambridge stattete der Königin , der Herzogin von Kent und allen Mitgliedern der Königlichen Familie seinen Besuch ab.
Einem Gerüchte zufolge, wird. die Königin einen neuen Verdien{-Orden (da der Guelphen-Orden lediglich Hannover angehört) stiften und denselben es allen den Offizieren .ver- iben die in der Schlacht bei Vittoria gefochten haben, weil nämlich die Thronbesteigung der Königin Victoria mit dem Jah- restage jenes. großen Sieges zusanmmentrisst. i
Man erzählt von der jungen Königin, cine ihrer erften Handlungen sey gewesen, daß sle einen rührenden Beileidsbrief an die Königin Adelaide geschrieben, den sie selbst zusammenge- legt und. „an Jhre Majestät. die Königin“/ adressirt habe. Als darauf Jemand die Bemerkung gemacht, daß die Adresse un- richtig sey und an Jhre Majestät die „verwittwete‘/ Königin lauten müsse, habe sie geantwortet: „Der veränderte Titel Jhrer Majestät ist mir nicht unbekannt; aber ich. will nicht die Erste seyn, die sie daran erinnert. ‘/ i
Vorgestern wurde in der Gemeindehalle die Adresse an Jhre_Maj. beschlossen.
Die hiesigen Blätter haben s{ch während der leßten Tage vorzugsweise mit dem auf morgen angeseßten feierlichen Leichen- begängnisse H Wilhelms beschäftigt. Am Sonnabend Mor-
en waren die Arbeiten an der Ruhestätte des hingeschiedenen Nonarchen in der. Werkstatt des Herrn Turner vollendet. Um 10 Uhr wurden die Thüren derselben geöffnet; aber schon lange vorher hatte sich eine große Masse Volks vor derselben versam- melt, das den Sarg schen wollte, Herr Turner hatte ange- eigt, daß nur die, welche eine Einlaßkarte hätten, Zutritt er- halten fönnten;- aber der-Zudrang war so groß, daß er den Beistand der Polizei zur Erhaltung der Ordnung nachsuchen mußte, unter deren Aufsicht denn auch der Einlaß ruhig vor sich gehen konnte. Das Lokal war sô dekorirt, daß die Trauer- scene ihren vollsten Csfekt machte. Die Mauern waren mit \chwarzem Tuch und Festons von {warzein Krep ausgeschagen, von denen silberne Leuchter mit Wachskerzen herabhingen. Ju der Mitte hing ein bronzener Kandelaber mit mattgeschlisfenen Glaslampen, die ein gedämpftes Licht über den erhaben stehén- den Sarg verbreiteten, der mit schwarzem Tuch und Krep be- hangen war und um welchen Männer mit weißen Stäben standen, um den zu dichten Zudrang zu demselben zu verhindern. Die Zuschguer. betrugen sich Babt mit dem geen Anstande. - Der Sarg selbst wird in den Zeitungen weitläustig beschrieben. Das Großbritanische Wappen ist zehnmal R ataul, angebracht. Um 6 Uhr Abends wurde das Lokal zur Erholung des Herrn Turner . auf ‘eine Stunde. geshlossen, und um 7 bis 9 Uhr fôr das Publikum wicder geössnet. - Unter den Eingelasse- nen befanden“ sich, mehrere. alte Seeleute „ die noch mit dem Verstorbenen gedient und“ ihm in Kampf und Sturm zur Seite gestanden hatten, Viele derselben vérgossen Thrä-
nen. Am Sonntag Morgens um 1 Uhr ward der Sqy auf einem sehsspännigen Leichenwagen , begleitet von ein,
Trauerkutsche und nôthigem Gefolge, nach Windsor abgeführt
wo er demnächst in das Waterloo-Zimmer gebracht und die Leich,
umgeben von den Bannern ‘des Reichs, in Parade ausgestesh
worden ist. Es hatten am Sonnabend etwa 20,000 Persone Eintritt erhalten. Heute Abend sind, da die Königliche Leich zur Schau liegt, schon alle Theater geschlossen.
Weg von Hannover aus nicht nach Wiesbaden (wie Hannoversche Zeitung meldete), sondern über Utrecht und Ry terdam hierher genommen haben soll, zum Leichenbegängniß hie eintreffen und als nächster Leidtragender nach dem Herzog? vi Sussex daran Theil nehmen werde. Ihm würde dann, Dritter, nach dem in der Hof-Zeitung enthaltenen Program der Prinz Georg von Cambridge folgen, alle drei Königlich Prinzen in einem langen s{warzen Mantel, mit dem Stern h Hosenband-Ordens darauf und dem Kragen dieses Ordens h über. Nach ihnen kommen der regierende Herzog von S, fen-Meiningen, der Fürst von Leiningen und der Prinz 6;
von Hessen-Philippsthal-Barchfeld, welche von dem verewigy
Monarchen zu Vollziehern seines Testaments bestellt sind. Y Thronhimmel von purpurfarbenem Sammet über dem Say wird von zehn Pairs, acht Admiralen und acht Generalen y tragen, und die Zipfel des ebenfalls purpurfarbenen sammein Leichentuchs werden von sechs Herzdgen und vier ältesten S!
nen von Herzögen gehalten.
Die verwittwete Königin Adelaide hat, dem Rath iß Aerzte gemäß, - angefangen, des Abends um 7 Uhr im Ph spazieren zu fahren. Am vergangenen Donnerstag war Jh Majestät von der Lady Errol begleitet, und hatte einen Ky ben, den Sohn des Lord und der Lady Falkland, also ein Enkel Sr. verstorbenen Majestät auf dem Schoße. Die Khj gin Adelaide hat überhaupt bei allen Gelegenheiten die gröj
nhänglihkeit an die verschiedenen Zweige der Fißclarencesch Familie bewiesen. j
Am vergangenen Freitag erhielten 409 Bills im Oberhai durch eine Königliche Kommission die Sanction der Königiy es waren die ersten, denen Jhre Majestät ihren. Konsens g Diese Ceremonie fâhrte zu einigen Jrrthümern, weil die Beantz so lange gewöhnt gewesen sind, „Se. Majeskät‘“/ und „le ki le vent“ zu sagen. Der Ceremonienmeister, der die Gemein nach dem Oberhause einlud, gab als Zweck an, „um Sr. M jestät Kommission vorlesen zu hdren“/, und der Beamte j Oberhause, der die veralteten ‘Normanischen Formulare zu wit deE Ie hat, sagte einmal bei dieser Gelegenheit: „Le Roi! an esserte sch indessen sogleich und profkflamirte: „La Reid e veut.“*
Heute hielten sowohl das Oberhaus als das Untethaus Sigßung, um eine Reihe von Bills zu fördern. Jm Obtwhaise wurde unter Anderen die Regentithass - Bill angenommen, Beide Häuser vertagten sich darauf wegen des morgen stat denden Leichenbegängnisses des Königs bis zum E
Bei Gelegenheit einer der leßten Debatten im Oberhßa! úber das Armen-Geseß bemerkte Graf Stanhope, daß der Gru warum er sich nicht früher dem neuen Armen- Geseß wideish habe, der sey, daß er sich damals, als es vorgelegt worden i einem Lande befunden habe, das besser und glücklicher rei werde, als England, nämlich in Deutschland.
Ueber die Vorbereitung zu den Parlaments-Wahlen lau die Nachrichten im Courier sehr. günstig für die ministerid Partei. Aus Stirlingshire meldet dieses Blatt, daß Het Abercromby ohne Zweifel gewählt werden wird, Für Lang shire ist Herr C. Murray, Sohn des Lord Dunmore und Nef des Herzogs von Hamilton, an die Stelle des Herrn Maxwel als Kandidat aufgetreten. Jn Renfrewshire wird ein Reform Kandidat gegen Herrn Huston auftreten. Jn Süd-Lanceshire sind die Herren Townley und Stanley die Pence von Lot) F. Egerton und Herrn Wilbraham und haben alle Aussicht a Erfolg. Herr Stanley is der Sohn des Obersten Stanly der viele Jahre Repräsentant von Lancashire gewesen ist, Cumberland nimmt die Zahl der Gegner von Sir James 0j Lan immer mehr zu, so daß derselbe keine Aussicht auf Erf
at und man glaubt, er werde als Kandidat für Westminster al treten. Herr Alexander Murray aus Broughton soll eingewil haben, als Kandidat für Wigtownshire aufzutreten. Der C rier äußert seine Freude darúber und sagt zugleich: „Sir drew Agnew, der jeßige Repräsentant von Wigtownshire, i} unstreitig ein sehr gewissenhafter Mann, der es gut meint, abi er ist dessenungeachtct das unbedeutendste Mitglied im Unt ause, während, er, durch seine dienstfertigen Versuche, Sonntags-Bill einzubringen, damit das Volk, nach dem zip von Hudibras, die Kaßen am Montage aufhänge, weil am Sonntage Mäuse gefangen, viel dazu beigetragen hat, | religiösen Gebräuche verächtlich zu machen und selbs? von 0 ten derjenigen eine systematische Opposition gegen die Feier l Sonntags hervorzurufen, die sonst diesem Tagè alle ihm} bührende Achtung zollten. Die Entfernung eines solchen M nes aus dem Unterhause wäre von unermeßlicher Wichtig für die wahren Juteressen der Religion, und wir können ci Gefahr behaupten, daß, wenn Herr Murray. in scinem Vot beharrt, die legislative Laufbahn Sir Andrew Agnews | Ende ist.
Der Globe sagt: :,„„Es scheint, die Konservativen sind d {lo}en, bei der nächsten Wahl keinen Fleckêen aufzugeden, a den Versuch zu machen, wo nur irgend ein Schein des O gens ist, denselben streitig zu machen, und wenn sie dic dererwählung des liberalen Kandidaten nicht verhindern É so wollen sie doch wenigstens ihn seinen Siß fo theuet 7 möglich bezahlen lassen.’ Das Blatt knäpft hieran cine nung an die Liberalen , ihre überlegenen Kräfte nicht A Spaltungen unter sich zu zersplittern, sondern an den Geg ein Beispiel zu nehmen. a G0
Lord J. Russell hat das Gesuch eines großen Theils Westminster-Wähler, er möchte als Kandidat zur Parlament in Westminster auftreten, aus dem Grunde ausgeschlagen, A bereits dort zwei Reformer. aufgetreten und das Auftreten dritten der Sache nachtheilig seyn und sie in Gefahr un föónnte. - Diese Erklärung wird in den meisten Zeitungen ; gelobt und als Beispiel allen Parlaments-Aspiranten emp 0 V
Die lebten überaus leidenschaftlichen und aufreizendel 5 tikel der „Times“ veranlassen den Courier zu folgenden merkungen: „Wir haben kürzlich erklärt, wie bodenlos Bd v und verächtlich die Jnsinuationen der „Times“ rúdidu A Verhältnisses der Königlichen Famikie zu den Katholiken «i ja land wären. Dasselbe Blatt nun, welches sich bem ict Zwietracht zu stiften zwischen der Königin und ihrer 0 das sich nicht entblôdete, von cinem ¡„verächtlichen N u lichen Einfluß‘/ zu reden, das ferner erlog, die katholischen del ster hätten ihren Gemeinden die Anlegung von Trauer
Nan glaußi
nun doch, daß der Herzog von Cambridge, der seine diu;tung der „Times“/ wird von den vernünftigen Tories mit
Mi den 3 und 3!/, pCtgen
Y h n einen Abgrund zu stârzen.
Jiserbenen Kdnig untersagt, ja, das fogar zu verstehen aab Fe ritgin werde sich wahrscheinlich ihres Throntechts verlas d dem Herzoge von Cumberland Plab machen, dasselbe Blatt auptet neuerdings, der Kensington-Palast sey ein vom O'Con- ¡mus verpestetes Gefängriß. Das ‘ist nun wieder eine ‘von ; Erfindungen, wel{che, "indem man dem Englischen Volke Fiauben daran zumuthet, dasselbe in“ seiner Ehre kränken. Zhre
zjestät ist #0 frei und ihr eigner Herr, wie je eine Königin rein König von England es gewesen, und diese neue Be-
Wg solcher Verachtung verworfen werden, wie die früheren E ocuggen desselben Blattes.‘ : EM
Die Fürstin Liewen ist vom Kontinent zum Besuch bei der milie des Herzogs von Sunderland Seins!
Am Lten d. N. ging von Portsmouth das Linienschiff Priuceß E nah dem Mittelländischen Meere unter egel, Ss führt die Flagge des Admirals Sir Robert Stop- „der bestimmt ist, den Admiral Sir Jostas Rowley in n Kommando der Britischen Flotte in jenen Gewässern ab-
eit.
Vin Iten d. M. is die neu angelegte Eisenbahn, welche perpool mit Birmingham verbindet, feierli erdffnet worden. je Wagenzüge, welche guers die Bahn befuhren , legten die (fernung zwischen den beiden Städten, welche 97/4 Englische eilen beträgt, in drei und einer halben Stunde zurück mach-
also im Durchschnitt 27/2 Englische Meilen in der Stunde; deß wurde die Schnelligkeit mitunter so gesteigert daß 37 und gar 40 Englische Meilen in der Stunde hätten gemacht wer-
n funen. Am folgenden Tage wurde die Bahn gleichzeitig Liverpool und Birmingham dem Publikum geöffnet.
Die Zahl der Passagiere auf der Eisenbahn nah Green- ch am vergangenen Sonntag betrug mehr als 12,000,
Nach offiziellen Angaben haben die S diate/Eltiahmnait für s mit dem ôten d, M. zu Ende gehende Finanzjahr 44,075,400 d, d. h. 116,926-Pfd. mehr'als im vorigen Jahre, betra- n, Das lebte Vierteljahr zeigt ‘eine Minder -Einnahme von 3,355 Pfd. gegen das entsprechende Quartal des vorigen Jahres.
Der berüchtigte Ex-Zollbeamte Sullivan, welcher diese Be- (de so arg beraubt hatte, war in Neu-Süd-Wales mit eini- 1 Anderen entwischt, ist aber wieder ergriffen worden.
‘Durch das in Liverpool angelangte Packetschiff ¡„Denry the jurth““ hat man Nachrichten aus Ma wv ¿Vidred bis zum ten M. erhalten, welche insofern von Bedeutung sind, als sie e Ankunft des Paetschiffes „Philadelphia“/ in New - York (det, welches die Nachricht von der günstigen Aufnahme der merifanischen Bons auf den Englischen Börsen überbracht (t. Eigentliche Besserung des Zustandes der Handels-Angele- {heiten war indeß noch nicht eingetreten. Jm (N neile je die Verweigerung der Baarzahlung von Seiten der Ban- 1 das Uebel hervorgerufen, daß das Metallgeld einen um
t, höheren Cours als das Papiergeld erhalten hat, und
uan sich überdies gen higt Helehen , Banknoten von hal- p biertel und sogar achtel Dollars sowohl in New-York als 1er8wo in Umlauf zu seven. Man schreibt, es sey kein Wie- lanfang der Baarzahlungen, noch auch irgend cine bedeutende inmesse zu erwarten , ¿s die neue Baumwoll - Aerndte an den arkt fomme. Der Washingtoner Globe zeigt, wie sehr der erfehr gesunken ist, Jm Aprik betrugen die Ausgaben des haßes 3,887,403 Dollars, die Einnahmen nur 1,995,300, von 983,600 fár Zölle und 1,011,700 fär Ländereien. „M der Morning Chronicle liest man: „Endlich hat r Staat Peru durch die Erlaubniß, daß seine in England tfulitenden Bons der Anleihe in den nördlichen und südlichen jeruanischen Zollhäusern zu einem Drittel in Zahlung ange- immen werden sollen, einen Schritt zur Wiederherstellung ei- (s Kredits gethän. Die so eben hier eingetroffenen Peruani- hen Zeitungen zeigen eine allmälige Verbesserung in dem Han- ( und in den Hulfsquellen an ; angeführt wird, daß während (s Monats Januar 30 Schiffe in den Hafen von Paita cin- \gusfen Und 25 abgesegelt wären. Der neue von der Protek- jribRegierung erlassene Handels-Kodex hat den Erwartungen hen, und ihm verdankt man, daß sich die Zoll-Einnahme Uyillo im Jahre 1836 um 100 pCt., verglichen mit den t d Chile bea Jahren, vermehrt hat. Die zwischen u und Chili bestehenden Streitigkeiten, die jedoch nur auf m Papier zu existiren scheinen, haben zu keiner feindlichen olision von Wichtigkeit geführt und dürften sehr bald von selbs thinsterben ; inzwischen heißt es in der City, daß es Lord Pal- Von übernommen E als Vermitteler dabei aufzutreten, ein {luß der wahrscheinlih an den Ufern des Stillen Meeres h populair seyn wird.‘ Die Bekanntmachung des Peruanischen General - Konsuls 9, auf welcher sich obiger Artikel der „Morning Chroni- baicht, wegen Annahme der Peruanischen Schuldscheine Mhlungen an die dffentlichen Kassen, hat indeß eine wesent- L Veränderung erlitten, indem die Sache anfangs von ihm | mißverstanden worden war; hierdurch sanken die Fonds H ten wieder auf 22. Jn Aahnangen für öffentliches Eigen- N) Lätidereien Und Häuser in Peru werden die Obligationen “dd Drittheilen angenommen, das übrige Drittheil muß in T. Gelde gezahlt werden; in Zahlungen von ein- und aus- ass (n Sollen in den Peruanisch - Bolivishen Häfen nur zu 4 L n\theil. Endlich in Zahlung für einen zweiten Ein- ei wenn die Schiffe, ehe sie nach jenen Häfen kamen, N TTIRR am Großen Ocean angelaufen gewesen, wel- A cite Zoll dem ersten völlig gleich ist, können die Schuld- Pr vollen Belauf gegeben werden. f N Börse wird morgen geschlossen seyn, aber die Bank gland, teil es der erste as 10 Dividenden - Zahlung : [Un onjols ist, wovon man einige Ab- se des jetzigen Geldmangels erwartet, so wie die Fondsbörse
den bis zwei Uhr geöffnet bleiben. À 2oll- | gen geschlossen. get iben. Auch das Zoll-Amet bleibt
Niederlande.
Aus dem Haa E: ; d | aag, 7, Jul Se. Majestät der König von anders is briden TUR dem anen cines Grafen von k eiden Twchtern, den Prinzessinnen Marie u phie, in Scheveningen angekommen. O / n
Belgten,
Brüssel, 7, Juli ipitli | h 167 e JUli, Der Pâäpftliche Nuntius in Belgien dre Ghizzi, der vor mehreren Tagen eine Urlaubsreise ea t antrat, hatte das Unglück, am 2ten d, M. nicht d n Marche mit seinem Wogen, umgeworfen zu werden un j eihwohl sind die Ver- E die er dadurch erhalten, nicht arfübrlcd, und der niatue bie interimistisch hier mit den Geschäften der cauftragt, der, als er von dem Unfalle in Kenntniß
geseht war, seinem Missions - C l | í wieder hier aeben, ¡FIeL Nei, n&hroiie;* (0 Soevits
Deutschland.
__Mänchen, 7. Juli. Der General-Adjutant, General- Lieutenant Graf von Pappenheim, is aus Auftra Sr. Mazje- stät des Königs nach Salzburg abgegangen, um JJ. MM. dén Kaiser und die Kaiserin von Desterreich bei Jhrer Ankunft in dieser Bayerns Gränze so nahen Stadt zu bekomplimentiren. Se Ne der Fürst Metternich wird demnächst hier er-
Der neue Kaiserl. Oesterreichische Gesandte, Graf von Col- loredo, läßt das von ihm gemiethete Hotel am Karolinen-Pla E welches er noch nicht bezogen hat, sehr {dn einrichten. b auch Fürst Metternich darin während seiner hiesigen Anwesen- heit wohnen werde, scheint noch nicht bestimmt zu seyn.
Darmstadt, 9. Juli. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz von Bayern ist gestern Nachmittag zu einem Besuche bei sei- nem Schwager, dem A OgrO Rein H hier eingetroffen und im Schlosse abgestiegen. Höchstderselbe speiste ¿eier im
Palais bei Sr. Königl, Hoheit dem Großherzoge und wird, Ma vernimmt, bis morgen am Großherzoglichen Hofe ver- Karlsruhe, 4. Juli. (Karlsr. 200 In der heutigen
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Sibung der zweiten Kammer wurde der“ {on vor einiger Zeit von dem Abgeordneten v. Jsstein angekündigte Antrag auf Wie- derherstellung der Preßfreiheit gestellt. Der Antragsteller be- ründete auf dem Rednerstuhl die Motion. Mohr unterstüßte die- elbe und trug darauf an, die Berathung in abgekürzter Form vorzunehmen. Eben so Duttlinger und v. Rotteck. Die Kam- mer beschloß die Annahme dieses Antrags, dem die Regierungs- Kommission ihre Zustimmung ertheilte, worauf sofort die Diskuf- sion über den Antrag des Motionsstellers eintrat, der also lautet: „Die Kammer möge, beharrend auf ihren Beschlüssen von 18353 und 1835, zu Protokoll die Bitte ate daß der Kammer, wo möglich noch auf diesem Landtage, eine Vorlage gemacht werde, durch welche eine den wahren bundesverfas- sungsmäßigen Pflichten der Regierung und den Rechten des Landes entsprechende Geseßgebung über Preßfreiheit hergestellt werde, und daß, falls die Vorlage auf dem gegenwärtigen Land- tage nicht mehr geschehen könnte, wenigstens durch ein Provi- sorium der gegenwärtig höchst mangelhafte Zustand der Preß- Geseßgebung nach den Andeutungen der Motion verbessert werde.“ — Es fand eine längere Diskussion hierüber zwischen den Ab- geordneten v. Rotteck, Welcker und v. J6stein, dann den Re- gierungs - Kommissarien Freiherrn v. Blittersdorff}, Winter und Jolly statt, wobei insbesondere von dem Minister v. Blittersdorff die bundesgeseßlichen Prinzipien, wie sie si in der Wirklichkeit nach dem pragmatischen Hergang und nicht vom theoretischen Standpunkt Einzelner geftalten, entwickelt und den Ansichten der erstgedach- ten Redner entgegengehalten wurden. Die Kammer faßte hier- auf einstimmig“ den Beschluß, den gestellten Antrag anzuneh- men. — Staatsrath Jolly bestieg die Tribune und legte der Kammer einen Geseb - Entwurf vor, wodurch vorg bes wird, zur Präfung größerer Geseß - Entwürfe, welche von dem Justiz-Ministerium und der Geseßgebungs-Kommission bearbeitet worden sind, cinen ständischen Ausschuß zu ernennen. Er lau- tet also: „H. 1. Zur Prüfung größerer Geseß-Entwürfe, welche die Geseßgebungs-Kommission oder das Justiz-Ministerium zu be- arbeiten hat, wird ein besonderer ständischer Ausschuß gebildet. s. 2. Dieser Ausschuß M aus drei Mitgliedern der ersten und aus sechs Mitgliedern dèr zweiten Kammer, welche nicht Mitglieder der Gesetgebungs-Kommission oder des Justiz-Mini- steriums sind. Er wird in beiden Kammern durch relative Stim- men-Mehrheit gewählt. g. 3. Einen Vorstand wählt sich der- selbe aus seiner eigenen Mitte, gleichfalls durch relative Stimmen- Mehrheit. 9. 4. Die Regierung ruft diesen Ausschuß cin, so- bald ein zu dessen Prüfung geeigneter Geseß-Entwurf bearbeitet ist. Es tritt der Auss{huß mit Kommissarien der Regierung zusammen, so oft es zwecfdienlich scheint. §. 5. Ueber die Re- sultate seiner Prüfung erstattet der Aus\{huß an jede der bei- den Kammern gleichlautenden Bericht, welcher der künftigen Diskussion, ohne ferneren Kommissions-Bericht, unmittelbar zum Grund gelegt wird. §. 6. Die Vollmacht des Aus chusses er- lischt mit der Eröffnung des nächsten Landtags, die Wirksamkeit des gegenwärtigen Geseßes mit dessen Schluß.“
Hamburg, 10, Juli. Seit einigen Tagen hat die nach Cuxhaven längs der Elbe errichtete Telegraphen-Linie ihre Ue- bungen begonnen und schon während dieser Uebungen manche für den Handel wichtige oder interessante Meldungen von Curx- haven her über den Abgang und die Ankunft von Schiffen mit sehr geringem Zeitaufwande gemacht. So wurden 4D. die angekommenen Dampfschiffe mehrere Stunden vor deren Eintressen hier an der Stadt angezeigt, was fr Viele nicht ohne Interesse möchte gewesen seyn, auch aus Gefälligkeit über manche Privat-Angelegenheit von den verschiedenen Stationen bis Cuxhaven hinunter gewünschte Auskunft mit Genauigkeit und großer Schnelligkeit ertheilt. Die Gemeinnüßigkeit des Instituts wird sich also bald genug herausstellen, wenn dasselbe lele TOUSFIATE ei zur allgemeinen Benußung für das Publikum
‘óffnet.
L Deter Wien, 5. Juli. Jhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin sind, nahdem sie am R in Aer Idénachîet und am folgenden Tage in Enns das Mittagsmahl eingenom- men hatten, zwischen 9 und 6 Uhr Nachmittags im erwünsch- testen Wohlseyn in Linz eingetroffen. „Das herrlichste Wetter“, meldet die Linzer Zeitung, ¡begünstigte diesen Festtag. Schon früh Morgens herrschte in den Straßen der Stadt die Gldlale Bewegung, und von der Mittagsstunde an zog das olf in Massen den erlauchten Reisenden entgegen. Zwar hat- ten Ihre Majestäten sich jeden feierlihen Empfang ausdrülich verbeten, allein die Stadtgemeinde konnte es sich nicht versagen, an der Linie der Stadt eine Triumphpforte zu errichten, welche geschmackvoll ausgeführt und von außen mit der Weihe: „Für öerdinand und Anna“/, von innen mit der passenden Inschrift ,„Dürgertreue“/ geschmüct war. Um halb 6 Uhr verkün- deten Signalschüsse die Ankunft Jhrer Majestäten. An der Triumphpforte angelangt, wurden Allerhöchstdieselben von dem Magistrate, den bürgerlichen Wahl - Ausschüssen, Vier- telmeistern und Armenvätern der Stadt Linz ehrfurchtsvoll empfangen und geruhten die unterthänigste Änrede des Bürgermeisters Bischoff auf das huldreichste zu erwidern. Wüäh- rend mit allen Glocken geläutet, und der ferneren Umgebung durch L0L Schüsse die freudenreiche Ankunft Ihrer Majestäten kundgegeben wurde, hielten Allerhöchstdieselben in offenem Wa- gen Ihren Einzug in die Stadt, deren Häuser mit Bäumen und Blumen freundlich geziert waren. Auf der Landstraße wa- ren die Schuljugend und die bürgerlichén Zünfte mit ihren zahl-
reichen Fahnen, am obern Graben die Studirenden des. Gym- nasiums und Lyceums auf ew Die Bewohner der Stadt und das zahlreich herbcigestrômte Landvolk der Umgegend: dräng- ten sich in die übrigen Räume, und einstimmiger Jubelruf ge- leitete Jhre Majestäten bis zu dem städischen Fans ause; dessen Façade mit Tannen und Blumengewinden geschmacckvoll verziert war, in deren Mitte sich die aus Blumen aller Art \innreich und mit überraschendem Effekt gebildeten allerhöchsten Namens- züge Zhrer Majestäten unter. der Kaiserkrone als Glanzpunkte erhoben. Bei dem Landhause war das Gremium der Landes- regierung, das Nas te Verordneten-Kollegium, die Generali- tät und das Offizier-Corps der Garnison versammelk. Jn dem Landhause selbst wurden Jhre Majestäten am Fuße der Treppe von Sr. Königl. Hoheit dem Erzherzog Maximilian von Oester- reich - Este, dann von dem Regierungs - Präsidenten Frei- herrn von Skrbensky und dessen Gemahlin, dem Militair- Kommandanten, Feldmarschall-Lieutenant, Freiherrn von Schnei- der, dem Bischofe von Linz, Gregor Thomas Ziegler, und dem Stadt- und Ne Ritter von Schindler, er- wartet und in die E ufnahme bestimmten Appartements begleitet, wo Se. Maj. der Kaiser sowohl Se. Königl. Hoheit den Erzherzog, als auch die genannten Chefs einzeln allergnä- digst zu empfangen geruhten. Einige Zeit e: wurden auf der Promenade unter den Fenstern Jhrer Majestäten von der Musik des Jnfanterie-Regiments Hoch- und Teutschmeister meß- rere Musikstücke ausgeführt, und in den späteren Abendstunden war die Stadt festlich und geschmackvoll erleuchtet. Jhre Ma- jestäten geruhten, mit einem zahlreichen Gefolge in den Straßen E und die Beleuchtung in Augenschein zu nehmen, ci welcher sich durch besonders glänzende und sinnreiche Dar- stellungen vorzüglich das ständische Landhaus, das Theater, das Rathhaus, die Hauptwache, nebst mehreren Privathäusern, die Häuser Sr. Königl. Hoheit des Erzherzogs Maximilian und der Stifter Schlägel und St. Florian, die bischödfliche Residenz, die Wohnung des Militair - Ober - Kommandanten und- Feld- marschall-Lieutenants Freiherrn von Schneider; endlich der Festo- razzische Volksgarten auszeichneten.“/
Se. Durchlaucht der Fürst von Metternich, Haus-, Hof- und Staatskanzler Sr. Majestät, is heute Vormittag nach Salzburg abgereist.
— Die Allg. und die Schles. Ztg. enthalten gleichzeitig pigeaden Artikel von der Ungarischen Gränze vom 1. Juli: ¿¡Aüs Siebenbürgen erhält die Regierung hinsichtlich des Gan- ges der dortigen Landtags-Verhandlungen die befriedigendsten Be- richte, und man kann sih nur Glück wünschen zu der auffallen- den Veränderung, welche in der Stimmung List ein und der- selben Versammlung! seit nicht vollen 3 Die vorgegangen ist. Das Ergebniß der Kandidatenwahl zu Besebung der Kardinal- Stellen, unter welchen jene des Gouverneurs und des Kanzlers die wichtigsten sind, zeigt, wie Mäßigkeit und Gewissenhaftig- feit den Diebenbürgißchen Landtag beseelt. Die Regierung hat durch jene Wahlen die vollkommenste Satisfaction erhalten. Unter den Kandidaten für die Gouverneurs -Stelle haben die meisten Stimmen der Geheime Rath und Landtags - Präsident v. Noptsa und der von Sr. Majestät dem Kaiser provisorisch eingeseßt gewesene Präsident des Guberniums, Geheime Rath Aer v. Josika, welcher Leßtere ohne Zweifel förmlich zum
ouverneur ernannt werden wird, da Herr v. Noptsa das Prä- sidium des Landtages so sehr zur allgemeinen Zufriedenheit führt, daß nicht anzunehmen ist, die Regierung werde seiner Dienste in dieser Sphäre sich begeben wollen.“
— =_— Tepli6, 9. Juli. Am Tten d. ist der Marschall Marmont über Prag hier angekommen und wird, dem Vernch- men nach, einige Tage hier verweilen. Gestern ist auch der Kaiserl. Hofrath im auswärtigen Departement, Freiherr von Werner, hier angekommen, und in aht Tagen wird Se. Durchlaucht der Fürst v. Metternich erwartet. er diesseitige Gesandte und bevollmächtigte Minister am Königl. Preußischen Hofe, Graf von Trautmannsdorf, ist nebst Familie ebenfalls hier angekommen.
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j Neapel, 27, Juni, Die Abreise Jhrer Majestät der ver- wiktwetc:ck=Ködnigin war auf gestern festgeseßt, mußte aber wegen einiger pldblich eingetretenen Todesfälle und Erkrankungen meh- rerer Personen aus ihrem Gefolge und ihrer nächsten Umge- bung auf unbestimmte Zeit verschoben werden.
i E Leopold von Syracus hat den auf der Riviera di
Chiaja ge egenen Palast Esterhazy käuflich an sich gebracht.
Der Prinz Karl von Capua wird mit seiner in den Adel- M Gemahlin (Miß Penelope Smith) chestens hier erwartet.
Der Vesuv warf in der Nacht vom 2isten auf den Wten d. M. starke Flammen aus, aber weder diese Siflittras, va die um 7 Grad fühler dea ete Atmosphäre haben bis jeßt ein Abnehmen der Krankheit zur Folge gehabt; ‘es sterben noch immer nahe an 400 Personen täglich. Unter Anderen wurde „auch eine große Zahl der vornehmen Gäste, die dem júngst er- wähnten Balle bei dem Sardinischen Gesandten beiwohnten, in den zwei darauf folgenden Tagen von der Krankheit ergriffen, welcher der größere Theil unterliegen mußte. Man rechnet, daß seit dem 13, April mehr als 10,000 Menschen gestorben sind. Alle dentlichen Vergnügungsorte, so wie sämmtliche Theater, sind geschlossen; eben so leer, als diese in der leßten Zeit waren, sind es auch die Bdrse und die sonstigen Vereinigungspläte der Kaufleute und Mäkler. Jedermann denkt nur an das oths wendigste und verschiebt das Andere auf bessere Zeiten. Die Krankheit hat einen so heftigen Charakter, daß sie gewöhnlich innerhalb 24 Stunden über Leben und Tod entscheidet. Das Hauptmittel, dessen man sich gegen sie bedient, is ein Abguß von Kamillenthee und Zitronenschalen, nebst Jpecacuanha. Die Seuche äußert sich aber auf so verschiedene Weise, daß diescs Mittel nicht immer anzuwenden ist.
S panien.
In einem von Französischen Blättern mitaetbei Schreiben aus Madrid Gi A heißt es: de api Militair herrscht große Unzufriedenheit, indem Offiziere sowohl als Soldaten, da sie nicht einen Dirants von ihrem Solde cer- halten, sih im größten Elend befinden. Einige Capitaine ha- ben ihre Kinder in Oie gebracht, um sie vor dem Hun- gertode zu shüßen. Der General Espartero hat vor kurzem die Regierung benachrichtigt, daß sich unter seinen Soldaten, die an Allem Mangel litten, eine schr ungünstige Stimmung kundgebe, und hieraus erklärt es sich wohl, daß die Regierung diesem Ge- neral bis jeßt noch nicht den Befehl zugesandt hat, von den unter seinem Kommando stehenden Truppen die Constitution be- s{wören zu lassen. — Briefe aus Barcelona melden, daß auch dort die Unzufriedenheit sehr groß sey. Seit der Erhe-
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