1837 / 202 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

icgt in der That eine ganze Reform. “Herr Gauguier B: nämlich an Btten von öffentlihen Beamten den Zutritt. zu der Kammer versagen. Er spricht über diesen Gegenstand Phr einfache und sehr vernünftige Dinge, die die Kammer jedesmal mit Lachen oder mit Murren aufnimmt, die “aber von dem Lande wohl verstanden und schr gebilligt werden. Er sagt, daß, während die Beamten in der Kammer siben, die ihnen anvertrauten Geschäfte gar niche oder schlecht erledigt würden, und daß der öffentliche Dienst ungemein darunter leide. Wenn man dies leugnet, so bemerkt er mit Recht, daß, wenn die Geschäfte auch in Abwesenheit der Beamten gut geleitet werden fönuten,„ offenbar zu viel Leute im. Staatsdienste ange- stellt wären, Er fügt hinzu, daß das Budget sehr s{lecht von deñen fontrosllirt würde, die dasselbe verzehkten, und daß das Ministerium sehr schlecht von denen beaufsichtigt würde, die von dem Ministerium - abhingen. “Dies siùd “so in die Aus gen springende Wahrheiten, daß man sie: nicht. zu fa sen braucht, und ‘daß man ihnen nichts R A I Us vermag, ‘als Murren oder Gelächter. „Aus den stati] is schen- Nachforschungen des Heren Gauguier gcht hervor, daÿ gegenwärtig in der Kammer 178 aktive und 77 in a Ruhestand verse6te Beamte sitzen. Kann man sich dann noch wundern, wenn die Kammer cine Majorität für jedes Ministe- rium hat, und wenn sie nicht im Stände ist; selbstständig zu denken und zu hand:ln? Die Husibsung fann diesem Uebel ab- helfen, und wir sind überzeugt, daß bei den nächsten Wahlen die Zahl der Beamten inder Kammer vermindert werden wird. Man muß sich’ in ganz Frankreich ernstlich fragen, ob man cine wahrhafte: Vertretung des Landes, ob man eine wirkliche Kon- trolle ‘der ministeriellen Handlungen will?" Die jeßige Kammer mag den Wählern als Beispiel für die: beklagenswerthen Resul- tate ciner: Legislatur dienen, an der cine zu-große Anzahl von Beamten Theil nehmen. Und in diesem Sinne-wird die Kam- mer nüblich gewesen seyn, sie wird dem Lande eine große Lehre aben ‘“‘ t 2 Derioain von Saint-Leu schreibt: von Florenz an die Redâction des „Courrier francais‘, um: einigen über: ihren r sundheitszustand verbreiteten Gerächten zu widersprechen. i die erklärt, daß: sie an gichtisch-nervdsen Zufällen leide, aber daß ih- rem Leben dadurch keine Gefahr drohe. f | Es wird hier eine große Subscription eróffnet werden, um cin Denkmal zur Erinnerung an die bei Waterloo Gefallenen zu errichten: Der Marschall Souït wird, wie es heißt, an der Spiße des Comité’s- stehen, 1991 “ehrere hiésige Blätter AaRoN y (Ban Madame Thiers in renz lebensgefährlih kran? danicderliege. O j Flo linen A A vor dem hiesigen Königl: Gerichtshofe ein interessauter Prozeß verhandelt worden. Ein Kaufmann / Mos mens Adour;:-verlangt: nâmlich von dem Pächter des Spiclhau- sesFrascati, Herrn Benazet, die Wiedererstattung ciner Summe von 110,009 Fr.; die ciner seiner Kassendicner , der sich in deit Händen der. Justiz befindet, entwendet und bei Frascati ver spielt hat. Herr Adour gründet seite-Klage auf die Klaustln des Pacht-Kontrakts des Herrn Benazet, welche-ihm verbieten; Leuten von: gewissen Bes E vi gg Kasssendienern F intritt in das Spiclhaus zn gestatten. | 2 nl M Ar Brest schreibt Au vam lüten d : ¿Gestern ist hier der erste Zellen-Wagen mit 12 Galeeren - Sträflingen angekoms men; er hat den Weg -von Paris hiéèrher, auf den die „Kette sonst--20/ bis/25 Tage zubrachte, in 72 Stunden zurückgelegt. Die Anhänger des Rede Siyiteins werden mit-Vergnügen ir nehmen ¿ daß: dieser erste Versuch ihre Vermuthungen gere pte fertigt hat, denn die 12 Sträflinge, unter déRen O E befanden, die schon cinmal auf die frühev- übliche Weise Mas ! portirt worden waren, erklärten, dáß sie die Reise wohl hqus mer oemacht- hätten als früher; aber daß es in moralischer ns sicht- éin: strengeres System sey, da sie aller Gesellschaft undi ler-Zerstreuungen der Reise beraubt wären, so das ihnen ic- selbe außerordentlich peinlich und langtweilig gewesen sey. } Dié Oper ade on von :Lonjumeau‘“ erlebt heute ier die hundertste Vorstellung. j Ó M schreibt aus Saragossa vom 11. d.: „Am vergan encn Sonntag hat die ganze National - Garde die neue T Kitution beschworen. - Wir sind hier ohne Nachrichten aus: ca drid, da der Courier nicht hat durchkommen- können. Der Au hier nah Madrid bestimmte Courier war anfangs auch e cf- ekehrt, und hat sich nicht eher wieder auf den „Weg gemacht, bis der General Carrera ihm eine Eskorte von 5600 Mann zusicherte. Die Karlisten stechen 7 Stunden von“ unserer Stadt. Sie haben vor einigen Tagen einen Courier angehalten, ihm seine Depeschen abgenommen und ihn dann umgebracht. Die Division .Buerens , die vor kurzem durch unsere Stadt fam, und die-sih,- wie man sich erinnern wird, Gewaltthätigkeiten gegen don General von Meer zu Schulden kommen ließ, hat ¡ich neuerdings empört; diesmal ist das Blut der Offiziere ge- lossen. Der Oberst -cines Regiments und mehrere Offiziere wurden getödtet und. der General Buerens rettete sich Rur durch die Flucht. Die Brutalität eines Offiziers , der einem Me: cen wegen eines geringen Verschens den Degen durch den Lei rannte, gab zu der Empdrung Anlaß. Bald wird ih übrigens die ganze Armee der Königin in voller Auflósung Pen An der heutigen Börse wax sehr wenig Leben in den Ge- schäften. Die Spanische aktive Schuld fiel bis auf 22., da inan an-der-Bôrse wissen wollte, daß der am Uten aus Madr d abgegangene Courier durch die Truppen des Don Carlos Ul eaten und ermordet worden scy, und daß am kiten der Cou- rier nur mit einer Eskorte von 600 Mann habe abgehen wol- sen, welche ihm aber verweigert worden 00 Wie dem auch sey, so viel is gewiß z- daß heute weder Zeitungen noch Briefe aus Madrid eingegängen sind.

Großbritanien und Jrland.

ondon, 15, Juli, Die Kinder des verstorbenen Königs, Graf von M ey Lord -Frederic Fißclaretce ; «Lord Augustus Fi6clarence, Lady: Mary Fox, Gräfin von Errol, Lady Augusta Gordon und Viscounteÿ Falkland, und der Sohn der verstor- benen Lady de Lisle und Dudley, Philipp Sidney, haben dem Herrn John Whiting, Pagen. König Wilhelm's, als cine Be- lohnung der Dienste, die er ihrém geliebten Vater während sei- ner lesten Krankheit geleistet, eine schr kostbare goldene Taba- ellen lasjen, "E E den e V welche der Marquis von Wesimeath in einer der lesten Sihungen - des Oberhauses dem Lord- Licu- tegant von Jrland, Grafen Mulgrave, machte, befand sich na- mentlich auch der, daß derselbe Herrn O ‘Connell zur Tafel ge- ogen und bei dea Levers einpfangen., ¿„Ich, für mein Theil 7 Lane der Marqnis in dieser Beziehung, „„bin #0 geneigt als

irgend Jemand, dem Repräsentanten des- Souverains jede mdg-

iche Achtung zu bezeigen, und ih, würde ‘also auch dem A r Grafen r jener Eigenschaft so gern als irgend Einer mei-

. Manifest erlassen hat, welches von einer bedingten Unterthanen-

. belaufen sich im Durchschnitt auf 59,000 Pfd. St. die Meile;

Respekt beweisen; da ih aber weiß, was vargegangen ist, (o fühle ih daß ich mich selbst besudeln würde, wenn ih das Dubliner Schloß eher wieder betrcte, als bis es. durch | die Entféènung cines hervorragenden- Mannes vot dort gereinigt ist. (Gelächter. )" Der edle Gräf mag immerhin la- | hen, aber ex möge bedenken, daß er cinen Mann. ins 2% cingeführt hat, der eines argen Vergehens gegen die A überwièsen, wenn auch nicht dafür bestraft worden ist. r möge bedenken, daß er einen Mann ins Schloß eingeführt, 4 Mitglieder der Familie des Souverains vêrunglimpft hat. Er möge bedenken, daß er einen Mann dort eingeführt, p möge seiner Gewandtheit in Knifsen. und Praftifen ein tittel aufgefunden A um drei Viertel ‘von den Bestimmungen dev gepriesenen Reform-Bill durch Betrug und Meineid hinwegzu- praktiziren. (Gelächter.) Belustigen den edlen Grafen meine Bemerkungen noch inmimer? Kann er áber die Thatsache leug- nen? Nein, er kann es nicht; und ih will dem edlen asen sagen, daß, so lauge noch der Kopf jenes Mannes, dantas sol- chergestalt in das Schloß eingeführt hat, auf seinen : S sist, alle diejenigen, welche für á s E [9 ie Todesstrafe erlitten, gemordet worden sind. Jch O den edlen Grafen nechmals auf, zu bedenfen, daß er einen Mann in das Schloß eingeführt, der einen bedingten Gehorsam gegen den Souverain eingeprägt und der vor wenigen Tagen ein

Treue spricht, bis gewisse Maßregeln, die er empfohlen, die auf sein ebur ag cbaeds worden und die ohne dic Unbeugsamfeit des Oberhauses jeßt schon Landesgeseß wären, durchgeseßt seyn würden.‘ Auch der Graf von Glengall erklärte, er habe i edlen Freund, den Grafen von Mulgrave, \o sehr er denselben auch achte, doch in dessen Eigenschaft als Lord-Lieutenant id Irland nicht mehr besuchen können, nachdem derselbe den Be- such O’Connell’s im Schlosse zu Dublin empfangen. l Viscount Beresford hat als Marquis von Campo, Hd Prozeß, in welchem er den Besiß des ihm von dem verstor e nen König von Portugal, Johann VI., für geleistete Dienste geschenkten Hauses nebs Ländereien in Pateo de T verlangte, verloren. Der Portugiesische Hof soll sich bei die er Gelegenheit sehr feindlich gezeigt und der Haß gegen die Eng- länder cinen so hohen Grad erreicht haben , daß man häufig hörte: Lé-Inglese basta (Er ist ein Engländer, und das Ne E L früher Premier-Minister der Königin Chri- stine, wird: mit e 173 mag as in einigen Ta- ‘lassen und nah Paris abreisen. j 1 O Saiten der Divallirung; Anlegung von Tunnel's und dergleichen an der Eisenbahn zwischen London und Birmingham

ine Meile, die zwischen Primrosehill und Cumbdentown allein, i Folge h EUO erauBeiili en Schwierigkeiten , díe sich dort darboten, 360,000 Pfd. St. Der große Eingang oder der Porticus hinter Euston - Square wird nicht unter 30,000 Pfd. hergestellc werden. Die Mauerarbeit an der Mündung des Tunnel’s bei Primrosehill wird 7000 Pfd. St. kosten, sie be- steht aus den s{dnsten ‘Portlandsteinen und wird, wenn sie fer- tig ist, cine herrliche Wirkung machen. Die Granitblöcke, auf denen die Eisenbahn auf einem beträchtlichen Theile ruht, ko- sten 1 Guinee das Paar. Der Arbeitslohn beläuft sich wöchentlich auf ungefähr 40,000 Pfd. St., und das in dieser Unternehmung angelegte Kapital wird auf 7 Millionen Pfd. St. und darúber geschäzt. Am lU7ten d. sollen, so heißt es, 60 Englische Meilen dieser Eisenbahn eröffnet e E verständige bchaupten aber, daß dies nicht vor dem s ugust geschehen tônne. És werden zwei Klassen von Wagen auf der

ahn laufen; die Schnelligkeit der ersten Klasse wird im Durch- |

schnitt #0 Englische Meilen in der Stunde und die der zweiten gy 20 a in der Stunde betragen. Die Possagiere werden bei der ersten Klasse nach und von Erna an de Me 24 Shillinge jeder zu bezahlen haben, und: déejeuigen ei u zweiten Klasse, cin Drittheil Wige. Die Frsie asse wir die Entfernung in 4 Stunden zurüclegen. In R Ram steht die Bahn in Verbindung mit der neuen U n y Ai chester eröffneten Eisenbahnlinie, so daß man, wenn s O ig ist, im Stande seyn wird, von hier aus Liverpool in 8, Setun- 7 ‘reichen.

D bar erei llten d. abgelaufenen Woche sind aus banden 4124 Unzen Goldmänzen nach dem Vorgebirge der guten s off- nung, 1030 Unzen Goldmünzen nach Rotterdam, e Mien Silbermünzen nach Rotterdam und 184,000 Unzen Si am! wv zen und 130,000 Unzen Sislberbarren nah Calais ausgefähr worden. 0

richtcn aus Jamaika vom 29, Mai zufolge, hatte man a La zwei Deittheile der-Stadt Charlestown-Nevis 1 gebrannt waren, Subscriptionen für die Ae N ff- net. Dée Dürre, welche: für die Aerndten auf St. Chri ah und Dominica so schädlich erschien, war durch anhaltenden Re- gen beseitigt, und die Vegctation befand sich Miedeb in ‘Pun gesunden Zustande. Der neue General-Gouverneur, Hr. np Light, war auf leßterer Jnsel gelandet und hatte an beide Zweige der Legiólatur Adressen gerichtet.

M Le Ol 4D E.

Aus dem Haag, 16. Juli. Dem Handelsblad zu- folge, unterhandelt URtere Regierung seit einiger Zeit mit der Englischen über einen Handels- und Schifsfahrts-Vertrag, von dem man sih große Vortheile verspricht und der nächstens zum Abschluß kommen dúrfte.

DEU 4 Man R d Dresden, 20; Juli. Gestern früh traf Se. Dur )- ¿r Fürst von Warschau, Statthalter von Polen, auf der Au Sr ise von Tepli hier v fans seßte Nachmittags seine i ier úber Breslau fort. | O Ee 19, Juli. Se. Maj. der König haben ge- stern die hiesige Bürgerschaft durch einen Besuch Le ReRE E gestern stattfindenden Freischießens beglückt, wobei e. Mai. auch einen Schuß nach der Scheibe zu thun geruhten. ita) Die Deputation der Universität Göttingen, bestehen au den Herren Prorektor Hofrath Bergmann, Konsistoria ra Lücke, Hofrath Conradi und Professor Ewald, M upagel e j bei des Königs Majestät, gestern bei Jhrer Majestät Y Rb nigin- und des Kronprinzen Königl. Hoh. zur Audienz gelassen ce die Ankunft der Königin in dem Gränz-Orte Schla- den ‘enthält die hiesige Zeitung folgenden Bericht vos löten d. M.: „¡¿Am gestrigen Tage hatten die Dowone Schladens und der Umgegend das Glü, Ihre Durchlau T Landesfürstin in dem Augenblicke, als De Edueen don gs, mischen Boden betraten, zu bewillkklommnen. Unmittelba

ie j 3 / e I ilte der erhabe meine sind Die jubelnde Menge, Tausende an der Zahl, eilte r enen Pole j Ditriketin bereits fruh Morgens eùtgegen und harrte dey An,

é ; Yegen {wei Uhr Nachmitt unft dersclben mit Ungeduld. Gegen zwei q LLaOmittag a sch in der Ferne, auf der Straße von Berlin über Hs,

| berstadt, der Wagen der Königin. Der Landdrost von Schmid,

Phiseldeck, der Ober- Forstmeister General von Beaulieu, und

‘e Majest it herablassend

eglúckwänschungen, welche Jhre Majestät mit hera assenden Peel Banks entgegennahm. Dann nahete sich der Bauer, stand des Königlichen Amts Wöltingerode, dessen atb Sprecher, Notar Sale aus l die Fürstin des Ly

i enden Xorten anvedete: Et

e n Foigandan des Banernstandes des Amts Wöltingerode ta: het sich sciner Königin voll Ehrfurcht; thm ist am E Tage dy namenlose Glück zu Theil geworden, die erhabene Lan éemuts I der Schwelle des Reichs zu begrüßen. Geruhe Höch ftdieselbe, unse Huldigungen gnädigst aufzunehmen. Freilich sind pee had, diese Zeichen uuscrer tiefsten Ergebenhcit und unseres R en n: fes; aber sicher sind sie die zuverlässigsten Vorboten jenes a gemein Fubels, mit welchem das ganze Land sciner Königin cutgegeneil wird. Der heutige Tag ift für uns und unfere Enkel oppelt my vergeßlich; denn im Jahre 1806, um eben diese Zeit, zog die Höh, selige Köniain von Preußen cen diesen Weg und beglüdte Su dens Bewohner mit ihrer Alles beseligendeu Gegenwart. Was yj damals freilich nicht abnen fonnten, ist PENGOP Jet gar \chöns Wirklichkeit geworden: Heil uns! Louisens Ee Me Nes d würdige Erbin jener seltenen Tugenden der Häuslich cit und d Thrones, welche die Hohe Verblichene in sich vereinigte, Friederi, Karoline, Sophie von Mecflenburg-Strelitz ift Hannovers Königin! “Der Redner, von den Thränen der Königin ergrifiy glaubte die Gefühle des schwesterlichen Herzens ehren zu ths sen; er shwieg cine Weile, dann nahm er einen Kranz, d chen Jungfrauen aus reinen Erzeugkissen der mütterlichen Erh gewunden und überreichte denselben der Königin mit den Wort y Griechenlands Völker beschenfen ihre Fürslin mit Honig v Hymettus und mit Früchten ihrer fetten Heerden aa sol Gaben baben wir niht. Geruhe daher unsere crhabene König

i idenen Achrenkranz entgegenzunehmen. Derselbe ijt d drit SmE Ln ede ele deuten S ta 1 J ( „U j ie, / M C4 dis Ad tigen Regierers der We!t allweisen Ruh schlüsse erfeben sind.“ E 4

Die Königin geruhte zu erwidern : ap

r Md Ls A des Amts. Wöltingerode , hj X mit Freude und Rührung dessen C O N men habe; sageu Sie ihm, daß Jch nie aufböóren E N A Y bilde Meincr verewigten Schwester Louise, deren ngeden H Mir in dieser Stunde so lebbaft zurückgerufcn haben, wo und 1 Jch kann, nachzustreben. ;

Die in hiesiger Residenz erscheinenden Hannovers Landesblätter enthalten Nachstehendes: „Der Zweifel, d dem Könige die ihn bindende Kraft des Staatsgrundgesebes weiß haft sey , oder nicht, ist gelöôset: der König hat E S grundgeseß nicht anerkannt. Daß das Staatégrün gesehß ail cine Weise in's Leben getreten war, auf welche cen E folger nicht binden konnte, wußte man. Eine Accessions- rfundi von Seiten desselben, wie. jederzeit in ähnlichen Fällen ausge stellt wurde, is nie ausgestellt worden; daß deren feine auégu stellt wurde, beweiset das in staatsrechtlicher Hinsicht gat it

haltsleere Schreiben des damaligen Herzogs v. Cumberland v Kdnig Wilhelm IV. Daneben enthält das Staatsgruntzc nicht bloß Acte der Geseßgebung des Regenten, sondern auch ums sende und tief eingreifende Bestimmungen úber die Haus- und by lien-Verhältnisse der Dynastie, hinsichtlich welcher, in Sus au erfennungsrecht der Nachfolger, von dem Staats- und N stenrechte ganz andere Grundsäße aufgestellt sind, als in ezug af jene. Endlich haben ausdrückliche Protestationen gegen t rechtsverbindliche Kraft jener Urkunde von Seiten Me ti theiligeen Corporationen das Geselz sofort e wesentlichen áußeren Mángeln behaftet. _Indem nun der König _die gegen wärtige Constitution verwirft, tritt von selbst der R stand der Staats-Verfassung wieder ein, der vor del a jenes Geseßzes in Kraft war, und die ständische Verfassung l irt sich also in diesem Augenblicke wieder auf die Constitution Urkunde von 1819 mit deren späteren Ergänzungen, wonad also die Zusammenseßung der -Stände-Versammlung gan N bedeutende Modificationen abgerechnet, fast ganz ee u Der König will nun dieser Stände - Versammlung “E zu einer Abänderung der Constitution von 1819 us M men dann die Stände die Vorschläge an, so tritt cin neue 4 ces Grundgeseß in's Leben; verwerfen sie dieselben, so M es, wie dies im gewöhnlichen Laufe der Lagitlation uy Verhandlung zwischen König und Ständen der Fa ge M seyn würde, in stalu quo, d. h. die Konfiueien: po bleibt in Kraft. Dic Zusammenseßung der aligemeinen v Versammlung bleibt also, bei der einen wie bei der ei Consticutions-Urkunde, fast ganz dieselbe. Jn der R L der allgemeinen Stände-Versammlung geht 098gonr een änderung vor, die nur von höchst ersprießlichen Fo gen E 4 Wohl des Landes seyn kann. Die Propinzial - a A hätten, dem Staats-Grundgesehze zufolge, neu N U sollen; es ist bis jest nicht geschehen, Für diese ha Z n Staats-Grundgeseß bis jeßt gar nicht einmal existirt, dn sind sie durch dasselbe in ihren früheren Besugnissew 98) N lert, ganz abgesehen davon, das sie Uma Ls n ganze Geses protestirt haben. Was die im 1V. p E

die Gemeinden und Körperschaften enthaltenen Besti 10

betrifft, so müßte den Städten wenigstens die Nichtane M

des Staats - Grundgesezes eben so erwünscht seyn, a 0

die Ausführung desselben bisher unerwünscht geweien do 4

scheint, denn die Bestimmungen desselben sind Me 2A

Städte bis jeßt nicht ins Leben getreten, was ae ins

Städten selbst, und nur in einzelnen Fällen, wic d iden v

lich der ganz neuen Verfassungs - Urkunden u 3 M

Bruchhausen. (Vergl. Staats - Grundgeschz §, 5: nd A

und lin.) am Ministerium gelegen hat. Uebrigens Ee id

ständigenAusführung dieses Kapitels die N ide zenGesekßes nichts zu thun, indem die Bestimmungèn de e af

aupt mit einem Staats-Grundgeseßze nichts zu thun De L gtett bioß lokale Verhältnisse betrefsen , und die MAggueo, “hut, d in dem Maaße, wie es meistentheils das Kap. | ehôtt, d den gewöhnlichen Gegenständen der Verwaltung ge vernbtt von der Verwaltungs - Behörde mit den Sehr werde N det und ohne Konkurrenz der Stände ausgeführt u e meld! Das Kap. V. enthält erstlich einige Vestimmungew, Zeh du mehrfach: und feierlich protestirt war, und die V it, eins durch die Erlassung des Staats-Grundgesebes gal N bei 16 als in Kraft getreten betrachtet werden können. Bestim tem größerem Theile enthält das Kapitel pre, C ci die bereits ohne dasselbe Rechtens waren, die A so van Nichtanerkennung desselben in völliger Kraft blei _— des o nige nicht geändert werden dürfen. Die Bestimmun( hauen ¡0

der Gränze erhob sich eine geschmackvoll dekorirte Ehrenpforte.

pitel Ul, von den Rechten und Pflichten der Untert

die Beamten von Wöltingerode empfingen die Königin mj hn Königl. Schuß zusagt; und eben dieser Schus, die ‘Aus-

¿De Nichtanerkennung der Constitution, mit dem, was bereits

\Wpitel V1, getroffene Kassen'- Vereinigung eine Maßregel,

so weit sie wirklich der Ueberschrift gemäß m Allgemeinen handeln, seit JahrtaUsenden Rechtens, und ¡ht bloß in Deutschland , sondern in ailen Europäischen Län- „n, mit Ausnahme der Türkei, Die desfallsigen Bestimmun- n hat das Königl. Patent aber auch, ganz abgesehen vom yrundgesee, feierlich anerkannt, indem es allen Unterthanen ehnung desselben, ist in dem Kapitel näher bezeichnet, kann ‘aber ne solche nähere Bezeichnung in gar keiner anderen Weise dacht werden. Andere Bestimmungen e Kapitels dagegen hen nur die sofortige Treffung einzelner erwaltungs - Maß- geln zum Gegenstande gehabt, und sind in feiner Hinsicht sgemein. Sie sind bereits ausgeführt, und-wird es“ auch, troß

usgeführt ist, sein Bewenden behalten, andere, bei denen es ph, nicht bis zur Ausführung. gekommen ist, können durch be- dere Geseße und Reglements ausgeführt werden, ohne daß ; grundgeseblicher Bestimmung bedarf. Das 11. Kapitel in seinen wichtigeren und wesentlicheren Theilen seitdem nöch dem Hausgeseze wiederholt , welches in voller Rechtskraft (licben ist. Was endlich die Bestimmungen über die Beam- 1, die im VIII. Kapitel gegeben sind, betrifft, so sind diese zum heil von der Art, daß sie besser nicht in einem Staats-Grund- seze gegeben wären, da sie eher ein Theil eines nah Um- inden zu verändernden Verwaltungs - Reglements , als einer derfassungs-Urkunde seyn sollten. Das Wesentlichste unter den r Verfassung * selbs gehörenden darin i die ausgespro- ene Verantwortlichkeit der Minister. Fiele diese einmal nzlih wieder weg und würde nicht wieder hergestellt, so würde, enigsicus meiner festen Uberzeugung nach, der Verlust sicher verschmerzen seyn, denn ich halte diese Garantie für äußerst wah, wo nicht fär gänzlich illusorish. N Besktim- 1g des ganzen Grundgeseßzes, durch welche die frühere Ver- sung eine wahre radikale Veränderung erhält, is die im

er deren Zweckmäßigkeit“ bekanntlich von jeher die Ansichten schieden waren und noch sind.“

Oesterreich.

Pesth, 8. Juli. (Allg. Ztg.) Die von dem Reichstage derte Deputation zur Verhandlung und Beaufsichtigung der zustellenden stabilen Brücke zwischen Ofen und Pesth hat so n ihre Si6zung geschlossen. Zur Ausführung ‘dieses großar- en Unternehmens haben sich nur zwei Konkurrenten gemel: ; das Großhandlungshaus Georg Sina in Wien und S. djaner u. Comp. in Pesth. Das erstgenannte Haus crbrt „die Brúcke auf jeder beliebten Stelle ganz den Wünschen d Bedürfnissen entsprechend herzustellen, und die beiden Ge- inden der Städte Ofen und Pesth, für die ihnen entzogenén (fünfte des Zolles, ein fâr allemal genügend zu entschädigen. igosten sollen durch Actien zu hdôchstens 500 Fl. C.M. auf, ebracht, die Actien großentheils in Ungarn verschlossen werden. Dafür be- e sich das Haus Sina cin hundertjähriges Eigenthums- ht der künftigen Brücke, Erwerbung jener Grundstücke, die rh erforderliche Einengung des Donaubettes gewonnen werden lten u. st. w. Auch das Haus Wodjaner in Pesth machte ehmbare Vorschläge. Indessen es ward fúr jest nichts de- itiv enischieden. Erst bei der nächsten Session, die im. künf- n Jahre gehalten werden soll, werden von den Konkurrenten ausfihtlichen Pläne, Bau”-Anschläge u. \. w. eingereicht wer-

Indessen läßt das Haus Sína diese Vorarbeiten bereits den ersten Englischen Ingenieurs unternehmen. Der Pro- dés Herrn Kossuth, der hier bekanntlich cine Landtags-Zeitung Manuskript herausgab, wird gegenwärtig bei der Königlichen sl verhandelt. Der Königliche Fiskus beschuldigt ihn des brechens ‘des Hochverraths (Nota inlidelitatis), worauf Ver- t des Kopfes und des Vermögens steht. Auch der bekannte hdtags-Deputirte und Assessor des Barscher Comitats v. Bag- h und einige andere Assessoren dieses Comitats sind vor die ranken dieses Gerichts auf den 23. August berufen; der genannte if ebenfalls des Hochverraths angeklagt. Der d des Räubers Sobri ist noch keineswegs gewiß. Wenig- d trennen es die Behörden nicht an. Alles, was darúber laltete, beruht nur auf unsichern Aussagen der Mitschul- 1,

S ch wes;

Genf, 12. Juli. Unweit von der Stelle, wo die alte ische Stadt Dionysia lag, die durch eine große Ueber- nmung bis auf einige in Felsen gehauene Aquäducte un- 19, stehe am Weg von Genf nach Chamouni auf dem rech- Uve:Ufer das kleine Dorf Chéêde, das alle Reisenden wegen i reizenden Wasserfalls und des etwas höher liegenden V Fuß über der Meeresfläche) kleinen Sees fennen, in 1 frystallhellem, ruhigem, mit prachtvoller Baum- Und nyenvegetation relzend geshmüccktem Spiegel si sons der fólanc Und jein Bionnassai - Gletscher zauberisch abmalte. Ye fleine See entstand am 12. October 1751 durch den ‘n Bergsturz, der damals von der Aiguille de Varens ‘am. Vorige Woche rissen sich ebenda wieder Felsen los, verschütteten bei ihrem Herabstürzen den reizenden kleinen zerstörten die herrlihen Bäume und bildeten cinen Hau- “ilder Felstrümmer an der Stelle der anmuthigen Fluth.

Spanien.

p 4 , p . Madrid, 8. Juli. Dey Minister des Jnnern hae in g auf den Uebergang des Don Carlos úber den Ebro an etschiedenen Behörden des Königreichs drei Cirkularschrei- (lassen, von denen das erste folgendermaßen lautet: Fie Regierung Jhrer Majestät weiß, daß der Präteudent nnd Auhänger bei ded schivicrigen Lage, in die sie durch ihre Ohu- in den nördlichen Provinzen verscßt worden waren, beschlossen den Krieg in das Jnuere des Landes zu verseßen, indem sie, ic Anerbietungen ihrer Gegner rechuend, sich thörichten Hoff- (n oder vielmedr persönlichen Täuschungeu überlassen, und nas d dur das Sven der Verwüslung und des Schreckens die e findeu glauben, um cinige Hauptstädte der Provinz cinnehmen h st die Hauptstadt des Königreichs bedrohen zu töunen. Es ist dics e dustrengung, welche diese grausame an ihrer Sache verzwei- tel in ibrem Todeófampfe macht. Es würde indeß unflug die gt) cin schr zur Unzeit angebrachtes Vertrauen seyn, 0% ertheidiger der Freiheit und Ehre des Vaterlandes sich der e fu und Sorglofigkeit überlassen wollten. Jene cutartetcn N ind ohne Zweifel weit weniger zahlreich, als die auten Bür- D eben so unwissend, wie sie fcig sind; aber sie haben den îut pg Bildheit voraus und fônnen überall angreifen, wo es p di i, inden sie blind cinem Jupuls gehorchen, dessen M Einhcit is. Es ist durchaus fein Grund vorhauden, an sich der Muthlosigfeit überlassen sollte; man muß vic!- utrig ende mit allen Kräften entgegentreten, die dem Geiste o19mus und der Frciheit uur irgend zu Gebote sehen.

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muß man dem Feinde jeden“ möglichen Widerstand enitgegensezeu und selbst die äußersten Entbehrungen erdulden und Alles mit Muth und Ergebung ertragen, úm diesen Krieg, der das! Land zu Grunde rich- tet und dée Nation cntehrt, mit einem Schlage zu beendigén. Unter den guten Patrioten, die das Elend dès Landes beweinen und es gehoben u schen wünschen, muß nothwendig die größte Einigkeit herrschen. vie volitischen Chéfs und die Militair-Kommandanten, die Provin- zial-Deputationen und Munizipalitätcu, die Alfalden und die guten Priester, Alle müssen sich vereinigen und nur den einen 2weck, das Heil des Vaterlandes, die Berthetdigung des Heerdes, die Erhaltung der Familie uud des Eigenthums, im Auge baben. Die höchsle Re- gierung der Königin, dieser Mutter -des Volkes, wacht unaufhörlich über der Vertheidigung des Vaterlandes; allein die Hülfsmittel des Staats reichen uicht hin, um deu vermchrten Bedürfnissen zu begeg- nen. Unsere heroische Armee is immer in Kampfe und bedeckt sich mit Ruhm; “aber fie fann nicht die Berveglichkeit unserer Feinde haben, weil ihre Verfassung, ihre Diszipiin und ihr Zweck añderer Art sind; sie fann nicht ‘alle bedrohten Punkte beschüz- zen, und ‘es ist daher nöthig, daß Jeder sich becile, zu dem entscheidenden Siege mizuwirken. Die Königin hat mich beauftragt, Jhnen, so wie der Provinzial - Deputation , der unbesiegbaren Natio- nal-Garde, allen Kindern des Vaterlandes diese Wünsche mitzuthei- len, Jhre Majestät zweifelt nicht, daß die Barbaren-Horden des blut- gierigen Tvrannen, ivenn sie dieses Gebiet betreten, ibr Grab finden werden. ,Die Regierung billigt Alles, was die Provinzial - Behörden zu diesem Zweck beschließen und anorduen. Sie überläßt Jhrem Ur- theil, Jhrem Patriotisuns und Liberalismus die Leitung alles dessen, was zur Sicherung der Ruhe nöthig ist und die Regierung wird sicts alle Hü!fsmittel zu ihrer Disposition haiten, die sie nur auf- bringen faun. Gott erhalte Sic. Pita.“

In dem zweiten Cirfülar- Schreiben befiehlt der Minister den Behörden nachzuforschen, auf welche geheimen Machina- tionen Don Carlos seine Hoffnung eines glücklichen Erfolges gründe, der ‘doch, wenn man nur auf die ihm zu Gebote ste- henden Streitkräfte sehe, unmöglich sey. - „Sie werden““, heißt es in dem Schreiben, „auf die geheimen Agenten der Empdòd- kung, namentlich auf die Fremden, die ohne bekannten Grund überall herumreisen und sehr verdächtig sind, beständig ein waclh- sames Auge haben. Für diese Leute sind unsere Gesetze nicht gemacht, und eben so wie wir denen Schuß und gute Aufnahme \chuldig sind, welche diesen Gesegen gehorchen, eben so soll auch unser Boden von denen nicht betreten werden, die jene Gesete verlesen.“

Das dritte Cirkularschreiben lautet :

_„Jhre Majcstät die Köutgin - Regentin will, daß Ew. Herrlich- feit sih mit dem Militair - Kommaudanten der Provinz, mit den Unter - Juspecteur der National - Garde: und dem Commandeur der Douaniers vereinige und unverzüglich eine allgemeine Musterung der ganzen bewaffneten Macht Fhrer Provinz, mit Ausnahme Jedoch. der- jenigen Truppen, welche in der Verfolgung der Karlisten begriffen sind, anbefehlen, um sich persönlich von deu Zustande dieser bewasf- neten Macht, von threm Geiste und ihreë Ergebenheit für die Sache unserer Königin zu überzeugen. Ew. Herrlichkeit, so wie die übri- geu Behörden, werden den Enthusiasmus aller Vaterlands - Verthci- diger zu erregen suchen. Der Zweck dieser Revue soll sevu, uns mit der. Zahl der bewaffneten oder unbewaffneten Personen be- fanunt zu machen, die am meisten geneigt sind, die Constitution der Köuigin und die Ehre der Nation zu vertheidigen. Endlich werden Sie, in Verbindung mit dem Mitiitair-Kommandanten und dem Com- mandeur der Douauiers, denjenigen Soldaten und National - Gar- disten, deren Trene auch uur zweifelhaft ist, die Waffen und Muni- tion abnehmen und zugleich zur Vertheidigung unserer Hauptstadt und der wichtigen Punkte Jhrer Provinz die fräftigsten Maßregeln ergreifen. Gott erhalte Sie. Pit a.‘

Dn der gestrigen Sißung der Cortes wurde ein Vorschlag der Herten Fontan und Falero, worin die Cortes aufgefordert werden, ihre ganze Aufmerksamkeit auf den Bürgerkrieg zu richten, so wie auf die Mittel, das Vaterland zu retten, an cine besondere Kommission verwiesen. Einer der ausgezeichnet- sten Redner” der Cortes und intimer Freund Mendizabal's, Herr Alozaga, hat bei dieser Gelegenheit sich der Opposition angeschlossen und das Ministerium heftig angegriffen.

Wissenschaft, Kunft und Literatur.

„„ Potsdanr. _Die General-Versammlung der Königl. märkischen öfonomischen Gesellschaft am 13. Juli eröfinete der zeitige Direktor, Geheime Regicrungs- und Medizinal-Rath P». Augustin mit cinem Bortrage über die neuesten ¿5ortschritte und die jeßige Lage der: Oe- fonomie als Wisseuschaft und als Gewerbe. Nach Berathung eini- ger den Vercin selbst betreffender Gegenstände gedachte man in dem General - Berichte der bedeutenden Gescheufe, welche im Laufe des vergangenen Jahres der Vibliolhef von Mitgliedern und Freunden des Vereins zugegangen waren. Demnächst wurden folgende im vo- rigen Jahre schon ausgesetzt gewesene, aber theils ungenügend, theils gax mi beantwortete Preisfragen wit erhöhten Preisen , aus dem von Seidlizschen Fouds, erneuert. Näm!ich 140 Rthlr. auf. die beste Veautwortuug der Frage: ‘wie verhäit sich die Milch-Erzeugung der Kühe zu den verschiedeucn Futterarten dersclben; bis Ende Februar 1838, Ferner 100 Rthlr, auf dic beste Abbandlung über die Lungen- seiiche und deren Enuistehung, insbesendere durch Branutweinschlempe- Futterung u s. w.; bis Ende Dezember 1838, und die im vorigeu Zahre ausgeseßtcn Yrcise von 20 Rihir., 15 Riblr. und 10 Rthir. für die meisten, volfrcichien tuud besten Bienenstöcfe und die Gewin- nung des meisten und s{önsten Houigs und Wachses (im Preußischen Staat), na Nuttscherx Methode; bis Ende Acbruar 1838. We- gen der nävereu Bedingungen wurde auf ta) Monaisblatt verwicsen. Nach Vorlegung der auf Veranstaltung der Gefeüschaft zusammen abgedructen drei Preisschriften Über die Schafpocken-Jmpfung, von Dry, Müller in Noslau, Dr, Schmidt in Zossen und Kreis-Thierarzt König zu Kyris, famen folgende Abhandlungen zum Vortrage: 1) Geschichte der Ersindung und Darstellung des Nugenus der Selbst: ervizung des gebrühetcn Häcfselfutters ven dent Erfinder dicscr Me- lhode, dem Königl. Pächter Herrn Frenz zu Peesclin. 2) Ansich- ten über die mit der Landwirthschafï zu verbindenden Fabriten, ins- besondere der Brauntwein-Brennerci und Runfkelrüben-Zucker-Fabrik, von einem Landwirthe. 3) Uebex das Erforderniß ciner allgemei- nen Prüfung junger Oefonomcn, welche aus dem Lebrlingéstande in eine sclbstständigerc Wirtbschaft überachen, von dem Jnspektor Roh- lack zu Wredoiv. #) Ueber die Berdbesserung der Weide dutch Be- pislanzung von den Defonomie- Kommissarius Nust: 5) Uebex den Nutzen der Kartoffelstärke zur völligen Mäflung des Rindviehes 2c, vom Juspeftor Nickel. 6) Bemerkungen aus Ostpreußen über die Nuttsche Bienenzucht. 7) Ueber den Nubteu und die Anlegung von Feuerkarten ¿ur Bestimmung des Ortes, wo das Feuer ansge- brochen i. S) Ucbex den Hopfenbau von Kreis - Physikus De. Müller zu Noslau und 9) über die Schlempe-Futterung, den Kar- tosfeldau und mebrere öfonomische Gegenstände, vom Gutsbesiger Griebenow zu Nieder-Schönhausen. O

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H, Unsere Stadt verlor am 28. Juni cinen ibrer berühmtesten Schulmänner in dem Direktor des Berlinischen Evmnasiums zuni grauen Kloster, De, Georg Gy stav Samuel Köpke. Er war geboren am 4, Oft. 1773 zu Mcdow bei Aufla, wo cin Vater, ein fromingefinnter Maun (deffen Urväter scit der- Reformation sämmt- lich dem geistlichen Stande angehörten), Yrediger war und erbielt felne crsite Schulbildung in Anklam, die bohere wissenschaftliche aber

Vindernisse, welcher Art sie auc seyn mögen, za fürchten,

auf dem hícfigen Joachimösthalschen Gpmuasium, das ihn 1788 in die

font Klasse aufnahm. Schon Oftern 1791 bezog er, im 18ten Le- ensjahre, die Universität Halle, um Theologie und Philologie zu stu- diren, und hörte hier besonders die Bgrlesungen der Professoren Knapp, Nösfselt, Niemeyer und Friedr. August Wolf. Schon nach zwei Jahren ging er in das väterliche Haus zurü, be- stand auch bald darauf die theologische Prüfung zu Stettin, wandte sich aber theils aus vorherrschender Neigung zur alten Literatur, theils wegen' der damals sehr bedenklichen Verhältnisse der Theologen dem Schulstande zu, der ibm für cine vielseitigere und freicre Entwickelung seines aufsirebenden Geistes geeigneter zu seyn schien, und wurde durch Vermittelung seines von ihm hochgeachteten Lehrers Meier - otto Michaeli 1793 in das philologisch - pádagogishe Seminar zu Berlin aufgenommen, wodurch er in unmittelbare Verbindung mit Fr. Geditke gerieth, dem damaligen Direktor des Seminars. Dieser erkannte bald die glülihen Anlagen des jungen Köpfe, und stellte ihn, der sih theoretisch und praftish mit Erfolg gebildet, 1797 als Kollaborator bei dem Berlinisch - Köllnischen Gymnafium zuur grauen Kloster an. Juin Jahre 1800 war cr bereits fünfter Professor an dieser Lehr - Anstalt, und wirkte in follegiali- schem und wissenschaftlihem Verein mit den ausgezeichnetsten Schulmännern und Gelehrten damaliger Zeit, mit Fischer, Spal- ding, Heindorf und dem noch zu Bonn lebenden Professor Del- brücck. Als nun cin Jahr nach dem erfolgten Ableben Gedike's 1804 der Doftor und Professor der Philosophie und Thcologie, Herr Joh. Joachim Bellermann von dem Gymnafial- und Universi- läts-Lehrsiuhl zu. Erfurt, zur Uebernahme des erledigten Direktors herberufen wurde, eröffneten sich für unseren Köpke auf derselben Laufbahn, bei den Veränderungen in dem Lehrer-Personale, neue Aus- fichten zu einer noch erhöhten und reicheren wissenschaftlichen Tbätig- feit, deren ausgezeichneter Erfolg ihn den Patronen und dem Dircf- tor der Lehr-Anstalt immer werther machte. Die Folge davon war, daß unfer hochverchrter Dr. Bellermau n, im Gefühl sciner abneh- menden Kraft, seiuen rüstigen, cinsichtsvollen und fenntnißreichen Kollegen Köpfe im Fahre 1821 zum adjungirten Mit-Dixefter sich erbat, der nun als soicher kräftig in das so umfassende Geschäft eiu- griff, und sicben Jahre darauf, 1828, als alleiniger Dircktor in das Lehramt des würdigen Emcritus cingeführt wurde, nachdem er, der Forderung der Streit schen Stiftung genügend, +827 in Heidelberg Doktor der Theologie geworden war. Neben diesem Lehramte be- schäftigte ihn seit 1810 eine Professur der Deutschen Sprache, danu der Geschichte und endlich der allgemcinen Literatur auf der allgcnmeci- nen Kriegsschule mehrere Jahre hindurch; seit 1816 aber die Mit- gliedschaft der wissenschaftlichen Prüfungs-Kommission, der er mit wenigen Unterbrehungen bis 1834, und zwar seit 1826 als Direftor derselben angehörte eine Stellung, in der sein pêdagogischer Taft wie scin wohlwollender Sinn sih besondcrs befundeten. Fun An- erfenuung dieser verdienstlichen Thätigkeit um das Schul- und Vil- dungswesen des Staats wurde ihm 1831 am Ordensfeste dic Aus- zeichnung, Ritter des Rothen Adler: Ordens dritter Klasse zu werden, zu dem er auch bald die Schleife erbielt.

Das Familien-Verhältniß, das sich unscr Köpke i. J. 1802 durch Verheirathung mit einer geistvollen Fochter des verstorbenen Super- intendenten Rohleder in Sonnenburg bei Küstrin gründete, die ihn mit fünf Kindern, vou dencn noch vier am Leben „, erfreute, be- lebte seinen natürlichen Frobsinn, und shuf ihm ein häusliches Glü, das nur durch die Kranfkheiteleiden seiner Gattin, die ibur voraus ging, getrübt wurde.

Fassen wir nun unseren Freund von der Seite unsercs Amts- genossen und Führers auf, so stcht in unserer Ueberzeugung fest, daß Natur und Kunst sich in ihm vereinigt hatten, ihn zu dem Wir- fungsfreise zu bilden, dent er vier und vierzig Jahre ange- hörte. Er hatte in seiner physischen Organisation das Gepräge eines gebornen, in seiner Kunstbildung den Charakter eines vollendeten Schulmanncs und Direktors. Sein bloßes Erscheinen war hinreichend, den Ungestüu der Jugend zu brechen und jede Sib- rung in die Schranfen der Ordnung zurückzuweisen. Die Klarheit und Präzision seiner Rede gewann auch den flüchtigsten Jüngling für seine Vorträge. Das Metall seiner Stimme, die nur in den letz- ten Jahren an Reinheit des Klanges verlor, gab seiner natüriichea Beredtsamfkeit cinen eigenthümlichen Wohllaut, der alle Hörer ange-

uchm berührte und seine gedanfenrcichen Schul-Reden zu cinem wah- reu Genuß machte. Das Bild eines Schulmannes, wie er sevn soll, hatte er schon auf der Schuie in Meierotto aufgefaßt: als jung-r Lehrer aber durch die mächtigen Einflüsse Gedife?s (dessen Name noch unter uns lebt) ausgebildet und aus beiden als gereifticr Maun sich ein Jdeal geschaffen, in welchem Kraft und Milde auf das glücflichste gemischt waren. So lebte und webte er am liebsten in der Schule, als der seinem Genius ganz zusagenden Werksiätte des Geistes Got- tes (wie Herder fie nennt), wo er, wie in feinem natürlicz:n Ele- ment, am freisien und daher am woblthätigsten sich bewegen founte. Und auf diesem Gebiete fand Köpke als Dircktor zugleich einen mächtigen Aureger in seiner wissenschaftlich bewegteu Zeit. Yu die- fer und mit dicser für eine zufünft:ge leben, lehren und fortitrcben, schien ihm die cigenthlimliche Aufgabe der Schule, die in ihren Zög: lingen die frische Ausfaat zu etner veredelten Welt, der Jdee der Menschheit näher gerückt, zu betrachten babe. Daber ging er auch gern in die gegebene Anregung der Erweiterung geistiger Gymnastik cin, ohne dadurch aus der' Einscitigkeit des cinen Exrirems in die des andern ¿u fallen, und ließ neben der alten Literatur, als dem Haupt- Bildungszweige einer Gymnasial-Anstali, noch f:cien Spielraum für diejenigen Wissenschaften, die mehr der Mit - als der Vorwelt ange- hören. So umsichtig er hier in der verhältnißmäßigen Anordnung der verschiedenen Unterrichts. Gegenstände war, fo suchte er auc) durch Anregung besserer Methoden den Weg der Wissenschaft und Geisies: bildung für die Jugend zu erleichtern. Dies that er besonders in den geographisch : historischen Désziplinen, die er vorzugsweise liebte, und in dem Deutschen Sprach-Unterricht, dessen befeuderer Einfluß auf formelle Bildung ihm nicht cutagchen fonute. Er pflegte daber von Zeit zu Zeit mit den Lehrern jedes Hauptfaches besondere Kon- ferenzen zu veranstalten, in deuen Stoff und Stufenfolge des Un- terrichts - Gegenstandes gründlich besprochen und die Ergebuisse zu wirklichen Plänen ausgearbeitet wurden. Der neueste, leider auch der legte Aft dicser Art ist vom 18, April d. h,

Doch var es nicht die Scienz allein, dic seine Aufmerksamkeit beschäftigte. Er wußte schr wohl, daß, wie Hegel in seincr dritten Ghmnasial-Rede sagt (s. desscn Werke Bd. 16. S. 174), die Stule cine Sphäre sey, welche cine wesentliche Stufe in der Ausbildung des ganzen sittlihen Charakters ausmacht. Dieser durch eigene Erfahrung Féwonnenen Ueberzeugung gemäß, richtete er die strenge Wachsamkeit auf dic Erhaltung der Disziplin, beauffichtigie sehr fleißig in cigener Person die Klassen und alle Ränwe der Ansialt, zog in jeder Monats-Konferenz die Strafbaren zur Rechenschaft und verweilte hier oft mit bewundernswürdiger Geduld bei jedem Einzel nen, der zu einer Klage oder zu wiederheltem Tadel Veranlassun ge- geben. So gelang es ihm, gesetzliche O1dnung und Regelmäßigkeit im Betragen ivie im Fleiß zur stehenden Gewobnbeit zu machen und sich in den Fortschriticu seiner Schüler der lohnendcn Früchte seiner Mühen zu erfreue.

_ Wirkungen, wie fie aus Köopfke!'s Lcitung für Wissenschaft un Disziplin hervorgingen, sczen freilich voraus, daß seine Aae 0D und Schüler dem Manne, der ibnen überall mit der rciusten Huma- nitt entoegentrat, auch vertrauen - und liebevoll sich bingegeben ha- ben werden. Wirklich war das Leben mit und unter ibm in dem Kreise sciner Amtsthätigkcit eine große Harmonie leitender, unter- stßender und folgsamer Kräfte, die, ungeachtet der verschieden u Charaktere und der sich durchfrenzenden Ausicbten, doch in ibrem !e. bendigen Fortgang ulte aufgebalten, stets zur schönsten Einheit sich verbauden. Unter seinen Genossen würdigte er jede Méinung, weun sie auch der scinigeu widersprach, miderte, wo cin Miklaut hördar zu werden dro“te, beleuchtete mit Scharfblict und Ruhe deu Zwiespalt der Ansichten, und leitete auf Resultate, die an Ende Alle befricdigten. Unter scinen Schülern stand er als ein lehrender theilnehmender, auch in der Wahl des zürnenden Auédruccs licbeu-

der Vater, der zu rechter Zeit und auf die rechte Art zu strafen und au belohnen, zu verzeihen und zu vergeseu wußte. Dórt und dbíex

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