1837 / 208 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Das neulich von der Polizei an den Staats-Sectetair des Innern abgegebene Packet mit Briefen, welche einen Anschlag gegen den Kdnig der Franzosen betreffen sollen, waren von Sir Edward Vavasour von Dresden mitgebracht und für einen Franzosen Namens Gruan bestimmt. “Einer -der Briese war an „den Prinzen“ adressirt, ein anderer an den „Herzog von der Normandie“. Gruan nannte L bei der polizeilichen Un- tersuchung einen Geschäftsträger des verzogs von der Norman- die und versicherte, daß di:ser ‘Prinz, weit entfernt, Ludwig Phi- lipp ermorden zu wollen, denselben vielmehr von Ermordung gerettet habe. Gruan soll aus dem Ministerium des Jnnern benachrichtigt worden seyn, daß er auf sein Gesuch um Zurük- gabe der Briefe nächstens Bescheid erhalten werde.

Am Montage fand hier ein kostumirter Ball zum Besten der Nothleidenden in den Schottischen Hochlanden statt, welcher an 1900 Pfund Sterling eingebracht hat.

Jn Portsmouth befliden sich jest an 1600 Mann von der vormaligen Britisch -Spanischen Legion. Sie sind einstweilen auf abgetakelten Schissen untergebracht und werden aus den Marine-Magazinen verpflegt. i

Unter den glänzendsten Equipagen der fremden Diplomaten am Tage der Prorogation des Parlaments zeichneten sich durch den Reichthum der Ver ierungen besonders die des Russischen und des Türkischen Botschafters aus. i

Die Menagerie im Regents-Park ist dieser Tage durch ein weibliches Rhinozeros, einen Tiger und zwei Löwen bereichert worden.

Herr Graham machte am Sonnabend Dublin eine Luft- reise. Der Ballon nahm eine dstliche Richtung über den Ire ländischen Kanal, und nachdem Herr Graham nur kurze Zeit in der Luft gewesen war, fing er an herabzusteigen, und der Ballon fiel in die See, ungefähr 3 Meilen von dein Platze, wo er aufgestiegen war. Ein Dampfboot, das eigens zu diesem Zwecke ausgesandt war, nahm den Lustschiffer, einige Minuten nachdem der Ballon die See berührt hatte, auf und brachte ihn nah Dublin zurück.

In der Woche bis zum 18ten d. sind aus London 609 Unzen Goldmünzen nah Hamburg, 681 Unzen Goldmünzen von Bom- bay, 113,553 Unzen Silbermünzen und 50,835 Unzen Silber- barren nah Calais, 840 Unzen Silbermünzen nah Hamburg und 8000 Unzen Silbermünzen nah Rotterdam ausgeführt worden. ; ,

Der Präsident von Mexiko, General Bustamente, hat in seiner Botschaft an den Kongreß auch angezeigt, daß Spanien Und der Papsk die Unabhängigkeit von Mexiko anerkannt ha- ben. Die Regierung hatte Kenntniß davon erhalten, daß in Chihuahua Gold- und Silberminen entdeckt worden.

In Consols war heut Abrehnung, und der Preis stellte sich bei dem Mangel an Abgebern“ wieder etwas besser. Jn fremden Fonds war der Handel schr lebhaft, besonders in Spa- nischen, die sich seit gestern um pCt. gebessert haben, inson- derheit durch das Gerücht, daß Herr Aguado eine Anleihe fúr die Spanische Regierung abgeschlossen habe. Portugiesische gingen in demselben Verhältniß besser. Süd-Amerikanische wa- ren ziemlich gesucht, besonders Mexikanische, die den ganzen Tag 22'/, à 23/2 standen; als nun vollends vor Schluß der Börse bekannt gemacht wurde, daß der Mexikanische General- Konsul so eben von seiner Regierung eine Note in Betreff der ausländischen Schuld erhalten habe , die er, sobald sie überseßt seyn würde, dem Publikum vorlegen werde, stiegen Merxikani- sche nell auf 24 à 26, und blieben zu 25 gesucht. Es hieß, Herr Hurtado sey als Finanz - Agent aus Mexiko angefommen, um ein Uebereinkommen mit den Britischen Gläubigern zu tref- fen. Columbische Obligationen stiegen um 2% und Peruanische um 1 pCt.

Mel gie i.

Brüssel, 23, Juli, Der Herzog von Decazes, der Ge- neral 4 oer der Vicomte de ( Villegontier, der Vicomte Dutaillis, der Graf Duchatel und der Graf von Croix haben sich von Lüttich nach Spa ‘und von da nach Verviers begeben, wo sie am 2sten, in Begleitung des Herrn Cockerill, anlang- ten Dort besuchten sie die Tuchfabrik der Herren F. Biolley und Leonard Doret und seten dann ihre Reise nach Aachen fort.

Die Skulpturwerke des im vorigen Jahre zu Rom ver- storbenen Belgischen Bildhauers Kessels, welche die Wittwe des selben der Regierung überlassen hat, sind mit dem Schiff „Ma- ria‘ im Hafen von Ostende angekommen. 0

Die drei jungen Belgischen Naturforscher Ghiesbreght, Func® und Linden, die kürzlich von einer Reise in das Innere von Brafilien zurückgekehrt sind, von wo sie zahlreiche und fost- bare Sammlungen von Thieren und Pflanzen mitgebracht, die von der Regierung unter die großen wissen chaftlichen Institute des Landes verthe:lt wurden, wollen im Interesse der Matur- wissenschafcen eine zweite Reise unter den Auspizien der Regie- ruag nah dem Innern von Columbien unternehmen, Dem Vernehmen nach, werden sie ihre Reise sehr bald antreten, und sie sollen zugleich von der Regierung beauftragt seyn, Aufschlüsse über Alles, was Belgiens Handels-Verhältnisse zu jenem Theil von Amerika angeht, zu sammeln. i

DEUr\ Gla nd.

Dresden, 26. Zuli. Von den Nord - Amerikani- hen Vereinêstaaten is hier ein Konsulat errichtet und damit ein geborener Sachse, Namens Rivinus, ‘der schon seit meh- reren Jahren in Amerika befindlich war, bei hiesiger Regierung afkreditirt roorden. |

Die Königl. Kabinets - Kanzlei hat unterm gestrigen Tage die Bekanntmachung erlassen: daß, da der König von seiner Reise bis zum 27s\ten d. nicht zurückkehrt, die auf diesen Tag festgeseßte dfentliche Audienz erst am 3. August stattfinden werde.

Wie verlautet, haben Se. Maj. ihre Reise bis Florenz ausgedehnt, und dadurch Höchstihre Schwester, die verwittwete Frau Großherzogin von Toskana, sehr freudig überrascht.

Karlsruhe, 22, Juli. Se. Königl. Hoheit der Großher- zog ist lekzten Mittwoch von seiner Reise nach Kissingen in er- wünschtem Wohlseyn hier wieder eingetroffen. Ihre Königl. Hoheit die Frau Großherzogin wird dagegen dort noch einige Zeit verweilen. Eben o sind {hon mit dem Schlusse der vori- gen Woche der Markgraf Wilhelm von Baden und dessen Ge- mahlin von ihrer Reise nah Ems zu cinem Besuche bei ihrem Schwager, dem Erzherzoge Joseph, Palatinus von Ungarn, nach einer Abwesenheit von acht Tagen hier wieder eingetroffen.

Wie man vernimmt, wird sich Unser Armee-Corps mit dem Anfange des Septembers zu einem größeren Mandver in hie- siger Nähe zusammenziehen, und auf der Rastatter Heide bci FaQta Ln cin Feldlager beziehen.

ah einer den Ständen heute gemachten Eröffnung ist deren Schluß auf Dienstag den 3ten kommenden Monats fest- gesezt und wird solcher von Sr. Königl, Hoheit dem Groß-

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erzoge selbst feierlich vollzogen werden. Der Sin, gleich bei Ca A der Stände Éestgesebe gewesene S [uß - Termin war schon am 10ten d. M. abgelaufen, gleichwohl fanden ihre Verhandlungen seither eine stillshweigende Verlängerung. Auper den Budgets - Berathungen, die mit großem Eifer und Fleiße fortgeseßt werden, liegen in der Hauptsache nur Bittschriften zur Erledigung vor, diese aber in schr großer Zahl. : Karlsruhe, 22. Juli. (Karlsr. Ztg) In der heuti- gen Sibung der ersten Kammer begann nach der Tages - Ord- nung die Diskussion über das Militair - Budget pro 1837 und 1838. Jm Allgemeinen bemerkte Oberst von Lassolaye : ¡Der Bericht Jhrer verehrlichen Kommission verbreitet sich über die verschiedenen Säge des Voranschlags der Militair-Verwaltung für die Budget -Periode 1887,,, so ausführlich und sahgemäß, daß eine weitere Beleuchtung derselben für überfiüssig zu erach- ten seyn dürfte. In Beziehung auf den allgemeinen Theil des selben sey mir gestattet, die kurze Bemerkung auszusprechen, daß sich der Wohlstaud der Völker nur unter dem Schuße einer kraftvollen, Achtung gebietenden bewaffneten Macht entwielt und erhält; denn nur durch sie allein, dur ihr bloßes Daseyn und würdevolles Besteheu, ist die erste und nothwendigste Be- dingung alles Gedeihens und aller Wohlfahrt, nämlich der Friede gesichert. Hôâtte sich Deutschland in früheren Zeiten schon der jekigen wohlüberdachten, seiner politischen Stellung durchaus entsprechenden Kriegs - Verfassung zu erfreuen gehabt, so würde es nicht so oft der Tummelplaß feindlicher Hèere geworden, cs würde nicht so oft den wohlbekannten Drangsalen des Krie- ges preisgegeben gewescn seyn. Nach den Erfahrungen dev lei- den leßten Dezennien hat sich die Kriegs-Verfassung des Deut- schen Bundes in jeder Beziehung als richtig bemessen erprobt, denn neben ihr, man kann sagen, unter ihrer Aegide, hat sich die heutige notorische, vielleicht beispiellos zu nennende Prospe- rität der Deutschen Völker entfaltet, nirgends sind Spurcn des so sehr gefürchteten, manchmal so lebhaft geschilderten, militaivi- \chen Druckes bemerkbar gewesen, keine feindliche Truppe hat Deutsches Gebiet betreten. Diese gewiß erfreulichen Zustände müssen jedoch gepflegt und auch für die Zukunft gesichert wer- den, und diese Sicherung, diese Pflege werden nur dadurch erzielt, daß man die Truppen vor Erschlafsung, daß man sie vor Verkúmmerung {üßt. Unfehlbar würde dieses Uedel eintreten, wenn cinestheils der jetzige numerische Bestand der Heere, der sich ohnedies bei der zunehmenden Bevölkerung schon von selbst in scinen Verhältnissen mindert, noch eine weite Schmälerung erlittez wenn anderntheils durch eben so unfruchtbare als -stôrende Formations- Versuche und durch spär- liche Beschränkungen und Ergebnisse die Corps entkräftet, ge- lähmt und gebeugt würden. Sie, durchlauchtigste , hochgeehr- teste Herren, werden ganz gewiß diese Uebelstände nicht berbei- wünschen, und daher dem Kommissions-Antrag auch in dieser Bezichung beipflichten.“/ Geh. Kriegsrath Fränzinger ging hierauf zu den von der 2ten Kammer ermäßigten Budget- Positionen über, und vertheidigte in einem auéführlichen Vortrage die Forderung der Regierung, vorzüglich in Bezug auf Montur und Hospitalkosten. Gen. Lieutenant v. Frey- stedt und Gen. Lieutenant v. Stockhorn {lossen si diejer Ansicht an. Bei der speziellen Diskussion genchmigte die Kam- mer die von der andern Kammer beschlossenen Budjetsätze, stellte aber nach den Vorschlägen der Kommission bei den Positionen, wo die von der hohen Regierung geforderten Summen nicht vollständig bewilligt worden sind, anheim, im Falle des Be- dürfnisses mehr zu verwenden. i N Ver Po T A, der zweiten Kammer begehrte Abgeordnete Knapp bei der erichterstattung über die Bade- kasse zu Baden das Wort, und wünschte, das die Regierung Veranlassung nehmen wolle, dahin zu wirken, daß die Spiel- banken in den Deutschen Bädern im Interesse der Moralität aufgehoben werden. Lauer erläuterte den Unterschied zwi- schen dem Spiel in Baden und dem Lotto, und zeigte, daß ersteres mehr das Spiel cines Privatzirkels sey, und daß man durch das Verbot desselben den Gewinn nur dem Auslande und verderblichen geheimen Spiel-Gesellschaften zuwenden würde. Der Minister des Junern bemerkte hierzu noch, daß, wenn das Spiel in Baden noch nicht bestände, sich gegen die Einrich- tung allerdings Manches anführen ließe. Es handle sich aber gegenwärtig bloß um Präfung der Verwendungen, und aus den vorgelegten Uebersichten sey zu erschen, daß die Gelder vollkommen ihrem Zweck entsprechend verwendet worden seyen. JÎn der 63, Sibung der zweiten Kammer am 2ksten d. wurde der Geseb-Cntwurf „die Bildung eines besonderen stän- dischen Ausschusses zur Prüfung größerer Geseß- Entwürfe be- treffend‘, hauptsächlich veranlaßt durch das beabsichtigte neue Straf-Geseßbuch, erörtert und angenommen. Die Kommission besteht aus 3 Mitgliedern von der ersten und 6 von der zweiten Kammer. Bloß 5 Stimmen, (Welker, Knapp und v. Îbstein) waren gegen das Gesez. Welker äußerte sich besonders da- gegen , daß nur eine Komwission seyn sollte, Er wollte aus jeder Kammer cine.

Des erer

Wien, 22. Juli. (Schles. Ztg.) Berichten aus Ischl zufolge, sind Jhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin am lten d. Nachmittags im besten Wohlseyn daselbst eingetroffen und mit feierlihem Jubel begrüßt worden. m Morgen des- selben Tages waren der Erzherzog Franz Karl und Gemahlin, und Tags zuvor die Prinzen und Prinzessin, Kinder desselben, in Jcl angelangt. Beide Majestäten werden nun einige Wo- en die dortigen Bäder gebrauchen und es heißt neuerdings, daß auch Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Ludwig sich auf kurze Zeit nach Ischl begeben wolle. j

Der Königl. Preußische Gesandte bei der Ottomanischen Pforte, Graf von Königsmark hat heute auf dem Donau- Dampsschiffe seine Neise fortgeseßt, um sich auf seinen Posten in Konstantinopel zu verfügen. s

Die hier verweilenden Türkischen Offiziere wohnen fast regelmäßig den Uebungen der hiesigen Garnison bei, Man sieht dieselben nicht selten sogar in Reih und Glied an der Stelle unserer Offiziere, welche ihnen von diesen aus Gefällig- keit mit Zustimmung der Ober -Öffiziere momentan überlassen wird, mitmarschiren.

S ch weiz.

Zär ich, 21. Juli. (Allg. Z.) Die Tagsaßung, welche gegenwärtig in Luzeru versammelt is, wird so ziemlich von der ganzen Schweiz mir großer Gleichgültigkeit betrachtet. Jeder- mann weiß, daß in der Hauptsache, einer Reform des Bundes von 1815 oder einzelner Theile der Bundes - Verfassung, die so überaus nothwendig wäre, nichts geschehen wird, und daß die vis inertiae cher zu- als abgenommen hat. Die auswärtigen Angelegenheiten erregen aber diesmal das dffentliche Juteresse eben so wenig, Allerdings ist noch ein zweifacher Stoff zu Er-

drterungen mit cinzelnen Mächten vorhanden, wird aber kau

Zwar hy ( wegeiie erlangt hat, anderntheils auch in der unverkennbaren Ab-

zu bedeutenden Differenzen Veranlassung geben. erkt der Nepublikaner, daß von Englischer Seite

des Naterischen (nicht Materischen, wie es gewöhnlich deb lie, Aber unsesièn zu

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Erbes ernste Eröffnungen zu erwarten seyen.

Gerichte, vor denen die Sache verhandelt wird, werden wo | so rechtlich verfahren, daß keine begründete Klage crho zu bedauern, daß unsere Regi daf

werden kann. Es ist freilich 4 rung zuerst nicht sorgfältiger verfahren ist, und zu hoffen,

sie nunmehr eiu Q werde, daß die Forderung cines Abzy )

auch von dem

eile der Naterischen Verlassenschaft, welch

außer ihrem Gebiete liegt, allen gesunden Rechts-Prinzipien 4y wider läuft, und daß es im Geist eines freisinnigen Verfahrey

liege, auch von dem innerhalb Unseres Gebietes liegenden Vyj mögen feinen Abzug zu fordern, sobald nur von Englischer Sj

er gehörige Zusicherung ertheilt wird, daß die Verlassenschaft Caats A Schweizer ebenfalls ohne cinen besonde Abzug herausgegeben werde. Dergleichen vêlkerrechtliche Verhih nisse müssen ihrer Natur nach auf Gegenseitigkeit beruhen. (j zweiter Anstand scheint von Seiten der Französischen Gesandtschj zu drohen, wenn man wenigstens den Andeutungen Schweizeriscy

Blätter trauen darf. Auf cine plumpe Weise wird nämlich

Gesandte von den Berner Blättern verhhnt. Nun hät ly

dies der Berner Gesandte absichtlich unterlassen, ihm den h Der Botschafter, der ohnehi

fömmlichen Besuch zu machen.

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etwas empfindlich zu seyn scheint, soll nun diese Veranlassy

ergreifen wollen, um Genugthuung zu fordern, Aber auch di

widerwärtige Jncidenz- Punkt fann unmöglich von Bedeuty / seyn. Für Jujurien der Zeitungen sind die Gerichte da. An |

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mag die Gesandtschaft sich wenden, direkt oder durch „BVermiti lung der Regierung von Bern. Für diplomatische Unhöflichkeiy hat man auc wieder diplomatische Unhöflichkeiten, und neben bei guter Gelegenheit materielle Nachtheile zu gewärtigen.

her sind sie immer unklug. Aber jene zum Gegenstand ti eigenen, weiter nichts umfassenden Erdrterung zu machen, wi auch anderswo schon nicht wohl angehen, fär die Schweiz q

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ganz absurd scyn, indem der Sinn für dergleichen feine Eily terungen hier so ziemlich allenthalben fehlt, somit über etw verhandelt würde, was der eine Theil nicht verstände. Ch

darum darf man aber auch diplomatische Unhöflichkeiten,

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von einem Kantonal - Gesandten auf der Tagsaßung vorfomn mögen, nicht hoch anschlagen, und gar wohl das submisfe u ebenfalls undiplomatische Benehmen anderer Gesandten, ob wie der Republikaner sagt, das Zuviel der einen mit dem Z

wenig der andercn Seite in Abrechnung bringen. J tasl.lEn.

Neapel, 13, Juli. Offizielles Cholera-Bulletin von Ne pel vom 83. auf den 4. Juli: 374 Todte; vom “ten auf d

oten: 376;

vom ôten auf den Eten: 329; vom Eten auf d

iten: 314; vom T7ten auf den Lten: 338; vom Kten auf d Iten: 365; vom 9ten auf den 10ten: 316; zusammen 2} Todte. Cholera - Bulletin von Palermo vom 28. auf di

29, Juni: 60 Todte; vom Wsten auf den Zsten: 183; y

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3Wsten auf den 1. Juli: 247; vom Isten auf den Lten: 3; vom 2ten auf den ?ten: 502; vom ten auf den ten; 9h vom ten auf den öten: 712; vom sten auf den bten: 835 vom 6ten auf den Ttet: 995; vom Tten auf den Lten: 1190

Bei der allgemeinen Bestärzung, die in Palermo herischt, wi es wohl nicht möglich gewesen seyn, cin genaues Verzeichniß d Obige Angabe kommt indeß aus #{ck

Sterbefälle aufzunchmen. glaubwürdiger Quelle. Ein Umstand, der das Uebel wohl verschlimmern mag, is der, daß alle Todten in den Häusern gen bleiben, da sich Niemand findet, der dieselben wegtra

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will, Um den Zustand dieser unglücklichen Stadt in scine?*ganze Gréßlichkeit zu fassen, muß man wissen, daß von der Bevdölte rung sich ein Drittel geslüchtet hat, dieselbe also auf etiva 11 bis 115,00 Menschen reduzirt ist, und dabei aller Hülssmitte entbehrt. Die Aerzte sind geflohen, und die Apotheken gleid

allen Läden und Buden geschlossen.

der Regierung sind dahin abgegangen, theils mit Truppen y

Alle ausgerüsteten Schissän es kannte, zu rechtfertigen.

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Verstärkung der Besaßung, theils um die in Urlaub gewesey

zu ihrer Garnison zu bringen; eben so schickte die Regien

Proviant, Arzneimittel, so wie cinige Aerzte ab, und meh Hundert Galceren - Sklaven, die das Amt der _Todtengril übernehmen, und nach“ glücklich verrihteter Arbeit in Freijd gesest werden sollen. Hier in Neapel bemerkt man ein lan!

mes Abnehmen; dagegen greift die Seuche in den Umgebun mehr und mehr um sich. Spanten. Madvtd, 15. JUli.

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Im Eco del Comercio liest m

¿Der Graf del Asalto, politischer Chef von Madrid, hat d

sten ‘Proclamationen an die Bewohner von Madrid erlas um sie über den Marsch des Don Carlos zu beruhigen, det dem treuen Catalonien weder Proselyten noch Subsistenzm gefunden, aber Leute und Pferde zu Dußkenden verloren |

j

Wenn man das Uebel kennt, so ist schon ein großer Schritt}

Heilung geschehen.

Sollte der Prâtendent die Hauptstadt

greifen, so würden die Bürger derselben zu ihrer Vertheidizu!

hinreichend scyn; und da San Pedro, von nur 150 Hell

vertheidigt, allen Karlistischen Truppen Tro6 geboten hat, hat Madrid nichts zu fürchten. Die Rec ( M6 Sicherheit Aller. Der politische Chef .zöhlt auf den Beis aller guten Bürger zur Aufrechthaltung der dffentlichen 0 nung und zur Entdeckêung der Machinationen der Feinde.

Moldau Und Wallach éi.

Bucharest, 12, Juli. (Schles. Ztg.) Die in neu Zeit getroffenen Veränderungen in den Türkischen Stattha! schaften legen die Absicht der Regierung an den Tag, ihre F

Die Regierung wacht über d

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zu verringern, indem sie die kleineren Paschaliks mit den n tigeren vereinigt, und so das Ansehen und die Kraft A i probten Männern, welche sie an die Spi6e derselben zu

bemüht ist, erhöht. Diese Absicht is in vetschiedencr e eine gute zu nennen, schon insofern, als dadurch cine N terung in den Verwaltungskosten erzwecckt und zugleich 6 gierung ein kompakteres Ansehen gegeben wird, In diejem i ben genügt der Pforte jeder Anlaß, um einen kleinen P seiner Functionen zu entheben, wie wir in ganz Zeit an den Pascha's von Varna, Arlona , i und anderen geschen haben, deren Gebiet mit den

E, j ani alterschaften von Silistria und Rustschuk, Trikola und V Ie Ueber den Grund der gegenseitigen M

vereinigt wurden.

(cid 30 d F! Meisten Depositen - Banken e der ‘Prä

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sesung Emin Pascha’s von Trikola und Mustapha A

von Ädrianopel herrscht nur eine Ansicht. Sie geschah theils um dem Mustapha Pascha damit einen Beweis de 4 kes und der Zufriedenheit der Regierung mit seiner bishe i Verwaltung und insbesondere mit seinem energischen v bei der leßten gegen das Leben des Sultans gerichtet 9

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g Vershwdrung zu liefern, indem durch die besprochene Ver- igung die Statthalterschaft: von Trifkala die größte Wichtig-

das bishérige System ‘gegen die ändern - und statt der Strenge Emin Pascha's Geschicklichkeit, Güte und Milde Mustafa Pascha’s zu er- oben. Dem jungen Griechischen Königreiche muß diese Aende- ng sehr erwünscht seyn, und es dürfte dieser Schritt als der e zu einer vollflommenen Annäherung und freundschaftlichen ialeichüng zwischen der Türkischen und Griechischey Regie- ng zu betraten seyn. Emin Pascha, dessen Ansehen durch ige erlittene Schlappen - viel eingebüßt hatte, hat durch die ersebung nah Adrianopel nichts in seinem Range verloren. ns rechte Donau-Ufer is von der Pest furchtbar heimgesucht, sind nur wenige Orte noch ganz von dieser Seuche verschont. Serbien hat sich noch kein Fall ereignet. Fürst Milosch hat j durch Absperrung und Sicherung seines Landes vor dieser age hon jeßt ein unsterbliches Verdienst erworben.

Türkei. Die Times enthält nachstehendes Schreiben aus Kon-

Rebellen in - Thes-

ntinopel vom 28. Juni: „Seit der Rückkehr des Sultans

ch der Hauptstadt erwartete man zuverlässig Veränderungen dem Türkischen Ministerium und wichtige Reformen in der eren Verwaltung. Es is bekaint, daß er bei seiner Rück- jr sich in den heftigsten Ausdrüken gegen seine Minister dar- r aussprach, daß er s{hmerzlih getäuscht worden sey, indem die Lage seiner Unterthanen ganz anders gefunden, als er partet habe. Auch machte er dem Divan die stärksten Vor- rfe darüber, daß derselbe ebenfalls sein Vertrauen getäuscht dan dem Plunderungs -System, unter dem das Land übet- seufzt, Theil genommen. Ein so wichtiges Faktum, wie

Mißfallen des Souverains im Orient, erklärt die fúrzung der hohen Beamten der Pforte, von dencn er bemüht war, die bevorstehende Gefahr von seinem jupte abzuwenden. Der drohende Sturm ist endlich losge- hen und das erste Opfer seiner Wuth war Wassaf Efendi, cher in den lebten vier Jahren die Zügel der Negierung un- schränkt führte. Er ist zur“ Verbannung auf Lebenszeit ver- heilt worden. (Siche Nr. 206 der Staats-Zeitung.) Die deckung, in welcher Unwissenheit über den wahren Zustand Angelegenheiten er von jenem schlauen Hofmanne gehalten ede und die Aufdeckung der schändlichen Ränke desselben, hat lich den Sultan aus seiner Léthabaté erweckt und ihm die thwendigkeit gezeigt, die Schranke, welche die Ränke seiner gebung zwischen ihm und dem Volke errichtet hatten, nie- zureißen und zu dem Gebrauche der Chalifen und“ Sul- ( en Zeiten zurückzukehren und wöchentlich zweimal hen Unterthanen Audienz zu ertheilen. Um die Ein- chung der Hofleute in die öffentlichen Angelegenheiten fsam zu verhindern, is am Sonntag ein Ferman er- jen, wodurch einem Jeden, er sey wer er wolle, Zutritt zu dem Palaste des Sultans ohne besondere Ein- ung Sr. Hoheit selbs untersagt wird. Alle Gesuche an den lan müssen künftig dem Groß-Wesir übergeben werden, durch n Jener auch seine Entscheidung den Parteien mittheilt. ieses hohe Amt, welches jest Rahuf Pascha bekleidet, soll, je es heißt, dem Pascha von Adrianopel, De Pascha, ertragen werden, der durch Aufdecung der änke des assaf Efendi in der Gunst des Sultans schr gestiegen

Weiteren Veränderungen im Ministerium sicht man dlich entgegen. Als gewiß betrachtet man die Entlas- g des Ministers des Innern und Achmed Pascha's der Admiralität, weil Beide mit Wassaf Efendi r intim waren. Perteff Pascha steht zwar in hohem Rufe 1 Rechtlichkeit, allein es dürfte ihm sehr shwierig werden, h gegen die Beschuldigung, das- Verfahren seines Schwieger- nes Wassaf Efendi’s dem Sultan nicht angezeigt zu haben, (s ihm nicht unbekannt seyn konnte, wenn das ganze Publi- Î Die Feinde von Achmed Fro- Pascha behaupten , er sey dec intimste Freund von Wassaf (idi gewesen, allein unparteiüische Personen versichern, daß er, ob- une Krearur des Paschas und durch ihn dem Sultan empfohlen, nh sofort seinen Einfluß gegen seinen Wohlthäter benußt habe. vernennung eines neuen Admirals ist indeß nicht unwahr- lich, va Achmed Pascha dem Sultan wiederholt erklärt hat, „er jenem Posten nicht gewachsen sey. Tahir Pascha, twel- lam 25sten hier angekommen is, würde vielleiht wieder zum jüudan Pascha ernannt werden, wenn nicht die cinfiußreich- 1 Männer bei Hofe seine unversdhnlichen Feinde wären. li Bei, Oberst der Kaiserlihen Garden, ist gestern nach ndon abgereist. - Er überbringt dem Türkischen Gesandten da- i, Reschid Pascha, cinen Chren-Mantel, ein Schwert und Aden und zugleich die eigenhändig vom Sultan geschriebene sirderung, nach Konstantinopel zurückzukehren, um das Amt Reis-Efendi zu übernehmen. Die Russen follen (wie be- gemeldet), in SIRNeR gelandet seyn und bei Policat ein il errichtet haben. Da es jedoch seit kurzem an direkten richten aus jenem Lande fehlt, so läßt sich nicht bestimmen, Jenes Gerücht wahr is oder niht. Da ich aus den Zei- gen ersehen habe, daß Lord Dudley Stuart zu wissen inschte, ob die Russen im Besib cines Forts in Sudschuck- eth seyen, so habe ih in dieser Beziehung Erkundigungen Zezogen und bestimmt erfahren, daß es nicht der Fall ist. 15 nächste Fort, welches sie in der Bai von Sudschuck be-

Fe, ift das von Dobba, sechs Seemeilen von Sudschuck.“/ Vereinigte Staaten

x e von Nord-Amerika. ew-York, 1. Juli. Die Re ierung der Vereinigten

Maten hat die Rückgabe der vor ‘tiger Zeit durch aa legêschiff ¡¿Natschez“/ genommenen Merikanischen Brigg ver- l, wie denn auch die von den Mexikanern gefangen genom- nen Mannschaften und Passagiere von Nord- Amerikanischen ien wieder auf freien Fuß gestellt worden sind.

Vorgestern hat in New - York eine Versammlung stattge- den, um schon jest die Kandidatur des Herrn Daniel Web- zur künftigen Präsidentenwahl vorzubereiten. Jn Folge der Einstellung der Baarzahlungen von Seiten hg isten j ' ' sident Herr van ; 1 verordnet, daß die dffentlichen Gelder fortan nur bei a Banken niedergelegt werden sollen , die fortführen, in vem zu zahlen, wenn es mit Sicherheit geschehen könne; ten Falle nur bei solchen, die, wenn es gefordert wird, heit für die baare Nückzahlung geben. Die Zoll - Ein- hg E New-York haben bekannt gemacht, daß die Abgaben falle en - Waaren baar ohne Diskonto zu entrichten , widri- steh À er unter Regierungsschloß , den dadurch entstehenden lich. nterworfen, zu legen seyen, mit Berechnung von 6 pCt. i get Zinsen bis zur ahlung der Abgaben, die sodann in

Visten von drei und 6 Monaten entrichtet werden sollen,

Für den größeren Theil der Garantieen für ihre Baarzah- lungen, welche die New-Yorker und audère Banken, ihren Frei? briefen zufolge, gestellt haben, kann im Anfange des August die Realisation verlangt werden ; man will aber, um den Kredit nicht noch mehr d" benachtheiligén, damit sehr behutsam zu Werke gehen, auch s\o viel möglich Prolongation gewähren. Die Rückkehr zu Baarzahlungen in irgend einem merklichen Grade scheint entfernter als jemals.

Die lebten Nachrichten aus Florida lauten 1oieder ungün-

stig; es ist kein Zweifel mehr, daß die Indianer sich emsig vor- bereiten, um der unter Lieutenant Powell wider sie bestimmten Expedition entgegenzutreten, _ Aus Havana vom 10. Juni wird von keiner Besserung in den Geschäften gemeldet. Das hon lange bestandene Miß- trauen währte fort, ja es hatte sich noch vergrößert, und der Stand der Dinge war, wie die Briefe sagen, der Art, daß er wenig Hoffnung gestatte.

__ Zeitungen aus Carleston bis zum 24. Juni enthalten viele Klagen über den Drük, der auf dem Handel in Folge der Einstellung der Baarzahlungen ruht, da“ das Vertrauen einen so allgemeinen Stoß erlitten hat, daß es {wer hált, selb gute Wechsel zum Diskonto unterzubringen. Viele=Angrisse wurden auf die Bank von Súd-Karolina und ähnliche Anstalren geführt, weil ste niht im Stande gewesen, baar zu zahlen, und ihnen daher der jeßige Zustand erwünscht gekommen D, Um die Einldsung ihrer Noten aufzuschieben. Die Bank von Süd- Karolina, welcher Jemand vorwakrf, sie könne nicht 5 Dollars baar zahlen, antwortete eben so dffentlich, sie könne alle von ihr ausgestellten Verpflichtungen baar einlôsen, lehne es aber unter den vorhandenen Umständen und nah dem Gutachten einer Versammlung von Bürgern, durch welches sie sich darin ge- rechtfertigt finde, ab.

Den jüngsten Berichten aus Texas zufolge, war die Geld- Krisis auch dort empfindlich verspürt worden, und es war eine Bill, wonach die Kriegs - Operationen ausgeseßt werdèn sollten, im Senate passirt; ob auch im Repräsentantenhause , meldet man nicht. Es herrschte große Unzufriedenheit unter dem Volke wegen des unbeschränkten Urlaubs, der cinem großen Theil der Tl'uppen ertheilt worden, wegen der Verzögerung der Erdfnung des Amtes für den Länderei-Verkauf und vor Allem wegen des Speculationsgeistes auf Ländereien, den manche Kabinets - Mit- glieder für sich selbs blicken ließen. So nahm denn die Ovppo- sition gegen die Regierung immer mehr zu. Der in Texas erscheinende Telegraph theilt verschiedene Dekrete des Kongresses aus der vorigen undder jeßigen Session mit, worunter sich eine Akte zur-besseren Vertheidigung der Nordgränze befindet, nah welcher sogleich ein Corps auf eine Dienstzeit von sechs Monaten an- geworben werden sollte; ferner dic Akte zur Erhebung von Ein- fuhr- Zöllen. Nach dieser sollen unter Anderem alle Weine, Biere und geistige Getränke 45 pCt. vom Fakturawerth auen, Seidenwaaren 50 pCt., Zucker und Kaffee 214 pCt., ec 25 pCt., Brodstoffe 1 pCt. Stangen- und Guß-Eisen 10 pt, grobe Tücher, Schuhe, Decken, Zeuge halb von Wolle und Baumwolle 10 pCt., alle anderen Waaren 25 pCtr. Schiffe von und über 10 Tons, die von einem auswärtigen Hafen kom- men, zahlen 25 pCt. Tonnengeld. Eine Akte ermächtigt den Präsidenten zur Bestimmung der Gränz-Linie gegen die Ver- einigten Staaten. Die Ausseßzung der aktiven riegs - Operag- tionen war nach einer warmen Diskussion bis dahin beschlossen worden, daß General Moctezuma (der nun bekanntlih im Kampfe geblieben ist), ins Feld gerück# seyn würde, weil man meinte, daß dann 1200 Texianer ohne alle Schwierigkeit Ma- tamoros würden einnehmen können.

Die Nachrichten aus Mexiko hatten in New-Orlea ns, wie man vom 21. Juni schreibt, ein beträchtliches Sinken des Silber - Preises veranlaßt, der gegen Noten der dortigen Ban- fen zu 10 bis 12 pCt. angeboten war. Die Banken legten nach einander ißren Status vor; zuversichtlih gab man die Stadtbank fär vollkommen folvent aus, und es scheint, daß die meisten anderen nur Zeit und Unterstüßung von der Legislatur des Staats bedürfen, um sich ganz aus Va Verlegenheiten zu ziehen. Einige der nicht mehr baarzahlenden Banken hat- ten auch ziemli willig disfontirt, obgleich wegen der Handels- Stockung nicht viel Diskonto verlangt wurde. Die Hranzösi- schen noch baarzahlenden Banken verhielten sich, nah dem Wil- len ihrer Direktoren, unthätig , so daß der Handelsstand von ihnen und der großen Baarschaft, deren sie sich rühmten, fkei- nen Nukßen spürte. Am 19. Juni hatte man zule6t Nachrich- ten aus Liverpool erhalten , die solchen Inhalts waren , daß sie auf den Fall der Baunmitvollen - Preise wirkten; inzwischen war doch Einiges gekauft worden, um statt Rimessen zu dienen.

Wan

B erlitt, 28. Juli. Man schreibt aus Düsseldorf vom 214, Juli: „Gestern wurde hierselb der fünfte Rheinische Pro- vinzial-Landtag geschlossen, nachdem derselbe zwei Monate lang versammelt gewesen war. Nachmittags waren die Herren Land- tags-Mitglieder zu cinem Abschiedsmahle vereinigt, welches der Königl. Kommi arius, Ober-Präsident der Rheinprovinz, Herr von Bodelschwingh - Velmede, denselben im Breidenbacher Boe gab. Es wurden dabei von mehreren Mitgliedern Reden ge- halten und Toaste ausgebracht, von welchen leßtern vorzüglich der auf das Wohlseyn unsers allverehrten Königs mit der größ- ten Begeisterung aufgenommen wurde, Das Mahl, bei wel- chem die freudigste Stimmung herrschte, währte bis 8 Uhr Abends, und die Mitglieder trennten sich in der O Eintracht, sich frohes Wiederschen nah 3 Jahren wünschend.““

Berichtigung. Jm gestrigen Blatte der St. Ztg., S. 838, Sp. 1, Z. 27, statt: „Herrn Trebatio“‘, lies: Bern. (Bernardinus) Trebatia; ferner daselbst Sp. 2, Z. 17, statt: „Lolumuae“, lics: Camoenae.

Aufruf zur Hülfe für die Abgebrannten zu Schleiz im Preußischen Voigtlande.

_Am 3ten d. entstand in einem Hause, an der oberen Seite des bicsigen Marktes, wodurch, konnte bis jeyt noch nicht ermittelt wer- den, cine fürchterliche Feuersbrunst und griff mit fo unbezähmbarer und verheerender Gewalt um sich, daß es den hiesigen Rettungs: An- stalten und der angestrengtesen Hülfe der aus der Umgegend herbei- geeilten, mit ed!er Selbstaufopferung retteudcn Menschenfreunde, nur den fleinsten Theil der Stadt zu erhalten gelang. Gegen zweihundert dreißig Privathäuser, von denen nur die fleine Hälfte gegeu Feuer- schaden gesichert ist, das große und s{chöne Fürstliche Residenz-Schlof, die Fürsklichen Kammerguts - Gebäude, der Wittwensiy der Fürstia, das Amthaus, die Louisenburg, das Rathhaus, die Stadlkirche, das Lyceum die Mdchenschule, die Wohnungen der Geistlichen, zwei Traudhäuser, überhaupt fast alle Fürsilichen und öffentlichen Gebäude, mit wenig Worten: die ganze Stadt innerhalb der Ringmauer,

wurde binneu drei Stunden eiu Raub der Flammen, und gegen 450

Familien . ihres Obdaches und weglichen Habe ,

deren Rettung die Schnelligkeit verbreitenden Flammen

des größten Theiles sih mit vereitelten, beraubt.

ihrer be- überraschender Trosi-

los sehen einige Tausend Unglöcflicher mit thränenvollen Aus-. gen vor dem Aschenhaufen ihres vernichteten Glückes, ciner traurí-

gen Zukunft entgegensehend, und

richten ihre jammervollen Vlicke

bittend auf ihre Mitmenschen, da nur die Hülfe dieser ihr erbarmcus-

werthes Loos einigermaßen zu lindern vermag.

Wir wenden uns

daher vertrauenévoll an edle Menschenfreunde, in deren Brust Ges fühl für menschlihen Jammer lebt und cine Aufforderung zur Lin- derung desselben daher Anklang findet, und bitten Alle, zu denen un-

ser Hülferuf dringt, dem Elende

der Abgebrannten, dessen Größe

Worte nicht ußzuduliden vermögen, nah Kräften abzuhelfen. Auch

die geringste Ga

e werden wir mit innigem

Danke annehmen, ges

wissenhaft vertheilen und seiner Zeit öffentlih Rechuung darüber ab-

legen. Ju Berlin will die

-

resp. Haude und Speuersche

Zeitungs-Expedition Geldbeiträge gern in Empfang nehmen. Schleiz im Voigtlande, 15. Juli 1837. Das Hüifs- Comité.

Weißker Justizrath.

Knoch Bürgermeister.

A. G. Weißker Kaufmann.

Sagen und Mährchen aus Potsdams Vorzeit. Ge-

sammelt von K. v. Reinhard.

thätigkeits-Vereins. dinand Riegel. 224 S.

Zum Besten des Wohl-

Sea 1837, Verlag von Fer-

Vielleicht dürfie mancher Leser den Titel- dieses Buches uicht ohne Kopfschütteln anschen, denn während man die schöne Havelstadt

reich wciß vergangenen Zeit, wird man ihr do daß sie an Sagen und Mährchen

an historischen Erinnerungen aus ei

allzu schr verrufene Bodenbeschaffenheit unserer Gegenden mag noch

weniger cinen Reichthum von Poesie ertoartcn lassen. ger aber wird man durch die Lektüre seibst überrasch um cs gleich zu sagen, so halten wie mehreres, w Tradition mitgetheilt mird, für so vollgülii

zu fürchten braucht.

Was wir dem Verfasser am ersten erlassen hätten, ist die Einleis

tung; denn obwohl gut und einschmeichelnd g: schrieben, i Fiction erfaunt und nicht eben neu. Eine geheimnuißvoll geschilderte Alte ir soll im Jahre 1812 den: Verfasser dicse Sagen mitgethci!t h er nach dem Befrciungskriege zurückgefchrt, h sucht, und leider scy ihm nur ein kleiner dächtuiß geblieben, welche ex uns hier mittheilt. zum Handwerk gehört, so soll es w rathen werden, welche selbst cin flein wenig cingeweiht sind; alcin wir hegen vielmehr die Ueberzeugung, daß diesen Sagcn mit dichte- nachzudelfen, eher ein Verdienst als ein Tadel sey, weun nur der Erfolg die Rechtfertigung übecruiunmt. Obivohl der Verfasser keinerlei N

záhlung doch gar zu leicht als

risher Hand hier und da

und wir noch weniger sogleich

den, denn unvergleichlich hat er

und bei reichem Ausdruck do b6

gd und dech wieder leicht

ährcheu und Sagen erzählt seyn wollen. (Liefelds Grund“, eine eigenthümliche N reizendste und gefälligste Stück der Zuelle von Templin“ seyn, worin weht und eiu fleines Mädchen so graziós und plastisch vor Augen gestellt ist, als es nur irgend einem Dichter gelingen fann, dichtete hier wahrscheinlicy das Volk.

in denen mehr die bildende Hand

wir besonders auf „die fliegende Frau“

erfinderisch allerlei merkwürdige nischen Aberglauben zu cinen dem es wcder an poetischem Ton fehkt.

Interesse uo In anderen Stlicíin, t nicht vollig gereift und abge¡chlossen v sirebenu, sie zu vervollständigen, weniger glüctiich. was es sagen will, locfer s{chwebende At einen hinzugebrachten Gedanken nicht b auch poetische Wahrheit, Bedeutun am roenigsten Würden wie gerathen durch cine mehr romanaz:tige Quthat und Ausführung aufhe!fen zu wollen, und das Moderne und Sentiment ( ben. Desgleichen hat uns des Verfassers Bemühen, einige vollig hi« storische Stoffe durch Eiuwcbung d N der Sage hinüberzuzieben, nicht zugesagt ; gemerft, und dana if die Wirkung eine entgegengesezte. Auch der Nas turschilderung, worin der Verfasser, bei d offeubar eine Stärke besigt, hätten wir fung gewünscht, weil alles ausdrücflid gläubigen Sagen: Einfalt wviderstrebt.

um so éfter darauf hingewiesen, als er hiermit die nicht

Ueberbieibsel von Ganzen

uraltem zusammengestellt

flicßende Quelle heimischer Sagen- Poesie verstärken mußte.

Weun unsere Gegenden, fo wie denn der ganze land, an solcheu Ueberlieferungen verhältnißmäß westeu, so ist der Grund davon wohl hauptsächlich in der w völferung zu suchen, indem die ältesten Einwohner, Semnonen, von den Wenden, und diese wieder von den Deutschen verdrängt wurden, wobei denn jedesâmal die Sage v mußte, da es feinen Uebergang von dem Betwußtscyn des einen Voifs zu dem des anderen gab. Doch schcint es au zu haben, und gewiß danken wir es groß

Eifer des gegenwärtigen, daß das

Reichthums und Reizes den Vergleich mit in Gegenden, die für die Sage be scheuen darf. Das Büchlein ist Jh

fums empfehlen möchten.

E

B erle

B00 r @,

Den 28. Juli 1837. Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel.

l 1er nicht längst ch fein solches Alterthum zutraueu, ergiebig seyn könnte, und die uur

Desio freudis- t werden, und as bier aus alter 9, daß es fein Vorurtheil

wird die Ers- ist als solche 1 eincr Mühle aben; ais abe er sie umsonst ges Theil der Sagen im Ge- Weun dergicichen ohl eigentlich von denen nicht ver-

achweisung sciuer Quclen gicbt, | , denseiben nachspüren kounten, so scheint doch das Büchlein selbst für ein aufmerfsames Auge scin Vers halten zu dem Stoff nicht zu verhehlen. D lich, daß gerade die besteu Stücke, ansmachen, aus inneren Gründen Je geringer hier das Verdienst des Verfassers in de seyn scheint, um so höher muß das der Dar

a ist nun besonders trést- welche den Werth der Sammlung fich als wahre Sage fundgebenu. r Erfindung zu stellung angeschlageu wers den Ton getroffen und festgehalten chst cinfach, zuglei treuherzig und und anwutbig erzählt, ganz wie Viel Poctisches enthäit äubersage; aber wohl das anzen Sammlung möchte „die o viel Heiterkeit und Unschuid

und doch Von solhea Stücfen dagegen, des Verfassers hervortritt, machen aufmerksam, werin sinnreich und heids sind, ch an aiterthümlichcm vo der Verfasser die Sagen orfaud, scheiat cr in dcm Bes Wir wissen wohl, eme der Ueberticfcrung durcg loß zu biudea, sendern ibncn g und Rundung zu geben; aber haben, diesen abgerissenen Zügen

ale mußte ganz fern bleis

es Geislerhaflcn in das Gibiet dic Absicht wird zu leicht

er genauesien Lokai-Kenntuif, doch mitunter mehr Eiuschrän- )e Malen und Schi!dern der Freilich wurde der Dazstelter allzu reichlich

Nordosten von Deutsch- igärmcr find, als der Süd- r wechselnden Be- für unsere Marf die

on vorn anfangcn

ch an Sammlern gefehlt entheils nur dem Siun und vorliegende Werk in Anschung des eich äbnlichen Sammlungen günstigter siud, dech nit durcaus euen rer Königl. Hoheit der Frau Kron: prinzessin zugeeignet und der Ettrag M eincu woblthätigen Zweck

besiimmt, wesha!b wir es denn noch besonders der Gunst des Publfz G r.

“e Pr, Cour. Nj Brief. | Gela.

os Pr. Cour. N Brief, | Geld.

Bt.-Schald-Sch. |4| 10254 Pr. Engl. 061. 30.4 10074 PrämSch.d.Sech.|—| 034 623/ Kurm.0b!.m.1.C./4/ 10314 | 1025 Nm. Tut. Sch. do./4| 103 Berl. Stadt-Obl.14/ 1034 } 1025/ Königsb. do, |4| | Elbinger do. 4# | Danz. do. in Th.!—| 43 _— Westpr. Pfandbr. | 10414 Grossh. Pos. do. 4} 1944 Ostpr. Pfandbr. |4| 1044

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Pomm. do. 4| 109% | _— Kur-u.Neum. do. 4| 100% do. Q Aa, 34 A | 975 Schlesische do. 4! j 1063 Rückst. C. und Z. | |

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