1837 / 212 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

dem Heerde liegen. Wenn sie nicht wahnsinnig geworden ist, so geschah dies nicht, weil sie Gerechtigkeit von Menschen erwartet, denn die Faction ist mächtig in derfig

es entließ, sie nun als blutige und starre Leiche volk sich U

und stets dem beträbten und g{bw@@{hen erzen göttli sendet. Niemals wurde in den nissen Nord-Amerika’s von den uncivilisittea .Judianeru... ein-—abscheulicherer- Mord. verübt. Niemals wurde von den barbarischen Kaffern das Blut unschul- „digèr Kinder auf so grausame, so leichtfertige , Weise velgossen. Alles, was wir, aller

müthi E I S Met daß Ste Ihr treuestés und gehorsamstes Bol” E

gen die Machinationen der Faction schüßen , durch ihren Einfluß am Mittage.cine Ungerechtigkeit im. guse der Lords und ám Abénd_cin Blutbad în- dèr Grafschaft Monaghan ver- anlaßte. Verstehen Sie Uñs micht * falsch, f giädigste “Königin, wir verlangen keinesweges, daß Sie “gegen die Entscheidung des Oberhauses“ einschreiten mdthten., ‘Allés wäs wir démüthigst wünschen, iff, daß Sie ‘geruhen mdchten, überal Und bei jeder Gelegenheit eine Fäctión“ zu entmuthigen “Und -abzüschrecken, deren Günstlinge Be I E Teer E Regte und’ der furcht- barsten Verbrechen fähig sind. Möge dann die: Regierung Ew. Majestät, die aller Jhrer Königliche Vorfahten'an Dauer übertrésfen, ‘und mdge Jhre Regierung “die ada Edt Wohl- fahrt und die stets" gesicherte Freihèit aller

her oder später diejenigen 1d ggen s

Köni

Königlichen Person und“ Ihres Thrones fehen, wie“ Sie un- leugbar die Souverainin der“ ersten“ Nation ‘der Erde sind.‘ Diese Adresse ist an Lord Durham. zur Ueberreichung an ‘die Königin besdördert ‘wokden. Hérr “D'Eonnéelk “beäñtragte in der- selben Bersammlung. kenntniß des" Lord Ducham „wie er" : graph seiner bekannten “Adresse ‘äusgespröchen / fi Glaubens-Bekenntnisse dér ‘Géiétal-Assöctatiön' von“ Jr and “an- genommen werde. Dieser Vorschlag wubde Lbenfälls ‘einstänttig genehmigt. nzi 1 Jas t

Herr. O'Connell derchgieh! jcót. Jrland, um allenthalben, wo Toxy-Einfluß die Wah

gegenzuwikrken.

ér ès in dêm fekten Para-

7 Ff

Wählern von, Tamworth ge-

Robert Peel. gestern „vorden halten- hat :- rug Jans -eiacctta

„Narh. der gewöbuülicheu Sitte bci den. Wahlen ies meine Pflicht/ diese Versaülung anzlredcn, l ich dics thm soll, so bitte ich ‘Sic reczt- schr, 1 Egli verhalten, da cine Unpäßlichkeit, von der ih kürzlich Velten ee: den, ‘meine Stimme minder ‘vétnéhuili( als sonst mähen. dürfte." Fch fiche’ hier: vor Jhüen; üm Jhieir vondem mir üÜbcrträgencn Füntctios

nen Rechenschaft abzulegen, "und: stehe mitZubersicht hier, weil geivesen bin , weil ich weiß,

ich weiß, daß-ich-eiu treuer: Verwaltek; daß ich. mich keiner -absichtlichen Untertassuu lung schuldig gemacht und nichts gethan ha Jhr Vertrauen entzichen könute. (Beifall) für cine zwiétfahe —. erstens was die 'brfönd trifft, die ich repräsentire; sodann ‘wäs' fene ul geifiéincrer und umfassénderer Axt atibeiangt, die“ ih gege dás große Gemeiuwesen zu erfüllen habe, von welchem dieser“ Disirift-nur cin ' sehr fleiner Theil: ist. Die erstere: habe: ich: mix'angelegen -sepn 1af}en, so viel ih vermochte.

in meiner; Pflichtexfül- ames Mi Sa! “Jch halte meine Pflicht re Wählerschaft anbe- vliegenheitein von “all:

lidirten, und ich habe jeder Mittheilung Lon meinen Konslituentcu, zu welcher Partei, fie auch gehörteit, ' dié rößtmögliche Aufuerksgm- cit gewidmet. (Hört, hört!) Als, dic Reform-Bill zuerst eingebracht wurde, wollte man Tamworth cines seiner Nepräfentanten berauben. Es- sand in Sthedilä B aufgechlitigi.*? Jeh “thät denhals, was ich fonnte, mm ‘die-alten Prioilègien ‘der Siadt zu beshügen, und. es wählt, noch scine zwei Mitglieder, die Wähler geüießen: noch die Prt- vülegien, welchs sie seit -der Zeit der KBuigin El sabceih genossen aben. (Beisall.): Als ich die cigeuthimlichen Auer en dicscs Distrifts in Erwägung zog, bedachte ih, daß es ciu Ackerbau: ezirt ist, und daß die Wohlhabealseit dieses großen Kirhspiëls haupt \ächli vom Gedei- : ben dés Acferbaues abhängt. “Alle “meine ‘el eneit Juter-ssen find. mit “dexr Wohlfahrt des Ackerbaues “Pers zen. Doch“ ich - be- trachte- das Gédeiheu diesès Nuterefses aich: als mik dei’ Fortschrittéi des Handels ‘und der Fäbrikeu, ‘das! Wohl von: Taurwdrth besouders als mit dem Wohl von Birtminghai - aufs . iuuigfte: vershmolztu. Bereinigt. mit jenem ‘großen Mittelpunft der Civilisation, konnte Birmingham unmöglich au Wohlhabenheit zunehmen, ohne daß: fich der Eiuilu ß seiues Wohlstandes R Tamuworth-erslreckte. (Bei- fall.) Bedcnken Sie, daß flr die Zinsen dex Staatsschuld gesorgt ter- | ven muß, und daß der ciazige Weg, die Lästdicfer Schukd zu erleichtern, ! der ift, daß mar ‘die Zahl der Schülkerü/, 'wélhe-fie trag? Ver: ! mehrt.“ D nin das'Bolf keine’ bestimüîte Auflägé ‘jür ‘Zahluhig? der | Zinsen det Schuld ag, fo mußes sich: nah eincnr auderenMittel umschen, scinex Verpflichtung" zu-génügeitz ?Daseinzige: andere: Mit- tel: dazu ist abereine-Vermehrung des Fabrifz und Hgndels-Eigenthuns und die Eröffnung ucuer Judusiriez Quellen; Der Veröxauchck von . Boi und. „dex Malzpreis, ‘hängen hauptsächlih voù- dem. Fabrif- ckch

ohlstande des-Landes ab, Und lassen Sïe' sich- nicht -durch die’ fal:

en Freunde des Atkerbaues. za‘dem Glanben t daß dürch Ausfchließung feinder Erzeugnissé" odex durch“ erhöhte Prä auf unsere eigéneu der“ Acferbäau uichx iu Flor’ ‘gebrächt werden, Föjtuité. Jene Ueberzeugug “hat mich aucly: béwogeir, den Vorschlägen zur Verbesserung der Commnnicationeu in: -Enoland veéniittelstEisenbah- uen eùr bereitwilliges Ohr’ zu leihen. (Hört!) Man hat mixr-gesagt, ich. hättezmich dure mcin: an diejer Angelegenheitzbeobachtetes Ver- fahren dex eigen FAenidschàft cidigt -Per ouen.… iz1 „diesex Ge- gend. aUsgescut, tud“ cs i mir" wit det erlitfi “citiger “Stimutien" gedroht “tworden, weil ich “mein Mglichst habe, um Tamworfh“ auf Pie ‘’grofit ? -Commiüicaïidis 2’Liniec zwischen den verschiedenen: Theileib des ( j | cs-wahr ift," daß die: allgemeinen: nferessén!de&-Laudes durchdie „Vermehrung, uñd Schpellizkei}' dex;,Coniumüicatiduéli gewïnney: mlis- sen, warmu sollte ih danu: deshalb, zu tadelr sevn, well ich: mich be- müht, Lamworth Dahin „i bringen, wohiu die Natur es. gcbracht wisscin_ woilte, ulmlich auf die große emmunicatio He Lie gllhen dér Hauptstädt und“ déur Norden. (Pert, 40rt!) , Die j von Tamworth fan fich daräuf’ verlassen, je. nber" fe, fu Husicht anf die Zeit der Baûptfad gebr wird /* dés mebr wird! ihre “Wohlhabenheitzunehutin'7 unkd sie *biauchE nicht -sü-flxchté#; daß der Preis des Hafers finfèu odertider Pferdemarkt(eschiofseà werden méchte. Wir köounemdte Fortschritte. der Verbesserung uicht bemnènèwcun wirauch woliten, und Gott, verbüte, daj. Euglayd, das Land seyn. sollie, / wel- hes sich utehauischen BVervessecungen P iarrjeb „und: fic? von: aude- rei Ländern LPbcrbölen und véidráñg n Hege. Beifall. Nachdem ich von dér' E: fällung der besonderet1 ichtet 'gespreGhem, die” mix gegen die Wählerschaft" dicfey' Städt! vbkiegein-, gf i j

deur Jutékefse der Nati zusämnéühähgenden" P.{t?spreht; die

iy: ais Mitgliéd des Reichs? Patlartnts {u exfüllen?hätte? Jch habe

«aus ueincn Anfichten -nie!ein Hebl'Gèmächt.o Fch "sagte: Jhneu bei «der Aebten Wahk, daß ureins Grundsäße FonservatisvzsevéuÞ find fie sind es uo, (Beifall.) Jh. will Zhnen sagon, was: ich- unter-fon{ecr- vativei Grundsäßen verstehe, JhAmeine damit die Unie) üßung der Vig-

tioudl-Kitche, dfe Uutérßligung a0 getreten Glau, ;

wie tt“gesezlich- italien ( cbietstbeilen“ Fhrer ste, di? das-Ver- einigte Könizrerh * aitsntaheick befteht rid es‘ m: fi fene ‘Ent-

schluß, mich "jedem Vorschlage, soamichulich? e! aud) linge

Lande? sondern

sie fühlt, wie wir hoffen, daß Gott. baltiherliF is}da| erfrä- : / lber sse bela “wahr zurück. n Trost *

o teuflische

E F-der

/ : i Golker Ihrer Länder - und die ets sich mehrende Glückseligkeit und den Ruhm Jhrer

‘np, daß, Ps Yolitísche Glaubens Be-

en beffimmen könnte, demnsélben ent-

üd watu Sie wünschen, däß ruhig zu

Ich habe die Juteressen-dieses-Orts befördert, . fo lange sie uicht mit den allgeipelnen Suzaressen des Königreichs fol-

gethan |* Reichs ju -btiúge i Wenn |

voltétung

j nun vom. dén Wit

‘mee,

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u widerseßen, der dazn geeignet wäre, den besichendtä-Verband zii- Mien Kirche “und “Staat zu Gunsten (des Fogenanntén freiwilligen Prinzips aufzulösen. (Veifall.) Die Beschuidigung, daß ich meinen „Einfluß zu Gunüea des Capitain- A’Couxrt (des anderen fonserva- tiven Kaididaten, für. „Tamworth)» und“gegen den Capitain Towns- „hend (dessew libexalen Gegner) aufgeböten- hätte, weise Q als un-

Ih will? die Monarchie in ihrer jevigen Form und die, Privilegïen Dcs Oberhauses Und Uuteïhauses gegen “die Ver- T-\üche aller derjenigen unterstüßen, die darauf ansgehen, die“alte Lan- des: Verfassung umzusioßen und eine Demokratie an ihre Stelle zu seyen.

(Bcifall.) J betrachte fonservative Grundfäge als vollkommen in 4: Uebereinfimmung mit -Fex Aufrechthaltung dex Reform-Bill, sowohl dét Buchstaben, als dem Geiste nah. Man hat die Konservativen „beschuldigt, sie hâtten den Wunsch, d Eig fe in dies Gescy zu —erlgübenz--aber die- Wahrheit ift, daß- wir, ih und die große Masse

Konservativen im Unterhause, währeud der Fs legten Session bemüht gewesen sind, die Neforun- Vill gegen die Ängriffe derjenigen

u schützen, die sich füx ihre Bs ansgeben, Lord Aihorp, der die Maßregel ciúbrachte, schlug sie als eiue endliche Erledigung einer viel béstrittenen Frage vör, und’ die’ Könservativen nahmen sie als eiùe solchezan; aber diejeuigen, welche-früher am lautesten gerufeu hatten: 11Die Bill! Die ganze Bili! Nichts als die Bill!“ ‘‘, diese schic- nen” jest: alles Andere zu wünschen, uur nicht die Vill, und mach ten allerhand Vorschläge, als: Ausdehnung des Stimmrechtes auf alle Fomilienhäupter, geheime Abstimmung und dreijährige Parla- meite. Viele Freunde der Reform - Bill haben fich freilich in ihren Erwartungen getäuscht gefundeu. Sie prophezeiten, es wlirden da- durch Nepräsentanten ins Unterhaus kommen, ‘die durch 1hre Bered- saiufcit und Geschäfts-Noutiue- das ganze Land in Erstaunen segeu würden. „„Manche Blume“! ““, sagtcu fie, „, „blüht ungeschen unnd vershwendet ihren Weohlgeruch an die êde Luft.“ (Gelächter.) Jch fam nun cbeu nicht sagen, daß, seitdem jene „,„Blumen““ uud jeuer „„Wohlgeruch““' ins Unterhaus gefowuen, der Duft desselben fich schr verbessert hätte. (Beifall und Gelächter.) Bei den ucuen Mit- gliedern ist nichts von Uebung in der Beireibung der Geschäftezu bemerken, ‘vielmehr beschränkt sich Alles, was fc thun, dara!f, BViils einzubringen, damit thr Name “auf die Nachwelt kdune. (Beifall) J bin ge- sonnéit, in meinen Bestrebungen, die Reforur-Bill gegen idre Freunde zu vertheidigen, ‘fest zu beharren; denn die: unaufhgörlicgen- Versuche dieser Freunde dienen“ uur dazu, Englaud in den Augen der Welt herabjusezen und die Fortschritte couftitutionneller :Reform in ande- ren Ländern zu- verhindern. Ich versichere den Wädleru von Tam- worth, daß cine dex eïsten Handlungen jenéx Constititions - Krämer seyn. würde, der Stadt Tamworih hre Repräsentation zu nehmen, uud cin solcher Nah wurde in der That in cinem Blatie gegeben, das cin großer Vértbeidiger, wénn nicht gar das Organ des Ministe-

; Gh E ez ets! s int î | Pini » y . 4 e é f, Folgendes is der wesentliche Înhalt. der Rede, welche Sir | ris ist. Jch fordere’ daher Sie und alle Wähierschaften auf

Konservative ins ‘Parlament zu“ seuden, wenn Sie neh fer- ner hre alten Ptvbiegien genießen wollen. (Hört, hört !) Die Konservativen find keine Feinde der Berbefferung, aber sie müs- sen so viel Scharfölicé und Muth baben, um zwischeu vorsichtig fort- schreitendex. Reform und jenen abgeschmaten Projekten zu unter- scheiden, die Abend für Abend auf die Tafel des Unterhauses gelegt werden, W236 fagen Sie zu 170 Vorschlägen, die sämmtlich eine Aenderung der Britischen Verfassung betreffen? (Gelächter.) Wahr- li, das Volk würde sich selbst und Alt-England bald nicht mehr er- fennen, wenn diesen Leuten freier Lauf wäre gelassen worden. (Bci- fall.) Sie hätten gern die Britische Verfassung gänzlich getödtet, aber es waren ihrer so- viele, daß während. ihrer Rauferci unter cinander die. Verfassung glücklich davonkamu und am Schluß der Session noch vorhauden war. (Der Redner ging nun “auf den gege ärelgen Zeit-Moment über, den er als cinen der wichtigsten in der Englischen Geschichte bezcichnetc. Wir werden auf den Schluß seines Vortrages noch einmal zurückfommen.)

„Jh einer Versammlung der Actionaire der Eisenbahn zwi- \hén London und" Greenwich wurde am Freitage der Stand der Angelegenheiten dieses Unternehmens erörtert und daraus die «ataknaliche Nothwendigkeit entnommen, mehr Geld dur Ausgabe neuer Actien herbeizuschaffen. Die Actien verlieren bercits 7%, pCt.

Herr John Burnet hat eine neue Kupferstich-Methode ent- det, welche zwar nichts Feineres als die bisherigé, aber das Närnliche um so viel wohlfeiler liefert; daß von einer Reihe von Kupferstichen, nach den Cártons von Raphael, 34 Zoll hoch Und 24 Zoll breit, jedes Blatt nur 4 Shilling kostet, während der bisherige Preis 4 Guineen war. Der Styl des Blattes: Paul predigend zu Athen, welches ausliegt, soll sogar {öner als der frühere upferstich von Halloway seyn.

Das bekannte Werk de Lolme’s über die Englische Staats- Verfassung wird nächstens ‘in einer -neuen Auflage erscheinen. Dieselbe wird’ von einem ausgezeichneten Juristen besorgt und von demselben zugleich mit Aimerkungen versehen, worin ivohl ‘dér Saite bigitial Text (és giebt auch“ eine Französische Original-Ausgabe, da de Lolme bekanntlich in beiden Sprachen geschtiében) erläutert, als auch dié Veränderungen auseinander-

éseßt werdêñ, welche seit der Zeit, wö“ de Lölme ‘schrieb, in der nglishen- Verfassung vorgegangen sind. Durch diese! Anmer- kungen wird das Werk eine neue Bedeutüng erhalten. ‘Ein hier Tébetider Deutschèr Jurist, ein politischer Flüchtling, beab- chtigt, ‘eine Deutsche Uebersezung: näch der neuen Ausgabe u unternchinen,-wödöfur“ er einen Verleger in Deutschland zu

inden hofft. Niederlande.

Aus dem Haag, 26. Juli. Gestern sind der Prinz und die Prinzessin“ von Oratten, in? Begleitung ihres ältesten Soh- nes und det Peinzessin Sophie , ‘von Tilburg hier eiñgetroffen. An detnselben ‘Tage war Fämilien-Diner bei Hofe und Abends Ball“ bei dèm Prinzen Friedrich:

Belgien.

Brüssel, 26. Juli. "DerKsöüig und die ord int empfin- “gen_géstern dèên' Herzog von Décazes;“ den! General Guilleminot ‘Und'‘dert! Graféti de ‘la’ Villegóûtkicr/ die wieder in Brüssel ein- getrofsen waren und äti Morgeiteéine" Fahrt “auf ‘der Eisenbahn nach Anttverpen gemacht hatten, zu! welchem Zweck dié Verwal- tung einen besoidètéti Couvoi zu ihrét Verfugung stellte, wor- auf sie Abends nah ‘Paris zurückehtten: Ï

' "Es hHeißt/ daß ‘sich dev König gegen das Ende dieses Mo- ‘nats das Lager © bei Beverloo begébén wird, wo der Chef ‘des Bo uge Getietál Huktel/ an 21sten d. angekommen ist.

Hérr Séerrüviet'7! der ranzdsisché Gesandte arm * hiesigen Höfe,“ beist heute nach Paris ab:

Der Justiz?Minister hat sich nach Lättich begeben, üm die dorti Fa Gefängnisse und“ wohlthätigèn" Anstalten in Augenschein zu néhmen. ! |

Herr Raikém;,' Präsidént dei PepE ant Mariilnee und Géneral Prokutatob béim Lütticher Appellationshofe; hat vom A de? ‘Französen das’ CötitmandeurKreuz der Ehren-Legion erhalten. 12 ; 7190,

Am“ nächstéh Donnerstage. witd in Löwen“ eine Veksamm- lung de Bischdfe stattfinden , welche “dié Verléihutig der akadé- inifchen' Diplote an zwei Doktoren ‘der Meditin aus Lissabon und’ an eiñei añdeten aus Brásilien, so wie“ an mehrere Kañ- ‘didâteñ der Theologie, zum“ Zweck hat: Es- werden“ große Vor- beréitungen zu“ dieser Feierlichkeit acttoffen, ‘der érstén dieser Art seit dét Begrühdüng 'der- katholischen: Universität in Löwen. Die

Straßen, durch welche der Zug g soll, werden mit Bäy bepflanzt und die Häuser mit Draperieen und "Laubwetf s{hmückt. Eine große Anzahl von Notabeln der Stadt Lj will den Bischöfen entgegengehen, und in der Wohnung Rektors wird die Munizipalität sie begripen, / Nachrichten aus Lifsabon vom Îten d. M. zufolge, der Prinz Ferdinand, Gemahl der Königin, sich unpäßlig finden; etwas Näheres aber hat man darüber nicht erfahy

Deutschland.

Hannover, 29. Juli. Se. Majestät der König gestern dem Kaiserlich Russischen außerordentlichen Ges und ‘bevollmächtigten Minister am hiesigen Hofe; Herr Schröder, eine Audienz ertheilt, bei welcher derselbe die F hatte, sein Beglaubigungs-Schreiben zu überreichen.

Das Amtsblatt fúr die Provinz Ofifriesland enthält gende Bekanntmachung: „Se. Königliche Hoheit Unser v ter Kronprinz haben bei Ihrer gestrigen Abreise von Y mich mit dem angenehmen Auftrage beehrt, Höchstihre bes dankende Anerkennung den Bewohnern der hiesigen P und namentlich der Stadt Aurich zu bezeugen füy Beweise treuer Ergebenheit und herzlicher Theilnahme, welchen Höchstdieselben auch bei Jhrer diesmaligen durch Ostfriesland um so mehr erfreut seyen, als darin zugleich den Ausdruck der Gesinnungen treuer Unt nen dres Königlichen Vaters erkennen. Se. Königl. geruhten daran die huldreiche Versicherung zu Enüpfen, Höchstdieselben Sich glücklich fühlten, in einer Provinz derum zu verweilen, für welche Höchstihr Interesse sich mi freundlichsten Erinnerungen und mit den frohesten Hoffu vereinige. Mit besonderem Vergnügen entledige ich mi nes ehrenvollen Auftrages, indem ich jene gnädigen Aeu gen Sr. Königlichen Hoheit hierdurch zur allgemeinen Kenßs meiner geehrten Mitbürger bringe. Aurich, den 24, 1837, Der Landdrost Oehlrich.‘“/ *

Nach einem Ausschreiben des Königlichen Kabinets, nisteriums vom 22. d. M., welches heute în der Geseb\amn erschienen is, sollen die mit dem Namenszuge Sr. G Majestät verschenen Hoheitszeichen an den Post-, Zoll-, geld -Stätren und son| unverzüglich verändert und mit Namenszuge Seiner jeßt regierenden Majestät (Ak schlungen ), in dunkelgoldgelber Farbe auf weißem Grunde zeichnet, auch die Pfähle der P LICeIeN, so wie die öffentlichen Eigenthum gehdrigen Schlagbäume, ‘hölzernen Y kengeländer und dergleichen, weiß und gelb in fortlauf MEAA Be Ina Streifen angemalt werden.

eimar, 29. Juli. Se. Königl. Hoheit dex Großh ist am 26sten d. M. von Kissingen abgereist, hat noch | Reise nach dem Rhein angetreten und wird in den ersten| en des August in Wilhelmsthal. erwartet, wo die Frau ( erzogin und der Erbgroßherzog noch verweilen und sich erwünschtesten Wohlseyns erfreuen.

Leipzig, 29, Juli. (Leipz. Ztg.) Da der Ueberad der Eisenbahn über die Dresdner Chaussee erst kurz vor Hs fertig geworden war, so darf es nicht verwundern, daß dad auf folgende Meßverkehr, besonders die schweren Frachtvu auf leßterer, einen nachtheiligen Einfluß auf diesen Punk Bahn äußerten und eine gründliche Reparatur noth machten, Diese war der Grund der vorigen Woche unt chenen Probefahrten auf der Bahn, eine Unterbrechung wegen der Menge hier ankommender Badereisenden, wel} Fahrt zu machen wünschten, um so mehr zu bedauern Glücklicherweise war die Reparatur bis zum 28sten auf dil lideste Weise beendigt, so daß die Direction der Eisenbahn Wunsche Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Auguf| von P ben, dieselbe zu befahren, entsprechen zu können so glücklich 1 Der hohe Prinz langte gestern Abend hier an, stieg im H de Prusse ab und geruhte heute früh sämmtliche Etablisseni der Eisenbahn - Gesellschaft in Augenschein zu nehmen un) Fahrt nach Althen und wieder zurück zu machen. Se. K Hoheit sprach sich dabei auf das wohlwollendste über das;

nternehmen sowie über das bisher Geleistete aus, unif A nach beendigter Fahrt die Reise nach Mersebut Ter Fort,

Nürnberg, 29. Juli. Jhre Königl. Hoheiten derd prinz und die N peingeisen von Preußen werden am 29! von Kissingen in Würzburg erwartet:

München, 27. Juli, Se. Königl. Hoheit der Prin{ von Bayern is gestern Nachmittags von Kissingen wiedt| eingetroffen.

Karlsruhe, 26. Juli, (Bad. Bl.) Jn der Stände- Kammer kam gestern die Budgets 7 Position: „l richtswesen““ vor. Für die Universität Heidelberg wur Bewilligung einer Summe von §5,223 Fl. jährlich bea Staatsrath Nebenius hielt cine Rede, worin er sagte: | verehrliche Kommission hat die durch das Budget dargl Gelegenheit ergriffen, in ihrem gehaltreichen Berichte cin auf das Unterrichtswesen bezüglicher Fragen zu besprechet dat dies auf cine Weise gethan, die ihr lebendiges Jul ür die Angelegenheiten des dffentlichen Unterrichts beur Jhre Absicht war aber nicht, die angeregten fl zu erschöpfen, autführlihe Verhandlungen darüber |! U Nes und Anträge an die Regierung zu vil fen: ondern sie will nur“ die Aufmerksamkeit der ) rung auf ihre Bedenken leitèn. Jch werde mich dahe! falls ausführlicher Erörterungen enthalten. Zunächst hb nur zu berühren, was der Bericht über den afademishck terricht im Allgemeinen fagt." Jn Beziehung auf dic Dl lichkeiten, welhe darin gegen die auf den Universitäten | schende Lehr - Methode geäußert wurden, kann ich dic Bi rung ertheilen, daß auf unsern beiden Landes-Universitätel|

roße Anzahl Lehrer keinesweges versäumt, sich von det Khritten ihreè Zuhörer zu unterrichten. Ju allen, vot in den zahlreich besuchten, Vorlesungen ist dies freilihY möglich; und es würde, um den Zwe{ck, den der Berich ter will, vollständig zu erreichen, nichts brig bleiben, alt jährige oder jährliche Fakultäts- Prüfungen. anzuordnen. 7 standen auch schon in Frage. Eine Bürgschaft fär u hôrige Benubung des. in ‘freien Vorträgen bestchenden \ richts glaubte die Regierung aber vorztialich darin zu. 0 daß in der Regel nur folche junge Leute zur Universit)

sassen werden, welche die vollständige Lyceal-Bildung M h

und daher auch schon ein reiferes Alter erréícht haben. d vielbesprochene Frage über die Kollegien : Geldèr hat allei ihre zwei Seiten. Man hält sie für {ädlich, dur V Uß, den sie auf ‘die Stellung der Schüler den akadel ehrern gegenüber ausüben Und. glaubt nicht, daß h äußern Antriebs solcher Art bedürfe, wo der innere Trieb

füllung der Lehrer-Pflichten Und die Liebe zu den Wiss enschaft S “sam sey, welcher keine Anstrengung" zu groß ijk. Allein,

em wahren Verdièénste entspricht.

¿ Wefäut: hat.

jbctall solche Anstrengung ihre Ansprüche n äußeren Vor- heilen geltend macht, so “darf man sie dem Stande, von dem nan wünschen muß, daß ihm stets die besten Kräfté und Ta- enté zugeführt werden, auch nicht vorenthalten. Jch zweifle ber, da man irgendwo geneigt seyn dürfte, so bedeutende Be- oldutigen zu verleihen, daß die akademische Laufbahn dem aus- ezeichneten Talente“ noch gleich günstige Aussichten darbôte, wie inter den gegenwärtigen Verhältnissen. Noch wéniger ift “zu erwarten, daß man immer beî der Vertheilung der Gehalte das Naaß tressen würde, welches so genau wie die Kollegiengeldêr | wahren Ve | Dig ‘angeregte Frage steht jhrizeus mit einer Reihe von andern Fragen, wie namentlich her die Verhältnisse der Privat-Docentschaft, im Zusammenhan- je, und kann ‘ohne allzugroße Abschweifungen nicht näher etör- ert werden. Jm Allgemeinen erlaube ih mir nur noch zu be- erten, das wir uns îin den Einrichtungen unserer Università- en nicht von den in andern Deutschen Ländern bestehenden utferien dürfen, wenn sie ihren bisherigen Charakter gemein- ner Deutscher Lehr - Anstalten nicht verlieren sollen. Das ute und Ruhmvolle, was man den Deutschen Hochschulen erdankt und die Mängel, die ihnen, wie allen menschlichen inrihtungen, anfkleben, stehen zum Theile in Wechselwirkung ; jan kann manche Gebrechen nicht heilen, ohne zugleih Gutes zet tôren oder ein anderes Uebel hervorzurufen. Was zur Borbesserung aber noch zu thun ist, möchte darin Lestehen, daz an sich genauer von den auf anderen Univei sitäten bestehen- en Einrichtungen unterrichtet, um, was anderwärts mit gün- gem Erfolge“ versucht worden, auf unsere Hochschulen zu úber- agen.“ Welker {loß sich den Aeußerungen des Staats- ¡hs Nebenius an, und wünschte, daß an den bestehenden Ein- ¡ihtungen der Universitäten festgehalten werde. Den Tüchtigen u ganzen Staate sagte er gebühren die größten Belohnun- ‘n, Und für diese sind auch die Kollegiengelder ; sie verdienen sie, nd sie allein werden sie auch erhalten, da die Studenten schr bald ie bessern Lehrer von den {wächern zu unterscheiden wis- 1. Der Redner wünschte ferner, daß die akadeinische und ie Lehrfreiheit nicht unterdrúeckt werde, und fügte in Beziehung uf den jeßigen Geist der Universitäten bei, daß jeder, der die Deutschen Universitäten seit einem Menschenalter beobachtet habe, ugeben müsse, daß dieselben eine wahre große Reförm erlebt aden. Diese Reform sey aber nicht durch äußere Regierungs- nd Zwangs - Maßregeln bewirkt worden, sondern durch jenen öheren , freieren und edleren Geist, der seit den großen Frei- eitsériegen die Deutsche Nation und zunächst die wissenschaft- ch gebildete Jugend und die Gelehrten= ergriff. Seit dieser zeit is cine ganze Masse von Rohheit und Gemeinheit aus Ver akademischen Welt ausgestoßen worden, und auch der wissen- haftliche Geist und Fleiß hat e, v. Rotte lenkte en Blick guf die akademischen jesebe, von welchen er ver- ingte, daß sie auf geseßlichem Wege erlassen werden, da je insbesondere eine Reihe von Strafbestimmungen ent- alten, die nur auf verfassungsmäßigem Wege, d. h. durch je drei Faktoren der Geseßgebung, gegeben werden kdn- in, Der : Redner “ging auf die Prüfung der einzelnen Strafbestimmungen ein, und stellte den Antrag, daß alle jene estimmungen der akademischen Geseße, welche gesclzlicher Natur seyen, von der Kammer reklamirt werden mögen. | ehenius und Duttlinger erwiderten ausführlich auf von sotted's Antrag. Lesterer führt zum Ruhme der Akademiker Freiburg an, daß die dortige Universität die einzige in eutschland sey, von welcher kein Akademiker weder mittel- t, noch unmittelbar komplizirt gewesen sey in all den attgehabten politischen Aufre ungen. Weller unterstúbte entuell den Rotteckschen ntrag und machte den Vor- lag, den Gegenstand an die Kommission zu weisen, um arüber Berathung zu pflegen und Bericht zu erstatten. Minifier Winter erklärte, daß die atademischen Geseze nur Dis- iplinarstrafen enthalten, welche in Folge eingetretener Ereignisse igentlich noch mehr hätten verschärft werden sollen, und daß je Regierung diese Geseße nicht vorlegen werde. Minister M eerodorff sprach in demselben Sinne und forderte die Kam- auf, zur Tages-Ordnung überzugehen, da dieser Gegenstand hier zur Diskussion vorbereitet Sp noch zur heutigen Tages- pinung gehöre. Die Kammer beschloß, dem Antrage des Abg. Weller die ZustimmunE zu geben , und für die Universität Hei- berg die verlangte Mumme von 85,223 Gulden zu bewilligen.

Jtalien.

Rom, 20. Juli. Hier is die Cholera der einzige Gegen- and der Unterhaltung, so daß selbst die Spanische Ereignisse, belche sons mit großer Aufmerksamkeit verfolgt werden, in die- u Augenblicke în den Hintergrund treten. Seit die Nach- t von dem Ausbruche dieser Krankheit in Monte S, Gio- innt widerlegt ist, haben wir nün leider die Bestätigung, daß O in dem Gränzort Ceprano, dem alten Fre ellà, am Ga- Jlano, auch Liri genannt, gezeigt hat. Das Städtchen liegt i Miglien von hier entfernt, und if bereits mit mehreren an- tren Ortschaften, die als verdächtig erklärt wurden, abgeson- et, Hiermit noch nicht zufrieden, hat die Regierung einen Weiten Cordon bei Valmontone gezogen, wozu die Grundbesißer der g Ua mit ihren Leuten sich freiwillig gestellt. Von hier aus wurden ' Es Compagnieen der Besaßung zur Verstärkung hingeschickt, f ß as zurückgebliebene Militair cinen harten Wachendienst Gz : ie Regierung läßt kein Mittel unversucht, die Seuche Me vie U der man hier die größte Furcht hat. Wiederum ei S Soaffnung der Bürger angetragen, welchen die Si-

d j el tadt - anvertraut werden soll, was aber höhern e avermals abgelehnt wurde, da [man die arbeitende Klasse E mit diesem Dienst belästigen wolle. Man will dies Mit- | cuueh lie nur anwenden, wenn das ulaire Militair z je der Stadt unumgäng- q Melis scyn sollte. Indessen wurde vorläusig angeord- B! die Civica (Bürgermiliz), welche aus cinem unvollstän- ü En besteht, künftig dor pelte Wachdienste versehen Di afür. cinen Ersaß Geld crhalten foll. Außer E ien, wo die Cholera im vollen Sinn des Worts schrecklich iv soll sich diese traurige Krankheit auch wieder in Genua Pio su dlichen Zranfkreich und mehrern andern Orten gezeigt Mao Les daß wir hier, wenn sich diese Nachrichten bestäti en, u A R angenommenen Grundsaß bald von allen Län: E I seyn werden. Natürlich is, daß sich einem thi d. edanke aufdringt: ws will die Regierung die dazu M E eldmittel hernehmen? Daher wird auch behauptet, Ut: eine neue Anleihe machen; doch ist dies bloße Ver- Zung, da Ur Regierung hierüber elbst noch keinen Beschluß M Eilteca Die Konsolidati sind freilich auf dieses Gerücht hin Tage Ne gewichen, obgleich im Regierungs - Gebäude dieser M q die Amortisations - Kasse die eingelösten Schuld- | es lezten Halbjahrs öffentlich verbrannt wurden und

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h O hinlänglich beweist, ‘daß sie ihre Pflichten púnkt- ‘fällt.

__— Die Alls. Ztg. * schreibt von“ der taliänischen Gränze vom 20. Sul, ¡Die Fortschritte, O DeA Ae,

ruppen im Jnuern von Spanien machen , erregen-im nördli- cen Italien, und O in den dortigen Seestädten große Freude, weil man hofst, daß die vielen Belästigungeñ, womit die jeßige Regierung in Madktid- den Jtaliänischen Wandel heimsucht, aufhôren werden, sobald Don Carlos den- Spani- schen Thron eingenommen haben wird. - Bei der ersten -Nach- richt “von der Annäherung der Karlistischen Expedition an. die Catalonische Küste war “in Genua große- Regsamkeit , und mehrere Schiffe schienen bereit, in See zu gehen, um Lebens- mittel nach- Spanien überzuführen. Allein auf das Gerúcht hin, daß Englische Kreuzer , die jede Verbindung zur See mit Spanien abwehren sollten, bei Barcelona Station genom- men hätten, scheinen die Unternehmer jener Befrachtungen für gut gefunden zu haben, vorsichtig zu Werke zu gehen, -und vor- erst feine Versendung zu machen. Die Aerndte ist jedoch in ganz Jtalien sehr ergiebig, und wenn die Ausfuhr des Getraides aus was immer fâr Grunden unterbleiben müßte, so wäre dies eine wahre Calamität zu nennen. Es ist daher wohl begreiflich, daß bei der ohnedies drúckenden Stockung im Verkehr großes Mißbehagen entsteht. Fast täglich kommen in Jtalien Spa- nische uswanderer an. Diese Flüchtlinge gehören meistens kei ner von den Parteien an, die sich{ in Spanien gegenüber stehen. Sie haben aus ZUrcht, in den Streit verwickelt zu werden, ihr Vaterland verlassen, und sind meist so ziemli mit Geldmitteln verschen, was dann Jtalien zu Statten kommt. Sie sind der Meinuna, daß A eine lange- Reihe von Jahren Spanien der Schauplas großer Aufregungen Lab werde, und daß nach dem Charaëfter ihrer Landsleute Niemand voraussagen könne, wann Spanien fich wieder der Ruhe erfreuen werde, die auf ‘eine un- verzeihliche Weise durch die leßte Willens-Meinung Ferdbinand's V, gestdrt ward. Sie scheinen sich daher in der Fremde nie- derlassen zu wollen, und sind bemüht, bei mehreren Jtaliäni- schen Regierungen _die Erlaubniß dazu zu erwirken. Manche sind entschlossen, sich nah Griechenland“ zu übersiedeln, wenn sie in Jtalien nicht zugelassen würden. Lebteres ist jedoch nicht wahrscheinlich, denn man liebt hier die Spanier, so lange sie sich vom politischen Treiben entfernt halten. Für die nächste Truppen - Konzentrirung in der Lombardei trifst der Feldmar- schall Radebky bereits Anstalten. Man glaubt, daß nahe an 30,090 Mann in dem Lager werden zusammengezogen werden, um wie gewöhnlich &eld - Mandvers in großem Maßstabe aus- zuführen.““

Neapel, 18. Juli. (Alla. Ztg.) Die Nachrichten aus Sicilien lauten sehr beunruhigend, V nach den S welche die hiesige Re ierung ergreift, muß es daselbst sehr be- denfklich ausschen. Die Telegraphen, wie die Dampf- und Segelschiffe sind in voller Thätigkeit. Die Briefe aus Palermo enthalten hôchst traurige, zum Theil aber wohl sehr übertriebene Schilderun en der dortigen Ereignisse. Unter Anderem heißt es, daß der Vice-König, nachdem er Gemahlin und Tochter an der Cholera verloren, ermordet worden sey. Die Stadt, hauptsächlich die von den Bewohnern verlassenen Gebäude und Magazine scyen der Plünderung des Räuber-Gesindels preis egeben, welches sich in Schaaren von Tausenden vereinigt habe. Das Militair soll sich nicht mehr in der Stadt befinden. Wie es si damit auch verhalten mag, so viel is gewiß, daß zwischen vorgestern und estern 20 G und kleinere Schiffe, mit Truppen von allen Waffen an

ord, worunter auch Kavallerie und Artillerie, aus unserm Ha- fen ausliefen. Der König, der keine Gefahr scheut, wollte sich selbst einschiffen, gab aber zulest doch den Bitten seiner Mini- ster nach, die ihm ernstlich davon abriethen. Er wohnte übri- gens am leßten Sonntage bis spät in die Nacht dem Einschif- fen der Truppen auf dem Molo bei. Der sie kommandirende General hat den Befehl, nicht in Palermo, wo keine Schiffe angenommen werden, sondern 10. Miglien davon entfernt zu landen; er besi6t überdies die Vollmacht Sr. Maj. , Alles zu thun, was die Umstände gebieten, und falls er Widerstand fände, die Stadt mit Gewalt zu nehmen. Man ist hier auf den Aus- gang sehr gespannt, da es keine so leichte Aufgabe seyn wird, die Sicilianer zu ihrer Pflicht zurücfzuführen. An einem Tage, sagt ein Schreiben, seyen in Palermo 1400 Menschen gestorben. Gewiß liegt darin Uebertreibung. Jedenfalls soll die Krankheit eben so {nell wieder abgenommen, als zugenommen haben. Hier geht es mit dem Abnehmen schr langsam. Gestorben sind in Seis pel der Königl. Sardinische Gesandte, Baron v. Vignet, in Pa- lermo, der Königl. Preußische Konsul, Herr Pfister. Na ch- schrifr. Den heute, mit dem ampfshi} aus Palermo erhaltenen Nachrichten zufolge, die bis zum 16. Julé rei- chen, ging es daselbst um Vieles besser, d. h. es starben am löten nur noch circa 500 Menschen, nachdem mehrere Tage hindur täglich 1700 bis 1800 gestorben waren. Die Zahl der von Mitte Juni bis Mitte Juli Gestorbenen ist in dem amt- lichen Verzeichniß der Begräbniß-Kommission auf neunzehn Tau- send und etliche Hundert angegeben. Es starb also innerhalb vier Wochen ein volles ScH|el der zurückgebliebenen Bevöl- ferung Zweite Nachschrift. Diesen Abend hat das erste Schweizer - Regiment ebenfalls Befehl erhalten, sich nach Sicilien einzuschiffen, wohin ihm der Polizei - Minister, Ge- neral Carretta, der wegen seiner militairischen Tüchtigkeit und strengen Disciplin bekannt ist, folgen wird. Außerdem wurde nodc) eine Abt cilung der Gendarmerie so wie Ber - Geschüß D Die Garnison unserer Stadt beschränkt sich nun- mehr auf zwei Schweizer- und zwei Garde-Regimenter. Die ersten Lruppen, welche bei Palermo ans Land stiegen, fanden Widerstand, und es kam zu cinem kleinen Scharmügel. Auch in Messina hat es einen revolutionairen Auftritt gegeben. Es fam nämlich éin Dampfschiff von Palermo nah Messina, welches von der Sanität in Palermo den Befehl hatte, in le6- teren Hafen einzulaufen, wozu sich, wie es scheint, die Sani- tätsbehörde in Messina bereit zeigte. Das Volk widerseßte sich aber, und als ihm sein Wille nicht geschah, zog es wüthend gegen das Sanitätsgebäude, dessen Behörden ihr Leben nur durch schnelle Flucht retteten; aber alle Papiere und Doku- mente wurden zerrissen, verbrannt und ins Meer geworfen. Während dieses Vorgangs war in der Stadt Alles ges{los}en ; Ae das Schiff sich. wieder entfernte, fehrte die Ruhe

A S panten.

Tadrid, 17. Juli. “Jm Español lies man: Falle Don Carlos sich Madrid nähern Goilte die Hauptstadt gegen einen Angriff von außen her vertheidigt werden, oder wird die Regierung sich an einen anderen Ort begeben? Die Freunde der Constitution mússen von den Maßregeln, welche die Regierung in dem erwähnten Falle zu ergreifen denkt, in Kennt-

¡¿Wird, im

niß geseßkt welden. Mit pomphäften Proclamatiònen lassen wir uns nicht abspeisen, wir müssen Madrid befestigt und Seen ueh Lebensmittel und Munition in der Hauptstadt fehèn. Eter ische Maßregeln allein können die Reihen des Don Carlos {wien und das Vertrauen wieder beleben.“/

Das Eco del Comercio enthält cin Schreiben aus Un - decona, worin: gesagt wird, daß Don Carlos bei seinem Ein- zuge in s Stadt die Bewohner derselben sehr leutselig ge- grüßt habe. Die Navarresen, heißt es ferner” in dem Schrei-

en, legen den Verlust des leßten Gefechtes den Cataloniern zur Last, weil dieselben bei dem Beginn des Kampfes ‘geflohen seyen. Die Einwohner von Undecona werden, öbgleich sie Karlisten sind, sehr hart behandelt. Die Expeditions-Truvppen führen viele Mönche mit sich; Don Carlos soll sich wegen der Menge der ihm vorgelegten Operations - Pläne in großer Verlegenheit befinden. Cabrera, der einen großen Einfluß auf ihn úbt, hat vor kurzem in einem Kriegs-Rathe vorgeschlagen, Ueritalt nach Andalusien zu marschiren. Quilez will in Aragonien und Valencia kommandiren, Cabrera da egen, der sich nicht gut mit ne steht, will als General der lvantgarde bei Don Carlos

ciben. i

Griechenland.

Athen, 6. Juni. (Fränk. Merk.) Seine Maiestät

der König hat bei Gelegenheit seines Geburtsféstes für p nigen, welche im Jahre 1836 Räubereien begangen und Auf- ruhr erregt haben, die Zeit um Amnestie nachzusuchen, bis zum 12. Juli verlängert. Zugleich wurden 14 Verurtheilte begna- digt. Die Strafe von 16 anderen, welche zu lebenslänglicher Zwängsarbeit verurtheilt aren, wurde if 20 Jahre Eisen- strafe verwandelt: 9 Verurtheilte zur Kettenstrafe wurden zu 6 jähriger Einsperrung und 6 zu jähriger Einsperrung Ver- urtheilte zu 1 jährigem Gefängniß begnadigt. Am Ende des vorigen Monats langten n invalide Bayerische Soldaten von Nauplia im Pyräus zu Schiffe an. Der Arzt im Hafen besuchte sie und fand einen gefährlich krank, der auch am an- dern Morgen starb. Auf diese Nachricht begab sich der: Prä- sident des Medizinal - Comité nebst mehreren Mitgliedern des selben nah dem Hafen und nahm den Leichnam in ugenschcin, der jedoch feine Symptome der Pest an sich trug. Indessen fand man es doch für nöthig, einige Maßregeln 'zu nehmen. Die Leiche wurde auf einer menschenleeren Jnsel begraben, und das Schiff unter die strengste Aufsicht gesekt, was man für um so nôthiger hielt, da auch ein anderes Individuum auf dem Schiffe krank geworden war, später aber sich erholc hatte; sodann wurde eine Quarantaine von 7 Tagen fär alle zur See Ankommenden aus Morea verordnet, so wie alle Ver- bindungen Moreas mit dem übrigen Theil des Königreichs dur einen Cordon auf dem Jsthmus unterbrochen. ndlich wurde der Pyräus selbst in eine Quarantaine von 7 Tagen ge- seßt, bis man über den Gesundheits - Zustand der Mannschaft des angekommenen Schiffes vLllig beruhigt seyn könne. Die Aan der auf Poros an der Pest Verstorbenen betrug bis jest 90 von 110 Pestfällen; 5 wurden geheilt und: 15 sind noch in Behandlung. Der König hat die nöthigen Summen für Quarantaine-Anstalten, Gefängnisse und Kasernen in Nau- plía bewilligt. Die Minerva hatte über die Abberufung des Hrn. Mey (bisherigen Kabinetsraths) einige Bemerkungen ent- ave as ministerielle Journal erwidert darauf: „Wir be- chränken uns, der Minerva zu erwidern, daß Se Maj. der König von Bayern in Uebereinstimmung ‘mit der Handlungs- weise, die Er in Bezug auf die Herren Maurer, Abel, Lesuire, LUDe, Brand 2c. befolgte, die sämmtlich so wie Hr. Frey unter Seiner Genehmigung in Griechische Dienste traten, auch den Lebtern abrief, ohne sich, weil er das volle Recht dazu atte, mit Jemand hierüber zu berathen. Der König von riechenland nahm aber das Entlassungsgesuch des Hrn. Frey an, welches dieser Sr. Maj. überbrachte, :

Aula

Berlin, 1. Aug. Man {reibt aus Koblenz vom 27e v. M: Gestern traf Se. Excellenz der Minister des Ht fen und der Polizei, Herr von Rochow, hier ein, und nahm sein Absteigequartier im Gasthof zum Riesen, wo die hiesigen Be- hôrden und die hier anwesenden Landräthe des Re ierungs-Be- zirks Koblenz sich vecsammelt hatten. Diesen Morgen wird Se. Excellenz einer Plenar-Sibung der Regierung beiwohnen, wozu sich auch diejenigen Herren Landräthe des Regierungs- Bezirks einfinden werden, mit denen Se. Excellenz nicht sou auf der Durchreise zusammengetroffen.“/

Zu dem am 2lsten und 22sten v. M. in Kottbus ges I Wollmarkt waren nur 317 Centner Mittelwolle einge- racht, welche zu 60 bis 65 Rthlr. pro Ctr. sogleich am ersten Tage größtentheils verkauft wurden. Zu bedauern war, daß feine und gute Wolle fehlten und weder die dortigen noch die aus- wärtigen Fabrikanten ihren Bedarf befriedigen konnten.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Rubinglas und Millefioríi.

Wer sich für gewerbliche Producti&ien interessirt, wird bemerft habcn, daß fcit furzem das Rubinglas, d. b. Glas von cincr (be neu ticfen Purpurfarbe, ein sehr häufig vorfommcuder Handels- Gegenstand geworden isl. Es gründet sich dieses nicht ctwa auf eine Laune des Seschuackes und der Mcede, soudcrn bezeichuet cinen Forts schritt in der techuischcn Chemie. Die Kunst, deni Giase-diese-chöue Farbe zu geben, ist freilich schon seit cinem Fabrhundert auêgübt worden, wie das z. B. die \chbuen Stücke von Nubinglas im. grüs ueu Gewélbe zu Dresdeu kbeweisenz do war fie noch in der ncuces sien Zeit das cheimniß wrniger Glashütten in Böhmen. Allein wie cs mit den meiscn Geheimumitteln in den Händen bloßer Empiriker zu gehen pflegt, fo bewics sich auch dicses weder als ciu ‘gutes Mittel, denn es schlug schr oft fehl, wodurch dic gerathenen Gläser um so theurer wurden, noch als cin sicheres Geheimniß: denn fobald cin tüchtiger Chemifcr sich ernsilihe Mühe um dasselbe gab, war cs vers rathen. Mau wußte nämlich längst, daß das Rubinglas scine- Farbe cinem Antheil ven Ffogenanntem Geldpurpur des Cassius, cinem schr schwierigen, ofi mwißglückcnden Präparate aus Gold und Zinn verdanktc, und der Vercin zur Beförderung des Gewerbes fleißes in Preußen machte es daher 1833 ‘¿um Gegenstande ciner Preis-Aufgade: cine vollkommen sichere Methode zur Bereitung des Rubinglases durch Goldpurpur aufzustellen, Herrn Pr. Fuß, gegenwärttg bei der chemischen Fabrik zu Schönebeck bei Magdedurg beschäftigt, gelang cs, den Preis zu erwerben, indèm ér ausfand, daß man zum Rubinglase uicht der schwierigen Anfertigung des Göldpurs- purs bedürfe, sondern daß, wenn im richtigen Verhältniffe dem Glase Gold - Auflösung und Zinn : Oxyd zugeseßt werde, sih während des Schmelzens im Glase felbst der Goldpurpur und die schöne rôtbe Färbung bilde. Fn den Verhandlungen des Gewerbe : Vereiues vou

vorigen Jahre ist das Verfahrcn öffentlich mitgetheilt worden. Seits- dem fabr zirt besonders die Matternesche ütte Hoffnungéthal in Schlesien viel Rubinglas, und auf der Hütte in Zehlin wird der-