1837 / 216 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ser von Rußland übertragenen Mission, am Mittwoch mit sei-

nem Gefolge wieder nah Hamburg tig : Lord Palmerston is ft Tiverton und Herr Spring Rice

zu Cambridge wieder gewählt worden.

Nach Beendigung der Wahl“ in Tamworth Fiel Sir Robert Peel noch eine Rede gn ‘seine Könstituenten, worin er ihnen dankte, daß sie ihn witdek, und zwar sezt*zum fünf: tenmal, zu ihrem Repräsentanten gewählt. Er habe, sagte er,bereits-vor-der E Nede gehalten und könne sich daher egt kürzer fassen; überdies seyen seine Grund- ‘sábe allgêmein bekannt, und Jedermann wisse aus Erfahrung, eh er nichts unterlassen habe, um das Beste dieser Gegend zu efôrdern. : A

„Man hat“, führ ex fort, „uni eine schlechte Sache zu unter- stügen, gesagt, ih hätte dic Absicht, die Unabhängigkeit dieses Flef- feus zu untergraben. Jch erkläre diese Augaden diermit öffeutlich für unwahr. (Lauter Beifall.) Jh habs üiemals étwas géthan, das mit der Unabhlngigkeit des Fleckens nicht- verträglich wäre. '- Capi- tain A‘Court (der’ audere fär Tamworth“ gewählte kotiservative Re- práscntant): war fcin von mir. vorgeschlagener Kaudidat,. Weun ich, da Herr W. Peel (eiu, Vruder Sir Robert?s) sich von. der Neprä- sentation dieses Fleckens. zurückzog, irgend cinen persönlichen Zwecck hâtte errcichen oder die. Repräsentation aus\chlicßlich für meine Fa- milie hne ‘in Anspruch tiebmen wollen, würde ich dany wohl den Capitain A‘Eourt zur Beförderuitg“ jenes Zweckes gewählt haben? Denn es ift eben so wahrschelnlich, daß Capitain A’Court, als sónst Jemand, scinen Sit im Parlamente lebenslänglich beibehält, Welche Ausficht ist daher jetzt, daß noch irgend: ein Mitglied meiner Fas milie für den Flecken ins Parlament fommen würde? J es aber nicht ganz gewiß, daß, wenn Herr. É. Peel odex Hexr F, Pecl (cbeufalls. Brüder Sir Robert's) als Kandidaten aufgetreten wären, einer derselben mit großer Majorität würde er- wählt worden feyn. (Hort) Fch wußte nichts vou der Absicht des Capitains A?Courxt, für Tamworth als Kandidat auftreten zu wollen. Tez habe'ibm keine weitere Mate gemächt und ihm nur ge- fagt, «ex solle’ es ‘dem unabhängigen Sinne der Konstitucuten über- lasscn, eiuen Ripräseniauten 8 wählen, es würde mir aber jeder angenehm seyn, auf den die Wadl falle. Man hat gesagt, ich hätte den Einfluß meines Besißthuas- guf uugehörige Weisc benuyt, um die Wabl des Capitain A'Court zu sichern. Was anderé Persoucu

in der Hiße des Wahlkampfes gethau hâäbeu mögen, faun ih natürlich

nicht verantworten; aber die dabei zugegen waren,/ find Zeugen mei- nes Betiebmens' ‘gewesen. Jh habe mit ‘jedem Wähler gesprochen, nud ich frage Sie htermit, ob ich irgend" cirien auf zäein Eigenthum gegründeten ungeseglicheu Einfluß auszuüben gesucht habe? (Nein! ncin!) Waren “nicizt mehrere: ueiner Pächter auf Capitain Towné- bend's- (des liberalen Geguers von Capitain A’Court). Wahl-Comité, und sagten mix niht mehrere Wähler, daß sie dem Capitain Towns- dend ihre Stimume versprochen hätten? und habe “ich “nicht stets geantwortet: „Dann bade ih nichts mehr zl sagen; denn um Gots tes willen hâltet Euer Verspkechèn 2“ (Beifall.) Jch gede' gern zu, daß, ‘weni meine Agcuten elfen ungeseßlichen Einfluß ausgeübt ha- ben, dies:ében so gut ist, als’ ob-ich es selbt gethan ‘hätte , alleiu so viel fanu ih wenigstens mit Wahrheit sagen, daß, wenn irgend ein Wähler, der mein Pächter- ist, bedroht oder -eingeshüÜcztert worden ist, dies nicht auf. meine Veranlassung, soudcru gegen die vou mir aus- drlicklich gegebéuen Fustructioueu geschehen“ ist. (Beifall.) Doch muß ih befenuen, * daß ih, obgieih ic dic unabhängige Ausübung des Wahl!- Privilegiums schr hoch achte, gern glaube, daß einige meiner Dáchter, die meine konservativen Grundsäye keunen und die wissen, wie gerccht“' uud redi ich mich‘ als“ Gutsherr stets Be sie be- nownen;, wohi - geneigt seyn mochten, auf meine Wünsche Rück: fiht zu nehmen ünd so zu stimmen, wie es ihnen zur Unterstüßung Sr Grundsä zu -degeu ich mich ¿stets bekannt babe, am besien schien. Uber ich leugllt cs auf das bestimutesle, daß auf mcine Beraulaffsuug Hrohunzeh gegen einen meiner Püchier angewendet. worden sind. Man nenne mir nur einen einzigen meiner Pächter, der wezen sei: nes freien unabbängigen Votums bedroht worden wäre. Wenn die Wähler diefes Fleckens geglaubt ‘hätten, daß ich ihre Unabhängigkeit zu untergraben “suchte, wücden dann wool' von 414, die ihre Stimme aóvgégeben, 387 für mi gestimmt: haben? (Beifall) Würde Herr Barson für mich gestimmt haben, wen er eine solche Meinung hegie ?

einz aber dieser Herr und vicle Andere haben mir. ihre Stimme ge- geben, weil iz meine Verpflichtuugen getreu erfüllt habe, und ich fordere *Fcdernzann heraus, das Gegentbeil zu beweisen. (Brifall.) Wo, frage ïch, war Herr Reppiugtenk War ex uicht der Einzige, roelcher im Jahre 1818 die Opposition gegen die Familie Peel leitete? Und tvar ér nit einér dér. entschiedenstèn Gegner, als zwei, Mitglieder der ge- nannten Familie den Versuch maten, als Kaudidaten für den Flifs fen aufzutreten? Wenn nun. eine große Menge inteltigenter und achibarer Wöhler si für Capitain A'Court crklärte, geschah dics nicht deshalb, um offen zu ze:gen, daß fie. diesen Herrn wählten weil er der Erbe eines Mannes is, der fär die Unabhängigkeit des Fleckcus aefimpft hat? (Großer Bctfall.) Jh kann nicht umhiu, meine Freude dars über auszudilicken, daßdie Wählerschaft vou Tammworth zwei konservative Parlameuts - Mitgiicder gewählt hat, weil ich glaube daß dies eine Folge des intellizeuten"und unabhängigen Siüunes der Wäblerschaft dieses Flceckens ist. (Beifail.) Es-freut mich, daß Sie nícht zivei Mitglieder gewählt baben, die heute „Ja“ und morgen „Rein“ sagen. (Hört !: hôrt!) Einige Personen scheinen jedoch zu glauben, daß Uns abyängigkeit weiter nichts heiße, als die Unterstüßung ihrer cigenen besonderen Meinung, und daß Niemand davon abiocidhen dürfe. Jch uteinerscits_ wine O STet duf beiden" Seiten zu. sehen. Das Volk wird sich niht dür blof e liberále Béthetirungen täuschen lassen, und wcún ès mir ‘cinmal um Beispiele’ für ' die Tykannei u thun wäre, so würde ih meine- Augen * auf diejenigen richten, die ibre Liebe zur Freiheit- mit:-dem-laritesien Geschrei verfündigen. Dic Versammiung; zu der ih rede, it sehr zahlreich,» und. ih weiß nit, ob sie ganz aus Freunden besteht, aber ih frage, ob. {rgend (inex hervortreten und mit Wahrheit. dchaupten kann, daß er direkt oder indireft auf meinen Befehl bedroht worden wäre, wenn er für den Capitain Fownshcnd oder gegen den Capitain A’Court stimmen wollte? Aber zeigten diejenigen, wélhe den Capitain A'CEourt nach der Stadt begleiteten, ‘in Vergleich mit deen, dié auf der anderen Seite erschienen; nicht f{chouzur Genüge; weicher! ahtbare und iateis ligen1e Siun iu dem Flecten hercscht ?(Veifallund Gelächter.) Jch gestehe Underen vollkommen das Necht zu, uach ihren Meinuugen zu handeln, aber ich bitte nur darum, daß diesclbde Freiheit auf.Nile ausgedehnt werde, und wenn in dew Flecken die l'ouseroative Gesinnuug vorberrscht, so lasse man sie mit doppelter Stiinme sprechen, statt fie völlig zu neutralisi- ren. Was mich betrifft, ‘fo hegen Sie hinsichtlich Fhrer Juteresscu feine B:sergaiß für die Zukunft, Fey bitte diejenigen, wekche mich flir cineu Tyrannen halten, der scine E bestraft , weil sie für Capitaia Townshend gestimmt, alle Besorgnisse zu verbannen; sie fénnen geteest na Hause zurückfkchren und «in Frieden uud Nuhe bei ihrer Familie lcben. Denn es ist weit mehr in meinem eigenen Juters e}, immer mehr die Zwietracht ans der Stadt verschwinden und die Stadt seibst ene unabhäugige Stellungeinnehuen zir sehen, als den Versuch zu machen, gegen den Willen der Wählerschaft, einen Mannin das Parlament zu dringen, der, wem er sich seines Auftrages getreulich entledigt, für die Dauer seines Lébêns die ausschiteßliche Wahl von Miigtte- dern meiner Familie verhindern muß. Wer dur! Drohungen oder darch seincu Einfluß die unabhängige Stimme! der Wähler zu_beherr-

hen sacht, ist nicht der wahre G der Bewohnez- dieses Flefens,

uud di:jenigen, welche heute seüh Steine .in. die Stadthalle und nah Capitain A‘Court warfen, gebhörtèn- niht- zu den Bewoh nera voa Tamworih. Jch bin Überzeugt, daß, wenn irgend ein Tamrworther jene Fremden beuerkt hätte, und wenn “er atc noch so schr in politisher Hinsicht mein Gegner“ wäre, et sie ohne Um: stände Uber dié Brücke in den Fluß geworsen oder fc noch schneller mit dem Faß zur Städt hinausgestoßen: haben würde. Man“ hat mir gesagt, ih würde in Gefahr fomnien, wenn ich mich im Triumphe bcraumfahren ließe, „allein ih fürchte mi uh, (Lauter: Beifall.)

873 ch wärde den/Flecken uicht repräseutiren, eun i es füc adibig ielte, meitten Kopf vor meinen Konstitüenten oder vor ciner andes ren Klasse von Einwohnern des Fleckcus ‘zu verbergen.“

Ein hiesiges Blatt klassifizirt die Schottischen Wahlen fol- endermaßen: Konservative, mit «Whigistischen oder radikalen onfurventen, 10; Whigs oder Radikale “mit konservativen Kon-

kutrentett, 17; Kokservative ohne Konkuxrentén, 10; Whigs ohne Konkurrenten 16. Dernnach is nur dié Hälfte der Wahlen in Schottland unangefochten.

Die Morning Post theilt folgéndes Nähere über den Sturz des Herrn Coking. mit: „Der unglückliche Landschafts- Maler, der die Herren Green und Spencer auf ihrer lebten Luftfahrt begleitete, hatte anfangs zu ihnen gesagt, er wolle -sich aus einer Hdhe von 8000 Fuß herunterlassen; als sie aber 5000 Fuß hoch waren, wünschte er schon, den Ballon zu verlassen ; seine Gefährten wünschten ihm glückliche Reise, und er schnitt das Seil durh,an welêhem der Fallschirm befestigte war. Der Ballon, von einer so beträchtlichen Last befreit, stieg nun mit fo furchtbarer Schnelligkeit, daß die Schwankungen, die er machte, die beiden unerschrocéenen Reisenden fürchten ließen, sie würden in den Abgrund gestürzt werden. ie waren dem Erstiken nahe, und die Kälte war unerträglich, denn sie hatten eine Höhe von 16— 17,000 Fuß errsicht. Man weiß, daj der Fall- schirm bei Lee herabkam, und daß der unglü&liche Cocking we- nige Augenblicke nach seinem Sturz den Geist aushauchte. Aus der angestellten Untersuchung geht hervor, daß an dem Fallschirm unterweges etwas zerbrochen war, und daß derselbe in Folge davon aus scinem Gleichgewicht kam. err Cocfing hat am Gesicht, an der Brus und am Unterleibe mehrere Knochenbrüche erlitten, die ihm den Tod gaben. Hier muß auch eines Umstandes erwähnt werden, der allge- meine Entrüstung ekregt hat. Vorgestern früh wurden der Leichnam des unglücklichen Coking und der Fallschirm öffentlich zur Schau ausgestellt. Am Eingang der Vauxhall - Gärten theilte man Billets aus und lies sich für die Ansicht des Leich- nams eben so wie D die Ansicht des Fallischirms Geld zahlen. Diese abscheuliche Speculation würde noch eine Zeit lang fort- gedauert haben, wenn der Oberaufseher der Vauxhall - Gärten nicht den Eigenthümer dés Etablissements davon benachrichtigt hätte, worauf dieser dem schamlosen Speflulanten sogleich einen geziemenden Verweis ertheilte. Dieser behauptete aber, er habe nichts Geseßwidriges gethan, er unrecht gehandelt, könne man ja gegen ihn klagen. Indeß gab er doch den unmoralischsten Theil seiner Ausstellung, die Schau des Leichnams, auf; den Fallschirm aber ließ er noch ferner für Geld sehen, bis ein Polizei-Beamter herbeikam, der ihm das Handwerk legte, Die neugierigen Zuschauer waren übrigens so unverschämt, daß sie fast alle ein Stück von dem Binsenkorb des Fallschirms abrissen und kaum noch ctwas da- von übrig ließen.“ Die heutige Times enthält den Schluß des Todtenschau-Gerichts, welches über den Leichnam des Ver- unglúckcen gehalten worden, und das zwei Tage dauerte. Das Verdikt der Jury lautete: „Wir finden, daß der Ver- ene Robert Cocking, durch einen unglücklichen Zufall zu

‘ode gekommen ist, in Folge schwerer Verleßungen, die er durch einen Sturz aus cinem Fallschirm von seiner eigenen Erfindung und Arbeit, der an einen Ballon angehängt war, erlitten; und wir finden ferner, daß der Fallschirm teinen Tod vente und daß deshalb besagter Fallschirm, als Süähnopfer, der Köni- gin verfallen soll.‘ s

Belge

Brüssel, 31. Juli. Der Fürst und die Färstin von Lei- ningen sind von hier nach Deutschland abgereist.

Der Minister der dffentlichen Arbeiten hat vom Könige die Erlaubniß erhalten, sich nah England zu begeben, um die dor- tigen Eisenbahnen zu besichtigen. Er schiffte fich l in Ant- werpen nah London ein. Jun seiner Abwesenheik wird ihn der Minister des Jnnern und der auswärtigen Angelegenheiten ver- treten. Herr Lebailly de Tillegem, Major der Bärgergarde von Brügge, hat vom Könige der Franzoscn das Kreuz der Chren- Legion empfangen, welches ihm für seine Dienste als Kavalle- rie-Offizier in Spanien von Napoleon versprochen worden war.

Die Belgische Armee zählt jet 25 Regimenter Jnfanterie, nämlich 12 Linien-, 3 Jäger-, 1 Grenadier- und Voltigeur- und 9 Reserve- Regimenter. - Die Linien: Regimenter bilden, mit Jn- begriff des Schelde: Bataillons, zusammen 37 Bataillone, die Jäger: Regimenter 10, die Reserve-Regimenter 26 und das Sre- nadier - Regiment 4 Bataillone. Die Kavallerie zähle 14 Lan- cier: , 14 Chasseur-, § Kürassier- und 4-Guiden-Schwadronen. Zu diesen 77 Bataillonen Jnfanterie und 40 Schwadronen Ka- vallerie kommen noch 3 Artillerie - Regimenter und die Gen-

darmerie. at kurzlich ein Hagelwetter in

Jn der Provinz Limburg i mehreren Gemeinden großen Schaden D in einem r

Bezirk belief sich der Verlust auf 590 60,0

Deutschland.

Dresden, 3. August. Die üter das Befinden Sr. Majestär des Kbnigs eingegangenen neuesten Berichte aus Lai- bach vom 27. Juli sollen durchaus beruhigend lauten und dic Krankheit nur. in einem durch eine Erkältung herbei geführten Fieber bestehen. Da Jhre Majestät die Königin aber dessen- ungeachtet hierüber schr in Unruhe verseßt worden, so isk Aller- hôchstdicselbe heute Vormittag, unter dem Namen einer Gräfin von Hohenstein, aus Pillniß über Prag nah Ischl Sr. Ma- jestät dem. Könige entgegengerceist.

Hannover, 2. Aug. Jhre Majestäten der Kdnig und die Königin sind heute Morgen von Herrenhausen abgereist, um sich über Halberstadt, Leipzig und Zwickan nach Karlsbad zu begeben, wo Allerhöchstdieselben am öten d. M. eintreffen werden. Îm Gefolge Zhrer Majestäten besinden sich: die Frau Generalin L, von dem Bussche, die Hofdame Fräulein von Malortie und die Herren Ober- Hofmeister von Linsingen, Kammerherr von Malortie, Flúgel : Adjutant Hauptmann von Ompteda und Legationsrath von Schele. Zu Karlsbad werden in der Umgebung Ihrer Majestäten sich noch befinden die Her- ren General-Major und General - Adjuta«at von Linsingen und Leibarzt Ober-Medizinalrath Þe. Stieglik.

Am gestrigen Tage hatte der außerordentliche Gesandte der freien Stadt Hamburg, Herr Bundestags - Gesandte Syn- difus Dr, Sieveking, die Ehre, Seiner Majestät dem Könige ein Glückwünschungs -Schreiben des Senats der Stadt Ham- burg zu überreichen.

ie persdnliche Thätigkeit, welche Se. Majestät der König entwielt, ist bemerkenswerth; seine Bestrebung, die Details aller Verhältnisse genau kennen zu lernen, die besonnene Art, womit er die Relationen der Minister und Räthe anhdrt und

und wenn man glaube, daß

erwägt, hat selbst die Bewunderung ergrauter Geschäftémännessumer entschied sich bei jedem dieser, Punkte dahin, daß fle

erregt; alle Deputationen von Gemeinden und

drperschaft,} (hrem betreffenden früheren Beschlusse beharre.

sind mit größter Aufmerksamkeit und Herablassung empfangen

mit gediegenen Worten sind die Anreden und Wünsche ern} Karlsruhe, 1. Aug, (Karlsr. Ztg.) Jn der ersten dert worden, so daß von dieser Seite sich die allgemeinste Ayssmmer richtete am- 20, Juli der Fürst zu Fürstenberg an erkennung im Lande verbreiten muß. Wir können es nicht v in G die Frage: was man von der Eisenbahnen-

hehlen, daß unsere Geschäftsformen shwerfällig Und unbeholfy gelegen

eit im Großherzogthum zu erwarten habe; die allge-

sind, das der gute alte Schlendrian aus vielen dunkeln Efsine Antwort: es werde die hohe Regierung in- dieser Sache

und Köpfen verbannt werden sollte, und daß dazu ein Mann,

was sie für angemessen erachte, könnte ihn nicht be-

wie der jeßt regierende König vorzugsweise geeignet ist, wi jigen, denn daß die Regierung auch in dieser Angelegenheit,

Niemand in Abrede stellen, der die

heren und niederen Beamten kennen welche Energie dazu gehört, um diese Herren in andere einzuführen, als welche ste für die allein seligmachenden halten,

{nmaßungen so vieler | in ihren Handlungen überhaupt mit Weisheit und Sorg- elernt hat, und weiß ile Gele die weitere Frage: ob es nicht zuläsüg

zu Werke gehen werde, verstehe sich am Rande. Er se l e ewescn wäre j die Regierung sich hätte ermächtigen lassen, auf den

Wenn mit so ausgezeichneten Gaben des Herrschers nun yund der bereits so weit gediehenen Vorarbeiten , welche

noch Vertrauen,

ohlwollen und Schuß für das mannigfaltiy einsichtsvollen Männern anvertraut waren , mit einer

Gute, welches dei uns existirt, verbunden wird, so kann men Strecke, etwa von c nach Heidelberg, den An-

dem Lande für die nächste Zukunft E ln Gaben, g zu machen und die Mittel age hinwegblicen. M)

beruhigt über die jeßige schwierige

u _und_ ierzu auf die in dem Berichte M Cisenbahn-Comité angedeutete Weise, nämlich durch Ausgabe

wird \{chwerlich irren, wenn man die Meinung hegt, Se. Nis Kassonscheinen, zu suchen, Regierungs-Commissair, Finanz-

der König wolle, vor Abgabe ciner definitiven A M.

Eindruck abwarten, welchen das Patent vom öten d. den übrigen Kabinetten Deutschlands hervorrufen wird, um d nach seine Ansicht über die Abänderung des Saats-Grundy

seßes. zu modifiziren.

München, 29. Juli. (Bayer. Bl.) Die Kammer Reichsräthe hat in ihrer heutigen Sißung den Beschluß Kammer der Abgeordneten, den Antrag des Abg. Gaßner Verlängerung der Werktags- und auf Abkürzung der Feiertagss( pflichtbetreffend, in Berathung genommen, und darüber beschlos „„daßdem Beschlusse der Kammer der Abgeordneten sowohl in Bey hung auf Verlängerung der Dauer der Werktags-Schulpslichtigti als in Bezichung auf Abkürzung der Feiertags-Schulpflichtigfeit, doch beides nur unter dem ausdrücflichen Vorbehalte der bet üblichen Dispensationen sowohl, als auch des längeren Verweil in den Schulen bei ungenügendem Erfolge der Ueberweisun und Schlußprüfung, dann der Fortdauer der Verbindlichkeit Theilnahme an dem sonntägigen Religions Unterricht und h Ausschlusses von dffentlichen Belustigungsorten für alle aus | Feiertagsschule entlassenen Jünglinge und Mädchen bis ISten Lebensjahre, die Zustimmung zu ertheilen sey.“ Kammer der Abgeordneten beschäftigte sîch heute mit den s{chlú}en der Kammer der Reichsräthe in Betreff der Nu weisungen über die Verwendung der Staats-Einnahmen in | Jahren 1832-33, 1833—34 und 1835, Ehe die Berathung ü diesen einen Theil der heutigen Tagesordnung bildenden Geg stand begann, stellte Herr Willich den Antrag, dieselbe zu u tagen, bis die Kammer durch die üblicherweise im Druck ers nenden Protokoll-Auszüge der Kammer der Reichsräthe Ken niß erhalte von den Gründen, durch welche diese Kammer den von den betreffenden Beschlüssen der Kammer der Abgeot neten wesentlich abweichenden Beschlüssen bewogen worden 4 Wenn fügte Herr Willich zur Begründung feines Antrag

bei badi zwischen den beiden Kammern vorlägen, fl

sey cs zu dem Zwecke, cine entsprechende Vereinigung hubeizu führen, nicht allein wünschenswerth, sondern auch o Be daß jede Kammer die Gegengründe der andern Kammer ken um entweder im Falle des Uebergewichts dieser Geg gründe sich selbst reformiren, oder im entgegenge Falle die fraglichen Gegengründe widerlegen und dadur andere Kammer zum Beitritte bestimmen zu können. So (l der Kammer. der Abgeordneten niht die Möglichkeit geg! sey, slch zu überzeugen, daß die Beschlüsse der Kammer | Reichsräthe besser begründet seyen, als ihre cigenen, werde nichts Anderes thun können, als bei dem zu beharren, was früher beschlossen habe; die Folge dieses einfachen, lediglich die feúheren Argumente gestüßten Beharrens aber werde da bestehen, daß auch die Kammer der Reichsräthe ihre Beschl| nicht minder festhalten und daß unter solchen Umständen Gesfammtbeschluß beider Kammern nicht zu Stande kont werde. Hiergegen bemerkte der erste Präsident, Frhr. v. Schul er Q die Gründe, welche Herr Willich für die Vertaguel fraglichen Berathung angeführt habe, müsse aber dagegen nern, daß er (der Herr Präsident), indem er diese Berathutl die heutige Tagesordnung gebracht, nicht anders gehandelt hl als bei O Ständeversammlungen, wo kein Widerspru gen scin Verfahren erhoben worden sey, und daß sich übe weder im Reglement, noch sonst irgendwo eine Bestim finde, gemäß welcher die Kammern einander. die Gründe, | welchen ihre Beschlüsse beruhen, mitzutheilen hätten. Vei termaßen seyen die Verhandlungen der Kammer der Ii räthe nicht öffentlih, und wenn diese Kammer dennoch äl aus ihren Protokollen drucken lasse, so sey dies ledigli Akt nue freien Willerts; wolle dieselbe, wie es ihr versa} mäßig zustehe, von ihren Diskussionen und Berathunzis nichts veröffentlichen, so sey der Kammer der Abgeordn! in Gemäßheit der verfassungsmäßigen Bestimmungen g Möglichkeit gegeben, die den Beschlüssen der vorerwähntet® aer zu Grunde liegenden Motive kennen zu lernen. Es) her nicht einzusehen, wie das Nichtvorhandenseyn eines toll: Auszugs der Kammer der Reichsräthe in dem gedad Sinne ein hinreichender Grund für das Verschieben ciner V thung in der Kammer der Abgeordneten seyn könne. - Herren Graf von Seinsheim (zweiter Präsident), Freihett! Freiberg und Dr. Stahl gaben zu, daß es besser wäre, ? die Kammer der Abgeordneten Kenntniß von den Gründe! Argumenten besäße, auf welche die Beschlüsse der Kamnmtl Reichsräthe gebaut sind, indeß traten sie der Ansicht des! Präsidenten bei, daß der Mangel dieser Kenntniß fein 0 chendes Motiv fúr die Vertagung der fraglichen Bert bilde. Fúr diese leßtere Ansicht erklärten sich auch die Herren A del und v. Hornthal. Fürst Karl von Octtingen-Wallerstein pra dahin aus, daß die Kammer von ihren früheren Bei nicht wohl abgehen könne, so lange ihr nicht bessere und, wieacndere Gründe gegen dieselben dargethan würden. Er (del?

h Wtcit und Umsicht berathen, in

ner) werde daher, diesem Grundsaße getreu, fär das Qn auf den früheren Beschlüssen stimmen, insofern er nit N eue Gegengründe zu einer anderen Ueberzeugung gens Stockinger unterstüßte den Antrag des Hrn. Willich, utd bei, daß sich die Kammer einstweilen mit anderen Gegensn deren mehtere zur Berathung reif seyen, beschäftigen fn Die Kammer faßte jedoch auf die gestellte ‘Präsidialfrage nen gen 26 Stimmen den Beschluß, daß die an der Tageó0 stehende Berathung nicht zu vertagen, sondern sofort vol) men sey. Die hierauf gefolgte Verhandlung der Kamm, nach einander die ersten drei Differenzpunkte, nämli x | hung einiger Pensionen, dann hinsichtlich: der Rechnund die Zollgefälle, endlich in Bezichung auf das neue Pos in dex Haupt- und Residenzstadt, zum Gegenstande, l

Wie und gehe mit

nister von Boeckh, erwiderte hierauf: die Regierung be- chte bei dieser Angelegenheit den weisen Wahlspruch: lestina Ruhe und Besonnenheit zu Werke; sie be- hte Alles, was in dieser Beziehung in anderen Staaten hicht , sie betreibe die Sache auch, indem sie die Vor- heiten weiter fortseßen lasse, aber Beschlüsse habe ste ) nicht hierüber gefaßt, und deshalb sey er nicht im Stande, è weitere spezielle Auskunft zu geben; doch kônne er die Ver- rung ertheilen, daß die Regierung diesem Gegenstand ihre e Aufmerksamkeit schenkt, und daß, wenn die Sache in der [chenzeit bis zum künftigen Landtage zur Reife kommen und Gesez nothwendig werden sollte, alsdann die Regierung Sache für erheblich genug halten werde, um die Zusammen- fung eines außerordentlichen Landtags zu verdienen. Staats- Nebenius und Geh. Hofrath Rau äußerten sich im Sinne , Durchlaucht des Fürsten zu Fürstenberg. In der n Kammer nahm am 29sten v. M. bei der ammenstellung des Staats-Budgets und des Finanz-Gesez- der Abgeordnete Welker das Wort. Er erklärte, daß er Budget nicht unbedingt beistimmen könne, sondern von icht und Gewissen aufgefordert werde, „„cine moralische An- ze gegen die Grundsäße, welche von den Ministern des Groß- zogs befolgt würden, damit zu verbinden.‘/ Der Redner \1te diese Anklage, womit er jedoch keinen Antrag verbinden, d worüber er keine Abstimmung wollte, in einem umfangreichen trag zu begründen ; er schilderte dabei in sichtbarer Aufregung t den grellsien Farben die traurigen Folgen, welche die der ftatur des Deutschen Bundes dienstbar gewordene Politik Regierung herbeiführen müsse; er sprach von „Unter- bung des Thrones unseres Souverains, von drohendem Um- iz der Verfassung, wenn diese Politik nicht morgen geändert de!‘ Staats-Minister v. Blittersdorff, nachdem er an- jeutet, wie das Pathetische durch Uebertreibung leicht ins herliche Übergehe, bedauerte vor Allem, daß der Abg. Welcker ht die geshäftsordnungsmäßige Form der Motion gewählt, nn es ihm Ernst damit sey, gegen die Minister eine Anklage erheben, und daß er den Vortrag seiner Beschwerden auf die Þten Stunden des Landtags verspart habe. Der Minister ntwortete sodann Welcker’s Vortrag Punkt für Punkt, setzte s Verhältniß des Großherzogthums zum Bunde in staats- d, völferrechtlicher Beziehung auseinander, bezeichnete es als gläckliches, segenbringendes, unser Staats-Grundgeseb, des des Unabhängigkeit und des Thrones Würde s{hüßendes. selbe u/%) aus, wie man durch eine auf die Grundsäße des g. Welcker gebaute Politik zu jenem Abgrunde gelangen iede, vor welchem solcher jeßt zu warnen sich berufen glaubt, her Aóögrund übrigens zur Zeit nur in den Traumgebilden nfer Phantasicen s{chwärmerischer Politiker existire. Der mit rme Und hinreißender Beredtsamkeit gehaltene Vortrag des inisters wurde mit Zeichen des Beifalls von den Bänken der hzeordneten und am Schlusse durch vielstimmiges Bravo be- iet. (Als der Abg. von Notteck sich zum Sprechen erhob, ß der Finanz - Minister den Saal.) Der Abg. von R t sprach sich im gleichen Sinne, wie Welker, jedoch in ge- igterem, ruhigerem Tone aus; er erinnerte unter Anderem nend. an die in der Begründung sciner Motion über die (sahren des Vaterlandes auf dem vorigen Landtag ausge- lohenen Befürchtungen stufenweiser Unterdrückung der Deut- jen Freiheit. Weder seine, now Welcker's Rede fanden in ' Kammer beistimmende Unterstüßung, dagegen hatten sich ige Abgeordnete, namentlich Trefurt, erhoben, von denen Wßerungen im entgegengeseßten Sinne zu erwarten waren. \ ergriff Staats - Minister Winter das Wort, sprach sein haftes Bedauern darüber aus, daß die Abgeordneten Welcker v. Rotteck durch ihre Demonstrationen am Schlusse eines lsnonattichen, mit reichen Früchten gesegneten Landtages noch vtlange in die Harmonie der Versammlung zu bringen dhten; er sagte: „Schließen Sie diese unfruchtbaren Er- tlungen und lassen Sie uns den Rest unserer Arbeit in Ein- t vollenden, damit wir in Frieden auseinandergehen.“/ ie Worte des Ministers fanden allgemeinen Ankläng. Der rauf gebaute Antrag des Abgeordneten Schaaff auf Ueber- 11g zur Tagesordnung wurde angenommen und damit dieser egenstand verlassen. Es erfolgte nunmehr die Haupt-Abstim- fing über das Budget und das Finanz-Gescß pro 1837-,, und /29, Welche beide einstimmig angenommen wurden.

Karlsruhe, 2. Au isst di / =*. August. Nachstehendes ist die Rede Sr nigl. Hoheit des Großherzogs bei d 45 ß : Sthnde Versammlung zog ein gestern erfolgten Schluß „Edle Herren und liebe Freunde! Wenn Fc auf die nds ia des Landtags, den A zu schließen im Bef O M so darf Ich die beruhigende Ueberzeugung hegen, daß Jch alle eite gewahrt, die Jutercssen Meines Volkes siets im Auge gehabt id allen billigen Wünschen uach Möglichkeit genügt habe. Auch puen ertheile Fch gern das Zeugniß, daß Sie von Jhrer Seite e Pflicht gethan, die Jhnen forgeledten Entwürfe mit Fleiß, Gründ- eit : Meinen auf das Wohl des L pen Vorschlägen Mich treulich unterstützt und Alles in wed L EID Tat zu cinem gedeihlichen Ende geführt haben. . Dafür \age i s nen Meinen aufrichtigen Dank. Mit reger Aufwerksamfeît bin N oren Arbeiten gefolgt, und wenn Jch a1.s der Menge der Er. nisse die wichtigen in gedrängter Kürze hcraushebe, so geschieht es Ain phen diese Auswmerksamkeit zu bethätigen Yu uchrer:n i ey 2 orlagen, über Gegenstände der Verwaltung , Über zweifel- l eses Bestimmungen des Rechts und über einzelne Abschnitte E rafverfahrens, so mie anderen, die in das Gebiet der Fi: l CD, inóbesondere zu dem Zollgeseß und zu dem ZolUfiraf- a een Sie nach reiflicher Erwägung Jhre Zustimmung acgeben. A, gst war es Mein fehnlicher Wunsch, nach dem Beispiel aus- es Zinn folche Einrichtnnaen zu treffen, welche dic hochst loh- ; L sicht gewähren, die Verbreher nah übersiandener Strafcit ‘fserte Menschen zu--entlafsen. Bisher war dics uicht mgs

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lich; die jeyigen Straf - Anstalten sind zu dem beabsichtigten Zweck nit eingerichtet und fönnen auch daj nicht ae! Le Mun wird mein Wunsch durch die Einrichtung einer Central-Straf- anstalt, zu deren Erbanung Sie die verlanaten Mittel bewilligten, in Erfüllung gehen. Auch die Gefängnisse, bestimmt zur Aufbewah- rung der ín Untersuhung befangenen Verbrecher, sind hier und da ungesund, häufig uicht geräümig, uicht sichèr genug. “Durch die he: willigten außerordentlichen Kredite zur Erbauung neuer, so wie zur Erweiterung bestehender Gefängnisse wird. cinem oft und vielbeklag- ten Mißstande abgeholfen. Ein großes Verdienst um die leidende Menschheit haben Sie sich durch die Bewilligung derjenigen Sum- men erworben, mittelst welcher der Bau des neuen Frrenhauses nach einem großartigen, den verschiedensten Bedürfnissen ent- sprehenden Plan fortgeseßt werden faun. Die für deu Was- ser- und Straßenbau ¿Ha miadquen bedeutenden Summen u1g- hen es möglich, das Besteheude zu crhalten und zu verbessern, angefangene Straßen fortzuseßen, neue anzulegen, deu NRheiuhafen in Mannheim zu vollenden, cinen neueu in Constanz au Bodensee herzustellen: Die Zoll-Verwaltung erfordert mehrere neue Gebäude, theils zur Unterbringung der Beamten, theils zur Beförderung des Verkehrs. Sie haben diese Bedürfnisse erkannt uud nah dem Wunsche der Regicrung ihre Beschlüsse gefaßt. Aber nicht bloß. die materiellen Juteressen sind der Gegenstand Jhrer Fürsorge gewesen, sondern mit gleichem Eifer haben Sie sih mit den höheren, mit den geisligen Juteressen beschäftigt. Fast alle Zweige des Unterrichts erfreuen sich außer den früheren Bewilligungeu ciner weiteren Dotation. Jusbesondere hat mich die zarte Weise freundschaftlich angesprocheu, womit Sie den Bedarf zur Vollendung des Akademie - Gebäudes und die zur Erwerbung vou Kunstwerken eforderten Summen bewilligt haben. Jch wiederhole Xhnen dafür Reinen herzlichen Dauk. Angenehm war es Mir, daß Sie Mich in den Stand geseßt haben, einigen Militair-Chargen und den Militair- eamten, wie es die Billigkeit erfordert, angenessene Sold-Erböhun- gen bei längerer Dienstzeit zu gewähren, nit minder, daß Sic dem Gesey über die Ruhe - Gehalte der Unterossiziere Jhre Zustimmung ertheilt haben. Ueber die Eisenbahneu üieß Ich Jhuen feine Vorlage machen, weil Jch diesen Gegenstand mit befonderer Umsicht behan- deln zu müssen glaubte, um das Großherzogthum, was Mir gelun- gen ijt, vor unheilbringeuden Speculationen zu bewahren. leich- wohl find die nöthigen Vorarbeiten gefertigt, so daß, wenn sich ein dringendes Bedürfuiß der Ausführung zeigt, diesclbe von einem außerordentlichen Laudtag berathen werden kann. Umfassende Verbesserungen im Gebiete der Strafgeseßgebung bleiben dem uäch- sten Landtag vorbehalten. Jch glaube auch hierbei auf bre för- derude Mitwirkung in jeder Beziehung recueu zu dürfen. Wandeln Sie stets auf dem betretenen Weg, veriraucn Sie mir, wie bisher, achten Sie das Recht, nehmen Sie auf bestehende Verhältnisse die- jenige Rücksicht, welche denselben geblihrt, so werden Sie Fhrerseits unsere Verfassung immer fester begründen, deren getreue Bewachung und genaue Vollziehung zu den wichtigsten Aufgaben Meines Lebens gehören. Sagen Sie Ihren Mitbürgern, was Sie gefunden haben, Wahrheit, Treue und Offenheit in allen Zweigen der Verwaltung. Jch entlasse Sie, edle Herren und liebe Freunde, mit den nämlichen Gesinnungen, mit welhen Jch Sic enpfaugcu habe: Meinc Zufrice- denheit und Mein Wohlwoilen werden Sie bezleiten.“

Oesterreich.

Wien, 31. Juli. Der Oesterreichische Beobachter meldet aus Ischl vom 26sten d.: „Se. Maj. der Kaiser Ga gestern, nach Anhörung der heiligen Messe, eine Spazierfahrt in das Traunthal gegen Ebensee vorgenommen. Jhre Maj. die Kaiserin, Allerhöchstwelche die Badekur noch nicht begonnen hatten, waren dur starken Schnupfen mit einigem Husten und einigen leichten Fieberbewegungen abgehalten, Se. Maj. zu be- gleiten. Während der Nacht vom 2östen auf den 26sten is bei Ihrer Maj. ein Ausschlag zum Vorschein gekommen , welcher sich im Laufe derselben und des folgenden Tages zu stark ent- wickelten Masern (Flecken) ausgebildet hat Folgendes ist der darüber erschienene ärztliche Bericht: „,„„Der Ausschlag Loeee Maij. der Kaiserin hat sih im Verlaufe des gestrigen Tages zur deutlichen Form von Masern ausgebildet. Diese sind stark entwickelt, sehr zahlreich und ausgebreitet, von den gewöhnlichen Zufällen Und Fieber leichten Grades begleitet, Das Befinden Ihrer Maj. ist heute dem Gange der Krankheit, die sich gut- artig zeigt, angemessen. Jschl, 28. Juli 1837. Raimann.‘‘?!

Jta l Sn.

Neapel, 20. Juli. Offizielles Cholera: Bülletin :

I0ten bis 11lten d. M. : 301, N 1s bis R Os Von I2ten bis I3ten: 436, vom 1dten bis läten: 254, vom l4ten bis lóten : 233, vom Iöten bis 16ten : 237, vom 16ten bis l7ten: 238, zusammen 2002 Todte. Von gestern auf heute hat es wieder um etwa 50 zugenommen, ungeachtet das hermometer in den leßten Tagen um 2 bis 3 Grad gefallen ist.

A f ry

Algier, 14. Juli. (Alg. Ztg.) Die größte Ruhe herrscht ringsum. Die Landwirthschaft hat einen claublider SARE genommen. Zum erstenmal seit der Eroberung ist die wichtige Heu-Aerndte ohne Stdrung auf der ganzen Ebene von Metidscha eingeheimst worden. Man hat nur einige Araber bemerkt, die mehr durch die Neugierde als aus irgend einem anderen Grund angezogen wurden. Freilich darf man auf diese Art von Sicher- heit niht zu sehr trauen und wir haben sie oft theuer bezah- len müssen. Wir haben Stämme zu Nachbarn, die von der Schisfa bis zum Cap Matifu und der Mändung der Jsser das Land anbauen. Sie beobachten den Vertrag, weil es ihr Jn- teresse ist Und weil wir sie leicht erreichen fönnten, wenn sie \chlechte Streiche machen wollten. Allein {werlich dürften die Stämme im Westen von der Schiffa und dem Mazafran bis ans Meer sih auch so ruhig verhalten, Unter ihnen ist zu viel Mißtrauen, Haß und räuberisches Wesen. Undurchdringliche Wälder {üben ste gegen unsere Angriffe, und die Plaercien des Oberst Marey haben ihre Reihen durch eine cenge Unzu- friedener verstärkt, die nichts als Rache athmen. Das Dorf Dely-Jbrahim, bestehend aus 40 Häusern, wollte lange nicht recht auffommen: nun is es im gedeihlichsten Zustande. Die Bewohner find fast insgesammt Deutsche. Dürre, Unkennr- niß des Bodens, Mangel an zweckmäßigen Kulturmitteln hat- ten bisher ihre Aerndten vereitelt, ‘jest aber ist Dank ihrer Beharrlichkeit Alles gelungen. So ungern man es gesteht, so ist es nur zu wahr, daß die Deutschen es sind, die uns Lectionen im Aerbau geben. Unsere kleinen Kolonisten la}en nach einem oder zwei Jahren den Karren stechen und werden Krämer oder Spekulanten. Dieselbe Wahrnehmung macht man in Amerika. Von unseren Landsleuten haben si nur“ die Her- ren Mercier, Vialard und fünf oder sechs Andere ausdauernder gezeigi, aber auf einen großen Güterbetrieb. Jn Algier selbst gehen die Verschönerungs-Arbeiten rasch vorwärts. Die drei Hauptstraßen, Babazun, Bab-el-Ued und die Marinestraße fangen an, hübsch zu werden. Diese le6tere enthält kein ein ziges Arabisches Haus mehr, und in den beiden anderen sind deren nur sehr wenige übrig. Den Poecten und Künstlern thut dies wehe; sie hätten gewünscht, daß der Stadt ihr Maurisches Aussehen erhalten worden wäre, aber die Angestellten und die Französischen Kaufleute sind entzückt, daß sle hier die wohnli-

chen Einrichtungen ihrer Doviser Häuser wicderfinden. In Er-

wartutig der Vecupation von Blida und Coleah, die ohne Zwei- fel ers nach der Rückkehr von der E reditian atdee RIEan, tine stattfinden wird, wird ein Theil unserer Truppen bet den Men Austrocknungs- Arbeiten der Moräste von Buffarik be- e Diese Arbeiten sind noch nicht sehr vorgerückt, aber inan hat erkannt, daß die Lage von Buffarik sowohl in kolonia- ler als militairischer pit tv die wichtigste in der ganzen Ebene ist. Die dortige Niederlassung ist eine der {önsten Con- ceptionen des Grafen d’Erlon, der in seiner kurzen Verwaltung mehr für die Kolonie gethan hat, aló alle anderen Verwaltungen zusammen. Er war thätig in der Stille, ne Selbstberühmung, und damit macht man bei uns kein Glück. Auch an den neuen Straßen, die von Buffarik nach Blida und Coleah angelegt werden, wird gearbeitet. Das Alles ließe sich. {nell ausführen, wenn alle Kriegs-Kommandanten so behülflich seyn wollten, wie der Oberst des 1lten Linien-Regiments, Leveque de Vilmorin. Er ist der einzige Offizier, welcher die Arbeiten auf der Ebene sich zu Herzen Le idre Nüsblichkeit einsieht und den Fleiß aller seiner Leute dafür in Anspruch nimmt. ie anderen Obersten bleiben lieber müßig in Algier oder lassen ihre Truppen para- diren: für jene rühmlichen Unternehmungen haben sie keinen Sinn. Aus der Provinz Oraa hat man Nachrichten, daß be- reits ein Theil des Traktats mit Abdel - Kader vollzogen ist. Tlemecen muß jeßt geräumt seyn, eben so das Lager der Tafna, dessen Befestigungswerke geschleift zu werden bestimmt sind. Wir behalten die Jnsel Rashgun an der Mündung der Tafna, und man hat das kleine Kastell daselbst ausgebessert. Die Trup- pen halten noch immer Bridiah ‘und Meserghin beseßt Arzew wird restaurirt, man gräbt Brunnen und baut Häuser. Dieser Punkt is als einer der besten Häfen der Kolonie von Wichtig- keit: man will die verbündeten Koluglis aus Tlemecen hin ver- pflanzen. So wird die Stadt bald nicht mehr einem elenden Dorf gleichen. Die: Stämme der Duaren und der Smelas, die genöthigt waren, ihre Zelte unter den Kanonen von Orau auf- zuschlagen, haben ihre alten Wohnsibe wieder bezogen. Die Straße von Oran nach Mers- el - Kebir wird durch die Bemü- aa des Generals Bugeaud nun bald fertig seyn. Der we- entliche Theil des uns zugefallenen Gebiets ist noch wenig durchforsht, aber man sagt, es enthalte sehr fruchtbare Gegen- den, die zur Colonisation weit geeignter seyen, als die Umge- bung von Oran.

F nl and.

Berlin, 5. Aug. Aus Frankfurt an der Öder wird uns geschrieben: „Der. für das gesammte Vaterland so segens- reiche dritte August war auch für unsere Stadt ein Tag hoher, allgemeiner Freude. Schon in den frühen Morgenstun- den wallfahrteten viele Familien in die umliegenden s{dnen Gegenden, um den herrlichen Tag, wie der Landesvater selbst, im Schoße der Natur zu feiern. Um 10 Uhr marschirten die 6 Bataillone des Lten (Leib-) und des 12ten Jnfanterie-Regi- ments nach dem oe wo nach einem feierlichen Gesang der Divisions-Prediger Schulz eine der Feier des Tages angemes- sene Rede hielt. Jn das „Lebehoch!“/ das Se. Durchlaucht der Prinz George zu Hessen dem gelichten Könige ausbrachte, stimmte das weitschallende ckHurrah!“/ des Militairs und der

ahlreichen Volksmenge jubelnd ein. Am Mittage hatte Se.

urhlaucht die hohen Militair - und Civil -, so wie die städti- schen und geistlichen Behörden bei sich zu einem glänzenden Diner versammelt. Außerdem waren in der Loge, im Kasino, im Löwen und andern Gesellschafts-Lokalen glücliche Menschen L fröhlichen Festmahlen vereinigt. Ueberall hôrte man das reudige Vivat, dem theuren Könige dargebraht. Am Nach- mittage ricf das {dône Wetter die Einwohner auf die nahen Berge, von welchen bis in die Nacht der Gesang des: „Heil Dir im Siegerkranz!‘“ und anderer Preußischer Volkslieder unter Kanonenschlägen und Rakctenglanz ertönte. Mehrere Häuser in der Stadt waren erleuchtet; besonders zeichneten sich die mit Kränzen, Laubgewinden und Bildwerken reichgeschmück? ten Kasernen und das schöne Lokal des Beamten-Vereins aus. Bis in die Nacht wogte die fröhliche Volksmenge durch die belebten Straßen. Reichlihe Spenden für Arme und Noths- leidende in der Nähe und Ferne wurden nicht vergessen. ‘“

l is Fi Stettiù geschah die Feier des 3ten August, wie alljährlich, so auch diesmal, mit einer Herzlichkeit, welche die innigfte Liebe für den gefeierten Landesvater nicht verkennen ließ. Am Morgen hatte sich die Garnison auf dem Excer- zierplaße vor dem Berliner Thore zu einem feierlichen Gottes- dienste und einer großen Parade vor demn Ersten Kommandan- ten, Herrn General-Licutenant von Zepelin, aufgestellt, welche Festlichkeit von dem Abfeuern von 101 Kanonenschüssen begleitet wurde. Das Offizier-Corps hatte sich im Schükensaale, Beamte, Bürger, Kaufleute 2c. im Logengarten zu einem Festmaßzle ver- cinigt, deren Toaste auf das Wohl des Kbnigs unter Kanonendon- ner ertenten. Fn vielen Privatzirkeln und an allen dfentlichen Orten hatten sich, vom heitersten Wetter begünstigt, zahlreiche Kreise gebildet, und allenthalben ward das Fest zu einem wah- ren Volksfeste, überall trug es den Stempel echter Anhänglich- keit und Licbe fr dex verehrten Landesfürsten. Der Schluß des Festes, eingeleitet durch; cinen großen Zapfenstreich, geschah erst spät Abends unter gleicher Freudigkeit und gleichen Jubel, wie es Mae hatte. : : H

us Vreslau wird vom 2ten d. M. berichtet: ,,Heute um halb 12 Uhr machte zur Vorfeier des dritten August das aus der hiesigen Maschinen - Fabrik hervorgegangene Dampfs boot „Victoria“ eine Lusßfahrt auf der Oder na Masselwis. Zu derselben waren die hchen Behörden Breslaus von dem Herrn Kommerzien - Rath Ruffer eingeladen worden, und nah- men Se. Excellenz der Herr kommandirende General Graf von Zieten , ——— (Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath Dr. von Merkel ist in Dienst - Geschäften verreist) —— der Herr General-Major von Stranb, der Herr Geheime Ober-Finanz- rath von BVigeleben, die Herrn Geheimen Ober - Regierungs Räthe Freiherr von Kottwiz und Heinke, und mehrere andere vornehme und angesehene Personen Theil. Vorn auf dem Dampfboote befand sich ein Musik -Chor und die Gesellschaft nahm auf dem mit einem Geländer versehenen Verde auf zier- lichen, bunt geflochtenen Sesseln Plaß. Anfangs trennte ich das Boot langsam vom Ufer, dann aber glitt es unter dem Jubelruf der Zuschauer-Menge in raschem Zuge dahin, und ge- währte mit seiner großen weißen und rothen Flagge, so wie mit seinem: jaubern A En einen lustigen Anblick, der recht geeig-

‘, 1 Reisen aufzufordern. Jn Masselwic ‘tei Lo Geselischaft da Ban fguso In Masselwis erwartete

Se. Hoheit der Herzog Karl von Mecêlenbura-Streli ist am 29sten v. M. in Koblenz angekommen, wo Abitber selbe in Begleitung der Géitrale von Hüser und von Pfuel

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