1837 / 235 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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geben.

-fadische 93% pCt.: Kanzbiilets bliedeu 2234 Fl;

und andere Behörden und Corporationen.

drei Ballons mit Lufcschiffern in de Luft schweben. Die Rei- senden, die von dem herrlichsten Wetter begünstigt wurden, lan- deten sämmtlich wohlbehalten, darunter der Nassau-Ballon mit dem Herrn Green und funf Begleitern. Den leßteren hätte jedoch beinahe wieder ein Unglück getroffen. Ein pldblicher Windstoß nämlich- erhob den Ballon, . der schon fat die Erde erreicht hatte, unvermuthet und mit reißender Schnelligkeit und fährte denselben nach einem fleinen Gehölze, wo die Gondel in den Zweigen ciner mehr als §80 Fuß hohen Fichte hängen blieb und die kühnen Luftschisffer nur mit genauer Mühe und Noth von den zu Hülfe cilenden Leuten gerettet werden konnten. :

Nach den lezten Berichten- vom Cap befand die Kolonie ch in blähendem Zustande, und man hoffte, das alle ihre Be- \chwerden \chleunige Abhülfe finden würden. :

Der Kaiser. von Marokko soll die Spanische Niederlassung von Ceuta mit einer ftarken Macht angegriffen haben.

Nach Briefen aus Alexandrien vom Lösten v. M. waren die Handels - Verhäftnisse zwar sehr bctrübend; dagegen hatte ‘der Pascha auf Candien eine. erfreuliche Post erhalten: die Deutschen Bergleute sollen nämlich in Kordofan eine Gold- mine entdeckt haben, mit der sich keine Peruanische an Reich- “thum messen fann, und derea. Bearbeitung mehr als 1000 Menschen erfordert. In Alexandrien ging die Rede, der Sultan wolle Syrien und Aegypten besuchen. Herr L, war mit der Nachricht eingetrosfen, daß die Britische Regierung und die Ostindische Compagnie wegen einer monatlichen Dampf- {chifahrt über das Rothe Meer übereingekommen seyen. Die Det wäthete in Alexandrien und es waren auch cinzelne Cho- lerafälle vorgekommea; die Dampfschifffahrt nach Marseille war daher eingestellt,

“Nachrichten aus Teheran rom 20, Juni zufolge, wollte der Schach von Perfien sich am 12. Juli an die Spigze seiner Urmee steilen, wenir. die Rebellen Lon Afghanistan sih bis da- hin. nicht unterworfen hätten.

MNtederlande

Aus dem Háag, 19, Aug. Se. Königl. Hoheit der rinz von Oranien hat sich von hier wieder nah Tilburg be-

Drr Erbgroßherzeg von Hessen - Darmstadt ist , unte? dem Namen cines Grafen von Wiesenau, mit seiner Gemahlin in Amsterdam angekommen

Nach Briefen der Herren Müller und Korthals vom 17. Oktober 1856 befanden diese Neisenden sich damals zu Banzjer- masjing auf der Jnusel Borneo. Ihre naturhistorischen Forschun-

“gen waren vom besten Erfolge gekrönt worden, und dic Samm-

rcih. Ueber 259 Englische Meilen weit ins Jnnere der Jnsel hatten sie Briefe vou der Dircction des Leydener Museums er- halten, und sie warteten nur auf ein Schiff, um nach Java und von da in ihr Vaterland zurüczukeßren.

Amsterdam, 19. Aug. An biesigen Fendsunärite war es dies: Doche wieder nicht lebhaft, da sich der Umsay auf wenige Speculatioucu in Spanischen Urdoin:Obiigalionen beschränkte. Letz t-re gingen anf die Nachrichten aus Spanusen über die bedenkliche Lage der Hauptstadt und die Fortschritte d2s Don Carlos täglich mchre beranter und felgten dadurch den sinfenden Coursen ron Paris, Londou nud Antwerpen, von woher hier wieder cinigzmale außerordentlich sch!eu-

ungen, die sie zu Stande gebracht, sind úber alle Erwartung

nie Cônrsverichteanfamen. Der Preis der Ardoin-Ob!igationen blieb vere

f

wihencn Montaz 204 PÞCt. uud war geslern alimälig auf 19 Ct, ge- funfen; in Mai -Coupons ist Einiges zu ungefähr 25 pCt. g:macht und passive Sculd gestern zu 5-7 pCt. verbandelt worden. Unter den Houäudischen Effekten haben Jutegrale sich die ganze Woche über alf 5113/ ¿ plt. behauptet 7 Iproc. wirtliche Schuld, zur Geldbcle- gung au melten gesucht, erreichte vorgejiern 10013, pCt.: Iptoc. Ost- di gestern waren abet alte etwas flauer durch das Zuräifiveichen des Spanischen Maïftes; Actien der Hande!s-Gesellszaft wurden diese Woche häu- fizer ausgeboten, wodir deren Preis auf 164 pCt.- herunterging,

- alfo um 2 pEt. niedriger als vor 8 Tagen steht; “Besorguisse wegen «ines güustizen Ablaufs der angekündigten bedeutenden Auctionen

voz Ostindischen Precdaften schcineu hiervon die Veranlassung zu seyn. Dach Nussischen und Ocfterreichischen Staalspapieren zeigte sich an- Paltend Ftage, weshalb deren Course sehr f. blicben. Von den Süd-Amerikanischen Obligationen gingen Columbische gestern in Folge cincs béberen Mailtes von Londeu ctwas besser und wurden mit 19%, pCt- bezahlt, Der Geld-Cours blieb unverändert auf 3 à 2/2 olt. Ziascn stehen. Am Getraidemarft diicb cs, mit Auénahme ciacr zünugß auzefounnencn Ladung Polnischen wwcißbunten 13 ipfünd, Wei- zen, welche unter Schioß zu 242 Fl. abgenommen wurde, beim Eins toun der Kousumenten, welche Fch uur das Nöthige zu den vorigen (Foursen anschasften: von Roggen wurden cinige- ncu angekommene PBarlicen untergebracht. Die angelegten Conrse sud: vom 130pfünd. rocißounten PVBeoinischen Weizen 265, 266 F!.z 123pfünd. alten ditd 248 F!.; 127pfünd. bunten 240 Fl.; 127pfünd. Holstcinshen und Pommerschen 224 Fl; vom 129,121. 12Zpsünd. Preußischen Noggen 148, 159, 152 Fl.; 1i9fünd. Ofifriesisheu 149 Fl.; 12Wpfünd. Roci- nischen 154 Fl.; 86. §7pfänd. dicker Hafcr galt §2, 84 Fl.

WDelgien.

Brüssel, 19, Aug. Am Mittwoch empfingen Jhre Maje- státen in Lüttich den Appellationshof und den Gerichtshof erster Justanz, die permanente Deputation des Provinzial-Conseils, den Bürgermeister nebst den Schöffen, den General Magnan und dessen Stab, den Bischof von Lüttich, die Handelskammer Der Politique kaun die wohlwollende Aufnahme, welche alle diese Beamten beim Könige gefunden, nicht genugrühmen. „„Ulle“/, sagt er, „gingen zu- fricden hinweo, und Jeder bewunderte die mannigfachen Kenntnisse, die sich in den weisen und einsichtsvollen Bemerkungen des Königs úber die verschiedenen Ziveige der Staats-Verwaltung offenbarten.““ lls die Universität sich dem Könige vorstellte, schien Se. Ma- jestät seßr angenchm überrascht, in einem Augenblick, wo die Zerien die Abwesenheit mehrerer Professoren erwarten ließen, fäinmtsiche Méitglieder der verschiedenen Fakultäten um sich ver- sammelt zu schen. Nachdem er ihnen dieserhalb seine Zufrie- venheit auêgedrückt hatte, äußerte er, daß, seiner Meinung nach, die Universitäten in dem organischen Geseß über den Unterricht etwas stiefmütterlih behandelt worden, und daß er daher scit lange? Zeit auf Mittel finne, die Lage dex Professoren und der Studirenden zu verbessern und auf diese Weise die Staats-Universi- táten außerhalb aller Konkurrenz zu seßen. Auf diese Audienzen svigte ein Diner, zu welchem eine Menge angeschener Personen eingeladen waren. Unter den Gästen befand sich auch der De- skerreichische Botschafter am Londoner Hofe, Fürst Esterhazy, der bei der Tafel zwischen dem Könige und der Königin saß. Abends- war ein glänzender Ball im Stadthause. Jhre Ma- jestäten erschienen um 9 Uhr und blieben bis Mitternacht. Die

- Königin tanzte mehrere Quadrillen mit. Die Stadk war die „ganze Nacht hindurch illuminirt,

În der Emancipation lies man: „Man versichert, daß an demselben Tage, wo der Schifffahrts-Vertrag zwischen Preu- pen und Holland abgeschlossen wurde, auch der Handels-Traktat ¿wischen Holland und England unterzeichnet worden sey, dessen

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Bedingungen von der Beschaffenheit seyn sollen, da fie dem Handel und der. Schifffahrt Großbritaniens gleiche ortheile, wie sie Preußen zugestanden worden, sichern.

DeutsPland.

Hannover, M AUgust. S& Mal, Hoßeit der Prinz Karl von Preußen ist von Bremen, und Se. Durchlaucht der Fürst von Reuß-Lobenstein-Ebersdorf von Norderney gestern hier eingetroffen. :

Göttingen, 19. August. Se. Majestät der König haben bereits geruht, der Georg- Augustus Universität cinen Beweis Höchstihrer Gnade zu ertheilen, indem sle sich geneigt finden ließen, gleich Jhren erlauchten Vorgängern, das Rekcorat der- selben zu übernchmcn.

Se. Majestät der Kdnig haben den bisherigen Professor in Kiel, Heinrich Ritter, zum ordentlichen Professor der Phi- losophie mit Beilegung des Hofraths-Charakters ernannt. Der- selbe wird zu Michaelis seine Stelle antreten.

Habu rg, 22. Aug. Hiesige Blätter enthalten eben so wie die Zeitungen von Hull die Erzählung von cinem Ein- griffe, den sich das bei dem Stader Zoll aufgestellte Wacytschiff gegen das von Hamburg nach Huil gehende Dampfboot erlaubt hat. Der Capitain dieses S upébootes hat eben so wie seine Passa- giere cine Protestation eingereicht und zugleich bei der Briti- schen Regierung Beschwerde gefährt, so daß man in Bezug auf den vielbesprochenen Stader Zoll nächstens von England aus ciner diplomatischen Verhandlung entgegensehen darf. L

Kassel, 21. Aug. Der Geburtstag Sr. Hoh. des Kur- prinz- Mitregenten wurde heute auf das fesilichste in Privat- und ésfentlichen Gesellschaften begangen. Die Herren Minister v. Mos und v. Lepel hatten das diplo1zatische Corps, viele hd- here Staatsdie»er 1c. zu Gastmälern vereinigt. Die Garnison der Residenz hatte durch eine große Reveille aller militairische Musik - Corps den festlichen Tag bei Sonnen - Aufgang begrüßt. Um 2 Uhr versammelten sich die Generale, Stabs- und andere Offiziere und Militgir-Beamte zu einem festlichen Mahle in dem mit der von Jmmortelen bekränzten Büste und dem Namens- zug des Fürsten geschmückten und geschmackvoll dekorirten Stadt- bausaale, wo der General-Lieutenant v. Haynau den Toast auf das dauernde Wohl des geliebten Landesherrn und obersten Be- fehlshabers unter dem Donner des Geschüßes und dem begei- sterten Zuruf der Versammlung ausbrachte. Die Mannschaf- ten harten festliche Mittagsesjsen in ihren Spe:sesälen. Abends waren viele Häusee der Stadt erleuchtet und mehrere mit Transparenten geschmückt - besonders glänzend waren die Kaser- nen der verschiedenen Corps der Garnison erleuchtet, und Un- teroffiziere und Soldaten belustiaten sich bei Musik und Tanz in mit Festons und Guirlanden abgeschlossenen Tanzräumen, in Gegenwart von Tausenden ven Zuschauern. Nicht die mindeite Unordnung stdrte die Festlichkeit.

Mainz, 16. Aug. (Allg. Ztg.) Nachträglich zur Feier des ersten Gutenberg's-Tags bemerken wir noch, daß um 2 Uhr ungefähr 300 Personen sich zu einem Festmahl in dem {n verzierten Casinosaale ‘vereinigten, wobei unter lebhafter Be- geisterung Trinksprüche: den Manen Gutenberg's, Sr. K. H. dem Großherzog von Hessen, den A Protektoren des Deut- schen Bundes, JJ. MM. dem Kaiser von Oecstreich und dem Kdnig von Preußen, Thorwaldsen, dem unecigennüßigen Fer- tiger des Modells der Gutenberg'éstatue, den unsere Stadt mit ihrem Besuche bechrenden Fremden, dargebracht wur- den. Andere Toaste, wozu die Natur des. Festes Ver- anlassung darbot, wurden gusgebracht, ein Sprecher aber in dec Ausführung seiner These, deren Entwickelung, befürchtet man, zu weit führen Eînnte, von dem Fest: Präsidium unterbrochen. Später hatte es sich ausgewiesen, daß diese Besorgniß grundlos war, indem die Prämissen des Spre- chers nur zu einer legalen Conclusion fähren konnten. Abends wurde im Schauspielhause ein sehr gelungenes Kunstwerê, das cigens zu diesem Zweck von Pr. Giesebrecht gedichtete und von Herrn Dry. Löwe aus Stettin komponirte Oratorium: „Gutten- berg‘/ von ungefähr 690 Sängern und Sängerinnen und unter Mitwirkung des Qn Heinzinger von Karlsruhe und des Herrn Linker von Hanau, in hoher Vollendung aufgeführt. Gestern früh war Versammlung der Herren Buchhändler, Buchdruk- kerhérrenund Schriftgießer im Cafinosaale, die nebst einer freundli- chen Besprechung und näherer Bekanntschaft auch zum Zwecke e, lber die Mittel und Wege zu berathen, die Kunst der

ypographie in ihrer ganzen Ausdehnung zu einer immer grdô- ßeren Entwickelung und Vollendung zu bringen. Es wurden unter Anderem periodische Zusammenkünfte und Ausstellungen aus- gezeichneter Druekwerke vorgeschlagen. Nach näherer Erläuterung dieser Jdee faßte man den cinstimmigen Beschluß, von fünf zu fünf Jahren eine solche Versammlung auf Johannis hier zu Mainz abzuhalten. “Am Ende dieser igung reichten alie An- wesenden, von Herrn Campe aus Nürnberg hierzu. angeregt, sih zu einem National- und Bruderbunde die Hände, und Freundschafts-Beziehungen wurden angeknüpft, die auch gewiß über das Geschästsleben hinaus ihre segenöreichen Früchte tra- gen werden. Zu dem auf gestern Nachmittag anberaumten gro- pen Volksfeste, Schifferstechen auf dem Rheine, hatte, auf Ver- anlassung des Fest-Comité’s, die Königl. Preußische Dampfschiffe fahrts-Verwaltung zu Köln die Aufmerksamkeit, ein neucrbautes äuße è¿ elegant eingerichtetes Dampfboot zur Verfügung zu stel- len, auf welchem unseren hochverehrten Gästen Pläße angeboten wurden. Auch Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen und Se. Hoheit der Prinz Karl von Hessen geruhten, An- theil zu nehmen. Dieses schdue und geräumige Schiff war so aufge- stellt, daß man von ihm aus das große Volksschauspiel sehr gewandte nautische Uebuncen und Spiele, wie sie im südlichen Frankreich und in Jtalien üblich sind bequem und genau mit ansehen und den Anblick einer Volésmenge von mehr als 30,000 Personen genießen konnte. Auch wurden auf diesem Schiff den Siegern die Preise vertheilt. Nach dem Schluß dieses Festes, welches ebenfalls in musterhafter Ordnung und ohne irgend einen Unfall vorüberging, wurde zu Ehren unserer verchrten Gäste eine Dampfschiff: Promenade, eine Strecke zu Berg und dann einen Ausflug nach dem nahen Rheingau gemacht. Ünserecn ver- ehrten Fremden scheint diese Spazierfahrt viel Vergnügen ge- macht zu haben. Am Abend desselben Tages war Fesibail im geschmacckvoll verzierten Schauspielhause, wozu alle Ehrengäste geladen waren und woran sie freundlichen Antheil nahmen, nachdem vorher ein von der hiesigen Buchdrucker-Corporation veranstalte- ter und von ihren auswärtigen Kollegen getheilter Fackelzug mit Militair-Musik stattgehabt hatte. Heute Morgens endlich kam in einer sehr zahlreichen Versammlung von Gelehrten, Buch- händlern und Buchdrukerherren die in dem Fest-Programm aus- geschriebene Frage wegen der zwelmäßigen und schicklichen Epoche zur Säkularfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst zur Be- rathung. Herr Präsident Pittschaft wurde durch Acclan:ativn zum Vorsizenden und die Herren von Wedekind und Bittong

zu seinen Assistenten gewählt. Ersterer motivirte in ciner [ly vollen Rede den Vorschlag, man möge der gelehrten Wel Preisfrage für eine Schrift stellen, welche durch unumstößh

historische Argumente die Epoche der Druck-Erfindung mit

weglichen Lettern genau nachwiese, wobei er der Meiny war, in Ermangelung eines Deutschen literarischen Noyy Gerichtshofes, die Akademicen von Borlin und München y

die Göttinger gelehrte Gesellschaft zuy Jury über die F

Zulagen dazu einberufen, ihnen die Aussicht zum Vorrücken in |

Werledigte Stellen des Oberappellationsgerichts eröffnen, ihre Stellen aber einstweilen mit tüchtigen Assessoren zu 1200 Fl. Gchalt, unter gleicher Aussicht auf Vorrückung zu Rathsstellen, hescen , also keinen ständigen neuen , sondern nur cinen transi- grischen Aushilfesenat errichten wolle. (Dabei trägt noch der bg. von Hornthal insbesondere auf Erhebung des Kreis- und tadtgerichts Bamberg zu cinem Kreis- und Stadtgerichte er-

gehenden Preisschriften zu konstituiren. Es ward in, Klase an.) Der Antrag des Abg. von Mußinan auf

sen von dieser Ansicht Umgang genommen, weil j selbe sih mit dem Programm im Widerspruch befinde. g merkt wurde: „Es sey cin Unterschied zwischen historishen Piñsung und Feststellung der Erfindungs-Evoche y der Feier derselben - die gelehrte Welt sey unter sich diese Epoche nicht einig zwei Autoren gelehrter Werke j diesen Gegenstazd seyen gegenwärtig, sie hätten dieselben Wi len und Materialien bearbeitet, und doch divergirten sie ini ren Ergebnissen bedeutend; man möge daher dieses 3 schungsfeld auch ferner der literarischen Polemik über, und ohne Präjudiz füt den vielleicht später zu eirmits den historischen Beweis der Erfindung —- einstweilen cin d bestimmen, in welchem alle hundert Jahre in ganz Day land das Fest gefeiert werden möge.‘ Diese Ausicht j vielseitigen Anklang, und die Abstimmung entschied d Hierauf wurde das. Jahr 1840 und iw diesem der 214,9 für die Säkular-Feier vorgeschlagen, und einstimmig, jedod ter obigem Vorbehalt, angenomnen. Diese Feier soll j an keinen Ort gebunden, vielmehr in allen Gauen Deutsch und in der ganzen gebildeten Welt gleichzeitig gefeiert wy Den Schluß unserer Gutenberg's - Festlichkeiten macht Abend die Vorstellung der Oper Oberon, worin Herr zinger aus Karlsruße als Huon und Mad. Pirscher aus N, heim als Rezia auftreten werden. Mänchen, 18. August. (Bayer. Bl.) Ju der Sitzung der Kammer der Abgeordneten war der Gegenstan) Tages-Ordnung die allgemeine Diskusion über den Geseh wurf, die authentisch - interpretative Feststellung des Gemty Umlagewesens im Rheinkreise betressend. Er wurde. proy

Verbesserung der Lage der Accessisten bei den Appellations-Ge- richten habe auf sich zu beruhen. Der Abg. Bestelmeyer be-

Mmerlt, daß cs dringend nothwendig sey, das Handelsgericht

ester Instanz zu Närnberg mit einem eigenen rechtsfundis el Handelsrichter y als Vorstand, und cinem eigenen rechts- helehrten Assessor, wie früher, zu beseßen, und nicht ferner, pie in neuerer Zeit, diese Stellen von Mitgliedern des Kreis - ind Stadtgerichts versehen zu lassen, - weil außerdem der Bwe? der Institution jenes Gerichtes gänzlich verloren gehen virde, Ferner bemerkt derselbe Abgeordnete, daß es dem Preis- und Stadtgerichte Nürnberg selbs an einem dritten Re- tistrato? und an einem eigenen Depofital-Rendanten, so wie an inigen Schreibern fehle, weshalb die diesfallsige Ergänzung u empfehlen sey. Bei dem Etat des Innern wird bean- ragt, daß mittels des begutachteten Zuschusses von 6090 Fl. jie Gehalte der Kreis-Medizinal-Röthe auf !260 Fl. festgeseßt, ind im Verlaufe der Dienstzeit bis zu 1409 Fl. erhöht, end- ih, daß die Wittwen und. Waisen dieser Staarsdiener den sLittwen und Waisen der übrigen CKollegial -) Räthe gleichge- eist werden möchten. e

Nach den neuester Berichten war Se. Königl. Hoheit der l'onprinz aus Norderney inr Helgoland angekommen, um fich } Tage dort aufzußalten.

Bor einigen Tagen ist die General-Oberin des Ordens der arimherzigea Schwejsiezu in Bayern von ihrer Reise, die sie, egleitet von dem Beichtvater Und drei Schwestern, in Ordens- gelegenheiten nah Straßburg in ihr Mutterhaus gemacht atte, wieder hier angekommen. Der Magistrat der Haupt-

Und Residenzstadt bewiilfommnete sle durch eine an die nächste

durch cinen, auf Anlaß der Deputirten jenes Kreises im F Mo - Station Fürstenfeldbruc® abgesandte Deputation auf das

1831 gestellten Antrag der Stände, und bezweckt, den bräuchen und Gebrechen der aus den Zeiten der Republif Kaiserreichs und der jetzigen Staats- Gewalt herstamma| Umlage-Geseßze abzuhelfen. Er bestimmt den Begriff, Maß und die Reihenfolge der Umlagen; scheidet Gemeinde-Uml von Verpflichtungen der Privaten oder sonstiger Ans aus, regelt die Kultuêë-Umlagen, seßt die Zuständigkeit | Begutachtens, Berathens, Handelns von Seite des ( meinderaths und der Regierung in analoger Anwend der dießrheinischen Geseze fesk, und bestimmt ein Maxin der gemeindlichen Umlagen, in sofern diese durch die Regieni gegen das Gutachten des Gemeinderaths auferlegt werden. þ

in der aïlgemeinen Diskussion Niemand das Wort nahm, Wi:

wurden die 12 Artikel des Geseses nach einander speziell bi then, und ín der vom Ausschuß vorgeschlagenen Redaction | genoumen. Nur bei Artikel X!,, welcher das Maximum | außerordentlichen, zu unzweifelhaft nothwendigen Gemein Bedürfnissen gegen den Antrag des Gemeinderaths feeWg Umlagen auf dreißig vom Hundert der jährlichen Gesan steuer bestimmt, erhoben sich fast sämmtliche Deputirte Rheinkreises gegen diese Bestimmung. Sie vernichte das zip der Selbstbesteuerung, indem, neben der bewilligten und den begutachteten Umlagen, die Kreis - Regierung Steuern auflegen könne; bei unzweifelhaft nothwaud Bedürfnissen werde nie ein Gemeinderath, der doch | sumtiv aus den Einsichtsvolleren der Bürger besi die Umlage verweigern, wie gewiß ein solcher Fall noch) nid getreten sey. Eventueil brachte Abg. Jordan die Meodisicl auf Herabsebung von 20 auf 10 vom Hundert ein; denn genüge gewiz neben den ordentlichen Unilagen - weny 1 ja den Art. X1, nicht vdllig verwerfen wolle. Der Neg rungs - Kommissär bemerkte, daß es sich hier nicht ven ein Steuer handle, die von der Kreis - Regierung ausghrieh( würde, sondern nux von Umlagen, die, durch das Geseh | stimmt, zur Ausführung der Geseße unumgänglich nothwen wären. Stets habe die Regierung dieses Recht gehabt, u zioar unbeschränkt; sie selbst wolle es indeß beschränken undi geln. Zwar sey es anzuerkennen und müsse öffentlich etl werden: die Gemeinden des Rhein- Kreises kämen mit hn dernswürdigem Gemeinsinn den Wünschen der Kreis-Nyit zuvor; mit größter Aufopferung stellten fie bedeutende Mill her. Allein das Geseh müsse auch die Möglichkeit vorauht daß ein Gemeinde-Rath sich gleichgültig zeige. Die Wh cation des Abgeordneten Jordan und mit. ihr der Artil wurden angenommen. Willich beantragte vor Artikel [4 nen Zusa-Artikel, das Umzugsgeld betreffend, welcher ul Abgeordneten des Rhein - Kreises lebhaft unterstüßt, ut! dem Königl. Regierungs-Commissair nur in formeller Bej bekämpft wurde, weil er nämlich in den Entwurf über dit maths-Verhältnisse im Rhein-Kreise, welcher ebenfalls deA mer vorgelegt sey, gehdre. Die Kammer nahm mit gro jorität diesen Zusaß - Lrtikel, so wie den Art. X, (jE Al), das ganze Geseß aber durch Namens-Aufruf rinh Bon den, in den Budgetreferaten des zweiten Au der Kammer der Abgeordneten gestellten Anträgen heben M rische Blätter folgende hervor: Etat des Staatsrat\t7 Ausschuß sehe sich veranlaßt, bei der Wichtigkeit voli Beseßung des Staatsrathes , wie solche das organish! vom 15. Nov. 1825 erheische, und da dieselbe gerad! M Hinblicke auf das den Ständen vorgelegte Exproprin® seß, immer dringender werde, den schon im Jahre D fommenen Antrag zu erneuern: „Die Kammer mög ßen, Se. Majestät den König im verfassungsmäßigen “4 bitten, daß der Staatsrath nunmehr vollständig und mi sechs Staatsräthen, die nicht zugleich andere Ned 1 Hauptfunctionen haben , besezt werde. ‘/ Bei dem ou Ständeversammlung sollen die hon im Jahre V machten Erinnerungen wegen mangelnden Lustzugs L ver Mängel in Bau und Einrichtung des Sth erneuert werden. Bei dem Etat des M Staats - Ministeriums des Königl. Haut. des Aeußern sey der Wunsch auszudrücken, on Königlichen Gesandschaften die FJnteressen R ard und der Jundustrie, überhaupt die Interessen der N d Staatöbürger, so wie des Staates selbs, eifrigit beso treten und unterstüßen möchten.“ Bei dem Ju |stiz- U der Ausschuß, die Errichtung eines eignen Retardatensena? N Oberappellationsgerichte könne am einfachsten und dat mindesten Aufwande bewirkt werden, wenn man von aid pellationsgerichten der Kreise die ausgezeichnetsten, tht / und arbeitsfähigsten jüngeren Appellationsgerichts?

eundlihfe, und gab dadurch wieder einen Beweis feiner Hochachtung und Dankbarkeit gegen diesen chrwürdigen und Schi n Orden, :

Harisruhe, 18 Aug. Se. Königl. Hoheit der Groß- herzog hat aus Baden vom 15, August nachstehendes Schrei- en an denz Regietungs-Dircêktor von Reck gerichtet :

(„For Schrcidin von vorgestern, worin Ste mir ven deu U 11. git ant Saifcrituhl und au mebreren Orten des gegenüber licgtus en Hochzebirges durch Hagelschlag und Ueberschwemmung verursach- cu Uitgliicfsfällen, Beschüdigungen und Verheerungen Nachricht ge- ebe, dabe ih gestern Ubeud bier vorgefunden, als ich eben ven der

orsichiiguug Whnuichen Schadens, der durch die Uatvetier der vergan- ¿Tage in den Gemeinden Wolfartsweier und Erünwettersbach ageritoet wod ift, zurüdram. Weine erfte Bewegung war, nach dem heitie zur Feier des Geburtstag:s meines ältcesteu Schues ver- austalteten kleinen ienfeste za Jhnen zu eilen, um vou dem Umfang des Unzlcts perfönlich genaue Kenntuiz zu uehmca und fo piel als nog). Büif2 und Trost zu sehaffcn; mein N:izt hat wir ader diese &lcise bei der }:§igen Hige uud der dabci tägticy wechselt deu Witterung auf das bestamuteste abgerathcn; und da er nit punscht, daß 1h die mit dem gedriblichstcn E: folg seit meinem Hier- I vou ntr gceorcaute Kur auf nachidciiize Weise unterbrecz;n Ut, jo babe ih ui? ailciau aus diesc1ua Grunde es versagt, dem Mle meines Secri2ns zu-folgen. Jch hoffe, daß die durch jene Un- lle betroffenen Siliwohuer der bezeichneten, sonst geseoucien Gegen- 1 aa vciner warmen Toeilnahme darum nicht zive:feln wvcrden, und ) werde deobaib auch n‘cht weniger dafür besorgt schn, zur Linde- ling tres Unglücks und zu ihrer möglichsten Wiederaufrichtung 20s trgend gescheben fand. Lu dicscm eben an- ivecé habe ich vorläufig 1090 Fl. aus meiner Privat- iat, 00d meine Geimadlin, der ih Jhr Schreiben mit-

1e Gefühle in lörem rellen Umfange theilcnd,

ner ce 3990 Fi, beigefügt. Beide Beiträge werden hnen L cten favbrenden Pot von Karlöruhe aus ¡ugehen, ld Wte erden mi) verpslichien, wenn fie Lerber hon, glei) nach Lang dieses zu orer zwecimäßigen Verwendung, die weine Ge- (i nd ich mit dem vol!sten Berirauen tedigiich Jhuen überlassen, Erforder!i vorbereiten. Ohne Ziveifel habe Sie dem Mis ner bber den Bergang unteidc sen ebenfalls Be-

1 e lileriuin tes À t evttaltato Son Sattel S Ta ta T Gd 2 ? n 1)t erstaltet: den WUiträgen dieses Veinisteriu.us ivegen der Vewilii-

hang ven Unte slügungeu aus Lsfeutlichen Mittelu , so weit dergiei- en diéponibel find, seve ich demnacz iu der Klirze cntgegen, und ich eide atèdaun sofort Versügung trefsen. Es würde mich wahrhaft felen , tent mein gegenwärtiges Schpeiben den Beschädigteu zu gen Lrosl gerefczen uud zugleich die betcefenden Staats - und ciade-Beamicu zur auèdauernden Lh@s?igfeit bei den ausleengen- vewaitungen, die loreu Vflichteifer i Anforuch nebmen, .im-

Per Wer anregen tonnle, Vit Verguligea habe ih aus brem reien cricbt1, daß der Oberamtmann Diez und der Bürgermeister ! Endingen fich in diefer Beziebung bercits Ansprüche auf meine fennag erwerben baben, Jhrer weiteren Berichterstartung sei- ait cmtgegen fcdend, verbleibe ih mit bcfonderer Achtung Jhr

A î y A h'gencizter Leopold,

S OWelL A ie f G1 a1 7, A a s uf E “1, AUguff, Am Ulten d. M. erhob sich auf Qu 2A A anl j f R Sr, n Degieilung eines starken Gewitters, ein so e Dturm, daß während demselben acht Schisse verun- idt, welehes besabeeg ch 968 große Güterschiff von Wallen- s O Zones au jenem Tage cine, starke Ladung ge- ieser Schiffe ehre. haben soil, Die Mannschaft aller nnahen-sahen und die Gz ?/ da die Schiffer den Sturm her- Be E und. die Mühe des Ufers zu rechter Zeit zu ge- bende sich ergab, gab zer! Erscheinuna, welche am gleichen ¡e ohne besonders’ ble S manchem Scherz Veranlassung, da ender nènlich, welcher L 2en abgelaufen. Ein junger Studi- Baden vas wte A nh) Sts Via, vor dem Gewitter beim a L R See Dns a M o G aus begeben, wurde v P gbopen Hechte angefallen, zuer am Ärm gepackt N U E ¿Ne erluse eines Stückes Fleisch von demselben los O Jogleich aber erneuerte das Thier seinen Angriff E, N E soil dem Schwimmenden noch einen F Ure VBeliet. habe: : E Cal j Sturme ebenfalls eun gens Dampfschiff soll bei dem erwähnten desen D ONE 08 Landung gezwunaen worden seyn, was Nee ebl FINCP gUfen Führung auf unserm S- j Een Falie 9 vUHrUng auf unserm See kaum je statt- Ber O R e : Geschäftigkeit, der ohe MWwäb, Mer kur.) Die künstliche as | i D e29De Ciser, womit einzelne Kantone an Aen- politithe "Er, DEralungen arbeiten, kann über die allgemeine aa lug ‘der Schweiz nicht täuschen; die großen C L 14 wt de n 8 “Ce f eines nei L D. E Q Erfüllung gegangen; satt w L CRngerichteten stolzen Bundes zie if mals Nis trâumtet 2 x k, d, wie 1)n damals Viele anten, laser auf dem Tfentliczen Lo ; ; tine der. Kautogse entlichen Leben noch immer die Sou- a v 7 Ano e Nie 53 é e läßt, und die unbewcelihs a Uhts Gemeinsames aufkommen he endilos. anm on co ce Tagsabuig mit ihren von Jahr zu O anwachfenden Verhandlungen; satt der gehossten

E ‘949

Vereinigung der Gemüther am neuerbauten Altare des Vater- landes shleppt sih der (s der Parteien im Großen und Klei nen ungestillt fort, flammt bei jeder neuen Frage, wenn sie auch ‘anfangs völlig gleichgültig schien, stärker auf und {lägt immer festere Wurzeln; statt einer ehrenvollen Stellung, dem Auslande gegenüber, läßt sich eine Reihe von Kränkungen her- zählen, die nicht früher enden zu wollen scheint, als bis man mit allen Europäischen Staatcn Noten gewechselt und Verwik- kelungen durchgemacht hat. Die Handels-Verhältnisse sind kei- neswegs tröôstlih, denn noch hat die Erfahrung uns nicht be- lehrt, ob die Schweiz, mitten in cinem Neb von Zöllen, ihren Handel und ihre Gewerbthätigkeit die Pulsadern ihres Les bens erhalten, oder ob sie sich gendthigt sehen werde, eben- falls Zolle einzuführen, sey es auf eigene Faust, sey es durch Anschließung an das Französische oder Deutsche Zoll - System; und was auch geschehe, bis eine Entscheidung da ist, sind Kämpfe und Entbehrungen unvermeidlich. :

Den neuesten Nachrichten aus Neapel vom 5. August zu- folge, hatte sich die Cholera daselbst so bedeutend vermindert, daß an obgedachtem Tage die Zahl der Erkrankungen auf sieb- zehn gefallen war.

S panien.

Madrid, 12. August. Etn hiesiges Blatt entháse nachstchende Details über die Einnahme Segovia's durch die Karlisten : ¿Drei oder vier Tage vor der Ankunft der Karlisten unter den Mauern von Segovia hatte die Provinzial - Depu- lation dieser Stadt die Minister von der Annäherung des Zeindes in Kenntniß geseßt und zugleich erklärt, daß jede Ver- theidigung unmöglich sey, wenn man ihr nicht Munition und wenigstens 200 Mann Infanterie sende. Diese Anzahl Soldaten sey erforderlich , um eine ausgedehnte Mauer zu bescken , die an mehreren Stellen sogar unterbrochen und uñvollendet sey. Das Ministerium versprach den Deputirten von Segovia, daß sofort die verlangte Verstärkung oder wenigstens ein Theil derselben abgeschit werden solle, allein dies Versprechen wurde nicht erfüllt, und am ÄAten um 6 Uhr Morgens zeigte sich der Feind und erdfsnete sogleich das Feuer. In der Stadt befanden sich nur § 10 Maün von dem Regimente „Königin-Regentin“/, ein Detaschement des Ba- taillons der Freiwilligen von Castilien, 15 16 Miquelets der Provinz und etwa 300 National-Gardisten von Segovia. Man hielt indes den Angriff aus und erwiederte das Feuer des Fein- des, der ctva 3000 3500 Mann stark war und sich bei dem ersten Anlauf der Vorfädte bemächtigt hatte. Er besetzte sogleich die Kirchen, Klöster und Privathäuser und richtete von da aus ein ununterbrochenes Feuer auf die Vertheidiger der Walle, Um 10%, Uhr näherten sich zivei Bataillone der Mauer und legten, unter dem Schutze ihrer Tirailleurs, an mehreren Punêten Sturmleitern an. Die Courtine San Cebrian wurde bei dem ersten Angriff von einigen National- Gardisten gur vertheidigt, als plöblich das Geschrei erschallte : /7 Wir sind verloren! Der Feind is von ciner anderen Seite in die Stadt eingedrungen !/// Diese Worte, obwohl nur ein falscher Lärm, verbreiteten Schrecken und Entmuthigung unter die Vertheidiger, sie verließen die Mauer und zogen sich in groper Eile in der Richtung von Alcazar zurúck, "Die úbrigen S wurden ungeachtet ‘des Widerstandes der National:

ardisten genommen, die; in dem erhältnisse, als der Feind von Alcazar hervordrang, sich zurückzogen. Einige National-Gardisten wurden auf der Mauer getödtet und 25 bis 30 Mann, so wie zwei Kanonen, eine zwölfpündige und eine vierpfündige nebst Munition fielen den Karlisten in die Hände. Indeß währte das Tirailleur - Feuer bis um fünf Ußr Abends fort und während die Einen sich zur Vertheidigung vorbereite- ten, schickéten sch die Anderen an, die Stadt zu belagern und richteten ihren Zwbülfpfünder gegen die Fesiung. Die Belager- ten brachten sämmtliche kleine Kanonen, die sich in den Außen- werken befanden, in die Citadelle, damit nicht etwa der Feind sich derselben durch einen Handstreich bemächtige. Gegen s! Uhr Abends sandten die Karlisten einen Parlamentair und es wurden Unterhandlungen erdffnec, ohne deshalb jedoch die Vorbereitungen zur Vertheidigung zu unterbrechen. Es war schon sehr spät, als der feindliche Anführer folgende Bedingun- gen einging: „„„Das Scchßloß wird ven denen, die es besest haben, geräumt, aber die Offiziere und Soldaten behalten Mon- tur und Gepäck und Erfsere ihren Degen; die Beamten aller Klassen werden respektirt; die National - Gardisten werden den Linien-Truppen beigeseilt, doch müssen sie feierlich{ versprechen, niemals wieder die Waffen gegen Don Carlos zu ergreifen ; die Zdg- linge der Militair-Schule können mit ihren Waffen hingehen, wohin sie wollen; alles HKriegs-Material, so wie alle dem Staate gehörigen Gegenstände werden mit dem Inventarium und unter den üb- lichen Fdörmlichkeiten überliefert.“ Auf dicse Bedingungen solite das Schloß in Zeit von einer Stunde übergeben werden. Da man sich immer noch mit der trügerischen Hoffnung {mei chelte, daß von Madrid aus, oder durch den General-Capitain von lt-Castilien Hülfe kommen werde, so ernannten die Be- lagerten, um Zeit zu gewinnen, eine Junta, die ermächtigt wurde, mit dem Feinde zu unterhandeln. Es gelang ihr , die Unterhandlungen bis zum Zten bei Tagesanbruch hinzuziehen, und es ‘wurde festgesest, daß die National-Gardisten von dem oben erwähnten Cide ausgenommen seyn sollten, daß sie fich E M fêunten, wohin es ihnen beliebe, und daß ihnea fünf Stunden weit ein sicheres Geleit bewilligt werden jolle. Die ín einem Kriegsrathe versammelten Offiziere sahen indeß ein, daß Alcazar sih nit werde hasten können, da der Feind Kanonen und namentlich jenen am Morgen eroberten Zwölf- pfünder habe. Die Ingenieurs hatten in der That diesen Punkt, namentlich von der Gartenseite her, so schwach gefun- den, daß es während der Nacht mehreren Soldaten gelungen war, zu entwischen. Während des ganzen {ten Augusts erfub- ren die Belagerten nichts ber die Bewegung des Generals Vigo zu ihrerUnterstübung, und weder seine Division, noch seine Vorposten zeigten sich in der Umgegend von Segovia. Deun die Bela- gerten hatten den gauzen Tag von der Spike der Kathedrale Und den Thärmen des Alcazar, welche das umliegende Land beherrschen, nach ihnen ausgeschaut. Erst am folgenden Tage auen sich die Truppen von Mendez Vigo bis auf fánf und die ivant-Garde bis auf zwei Stunden der Stadt genähert; allein das Schlos hatte sich schon früh am Morgen ergeben.“ Se- govia ift zwei Stunden lang geplündert worden, wenn man cinem Korrespondenten des „„Castellano// glauben darf, allein dasselbe Schreiben fägt hinzu, daß man nichtsdestoweniger in der Stadt dem Benehmen und der Mäßigung des Generals Gatlaleguy Gerechtigkeit widerfahren lasse. Bekanntlich rückte die Karlistische Division bis in die Umgegend von Madrid O hatte am Iten ein unbedeutendes Gefecht mit den S tes General- Capitains von Alt- Castilien, der in dem "cet darüber sagt, daß seine tapfern Soldaten den Feind

nördlicher auf der erstgenannten

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. gezwungen gi sich von: Rozas nach Torreladones. zurúckzu-

ziehen. Rozas ist der Punkt, wo \ich die roßen Str Madrid nah Segovia über San Bderies us e E nach dem Escçuríal E ne Torrèladones liegt etwas

traße, nach Colm i hin. Beide Pte liegen sehr nahe a L E

In der Sibung der Cortes am 9ten sagte Herr Arguelles, daß die Königin unter fremdem Einflusse, unter der Herrschafe einer Camarilla stehe, deren Elemente der Karlismus, der fremde Einfiuß und das Mißvergnügen der in ihren Hoffnungen“ gee täuschten Spekulanten bildeten. Am folgenden Tage protestirte Herr Calatrava im Namen der Ksnigin gegen diese Beschuldi- gung und sagte unter Anderem: „Was den fremden Einfiuß

etrifft, von dem Herr Arguelles in seiner Rede gesprochen hat,

so erwidere ih darauf, daß Zte Majestät die Königin mir be-

fohlen hat, auf das bestimmteste zu erklären, daß sie keinen an-

deren Rathschlägen folgt, als denjenigen, die von ihren verants- wortlichen Ministern ausgehen, und daß sie keinem änderen Eins

fiuß gehorcht. Jch bin von den Gesinnungen Zhrer Majestät in dieser Beziehung \o fest überzeugt, daß ich feierlich versichere, daß Alles, was im entgegengeseßten Sinne behauy- tet wird, vdllig falsch ist. Der Rang, den Ihre Maj. einnim:tüt, und das Interesse ihrer Würde erlauben ihr nicht, cinen aù- deren Einfluß zu dulden, als den der Gerechtigkeit und“ der Wohlfahrt des Landes. Tausendmal hat Jhre Maj. uns- aè- jagt, daß wir, um den Thron ihrer erhabenen Tochter zu-be- festigen, über die Erhaltung der dffentlichen Ordnung und-die Ausfährung der von den Cortes dekretirten Und von ihr frei: willig angenommenen Constitution wachen sollten. Jhre Maj. wünscht, daß diese Constitution das Pfand der Vereinigung aller Spanier und die festeste Grundlage des Thrones ibrer erhabenen Tochter werde. Jch sage dies mit um #o größerem Vergnügen, als die Feinde Ihrer Majestät behauptet haben, die L sey im August vorigen Jahres ín la Granja durch empörte Soldaten gezwungen worden, die Constitution von 872 anzunehmen. Dies ist eine Lüge. Ich leugne nit die Ereig- nisse von la Granja, allein {on lange vorher hatte Jhre Mas jestät aus eigener Ueberzeugung, und ohne von Jemand dazu üÜberredet worden zu seyn, den Wunsch geäußert, daß die Coû- stitution von 1812 wiederhergestellt werde, und daß die Corkes sich neben der Revision des Königlichen Statuts auch zugleich mit der Revision der Constitution von 1L12 beschäftigen möch- ten. Es ist möglich, meine. Herren , daß die Königin von Ju- triguen umgeben is, allein sie steht zu hoch, um sich in diesele- ben einzulassen.“ :

__ Der Belagerungs-Zustand scheint die Oppositions-Journale nicht sehr erschreckt zu haben. Eines der ausgezeichnetsten -dér- selben, el Mundo, enthält unter dér Ueberschrift: „Jahtes- tag der Ereignisse von La Granja“ cinen heftigen Artikel gegen das Calatravasche Ministerium und die exaltirte Partei, wsrin es am Schlusse heißt: „Ewige Schande einer Partei, dié in dem Zeitraume eincs Jahres Spanien \o viel Ucbles zugefügk hat, einer Partei, die allein dadurch, daß sie ans Ruder gelangt ist, die Französische Regierung bestimmt hat, uns eine Mitwir- fung zu entziehen, die den Bürgerkrieg in weniger als einem Monat beendigt haben würde! Don Carlos hatte bereits, Überzeugt, daß seine Anstrengungen gegen eine Französische Armee unnuß scyen, in der „Hof - Zeitung von Ofate“” von seinen Soldaten Abschied genommen: dée vorzig- lichsten Anführer der Karlisten verloren schon den Muth, und die Morgenrdthe des Friedens erglänzte am Horizont, als die dunkle Wolke von La Granja sie verdunkelte und das uns - glücklihe Spanien unter einem Feuerregen begrub! Was kön-.. nen jene Leute ungläckseligen Angedenkens thun, um das .Bése. wieder gut zu machen, welches sie ihre:n Vaterlande in einer einzigen Nacht zugefügt haben? Fuürchtbare Nacht! Emwize- und unheilvolle Nacht, während der man nur Gesfpenser und das Leuchten der Bligze sah!“ E L

Portug a-[. A

Lissabon, 2. Aug. (Allg. Ztg.) Oberfr - Lieutenant Bis mentel, son Commandeur des ôten Fäger-Bataillons jevt übr jutank des Prinzen, ist noch in Haft in dem Thurm von Belcin. Der Soldat, der ihn verhaftete, hatte ehemals in dessen Reai- ment gedient und einen Haß auf seinen Kommandanten geworfèn der für citen großen Chamorro gehalten wird: er naht scipdes- hald heraus, durch diese Verhaftung sein Müätchchen zu kühlen wiewohl auch nicht unwahrscheinlich wäre, daß der Soldar auf geheimen Befehl gehandelt hätte. Die Königin lie sogleich. den Commandeur der Munizipal: Garde fommen, ibn wege Liesés - Benehmens zu befragen; dieser entsczuldigte sich aber mit -Un- wissenheit, und schien selbsr enträstet über diese grobe Belcidis gung- gegen den Prinzen; alleia er versicherte zugleich, däß er zur Loslassung des Gefangenen nichts beitragen éênne, da außer seiner Gewalt sey, so daß ihn die ganz machtlose Königin lelbst'nicht einmal zu befreien im Stande ift, Der Prinz, den nian im Verdacht des Einverständnisses mi: den Chamorros hált, faun und darf natärlicherweise bei dieser Sache guch nichts weiter thun, als schweigen, um diesen gewiß ungegrÜndeten Verdacht nicht zu vergrößern, denn die jest herrschende Partet “is zu Allem fähig, ja selbst den Prinzen gefangen zu halten, weni die Erhaltung ihrer Partei die Bedingung scyn solite. -Die Partei, unzufrieden über die gegenwärtige Krisis, hat aberimals auf eine Veränderung des Ministeriums gedrungen, so daß-fch Castro Pereira und Antonio Dias de Oliveira entschlossen haben auszutreten, und dagegen tritt Manoel Passos, und Aulius San- cchos, ein anderer Cortes - Deputirter von der exaltirten, jedo vernünftigeren Partei, wieder ein Die Dekrete sollen unters zeichnet worden seyn, sind jedoch bis zu diefer Stunde noch niche in dffentlichen Blättern erschienen. Man erwartet, daß das Portugiesische Truppen-Corps in Spanien bis zum öten oder Cte innerhalb der Gränzen Portugals scyn wird. Von dorther ges kommene Offiziere verfichern, daß der ardßte Theil dieses Corys Anhänger der Carta seyen. Dasselbe wird unstreitig den Aus- schlag sr die eine oder die andere Partei geben. Saldanha, den man auf dem Wege nach Coimbra gesehen haben wil, “in Begleitung der 30 Kavalleristen, die von Lissabon slohen, scheint die Absicht zu haben, sich mit General Schwalbach zu vereinigen, der, Privat-Nachrichten zufolge, da man ihm als Divisions-Geueral das Kommando genommen, mit 60 Reitern auc) gegen Coimbra gezogen sey. Das 2te Jäger-Bataillon habe ihm aber nicht fol- gen wollen. Geld ist es, womit man die Soldaten gewinnt, und da sagt man, daß in Lissabon cin acheimes Comité existire, welches an die Chamorros Zahlungen mache, und daß es ihnen an Geld nicht fehle. Nach telegraphischen Depeschen - aus Santarem kommen „fortwährend Ueberläufer von den Nebellei daselbst an, welche ausfagen, daß man sie verfährt und betrogen habe. Von Marschall Saldanha wisse man nicht, welche Nich- lung er genommen. Drei Telegraphen auf der Linie nach Porto, tn Golegao, Atalaig und Thomar sollen vou de Rebel-