1837 / 247 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

91, unter welchem Monarchen und unter welcher Rezie- A A aus n wte. Als ein solcher fann er sich bestrebt ha- ben, sich im Kommando über die Christinische Armee U gs ten, um gerade so viel zu thun, als hinreicht, seinen Ruf en recht zu ecrhasten, ohne den Armeen und Hoffnungen eines Feindès bedeutend zu schaden, in der Absicht, die Achtun und das Wohlwollen des künftigen Karl's V. zu gewinnen. Na y dem er auf diese Weise dem Leßteren Vorschub geloistet un ihn eine furchtbare Macht hat erlangen lassen, kann sein E dahin gchen, in dem vereinigten Charakter als Minister u1zd Feldherr cin entscheidendes Arrangement zu Stande zu bringen, wodurch Madrid und das liberale nas einem ünumschränkten Monarchen unterworfen wrden. Wir können es nicht dber uns vermögen, an die Wahrheit E solchen N SrRUENa zu glauben, so wahrscheinlich und Rae lich sie auch in Spanien seyn mag; aber wir gestehen, daß wir fir cin Land und für eine Sache zittern, deren Diener Und Anhänger sich so benehmen, daß man sich ihre Ege tie nur erklzren kann, wenn man sie entweder als Zerräther oder als Dummköpfe, entweder als ehrlos oder als hirnlos betrach- tet.” Wir haben kürzlich über die Aguadosche Anleihe, gegen die Herr Mendizabal war, hinreichenden Aufschluß Géggaen, Die Anerbictungen in Betreff C ETIT In Laa Dep Bg, Deb nister vor, als die Nachricht von Oraa’s g bei A, E t:af; Herr Mendizabal verwarf in Folge dessen die Vorsch âge und forderte günstigere Bedingungen. Unterdessen A dur cine unpopulaire und schwierige Kriegs-Contribution C eld aufzubringen. Die Miklitair-Chefs waren aber schon lange mit dem Versprechen hingehaltew worden, daß durch cine Anleihe oder durch cinen Traïtat Geld geschafft werden - sollte. Statt dessen famen ihnen nun bloß kleine Sümmchen „und' Unterstüz- zungen zu, fo gut Herrn Mendizabai's Scharfünn sie auftrei- den konnte. Zhre Erbitterung gegen Mendizabal War aroß, nicht nur aus jenem Grunde, sondern auch 1 egen der unvorsichtigen und veráchtlichen Auedrüûke, deren jer sich, wenn auch wohl mit gutem Fuge, gegen die R d e Klasse bediente. So sehen wir denn Mendizabal fa en und s'inen farzlih ers enfferäten Feind, Pio-Pita-Pizarro, wieder ans Ruder kommen. Es fragt sl y nun, ob das eue Ministe- rium ‘auf die von Herrn Aguado vorgeschlagene Weise “wird Geld aufbringen föônnen. Wir bezweifeln. es schr, und wenn Cspartero nicht Mitglicd des Kabinets wäre, fo würdcn wir dasselbe fár ein bloßes Auskunftsmittel anschen, um auf die Wahlen zu wirken E ne Eortes - Versammlung von gemä- zicterem Gepräge zu erhalten. / E Aus Neu : Staud wei hat man Nachrichten vom Asten v. M. Die Civilliste, welche von der dortigen Legislatur angenommen worden, hatte die Zustimmung des Gouverneurs crsaiten. Es solite cine Bill zur Regulirung des Privatbanf- wesens eingebracht werden, in der Absicht, alle Personen, welche Noten ausgeben, zu nöthigen, dieselben auf Verlangen in baa- rem Gelde cinzulösen, und um dic Emittirung von Privat- Banknoten zu befehrantent

Belgien.

Brüssel, 31. Aug. Der Geschäftsträger Sr. Maj. des ani Va Dänemark, Herr von Coopmans, hat gestern. dem Minister Nothomb, der in dieser Beziehung den abwesenden Minister des Auswärtigen ve.trat, scin Beglaubigungsschreiben 3 CE J J S h L L sie äus Genf, der an mehreren Orten Vorlesun- gen über Deutsche Literatur gehalten, ist hier eingetroffen.

In dem Dienste unserer Messagericen (Personenwagen ) sind seit ciniger Zeit, da die Verzweigungeñ der Eisenbahn immer mehr ich ausdehnen, bedeutende Veränderungen cinge- treten. Jn der Folge wird sich die Thätigkeit derselben darauf ‘beshrän*en müssen, die an Seitenlinien gelegenen Orte mit der Eisenbahn zu verbinden, was allerdings mit der Zeit îmmer noch eine schr lohnende Beschäftigung zu werden verspricht.

Polen:

rshau, 1. Sept. Das hiesige medizinische Conseil vubtitlee L Vès Zeitungen jeßt ‘eine vollständige Belehrung über die Aré, wie die Cholera in ihren verschiedenen Srationen zu behandeln sey. Der erste Abschnitt dieser Bekanntmachung ent- hast die Vorbeugungsmittel gegen die Cholera, der zweite die Heilung der schon ausgebildeten Cholera. .

Deutschland. M

Hannover, 2. Sept. Die Militair-Wittwen- und Wais- sen- Unterstüßungs - Gesellschaft hieselbst hat in dem Jahre vom ), Juli 1836 bis dahin 1837 eingenommnn: en Den (aus Kdnigl. General-Kasje 3800 Thlr., an freiwilligen Beiträgen 1194 Thlr. , an Zinsen 2008 Thlr. , zusammen 76002 Thlr; Und an Unterstüßungen gezah!t: im ersten Semester an 174 Witwen und Kinder 669 Thir. , an Hinterbliebene von Offizieren 229 Thir., an 344 Jnvaliden 2119!/, Thlr; im zweiten Semester an 168 Witwen und Kinder 647 Thlr., an 6 Hinterbliebene von Offizieren 325 Thlr., an 341 Jnvaliden 2096'/ Thlr., zu- sammen 6182 Thlr. alle Summen in alter Kassen- Münze. Außerdem sind im Auftrage des Waterloo - Subscriptions - Co- nit zu London 3687 Thlr. Gold an Pension:n ausgezahlt worden. Das Vermögen der Gesellschaft besteht noch in 50,290 Thlr alter Kassen-Münze, wovon 47,146 Thlr. zinsbar belegt sind. :

Kassel, 2. Sept. Se. Hoh. der Kurprinz und Mitregent haben den Regierungs-Präsidenten, Geheimen Rath von Han- stein in Kassel, zum Minister des J1.n-:rn ernannt.

Weimar, 2. Sept. Nach dem Vorgange des Königreichs Sachsen und des Herzogthums Altenburg, ist auch bei uns wegea der Verspätung der Aerndte in diesem Jahre. der An- fang der niederen Jagd hinausgeseßt worden, nämlich bis auf den 1. Oktober. / A i Vor einiger Zeit erfand Herr G. Barentin in Leipzig ein Verfahren, Stroh- und Schindeldächer so gegen Feuer zu hüzs en, daß sie, wie man sagt, von keiner Gefahr so leicht ergrif- L werden können. Mit der Stroh bedachung dieser Art ließ die Königliche Kreis-Direction in Leipzig einen Versuch machen, der zum Vortheil des Erfinders ausgefallen seyn muß, denn das Königl. Ministerium des Jnnern hat die Anwendung cinpfohlen. Da die gewöhnlichen Strohdächer in vieler Bezie- hung einen unbestreitbaren Vorzug besißen wärden, wenn sie weniger dem Feuer zugänglich wären, so müßte diese Erfindung von großem Nuben. seyn.

Leipzig, 3. Sept. (Leipz. Ztg.) Daß hier und im gan- zen Lande: insbesondere auch an der-Gränze, keine Spur von ansteenden Krankheiten, am wenigsten von der Cholera sich gezeigt hat, daß vielmehr sowohl hier als im Königreiche úüber-

“sofort nach Falkenstein abgesendet ward, um nebst dem Beamten

_haftigkeit der Apanage und meinten, diese Eidesleistung ent-

1s{cht hat und noch her?:sht, können wir auf mehrere des-

on Sande 4 p uns gelangte Anfeagen Sem

Die hiesige Zeitung schreibt aus Zwickau vom S i

„In dem etwa 6 Stunden von hier entfernten volfreihen St dt- hen Falkenstein hatte man vor einigen Tagen eine Fräu in einem Brunnen ertrunken géfunden. Obwohl es nicht Two war, daß sich dieselbe freiwillig den Tod gegeben, 1 a E daß dieselbe, welche- übrigens in schr guten häuslichen é erhält- nissen lebte, mehrere Wochen vor ihrem Ende an Trül aae litten habe, so verweigerte doch ein großer Theil dortiger E wohner, welcher sich auf dem Kirchhofe el Maar, E Leiche, welche auf Anordnung der Obrigkeit daselbst begra S densollte, das Begräbniß aufdemselben. Alle Vorstellungen des (t ¿ geistlichen und der Gerichte blieben fruchtlos, und ein den R on ier zur Assistenz gesendetes Kommando von l Offizier und 159 ‘ann and den Kirchhof und dessen Ungen noch wie den Tag zuvor von einer zahllosen Menschenmenge beselt, welche sich D m Einbringen der Leiche auf den Gottesaker, „an dessen Line solche hatte niedergeseßt werden müssen, beharrlich entgegonste Ée. Unter solchen Verhältnissen fanden die Gerichte nicht für „ange- messen, Gewalt zu gebrauchen , sondern gestatteten auf dringen- des Verlangen der Angehörigen, welche der Sache ein Shde gemacht zu schen wünschten, daß die Leiche neben dem Gottes- acer begraben wurde. Ein Mitglied des Königl. Appellations- Gerichts, welches nebst einem bedeutendern Kommando hierauf

u Plauen die Untersuchung gegen die Rädelsführer dieser iben cinzuleiten, hat, dem Vernehmen nach, sicben Sn- dividuen zu Arrest bringen und nach Plauen transportiren las- sen; gleichzeitig hatte auch der Amts- Hauptmann zu Plauen Auftrag erhalten , die Leiche wicdérum ausgraben und uf dem Gottesacker beerdigen zu lassen, welches, ohne daß cin Exzeß dabei vorficl, erfolgte. y

Ri i 30. Aug. (Bayersche Bl.) Jn der Siz- ung der Kammer der Abgeordneten am 28, August begann die Meile Berathung der einzelnen Etats - Positionen. \ Bei den Apanagen brachte Fürst K. von Wallerstein die des Königs Otto von Griechenland in der Art zur Anregung, daß er, um den von ihm fràher schon aufgestellten Grundsäßen dafür volle Bestärkung zu geben, an den Ministertisch die Frage richtete, ob König Otto deu Eid auf die Bayersche Verfassung als Bayer- scher Prinz geleistet habe? Minister von Giese antwortete ja, und zwar nach erlangter Großjährigkeit; das Dokument darüber, zu Athen ausgefertigt, liege hier im Reichs - Archive. Willich. und dann von AÄufsces bestritten mit den beim Rechenschafts-Berichte schon vorgebrachten Gründen die Statt-

cheide nichts; denn {ey Kdnig Otto Bayerscher Staatsbürger, o müsse f die Verfassung ohnehin halten, sey er dies nicht mehr, so sey. sie unerheblih. Schwindl entgegnete, sie sey jedenfalls wichtig , - weil cin Fall, wie in Han- nover, dadurch ‘unmöglich werde, nachdem König Otto nur bedingungsweise auf die Bayersche Succession verzichtet Jatte. Auch Hutter sprach gegen die Appanage. Stahl, v. Hars- dorf, v. Drechsel, v. Freyberg, v. Seinsheim, v. Moy, and, Briegleb, v. Hornthal, Rabl erklärten sich dafür. Einige Red- ner meinten, erst müsse bekannt und entschieden seyn, ob sie auch auf die Erben des. Königs Otto übergehe , und stellten- deshalb Frage an den „Minister. Herr v. Giese erwiderte, über etwaige funftige Rechte und Eventualitäten könne die Kammer wohl nicht entscheidea und er sich nicht àußern. v. Hornthal äußerte, die Frage sey über cine Position des Budgets, also wie dieses nur auf 6 Jahre; weiter hinaus fönne die Kammer nichts ge- ben, nichts nehmen, sie würde fonst ihre Kompetenz überschrei- ten, und die nächste Versamm'ung durch. ihre Beschlüsse binden wollen, was sie nicht dürfe. Briegleb und Stahl traten die- ser Meinung bei, noch bemerkend, daß man über allenfallsige dereinstige Crb-Ansprüche wohl nur erst dann, wenn sie eröffnet und geltend gemachtwürden, urtheilen könne. Die Abstimmung ergab die Bewilligung dieses Apanage-Postulats, nachdem v.Hornthal Namens des Ausschusses noh erklärt hatte, daß dieser gleich- falls die Frage über die Beschwdörung der Verfassung durch König Otto an den Minister gestellt, und von ihm eben so bestimmt beantwortet erhalten habe. Der Etat des Staats - Rathes wurde sodann nach Antrag des Ausschusses angenommen, eben so die von v. Hornthal motivirte Bitte, denselben für die Folge vollständig mit 6 eigentlichen , keiner anderen Function angehörigen ‘unabhängigen Staats - Räthen zu beseßen, wie. es die Wichtigkeit der bevorstehenden Geschgebungs- Arbeiten, die Jndikatur in Expropriations-Fragen 2c. erfordern. Der Etat der Stände - Versammlung wurde gleichfalls nah dem Antrag des Ausschusses angenommen. Jn der Sibung vom 2Vsten wurde der Ctat des Ministeriums des Aeußern berathen. Hier entspann sich durch einen Antrag von W illi, die Kammer möge die Bundes-Gesandtschaft instruiren, zur «lufrechthaltung der Verfassung in Hannover geeignet mitzuwirken, eine längere Debatte. Willich motivirte seinen Antrag aus der Deutschen Bundes- und der Wiener Kongreß-Afte, wgnach jeder Deutsche constitutionelle Staat bei solchen Angriffen “äuf eine bestehende Deutsche Verfassung betheiligt sey. v. Seinsheim erklärte die Kammer incompetent zur Einmischung in eine ganz fremde Landesfrage; v. Harsdorf und v. Freyberg, ebenso v. Mo y, ‘warnten die Kammer, sich einer solchen Richtung hinzugeben, die zu Consequenzen auch gegen Bayern führen könne; noch liege auch keine That- und Rechtsfrage gewiß vor. Stahl, v. Rotenhan achteten die Sache nicht fremd, nicht unwichtig, aber die Kammer nicht competent,. auch sey der Stand der Sache noch zweifelhaft. v. Hornthal, Lechner u. A. mein- ten, fremd, Sp ieia sey die Frage für Bayern nicht; hier beim Budget des Auswärtigen der Plab, sie zu berühren, ci- ner Bayerschen Kammer würdig, sich darüber aus usprechen, und da- durch neuerdings von ihrer Verfassungstreue Zeugniß zu geben. Minister v. Giefe erklarte, der Bayersche Staat dürfte noch kei- nen Anlaß haben, A in diese durch das Königl. Patent noch gar _nicht klar oder bestimmt gestellte Frage zu mischen; ‘er dürfte um so weniger in diese innere Angelegenheit eines an- dern Staats sih zu mischen haben, da der Bundestag vom Könige oder den Sländen not Dor nicht angegangen Men, auch noch nicht das Bundesgericht, und da Bayern auch fär sich das Recht sih fest bewahre, keine fremde Einmischung in seine Angelegenheiten zu dulden. Das Ministerium des Aeußern stehe unmittelbar unter dem Monarchen, aber darauf dürfe man rechnen, daß die Jmpulse, die es von Oben erhalte, immer der Wahrheit, dem Rechte, den Geseßen entsprechend seyen und seyn würden. n A Mitglieder verlangten Abstinimung durch Namensaufruf, dieser fand statt und die Kammer nahm den Antrag an. Den Etat des Ministe- riums selbst bewilligte die Kammer unverändert.

Fürst K. Wallerstein bezüglich der inneren Einrichtung dies

-Hiernächst -

: ie Bemerkungen der Ausschuß: Mitglieder Beste, S L A a, der Abgeordneten von Seinsheim, Sand t. A. nicht genehmigt, der Antrag des Ausschusses auf Postuliërung von 25,000 Fl. für cinen SRIN AECLNERAS bein Oberappellations - Gerichte angenommen; mehrere Anträge voy

Lujtreisen nachdem Orient antreten,

u Lande ihre Rüreise zu bewerkstelligen , gesesten Weg über Ungarn zu nehmen, da- gezwungen sind, die ‘viel in den Hôfen des Mittelmeetes auszuhalten. minderen Strenge in Hinsicht der

erichtshofes wu den verwörfen, ebenso die Anträge mehrere Fac ber des Rheinkreises auf Rückverlegung des Kassq- tionshofes dahin, und die der Abg. Kaden und v. Poritba! auf Erhebung der Kr. und Stadt-Gerichte Aschaffenburg und V ainberg zu solchen ne Klasse. D pa État im Ganze erhielt hiey ie Bewilligung der Kammer. L B O Sin O Lai Cd Maj- der Köntg sind gester Morgens halb 5 Uhr, Ihre Maj. die Königin aber zwei Stuy dei später nach Berchtesgaden abgercist, L Gestern Abend erschien der {hon seit mehreren Tagen ey wartete Armeebefehl, welcher namentlich unter den Offizierg der Artillerie, wo ein bedeutendes Avancement stattfindet , vieh Freude erregte. Mit aligemeiner Tk cilnahme wurde die Befly derung des verdienten, durch sein neues Artilleriesystem au im Auslande rühmilich bekannten, Generalmajors Baron voi Zoller zum Brigadier im Artillerie-Corps aufgenommen. Au

die PrufungSdauer von sch nach vicljähriger Er hat. Da die’ neue Pesk- Polizei uúd díe darauf Bezug aufhebt, so. behalten jene fräheren Geseße, in

erra

wird s{werlich in der Praxis ein Rückblick

machten Erfahrungen zu betrachten ist;

S p anien. 23. Aug.

al

ie Ernennung des bisherigen Kommandanten der Festung Lay da Gen von Braunn, zum Kommandanten de hiesigen Residenzstadt, erregte Interesse. Se. Hoh. der Herz Max von Bayern, bisher Oberst-Jnhaber des Chevauzxlegers. Nu giment No. 3, wurde zum Generalmajor befördert, Und Cy Durchl. - der Herzog Max von Leuchtenberg zum Oberst-Inhabi des Chevauxlegers-Regiments (vacant) Leuchtenberg crnannt. Speyer, 25. August. Die feierliche Erêffnung unser Freihafens ist leider durch mehrere Unglücksfälle getrübt ivar den. Dieselbe fand Morgens acht Uhr statt, eben so die Rhein fahrt nach der Anlage Mittags halb vier. Uhr. Bei der fahrt aber des Nachts auf beleuchteten, dekorirten Schiffen ti cin Unfall cin, der die ganze Stadt mit Trauer _erfälle. Al nämlich das erste Schiff zu landen begann, drängte sich cit Menge Menschen auf einem etwas näheren Wege zur Stay über cine leichte Brücke, wenig oberhalb der Mündung d Speyerbaches in den Rhein; diese Brücke, zu. sch wach für di darauf befindliche Last, brach, und cine Menge Leute sEürztd in den gerade hier schr ticfen Spcyerbach. Ungeachtet de herrschenden Dunkelheit wurden Viele aus dem Wasser cet tet; aber leider nicht Alle. Ein 13jàhriges Mädchen, N mens Muth, und ein Leinweber, Namens Zimmermann, kamy dabei ums Leben.

Madrid,

Marine und der Justiz beiwohnten,

gin mit 104 gegen 6 Stimmen angenommen:

«

sten Schmerze. erfüllt. der Garde-Infanterie in ihren verbrecherischen yeit gégangen sind, daß sle das völlig

heshränfen wollen. *) "Solche Handlungen, das Staats: Grundgeses, fihren die Auflösung der siurz aller gesellschäftlichen Grundsäße die Stabilität und -die Befugnisse der Verfassung. sie fesiseßt, dürfen nicht

evbei. den Launen

übergeben

Deer d,

Wien, 25. Aug. (Allg. Ztg.) Da ic Ihnen úber di neue, im Verlaufe dieses Sommers erschienene Pest - Polizei Ordnung fär die Kaiserl. Königl Staaten noh nichts gem det, so glaube ich jebt in Ermangelung anderer Neuizkeity mit wenigen Worten Erwähnung davon thun zu müssen. „6 hat für die Landgränzen der Monarchie verbindliche Kras und zerfällt , nachdem sie in einer Einleitung über da Leitungs-Prinzip und den Zweck dieses Gesebes, über den Cha rakter und die Ansteckungs-Fähigkeit der Pestérankheit sich aus spricht, in zwei Hauptstücke,- von denen das erste die Mij regeln zur Hintanhaltung der Peskgefahr von den K. K. Sta ten, das zweite die Maßregeln zur Unterdrückung der Seud) enthält, wenn diese unglücklicherweise in cinem dieser Std ten ausbrechen sollte. Der beigefügte Anhang liefert cine \ detaillirte Beschreibung der Beulenpest, die genaueste d gabe und Würdigung der einzelnen Symptome nebst den N teln das Daseyn dieser Symptome auch in Fällen einer ctwa gen Verheimlichung zu erforschen. Das erstè Hauptstück ha delt in drei Abschnitten von der Entdeckung der herannahendl Pestgefahr, von der Absperrung der Gränze und von den Ku D tumaz-Anstalten und Rafkellen, das zweite, cbenfalls in drei U „worden, eas Ga A schnitten, von der Absperrung der im Inland von der Pesk & L E geht E »t, daß in griffenen Gegenden, von der Verhütung der Verbreitung d Empdrungen deu oldaten stattgefunden haben. Krankheit durch Menschen, von der Verhütung ihrer Verbreitun _Maln ift De Unzufrieden. darüber, durch Sachen. Es wäre hier die genauere Angabe der einzelnen Vor ‘außerordentliche Maßregeln Pee schriften der neuen Pest-Polizei-Ordnung nicht an ihrem Plake, d MEtgreifon, Ach mit Berichten Über. das Jeder, den die Sache näher interessirt, sich leicht aus der Que, den Rechten der Geistléchkeit beschäftigen. selbs unterrichten kann; indessen därfte das Wichtigste, nh cs. bloß die Personen- der Reisenden betrisst, nicht unwi (ft men seyn. Diese werden nun in völlig verdachtlosen ci das heißt, wenn in den Staaten und in den Europäischen vinzen derjenige Reiché, von denen die- L LON narchie umgeben sind, nirgends die Pest oder cine pestvelf d tige Krankheit herrscht, keiner O D fen. Auch ganz neue, noch nie gebrauchte tert 4 Wäsche, welche in ganz reinem Zustand im Geptcke sich befind! brauchen keine fontumazähnliche Behandlung. Nur {muß Wäsche, alte schon gebrauchte Kleidungsstücke, Bettgewand, Uj ten von Baum- und Schafwolle müssen- vorschrifcsmäßig ge nigt werden. Die Reisenden fönnen daher in diesem f wenn sle nicht die etwa nöthige Reinigung ‘ciniger oder ihrer Essekten abwarten wollen, nach getroffener Verfi wegen dieser Effekten, ihren Weg ungehindert fortseßen. strengeres Verfahren tritt erst in verdächtigen Zeiten 4 das ist, wenn in cinem jener benachbarten Staa'en die } oder cine pestverdächtige Krankheit sich nur in der Feruc, N europäischen Türkei, selbst nur zu Konstantinopel (alfo wah lich auch in dem als Vorstadt von Konstantinopel bet Scutari, obwohl es schon am Asiatischen Ufer des N liegt) zeigt, oder aber, wenn der völlig gefahrlose eius zustand in ällen Europäisch-Türkischen und Griechischen O nicht ganz verbürgt ist. Jn diesem Falle wird dann A ter Strenge darüber gewacht, daß außer den dazu b eing Einbruchs-Stationen durchaus kein Uebertritt auf O sches Gebiet, und selbst an diesen mit Ausnahme der ou nur bei Tag stattfinde. Die in die Kontumaz getretencn sonen werden sogleih nach Aufnahme des sogenannten M stions-Protokolls, im Beschauzimmer, nachdem sie sich en 4 von dem Kontumaz - Arzte esehen. Finden sich D E Untersuchten Merkmale der Pest, so muß er selbst , v ret Reisegefährten, wenn diese auch keine Pestzeichen an fic V augenblicklih mit der größten Vorsicht in das jenseitige H zurückgewiesen werden. Jm entgegengeseßten galle muß ciner weiteren zehntägigen kontumazamtlichen Pas der Reisende nach vorausgegangener Reinigung A A sowohl als auch der unentbehrlichen Kleidüngssü ‘R Kolyben - Absonderung eingeschlossen wird, Une een. dhe während dieser Frist als von- völlig unverdächtigem S te0y zustande sich erwiesen hat, so steht es ihm fcei, M As T D E . : den diesseitigen Einwohnern Le A Zeit, wY den Wufdanp, in e n HIatt macht hierzu, unter Î fahren gilt in gefähr. F ¿n Unf va Granja - di eb diaPett AELA Pest Verdacht in einer {F fein. Sfcund von Militair-Empbrungen, doch cheine,

Gefahren zu entfernen, die Chre far die Sache der Nation kämpft, der Krone zu {hüten Und die der

der Armee,

Mitwirkung änzubieten. So am 21, Aug. 1837,//

Einige Personen wollen wissen, Portefeuille des Ministeriums des I (s jedoch allgerzein für wahrscheinlicher , zarro es interimistisch übernehmen werde.

sterium if interimistisch Herrn San

die evrbitterten Soldaten i nen zurüchalten lassen. Die Straßen von diesen Befreiern angefüllt, die sich

suchen. «möchten, und hat daher der hiesigen l'îé ständigen Soldes auszahlen lassen.

Die - Genorale Mendez

mt sagt, häufig geheime Zusammenkünfte mit Dotschaster. i

Saragossa, 24. Aug.

. befand sich Don Carlos am 22sken in Azuara. lone und die ganze Kavallerie hatten Bes

“Hertera zu begeben, Azuna und Quilez _warschiren : l

P o-r t u gal.

Lissabon, 14. August. (Allg. Zt

cs uo immer ‘eine Hand voll Rebellen eischeinen im Diario lange Listen {hall Saldanha an der Spise,

g:) Es

Lheil nehmen, ¡auszahlen will. Sie werden Vaterlands - wenn se aber das wirklich sind, dls solche behandelt und infam kassirt reiben ? denn sie beschworen ja auch die Carta Dom die Meisten, welche jeßt gegen die Constitution Eid verweigert haben. Das Wlhung des Groß - Kreuzes des Thurm- und 01 den Befehlshaber des Hülfs-Corps in S das Antas, und cine Mittheilung des steriums an den G

zUfriedenen in Portugal, Festung Valencia geworfen, untersagt ist,

Ven entwichen, ihnen zwar Unterkunft Jedoch 20 Legoas von der Gränze.

Unzufricdenen von Seiten der Stadt ea haben, allein es ist Niemand zur jehen , daß Privatpersonen nichts für Valen-a Zufuhr haben, so lange die Und die Belagerer sie nicht verhindern

sie thun.

önnen.

Edda inen.

wurde -der Etat des Justiz- Ministeriums berathen. er vom

haupt der erfreusichste Gesundheitszustand fortwährend bis jeßt

Ausschuß beantragte Abstrih an Regie zu etwa 25,900 Fl.

der Oesterreich! ie „B Gränze benachbarten Provinz herrscht, jedoch mit Crhdóhung F} vollfommen so viel iverth wären, wie 3 Sergeanten.

Kotttumaz - Frist auf zwahzig Tage. Für diejenigen, welche

ach und die Tükkis Halbinsel umschiffen wollen, ist es, wie sich aus dem Gesagten ergiedt, rathsamer, von cinem Hafen des Adriatischen Meeres aus ihre Tour bis nach Konstantinopel zu machen, und dann als den entgegen- sie im le6ten Falle strengore, so zeitraubende Quarantaine

Contumazfrist auf der Land- seite fährt die neue Pest-Polizei-Ordnung d Uu an, Tagen bei gefährlichen Zeiten ahrung als hinlänglich ficher bewährt

-Ordñung die Theresianische habenden Novellen nicht ausdrücklich

Widerspruch möglich, neben jener ihre geseßliche Kraft. auf ältere Normen nothwendig werden, da die neue alle Gegenstände vollständig bchandesc, und als das’ Resultat aller bisher in der

i ( Zu der gestrigen Sißun tes, Weicher die Minister der auswärtigen Angelegenh und in der

Csyartero’s kam, wurde die nachstehende Adresse an die Kéni-

¿„Señora. Das beklagenswerthe Ereigniß, zuelo de Arabaca zugetragen, hat die Cortes mit dem lebhafte- Es ‘it offenkundig, daß

2 verfassungsmäßige Vorrecht Ew, Majestàt, Jhre Minister nah Belieben zu entlassen, haben Señora, verlegen zersiôren die dffentliche Ordnung und Repräsentativ: Gewalt und den Um-

taatsgewalten, wie die

wetden, denen die Nation die Waffen zu ihrer Vertheidigung

hat, und deren Pflicht. vor allem der Gehorsam ist. Die Rechte der Spanicy würden zu: Grunde gehen, wenn die Gewalt die Stelle des Gesetzes einnöhme, und die Anarchie würde die Nation in ein entsebliches Chaos stürzen. Um diese

u bewahren, die erfassung \{uldi zu befestigen, beeilen die Cortes sich, Ew. Maj. im l hochherzigen Nation, dée sie repräsentiren, ihre offene und loyale geschehen im Palaste der Cortes

Herr Camaleno werde das nnern erhalten; man hält daß der Minister Pi-

Das Kriegs - Mini- Miguel übertragen worden. Die Zuchtlosigkeit der Armee Espartero's ist so groß, sich durch nichts mehr bei ihren Fah- Madrid’ sind mit in dem. elendesten Zustande befinden und in ihren ehemaligen Kasernen Obdach und Brod Die Regierung fürchtet, daß Béswillige dies benutzen Garnison einen Theil des

Vigo und Alvarez sind abgesckt Pampelona und Logroñio

daß die Cortes, statt zur Beendigung des Bürgerkrieges Wahlgeseß und mit

„Die Herren Mendizabal, Arguelles und Heros haben, ‘wie

Briefen aus ‘Corimena zufolge,

ehl erhalten, slch nach sollten nach Badenas

VBuerxens. ist mit seiner Division in Belchite angekommen.

seyn sollen, und dabeíi von Offizieren mit dem Mar- vielen Obersten, mehreren Ge- neralen und anderen Stabs - Offizieren, die an dem Aufstand und denen man deswegen keinen Gehalt mehr Verräther genannt; warum werden , wie es die Geseke vor- Die. Richter greifen wahrscheinlich in ihren Busen, Pedro’s, während

Diario enthält auch die Ver- Schwert: Ordens anien , ei Spanischen Mini- efe politico von Pontevedra in Gallizien, wonach den Spanischen Behörden jede Hülfeleistung an die Un- besondexs an diejenigen, die sich- in die Je und zugleich die Nach- licht gegeben wird, daß im Fall diese Unzufriedenen nach Spa- \stt gewährt werden solle, Hieraus erhellt, daß die unmittelbar nichts zu Pflicht gemacht, darauf

Belagerten sie bezahlen

“ngegründet, daß in der Festung Mangel herrsche, und viele Fami-

Bemerkung, wie es ihm, obgleich

Griechische

Als Grund der daß

sofern dies ohne Doch

Sache ge-

der Cor- eiten, der

das sich in Po-

cinige Offiziere Forderungen so

Die Theilung,

derer überlassen

welche ruhmvoll Vorrechte e Achtung amen -der

daß

dem Englischen

Sechs Batail-

ist furios, daß

sie nicht auch

auftreten, den

Visconde

hof- zu Und so wird -

Es is mithin

Auspieluug auf daß 65 Offiziere

a E a O E

es zu sehr hef-'

tigen „Debatten über das Benehmen der Offiziere der Division

‘wurde ihnen die geseßliche Remission an Grund - und Klassen-

F Ep

lien weéggegangen seyen; die Stadt zählt auch kaum 16 bis !700 Einwohner. IÎn der Cortes - Sibung vom Ulten gab der neue Minister des Innern eine Ansicht A die Lage des Lan- des, die wieder R beruhigend lautet. Nur haben die Re- bellen von Castello Branco alles Getraide, Futter und N in Beschlag genommen, auch eine Contribution von 4 ontos erhoben, sind dann am bten Abends weiter gezogen, und haben versucht, ihren Marsch über Lodoeira und Alabaia zu nehmen (Ortschaften, die nur wenige Meilen entfernt), wo sie aber Hin- dernisse fanden (welche ?), daher sie über. die Brücke von Mar- cello (20 Meilen davon) gegangen sind. - Wie sie dahin ge?om- men, ob durch die Luft oder unter der Erde, wird nicht gesagt, dagegen ihr Einzug in Coimbra von dem Minister bestätigt. Sal- danha, fährt Se, Exc. fort, rúhme si in seinen Proclamationen, daß er alle Ausgaben für díe Expedition selbst bestreite allein die Aus- schreibung der Contribution strafe ihn Lügen (der National sagt sogar, der Marschall habe das Kirchensilber und raubt). Von Baron de Bomfim, der am Lten in Castello Brançco A habe man Depeschen, worin er versichere, daß seine Truppen der beste Geist -beseele, und daß sie ihrer Sache gewiß leyen, die Rebellen zu vernichten, wenn sie nur mit ihnen hand- gemein werden könnten. So "viel ist indeß gewiß, wenn man die Rebellen aus dergleichen Fallen entwischen läßt, wie die in Castello Branco, so wird man sie wohl nie einholen. Um die Richtung zu erfahren, die sie genommen, wartet Bomfim hier

bis zum Î9ten, d. h. bis sie wieder einen Vorsprung von drei starken Tagmáärschen haben S

: : so wird ihm immer das Nachlau- fen bleiben, und wenn er ankommt, dreht man ihm abermals eine Nase. Fn der vorgestrigen Sibung {lug der Justiz-Minister vor, die Suspension der Garanticen der b tracctidet Freiheit noch einen Monat fortdauern zu lassen. Dieser Krieg, be- merkte er, habe das Eigenthümliche, daß einige wenige Reiter die Gegenden belästigten , durch die sie zôgen, und daß er vor- üglich durch Lügen und Aufschneidereien geführt werde: diese

átten mehr Schaden angerichtet als Kanonen. Wenn die

echtspflege schon organisirt wäre, so würde es nicht an Kraft fehlen, den Aufstand zu unterdrücken. So aber wachse das Uebel, und die Regierung bedürfe außerordentlicher Vollmach- ten. Hr. Goyao hâtte vorher gewünscht, daß die Minister von dem bisherigen Gebrauch ihrer Befugnisse Rechenschaft ableg- ten, Da diese sich damit entschuldigten, daß sie die Berichte aus den Provinzen noch nicht erhalten hätten, so wurde ihnen die nöthige Frist bewilligt, und- die Suspension einstweilen ver- längert. Macario do Caítro ist jebt Präsident der Cortes und Lourenco Joze Nonis Vicepräsident.

JInland.

Derlin; Vom ten auf den Zten sind hier 72 Personen als an der Cholera erkrankt und 42 als an derselben gestorben angemeldet worden.

Da die Zahl derjenigen, welche in. hiesiger Residenz in neuerer Zeit an der Cholera erfranfkt sind, sich nur wenig er- mäßigt, so hat die Sanitäts-Kommission es für zweckmäßig er- achtet, auf den Grund der Bestimmung des §. 4 des unterm 8. August 1835 Allerhdchst bestätigten Regletneubs über die sa- nitäts - polizeilichen Vorschriften bei ansteckenden Krankheiten, sechs und funfzig Schub - Kommissionen ins Leben tr lassen, deren Wirksamkeit heute beginnt. Die Bestimmun selben besteht hauptsächlich darin, den an der Cholera enfrabt: ten Individuen zur Erlangung: der ärztlichen und sonstigen Pflege behülflich zu seyn, für-die einstweilige Unterbringung und Unterstüßung der hülflos Hinterbliebenen und in den dazu geeig- neten S für die augenblickliche Sicherstellung des Nar lasses Sorge zu tragen, die rege Reinigung und Desinfec- tion der Effekten und Kranken - Lokale und die zeitige Beerdi- gung der Verstorbenen bewirken zu lassen, auch der Sanitäts- Kommission über den Stand der Krankheit in den verschiedenen Stadt-Bezirken die erforderlichen Berichte zu erstatten. Sämmt- lihe Aerzte sind, vermdge ihres Eides, verpflichtet, denjenigen, welche ihrer Hülfe bedürfen, sofort Beistand zu leisten, und ist die Einrichtung getroffen worden, daß im Lokale einer jeden Schuß-Kommission eine Liste der Aerzte ausliegt, damit zu je- der Tageszeit über die Wohnungen anderer erzte Auskunft ertheilt werden kann, im Fall diejenigen, deren Beistand nach- gesucht worden, nicht mehr anzutreffen sind.

Jn Danzig ist die Cholera ziemlich verschwunden. Dem amtlichen Berichte vom 31, August zufolge, war am vor- hergegangenen Tage weder eine neue Erkrankung, noch cin To- desfall an der Cholera mehr vorgekommen. Dagegen zeigt das Uebel sich gegenwärtig in Magdeburg, wenngleich nur in sehr milder Form. Aus Bunzlau schreibt man unterm 2ten d. M.: „Die Cholera hat zum erstenmale auch den hiesi- s Kreis heimgesucht; in den Dorfschaften T omaswaldau, chônfeld und. Mühlsdorf sind vom 11. bis 31. ugust 57 Per- sonen erkrankt, davon 22 gestorben und 29 wiederhergestellt worden; 6 befinden sich noch in sxztlicher Behandlung. Dage gen sind die Bewohner Bunzlaus und der Vorstädte bis jest noch von der Epidemie vôllig verschont geblieben.“ Am 26. August 1835 Nachmittags wurde das Dorf Biere im Kreise Calbe, Regierungs-Bezirk Magdeburg, von einem Bränd - Unglücke betroffen, wie es in der Gegend seit Menschengedenken nicht vorgekommen war. Jn wenigen Stun- den lagen 89 Wohnhäuser und 263 von einer gesegneten Aerndte gefüllte Scheunen und Srallgebäude in Asche; 19 Häuser und 0 andere Gebäude wurden mehr oder weniger beschädigt; ein Mensch kam in den Flammen um; an 200 Familien verloren Hab* und Gut und erlitten einen Verlust, der nach ciner sede mäßigen Abschäßung die Summe von beinahe 300,006 t erreichte. Es. konnte nicht fehlen, daß ein so großes Ung auch die allgenieinste Theilnahme in der Nähe und Ferne er- regte. Außer den von Sr. Majestät dem dnige zur Unter- stäßung der Verunglückten dem Orts-Prediger überwiesenen 500 Rthlr. und dem aus Staats-Kassen mit 1439 Rthlr. Allergnä- digst bewilligten Gemeinde-Beitrag zum Wiederaufbau des mit- abgebrannten Pfarrgehöfts, betrug die ganze Summe der ein- gegangenen milden Gaben: an Gelde 8301 Rthlr. 15 Sgr. 1 Pf. ; an Getraide 211 Wspl. 11 Schffl. 14 Ms. ; an Stro und Heu 557 Schock 51 Bund; an Brod 3265 Stü, ai vielen Kleidungsstücken, Betten, Hausgeräth 2c. An Feuer- Kassen-Geldern erhielten die Abgebrannten von der Magdebur- gischen Land - Feuer - Societät 51,400 Rthlr. ausgezahlt, auch

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Steuer mit 15,662 Rthlr. 4 Sgr. 3 Pf. zu Theil. Mit Hülfe dieser außerordentlichen Unterstüßungen und der großen Menge der von den treuen Nachbarn geleisteten Baufuhren is es den Abgebrannten möglich geworden, die Zeit der Noth glücklich zu überstehen und nach Verlauf von zwei Jahren ihre eingeäscher- ten Gebäude, bis auf wenige, nach einem zweckmäßigen Reta-

Edelsteine ge-

: narchie und der Völker nicht berücksichtigt wordeu.

ehrenvolle Anerkennung verdient die von dem Prediger des Hr-

tes bewiesene Unermüdete Fürsorge. Auch dect Vie mea: bleiben, daß für die zum Besten der Abgebrannten herausgege- bene Brand - Predigt die bedeutende Summe von 1961 thlr, 6 Sgr. 10 Pf. eingekommen ist,

Wissenschaft , Kunst und Literatur.

Die Spanische Frage, oder: Wer is von Rechtswegen König von Spanien? Aus dem Französischen des Ge- nerals D .r....t. Berlin 1837, in der icolaischen Buch- handlung.

Die vorliegende Schrift von nux 80 Sciten darf {hon des Ges genstaudes wegen n gegenwärtigem Augenblick auf ein schr allge- „meines Juteresfe rechnen, das sie aber durch iyre Behandlungs1weise in noch vollerem Maße zu verdiencn scheint. Fern von Pars tei:Ansicht und Leidenschaft stellt fie That‘achen und Dokumente E sammen uud beleuchtet mit Hülfe derselben mancherlei zirfutirende Ausichten. ;

G Sie fsellt die Worte eoran, mit welchen in der Sigung der Pairs-Kammer vom 9. Januar 1837 der ehemalige Präsident des Coaseils und Minister dex auswärtigen Angelegenheiten, Herzog von Broglie, die Gültigfeit des Afts in Schug uimmt, zufolge dessen ererdinand VIl. zu Gunsten sciner Tochter scincn Bruder von der Thronfolge ausgeschlossen hat. Dex Minister beruft sich besonders darauf, „daß {nat Don Carlos, sodann der König von Neapel und endlich Karl X. gegen jenen Aft zu protestiren betheiligt waren, be- hauptet aber, daß alle Drei die Protestation unterlaffen hätten. Ueberdies habe Ferdinand V1. das Dekret durch seine Erben aners- fennen und dieselben sciner Tochter den Eid der Treue sc{wören laf- sen. Die aus der JZuli-Revolution hervorgegangene NKegicrung habe demnach Isabella l. als Königin der That und dem Rechte nach vor- gefunden.“ Diese Ansicht der Dinge rubig zu widerlegen, macht die Schrift fich zur Aufgabe, aus welcher wir, bei dem Reichthum der Thatsachen, unsez ren Lesern nur cinen gedrängten Auszug mittheilen fönnex. Der Ver- fasser erflärt fich O darin mit dem Pair ganz cinverslanden, erstens, daß das eseß von 1713 (welches chen durch jenes Defret aufgehoben worden) nicht das Salische Gesetz sey, weil durch crstercs die Töchter nicht schlehthin von der Thronfolge ausgeshlo}en find, sondern zu derselben gelangen, im Fall daß alle männlichen Linien aussterben sollten ; zweitens, daß das Testament Ferdinands Y11. nichts über die Thronbesteigung, sondern nur über die Negentschaft be- stimme, und daß leßtere zu ordnen ihm das Recht nah Spanischen Gesegen allerdings zusland. Was nun die Bchauptung der untlcer- lassenen Protestation anlangt , so wird cingewandt, daß ces für die-

selbe feine Verjährung gebe; daß aber im Gegentheil wichtige Gründe Carlos und der König von Neapel

vorhanden waren, weshalb Don nicht unmittelbar bei dein Erscheiuen des Dekrets vom 29. März 1830, - das den Namen der pragmatishen Sauction Ferdinand's V1. führt, sondern erst Jener am 29. April und Diescr am 18. Mai des Jahres 1833 ihre feierlichen Protestationen einlegten: Die Königin war bei dem Ers scheinen der Sanctiou in gesegneten Leibes-Unmständen ; hätte fie uun jetzt oder auch spätcr einen Prinzen geboren (wovon Dou Tarlos in fcí= ner Erflärun sagt, daß er cs mehr wünsche ais viclleicht der Köntg felbst), so wäre ja die Sanction überhaupt nicht in Anwendung ge- fommen,- für Don Carlos wäre überhaupt feine Wahrscheinlichkeit der Thronfolge gewesen und eíne vorcilige Protesiation hätte feinen anderen Erfolg gehabt, a1s ihn unnüzerwcise und zu scincmn offenba- ren Nachtheil mit seinem Königlichen Bruder zu entzweicn. Was aber die übrigen Betheiligten aulange, namentli) Karl X. und den a Ren) Herzog von Orleans, als Haupt der jüngeren Bourboni=- chen Linie, “so häiten es diese feineswegs au Protestationen fehlen la}}en, wie dies aus einem Aufsaß des über Spanicn wohlunterrich- teten Louis Viardot (im Sieccle vom 22. November 836) her- vorgehe, woselbst gesagt ist, daß Karl X. feinem Cousin durch Herrn von Polignac encrgische Vorstellung:n gcmacht und Widerruf des Dekrets verlangt habe. Desgleichen hade der Globe vem 14. April 1830 einen Artikel enthalten, det Herr Troguon, der Erzic- her der Söhne des Herzogs von Orleans, babe einrücken las- sen, end in dem fih eine liefe Kenntniß der VFuteressen und der in der Bourbonischen Familie cingeführten Erbschafts Gebräuche verrathe. Es heißt darin: Der Schritt des Köuigs von Spanien scy für aile Mächte und für alle Nationen von großer Wichtigkeit - und die Völker selbs könnten nicht gleichgültig dabci bleiben. Die inhaltshwersle Folge der an cfündigten Veränderung sch aber die Ungewißheit, die jeden Augenbli für dic Nachfelge in Spanien daraus hervorgeheu könne, uud die hohe Wichtigkeit, welche plôglich alle Heirathen erlangten, mit ihrer Ycrspektive von Erbfeolge- Kriegen. Der folgende Abschuitt der Schrift (der dritte) erzählt nun ausführlicher die Borgänge in den leuten Tagen FSerdinand's VII,, und unter welchen Umständen das Dekret gegeben wurde, wie danu aber, durch den liberhand nehmenden Eirfluß der liberaleu Partei, dasselbe sogleich überschritten worden sey. N den vierten Abschnitt wird darauf die von dem Französischen Pair behauptete Nichtigkeit der Form angefochten, in welcher die pragmatische Sanction selbst promulgirt worden. Ferdinand habe sein Dekret am 29. Märj 1830 erlassen , ohne die Cortes, die weder versammelt, noch zusammenberufen waren, zu Rathe zu zichen; er habe sie viclmehr erst drei Fre darauf, am 7. April 1833, berufen, und auch nicht, um ihnen cin Dekret vorzulegen, soudern cinzig und allein, um fie den Eid dér Treue seiner Techier chwdren zu Ta, wic dies am 20. Funi stattfand. Ganz anders sey cs mit dem De- fret vom Fahre 1713 gewesen, welches durch das neue cben aufge- hoben werden sollte, und wodurch doch Ferdinand selb} zur Erbfolge gekommen war. Damals hättcn die Deputirten Spczial-Vollmachten gehabt; das Geseg sey die Folge von Traftaten gewesen und wie derum habe dasselbe in allen Bündnissenu und Verhandlungen, die seitdem geschlossen worden, 120 Jahre lang gegolten. Es sey feruer eine Unrichtigkeit, wenn der Pair behaupte, daß Ferdinand durch scine Erben die Aufrichtigkeit seines Afts anerkennen und solcie seiner Tochter den Eid der Treue habe s{hwören lassen; denn weni von „Erben“ die Rede sey, müßte wan zunächst an Don Carlos und BeR An Söhne denfen, diese aber befanden fih zu jeuer Zeit in ortugal. Nun werde aber von den Partci behauptet, die Sanction ciner ähnlichcn vom Jahre 1789 legt babe, und durch welche das Gese von 1713 bereits aufgehoben ewesen sey. Allein der Mouarch habe diesem Euttourf weiterhiu cine Folge gegeben ;. „man wird ch leicht überzeugen“, heißt es Seite 33, „daß der in dem Dekrete Ferdinand's enthaltene vorgebliche Be- schluß der Cortes von 1789 feins der Kennzeichen an sich trägt, die ein auf Verlangen der Cortes erlassenes Gese haben muß; mau findet in demselben weder Datuur noch Unterschrift, uud der Cortes wird nicht einmal Erwähnung gethan.“ Was für ein Jnteresse übrigens jenem Entwurf, der sich im Staats-Archiv vorgefunden, zum Grunde liege, fönne nicht zweifelhaft-seyn. Marie Louisen's Futercsse habe Karl IV. veranlaßt, den Cortes von 1789 - jenen Vorschlag zu machen, so wie das persönliche Intercsse Marie Christinen's Ferdinand V11. bewog, den Vorschlag Karl 1V. wieder - bervorzusuchen und ihn durch scin Defret in ein pragmatisches Gesetz zu verwandeln. Icbt, wie damals, sey aber das Interesse der Mo-

Jm scchsten Abschnitt werden nun, noch weiter aufwärts, die pragmatischen Geseze Philipp's V. vom 10. Ma 1713 und die noch früheren Verhältnisse des Näheren dargeftèllt, Alphons der Tapfere (1088) ernaunte in Ermangelung mánnilicher rechtmäßiger Erben scine Tochter zur Erbin; sie is die erste Frau, die in dem von Pelagíius gegründeten Königreich geberrscht hat. Es vergingen 239 Yahre, ohne daß eine zweite zur Regierung gelangte ; erst seit dem Fahre

Freunden ‘der sogenannten liberalen S erdiggnd's fep nur die Erncuerung , welche Karl IYÿ. den Cortes vorges

blissements- Plans, besser als früher wiederherzustellen. Eine

1348 war unter Alphons X. cin Gesey durch Mitwirkung der Cor- tes in Kraft getreten, wonach auch Prinzessinneu deu Throu Casti-