1837 / 276 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Palmerston die Karlisten mit Waffen und Munition auf Kosten des Britischen Volks, denn es is nicht zu erwarten, daß das insolvente Spanien je einen Pfennig auf die mehr als eine halbe Million Pfund Sterling betragende Schuld bezahlen worde. Die Königlichen See - Soldaten scheinen ebenfalls zu der Beute, welche die Karlisten in Andoain gemacht haben, beigetragen zu haben, denn sie hatten alle ihre Zelte den Spa- nischen Truppen geliehen, die so tapfer davonliefen.““ :

Der Courier hat Nachrichten aus San Seba stian vom 17. September , denen zufolge ein Parlamentair nah Andoain abgesandt worden war, um eine Auswechselung der Gefangenen vorzuschlagen und, falls dies verweigert werden sollte, mit Re- pressalien zu drohen. Bei dem Abgange des Schreibens war noch keine bestimmte Antwort erfolgt. Man erfuhr jedoch, daß die Engländer der Jäger-Compagnie, die bei Andoain, nachdem sie sich überzeugt, daß aller Widerstand vergeblich sey, die Waf- fen niedergelegt hätten, sofort erschossen worden seyen. Als die Schotten auf dem Plate dies sahen, beschlossen sie, sich bis zum lesten Blutstropfen zu vertheidigen; sie schlugen mehrere An- griffe zurück und leisteten einen verzweifelten Widerstand, bis auch der Lebte von ihnen niedergehauen wurde. Die Mot - ning Post bemerkt jedoch hierauf : „Mehrere unserer Kolle- gen haben gemeldet, daß die kürzlich in der Kirche von Andoain gefangen genommenen Engländer in Folge des Dekrets von Du- rango erschossen worden seyen, Wir wollen aufrichtig gestehen, daß wir keine bestimmte Nachricht über diesen Gegenstand ha- ben; aber mehrere Umstände lassen uns glauben, daß ein so be- kflagenswerthes Ereigniß nicht stattgefunden hat. Wir wissen, daß, als vor wenigen Wochen die Französische Legion aufgelöst, die Englische bis auf das bloße Skelett reduzirt wurde und die Portugiesische Legion im Begriff stand, in ihr Vaterland zurück- zukehren, und also der Spanische Boden von der verhaßten Gegenwart der bewaffneten Fremdlinge befreit wurde, Don Carlos beschloß, das Dekret von Durango zu suspendiren, und das einzige, was wir bei dieser Gelegenheit zu befürchten haben, ist, daß, bei der schwierigen Verbindung durch ein feindliches Land, der Befehl, das Leben unserer unglúklichen Landsleute zu schonen, den Befehlshabern in den Baskischen Provinzen noch nicht mitgetheilt seyn möchte.“

Der Courier enthält auch noch Briefe aus San Se- bastian vom 21. Sept., nach welchen der von Madrid dort eingetroffene General O’Connell den Offizieren der Englischen Legion in ciner dazu angeseßten Versammlung vorgetragen hatte, wie man in Madrid die Legion ganz vergessen zu haben scheine, daß man nichts für sie thun könne, und daß er (O’Connell) die neue Legion auflôsen und von der Spanischen und Engli- schen Regierung die Mittel erbitten werde, sie nah England hinüberzuschaffen. Man beschloß, von dem wenig vorhandenen Gelde die Soldaten zu bezahlen, wegen des restirenden Soldes der Offiziere aber eine Adresse an Lord Palmerston zu richten. Dasselbe zeigte nach der Versammlung General O’Connell den Truppen der Legion an, deren Wirken in Spanien somit seine Endschaft erreicht hat.

Die Adresse des Versammlungsöhauses von Nieder-Kag- nada, welche dem General-Gouverneur am 26sten v. M. über- reicht wurde und die unverzügliche Vertagung der Kolonial- Versammlung bis zum 5. Oktober veranlaßte, beschäftigt sich vorzugsweise mit den von dem Parlamente des Mutterlandes zur Ordnung der Kanadischen Verhältnisse angenommenen Re- jolutionen, deren Tendenz keinesweges den Wünschen der de- mokratischen, in dem Versammlungshause vorherrschenden, Par- tei entspricht. Namentlich ist dies der Fall in Bezug auf den HDauptstreitpunkt, die Zusammense6ung des gesetzgebenden Raths, des ersten Hauses der Kolonial-Versammlung, dessen Umwand- lung in eine durch Volkswahl zu bildende Kammer dem Ver- langen der Demokraten verweigert wird, ungeachtet des in ciner der Resolutionen enthaltenen CEingeständnisses, „daß es zwecck- mäßig erscheine, Maßregeln zu ergreifen, um diesem Ziveige der Legislatur (dem geseßgebenden Nath) einen größeren Grad des Volks - Vertrauens zu sichern, als er bisher be- sessen.““ Der zweite Punkt, welcher in der Adresse als beson- ders anstoßerregend bezeichnet wird, if die von dem Parlament auf Veranlassung der Minister getroffene Auskunft in den finanziellen Verhältnissen der Provinz. Bekanntlich hat die zweite Kammer der Kolonial-Versammlung schon vor vier Jah- ren angefangen, das Mittel der Steuer-Verweigerung in An- wendung zu bringen, um von der Regierung Nachgiebigkeit gegen ihre Forderungen zu erlangen, und dadurch is es gesche- hen, daß alle auf die Revenüen der Kolonie angewiesenen Ko- lonial - Beamten seit jener Zeit ihrer Besoldung haben entbeh- ren müssen. Diesem Uebelstande mußte nothwendigerweise ab- geholfen werden, und es wurde demnach durch eine der erwähn- ten Resolutionen bestimmt, daß das Jrische Unterhaus einen Vorschuß leisten solle, um den Beamten ihre Soldrücfstände abzutragen, welcher Vorschuß alsdann, in Gemäßheit einer zu erlassenden Parlaments-Akte aus dem Kolonial-Schagbe erstattet werden soll, „falls nicht das Versammlungshaus, durch Be- willigung der erforderlichen Steuern, die Nothwendigkeit eines ESinschreitens des Parlaments beseitige.“/ Diesen „beabsichtigten Eingriff“ in die Rechte des Versammlungshauses deprecirte die Adresse auf das entschiedenste.

„Wir hälten geglaubt,“ heißt es in derselben, „daß eine Regie- rang, welche, gleih der des Mutterlandes, ihren schönsien Anspruch auf die Achtung auderer Nationen auf ihre Berücksichtigung der na- türlichen und politischen Rechte der Unterthanen begründet, cingese- hcn haden sollte, daß, bevor sie durch Maßregeln von so ertremer und für die confiitutionnelen Rechte cines ganzen Bolfes fo ver- derblicher Art der Weigerung dieses Hauses, die Kosten für die Ci- víil- Verwaltung der Provinz beizusieuern, cutgegenträte, es gerecht wäre, die Hauptursachen dieser Weigerung zu befcitigen, zumal da dieselbe auf ofene und anerfanute Mißbräuche und Beschwerden be- gründet ist. Wir würden Ew. Excellenz und die Regierung zu täu- {chen glauben, wenn wir nicht offen und fest erflärten, daß, wie cifrig vir auch wünschen, das Werk der Versöhnung zu fördern, wir doch Diese Maßregeln als ein Angriff auf das Eigenthum des Volkes und die heiligen Rechte dieses Hauses ansehen und dafür halten müssen, daß sie dazu dienen, die Sicherheit der loyalen Bewohner der Provinz und ihr Ver- trauen zu der Regierung derseiben zu fiören, so daß diesclben cin erustliches Hinderniß der Ausgleichung der bestehenden Mißhelligkei- ten und dazu gecignet sind, die Bande zu s{hwächen, welche diese Kolonie an das Mutterland faüpfen.“ Nachdem sich die Adresse als- dann über die Jukonsequenz in den Resolutionen des Parlamentes beklagt hat, welche den geseßgebenden Rath des Vertrauens des Vol- fes unwerth erklärten und doch, ohne Berücksichtigung der in Betreff der Umgestaltung desselben wiederholt ausgesprochenen Wünsche der Volks- Repräsentanten, von diesen verlangten, daß sic im Vereine mit jener ersten Kammer die geseßgebende Gewalt ausüben sollten, heißt es in der Adresse weiter: „Ein derartiges Verfahren des Reichs- Parlamentes würde in uns für immer alles Vertrauen und alle Zu- verficht zu unserer jegigen politischen Existenz vernichten, wenn üns nicht die Hoffnung bliebe, daß die beiden Häuser des Parlaments und Jhcer Majestät Regierung dazu veranlaßt worden find durch eine gezwungene Interpretation der Ansdrücke, in denen dieses Haus

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während der leßten Session die Erklärung abgab, daß es entschlossen fey, seine Berathungen zu suspendiren. Wenn man nicht in blin: dem Eifer, und uur um einen Vorwand für Zwangs-Maßregeln ge- gen die Kolonie zu haben, dicse Auslegung aufgegriffen hat, wenn cine besiimmtere und offenere Erfiärung über die Absicht dieses Hau- fes noch im Stande ist, die Behörden des Mutterlandes cincr Be- seitigung der Folgen des Mißverständnisses zu veranlassen, so erflâ- ren wir jeßt, daß wir stets der Melnung gewesen sind und auch jeyt noch dafür halten, daß das einzige Mittel, um der Kolonie auf dauernde und genügende Weise die Woblthaten der Repräsentativ- Verfassung zu fichern, darin besteht, das Prinzip der Wahl duïch das Bo!k auf den gesetzgebenden Rath anzuwenden, und daß wir desbalb die Anwendung irgeud eines anderen Miitels nicht empfehlen föu- nen. Wenn aber, ungeachtet der traurigen Erfahrung cines hal- ben Jahrhunderts, Jhrer Majestät Regierung noch die Hoffnung hegt, im Stande zu sevn, denselben auf cine solche Weise umzugestalten, daß er den Zwcfen seiner Einführung zu entsprechen und nau?ent- lich sich das öffentliche Zutrauen zu sichern vermöchte, so ist es die Pslicht der Regierung Jhrer Maje}?sät, schieunigst zu diesem Mittel zu greifen und seine Wirkfsamfkcit auf die Probe zu slellen. Es wird alódaun diesem Hause zukommen, zu erwägen, ob die auf diesem Wege ber- beigesührte Neform der Art isi, daß sie die Hoffnung rege machen kaun, cin für das Land nüßliches uud chrenhaftes System der Gesetzge- burg entstehen zu schen, welches der einzige Zweck ist, deu dieses Hans zu erreichen suchte, als es die Anwendung des Wahl - Prin- zipes auf den gesckgebenden Nath dieser Provinz begehrte. h Für jeßt müssen wir Ew. Excellenz bemerken, daß zwar die Erklärung der beiden Häuser des Parlaments in Betreff dieses gesetzgebenden Raths dazu geeignet if, die Hoffnung neu zu beleben, es werde dicser Zwcig der Legislatur in cinem vielleicht nicht fernen, aker uubesimmt gelassenen Zeitpunkte so zusammengesezt werden, daß das Land sich wenigstens temporair cines regelmäßigen und wohlthätigen Svstems der Gescßgebung werde erfreuen fênneu; da aber diese Erkfläruug die Gründe, we!che dieses Haus in dec leßten Session veranlaßten, seine Berathungen zu suspendiren, weder ändect noch s{chwächzt, so finden vir uns in die betrübende Nothwendigkeit versct, bei dem von uns gefaßten Beschlusse zu beharren, nämlich unsere Berathu ngen zu suspendiren, bis die durch die Behörden des Mutterlan- des und in deren Namen angekündigten Reformen (und vor allen die des geseugebenden Na1hs) ins Werk gescut worden sind, Reformen, welche, durch Wiecderbclebung des Vertrauens und Wiederherstellung der Uebereinstimmung in der geseßzgebenden Ge- ivalt, die Hoffnung zu erzeugen versprochen, daß die zablreichen Ge- genstände der Beschwerde, welche in den verschiedenen Adressen und Nesolutionen dieses Haufcs in früheren Sessionen aufgezählt wordcn sind, schleunigst verschwinden werden. Wir geben daher Ew. Excel- lenz die Versicherung, daß, scbald das Werk der Reform auf diese Wrise von Seiten der Regierung begonnen is, dieses Haus bercit sevn wird, die verschiedenen Vorschläge entgezenzunehmen, in Erwä- gung zu ziehen und wo möglich zu genchmigen, welche Ihrer P skät Regierung zu machen gecignet sinden mag, um die endliche Ah- stellung der finanziellen und übr‘gen Schwierigfciten, welche so lange 1n dieser Provinz bestanden haben, herbeizuführen; so wie wir auch versichern, daß alsdann der regelmäßige Lauf der Ver- handlungen wieder beginnen foll , denn diese sind nur -un- terbrochen worden in der Ueberzeugung, welche dieses Haus früher beate und noch hegt, daß; unter den gegenwärtigen Umsiänden ihr Nesultat lein anderes sevn könnte, als die Belastung dcs Voikes mit bedeutenden Unfosten, obue daß demselden dafür irgend einer der großen Vorthcile zu Theil würde, welche es berechtigt is, von ciner Session der Legislatur zu erwarten.“

Dieser unumwundenen Erklärung, bei dem bisher betrete- nen Wege beharren zu wollen, fügt die Adresse die Aeußerung des Wunsches hinzu, daß die Regierung ihre besondere Auf- me: fsamkeit auch noch auf die so nothwendige Umgestaltung des vollziehenden Raths wenden möge, einer Behörde, welche dem Britischen Geheimen - Rathe analog ist und jebkt nach der Wahl des Gouverneurs aus den Mitgliedern der aristokratischen Fa- milie der Kolonie ergänzt wird. Schließlich wird für alle von dem Gouverneur in seiner Eröffnungsrede der Berathung em- pfohlenen Gegenstände, namèntlih auch in Betreff der einzel- nen Theilen der Provinz geleisteten Vorschússe, ernstliche Er- wägung versprochen, sobald die Verhältnisse De Po: vinz dies erlauben würden, das heißt, sobald die Regierung den Forderungen des BVersammlungshauses Gehör gegeben haben wird. Jn seiner Antwort auf diese Adresse spricht der General-Gouverneur, Graf Gosford, sein Bedauern darüber aus, daß die Versammlung bei ihrem früheren Be- ¡hlusse beharre, und will darin dem Wesen nach eine Zerstdrung der Verfassung erblicéen, der das Bersammlungshaus seine Exi- lenz verdankt. Er glaubt, die von der zweiten Kammer der olonial-Versammlung aufgestellten Forderungen um so weniger als solche anerkennen zu dürfen, deren Verweigerung das Haus zur Einstellung seiner Functionen berechtigen könnte, da es nicht in der Macht der ausübenden Gewalt stehe, dieselben zu beiil- ligen, und da die hêchste Behörde des Reiches, das Parlament, dem diese Forderungen auf Veranlassung des Versammlungs- hauses vorgelegt worden seyen, durch solennen Beschluß die Ge- zehmigung derselben für unstatthaft erklärt habe. Indeß ver- spricht Lord Gosford, die Adresse unverzüglich an die Regierung zu befördern, und hat mittlerweile, wie oben gemeldet, die Ko- lonial-Versammlung bis zum 5. Okt. vertagt.

Die heutigen Abend-Blätter theilen die durch das Paket- {hi} „„Roscoe“/ überbrachte Botschaft mit, durch welche der Präsident der Vereinigten Staaten, Herr van Buren, am {ten v. M. die Session des außerordentlichen Kongresses erdffete, der zusammenberufen worden ist, um über die s{hwierige Lage des Landes Berathungen zu pflegen. Jn der Botschaft wird als Grund der Handels-Bedrängniß die Speculationswuth, die allgemein um sich gegriffen hatte, angegeben und zugleich einge- tanden, daß diese übertriebenen Speculationen großentheils durch das Verfahren des Präsidenten Jackson, des Vorgängers und Freundes van Buren's in Bezug auf die Staats-Deposita her- vorgerufen worden seyen, welche derselbe bekanntlich der Bank der Vereinigten Staaten entzog und sie an eine Anzahl ande- rer Banken durch die ganze Union vertheilte, wodurch denn der allzuleichtfertigen Noten-Emittirung bedeutender Vorschub gelei- stet worden sey. Die Mittel der Abhülfe, welche die Botschaft vorschlägt, beschränken sich nur auf Maßregeln, um der Regie- rung die zur Bestreitung der Staats-Bedürfnisse nöthigen Geld- mittel zu sichern; sie bestehen hauptsächlich darin, daß die Staats- Einnahmen nut in Metallgeld oder in Noten, die unverzüglich in Geld umgeseßt werden können, erhoben und unmittelbar in den Staatsschalz (statt, wie bisher, in die Depositen - Banken) ein- gezahlt werden sollen; zugleich soll fürs erste die Vertheilung des Ueberschusses der Einnahmen an die einzelnen Staaten ein- gestellt werden. Ob der Erfolg dieser Maßregeln ein heilsamer seyn werde, meint ein hiesiges Blatt, müsse dahingestellt blei- ben, jedenfalls aber fônne die Botschaft wenig Befriedigung erregen, da sic sih nur mit der Sicherung der Staats-Bedürf- nisse befasse und es den Kaufleuten und überhaupt Allen, welche durch die Krisis gelitten haben, überlasse, sich zu helfen, so gut sie könnten, während man von der Regierung den Vorschlag zu allgemeiner Abhülfe des Uebels erwartet habe, wie denn auch wirklich die Einberufung des außerordentlichen Kongresses selbst nur das Resultat der allgemein geäußerten Ueberzeugung

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geivesen sey, daß es der gemeinsamen Bemühung der Regierun so wie die Mittheilungen, welche der und Legislatur bedúrfe, um die Kalamität zu besiege schiedene dieser Angelegenheiten den drei Residenten zu Der Courier äußert sich zufriedener über die Botschaft. Sisachen hat, und den Einfluß, welchen diese darauf auszuüben beschränkt sih“/, sagt dieses Blatt, „bloß auf den einen Gege aben.

stand, um dessenwillen dex Kongreß sich versammelt hat, nôn h:

lich auf die Circulations - Frage in allen ihren Beziehunge Deutschland.

Der Präsident geht auf die Prüfung der Ursachen der lei München, 29. Sept. Jhre Königl. Hoheiten der Kron- Handelskrisis ein, und wahrscheinlich wird es wohl nur Wenig rinz Und die Kronprinzessin von Preußen sind diesen Mittag geben, die den meisten von ihm über diesen Gegenstand aus uf ihrer Reise uach Tegernsee durch unsere Stadt gekommen sprochenen Ansichten nicht beistimmen. Er giebt den ausw hre Majestät die Königin. von Sachsen wird in den ersten gen Gläubigern der Vereinigten Staaten die beruhigende, un) agen der nächsten Woche “aleichfalls in Tegernsee eintreffen wie wir glauben, zuverlässige Versicherung, daß die endligMselb jedoh nur acht Tage verweilen. Auch die Allerhöchsten Zahlung ihrer Forderungen keinem Zweifel unterliege. „S errschaften in Berchtesgaden werden der Königin Mutter sind‘, sagt er, ,, „durch ein Land gesichert, das durch die CErzeuinen Besueh abstatten, und die hohe, allverehrte Frau wird so nisse seiner Jndustrie hinreichende Mittel zur Liquidirung darbieffn dem vollen Kreise ihrer geliebten Kinder und Enkel be- und durch das offenbare Interesse jedes Kaufmannes, duWicend und beglückt umgeben seyn. Se. Königl. Hoheit un- {nelle Anwendung jener Mittel einen bis jest hohen Kre, Kronprinz, der nun :nach Hohenschwangau zuräckgekchrt ist zu erhalten.‘ Der Präsident überschäßt, wie wir glaub, ll, wie die Sage geht, gesonnen seyn, bald w:eder eine gröô- weder die Hülfsmittel des Landes, noch die Rechtlichkeit re Reise zu unternehmen. : |

Kaufleute, die, ungeachtet der beispiellosen Handels - Kr(ff Eine Anzahl Bayerischer Edelleute aus mehreren Provin- welche sie úber sich gebracht haben, doch mit Ehren daraus Wn des Königreichs ist neuerlich in einen Verein zur Bildung vorgehen werden. Er erklärt sich übrigens auf das entschie Präbenden-Stiftung für Töchter adeliger Familien zusam- denste gegen die Errichtung einer National-Bank und sett f engetreten. Díe heutige Nummer des egierungs - Blattes weitläuftig auseinander, wie es durchaus angemessen sey, y ingt die Allerhdcchste Bestätigung dieses Vereins. Die be- alle Geldgeschäfte des Staates in dem gesezmäßigen Circy fende Bekanntmachung lautet also : ¿Staats-Ministerium des tionsmittel geführt würden. e H q o Minern. Nachdem mehrere Adelige des Königreichs den ch-

__Das New-Yorker Pafketschisf „Roscoe“/ hat 11,000 S-Fnvollen Entschluß gefaßt haben, eine Präbenden - Stiftung zu leigns und etwa eben so viel in Silber überbracht. Das WWWunsten unverehelichter adeliger Fräulein zu gründen, und zu ketschif} „Washington““, welches Portsmouth am 10. Auw Ende in einen Verein zusammentreten, so werden die Aller- verlassen hat, war im Einsegeln in den Hafen von New -)\Wch| bestätigten Satzungen dieses Vereins mit dem Bemerken begriffen, als der „Roscoe““ abging. ind gegeben, daß 1) der beabsichtigten Stiftung die Benen-

_Nachrichten aus Central-Amerika zufolge, grassiruyWing allgemeine adelige Fräulein - Stiftung in Bayern ‘‘ be- selbst die Cholera, Jn San Salvador waren in 19 Ailigt ist, daß dieselbe 2) in dem Falle ihres Zustandefommens daran 1300, in Tonganata in 21 Tagen 1200 Menschen j h der Natur ihres Zweckes in die Reihe der milden Stif- in vielen. anderen Dörfern 2/; Theile der Bewohner gestorh Ingen eintritt, und daher auch von Rechtswegen aller jener In zweien der Jndischen Dörfer, unfern San Salvador, Mrivilegien, Rechte und Vorzüge theilhaftig wird, welche die ren die Indianer in Masse aufgestanden und hatten mehWeseße den milden Stiftungen beilegen, daß 3) dieselbe gleich Einwohner unter dem Vorwande ermordet, der Präsident Mislen übrigen auf gleichen Voraussezungen beruhenden Stif- Republik und Andere hätten alle Flüsse vergiftet, um die Arn ingen der unmittelbaren Kuratel des Königl. Staats - Mini- zu tôdten, wovon der Beweis der sey, daß keiner der Rei(eriums des Jnnern untergeordnet und insbesondere gehalten gestorben wäre. Die Indianer glaubten ferner, daß das (M diesem mit Schlusse eines jeden Jahres seine summarischen den Engländern übergeben werden würde. Sie hatten (h tehnungs-Auszúge, und auf jeweilige Aufforderung die Rech- Engländer, der an dem Ufer des Flusses Limpy nach eiy ungen selbst zur Einsicht vorzulegen, und daß endlich 4) dem Verein Maulesel suchte, beschuldigt, den Fluß vergiften zu wollen, Mvohl als der Stiftung ein eigenes Siegel zukömmt, welches ihn ermordet. Man fürchtete, daß diese Tumulte und die 1 goldnen Felde ein Édelfräulein mit purpurrothem goldver- vorstehende Präsidenten-Wahl der Republik zu einer allgeMtämten Gewande, blau und weißer Binde und goldener Ro- nen Revolution führen würden. U O rechte Hand einen Kranz von rothen

E : : nd weißen Rosen trägt, während die linke gu der Stiftungs-

2 Schweden und Norwegen. funde ruht, und aus der Höhe herab ein L als Spin:

Stockholm, 26. Sept. Das heute hier angefommffol der Erhaltung und Beglückung leuchtet. München, den

Carlécroner Wochenblatt beschreibt den festlichen Empfang 7. Sept. 1837. Auf Sr. Königl. Majestät allerhöchsten Befehl:

Königs in Carlscrona. Am l9ten wird die Bürgerschaft ihrWürs von Oettingen - Wallerstein. Durch den Minister der Königl. Gaste ein Mittagsmahl im Freimaurer-Saale geben. eneral: Secretair: Fr. v. Kobell.‘/

__ Das Abendblatt ist von neuem mit Beschlag belegt, Die Herbst-Uebungen unserer Garnison, die seit einigen daß es seincn vor wenigen Tagen angenommenen Namen, (Wochen durch Trommelschlag und Janitscharen-Musik die Stra- „Neunte Abendblatt“, schon wieder hat umwandeln müssen uen unserer friedlichen Stadt kriegerisch beleben, schließen über- heute Abend als das „Zehnte Abendblatt“ erschienen i\f, inFurgen mit einem Brigade-Manöver der sechs hier befindlichen es die Beschlagnahme, welche heute Nachmittag erfolgt if, (1Wnfanterie-Bataillone. anzeigt. _Die günstige Entscheidung der Kammer über das Expro- Dea tations - Gese macht hier einen angenehmen Eindruck. Der

S C R ., Wiister des Innern, Fürst von Oettingen - Wallerstein , hatte Kopenhagen, 29. Sepr. Ein Plakat der Dänis(Mauf hingewiesen, daß die Eisenbahnen in Bayern nicht bloß Kanzlei macht bekannt, daß, in Uebereinstimmung mit dem lagmente seyn, sondern von der südlichen bis zur nördlicheti niglichen Befehle vom 6. April 1813, das beständige Com ränze des Landes sich erstrecken würden. Der Geheime Le- zur Bestimmung des Quartal-Courses die Zettel dem Sis ations-Rath von Abel gab zu verstehen, daß, wenn dem Ent- wieder ganz gleichstellt, so daß 100 Species gleich 200 Rei(sPurfe die Zustimmung versagt würde, die Regierung die Eisen- bank-Thaler-Zettel sind. Vahnen, ein dringendes Bedürfniß der Zeit, doch nicht fallen Die drei âltesten fungirenden Geistlichen in Dänemark silaässen würde, sondern sie nah Umständen selbs für eigene Rech- Dr. theol. Kofoed, Pfarrherr der heiligen Geist-Gemeinde in g ausführen fönnre, unter Zugrundlegung des Geseßes vom penhagen, geboren 1752, Kandidat seit 1778; Henke, Pssahre 1815, das den Grund-Eigenthümern weit weniger Vor- herr auf den Farde-Jnseln, geboren 1753, Kandidat seit Weile Und Garantieen bietet, als der neue Entwurf, dessen und Horn, residirender Kavellan und Pfarrer am HospitalModifizirung durch die Reichsräthe die Regierung bereits an- Horsens, geboren 1753, Kandidat seit 1776. Der 1740 geb fannt A E Probst Seger Malling Beier ist kürzere Zeit im Amte als „Hofrath von Schubert is von seiner langen Kreuzfahrt ebengenannten. 0) dem heiligen Lande gestern in München wieder ange- Die Kjöbenhavns po st meldet: „Am Mittwoch, da men. N September, fand sich der Vogt des Königs auf dem Fried Augsburg, 1. Oft. Jn der Allgemeinen Zeitung Hospital ein, wo der pensionirte Lieutenant, Kriegs-Assessr Min heurigen Tage liest man: „Wir haben mehrfach der hiugebracht war, damit sein Geistes-Zustand untersucht 1 fônne, und arretirte ihn. Arrestat soll in leßterer J fortwährend befugt gefunden haben, den König mit sein! vat- Angelegenheiten zu inkommodiren und namentlich 08 suchen, eine Korrespondenz einzuleiten, in welcher er nicht die Achtung bei Seite seßte, welche er dem Regenten alf hen schuldig is, sondern sogar die Regeln verlelzte, welch gemeine Höflichkeit zu beobachten gebietet. Die Untersud! soll inzwischen nicht die Resultate geliefert haben, welche ! zu erwarten Ursache zu haben glaubte, indem sowohl die

ing Englischer Blätter, an Herrn von Rudhart gerichtet hat, nd welche, hôchst auffallend ín ihrem ganzen Tone, noch auf: lender dadurch vurbde, daß sie sogleich der öffentlichen Presse in tigland überantwortet wurde, mit Kommentaren, welche Jedem unwürdig erscheinen mußten, der die geistvolle, thatkräftige Pasdnlichkeit des Staatsmannes kennt, an den sie gerichtet Wurden. Wenn die Englischen Blätter die ungereimtesten Be- vtgnisse beifügten z. B., daß man cin Oesterreichisches Vccupations - Corps nach Griechenland- berufen werde so als seine Familie erklärt haben, daß feine Geistesschwäd: Wieferten sie damit den besten Maßstab für ihre blinden Ver- ihm bemerkbar sey, noch gewesen sey, daß er aber viel pnglimpfungen. Die Allg. Zeitung hat in gar vielen früheren wohl von einer oder der andern fixen Idee besessen seyn !"lrtikeln über Griechenland gezeigt, daß sie in Betreff der An- welche ihn- zu sehr unüberlegten Handlungen habe veran! elegenheiten dieses Landes nicht bloß als Bayerisches, sondern können. Daß wir uns nicht auf die näheren faktisch l #8 Europäisches Blatt sich betrachre. Sie wird also, wenn sie stände dieser ungewöhnlichen Begebenheit einlassen, ist (1/WPtnächst die dortigen Verhältnisse etwas näher beleuchtet, und wovon man leicht den Grund wird einsehen können, 1 "Fh die Kehrseite dieser Note zeigt, nicht befürchten dürfen, der sen wir, um Mißdeutungen zu vermeiden, bemerken, u \Miseitigen Parteinahme für einen Bayerischen Staatsmeng, bo- Arrestat eine, im Verhältniß zu seiner bisherigen Stellung huldigt zu werden. Hôâtte die Allgemeine Zeitung sich im Staate, sehr reichliche Pension genoß, so daß er auch in d inhape geschen, auch in den lesten Monaten mit gleicher Of- Hinsicht der Regierung Dank schuldig war.“ H nber die Griechischen Dinge zu reden, wie fcüher, so 2 A é den jest die Englischen und Zranzösischen Anklagen nicht, See Stadt Klau 44 stummen Presse gegenüber, eben in diesem Mangel an Wi- Krakau, 29, Sept. Durch zwei Bekanntmachungen “legung eine Ärt Rechtfertigung finden, sondern es würde ih- 9. September bringt der hiesige Senat mehrere Verände! n Jede Widerlegung im voraus begegnet seyn, so daß das ôf- gen zur öffentlichen Kenntniß, welche die drei hohen S\Mkhe Urtheil darauf vorbereitet und im Stande gewesen wäre, mächte in dem organischen Statut über die politischen Versat qo) ihrem Werthe zu {äßen. Die Erlaubniß ader, die lungen und in dem organischen Statut über die innere Cin e Note, nach der Uebersebung des „Journal des Débats“‘, tung des Senats angeordnet haben, und die dem Senat f ändig mitzutheilen, is ein günstiges Vorzeichen, daß auch den Residenten der drei Höfe Unterm 9. August mitgetheilt 1! n Kommentaren die gleiche Freiheit werde gegeben wer- den sind. Diese Abänderungen und Ergänzungen betreffe" M." (Folgt nunmehr die Mittheilung der bekannten Note Führung und den Druck des Journals der politischen Versa" Wi Sdmund Lyons in Französischer Sprache.) lungen, die Wahl der Senatoren, die Bewilligung 7 Uttgart, 29. Sept, (D. Cour.) Se. Majestät der Budgets, die Verausgabung der öffentlichen Gelder 4 bes Welcher im Anfang dieser Woche von den Manövern den Senat, die Prorogirung der Reichstags - Berathu® nbe rttembergischen Armee - Corps, die zur höchsten Zufrie- wenn in der Repräsentanten - Versammlung Unordnun "heit ausgefallen seyn sollen, in hiesige Residenz zurückgekehrt vorkommen, die Ermächtigung des Senats - Präsiden ! E bei seinem Erscheinen im Theater am Mittwoch, äls Senats - Beschlüsse, welche mit Stimmenmehrheit angeno i lieeudessen Geburtsfeste, von dem zahlreich versammelten worden, zu suspendiren, die Führung der Senats - Prot? Wir um mit dem herzlichsten Freudenruf begrüßt. Es wurde die Ernennung des Polizei-Direktors oder Miliz-Commande) ür Wü, Oper, die „Puritaner““ von Bellini, aufgeführt. Der die Beurlaubung von Polizei- Beamten und _die Pon Priv orttemberg so freudige Tag wurde in dffentlichen und waltung überhaupt, deren oberster Chef der Senats - Pr! at- Zirkeln mit Freude und Herzlichkeit und mit aufrichti-

Senat in Bezug auf

ote erwähnt, welche Sir Edmund Lyons, nach der Versiche- |

gen Wünschen fär die Erhaltung des guten, geliebten Monar- chen gefeiert. Jm Bürger - Museum fand cin Essen von mchr als 200 Couverts statt, im oberen Museum ein glänzender Ball. Das Volksfest, welches gestern in Cannstadt abgehal- N von van ing Va T begünstigt, und eine große Dolksmenge, man kann sie wohl aüf 12—15 0( schäßen, stedrite Fin, Se. E A ode allgemeinem Lebehoch empfangen. Bis spät in der Nacht wogten Menschen und Wagen auf der Straße von Cannstadt nach Stuttgart, und soviel wir gehört haben , fiel nicht die geringste Unordnung vor.

Die zum Mandver an der Donau ausgerückten Trup- pen werden dieser Tage wieder in ihrer Garnison zurück erc wartet. :

Oertel.

Wien, 25. Sept. (Schles. Ze .) Ein zwischen Lokwe und Mrzlawodicza im Agramer Komitate; 4 Meilen A Fiume, mit seinem 13jährigen Sohne reisender Engländer kam am I3ten v. M. nah Skadra und bewies seine feine Bildung hier schon dadurch, daß er dem Stations - Haiducken (weil er nicht gleich einen Wagen bekam) und dem etwas zu spät gekom- menen Kutscher das übliche Trinkgeld mit Schlägen entrich- kete Und selb| den Ortsrichter nicht ganz eron ließ. Beim Eintreffen in Lokwe erzählte der Kutscher dem dortigen Stations - Haiducken den Vorfall in Skadra, der sih deshalb um so eiliger um Wagen und Pferde umsah. Nachdem diese angekommen waren, zeigte er dies dem Reisenden an und bat wegen der Saumseligkeit des Kutschers um Vergebung, welche Bitte von dem ihn nicht verstehenden Briten mit Bruststößen erwidert wurde. Der neué Kutscher hatte unglülicher Weise etwas s{chwächere Pferde, wurde aber dessenungeachtet von dem Reisenden durch „Marsch, Marsch!“/ und derbe Rückenstôöße ununterbrochen zu immer \chnellerem Fahren angetrieben, so daß die Pferde bald mit Schaum ganz bedeckt waren. In dieser Noth klagte der Kutscher einem ihm auf der Straße entgegen- tommenden Burschen, daß er die ermüdeten Pferde gern ein wenig ruhen lassen möchte, weshalb dieser die Pferde beim Zaume aufhielt, und dem Reisenden in seiner Sprache begreif- lich zu machen suchte, daß- die Pferde der Ruhe nöthig hätten. Statt der Antwort stieg der nicht verstehende Engländer aus dem Wagen und schlug auf den Burschen los, und als dieser davon lief, {oß er sogar ein Pistol nach ihm ab, das glückli- cherweise nicht traf, seßte sich hierauf in den Wagen und trieb die Pferde eigenhändig an. Allein er fam auf diese Weise nicht weit, indem der Bursche und der früher abge- sliegene Kutscher ihm nachliefen und durch ihren Lärm viele Menschen herbeiriefen. Unter diesen befand sich auch der Ortsrichter, auf den, wie er sich dem Wagen näherte, der Sohn des Reisenden ein Pistol abshoß. Als sich der Reisende s0- nach eingeschlossen und umringt sah, versuchte er es noch, sich mit dem Säbel einen Weg zu bahnen, allein nun war die Ge- duld der Leute zu Ende und sie griffen jeßt mit einem Stein- regen ihn an, wodurch er mehrere Wunden erhielt. Troß dem wollte er sich noch nicht ergeben, fiel aber beim Zurückziehen über einen Stein und {lug sich daber eine große Wunde in den Kopf. Hierauf wurde er ergriffen und in Ketten gelegt, um zu dem betreffenden Stuhlrichter abgeführt zu werden. Dieser kam aber glücklicherweise den läten nach Lokwe, wo noch am nämlichen Tage auch der Großbritanische Konsul von Fiume, von dem Vorfalle benachrichtigt, mit einem Arzte eintraf. Der Stuhlrichter übergab Lekterem den Verwundeten , der sich nun in Fiume heilen läßt, sein Sohn is unverlest geblieben. Ein bedauerlicher Umstand bei diesem Vorfalle war, daß der Engländer keinen eigenen Wagen hatte, sondern von einer Sta- tion zur andern einen Bauernleiterwagen nehmen mußte. Sonst würde man ihm gewiß manches nachgesehen haben, so aber hiel- ten ihn die Leute, die nur auf das Aeußere sehen, fr einen Spion, welcher Verdacht durch seine Unkenntniß der Sprache, seine Eile und Rohheit bestärkt wurde. Oder hat der Herr Reisende vielleicht irgendwo gelesen, daß die Bauern in Ungarn so wie die Neger in Jamaika zum Dienst mit Prügeln getrie- ben werden müssen? Jedenfalls muß man von der Bildung und Sanftmuth desselben, da er dazu noch ein Geistlicher seyn soll, einen sonderbaren Begriff bekommen. Prügel und die zwei Pistolenschüsse hat er dem verhörenden Stuhlrichter sogleich ein- gestanden. Fúr die Richtigkeit dieser Darstellung bürgt die allgemein bekannte Wahrheitsliebe und der Charakter des be- E Stuhlrichters, von dem wir diese Mittheilung er-

ielten.

Pesth, 23. Sept. Gestern Nachmittags i|| Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Palatin, von seiner Reise nach Bad Ems zurückfehrend, im erwünschtesten Wohlseyn wieder in Ofen an- gekommen und im Königl. Residenz-Schlosse abgestiegen. Er ward von den Behörden und den Honoratioren Ofens unt Pesths empfangen, und von einer zahlreichen Volksmenge ju- belnd begrüßt. Abends waren die drei Schauspielhäuser beider Nachbarstädte, so wie die ganze prächtige Donau-Fronte der Sradt Pesth, festlich erleuchtet.

DeutscheBlätter haben zur Zeit ausführlichen Bericht über die tumustuarischen Auftritte erstattet, die vor einigen Jahren, bei Gelegenheit der Restauration des Heveschen Komitats zu Er- lau stattgefunden, und wobei die Aufwiegler sich namentlich ge- gen die Person des dortigen Obergespans, des berühmten Erz- bischofs Pyrker (des Deutschen Epikers ), grobe Jnsulten er- laubten. Schon vor längerer Zeit ward von der Regierung eine Depuútation ernannt, um die Sache an Ort und Stelle zu untersuchen und die Schuldigen zU dvesttafen. Der Aus- spruch dieser Deputation is auch schon vor mehreren Monaten erfolgt. Die Angelegenheit kam aber darauf zu der Königlichen Tafel in Pesth, als erstem Appellations-Gericht, und vorgestern, am llten d. M., erfolgte das Verdikt derselben, das auf be- deutende Verschärfung der Strafe lautete.

ÎItaliéèn.

Rom, 21, Sept. teavel will nit allein gegen hier, sondern auch gegen Frankreich, Sardinien und Tosçana die Absperrung zu Land und See in ihrer ganzen Ausdehnung er- neuern. Von der Päpstlichen Regierung sind nun mobile Ko- lonnen Dragoner errichtet, welche das Land durchziehen und die diesseitigen Ortschaften zwingen, sich den getroffenen Ver- ordnungen zu fügen, und die Thore für die freie Passage der Landstraßen zu dfnen. Sie haben bereits mehrere Widerspen- stige hierher gefangen gebracht. Die Bewohner von Foligno und Spoleto, weiche in Furcht und Angst leben, daß die Cho- lera von Terni eingeschleppt werden möchte, wurden überdies durch ein Erdbeben heimgesucht, welches sich in sieben Stößen wiederholte, glücklicherweise ohne sonderlichen Schaden anzu- richten, Die Nachricht aus Tivoli, wonach dort ein Arzt er-

Majestät wurde auch hier mit |

mordet seyn sollte, hat sich als unwahr ergeben, da es bloßen Drohung, ihn zu erschießen, biet 8 f M 2E __— Die Leipziger Allgemeine Zeitung enthält über die Cholera in Rom einen Bericht vom 19. eptember, in welchem es heißt: „Obgleich eine vorausgegangene siebenjährige Erfahrung die hiesigen Behörden hätte genugsam belehren kên- nen und sollen, traf dennoch die einbrechende Seuche das ganze Land, Regierung wie Volk, ohne alle Vertheidigung. Die Fi- nanzen, durch die Kosten der Gesundheits - Kordons ers{chöpft wiewohl die Nuslosigkeit der Absperrungen längst bis zur Éví- denz erwiesen war, reichten zur Errichtung von Hospitälern nicht mehr hin. Man war, um Zeit für die unerläßlichsten Vor- kehrungen zu gewinnen, genöthigt, mehrere Wochen hindurch das Daseyn der Krankheit überhaupt zu leugnen ; man mußte, das Volk zu beschäftigen, öffentlihe Gebete veranstalten, und Prozessionen, wobei sich die gesammte Rômische Bevölkerung, E Theil barfuß und mit unerhörter Gemüths-Aufregung und anatischer Jnbrunst zusammenfand, und wodurch die Intensität der Krankheit nur zu bald zum Steigen gebracht wurde. Un- terdeß hatte man einige Nñftalté getroffen, aber so eilig und unvollständig , daß z. B. in dem ospital des am meisten lei- denden Stadtviertels, in St. Maria Trastevere eine große An- D Kranker keine Bettdecken vorfand, und aus Mangel an aum im Hofe liegen mußte, bis durch Wegschaffung von Tod- ten im Jnnern Plaß für sie geworden war. Da nirgend von Amtswegen Aerzte bestellt worden, blieben anfangs die meisten Kranken slunden- und tagelang ohne Hülfe; endlich machte die Regierung, um nur einigermaßen das Entseßen und die Ver- zweiflung zu mäßigen, die Errichtung von Rettungshäusern be- kannt; aber die Ängehdrigen der Erkrankten fanden nur die Häuser, nicht aber die Rettung. Zur ZFortschaffung der Kran- ken mangelte es anfangs an Suhrwerken und Pferden; man spannte Esel vor, was die Ankunft der Leidenden in den Hos- pikálern freilich nicht beschleunigte; dagegen übereilte man das Abführen der Todten, so daß leider auch Lebende mit fortge- nommen wurden, von denen Einige, wir wollen wünschen, daß es Alle gewesen, unterweges noch glücklich genug waren, sich zu befreien. Dem Mangel erst an s{neller, dann an zweckmä- biger ärztlicher Hülfe und der Verlassenheit so vieler Kranken ist es, nach der Ueberzeugung aller Sachkundigen, zuzuschreiben, daß die Zahl der Todten hier eine Höhe. erreicht hat, die, so viel bekannt is, in ihrem Verhältniß zur Einwohnerzahl nur noch in Palermo und in Lemberg überboten worden. An eini gen Tagen nämlich ist sie weit über 400 gewesen (obgleich offi- ziell nie mehr als 217 angegeben worden) und im Ganzen ist anzunehmen, daß, seit die Krankheit erschienen, also seit etwa 6 Wochen, die Zahl der Todten zwischen 7 und 000 is, Viele sind allerdings auch Opfer ihres eigenen Unverstan- des geworden, oder übermäßiger Räucherungen, durch die sie sich zu shüßen glaubten , s{lechter Nahrung, weil sie auf feine Warnungen hörten, und allzuängstlicher Ab- sperrung. Selbst die Del Beblide ließ Niemand in ihre Büreaus und verkehrte mit dem Publikum durch cine enge in der Mauer angebrachte Oeffnung. Danach hielt sich jeder Pri- vatmann, jedes Dorf der Umgegend, jedes Städtchen für be- fugt, sich seinerseits abzusperren, um so mehr, als in einem Edikt, das zum Behuf öfen.licher Tröstung die Ausstellung des heiligen Kreuzes, des Gesichtes Petri und des Fingers Pauli, nebst anderen Reliquien befiehlt, die Contagiosität der Cholera offiziell von der Regierung proklamirt worden. Als hiernach ein päpstliches Edikt erlassen ward, das die Aufhebung aller Kor-

dons in einem Umkreise von etwa 30 Miglien um die Stadte-

Rom anordnet, ward diesem Edikt mit der Bemerkung, daß die Regierung den Städten und Flecken nicht befehlen fôónne, sch vorsfäßlich anstecken zu lassen, der Gehorsam verweigert. Sremde, die im Vertrauen auf dieses Edikt ihre Koffer gepackt, Wagen gemiethet und abgereist waren, sahen sih, die Einen vor Viterbo, die Anderen vor Civita Castellana mit vorgehalte- nen Flinten empfangen, und waren tros Bitten, Vorstellungen und selbst Geldanerbieten, genöthigt umzukehren. Jn Viterbo ist seither nun die Cholera ungeachtet allen Absperrens ebenfalls ausgebrochen. Andere Ortschaften, wie z. B. Palestrina , ver- harren noch jeßt im Ungehorsam, und Dkagoner, welche vor? gestern zur Aufhebung der Sperre dorthin gesandt worden, sind unverrichteter Sache, da sie nicht eingelassen wurden, keine In- structionen hatten und überdies, in Feldjaken und Müken, zum Angriff nicht gerüstet waren, wieder zurückgekehrt.“

Türkei,

__ Konstantinopel, 13. Sept. (O eft. Beob.) Ein Er- eigniß, welches beim hiesigen Publikum das grdßte Aufsehen erregte, ift die pldblich erfolgte Entfernung Pertew Pascha's von dem Posten eines Umuri-Mulkie-Nasiri oder Ministers des Innern und dessen Verweisung nach Adrianopel. Diesec Groß- herrliche Befehl wurde gestern Morgen erlassen, und wenige Stunden darauf war Pertew Pascha bereits auf dem Wege nach seinem Exil. An dessen Stelle wurde Elhadsch Mehmed Aakif Efendi, vormaliger Minister der auswärtigen Angelegen- heiten, zum Umuri-Mulkie-Nasiri ernannt. Auch der Bruder Pertew Pascha’s, Emin Efendi, wurde seiner Stelle als Aufs seher über die Kriegs-Munitionen enthoben und durch den che- maligen Defterdar Hadschi Ali Bey erselt. Ersterer soll, nach- dem er Rechnung über seine Administration abgelegt, ins Exil nach Konieh abgehen. H Ses E Gesundheitsstand der Hauptstadt hat si merklich ges essert. :

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Berlin, 4. Okt, Jn Berlin sind von gestern auf Ql In V | eute 18 Personen als an der Cholera erkrankt und 14 als O selben verstorben angemeldet worden.

Wenn verschiedene Zeitschriften des Notbstandes, welchen dic jegt herrschende Epidemie der Cholera herbeifübrt, erwähnen, und zur Unterstüßung der durch den Tod ibres Versorgers in einen Jufland der Dürfiigfeit verscßten Familien auffordern, \o verdienen die des- fallsigen Bemübungen der Behörden und einzelner Privatpcrfoncn: gewiß alle Billigung und auch in sofern besondere Berücksichtigung, als es seit der bei der Königlichen Allgemeiucn Wittwen-Verpflegungss Anstalt cingcetretencu Beschränkung, nah we!cher jeßt nur noch die Aufnahme unmittelbarer Staatsdiener gestattet it, den Privatpers\o- uen au Gelegenheit gefeblt hat, noch während ibrer Lebenszeit ibren Ehefrauen und Kindern selbst ein nothdürfiiges Ausfommen für die Zukunft zu sichern. E

So sübibar diese Beschränkung für vicle Familien, insbesondere für die der Kommunal: und ständischen Beamten, für die der Justiz: Kommissarien und Aerzte geworden, eben so sebr. wurde die Errichs tung elnes der Königlichen Anstalt ädulichen Jnstituts dringendes Bedürfuiß. Und dennoch if zur Errichtung cines solchen, den Woh!- stand vieler Familien erba!tenden Instituts, bisher nicht geschrittcu

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