1837 / 277 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Großbritanien und Jrland.

London, 29. Sept. Die Königin hat sich fr die nächste Süison im Coventgarden- Theater eine Loge gemiethet.

Sir Robert Peel ist gänzlich hergestellt und beschäftigt sich täglich mit der Rebhühner-Jagd.

Die neuen Sheriffs, Carroll und Montefiore, sind gestern vereidigt worden.

Zu Liverpool wurde am 15. September das prachtvolle Gebäude der Gewerbsschule eröffnet, zu welchem Lord Broug-

am vor etwa zwei Jahren den Grundstein gelegt und das im ärz dieses Jahres, am Vorabend seiner beabsichtigten Eröff- nung, durch eine Feuersbrunst bedeutenden Schaden gelitten hatte.

Am 25sten wurde einer der Matrosen- des Dampfschiffes ¡(Lee‘‘, Namens Anderson, vor das Polizei-Gericht in Hull gestellt. Er war beschuldigt, das in der Nähe von Hull halb- verbrannt vorgefundene Haniburger Felleisen entwendet zu ha- ben; ein ihm nachgesandter Polizei-Beamter hatte ihn in Ham- burg zur Haft gebracht. Da wahrscheinlich mehrere Personen bei dem Diebstahl betheiligt sind, so fand das Verhör bei ver- schlossenen Thüren statt.

Der berühmten Sängerin, Madame Grisi, wäre es in Birmingham beinahe s{chlimm ergangen. Als sie nämlich im Begriff stand, die Stadt zu verlassen, sammelte sih eine unge- heure Pöbelmenge um ihren Wagen, so daß derselbe nicht vor- wärts konnte. Der hintenausstehende Lakai, welcher mit den Sitten des Englischen Pöbels nicht bekannt und für die Sicher- heit seiner Gebieterin besorgt war, {lug mit einem Sto un- ters Volk und soll sogar ein Pistol vorgehalten haben. Der Pöbel nahm dies úbel und fing an, mit Steinen auf den Wa- gen zu werfen, der nur durch den eiligen Beistand der Polizei gerettet wurde. Jn der Angst fuhr Madame Grisi direkt nach Dover, ohne sich einen Augenbli in London aufzuhalten.

Die Schwester des in Catania an der Cholera verstorbe- nen Englischen Konsuls Herrn Roje, Mistreß Leaf, die hier angekommen ist, hat erzählt, jene Stadt sey fast gänzlich ver- ddet, die Einwohner wären in die Berge geflohen, und in den Straßen höôre man nichts, als das Heulen der verlassenen Hunde, während einige Banditen in derselben umherstreiften, um die

Todten und Sterbenden auszuplündern.

Man will hier die Blokade der Portugiesischen Nordküste nicht als gese6mäßig anerkennen, weil die Bekanntmachung nicht von der Königin unterzeichnet und diese Maßregel nur - durch eine einzige Brigg in Ausführung gebracht ist.

General Bacon, welcher Lissabon hatte verlassen wollen, und dem von Seiten des Ministeriums die Berichtigung des Passage- Geldes fúr seine Ueberfahrt nah England versprochen war, hatte wieder landen müssen, weil man ‘das Geld nicht be- zahlt hatte. Er wollte nun zunächst nah Cadix gehen.

Einige Aufmerksamkeit hat in dem gegenwärtigen Augen- blicke, wo die Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Stag- ten die Blicke von neuem auf die Amerikanische Geldkrisis hin- lenkt, ein auf dieselbe bezügliches Schreiben erregt, welches die Times in ihrem vorgestrigen Börsen - Artikel mittheilt, indem sie die Vermuthung ausspricht, daß einiger Zusammenhang zwi- schen den Plänen des Briefstellers und der Sendung nach den Vereinigten Staaten obwalte, mit welcher, wie bereits gemel- det, ein Herr Cowell, in Begleitung eines Beamten der Bank von England vM der Direction dieser leßteren beauftragt wor- den ist, Dêr Verfasser des erwähnten an die Direktoren der Bank von England gerichteten Schreibens, ein Capitain in der Marine der Baronet Staaten, Herr Stockton, äußert zu- nächst, daß er, obgleich nur seiner Privat- Angelegenheiten we- gen in England anwesend, doch nicht A seine Be- tanzen auf Ordnung der verwirrten Geld- und Handels-

erhältnisse zu richten, so weit dies in seinen Kräften stehe, besonders daeraus Unterredungen mit den Direktoren und anderen Jnteressen- ten der Bank abgenommen habe, daß dieselbe bereit sey, auf jede mögliche Weise zur Wiederherstellung des Vertrauens und der Lebhaftigkeit des Verkehrs zwischen England und den Ver- einigten Staaten beizutragen. Er weist nun nach, daß diese Ab- sicht kein Hinderniß finden kdnne in dem Charakter des Amerikg- nischen Kaufmannsstandes, denn die Rechtlichkeit desselben sey be- sonders während der leßten Krisis erprobt worden, wo sih nicht ein einziges Beispiel von Unredlichkeit gezeigt habe, vielmehr jede Anstrengung gemacht worden sey, um durch Uebersendung alles aufzubringenden baaren Geldes (das oft mit einem Verlust von 21 pCt. angeschafft werden mußte) nah England die Engli- hen Gläubiger so viel wie möglich zu decken. Bei diesem in den Vereinigten Staaten allgemein vorherrschenden Streben, bei dem stattfindenden Friedenszustande, den einfachen, mäßigen Sitten des Bolkes, seinem unermüdlichen Unternehmungsgeiste und Fleiße. und endlich bei der Aussicht auf die diesjährige sehr reiche Aerüdte bedürfe es, so meint der Briefsteller, zur Wiederherstellung des Handels - Verkehrs nur einer verhältniß- mäßig sehr geringen Summe als Vorschusses und des fort- dauernden Vertrauens, und was man auch über die Ursache der Kalamität denken möge, obgleich sie ziemlich allgemein in der übertriebenen Speculationswuth gefunden werde, welche die Geschäfte von Jahrhunderten in den Zeitraum weniger Jahre zusammengepreßt habe, so könne man doch darin vernünftiger- weise keinen Grund finden, dieses Vertrauen jet vorzuenthal- ten, wo Alle durch die Erfahrung gewibigt seyen, und wo es sich darum handele, dem bestehenden Uebel abzuhelfen, ein Be- streben, wie es sih für thatkräftige Männer schicke. Die ge- nauen Beziehungen, welche zwischen den Kaufleuten in den Ver- einigten Staaten und der Bank von England entsprungen, hät- ten die Ersteren veranlaßt, sih vor Allem an die lebtere zu wenden, und diese müsse etwas thun, wenn nicht der Handel beider Länder quf Dee hin leiden solle, da die liquiden Mittel der Amerikaner den Bedürfnissen des Augenblicks nicht gewach- sen und die Banken nicht im Stande seyen, mit eigenen Kräf- ten die eingestellten Dee zu beginnen. Aus allen diesen Gründen nun glaubt Capitain Stocfton den Direktoren der Bank von England den Vorschlag machen zu dürfen, daß sie einén Agenten nah den Vereinigten Staaten senden möch- ten, nicht nur, um wegen ihrer jeßigen Forderungen die geeig- neten Arrangements zu treffen, sondern auch, um daselbst einen Kredit von zwei Millionen Pfund auf die Bank von England auf drei bis fünf Jahre gegen Stellung der nöthigen Sicher- heit zu r: denn nur ein solches durchgreifendes Heilmit- tel sey im Stande, dem Uebel nachhaltig abzuhelfen, und werde namentlich durch Reduzirung des Wechsel - Courses und durch die Gewißheit, daß alle Schulden schleunigst abgetragen werden könnten, zur Herstellung des allgemeinen Zutrauens wesentlich beitragen, für England große Summen retten und ihm seine besten Abnehmer erhalten, während die Bank selbst durchaus Feinen Verlast zu besorgen haben werde.

_LLIIO

° Niederlande. Amsterdam, 30. Sept. Am hiesigen Fondsmarkte hat

‘sich diese Woche wenig ercignet, was eine besoudere Erwähnung ver-

diente; der Umsaß in soliden Staatspapieren ist im Ganzen nur mit-- telmäßig gewesen, und die Schwankungen der Course blieben gering, dennoch war eme etwas weuiger animirte Stimmung nicht zu ver- fennen. Vou Holländischen Fonds waren ZFproc. wirkliche und Oft- indische Schuld am beliebtesten und erhielten sich auch am besten zu den leßten Coursen; Jutegrale wurden dagegen häufiger ausgeboten, weshalb durchgängig uur 525% pCt. dafür bedungen werden founteu ; eben so ging es mit Kanz-BVillcts, die gestern zu 2211/6 Fl. zu ha- ben waren. Actien der Handels - Gesellschaft erlitten schon an der lezten Montags-Börse wieder eine Reaction, indem deren Cours bis 16014 pCt. wi; vorpoestern meldeten sich jedoch neuerdings cinige Käufer, welche 161 pCt. aulegten; Harlemer Eisenbahn- Actien ka: men diese Woche häufiger zum Vorschein, so daß man sich einen Tag niit 129 pCt. begnügen mußte; dann aber stellte sich nochmals eifrige Frage eiu, wodurch der Preis 135 pCt. erreichte. Wiener 5proc. Me- talliques verfolgten anfaugs die weichende Tendenz der vorigen Woche, und zwar bis 995% pCt.; da der Begehr nah WB/4proc. aber merk- lich erfaltete und deren Preis ebenfalls nachließ, und zwar bis 5654 pEt., fanden sih wieder mehr Liebhaber für 5proc. Metalliques, wel- che dadurch zuleßt 100'4 pCt. erreichten; Russische 6proc. Juscrip- tionen gingen anfangs etwas flauer, doch standen sie später wieder 671/46 pCt.; der Spanische Markt blieb vernachlässigt ; der Preis der Ardoin - Obligationen war weichend und stand gestern 17/6 pEt. Süd-Amerikanische Obligationen haben sich gut auf den vorigen Cour- sen erhalten. Am Geldmarkt if feine Veräuderung eingetreten. Jm Getraidehandel fiel diese Woche nichts Wichtiges vor, da nur einige mäßige Partieen neuangekfommenen Polnischen und gespeicher- ten rothen Weizens durch Verbraucher abgenommen wurden und auch Noggen keinen erheblichen Umsaß fand. Man zahlte für 134pfünd. schönen bunten Polnischen Weizen 295 Fl., 129pfünd. bunten dito 260 Fl., 129pfünd. rothbunten 25d Fl., bei Particen aus dem Schiffe, und für 128. 129pfünd. wecißbunteu zu Boden 283 Fl, für 132pfünd. Rostocker 250 Fl., 126pfünd. Pommerschen 230 Fl. ; für 119. 122pfünd. Rheinischen Roggen sind bei Particen 142-150 Fl. angelegt. Gerste war fest im Preise, Hafer dagegen flau. Der Tarif der Getraide- Zölle für den Monat Oktober ist, mit Ausnahme von Buchweizen, welche auf 30 Fl. pr. Last gestellt sind, unverändert geblieben.

Bolgien.

Brüssel, 29, Sept. Gestern ward die Station der Eisen- bahn von Termonde nach Gent eingeweiht. Um 1 Uhr famen der König und die Königin unter Kanonendonner zu Gent an und stiegen beim Gouverneur ab, wo sie das Früh- stück einnahmen. Um 3 Uhr begaben sich Jhre Majestäten mit einem glänzenden Generalstabe nah der Station in der „„Plaine des Moines‘“/, wo 3 Logen in Pavillon-Form, eine fúr den Kô- nig und die Königin, errichtet waren. Jhre Majestäten wur- den in den Straßen durch die zahlreichen Vivats der Menge empfangen; die Damen in den Fenstern ließen ihre Tücher wehen. Bei der Station angekommen, wurden Jhre Majestä- ten durch den Gouverneur der Provinz und die Kommunal- Behörden empfangen und durch Artillerie-Salven und Freu- dengeschrei begrüßt. Alle Convois hatten si um 1 Uhr zu Mecheln versammelt, wo der Schöf Bossaert, der den Gemeinde - Rath von Gent vertrat, an den Minister der dffentlichen Bauten eine Anrede hielt. Nachdem der Minister diese beantwortet, nahmen die Convois ihre Richtung nach Gent. Um 42, Uhr zeigte die Artillerie die Ankunft der Ehren-Convois an. Der „Charles-Quint“/ s{hleppte 16 Wagen, in deren ersten das Musik - Corps der Câäcilien - Gesellschaft sich befand. Diesem Convoi folgten die von Tirlemont, Lôwen, Antwerpen, Termonde und Brässel. Die ungeheure Menge, welche die Zugänge der Station beseßte, und die lange Reihe der Waggons boten ein hôchst imposantes Schauspiel dar. Die Convois grüßten beim Vorüberfahren den König und die Kö- nigin, die im Vordertheile der Loge standen, durch Vivats. Der Gouverneur von Ostflandern und Herr Minne-Barthe hielten der Feier angemessene Reden an Jhre Majestäten. Das Ban- kett auf dem (2 a von 200 Gedecken begann um 7 und endigte gegen 11 Uhr.

Folgendes ist die Erwiderung, die der König in Gent auf die feierliche Anrede des Gouverneurs von Ostflandern ertheilt hat: „Mit wenigen Worten will ih die Anrede des Herrn Gouverneurs beantworten. Er hat die außerordentli- chen Erfolge, die wir mit Recht von unserem Eisenbahn-System erwarten dürfen, vollkommen dargelegt. Schon bei meiner Thronbesteigung war ich _in mir überzeugt, daß dieses Land ohne die Herstellung einer leichten und raschen Verbindungs- Linie zwischen dem Meer und dem Rhein nicht bestehen könne. Man hat eine solche Unternehmung für unmöglich O, aber sie kommt gleichwohl zu Stande und geht ihrer Vollen- dung entgegen, ohne sich durch Hindernisse aufhalten zu lassen. Unser Land ist nicht bloß den anderen zuvorgekommen, sondern es hat auh dem ganzen übrigen Europa einen wohlthätigen Impuls gegeben. Man zweifelt nicht mehr an der Möglichkeit des Gelingens. Große Anlagen sind auch im Auslande projek- tirt oder bereits angefangen, und Belgien wird die Haupt-Ar- terie werden, durch welche die Bewegung des Kontinental- Handels stattfinden wird. Jhre {öône Provinz wird, vermöge ihrer offenen Communicationen mit dem Meere, diese Vortheile benußen und so ihren Flor und ihren Reichthum vermehrt schen.“

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 29, Sept. Der König ist am 25sten d. um 7 Uhr Abends wohlbehalten in Lund“ eingetroffen. Der Rektor der dasigen Universität und eine Deputation des Magistrates waren Sr. Maj. nach dem Schlosse Skarhult entgegengegan- gen, wo sie auf das huldreichste empfangen wurden. Die lätter der Provinz theilen mehrere ausführlihe Reden mit, die der König bei solchen Gelegenheiten gehalten hat... Am 21. Oktober wird der König in der Hauptstadt zurückerwartet. Jm ferneren Verlaufe seiner Reise wird Höchstderselbe auch die Bergstadt Faluha und die Universitätsstadt Upsala besuchen. Der Stats-Tidning zufolge, sind in Hamburg bis zum I15ten d. M. 17 Erkrankungen an der Cholera vorgekommen, doch wird unterm 19ten d. hinzugefügt, daß die Krankheit durchaus keinen epidemischen Charakter habe, und daß es bei vereinzelten Fällen geblieben sey.

Freie Stadt Krakau.

Krakau, 29. September. Folgendes sind die (gestern er- wähnten) Verbesserungen in dem organischen Statut der politi- schen Versammlungen der freien Stadt Krakau: An den Schluß des 92sten Artikel soll folgender Saß angehängt werden: „Die Bekanntmachung dieses Journals. durch den. Druck kann nur insofern stattfinden, als der Senats - Präsident, welchem kraft Artikel 26 des organischen Statuts über den Senat die Censur desselben übertragen ist, es für zulässig erachtet und sein impri- malur dazu giebt,‘ Der 94ste Artikel soll folgendermaßen lau-

ten: „Alle schriftlichen oder gedruckten Berichterstattungen ú die täglichen Reichstags - Verhandlungen sind von dem Se, tair der Versammlung zuunterzeichnen. Wenn der Secretair sich{ der Aufnahme desjenigen, was in das Protokoll eingetragen word, in das Journal eine Unrichtigkeit zu Schulden kommen (ij oder auch, wenn er eine später niedergeschriebene Rede d Verbesserungen, die der Kammer nicht bekannt sind, als au; J tisch in das Journal aufnimmt, oder endlich, wenn er cine y dem Senats Präsidenten gestrichene Stelle des Journals oN eine solche, die dem Lesteren nicht nah der im 92sten Atti des Statuts enthaltenen Verfügung zur Genehmigung vorgeli worden, publizirt, so ist der Senat, nach Ermittelung einer \ hen Handlung, verpflichtet, den Schuldigen unverzüglich , der Repräsentanten - Kammer auszuschließen und ihm zugli auf sechs a das Recht zu nehmen, in den Wahl-Versgy lungen mitzustimmen und zum Repräsentanten gewählt welden) können. Außerdem kann derselbe, wenn er es für angemes erachtet, den Fehler, welcher sih in das Journal eingeschliq berichtigen.“ An den Schluß des 109ten Artikels- foll foly der Sab angehängt werden: „Die Listen der Kandidaten, einer Senatoren: Stelle müssen jedo, ehe sie an den Pil denten des Reichstags zurückgehen, vorher von dem Senát Residenten der drei Schußkmächte mitgetheilt werden, die,

einer Konferenz vereinigt, diejenigen unter den Mitbetwerhy gegen welche bedeutende Ausstellungen obwalten, ausschl können.“ Nach dem 133sten Artikel des Statuts soll folge neuer Artikel, als Artikel 133 b, eingeschaltet werden: „Y

die Kammer die Verwerfung eines auf das neue Budget ges Ausgabe - Postens beschließen sollte und wenn diese et've den regelmäßigen Verwaltungsgang aufhalten könnte, solln j Anordnungen des alten Budgets, die sich auf diesen Thl v dentlichen Dienstes bezichen, in Kraft bleiben, der Send die Repräsentanten - Versammlung müßten sih denn cl

über die Vermehrung oder Verringerung der besagten Auid verständigen. Wenn über einen solchen Gegenstand zwischen]

Senat und der Repräsentanten - Versammlung eine Diff

entskeht, so soll dieselbe, insofern der Senat es für nôthi

achtet, der durch den Artifel 27 angeordneten Konferenz

Residenten zur Entscheidung vorgelegt werden.“ Der erstel

des 137sten Artikels soll folgendermaßen lauten: „Der E

ist ermächtigt, über die öffentlichen Fonds bis zum Belauf

60,000 Fl. bei dringenden, im Budget nicht vorgesehenen Beh nissen des Landes zu verfügen, doch muß er in der nächste

seßgebenden Versammlung über den Gebrauch dieser Sy

Rechenschaft ablegen und sich im Uebrigen dabei an die Bis mungen des Zusates zu dem l7ten Artikel des organischen (

tuts über den Senat halten.“ Am Schluß des Statuts

folgender neuer Artifel, als Artikel 166 hinzugefügt wel

„Wenn bedeutende Unordnungen in der Repräsentanten Y sammlung vorfallen, durch welche die innere Ruhe Krakau's ü seine Verhältnisse zu den Schußmächten gestört werden tönni soll der Senat befugt seyn, die weiteren Reichstags-Berath gen auf 6 Monate zu prorogiren, und wenn nach Ablauf

ses Zeitraums die Unordnungen sich erneuern, kann der Ey diese Versammlung auflösen und zu neuen Wahlen {r nachdem er den Residenten der drei Höfe davon |}| zeige gemacht und deren Einwilligung dazu erhalten. F diesem Fall oder wenn unvorhergeschene Umstände die Pu girung des ordentlichen Reichstags als nothwendig ersie lassen sollten, was jedoch ebenfalls nur mit Genehmigun \ drei. Hôfe oder auf deren Aufforderung geschehen Fann, (0 die von dem lebten Reichstage gewählten richterlichen und ministrativen Beamten bis zur nächsten Zusammenkunft Repräzentanten-Versammlung in ihren Aemtern verbleiben,

wenn Stellen, deren Besekung dem Reichstage zusteht, in| ser Zeit durch Tod, Dienst-Entbindung oder aus anderen 61 den erledigt werden, so h ter zu ernennen. Das alte Budget bleibt in Kraft.“

De Glan o Hannover, 2. Okt. Se. Majestät der König erth gestern Sr. Durchlaucht dem Kaiserl Oesterreichischen C men - Rath Fürsten von Schönburg - Hartenstein eine Au in welcher derselbe die Ehre hatte, ein Glückwunsch - Schi Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich zu überrcicha Ferner ertheilten Se, Majestät dem Königlich Württenb schen Gesandten, General - Lieutenant Graf von Bismatt| dem Königlich Sächsischen Gesandten, General - Lieutenau Minkwiß, welcher Leßtere noch in besonderem Auftra Glückwunsch - Schreiben seines Monarchen übereicht bal Abschieds-Audienz- : Gestern bot die Meckeler Haide ein {dônes misitailß Schauspiel dar. Die Truppen der zu Mandvern zusam zogenen Armee - Division waren aus dem Lager und dell tonnements ausgerückt, und hatten sich zum Gottes! in drei Vierecken aufgestellt, ais Seine Majestät der d mit zahlreicher Begleitung eintrafen, das eine Viereck de] fanterie durchritten und sich nach dem Viececk der Kav! und Artillerie begaben. Nun begann in den drei Viet der militairische Gottesdienst, nach dessen Beendigung die U pen sich in Parade aufstellten. Se. Majestät, von den M pen mit Jubelruf empfangen , ritten die Fronte der Jnsatl entlang, auch hinter derselben zurück, und nahmen eben (0! Kavallerie und Artillerie in Augenschein, worauf die Lis im Parademarschhe vor Sr. Majestät vorbeizog, Allerhihi cher dann noch das dritte Dragoner - Regiment einzi Sich defiliren ließen. Die sehr zahlreichen Zuschauer fo} zum Theil der abziehenden Jnfanterie, um das Lagtl Stöcken zu sehen, dessen Zugänge die Lebhaftigkeit eines Y marktes zeigten. 4 Der Königl. Sicilianische Gesandte am Königl. Preußis Hofe, Baron Antonini, ist von Berlin hier angekommen. Man schreibt aus Osterode vom 30, Sept.: „Gl hat sich hier folgendes Ungläck zugetragen. Am Morgen! Jemand beim Kaufmann D. Th. Bierskedt Pulver kaufe! Laden ist der Bedarf nicht vorräthig, daher läßt er aus Î Pulverthurme, wo die hiesigen Kaufleute ihr Pulver aufbel ren müssen, das ihm zugehdrende etwa 25 Pfund schwere # vertönnchen holen, um so viel, als er im Hause haben darf, h 3 Pfund in Flaschen, abzuwägen und das Üebrige wieder zw! zuschicken. Das Tönnchen bleibt bis zum Nachmittag fehl als ein Schusterjunge in den Laden kommt, um eine KW zange zu kaufen; der Ladendiener Semel holt das Pal einem Fache, läßt es aber unglücklicherweise auf den Fußbo wo noch einige Pulverkörner liegen mochten, fallen; dadu! daß die Zange auf einen Nagel gefallen seyn mochte, entstand Funken, der diese Körner und weiter das dastehende Faß Pulve griff, woher die fürchterliche Explosion entstand, die ganz Oster? Schrecken verseßte. Weit und breit hat man zwei hintere der folgende Schläge gehört. Der - ganze Laden mit

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Waaren war demolirt, die Fenster der Nachbarhäuser fast gänz- lich vernichtet, Thüren und Fensterladen E die ufs auf der Straße befindlichen Menschen, auch die vor den Fen- stern gewesenen, mehr oder weniger hart beschädigt, kurz eine Verwüstung, die man sehen muß, um sie begreifen zu können. Das Feuer wurde gleich gelds{ht, auch der Handlungsdiener, am Leibe fast ganz verbrannt, aus dem Hause herausgetra- gen. Außer ihm ist noch ein Kind sehr hart beschädigt. Den durch die Explosion verursachten Schaden {äßt man auf 2000 Réthlr. /

Norderney, 26. Sept. (Hannov. Zea. Obgleich di jährliche Frequenz Norderney's seit 1814 a Stei gen begriffen gewesen ist, so hat unser treffliches Seebad doch nie eines so zahlreichen Besuches sich erfreut, wie in diesem Sommer. Die diesjährige Anzahl der Kurgäste und Fremden belief sich auf 1489, die der genommenen Bäder auf 19,035; o daß 4297 Bäder mehr als im vorigen De und 2029 mehr (s zu Dobberan selbst in dessen glänzendster Saison, in der des ahres 1834, genommen worden sind. Vor Allem aber muß has Herz eines jeden Hannoveraners mit der innigsten Freude füllt werden durch die günstigen Resultate, welche der dies- áhrige Gebrauch des Norderneyer Seebades für das Befinden [nsers geliebten Kronprinzen herbeigeführt hat, wodurch der zur Dperation geeignete Augenbli aufs neue um Vieles näher ge-

M

úcét worden ift.

Oldenburg, 39. Sept. (Hamb. Korr.) Eine große darade fand geskern um Il Uhr auf dem großen Felde bei Banderkesee in folgender Art statt: Die Kavallerie auf dem echten, die Artillerie und die Hamburger Schüßen-Compagnie uf dem linken Flügel, die Jnfanterie in der Mitte, Alles in nie aufgestellt. Die Infanterie erschien in weißen Bleinklei- jein, auf den Tschako’s befand sich ein grüner Eichenzweig, der ber dem National saß und dem Ganzen ein sehr festliches An- ehen gab. Als Se. Königl. Hoheit der Großherzog zu Pferde ind Jhre Königl. Hoheit die Frau Großherzogin im zurücEge- hlagenen Wagen erschienen, wurde Bataillonsweise präsentirt, olauf die hohen Herrschaften, begleitet von verschiedenen Her- en des Dremer Senats und einer sehr großen Menge anderer Fquipagen, die Fronte der Brigäde pasürten. Hierauf wurde jie Brigade auf eines der mittleren Bataillone zusammengezo- en, und der Parademarsch begann zuerst in geöfsneter Kolonne n Paradeschritt, alsdann in geschlossener Kolonne im Geschwind- hritt, Und zuleßt ging die Kavallerie und Artiilerie noch im Frabe den hohen Herrschaften vorbei. Diesem wirklich inmpo- nten Anblicke wohnte cine schr große Menge von Zuschauern u Fuß, zu Roß und zu Wagen bei. Sämmtliche Offiziere ind Militair - Beamten von Offiziers -Rang waren zu heute Mittag 4 Uhr von Sr. Königl. Hoheit zur Tafel geladen. Dterzu war das Conversations-Haus im Lager vergrößert und höchst geschmackvoll dekorirt worden; zuerst trat man in eine chr geräumige grüne Laube, welche das Vorzimmer bildete, jie mit einem Fußteppich geschmückt und mit Blumen geschmacck- joll verziert war, und in welcher die geladene Gesellschaft, be- tehend aus mehreren Herren des Bremer Senats, den höchsten of- Chargen und den ersten Beamten Oldenburgs mit ihren Frauen , der Ankunft der höchsten Herrschaften arrte, welche egen 4'/%, Uhr erschienen. Darauf seßte man id an die wohl- ind höchst glänzend? geordnete Tafel, auf welcher die Großher- lich Oldenburgschen Fahnen und die der drei freien Städte ‘angten. Ein wohlbesestes Orchester foxgte für die Tafelmusik, nd als bei der Ausbringung der Gesundheit Sr. Königl. Ho- eit des Großherzogs und Höchstdessen Gemahlin der DBonlier r Kanonen sich in den Tusch der Musi mischte, erfüllte ein utes Hurrah den ganzen Saal. Se. Königl. Hoheit ge-

at der Senat einstweilige Stellvühten später auf das Wohl der drei freien Städte den zweiten Toast auszubringen.

ast auszubring Nach aufgehobener Tafel, als die Ge- llschaft ins Freie trat, war ein neues Schauspiel vorbereitet. as ganze Lager war festlich erleuchtet und es wurde ein gro- [S Feuerwerk abgebrannt, dem man von einer cigends hierzu bauten Tribüne zusaß,. Gegen 8!/, Uhr Abends verließen e E O weit widertönenden Hurrah des iw der Leutseligkeit und Freundlichkeit des Großher i ten Militairs das Ge A E

—_—_— Drdeh, I Ole Se. Matieñtte der König sir ute früh nach Großenhayn abgereist, ine E N drt in Kantonnirung stehenden Garde-Reiter-Regiments beizu- ohnen; von dort wird Allerhöchstderselbe nach Leipzig reisen,

die Eisenbahn in Augenschein zu nehmen und zu befahren, d morgen wieder im Sommer - Hoflager zu Pillniß eintref- \, indem der Aufenthalt daselbst neh bis Mitte dieses Mo- il) stattfinden soll.

eee rol O

l Die Agramer politishe Zeitung vom 23. September eldet: ¡Gestern gegen halb ein Uhr Nachmittags hat uns I sehr heftiger Erdstoß in Angst und Schrecken versezt. Dem At ging ein donnerähnliches, unterirdisches Tosen voraus, j den in sibender Stellung Befindlichen schien es, als rúccke f tine gewaltige Macht sammt den sie umgebenden Gegenstän- #1 vorwärts, und die in den Gebäuden Stehenden wurden uf die S, ankende Stellung verseßt und flüchteten sich 1A lraße. Die Richtung der Erderschütterung war wel- htdics von Norden nach Süden. Fast kein Haus blieb un- k igt. Die Stukkaturen lôsten sih ab, Wände und Mauer- P déelten Risse, an vielen Orten fiel das an der Wand A e Geräth zu Boden , Ziegeln fielen von den Dächern, Y n Häusern befindliche Glocken schlugen an. Die Sonne E eit dieses Erdstoßes in Wolken N und es wehte U er Zeit ein leihter Nordwind. Das Thermometer h mur zeigte in der Schattenseite + 15°, das Barometer guf 28/ 4// 8/1 Wiener Skala. Es bleibt úbrigens zu j O 2a) man sih nah Aussage der ältesten Personen ei- m Ve plô6lich eingetretenen,- so heftigen Erdstoßes, welcher, i men nach, auch in den höchsten umliegenden Gebir- if gleicher Heftigkeit fühlbar wurde, hier nicht zu erín-

ern weiß, Dtalien.

Rom, 29, S | 3 Sept. An der Cholera erkrankten hier am sen d. 32 und starben 14; am sten erkrankten 25 und star-

Fn 22 Personen.

Di Spanten.

“(A lid 23; Se t Di I ; »Aie

ad s pl. Die zehn Wahl-Kollegien der Haupt-

seien sich versammelt, und wenn man ius der Zusam-

sit leg E Wahl - Bureaus einen Schluß ziehen darf, so glauben, ‘daß die gemäßigte Partei den Sieg davon-

As

tragen wird. Nur drei Wahl-Kollegien haben einen Prä iden-

däbfentee e ages s fas ‘gralticten Bat Ge ; errn endiza *wá

T 12 Stimmenden zabal erwählte, bestand nur

Die Hof - Zeitung enthält mehrere Bekanntm des Kriegs - Ministers ; vou e auf Urlaub a A Offizieren befohlen wird, sich zu ihren Corps zu begeben. Auch werden alle zu der Armee oder der Provinzial-Miliz gehdrigen Personen aufgefordert, der im November abzuhaltenden großen Musterung beizuwohnen ; dagegen sollen alle diejenigen, welche nicht zur Armee oder National - Miliz gehören, innerhalb 24 Stunden ihre Waffen an die- betreffenden Alkalden Abliefern wenn ihnen niht von dem General-Capitain die Erlaubniß er theilt wird, sie behalten zu dürfen.

Die E Ernennung des Generals Narvaez ist mit allgemeinem Beifall aufgenommen worden. Man schreibt sie dem Einflusse Espartero’s zu.

Die hiesige Munizipalität hat sämmtliche Einwohner der Hauptstadt aufgefordert, in den nächsten drei Tagen an die Alkalden ihres Bezirks 8 Realen (einen halben Thaler) oder A wollen auch mehr, zur Bestreitung der Kriegskosten

Die Regierung verfährt mit der ars ten Strenge ‘in- treibung der Contributionen. Wer e E ait D M O S Auf O eie ist es dem Ministerium noglich gewesen, einem eil der Ar : indi S ; h {rmee den rúständigen

Ueber die Aufldsung der Englischen Fremden-Ligion bei Hernani in Folge der Unglücksfälle bei Andoain, die, wie die Niederlage der Legion unter Evans vor den Linien von Jrun und Fuentarabia und die Vernichtung der Französischen Legion bei Barbastro, dem feigen Benehmen der Christinos zugeschrie- ben wird, giebt der Courier noch ein authentisches Aktenstúck, aus Hernani vom 17. September datirt und von einem Bri- tischen Stabs-Offizier herrührend. Es enthält eine ausführliche Deschreibung des Trefsfens bei Andoain, wovon Folgendes das LÆWesentlichste is: ¿Das Dorf Andoain, welches nicht shwer zu vertheidigen ist, war durch eine Linie von leichten Befestigun- gen gedecckt. Auf der Brücke stellten sich jeden Tag, an wel: chem man dem Angriffe entgegensah, die Anglo - Spanischen Streitkräfte auf folgende Weise auf: im Dorfe besebten die Brücke úber den Orio 2 Compagnieen Spanier und 30 Scharf- schüßen, auf dem Marktplage des Dorfes standen zu ihrer Un- terstüßbung 990 Engländer und noch 2 Compagnieen Spanier. Zwei Compagnieen Spanier hielten das Fort beseßt, ein Batail- lon derselben stand auf der Landstraße, am Eingange des Dor- fes aufgestellt ; eben so beseßte 1 Bataillon den Schlüssel der Position, einen Hügel, 2 Bataillone standen als Reserve in der Redoute und an einem anderen Punkte ; noch standen vor dem Dorfe 0 Stücke Geshü6 und die Lanzenreiter. Am !4ten frúh Morgens gti der Feind, der durch Verstärkung seine Streitkräfte bis auf 45.0 Mann gebracht hatte, diese starke und gedrängte Stellung an, welche durch eine gleiche Anzahl Streiter, nämlich über 500 Mann von der Englischen Legion und 4000 Spanier vertheidigt wurde. Nach einem falschen Angriff auf die rechte Flanke, durch den der Oberbefehlshaber lich nicht hatte täuschen lassen, indem er vielmehr die linke noch mit drei Stúcken Geschüß verstärkte, drang ein Bataillon Karlisten, welches vier Bataillone von den Höhen unterstäßten, gegen die linke Flanke vor, aber kaum be- gann die Artillerie zu \pielen, als das feige 2te Bataillon, wel- ches der jeßt verhaftete Palanco fáhrte, auseinanderlief, (o daß nur noch 30 Englische Lanzenreiter das Geschús deten. Der Zeind war etwa 2000 Fuß entfernt, als das 2ce Bataillon floh und in demselben Augenblick zerstreute sih auch das I fte Batail lon in feiger wirrer Flucht. Vergebens suchte General O'Don- nell sie zu sammeln; das Reserve- Bataillon von Gerona, das allein noch die Stellung hätte halten édnnen, wi gleichfalls und în weniger als 10 Minuten war das Spanische Heer cin ungeordneter Haufe von Flüchtlingen; 500 warfen selbst die Wasfen weg. Der Befehlshaber des zweiten Bataillons, der- selbe, der auch am 16. Márz geflohen, flüchtete in cine Redoute um sein Leben zu retten. Die Chargen, welche die Lanciers wie- derholt auf den Feind machten, deckten die Flucht der Spanier. Vei dem leßten Ansprengen, welches das Fuhrwerk retten sollte, und wobei es unmöglich war, auch nur eine Handvoll Spanier zur Húlfe zUjammenzuraffen, fiel der Adjutant des General Joch- mus, Major Maellar. Die im Dorfe stehenden Engländer wurden ersk durch das Feuer der Karlisten von der Höhe aus benachrichtigt, daß die Spanier so feig gewichen. Ober| Clarke führte nun seine Schotten gegen den Hügel, und 200 Mann stark, nahmen sie mit dem Bajonett einen Hügel, den 2000 Spanier nicht hatten vertheidigen können. Hier hielten sie sich kurze Zeit, aber auf allen Seiten von übermächtigen Schaaren angegriffen, die auch schon von der Seite in das Dorf einge- drungen waren, mußten sie weichen und sich mit dem Bajonett ihre blutige Straße nah Hernani bahnen; die Leichen von 12 Offizieren und 100 Mann deckten den Hügel. Mit 150 aus allen Regimentern gesammelten Truppen scharmuzirte General O Donnell, um das Wiedersammeln der Flüchtlinge zu decken eine Stunde vor Hernani und trieb hierauf mit den theilweise wieder geordneten Haufen den Feind bis hinter Urnieta zurück. ‘/ Nach der Angabe dieses Berichts wären alle Engländer, die sich nicht nah Hernani durchgeschlagen, auf dem Wahlplatze geblieben und nur 60 Spanier in Gefangenschaft gerathen. Jm Ganzen sollen 24 Offiziere und 262 Mann geblieben und 24 Ce iber (0 Mann N seyn. Unter den Verwun- elen vesindet sich der Brigade-Gener Gefallenen der Oberst Cre, O U s

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* Konstantinopel, 6, Sept. Alle, seit einiger Zeit aus dem Hauptquartier der Armee des Taurus E Nach- richten erwähnen wichtiger Siege, die Hasfis Pascha noch kúrz- lich über die Kurden errungen hat. Er verfolgte die Rebellen bis in die Engpässe, wo sie sich verschanzt hatten und machte es ihnen unmöglich, ihre Raubzüge in Zukunft zu wiederholen. Hiernach ist die Pacificirung Kurdistan's als gewiß zu betrach- ten. Der Sultan is se zufrieden mit dem Benehmen Hafis Pascha's und der von demselben befehligten Armee, daß er einen eigenhändigen Brief an diesen General geschrieben und ihm sein mit Brillanten beseßtes Portrait übersandt hat, Ju dèm Schreiben befichlt er dem Hafis Pascha, allen Offizieren und Soldaten in seinem Namen für die Herstellung des Friedens in dem so lange von Unruhen heimgesuchten Lande zu danken. Man sagt, der bekannte Revandus-Bei werde unverzüglich nach Konstantinopel zurückkehren. Er soll hauptsächlich deshalb nach Kurdistan gesandt worden seyn, um sich seines Einflusses bei den Völkerschaften jenes Landes zu bedienen und dieselben darauf aufmerksam zu machen, daß sie durch ihre Auflehnung gegen die Pforte sich selb im Lichte ständen uad sich früher

blicken wollen, während es sich

oder später eine ernste Züchti Ung zuziehen würden jenes Land, sowohl durch die iege a ntethandluni at Paschas, als dur die Bemühungen Revandus-Bei's jest be- ruhigt ist, so ist Revandus zurückberufen, um eine andektê an- t Stellung zu Es. »estern wurde der ahrestag der Thronbestei

Sultans Mahmud mit großem Glanze cene eee T Gatten ige nahm doch eine unermeßliche Volksmenge an den

ergnugungen des Tages Theil. Am Abend war die Stadt erleuchtet und es wurde ein prachtvolles Feuerwerk abgebrannt, Man hat bemerkt, daß der ebend, mit welchem sons bei den Türken der folgende Tag beginnt, bei dieser Gelegenheit die Feier beendigte, und Einige wollen daraus auf die baldige Ein- führung des Sonnen-Jahres schließen, wovon übrigens, wenig- stens in Bezug auf die Hoffeste, {on vor zwei Jahren die dge Aa i

Die am 1. September auf einem Dam chiffe erfolgte Abreise der Gemahlin und Familie des Russen e nach Odessa scheint anzudeuten, daß Herr von Butenief für jeßt darauf verzichtet hat, von dem ihm bewilligten Urlaub Ge- brauch zu machen. = Bei Gelegenheit einiger Aushebungen von Rajahs zur Ergänzung des Personals in den Regierungs-Werkstätten wurde die Griechische Gesandtschaft von der ‘Pforte aufgefordert , die Behauptungen einiger Individuen, die sich für Griechische Un- terthanen ausgegeben und den Lokal-Behörden sich durch die Fluche entzogen hatten, zu bestätigen oder zu widerlegen. Diese An- gelegenheit ist Übrigens von beiden Seiten auf die freundlichste Weise verhandelt worden und hat durchaus keine unangenehme Folgen gehabt.

Die Polizei is jeßt L thätig. Drei Stunden nah Son- nen - Untergang darf sich Niemand mehr auf der Straße sehen lassen, wenn er niht Gefahr laufen will, verhaftet zu werden Und die Nacht auf der Wache zuzubringen. Einige haben in dieser Maßregel eine Besorgniß der Regierung, daß etwas ges gen die öffentliche Sicherheit unternommen werden könne, ers 5 doch nur darum handelt, die Hauptstadt von dem Gesindel zu reinigen, das, wie die häufi- gen nächtlichen Diebstähle beweisen, sich in Menge hier aufhält.

Das vorgestern aus Trapezunt hier angekommene Dampf- boot hat keine wichtige Nachrichten aus P ersien mitgebracht. Man beschäftigte sih in der Hauptstadt nur mit der Expedition des Schahs gegen Herat. Alle im Persischen Dienste stehenden Taæalischen Offiziere hatten sich förmlich geweigert, gegen den Für- sten von Herat, einen vieljährigen Bundesgenossen Englands, zu marschiren, so daß der Schah nicht einmal erfahrene Führer sür seine Truppen hat. Andererseits wird auch der schlechte Zustand der Finanzen die Ausführung dieses Unternehmens schwie- rig machen, und. man fárchtet die traurigsten Folgen für das Land. Uebrigens hat der Schah durch seine Eroberungssucht sehr an Popularitát verloren. Unzufriedenheit bemächtigt sich aller Klassen und wenn, wie man zu befürchten scheint, die Oheime des Schahs sich gegen ihn auflehnen, so is es mehr als wahr- scheinlich, daß sie nicht nur unter dem Volke, sondern auch un- ter der Armee zahlreiche Anhänger finden würden, indem die leßtere hauptsächlich aus Leuten besteht, die an dem regulairen Dienst keinen großen Gefallen finden. Alles dies ist dem Schah von seinen Freunden auf energische Weise vorges- stellt worden, hat aber keinen Eindruck auf ihn gemacht.

, Konstantinopel, 13, Sept. CAllg. Ztg.) Wir haben kürzlich die Entsetung Pertew Paschas erwähnt. Das Sreig- np iff zu wichtig, um es nicht heute nochmals zu berúhren. Pertew is in völliger Ungnade; er und sein Bruder, Direktor des Zeughauses, sind nach Adrianopel verwiesen. Der Serías- Fee, welcher shon längst M wegen seines großen Ein- flusses beneidete, hat dessen Sturz befördert, indem er den Sul- tan zu überführen wußte, daß sein Liebling ihm nicht so erge- ben sey, als er wähnte. Er scheint hauptsächlich einige Jntri- guen hervorgehoben zu haben, die Pertew Pascha bei den Un- terhandlungen mit Mehmed Ali gespielt haben soll, und da diese Sache die empfindlichste Seite des Sultans is, so war er zu überreden, sich von einem Manne zu trennen, der seit langer Zeit lein innigstes Vertrauen besessen hatte, und in alle seine Geheimnisse aufs tiefste eingeweiht war. Pertew Pascha soll sehr niedergeschlagen seyn. Er hatte Alles angewendet, um noch einmal seinen Herrn sprechen zu dürfen, aber vergebens. Er geht nun unverzüglich an den Ort seines Exils, und wird daselbst wohl jo lange verweilen, bis seine Gegner besänftigt oder andere politische Konjunkturen eingetreten sind. Lord Pon- sonby ist aufs höchste gereizt; er hatte sich geschmeichelt, nach und nach den alten Einfluß Englands hier wieder geltend zu machen; nun is er volléommen deroutirt. Akif Efendi, der wieder zu Ehren und Einfluß gelangt, deren ihn Lord Pon- sonby beraubt hatte, wird gewiß feine Gelegenheit vorübergehen lassen, um dem Englischen Botschafter zu beweisen, daß man ihn nicht ungestraft beleidigen darf. Akif Efendi ist sehr ge- wandt Und umsichtig, er weiß die Umstände zu benußen. Aber man darf sich darauf gefaßt machen, daß Lord Ponsonby seinem Groll und Mißmuth Luft machen werde. :

Der Oesterreichische Nuncius, Baron von Stärmer, der Oesterreichische Gesandtschafts - Secretair , von Klezzel, und der erste Dolmetsch der Internunciatur, von Adelburg, sind von dem Sultan mit dem Nischani Jftihar beehrt worden.

Wir sind hier von einer Unerträglichen Hike, die scit mehr als vier Wochen herrscht, fast erdrückt; doch äußert sie, wie es scheint, einen wohlthätigen Einfluß auf den hiesigen Gesundheits- Zustand, da seitdem die Pesk auffallend schnell abnimmt, so daß jeßt nur noch einzelne, isolirte Pestfälle vorkommen. Dagegen scheint eine andere, eben so fürchterlihe Plage uns zu bedro- hen, die Cholera; man spricht von sechs bis acht Opfern, die in der Stadt diesem zweiten Asiatischen Ungeheuer bereits ge- fallen sind. Viele wollen die merkwürdig rothe Beleuchtung, in der sih uns Sonne und Mond seit einigen Tagen zeigt damit in Verbindung bringen. i :

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika,

New-York, 8. Sept. Die Botschaft mit welcher Präsident Herr van Buren am Aten A A d ets außerordentliche Sibung des fünf und zwanzigsten Kongresses der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika erdffnet hat, geht ohne weitere Einleitung sogleih auf die Akte vom 23. Juni 1836, die Erschütterung des Kredites, die Einstellung der Baar- zahlungen aller Banken im leßten Mai und die dadurch her- beigeführten Zustände über. Der Präsident vertheidigt die nach den Ansichten seines Vorgängers erlassenen Geseße der Regie- rung, schildert die furchtbar tief cingreifende Wirkung dieser Geseße und den unmittelbar nach ihnen eintretenden allgemei- nen Nothstand. des Landes als natürlich herbeigeführt durch die unmäßige zu einer \{windelnden Höhe geführten Ausdehnung

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