1837 / 303 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

zum General-Lieutenant befördert. Nach seiner Rückkehr nach rankreich (1832) erhielt er das Kommando der Sten Militair- Division ,. und am 12. Februar 1837 wurde er zum General- Gouverneur der Französischen Besikungen in Nord - Afrika er- zannt. Der General Danrémont war Groß - Offizier der Eh- ven-Legion seit 1827, und Pair seit dem 15. September 1835.

Das Journal de Paris bemerke zu dem (gestern mit- getheilten) Schreiben des Herrn Laffitte: „Seit Herr Laffitte durch den rechtmäßigsten aller Gründe, nämlich durch die Un- fähigkeit zum Verwalten, von der Leitung der“ dffentlichen An- gelegenheiten entfernt worden is, hat er sich als einen Märty- rer der Revolution ausrufen la}sen. Ju allen denen, die seinen Grundsäßen keinen Geschmack abgewinnen kdnnen, die sein Sy: stem nicht billigen, die sich von seiner Fahne getrennt haben, erblit er Feinde, die ihn mit aller Gewalt verderben wollen. Und da unglücklicherweise die Zahl der Leute, die die Politik des Herrn Laffitte nicht lieben, in Frankreich sehr beträchtlich isé, so folgt daraus, daß Herr Laffitte fast úberall Feinde zu bezeichnen hat. Die Oppositions-Journale haben übrigens viel dazu beigetragen, ihm diese Monomanie einzufldßen. Jn ihrer Hingebung für den ehrenwerthen Banquier haben sie so sehr die verschiedenen Formeln der Schmeichelei erschöpft, man hat ihm so oft gesagt, daß er die Juli-Revolution gemacht und fast al- lein über die Krone vön Frankreich verfügt habe, daß er sich jeßt wirklich fär eine große und anerkannte Macht hält. Aber diese unglücklihe Einbildung, die hauptsächlih durch seine Freunde zuwege gebracht worden ist, muß nachgerade dem kaltblütigen Beobachter etwas seltsam erscheinen. Wenn Herr Laffitte feier- lich daran erinnert, daß er im Jahre 1839 in seinem Hotel ausgerufen habe: „,„Napoleonisten, Eure Zeit ist vorüber! Re- publikaner, Eure Zeit ist noch nicht gekommen !‘/// wenn ex hin- zufügt: „„„„Darauf wurde der Herzog von Orleans gewählt“/“/, als ob das einzig ‘von diesem Worte abgehangen hätte, so ist das Gefühl, welches der Leser empfindet, Ächerlich nicht das der Bewunderung. Herr Laffitte muß in seinem eigenen Interesse ein für allemal von jenem Olymp, von wo er uns unaufhörlich seine eiteln Täuschungen zum Besten giebt, herabsteigen und wie- der ein natürlicher Mensch werden, weit weniger Märtyrer, als man ihm einredet, und noch nach seinem Untergange weit reicher, als neun Zehntheile derer, die er mit scinen majestätischen Klagen verfolgt. Herr Laffitte gehdrt gegenwärtig zu ciner Partci, die Anspruch darauf macht, den Königen viele Wahrheiten zu sagen. Wohlan, wir sagen ihm, daß er auch seinerseits noch drei bis vier zu vernehmen hat. Eine der ersen ist die, daß er nicht die Juli - Revolution gemacht hat; daß es nicht in sei- ner Sewalt stand, die Monarchie von 1830 zu gründen, oder ihre Gründung zu verhindern; daß ganz Frankreich dieselbe wollte, und daß, wenn er damals, als er jch einbildete, in sei- „em Hotel über die Zukunft des Landes verfügen zu können, etivas anderes hátte gründen wollen, ganz Frankreich protestirt und in kurzer Zeit sein Werk zerstört haben würde, Das Ver- dienst des Herrn Laffitte besteht darin, daß er gewissermaßen den Instinkt des allgemeinen Willens gehabt, und gehandelt hat, wie das National - Interesse cs dämals erheischte. Aber dies Verdienst theilt Herr Laffitte mit sehr vielen anderen Män- nern, Und wenn man ihm selbiges zur Ehre anrechnen soll, so darf er sich nicht durch die Jdee schmeicheln lassen, daß er dies Alles, wenn er gewollt, hätte verändern und ganz anders hätte machen können. Herr Laffitte sollte besser wissen als irgend Einer, daß es schwer gelingt, dem Lande cinen anderen Impuls zu geben, als den, zu dem es geneigt ist. Er hat auf der Rednerbühne gesagt, daß ihm der Antheil, den ec an der Juli- Revolution genommen, reue; hat dieses Bekenntniß Unklang gefunden?“

Der Moniteur enthält heute nachstehende telegraphische Depesche aus Bayonne vom 24sten um 8 Uhr Morgens: „Espartero zeigt an, daß, nachdem er am lten die Karlisten vei Huerta del Rey geschlagen und sie am löten bis Quinta- nar verfolgt, ec am folgenden Tage diese Verfolgung fortzusetzen Willens sey. Der General - Capitain von Aragonien i von Logroño aus benachrichtigt worden, daß 10 Karlisten-Bataillone, aus Castilien kommend, am I8ten Abends in der Gegend von Jaro angefommen wären und sich anschicêten, über den Ebro zurückzugehen. Auch hat derselbe aus Soria die Meldung er- alten, day die Karlisten, von Espartero verfolgt, am 17ten in Montenegro angekommen scyen. Der Beneral Ulibarri hat am )vten Peralta wiedergenommen; ein Theil der Garnison is zu Kriegsgefangenen gemacht worden, und der Ueberrest hat die Waffen niedergelegt, um nach Estella zurückzukehren, Der ge- dachte General ist jeßt auf Lodosa marschirt.“

Großbritanien und Jrland.

London, 25. Okt. Die Königin is in Brighton stets von einigen ihrer Minister umgeben, woraus der Brighton Herald den Schluß zieht, daß Jhre Majestät mit dem Kabi- net schr zufrieden seyn müsse. Gestern speisten Lord und Lady Russell an der Königlichen Tafel, Und der Marquis voti Lans- downe und Lord Gienelg werden auch dieser Tage wieder in Brighton erwartet.

Dem neu gewählten konservativen Parlaments - Mitgliede für Nord-Staffordshire, Herrn W. B. Baring, wurde am vo- igen Dienstage zu Burton am Trent ein öffentliches Diner gegeben, an welchem über 300 Personen Theil nahmen. Als unter den Toasts auch einer auf Sir R. Peel und die konser- vativen Mitglieder des Unterhauses ausgebracht wurde, erhob sich Sir Francis Burdett und sagte:

_„Jch brauche die Gesellschaft nicht mit einer Lobpreisung des Charatters Sir R. Peel's zu ermüden. Die unbestreitbaren Ver- dienste dieses Staatsmannes müssen, denke ih, allen Parteien ein- leuchten. Wer Redlichkeit, flreng redtliches Benehmen, hohe Ein- sicht und scitenes Taleut zu schägen weiß, der wird auch ohne Be- deufen dem sehr ehrenwerthen Baronet das Zeugniß geben, daß erx alie diese ausgezeichneten Eigenschaften in avßerordentlihem Grade besißt. Die Konservativen müssen natürlih vor Allen ein iebhaftes Interesse für dieseu talentvollen Mann empfinden. Wer heilsame Reformen wünscht, wer sein Ohr nicht bloßen politischen Abentcu- rerint und wilden Speculationen leiht, diescr Srucht ciner ungemefsse: nen Ruhmsucht und Eitelkeit, wem wirklich die Befestigung der herrlichen Jnstitutionen, die dieses Land vor allen auderen befann=- ten Staaten auszeichnen, durch Beseitigung noch vorhandener Mängel und durch Abstellung wesentlicher Beschwerden am Perzen liegt, wer die Britische Verfassung durch Ausbesserung der von der Zeit herbeigeführten Unvollfommenheiten aufrecht erhalten

und dies durch ein Jndividuum bewirkt sehen möchte, welches nicht nur dic Fähigkeit, sondern auch die Macht dazu hétte, der muß und fann nur auf einen einzigen Mann hinblicfen, und dieser Mann if Sir Robert Peel. Fch tadle die ¡eßigen Minister nicht, weil sie Re- former, sondern weil sie keine Reformer sind. Dgs Land hat Pro- ben von ihren Leisiungen. Sie haben demselben Uebel aufgebürdet, wcil sie cs zu vielen eiusihtslos begonnenen Neuerungen ausseßtcu, und weil sie fortwährend gefährliche Fragen anregten, welche Anderc1t zu Gefalien, und um s\ch selbs am Ruder zu erhalten, aufs Tapet gebracht wurden, Wem 2s wirklich um nügliche Reformeu zu thun

ijt, der muß ein ganz anderes Ministerium am Ruder zu seben wün- schen, als das, uuter dessen Verwaltung die Nation jeut seufzt, Fch bin desha!b gegen die Minister, weil fie uicht cinmal ihre eigenen Maßre- geln durchzuseßen, nicht cinmalihre eigenen Zwecke zu erreichen vermögen. Sie siud am Ruder und ivas baben sie gethan? Partel-Lcidenschast treibt sie, Partci-Leidenschaft füh1t sie irre. Jede ihrer politischen Maß- regeln beweist dies, denn jede hatte uur eine Whigistische Taschenspie- lerci zum Zirl. Betrachten Sie zuw Beispiel ihre Registrirungs- Akte. Nichts kaun unhcilvoller seyn als diese. Was für Tribunale baben sie eingerichtet! Eine Reihe Whigistischer Advekaten wird jährlich durci) das Land ausgesandt, nicht um das Gesetz zu sichern, sondern um es unsicher zu machen. Der cine Advokat fällt cin solches, der audere eiu auderes Urtheil, und so werden higige und erbitterte Kampfe genäbxrt und das Land der Nube und Ordnung beraubt, die cs geuicßen könnte und sollie. Die Folge dieses legisiattren Unfugs ist, daß jeder Bezirk, jedes Kirchspiel in jeder Englischen Grafscbaft von inneren Zerwürfnissen getrüdt wird. Jede angenommene Maß- regel dagegen, die sch mit Nuten ausführen läßt, verdanft deu Kou- servativen ihre Brauchbarkeit, ist von diesen iu eine ordent- liche Gestalt gebracht worden. Jch freue mich, hier vor ciner Versammlung echter Engländer zu fstchen, die gleich mir entschlossen sind, an der Verfassung festzuhalten. Es dcanithigt mich, cia Mini: sterium mit ciner Jrländischen Papistishen Pricsterschaft verbündet zu schen, die selbs} wieder das Jrländische Volk uur nach cigennügzi: gen Zwecken reziert; die Pricster find leidenschafliüiche Freunde des Min1sleriums, und weil die Priester, um ihre sclbstishen Zwecfe zu fördern, das Volf in Nuhe erhalten, wird das solchergestalt verbün- dete Ministerium von fcinen Anhängern cin wirksames genannut. Aber noch vor kurzer Zeit bückte sich O'Connell in den Staub vor cincm Papistisvecn Priester; cin Mann von männlicher Gesinnung hätte dies nimmermehr gethan; warum gber 1hagt es O’Counell? Um das Jrländische Volk dadurch fester an die Priesterschaft zu ketten, damit diese leichter zu ihren Zwecken ge- lange; um die Macht der Priester über ihre Heerden zu verstärken, damit diese ihre Pläuce besser fördern könnten, ihre Pläne, die mit der Freihcit und mit der ungchinderten Wirkung der Constitution dieses Königreichs unverträglich sind. Doch das starke Euglaud wird folchen Machiuationen so leicht nicht weichen. Wenn auch auf u1anu- cherlei Weise herabgewüärdigt, wird es sich doch wieder aufrichten. Blicken Sie, um ein auderes Beispiel zu geben, auf unsere auswär- tige Politik, auf die wunderbare Lösung des Versprechens, in Spa- nien nicht interveniren zu wolley. Welche Posse war dies Versprechen, so wie das ganze Verfabren des Ministeriums in Bezug avf jenes Land! Welche traurige Bergeudung Englischen Blutes und Geldes haben wir bier fehen müssen! Judeß, England wird sich ciner folcheu Politik nicht unterwerfen, wird sich nicht unter das Joch besoldeter Patrio- ten, Jrländischer Priester und tumuituarischer Aufwiegler beugen. Läge die Haud des Himmels auf England, so müßten wir trauern, aber dennoch icüirden wir auch im Uatergauge unsere Mannhaftigkcit bewahren; daß jede der Staat gezwungen werden foll, sich der Herrschaft der Papistishen Pricer zu unterwerfen, dcuen cs uur um Vergrößerung zu thun ist, das wird das Englische Velk nimmer: mehr geschchcn la}. n.“

Um dieser Rede willen hat Sir Francis Burdett wieder bittern Spott von Seiten der ministeriellen Blätter zu erleiden. Die Morning Chronicle meint, es habe dem Manne, der noch vor kurzem der Vertheidiger des allgemeinen Stimmrechts und der jährlich oder noch dfrer zu erneuernden Parlamente gewesen, vortrefflich gekleidet, jezt im Namen der Tories, der Feinde jeder Art von Reform, für einen auf das Wohl Sir R. Peel’s ausgebrachten Toast zu danken und in der Verdam- mung alles desjenigen, was er früher geliebt und gelobt, noch weiter zu gehen, als der eingefleischteste Tory; unter der Schil: derung der politischen Abenteurer habe er sich selbst abkonterfeit und die Tories würden sich wahrscheinlich seiner so selten als möglich bedienen, da er ihrer Sache nur schaden könne. Der Glob e faßt besonders die Stelle der Rede auf, wo Sir Fran- cis Burdett sagt, die Jrlandischen Geistlichen erhielten das Volk in Ruße, und stellt diescibe dea fortwährenden Behaup- tungen der Blätter gegenüber, daß Jrland sich von Cape- Clear bis zum Riesendamme in offenem Aufruhr - Zustande befinde, daß Verrath und Mord in diesem Lande an der Ta gesordnung, daß Leben und Eigenthum der Protestanten nicht einen Augenbli sicher seyen, day überall eine hochverrrätheri)\che Berschwdrung ihr Wesen treibe, und eine frühere Aeußerung Sir F. Burdett's selbst, daß jebkt in Jrland taglich protestan:- tisches Blut aufs grausamste vergossen werde. Dies Alles, meint das genannte Blatt, erweise sich nach dem nunmehrigen Eingeständniß Sir F. Burdett's als eine leere Phantasmagorie, als eine von den Tories erfundene Fabel, un der Subscription für den Fonds zur Unterstützung von Petitionen gegen Jrländische Wahlen dadurch fortzuhelfen.

Graf Durham inachte es in seiner (vorgestern berührten) Rede, die er in der Versammlung des Durhamer N-form-Ver- eins hielt, den Wählern der Grafschaft Durham zum Vorwurf, daß sie sich nicht mehr angestrengt häcten, um die Wahl cines Tory's zu einem ihrer Repräsentanten zu verhindern, und er- klärte, daß cin solcher Fall in dieser Grafschaft nicht wieder vorkommen solle, so lange er lebe, Zum Schluß sagte der Lord, er glaube, als unabhängiger Mann, der in keiner engeren Ver- bindung mit Lord Melbourne stehe, aufrichtig versichern zu kön- nen, daß Lord Melbourne des Vertrauens der Lißeralen würdig sey, und daß die Minister in der nächsten Sibuhg des Parla- ments einen Weg verfolgen würden , der ihnen das Vertrauen aller Reformer, welches auch ihre Meinung seyn mdge, gewin- nen werde. Viel Beifall fand auch die Aeußerung des Lords über die Nothwendigkeit des Volks - Unterrichts, da ohne eine edle Bildung weder die Oberen noch die Unteren ihre poliíti- schen Pflichten erfüllen könnten. Die Bemerkungen der öffent- lichen Blätter úber diese Rede richten sich nartürlih nach der Parteifarbe, die sie tragen. Die Times nennt das ganze Gast- mahl ein lumpiges und behauptet, Graf Durham's Mei- nungen seyen unendlich verschieden von denen, die er che- mals ausgesprochen. Die ministeriellen Blätter nennen die Rede ein Meisterwerk, und während der Courier besonde- ren Nachdruck auf die Aeußerungen des Lords über A lands Emancipation legt, hebt die Morning Chronicle besonders die gegen die Reform des Oberhauses ausgesprochenen Worte hervor. Dasselbe thut, freilih in anderem Sinne, der radikale True Sun, der bisher nur die auswärtige Politik und Lord Palmerston angriff, aber in neuester Zeit auch eín Mißtrauen gegen die nächsten inländischen Maßregeln des Mi- nisteriums ausspricht, was der Spectator schon lange und in einer solchen Weise that, daß die Whigblätter ihm vorwarfen, er sey von den Tories erkauft, um unter liberaler Maske einem konservativen Ministerium den Weg zu bahnen. Der Exa- miner, das dritte radikale Blatt, und zwar ein Journal, das von Tory- und Whigblättern mit gleicher Achtung behandelt wird , bleibt sich gleih , predigt Vereinigung al- ler Liberalen und seßt, gleih O'Connell und den Jr- ländischen Repräsentanten, Vertrauen in das Ministerium, als ein solches, das den Fortschritt und die nothwendigen Re- formen wolle und sie im gegenwärtigen Augenblick allein durch- führen könne. Der vorgestrige True Sun, der sich ausschließlich mit Lord Durham's Rede beschäftigt, sagt in dieser Hinsicht ; Diejenigen, welche Lord Durham für cinen Führer des Volks

C G 9 Tory:

chaîten haben, fdnnen nur sich selbs ißre Täuschung zuschrel; 3 Das Uebergewicht der Aristokratiz if der Standpunkt, von welchem Lord Durham herabspricht. Nie haben wir etwas Anderes von ihm erwartet. Und eben so wenig habey wir gefunden, daß das Volk vorbereitet war, das Joch der Aristokratie abzuwerfen und für Selbstregierung in die Schranken zu treten. Unsere nächste Aussicht auf verbesserte Regierung beruht nur auf der Gnade der Aristokratie, und wir können einzig hoffen, daß die Lenker der Verwaltung aus den erleuchtetsten Aristokraten gewählt werden. Viel wird von Zufällen Und Hof-Juntriguen abhängen, die Bestrebungen des Volkes werden wenig vermögen. Seine Zeit ist nun vote bei. Auf sieben Jahre hat es sein Geschick den unbestimmtesten Aussichten hingegeben. Möge es sich künftig auf entschiedenere

Weise zur Schlacht vorbereiten. Jn der Zwischenzeit mdge die Nation sich so gut als möglich in der Lage zu helfen suchen, in welche ihre eigene Schwöche sie versetzt.“ .

Das hiesige Polen - Comité, dessen Präsident der General Dwernizki ist, bittet in den öffentliche Blättern um Besch ?fcie in der größten

gung für 400 Polnische Flüchtlinge, die sich Noth befinden.

Die rückständigen Forderungen der Britischen Legion an die Madrider Regierung sollen sich auf 200,009 Pfd. Sterling belaufen, und dem Vernehmen nach, wird in der bevorstehen: den Session Sir Henry Hardinge cinen Antrag auf Untere suchu#g der Ansprüche dieser unglücklichen Leute ellen.

Der Times wird aus Quebek vom 26, September ge schrieben: „Gestern gingen hier verschiedene Gerüchte über das Einrücken der Miliz von Maine in das streitige Gebiet, um die Gränzskreitigkeit auf gewaltsamem Wege zu erledigen und Greely zu befreien, der, da er nah Madawaska zurückgekehrt war, um dort eine Volkszählung vorzunehmen, verhaftet worden und sich in dem Gefängniß von Frederictown befindet. Einige woll: ten sogar wissen, die Miliz von Maine sey schon in die Kolonie Madawaska eingedrungen, und es sey zwischen ihr und den Truppen Jhrer Majestät zu einem Gefecht gekommen, worauf der Gouverneur von Neu-Braunschweig sich an Ort und Stelle begeben habe, um die Invasion zurüctzuschlagen. Der wahre Stand der Dinge scheint indeß folgender zu seyn: Greely, der Agent von Maine, wurde nach Frederictown in Haft gebracht, der Gouverneur des Staats Maine drohte darauf, einen ande ren Agenten, von einem Miliz - Detaschement unterstüßt, abzu: senden, um die Zählung zu beendigen, und es wurden deshalb

: 2 Compagnieen des 43sien leichten Jnfanterie - Regiments von

Frederictown nach Woodstock und nach den großen Wasserfällen beordert, um für alle Fälle in Bereitschaft zu seyn; eine andere Compagnie von demsclben Regiment wurde in Folge dessen von St. John nah dem Sis der Regierung abgefertigt; der Gou verneur aber sand im Begriff, mit seiner Gattin und Tochter dem Sir John Caldwell an den großen Wasserfällen cinen Besuch zu machen.‘

Ein Privatbrief aus New-York vom 30sten v. M. ver: sichert, daß die Mission der Bank der Vereinigten Staatey nah England von den dortigen Kaufleuten mit sehr eifersüchti: gen Augen angesehen werde, indem fe glauben, der Zweck der: selben könne keine bloße Bank-Operation seyn, und daher cinen Eingriff in die Handelsgeschäfte darin erblicken.

In den Vereinigten Staaten giebt es jeßt nahe an 1200 Zeitungen , von denen jährlich zusammen gegen 100 Millionen Bogen Papier bedruckt werden; wenn man diese 100 Millionei Bogen Papier an einander heftete, so würden sie, wie cin Amerikanisches Blatt berechner, viermal von Pol zu Pol reù chen, und wenn man sie einbände, so würden auf jede Minut« im Jahre sechs so starée Bände wie die Bibel kommen.

De E

Kassel 24, Okt. (Leipz. A. Z) Die durch die Entlas: sung des Hrn. Hassenpfiug aus dem Kurhessishen Staats:-Mü nisterium erledigten zwei Ministerien der Justiz und des Jy; nern, die geraume Zeit hindurch interimistisch verwaltet worden ivaren, sind nunmehr beide beseßt, da, nachdem schon früher dem Präsidenten der hiesigen Provinzial: Regierung, Geheimen Rathe von Hanstein, das Ministerium des Junern zu Theil azivorden war, vor einigen Tagen auch die Ernennung eines Borsktandes für das Justiz - Ministerium durch den Kur prinzen: Regenten erfolat ist. Zur Wiederbesckung dieser leßtern Stell ist die Wahl auf den Ober- Appellationsgerichts: Rath Mackeldey zu «Kassel gefallen. Jm Refkripte wird demselben zwar nun! de! Charakter cines provisorischen Ministerial - Vorstandes für dat Departement des Justizwesens beigelegt mir dem Titel cines Staats - Rathes; aber er gilt als bestimmt für diese Stelle auserschen, wie denn guch Undere vor ihm, und namentlich Hassenpflug, anfangs nur provisorisch ein Departe: ment im Ministerium bekamen, späterhin aber definitiv in einem solchen Amte bestätigt wurden. Da g«(leichzeitig, als im Publikum verlautete, daß damit umgegangen U O terimistischen, Verwaltung des Justiz-Ministeriums, womit nisterial- Rath Koch beauftragt war, ein Ende zu machen, der Kurhessische Bundestags-Gesandte von Nieß aus Frankfurt a. M, hier eintraf und, wie man hdrte, vom Prinzen - Regenten hier her berufen worden war, so fand eine Zeit lang die Vermu-

thung Glauben, daß dieser zum Justiz-Minister bestimmt sey

Indessen hat derselbe stets versichert, daß er nichts mehr wünsche, als auf seinem Posten in Frankfurt zu bleiben, und es if wahrscheinlich, daß, wenn ihm auch das fragliche Ministerium angetragen worden ist, er dasselbe abzulehnen gesucht hat. Herr Hassenpflug verweilt mit seiner Familie noch fortdauernd in hiesiger Stadt, ohne jedoh mit dem Hofe in Berührung zu fommen.

Múnchen, 26, Okt. Gestern Abend fand die Aufführung von Lachner's großer Cantate: „Die vier Menschenalter““, im Saale des Odeons statt, welcher auch Jhre Majestäten beiwohn ten. Die Tondichtung des verdienten Meisters fand rauschen den Beifall.

Se. Majestät der Kdnig, Allerhö{chswelcher bereits im Be sibe von 50 Actien der Gesellschaft zur Beförderung der Sei denzucht in Bayern sind, haben durch Abnahnie. der noch übri gen 60 Actien einen neuen hochherzigen Beweis gegeben, wit sehr es in Allerhöchstihrer landesvärerlichen Absicht liege, dei Seidenbau zum Wohle des Vaterlandes hdheren Aufschwung zu geben.

Sir Robert Peel hat diesen Mittag unsere Stadt wied verlassen. (Nach einigen Blättern hatte Sir Robert die Ehre, Sr. Majestät dem Könige durch den Englischen Gesandten, Lord Ersfkine, vorgestellt zu werden.)

In Tübingen verstarb am 24. Oktober Dr. Steudel, Pro fessor der Theologie, erster Superintendent des evangelischen Seminars, im 5%sten Lebensjahre.

Karlsruhe, 24. Okt. (Allg. Ztg.) Das Gerücht von einer bevorstehenden Einberufung der Stände in Bezug aus

© nach, hôchften Orts noch nichts beschlossen

‘twoisten, vermehren sich täglich.

jährliches Einkommen

‘die Pairs gewählt werden.

“Aufsehen in 5c

‘und sich außerdem

on hieriber, dem Vernehmen seyn soll. Jenes Ge- rúcht scheint daher wenigstens cine von Viclen getheiîte Erwar- tung und cinen Wunsch anzudeuten, der jeßt, da nicht der Nordseite des Landes rúcft, sondern auch in der Schweiz Entwürfe von Basel bis gegen den Splügen hin (vielleicht bis Tussis) besprochen werden, wohl nicht mehr für unzeitig oder voreilig zu halten seyn möchte. 5

S Panien.

Madréd, 17. Okt. Wie es heißt, wird heute Abend ein Supplement der Hof-Zeitung erscheinen und cinen Bericht des Generals Espartero enthalten. Gut unterræhtete Personen wollen jedoch wissen, daß dieser Bericht ohne alles Interesse sey, indem der Ober - Befehlshaber sich darauf beschränke, die Stellungen des Feindes anzugeben, und dann sehr uimnskändlich die Details eines Gefechts beschreibe, in welchem er 60 Gefan- gene gemacht. Die Spannung zwischen Espartero und Lorenzo währt noch immer fort, und die Usltra-Léiberalen behaupten, der General Orag werde an der Stelle des Grafen von Luchana das Kommando erhalten, Man hält dies jedoch nicht für wahrscheinlich, da so- wohl die Königin als die Minister den Oberbefehlshaber un- terstúken.

Die Wahlen in Valladolid sind günstig Partei ausgefallen. Die Hiesigen zweiten Listen beginnen.

Cid a oa 20 E E e Bewegungen Oraa's iveiß man hier noch immer nichts. Von Don Carlos glaubt man, er werde sich nach Aragonien wenden. E

Die KarlistiscZen Streifcorps, welche unsere Provinz ver- Gestern hielten sie die von Ma- drid fommende Dost an, \pannten die Maulthiere ab und lie- ßen den Wagen auf der Landstraße stehen.

Barcelona, 13. Okt. Gestern verbreitete sich das Ge- rúcht, es würden in der Nacht Unruhen stattfinden, weshalb eine große Anzahl von Einwohnern die Stadt verließ und ent- weder in der Umgegend oder auf den Schiffen Zuflucht suchte. Die Nacht verging jedoch ganz ruhig. :

Die Wahlen werden jest in allen Distrikten fortgeseßt und sind bald beendigt. S

g für die gemäßigte Wahlen werden am

Portugal In einem von der Times mitgetheilten Schreiben aus Lissabon vom 17. Oktober heißt es: „Das unglückliche Un- ternehmen, die Charte von 1826 mit den Waffen in der Hand wiederherzustellen, hat die Deputirten in große Leidenschaftlich- keit verseßt, Die durch die wahnsinnige Aufregung des Volks, welche wieder durch die Klubs in Lissabon und Porto unterhal- ten wrd, noch mehr angefacht worden ist. Diese Klubs wün- schen die Einführung der Constitution von 1829 ohne die ge- ringste Modification. Viele einflußreiche Personen sind der Meinung, daß ohne jenes unglückliche Ereigniß die Mitglieder der ersten Kammer auf Lebenszeit ernannt und die Pairswúrde höchs wahrscheinlich erblich gemacht worden seyn würde. Here Midosi hat in den Cortes darauf angetragen, daß diese obere oder zweite Kammer nur aus Personen bestehen \olle. welche Oas Sab e Rd en bestimmtes besáßen. Die dreifache Zahl der itglieder Dee zweiten Kammer oll von dem Volke ernaune und aus diesen drei Listen sollen dann von der Krone Die Dauer der Kammer soll auf neun Jahre fettgeseßt und ein Drittheil ihrer Mitglieder alle drei Jahre erneuert werden ; dieselben Personen kdnnen wicder gewählt werden. Am vorigen Sonnabend is der Visconde da Ban- deira, begleiter von dem Brigade-General Visconde de Bis, Schwager des Visconde Palmella, den Obersten Luna und Coste und dem Herrn Joze da Silva Passos, Civil-Fommissar der Nord- rovinzen, mir dem Dampfboote „„Porto“’ hier angekommen. hre Annäherung an die Hauptstadt wurde durch mehrere von dem "Arsenal c.-¿fiteigende Raketen verkündigt. Bei der dung wurde Ler Visconde von allen Offizieren der National- garde cmpfangez und mit laucen Vivas begrüßt. Hierauf be- aben sich meZrere dieser Bürger - Offiziere in voller Uni- ei auf diz Gallerie der Cortes, um der Diskussion über die Kammer beizuwohnen. Dies machte großes Kammer; der Baron Ribeira de Sabrozo er: hob sih und -rklärte, daß, wenn sie etwa die Abüicht hätten, durch ihre C*genwart die Meitglieder einzushúchtern und auf das Votum einzuwirken, ste wenigstens bei ihm ihren Zwect nicht erreichen yollten, denn er werde stimmen, wie er glaube, daß es dem Lande am zuträglichsten sey. Um cine qrößere Auf regung zu verhindern, forderte nun der Civil - Gouverneur von Lissabon, Soares Caldeira, dec sogenannte Lafayette Portugals, die Offiziere auf, sle mdchten ihm persdulicy den Gefallen er: zeigen und die Kammer verlaffen, da ißre Gegenwart große Aufregung veranlasse. Die Offiziere zogen s hierauf sogleich zurück, Der Visconde das Antas hat seineit Kollegen, den Visconde da Bandeira, nicht begleiten kdnnen, da er am Tage vor der Einschiffung bei cinem Se ven Pee ich am Arm und. Schenkel sehr beschädigt ha drei oder vier Vorderzähne ausgefallen hat, Einige Damen , welche von einem Balkon herab dies sahen, schrieen laut, allein der Visconde sprang sogleich auf und rief den Damen zu: 77 ¡Beruhigen Sie sich, meine \{dnen Damen, es ist nichts Man sagt, ex werde am näch- sien Sonntag héer eintreffen, bis wohin an cine Minister-Ver- änderung nicht zu denken ift. Uebermorgen it der Namens- e jungen Prinzen Dom Pedro de Ulcautara, bei welcher ’clegenheit im Ajuda - Palaft ein Lever gehalten werden und die Königin die üblichen Glückwünsche empfangen wird. Die Britische Vrigg „„Jane“/ aus Léverpool, von Porto mit Wein D en Waaren nach London bestänmt, is i ans V R von Porto gestrandet. Die Mann- múdlichen Arie größte Theil der Ladung sind durch die uner- dto e R DEL Offiziere und Mannschaften der im ünd „e Ea E / e&Chamäleon““ iden dei Offiz gerettet wor den. Die Kaufleute von Porto O gg eren ns Seeleuten ihren Dank dafür zu er- E Aba L E Allen jedoch dem Lieutenant Dradley, Be- G urs A hamaeleon 7 Vér dreimal mit Gefahr seines Pein Lootsen Beoue as SDrandung nach dem Wrack fuhr, als hartlichkeit und die Ga Fahrt wagen wollte. Durch leine Be- N ereinigten Anstrengungen der übrigen Schiffe Lang es, den werthvollsten €T heil der Ladun tiva 25,009 A n u, O Ge e oa, O D Mal, daß dieser tavfere Offi ier Aa E M E Vi V iva E Jad fúr ähnliche Zwecke sein Leben é G YLEN rettete ev die Mannschaft der

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L 6t, da n bloß auf Cin Hessen) die Ausführung näher zu einer Bahn |

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Brigg, ,Philippa / wofär ihm sowohl das Lloyds-Comité als die Admiraliräts-Kommissarien ihren Dank zu erkennen gaben, Auch im Jahre 1835 rettete er bei Brighton zehn Menschen aus ei nem Boote, das dem Untersinken nahe war.“

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E O Ae U Sea den Mandvern bei Wosnesensk eingeladen gewesenen hohen Herrschaften hat uns hier die seltene Erscheinung des Zusam- mentressens mehrerer Europäischer Prinzen, wie Ihrer Königl. Hoheiten der Prinzen Augnst und Adalbert von Preußen, Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Johann von Oesterreich, Sr. Hoheit des Herzogs Bernhard von Sachsen - Weimar u. A. verschasft, und die ausgezeichnete Aufnahme, - die denselben von Deiten des Großherrn zu Theil geworden, bekundet aufs neue den Wunsch Sr. Hoheit, sch je mehr und mehr den Fürsten Europa’s U O Se Kdnigl. Hoheit der Prinz August von Preußen am 2östen v. M., in Begleitung S des Herzogs Marimilian von Leuchtenberg und init einem zahlreichen Gefolge Preußischer und Bayerischer Offi- ziere von Odessa hier eingetrossen ist, werden Sie bereits aufanderem Wege erfahren haben. Weniger bekannt ijt Jhnen vielleicht, daß der Sultan beim Empfange Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Au- gust die bisher gegen fremde Prinzen beobachtete orientalische Stiquette, die fir den Besuchenden noch manches Zurückstoßende an sich hatte, gänzlich bei Seite gesest und eine außerordent- liche Zuvorkommenheit und Höflichkeit gegen den gedachten Prinzen, der schon durch seine Persdnlichkeit nothwendig einen vortheilhaften Eindruck auf die Türken hervorbringen muß beobachtet hat. Se. Königl. Hoheit sind im Hotel der Preu- bischen Gesandtschaft in Buyufkdere abgestiegen, wo Hdchstdie- selben von dem Unter-Staats-Secretair der auswärtigen Ange- legenheiten, der bis zur Rückkehr Reschid -Bey's von London diesem Ministerium provisorisch vorsteht, bewillklommnet wurden. Cinige Tage darauf erschienen auch die beiden Schwie- gersöhne des Großherru, Halil und Said Pascha, um den Prinzen zu begrüßen. Als der Großherr erfuhr, daß Se. Königl. Hoheit durch cine auf der stúrmishen Ueber- fahrt von Odessa hierher erhaltene leichte Verleßung behindert würden, sich ihm unverzüglich vorzustellen, ließ er sich durch seinen ersten Leibarzt nach dem Befinden des Prinzen erkundi- gen, indem er ihm zugleich die Hülfsleistungen desselben anbot. Die Vorstellung des Prinzen fand am 4ten im Serail von Beglerbeg statt, wobei der Sultan während der ziemlich lan- gen Unterredung seinen Ga den Lehnsessel Plas nehmen ließ, eine Auszeichnung, die bisher noch keinem anderen Prinzen zu Theil geworden war. An demselben Tage, wo der Prinz August sich dem Sultan vorstellte, trafen Se. Kaiserl Hoheit der Erzherzog Johann von Oesterreih und Se. Königl. ; von Preußen hier ein. Seit dieser Zeit beeifern sicl die beiden Schwie- gersdhne des Großherrn, sowohl diesen beiden Prinzen als dem Prin- zen August ihren Aufenthalt in der Türkischen Hauptstadt möglich angenehm zu machen. Zu Ehren des Erzherzogs haben bereits im Seraskariat und in der Kaserne von Skutari Truppen- Aufstellungen stattgefunden, und wie es heißt, werden noch ähn- liche ‘Paraden vor Sr. Kaiserl. Hoheit und Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Adalbert von Preußen abgehalten werden. Gestern waren die drei erwähnten Y rinzen, wie auch der am ten hier eingetroffene Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar mit seinem Sohne, dem Prinzen Wilhelin, ferner die Reprä- sentanten der fünf großen Mächte und mehrere andere Mitglie- der des diplomatischen Corps, auch einige Personen aus dem Gefolge der hohen Gäste, im Serail von Beglerbeg zur Groß- herrlichen Tafel geladen. Die beiden Schwiegersdhne des Sultans, der Groß-Wesir, so wie die übrigen Minister der Pforte, die an dem Gastmahle Theil nahmen, machten E E E Bag zuvorkfommendste und freundliche die Honneurs, und der Groß-Wesr und Halil-Pascha erwider- ten die von dem Erzherzoge Johann und dem Prinzen August ausgebrachten Toaste auf das Wohl des Großherrn, seiner bei- übrigen versammelten treue!

Die Rückkehr der zu

| Diener durch Trénksprüche auf das Wohl und die Eintracht der

| Hâuser oder durch ihre

Souveraine Europa's, die bei dem Mahle durch Prinzen ihrer ì : Botschafcrer und Gesandten reptásentirt wvirden, so wie auf das Wohl der versammelten Prinzen selbft, Der Großherr, der den hohen Gästen wiederholt seine Freude darúber ausdrûckte, ch in ihrer Mitte zu sehen, unterhielt sich einzeln mit jedem der anwesenden Prinzen und richtete auch einige freundliche Worte an die Botschafter Frankreichs und Englands, so wie an die Gesandten Oesterreichs und Preu- ßens. Am Schlusse des Festes ließ der Sultan seinen júngsten Sohn, ein sehr liebes, wohl aus)ehendes Kind von etwa zwei S as Gesellschafts: Zimmer bringen, und indem erv dasselbe mit dem Ausdrucke qrdßter Zärtlichkeit liebfoste, naÿm er ihm selbs das Fes ab, um solchergestalt die hohen Gäste auf

Europäische Weise zu begrüßen.

B Lilies wird von (hrem Korrespondenten in Kon- stantinopel unterm 30, September Folgendes gemeldet: „Am 24sten d. M. brachen zwei sehr {dne Tärkische Regimenter, 70,0 Mann stark, von Sèutari nah Kurdistan auf. Vor ih- rem Abmarsch stellten sie sich auf dem Hofe der Kaserne auf Und wurden von dem Seriasker Said Pascha gemustert. Hier- auf schlossen sie ein Viereck um die Ofiziere, die sich in cinem Halbkreise aufgestellt harten, in dessen Mitte der Seriasker und an dessen Enden die Priester standen. Leatere lasen die Marsch- Gebete, welche von den Soldaten mit Amen beantwortet wurden. Nach Beendigung dieser Ceremonie traten beide Regimenter in der fedhlichssen Stimmung ihren Marsch an, und Niemand würde geglaubt haben, daß sie eine Reise von 290 Meilen vor sich hätten. Vor einigen Tagen hatte ich das Glúck, einige von dei Odalisfen des Sultans zu sehen. Sie saßen in so hohen Kutschen, daß man sich ciner Leiter bedienen muß, um hinein- zufommen. Die Damen t1varen sehr reich gekleidet, aber so verschleiert, daß ih ihre Züge nur unvollkommen erkennen konnte, doch schienen sie mir außerordentlich schöôn Ie Die Wachen hielten mich indeß in zu großer Entfernung, um genau sehen zu können. Die sehr reich verzierten Kutschen wurden von Rindern gezogen, die ein sonderbares Geschirr hat- ten und mit kleinen Spiegeln bedeckt waren. Die gestern hier angekommenen Pariser Zeitungen sind voll von absurden Artikeln über die Bestimmung der Ottomanischen Flotte, die niemals die Absicht gehabt hat, nach Tunis zu gehen, wie jene Blätter behaupten. Der Sultan gab dem Contre- Admiral Roussin die bestimmtesten Versicherungen hierüber und befahl, um jeden Zweifel in dieser Beziehung zu heben, dem Kapu- dan-Pascha, mit der Flotte nach Konantinopel zurückzukehren.““

auf einem ihm zur Seite stehen- |

Hoheit der Prinz Adalberc { Höchstdieselben die

Griechenland

ie Wiener Zeitung giebt na dem Griechischen Cou- rier vom 15. September folgende nähere Beschreibung der Au- dienz, in welcher der Oesterreichische Gesandte dem Könige don Griechenland den Stephans - Orden überreicht hat: Vergan- genen Mittwoch hatte der Kaiserl, Oesterreichische Gesandte Prokesch Ritter von Often, die Ehre, Sr. Majestät ‘dem Kd- nige in feierliher Audienz die Insignien des Königl. Ordens des heiligen Stephan, des ältesten uno angesehensten der Oesters reichischen Haus- O U überreichen. Der Oesterreichische Gesandte begab sich zu diesem Zwecke in voller Galla nach Hofe begleitet von dem Legations: Secretair Freiherrn von Testa und dem Legations-Commis Edlen von Kleinmayrn, und wurde von Sr.Maj. im Thron-Saale, in Gegenwart des Ministers des Königl, Hauses, aller hohen Hof-Chargen, Adjutanten und Ordonnanz-Öf- fiziere empfangen. Als “Herr v. Prokesh Sr. Majestät sich näherte, richtete er an Höchstdieselben folgende Worte: Se. Majestät mein Kaiser und Herr haben mir den Auftrag ertheilt, Ew. Majestät die Insignien des Ordens des heiligen Stephans zu überreichen. Es soll dies zur Erwiderung des Königl. Or- dens seyn, womit Ew. Majestät meinen Kaiser und Herrn zu s{chmücken geruhten; es soll diese Erwiderung aber den innig sten Wunsch an den Tag legen für Ew. Majestät, für Fhres Thrones und Reiches Heil und Wohlfahrt, einen Wunsch, den die nachbarlichen Verhältnisse, die hohe Achtung fr Ew. Y ta: jestät Königl. Haus, die Verwandtschaft endlich als einen na- turlichen hinstellen und der Hand in Hand geht mit demjenigen des immer steigenden Glanzes, Sie, Und dex gehcilig- ten Unabhängigkeit Jhres Thrones. “Nehmen Ew, _Ma- jestät aus meiner Hand also gnádia# diese Jnsignien und môgen fie ein Band des Vertrauens seyn, zweier tugendhafter Monarchen und zweier befreundeter Reiche ivürdig!//// Mit den leßten Worten zugleich wendete sich der Kaiserl. Gesandte zu seinem Legations-Secretair, der auf silbernem Teller die In- signien hielt, und diese nehmend, übergab erx sle in die Hände Sr. Majestät. Mit der Sr. Majestät eigenen Anmuth beant- worteten Höchstdieselben die Rede des Herrn von Profecsch, indem sie ihn versicherten, wie sehr diese Aufmerksamkeit fúr Höôchstihre Person, und dieser neue Beweis der freundschaftlichen und aufrichtigen Theilnahme Sr. Maj. des Kaisers und Königs für das Wohl des Griechischen Thrones und Volkes Hdchstie mit Rührunz erfülle; wie nichts Zhrem Herzen näher liege,

j als allen Mächten, und namentli Oesterreich, einer benachbar- | ten und verwandten Macht,

V zu beweisen, mit welcher festen Zu- versicht Höchstdieselben vertrauen in die Freundschaft und in das Wohlwollen Aller, sowohl gegen Jhre Königliche Person, als gegen das Griechishe Volk dessen Unabhängigfleit, die Grundlage jedes Fortschrittes , die Vorsehung als ein heiliges Pfand in Hdchstißre Hände gelegt habe; wie insbesondere Insignien dieses erhabenen und ausgezeich-

aus der Hand eines Ministers

neten Ordens mit Vergnügen 7 nehmen, dessen Liebe zu Griechenland, durch \o viele Thats sachen bewiesen, Höchstdenselben und allen Griechen bes kannt sey. Nach dieser glänzenden und feierlichen Ce- remonie hatte die Oesterreichische Gesandtschaft die Ehre, Jhrer Majestät der Königin die Hand zu füssen Herr von Profesch richtete auch an unsere junge und reizende Königin mehrere den Umständen angemessene Worte mit eben \o viel Ehrfurcht als Rührung, und Jhre Majestät beantwortet: dieselben auf das gnädigste , voll Königlicher Würde und Feinheit des Geistes it

| Ausdruck und voll der Auszeichnung, die der Vertreter cines

großen Hofes verdient, An demselben Tage emvfingen Se. Majestät der Kdnig den Kaiserlichen Gesandten, Ritter Pro- fesch von Osten, in besonderer Audienz und geruhten, ¿hm das H is Hdchstihres Königlichen Ordens des Erldsers zu ver- C i

Aa ten

Wir entlehnen aus dem in der Allgem. Zeitung abge- drucken Bruchitück aus Semilasso's Tagebuch des für den Vice- König bekanntlich schr eingenommenen Verfassers (des Färsen Pâckler von Muskau) Unterredung mit Ali:-Pascha. „Es fi ein jo großes Ding um einen Herrscher über Millionen, díe von seinem Winke abhängen, daß ich nie cinem solchen ohne eine gewisse innere Bewegung nahe, um wie viel mehr dann, wenn er zugleich ein so großer Mann is| als Mohammedé Ali. Jch hoffe, man wird es mir daher Dank wissen, und auch keine thörichte Eitelkeit darin suchen, wenn ich diesen etre sten Besuch bei Mohammed- Ali ausführlich deschreibe, wobet ich freilih gezwungen bin, neben dem Großen auch vom Klei nein zu sprechen, nämlich von mir. Seine Hoheit empfing mich in einem unteren Saale des Palastes, der mit einer chrcrbieti- gen Menge seiner Hof- und Staatsdiener angefállt war. Crt als ich dur diese hindur{zedrungen, sah ich den Vice-König, von den Uebrigen getrennt, auf der Estrade vor seiner Otto- mane stehen, nur Artim-:Bei, den Dragoman, an sciner Seite. Meine Ueberraschung war groß denn nach der in Alerxan- drien befindlichen Büste und einigen Portraits, die man fir ähnlich ausgab, hatte ih mir einen streng, ja hart ausf\ehenden Mann im orientalischen Schmucée gedacht, mit Zügen, die, wie ih an der Vüste bemerkt, auffallend an Cromwell's Bilder erinnerten. Statt dessen stand, in einen \chlich- ten braunen Pelz gekleidet, mit dessen weißem Besaz der ehrwürdige Bart von gleicher Farbe seltsam zusammenslos, den einfachen Fes, ohne Shawl und Edelsteine, auf dem Haupte, keine Ringe an den Fingern, noch, wie im Orient gewöhulich, cinen kostbaren Rosenkranz in der Hand (die übrigens fo {én geformt ist, daß eine Dame se beneiden fônnte), Haltend, cin kleiner, freundlicher Greis vor mir, dessen frâftige, wohlpropor: tionirte Gestalt nur durch eine fast kokett zu nennende Frische und Reinlichkeit geschmückt war, dessen Gesichtszüge ebenso viel ruhige Würde als wohlwollende Gutmnüthigkeit aussprachen, und der, obgleich seine funkelnden Adleraugen micl) durch: und durch zu schauen schienen, doch durch die Grazie seines Lächelns und die Leutseligkeit seines Benehmens mir nur unwilikúrliche Zus neigung und nicht die mindeste Scheu einfldßte. Auch hatte ich später hundertfache Gelegenheit, zu sehen, wie angebetet die; ser Fúrst von Allen is, die ihn umgeben, wie zutraulich und ungenirt sie ihm nahen, und mit welcher feinen Delikatesse und Nuancirung er selbt sie behandelt, wozu man noch bemerke muß, daß kein Herrscher leichter zugänglich seyn und weniger Präcautionen für seine Sicherheit nehmen kann als. Mokam- med-Ali, der sich täglich jedem Versuch unbesorgt preisgiebt, den ein Fanatiker auf sein Leben zun richten beabsichtigen könnte. Wie möchte er dies wagen, wenn er der Tyrann wäre, den alberne Unwissenheit und bdsartige Absichtlichkeit in Europa so háufig aus ihm machen wollen? Nach der ersen Be- grißung seßte sich der Vice - Kdnig und winkte auch mir,