1837 / 304 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Schuldige is, ob der Verklagte oder die Ankläger.“ Der General Brossard befindet sich gegenwärtig in Karthagena, um sich daseibst, wie sein Sohn behauptet, von den Strapazen sei- nes anderthalbjährigen Aufenthaltes in Afrika zu erholen.

Tine heute hier A R telegraphische Depesche aus i

Bayonne vom 2ásten um 1!%, Uhr Nachmittags lautet also: „Von Huerta del Rey hat Espartero seinen Marsch úber Espeja auf Ontaria fortgesest, wo er am Löten stand, nachdem er sich eincs, von Don Carlos aufgegebenen, bedeutenden Getraide- Vorraths bemächtigt hatte. Lebterer zog sich eiligst auf Quin- tanar de la Sierra zurück.“

Der Phare de Bayonne vom 2isten meldet die Ein- nahme von Guetaria und Urnieta durch die Christinos ín fol- gender Weise: „Wir erhalten so eben ein Schreiben aus San Sebastian vom 21sten, in welchem von einer Expedition die

Rede ist, die am Morgen dieses Tages gegen Guetaria statt- |

gefunden hat. 1200 Mann waren in der Nacht zuvor auf zwei DampfbdLten in San Sebastian eingeschifft worden, und den. Nachrichten zufolge, die man am Zisten Abends erhielt, hatten diese Truppen sich ohne Schwertstreich Guetaria?s be- mächtigt. Das feste Schloß dieser Stadt is bekanntlich stets in den Händen der Christinos gewesen. Gleichzeitig mit dieser Expedition wurde auch ein Angriff auf Urnieta gemacht, der eben so gut gelang, und durch den man die Karlisten hinderte, der Stadt-Guetaria zu Hülfe zu kommen.‘ Ein in Bayonne erscheinendes Karlistisches Blatt macht die Französische Regie- rung darauf aufmerksam, daß die Engländer eine starke Cita- delle bei Puyo errichteten, und daß sie aus den kleinen, am Meere gelegenen Forts allmälig die Spanischen Soldaten ent- fernten, um sie durch Englische Marine-Truppen zu ersetzen.

Das Journal des Debats bemerkt über die Spanischen Angelegenheiten Folgendes: „Der Krieg in Spanien if fort- während fruchtbar an unvorhergesehenen Ereignissen. Seit drei Tagen meldetèn die Briefe aus Burgos ein Vorrúcken der Karlistischen Armee nah dem Duero und sogar nah dem Sü- den dieses Flusses, in der Richtung von Valladolid und Ma- drid, und nun will umgekehrt wieder ein Theil dieser Armee, Und vielleicht Don Carlos mit ihm, in der Gegend von Haro über den Ebro zurücgchen. Haro liegt auf dem rechten Üfer des Ebro, unterhalb Miranda, und 10 Stunden südwestlich von Vittoria. Sobald es in dem Conseil des Don Carlos be- {lossen war, daß ein Theil der Armee nach Navarra zurück- kehren sollte, ein Plan, der, wie man sich leicht denken kann, sehr geheim gehalten wurde, wurden zwei Divisionen nach dem Duero detaschirt, als ob man die Absicht hätte, diesen Fluß zu überschreiten; die eine marschirte nach Osma, die an- dere nah Aranda, um die Aufmerksamkeit Espartero’s zu thei- len. Zu gleicher Zeit verbreitete der Karlistische Generalstab die Nachricht, daß Don Carlos zum drittenmale auf Ma- drid marschiren würde. Espartero, durch diese Demonstra- tionen beunruhigt, verließ seine Kantonnirungen in Lerma und Covarrubias, um bei Zeiten Peñaranda zu erreichen, von wo er im Stande war, den Uebergang über den Duero zu verhindern. Bald aber sah cer seinen Jrrthum ein, und erfuhr, daß das Gros der Karlistishen Armee in Quintanar de la Sierra geblieben war. Er trat nun sogleih den Rückmarsch dahin an, aber die verlorene Zeit war von den Karlisten benußt worden. Die zehn zur Rückkehr nach Navarra bestimmten Ba- taillone hatten bereits Santo Domingo de la Calzada hinter sich, und langten ohne irgend ein Hinderniß am Ebro an. Uebrigens ward auch Espartero bei Huerta del Rey aufgehal- ten, wo er am lten gegen den Theil der Karlistischen Armee fämpfen mußte, der in den Gebirgen von Soria zurückgeblieben war. Espartero scheint nun tiefer in die Gebirge eingedrungen zu seyn, um den Feind zu verfolgen. Es ist sehr zu wünschen, daß er diese Gelegenheit benußen möge, um die daselbst von dem Feinde gebildeten Depots und Magazine zu zerstören. Jn- deß verhehlen wir uns nicht, daß diese Aufgabe schwierig ist, da das Land sehr unzugänglich nnd der größte Theil der Be- völkerung karlistisch gesinnt ijt.“

Or oßbeitanien Und Jl a nd.

London, 27. Oft. Jn der nächstfolgenden Woche werden Jhre Majestät die Königin und der Hof von Brighton in dem neuen Palaste im St. James-Park eintreffen. Wie man hört, wird die Königin drei Wochen in der Hauptstadt verweilcn und dann das Weihnachtéfest im Windsor-Schlosse zubringen. Die Prinzessin Auguste von Sachsen, welche am 22|ken d. von einer Reise nach der Insel Wight und nah Portsmouth in Brigh- ton anlangte, wird, so lange wie der Hof, sich dort aufhalten.

Vorgestern früh landete die Herzogin von Cambridge mit ihren Kindern und Gefolge in Dover; Ihre Königlichen Ho- heiten wurden vom Herzoge empfangen, der sie schon seit cini- gen Tagen in Dover erwartete. Sie kamen noch an demselben D N an.

ie heutige Hof-Zeitung enthält die Anzeige, daß die Hoftrauer für Jhre verewigte Geitkat die Königin der Nie- E vom Wten d. bis zum 19. November getragen wer- en soll.

Die Königin soll den Wunsch ausgesprochen haben, daß bei dem bevorstehenden Feste in Guildhall alle Damen in Bri- tische Fabrikate gekleidet erscheinen möchten. Zu einem Unter- stüßkungs-Fonds, der für die Familien von Lootsen, die kürzlich bei Shorcham ertranken, gesawmelt wird, hat Jhre Majestät 30 Pfund E,

Guildhall, in welchem die Königin am 9. November von dem Lord-Mayor und den Sheriffs bewirthet werden wird, ist ein Gebäude, in welchem, seitdem im Jahre 150i von Sir John Shaw daran eine Küche erbaut worden is, alle größeren feierlichen Gastmahle gehalten worden sind. Sein Raum reicht aus, 7000 Personen aufzunehmen; die Halle ist 152 Fuß lang, 50 Fuß breit, 55 Fuß hoch und ihre Mauern d Fuß dick. Das dem Prinzen- Regenten und den fremden Monarchen im Juni 1814 gegebene Gastmahl war so luxurids, wie es bei Geld und Geschicklichkeit nur möglich ist; es wurde auf Servicen, deren Werth sich auf mehr als 200,000 Pfd. belief, servirt, und die Kosten des Gastmahls betrugen 25,000 Pfd. Siebzig Jahre sind verflossen, seitdem ein Kdnig von England den Lord- Ma- De mit seiner Gegenwart beehrt hat, auch is die

erschiedenheit der Kosten der drei leßten Königlichen Gast- mahle bemerkenéwerth. Im Jahre 1727 speiste ors IL, mit seiner Gemahlin bei dem Lord : Mayor, und die Kosten des Gastmahls betrugen 4889 Pfd. 4 Sh. Jm Jahre 1761 wur- den Georg Ul, seine Gemahlin und die Mitglieder der Kdö- niglichen Familie von dem Lord - Mayor bewirt t, Und: dre Kosten betrugen 6898 Pfd. 5 Sh. 4P., während ich die Kosten des Bankets, welchem Georg IV., damals Prinz-Regent, und die fremden Monarchen beiwohnten, auf 25,000 Pfd. beliefen. Bei jeder dieser Gelegenheiten wurde angeblich die größte Sparsamkeit beobachtet, und man ist neugierig, zu sehen, wie

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| hoch die Kosten des bevorstehenden Gasimahles sich belaufen werden.

| Wie es heißt, wird Dr. Clarke, der Arzt der Königin, zum | Baronet erhoben werden. N j Herr Thomas Sutton Willimot, der während einiger Zeit { Britischer Vice-Konsul in Lima war, ist zum Konsul in Puer- to-Cabello, und Herr John Frank Close zum Konsul in Cha- rente ernannt worden.

Lord und Lady de Walden werden mit dem nächsten ‘Packet- chiffe aus Lissabon hier erwartet.

In diesem Jahre ist der 12, November zur Einsammlung des Entschädigungs - Fonds für O’'Connell oder der sogenannten O'’Connellschen Rente festgeseßt worden.

Das Königliche Gestüt Wilhelm's 1V., dessen beabsichtig- ter Verkauf zu so manchen ärgerlichen Diskussionen in den öf: fentlichen Blättern Veranlassung gegeben hat, ist vorgestern wirklich versteigert worden. Die 8 Pferde, welche es enthielt, haben, nah der Morning Chronicle, die Summe von 15,692 Guineen eingebracht; davon kamen 9508 Guineen auf Zucht-Stuten, 147i auf männliche Füllen, 1112 auf weibliche Füllen und 3341 auf Hengste und zwei Halbblut-Füllen. Der höchste Preis, nämlich 1550 Guineen , wurde für den „„Colo- nel‘“/ bezahlt, ein Pferd, welches der verstorbene König für 4000 Guineen gekgquft hatte. Der „„Actäon“/, der 1000 Guincen gekostet hatte, wurde von dem Baron von Malbahn für 920 Guineen erstanden. Eben derselbe kaufte auch noch die Stuten, die, eben so, wie der „¡Actáon‘/, dem Courier zufolge, zur Veredelung der Zucht in Westpreußen bestimmt seyn sollen. Die Zahl der verkauften Zucht-Stuten belief sih auf 43, die der Füllen auf 31 und die der Beschäler auf 15. Die meisten Pferde wurden in frem- dem Auftrage angekauft und gehen zum Theil nah Deutschland, Frankreich, Spanien und Rußland. Es ist bekanntlich sehr viel darüber geschrieben und gesprochen worden, namentlich von Sei- ten Sir Francis Burdett's, ob es in nationaler Hinsicht ange- messen sey, dieses Gestüt zu verkaufen, und man bemühte sich sehr, die Regierung zur Beibehaltung desselben zu bewcgen. Von Seiten der ministeriellen Blätter wurde darauf entgegnet, daß die Vollstreker des Testaments Wilhelms 1. keine andere Wahl hatten, als das Gestüt zu verkaufen, und eben diese Blätter finden es am weisesten, daß die Minister die dffentliche Verstei- erung als Mittel gewählt. Ein Korrespondent der Morning Chronicle aus Yorkshire äußert sich über diese Angelegenheit folgendermaßen: „Jch trage kein Bedenken, zu erklären, daß es nicht nur fein Verlust, sondern sogar ein Nutzen für die Nation seyn würde, wenn morgen des Tages jedwedes Renn- pferd-Gestüt des Königreichs nach dem Auslande ginge. Nichts ist lâcherlicher als die Behauptung, als ob unsere Pferdezucht zu allen nüblichen Zwecken gänzlih von unseren Rennpferd- Gestüten abhinge. Jch will zugeben, daß unsere jevige beste Pferde- Race ihre Vorzüglichkeit einer Beimischung von dem besten einheimischen und fremden Geblút verdankt; aber unser heutiges Rennpferd ist ein ganz anderes Thier als das Renn- pferd früherer Zeiten; es ist ganz allein aus sogenannten fashio- nablem Blut gezogen, ohne Rücksicht auf Gestalt, Substanz und Kraft. Die Folge davon ist, daß neunzehn unter zwan- zig bloßes Unkraut sind’, die man zu keinem núblichen Zweck brauchen und die man, wenn es Einem nur um Schnelligkeit im Wettlauf zu thun ist, haufenweise zu 20 Pfund das Stück zu kaufen befommen kann. Glaubt man etwa, daß unsere großen Pferdezüchter in Yorkshire oder anderwärts zu dem neueren Rennpferde ihre Zuflucht nehmen, um Thiere von der Art, wie man fie täglih in London sicht, zu erzielen? Keines- weges. Nicht ein cinziges Pferd in unserer Kavallerie stammt von einem Rennpferde her. Was sell denn also der Lärm des alten Herrn (Sir F. Burdett's) um seine kfulmina bell, Keines unserer herr- lichen Kutschenpferde ist von Rennpferden erzeugt, auch nicht eines unter zwanzig unserer Jagdpferde, das nennenswerth wäre. Die Wettrennenwuth hat das Vollblutpferd fast zu je- dem anderen Zweck untauglich gemacht, da hier die Hauptzwecke nur Schnelligkeit und frähes Ankoramen am Ziele sind, woge- gen die wichtigen Erfordernisse der Gestalt, des Knochenbaucs der Zug- und Trag- Kraft und der Ausdauer ganz außer Acht gelassen werden. Kann man sich also über die Verschlechterung der Zucht wundern? Auch die neuere Sitte, zwei- bis dreijährige Su den schwersten Anstrengungen auszusetzen, che noch ihre

ehnen die gehörige Festigkeit erlangt haben, macht die Thiere zu Schanden. Was das Königliche Gestüt zu Hampton-Court anbelangt, so wüßte ih nicht, daß dasselbe, wie {dn es auch ist, irgend wie zum Nußen der Umgegend oder der Narion überhaupt gedient hätte, denn es war ausschließlich für die Wettrennen bestimmt; Georg IV., dessen Vorliebe für dieses Vergnügen ihn bewog, einige Zuchtpferde vom besten Geblüt zu diesem Zweck aen, hatte dasselbe begründet.“/ Die heutige Morning Chronicle selbst fügt diesen Bemerkungen noch hinzu: „Das Resultat der Versteigerung des Gestüts von Hampton - Court liefert einen überzeugenden Beweis fúr die Richtigkeit unserer Angaben in Bezug auf die Geschichte und Entstehung desselben, so wie für die Abgeschmacktheit der Be- hauptung, daß es als ein National Ahffdut anzusehen scy und als solches von der Regierung der Königin beibehalten zu werden verdiene; denn betrachtet man den Ertrag des öffentli- chen Verkaufs, so ergiebt sich, wie wir schon gesagt hatten, daß unter den sämmtlichen Zuchtstuten nur wenige von bedeutendem Werth befindlih waren. „Nanine Scandal“/, „Fleur de Lis“/ und „Osfar“’ waren die einzigen Stuten, die über 400 Pfd. eine jede einbrachten, während bei Sir Mark Wood's Verkauf eine Stute mit 1500 Guineen bezahlt wurde. Sechs andere von den Königlichen Zucht-Stuten wurden nur mit einem Preise dritter Klasse bezahlt, und alle übrigen konnten nur zu den niedrigsten Preisen angebracht werden, ein unwiderleglicher Beweis von dem geringen Werth des Gestüts, da die Konkurrenz bei einem Pferde-Verkauf noch nie so groß war und der Auctions-Kom- missarius seine Lunge und Beredtsamkeit mehr als jemals an- strengte. Die jungen Pferde wurden sämmtlich mit sehr mäßi- gen Preisen bezahlt. Die Hengste „Colonel“/ und „Actäon“/ gingen zu einem ziemlich guten Marktpreise weg; doch muß man bedenken, daß der „Colonel‘/ damals, wie Georg IV. ihn für 40009 Guinecen kauste, ein Renupferd erster Klasse war; er hat indeß als Beschäler, obgleich er einige der s{hönsten Stuten des Königreichs dete, noch kein Rennpferd von hohem Werthe produzirt. Was es mit den beiden Arabern zu sagen hat, die der verstorbene König von dem Jmam von Muskat zum Ge- schenk erhielt, und von denen so viel Aufhebens gemacht wor- den, das wird man am besten daraus erschen, daß sie zu einem Preise eines Englischen Hengites fünfter bis sechster Klasse, zu 105 und 150 Guineen, für auswärtige Märkte angekauft wor- den sind.“

Aus dem leßten Monats-Berichte in der leßten Hof- Ze i-

tung erhelet, daß die Aussichten für die Bank von England

-

lichen Sicherheiten um 1,300,000 Pfd., welche durch die Abbe zahlung der Amerikanischen Garantie - Noten veranlaßt wurd;

wobei die Bank in dem lesten Monate wenig Wechsel diskoy

tirt hat, da der Zinsfuß tief unter dem von ihr angenomme Tarif stand. Dadurch wird der Vortheil der Bank natürli vermindert, und die Direktoren werden sih um andere Sicher heiten bemühen müssen, bei denen der Vortheil gewisser ist. Die Nachrichten aus Lancashire sind höchst beunruhigend,

die Folgen der Nord - Amerikanischen Krise und der verminde! 4

ten Nachfrage nah Manufaktur - Waaren hatten eincn Noth?

sich fortwährend vortheillzaft gestalten, indem die Barren wWicder um eine halbe Million vermehrt sind und die Circulation inf mäßigen Gränzen gehalten ist. Ein auffallender Zug in diesen! Berichte ist die Verminderung der im Besiß der Bank befind; /

Bevölkerung besien.

enwärtigen Verhältnissen des Landes aber müssen die Männer regieren, welche das Vertrauen der großen Masse der liberalen l Wo nicht, so wird eine Verschwörung oder cine ÎJnsurrection sie ans Ruder bringen, und wenn sie st es auch nicht wollten. Was uns betrifst, so is es uns pr gleichgültig, welche Partei die Oberhand hat, wenn die gierung stark ist und den Feind wirksam zu bekämpfen ver- Es würde aber ein vergeblicher und gefährlicher Versuch

on Seiten Christinens seyn, wenn sie auf einem so baufälli- gen Throne, wie der Spanische es jeßt ist, die Rolle Ludwig Mhilipp's spielen wollte.“ i Z Der Globe kann nicht. begreifen, warum Espartero die pon seinen Truppen über die Karlisten errungenen Vortheile icht verfolgen wolle, und das genannte Blatt fürchtet, daß o

stand hervorgerufen, der noch leinesweges beendet ist. Mange keine Aussicht guf Beendigung des Krieges seyn möchte,

fönnen; diese Herren haben hierauf jenem Blatte folgende | nd ] R Mom 17. September hier angekommen.

„Da dic am Mittwoch in der „Times“ enthaltenen Angaben ch och voll von Berichten über die unrichtig waren, so haben mehrere Freunde uns den Naih erthei

Schreiben zugesandt:

t

eine genaue Daïstelluna ven unseren Verhältuissen zu entwerfen, un da wir nicht glauben köunen, daß Sie uus absichilich haben beleid} gen oder das Publifum irre führen wollen , so hoffen wir, Sie wet den derselben cineu cben fo bervorstehendeun Plaß geben, wie der früheren Artikel. Als wir unsere Jablungen ciuslcllten, betrugen uy sere Verpflichtungen 1,126.26 Pfd., wie cs auch in der Versammlun unserer Gläubiger angegeben wurde, ungesähr eben so viel, wie ge wöhnlich um diese Jahreszeit. für Geld in unseren Händen, der Rest für Vorschlisse anf Waarer

die aus England, China, Juadien un andercu Orten uach den Brf Für unsere cigene Rechnun}

einigten Staaten ausgeführt worden.

ist nichts dabei, auc haben wir scit dem Beginn unseres Geschäft

niemals Waaren für etzere Rechnung bezogen: die von uns accey tirten Wechsel! waren daber für Rechnung Anderer, welche di selben shuidig waren und noch schuldig sind, so- weit sie unke zahlt blieben. Die Angabe Jhres Korrespondenten , - daß vo! unseren Verpflichtungen niemals 2 Shilling 6 Pence vom Pfun! bezahlt wurden, if falsch, denn cs sind bereits nahe an 400 000 Pfun! oder mehr als 6 Sbilling 8 Pence pro Pfund von der ganzen Sumu übersandt word!n, die von den Einsendern ausdrücklich dazu bestimm sind, ihre Berpflichtungen zu deen; und wir wissen, daß in Ameri! Anstalten zur baldigeu Zahlung ciner anderen großen Summe getrof werden. Wirglauben, es if für alle Juteressenten von Wichtigkeit, daß un sere Verpflichtungen in einer binreichenden Zeit so viel wie möglich reduzir werden, ¿he wir cine Dividende zahlen, deun wir können natürlich um s mehr Prozente zabien, je geringer der Betrag unserer Verbindlich fei ten isf. Jun der Versammlung unserer Kreditoren am 12. Funi bj ben wir dargethan, daß unser überschlissiges Kapital mehr ais 425,00 Pfd. betrage. Wir haben jet unsere Rechnungen gemacht, die cine! bedeutend größeren Ueberschuß ergeben. Auch befestigen unsere lesztey Nachrichten uns in dem Glauben, daß wir im Stande scyn werden Jedermann voll auszubezablen, und daß dennoch cine beträchtlich umme für uns übrig bleiben wird. Wir baben die Ehre n. s. 1. T. Wiggin und Comp.“ Der Courier bemerkt hierzu: „Ob sich die Herren Wiggii

und Compagnie nicht zu sanguinischen Hoffnungen hingeben, wollen wîr nicht zu entscheiden wagen. Jedenfalls ist es klar, daß sie seit ihrem Fallissement über !4 Summen erhalten haben, und alle Gutunterrichtete glauben daß die Angelegenheiten dieses Hauses, so wie aller andere! Häuser, die ihre Zahlungen eingestellt haben, sich viel besser ge stalten werden, als man erwartete. Es ist nicht leicht zu sagen, ob diejenigen hier in England, die in den leßten zwei Jah ren hauptsächlich in den Amerikanischen Handel verwickä waren, oder ihre Korrespondenten, größere Nachlässigkeit und Unwissenheit gezeigt haben. Die Einen wie die Andere! ließen sich in Verpflichtungen ein, die ihr Kapital sieben- bi zehnmal überstiegen, und das cinzige Wunderbare hierbei is

nicht, daß die Maschine sprang, sondern daß die Explosion nicht

heftiger und zerstdrender gewesen ist. Bei dem allgemeinen Darniederliegen des Kredits in Amerika und bei den {were Koften, mit denen bei dem Fallen des Wechsel - Courses Geld: sendungen nach Europa verknüpft waren, hat es den Amerika nischen Häusern, die den Englischen etwas schuldig waren, di größten Schwierigkeiten verursacht, diesseit des Meeres Zahlun gen zu leisten; und wenn wir erwägen, auf welche Weise si

durch die Unvorsichtigkeit und Nachlässigkeit der Englischen F

Hôäuser in die Verpflichtungen verwickelt wurden, unter dene sie jeßt leiden, so muß man in der That eingestehen , daß si cine Entschlossenheit gezeigt haben, ihre Verpflichtungen, es koste was es wolle, zu erfüllen, die ihnen die größte Ehre macht, Dies Benehmen der großen Amerikanischen Kaufleute ist un so ehrenwerther, als sie bei dem Versuch, die Zahlung ihre! Schulden zu umgehen, von cinem nicht unbeträchtlichen Theil der Amerikanischen Presse und wahrscheinlih durch die Majo rität in den meisten legislativen Versammlungen der einzelne! Staaten würden unterstüßt worden seyn; allein sie haben folcht niedrige Auskunfts-Mittel verschmäht.“

Das Schiff „William and Ann“/, das leßte der in det nördlichen Meeren zurückgebliebenen Wallfischfänger , welche ir diesem Jahre ausgegangen waren, ist vorgestern auf der Rhed! von Leith angelangt, ohne irgend cin Individuum von seine! Mannschaft verloren zu haben; es war erst am 2ten d. aus dem Eise entkommen.

Zur Beförderung des großen Zwecks der Dampfschifffaßr! M

nach Ostindien Úber das Rothe Meer läßt die Ostindische Com pagnie gegenwärtig mehrere Schisse erster Klasse in den neuct Docks in Süd - Wales mit dortigen Kohlen für die Depots in Mocha und Bombay beladen.

Nach einem Gerüchte an der Börse wollte die Portugals sische Regierung das Aeußerste versuchen, um die Dezember Dividende zu bezahlen.

In Bezug auf die Spanischen Wahlen sagt die Mor S

ning Chronicle: „Was man auch über den Sieg der g mäßigten Partei bei den Wahlen in Spanien sagen mag, fürchten wir doch, daß aus Moderados kein Ministerium wird gebildet werden können, das si einige Zeit M halten oder Uv ruhen zu verhindern im Stande wäre. Alle hervorragende! Männer dieser Partei sind beim Volke zu verhaßt, und obglei sie sih herabgelassen haben, den Eid auf die Verfassung zu l sten, so kann es doch nicht fehlen, daß, wenn sie am Rud! sind, der Argwohn der exaltirten Partei wach bleiben muß. Bei dem Zustande, in welhem Spanien sich befindet, kann keit Ministerium sich halten, das gegen den Willen der Exaltado? oder der alten liberalen Partei gebildet ist. Die Anwesen heit oder der deutlich ausgesprochene Wille der Armee kd nen zwar diese Partei auf eine Zeit lang vom Rud! fern halten, aber zuleßt wird sie doch immer siegen. Wäre eine regelmäßige Regierung begründet und dat Eigenthum gesichert, dann könnten wohl die Moderados ni! Frankreihs Hülfe über ihre Nebenbuhler siegen; unter den g“

Weniger als 40 000 Pfd hiervon wq

der ihnen s{uldiged

" suchungen gegen die Deutsche. Gränze

wiede.

Die Times hatte behauptet, daß die Herren Wiggin uns die Königin Christine ihm das Kommando über ihre Ar- Compagnie, cines der hiesigen Amerikanischen Handelshäuser \

die ihre Zahlungen eingestellt, niht 2 Shillinge 6 Pence jedes Pfund Sterling ihrer Verbindlichkeiten würden zahle ichten von Demarara vom

1ee lasse. y Das Paketboot von den Leewards- Inseln is mit Nach- ) 28. August, Barbadoes vom 6. Jamaika vom 11. September und St. Thomas Die Zeitungen sind 4 Verheerungen des Orfans auf den verschiedenen Jnseln. Jn St. Bartholomeo war die Stadt verwüstet, das Regierungshaus und drei Viertheile der Häuser aren eingestärzt, und die noch stehen gebliebenen mehr oder weniger beschädigt und mehrere unbewohnbar geworden. Auf dem Lande hatten wenige Häuser gelitten, aber fa aile Bäume Waren entwurzelt. _Auf St. Martin’'s waren die Felder der- Maßen verwüstet, daß für das künftige Jahr keine Aussicht auf Eine Aerndte war. Alle Negerwohnungen lagen zu Boden. Handelsbriefe aus St. John's vom 24. September und fu Halifax vom 3, Oktober melden, daß die Aerndte, vor Allem die Kartoffel - Aerndte, in allen Distrikten nördlich von St. Lawrence überaus günstig ausgefallen war. Die Fonds der Pyrenäijhen Halbinsel und Süd - Amerika's, die in Folge ees Gerüchte gesunken waren, haben ih wieder ge- ben. h Briefe aus Oahu, einer der Sandwich - Inseln, melden, daß daselbst große Aufregung herrsche, indem die Eingebornen die Englische Flagge dffentlich verbrannt haben. N Das Paketschiff „„Mediator“/, das in Poresmouth aus New S angekommen ist, enthält keinen Bericht von \pä- terem Batum, als die bereits mit den leßten Schiffen erhalte- nen, denn es hatte New-York gleichfalls schon am 2ten verlas- f: Doch bestätigt es die bereits erhaltenen beruhigenden achrichten. A

M Micedeblande,

Aus dem Haag, 27. Okt. Gestern wurde in feierli- chem Zuge, nach der vorher im Programm angeordneten Weise, die irdische Hülle der verewigten Königin von hier in die Fa- miliengruft zu Delft gebracht. Der Leichenwagen, mit acht Pferden bespannt, trug den prachtvoll verzierten Sarg, auf wel- fat die Königl. Krone und die Insignien des Louisen- und

eptember,

Katharinen-Ordens lagen. Die Königl, Familic, der gesammte Hofstaat und die in der Residenz anwesenden Beamten bildeten den Zug, dem das Volk in großen Massen folgte. Gleich nach- dem derselbe durch das mit Trauer-Emblemen versehene Stadt- Mor gezogen war, folgten noch viele Leidtragende bis nach elft, wo die dortige Munizipalität und die Schutterei den Leichenzug empfingen. Der Sarg wurde dort feierlich in die Königl. Gruft gesenkt, worauf der König und die Prinzen die Stadt wieder verließen und hierher zurückkehrten. Der Sarg ward dann durch den Staats - Secretair Baron van Dom mit dem Reichssiegel versiegelt. Ein Gottesdienst in der Kirche zu Delft beendigte die Feierlichkeit, bei welcher Alles in dec besten Ordnung ablief. Es waren gestern gerade ahtzchn Jahre verflossen, daß ebenfalls in Delft die feierliche Veisezung der verwittweten Herzogin von Braunschweig - Lüneburg, einer Schwester un)ers Königs, stattgefunden hat. E ie erste Kammer der Generalstaaten hat die von der zwei- ten Kammer votirte Adresse gleichfalls angenommen und in ih- rer ‘gestrigen Sißbung die Anzeige erhalten, daß der König die- selbe am nächsten Freitag A werde.

Vega

Brüssel, 26. Okt. Die Komnission, welcher der Gese6-Vor- {lag wegen des verlangten Kredits von 19 Mill, die durch Veraus- E el von Schaßscheinen gedeckt werden sollen, überwiesen wurde, at folgende nähere Angaben von den Ministern der Finanzen und der öffentlichen Arbeiten erhalten: Der Nominalwerth der An- leihe von 39 Millionen a dem Schabe eine Effektiv-Summe von 27,264,163 Fr. 74 Ct. verschafft, welche bis zum 6. Ofkto- ber, wie folgt, verausgabt worden sind: 10,000,000 Fr. zur Einlósung der am 1. Mai 1834 ausgegebenen Schabscheine ; 1,490,000 Fe. zur Einldsung der am 26. September i835 ausgegebenen chaßscheine; 1,000,000 Fr. für die übrige in dem Abschluß der lesten Anleihe fesigesezte Summe ; 374,163 Fr. 74 Ce. fär die bei den Eisenbahnen ge- -Machten L aven: 4,900,294 Fr. 43 Ct. für die Pfla- slerung der Wege, für welche dem Minister der öffentlichen Ar- Veiten durch das Geses vom 18. Juni 1836 ein Kredit von 6 das was zu gleichem Zwecke noch zur Verfügung seht. Der Mi- nister der dffentlichen Arbeiten ‘hat E O der Kredit von 10 Millionen zu den Arbeiten und Anschaffungen bis Ende Mai künftigen Jahres hinreichen würde; hinsichtlich des Ueber- schusses könne er noch nichts Genaues angeben, da die Unter- E N D N nicht gemacht ( O a en verschiedenen fertigen Sectionen die Summe der Ausgaben die N der Ober-Ingenieure Simons und de Ridder nie überschritten.

illionen E worden; 1,499,705 Fr. 57 Cts. für

worden seyen; aber bisher

Deutschläns

} Altona, 29, Okt. (Alt. Merk.) Das gestrige zwiefac And esfest der Geburt Jhrer Majestät unserer De gn und der verehrten Prinzessin Karoline, Königliche Hoheit E um Mittag mit einer Königlichen Salve von dem Wachts "ise ,¡Elbe‘‘ begrüßt wurde, ist in dem hiesigen Museum von M Gesellschaft der Mitglieder desselben mit einem gro- ben Mittagsmahle gefeiert worden, wobei Se. Excellenz, der Geheime-Konferenz-Rath und Ober-Präsident, Graf von Blú- cher- Altona, die Trinksprüche auf das Wohl beider Königlichen ‘Personen, so wie demnächst auf die fernere Erhaltung des theuersten Landesvaters und des gesammten Königl. Hauses aus- O in welche die Anwesenden mit Jubel einstimmcten. ene wurde zur Feier des“ Festes in dem gedrängt vollen Schauspielhause eine neueinstudirte große Oper aufgeführt.

Leipzig, 29. Okt. (Magdeb. Ztg.) Der chemalige Be- vollmächtigte der Eisenbahn - Compagnie, Kaufmann enner, welchen das hiesige Stadtgericht, weil er sih dringend verdäch- tig gemacht, Schulden halber ausgetreten zu seyn, mit Steck- briefen verfolgt hatte, is gestern hier eingebraht worden. Wie es heißt, hat er sih freiwillig stellen wollen. Ob er von dem auf ihm ruhenden Verdachte, auf eine mehr als leichtsinnige Weise in neuerer Zeit bedeutende Schulden kontrahirt zu haben, E zu reinigen vermdgen wird, müssen wir dahingestellt seyn assen.

Die Leipz. Allg. Ztg. sagt in Bezug auf die freiwillige Rückkehr des Herrn Tenner: „Schon Le S ort taa die öffentlich ausgesprochene Versicherung des Direktoriums, daz das Interesse der Compagnie auf keine Weise verleßt wor- den ist, doc) hat dasselbe, um auch den Ungläubigsten zu beruhi- gen, den Ausicchuß der Gesellschaft veranlaßt, die Kasse und die Bücher einer sorgfältigen Prüfung zu unterwerfen, was durch cine Deputation desselben bereits geschehen ist, und es hat sich daraus ergeben, daß Alles in größter Ordnung sich befindet, worüber ohne Zweifel in diesen Tagen eine dffentliche Erklärung zu erivartèn [teht : i

_… Augsburg, 28. Okt. Se. Königl. Hoheit der Erbprinz Wilhelm von Oranien traf gestern Mittag, über Innsbruck aus „talien kommend, hier ein und nahm sein Absteige - Quartier im Gasthofe zu den drei Mohren. Der Prinz, der von dem General Bagellaar und dem Baron Förstner von Dambenoy begleitet ist, besichtigte gestern und heute die Merkwürdigkeiten unsever Stadt und wollte heute Nachmittag die Rückreise nach dein Haag úber Würzburg und Frankfurt a. M. antreten.

Stuttgart, 27. Okt, Hier is folgende Verordnung er- schienen :

Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Württemberg, Fn Erwägung, daß noch manche Helfers- und Pfarrstellen der evangeli- schen Landeskirche sehr gering besoldet sind, daß aber das Wohl der Kirche für jede solche Stelle ein zum staudesmäßigen Unterhalte ei- nes Geistiichen hinreichendes Einkommen fordert, verordnen und ver- fügen Wir, nah Vernehmung der evangelischen Svuoede und nach Anhörung Unseres Geheimen Rathes, wie folgt : §. 1. Bei evange- lischen Hclfers- und Pfarrstellen, deren jährliches Einkommen nicht den Betrag von scchshundert Gulden erreicht , ist in dem jedesmali- gen Erledigungsfalle der Stelle vor der Wiederbescßung dersclben wegen Ergänzung dieses Betrages Vorkchr zu treffen. §. 2. Bei der Berechnung des Einfommens fommt die jeder Helfers- oder Pfarrstelle gebührende Amts- Wohnung oder der dafür ausge- seßte Hauszins uicht in Anschlag. Die unter dem Einfommen be- griffenen Naturalien werden nach den in dem Sportel - Gescßze vom 23. Jfini 1827 Art. 37 festgeseßten Preisen, und die unständigen Ein- nahmen vach dem Durchschnitte der leßten neun Jahre berechnet. §. 3. Zur Ergänzung eines den in §. 1 bestimmten Betrag uicht er- reichenden Einkommens is bei denjenigeu Helfers- und Pfarrstellen, welche mit dei Besoldungs - Verbesserungs - Fonds der evangelischen Kirche in Verbindung stehen, die erforderliche Summe als bleibende Zulage auf diesen Fonds anzuweisen. Bei deu mit dem Besoldungs- Berbesserungs- Fonds uicht in Verbindung stehenden Stellen sind hier- für dicjenigen Mittel in Auwendung zu bringen, welche die beséchen- den Grundsäße des Kirchen - Rechts nach Maßgabe der besonderen iUlmstände des einzelnen Falles an die Hand geben. §. 4. Wenn bei einzelnen Patronat - Stellen die Wiederbeseßung ohne Beeinträch- tigung anderer firchlichhen Zwecke nicht so lange ausgeseyt werden

fann, bis die Erhöhung des Einkommens auf den Betrag von sechs- bundert Guiden bewirkt ist, #\o fann dieselbe ausnahmsweise auch früher alsdann zugelasscn werden, wenn das Einkommen einer sol: hen Patronatstelle wenigstens die Summe von fünfhundert Gulden, ieben freier Wohnung oder cinem cntsprehenden Hauszinse dafür, errciht. Unfer Ministerium des Junern und des Kirchen - und Schulwesens is mit der Vollzichung diescr Verordnung beauftragt. Stuttgart, den 18. Oftober 1837. Wilhelm.“

Karlsruhe, 20, Okt. Der Bau einer Bildergallerie in der Nähe des seither dazu bestimmt gewesenen Gebäudes in un- serer Residenz, wozu die Stände die von der Regierung ver- langten 125,009 Fl. auf dem leßten Landtage verwilligt haben, hat bereits begonnen und schreitet rasch vorwärts. Die Leitung des Baues is unserem Baurath Hübsch übertragen, dessen seitherige Leistungen im Fache der Baukunst ein neucs Meisterwerk er- warten lassen.

Mannheim, 25. Okt. Ein durch das heutige Journal bekannt gemachter Ministerial-Erlaß, die Mannheim-Darmstäd- ter Eisenbahn betreffend , hat nicht geringe Sensation bei den Unterzeichnern der Actien Und noch mehr bei denen, welche {hon Käufe gemacht haben, erregt. Die Regierung hat nämlich er- klárt: daß sie nicht geneigt sey, zu diesem Unternehmen Konzes- sionen zu ertheilen, weswegen die schon unterzeichneten Actien nie Gegenstand des Handels werden können.

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Prag, 29. Okt, (Pr. Ztg.) Am 23sten d. M. verstarb hier der Feldmarschall- Lieutenant und Divisionair, Wilhelm Freiherr von Mengen, an: einer langen und schmerzlichen Krank- heit, Ausgezeichnet durch militairische Talente und glänzende Tapferkeit , Me er von frühester Jugend seine Dienste dem Kaiserhause gewidmet, und seinen in der Oesterreichischen Armee ohnehin chrenvoll bekannten Namen dem der vielen Tapferen angereiht, welche in den verhängnißvollen Kriegsjahren sich un- vergänglichen Nachruhm durch treue Ergebenheit, festes Aus- harren und ungebeugten Muth erwarben. Schon als Ritt- meister im Mt 1X95 mit dem Marien - Theresien- Orden ge- ziert, und mehrmals wegen Auszeichnung vor dem Feinde be- sdrdect, erkämpfte er sh in den Jahren 1809, 1813 und 1814 neue Ansprüche auf die Anerkennung seines Souverains und die Hochachtung seiner Kriegsgefährten, welche ihm auch in den eingetretenen friedlichen Verhältnissen auf seiner Laufbahn in den höheren Graden, und endlich zu seiner Ruhestatt treue Begleiter blieben.

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Zürich, 24. Oft. Auf Veranstaltung der Zäricherischen Handels-Kammer hatte sich gestern eine Konferenz hier versam- melt, um die auch für die Schweiz hochwichtige Frage der Eisen- bahnen vorläufig zu berathen. Es fanden sich mehrere Nota- bilitäten aus den Kantonen Zürich, Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau und Graubündten ein. Einige an St. Gallen gerichtete Einladungen waren höflich abgelehnt worden. Der Konferenz wohnten als Experten die Ober-Ingenieure Negrelli und Sulzber- ger bei. Herr Alt-Bürgermeister von Muralt, der die Versamm- lung leitete, machte in der Eröf\nungs-Rede darauf aufmerksam, welches Erskaunen noch vor nicht gar langer Zeit die Erscheinung des ersten Dampfboots auf einem Schweizer See erregt hatte, während gegenwärtig alle größeren Seen nun von solchen zum Nußen der Bevölkerung und der Unternehmer befahren werden.

Auf ähnliche Weise werde es hoffentlih auch mit den Eisenbah- nen gehen. Die Schwetz, ihrer industriellen Bedeutung gemäß, könne unmöglich ohne größte Gefahr hinter den Bestrebungen der übrigen Völker des Kontinents zurückbleiben. Diese Grund- ansicht wurde allgemein getheilt. Auch kam man sehr bald darüber überein, vorest eine Eisenbahn von Zürich nach Basel ins Werk zu schen. Die anwesenden Gravbúndtner , welche ihre Fortseßung nah Chur vorzüglich im Auge hatten, überzeug- ten sich doch bald, daß vorerst mit jener Strecke der Anfang zu machen sey. Die Abgeordneten aus dem Aargau erkannten die Wichtigkeit der Sache ebenfalls, und ließen nur den Wunsch von partiellep Abänderungen des Zuges durchblien. Auch die anwesenden Stadtbürger von Basel zeigten große Theil- nahme, und nur der Repräsentant aus Basel- Landschast schien die Sache wegen des Passes über den Hauenstein, der Zölle und Weggelder, nicht so günstig anzusehen machte in- dessen auch für seinen Kanton Hoffnung des Gelingens. Bei immer steigendem Interesse der Anwesenden wurden noch am nämlichen Tage mee einleitende Beschlússe ge- faßt: 1) die Bahnstrecke von Basel nah Zürich soll vorläufig beantragt werden; 2) wurde ein Comité von 17 Mitgliedern erwählt, um die nöthigen Einleitungen zur Bildung einer Actien-“ Gesellschaft zu treffen. Als Kapital werden 10 Millionen Fran- zösische Franken angenommen und 20,000 Actien ausgegeben, von je 100 Fünffranken-Thalern. 3) Sobald 5000 Actien un- terzeichnet sind, tritt die Gesellschaft zu definitiver Konstituirung zujammen. Da das Unternehmen vielfachen Anklang findet, so ist allerdings die Hoffnung, daß es zu Stande kommen werde, nun ihrer Verwirklichung näher gebracht worden. Und es fönnte nun doch der Süden (Mailänder-Venetianer Eisenbahn) mit dem Norden (Basel, Straßburg, Frankfurt) auf dem kür- zesten Wege durch die Schweiz verbunden werden.

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Madrid, 18. Oft. Die Hof - Zeitung enthält nach- stehende Depesche des Generals Espartero, die aus dem Haupt- quartier Ontario del Pinar vom 15. Oktober datirt ist: „Excellenz! Jn meiner gestrigen Depesche habe ih Sie mir dem glorreichen Kampfe in Huerta del Rey bekannt gemacht und zugleih die völlige Zerstreuung der feindlichen Jnfanterie und Kavallerie gemeldet. Jch war heute unentschlossen, E ih mich wenden sollte, um den Feind zu erreichen. a ich wußte, daß er völlig demoralisirt sey, so beschloß ich, nach Ontaria zu gehen, wo ih Don Carlos zu finder glaubte, der, durch Flüchtlinge von dem Ausgange des gestrigen Trefsens unterrichtet, in aller Eile geflohen und die ganze Nacht bis Quintanar del Orden marschirt war. Heute hat er Anordnungen getroffen, um seine zerstreuten Truppen zu sammeln und ist deshalb mit einigen Truppen nach dem Gallego hin aufgebrochen. Die in San Leonardo befind- lichen Karlisten sind in der Nacht durch Aldea und ohne Auf- enthalt bis Velvierta, eine Legua von Quintanar, marschirt. Bei dem Durchmarsche durch Espeja habe ich 560 Fanegas Waizen und 250 Fanegas Gerste, die der Feind bei seiner Flucht zurückgelassen hatte, in Beschlag genommen. Morgen werde ich die Verfolgung des Feindes fortseßen und Ew. Excellenz die Resultate unserer Operationen mittheilen. Die Vortheile , welche an jenem Tage durch die tapfere Armee, die alle Mühseligkeiten dieses Feldzuges mit Enthusiasmus trägt, errungen worden sind, betrachte ih als ein sicheres Vorzeichen des endlichen Erfolgs der Waffen der Königin.“

In der gestrigen Sibung der Cortes trug Herr Calatrava darauf an, zur Votirung des Budgets außerordentliche Sigun- en zu halten; da sich jedoch mehrere Deputirte dagegen erho- en, daß man einen so wichtigen Gegenstand in solcher Eile abmachen wolle, so nahm Herr Calatrava seinen Antrag zurü. Der Korrespondent des Morning Herald schreibt aus Vera: „Die Aufmerksamkeit der Karlisten ist wiederum auf Bilbao gerichtet, nicht um diese Stadt zu belagern, sondern um sie so zu blokiren, daß ihre Garnison niht zur Hülfe von ‘Portugalete und Balmaseda, welche beide Pláte die Karlisten anzugreifen gedenken, marschiren kann. Eine große Quantität Kugeln und Munition is bereits in Arciniego deponirt und das Hauptquartier des Kommandanten der Provinz von Biscaya nach Olaviaja verlegt worden. Die Karlisten treffen Anstalten, den Fluß zu sperren, und es sind Befehle erlassen worden, welche Jedem, der Bilbao betreten soilte, mit Todesstrafe drohen. Bil- bao ist in cinem beklagenswerthen Zustande, beinahe alle ange: sehenen Einwohner hatten die Stadt verlassen, und die Solda: ten waren die Herren darin.“

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Konstantinopel, 4. Ofr. (D. Cour.) Während der Sultan alles Mögliche aufbietet, seine fürstlichen Gäste, na- mentlih den Erzherzog Johann von Oesterreich und die beiden Prinzen von Preußen mit Aufmerksamkeit zu überhäufen, be- wegt sich im Jnnern der Pforte die Intrigue, und der Kampf der Anhänger des Alten mit denen der Reform is neu erwacht.

duschir Achmed Fethi Pascha kam von Odessa hierher mit der Hoffnung, das reiche Gouvernement Aidin zu erhalten, aber es scheint jeßt, als werde Namik-Pascha , welcher provisorisch diese Stelle bekleidet, dieselbe behalten. Der Sturz des Pertew Pascha hat den des Tahir-Pascha nach sich gezogen: nachdem er ein Paschalik und andere einträgliche Stellen verloren, hat er jeßt auch die Weisung erhalten, die Rechnungen der Admiralität zu ellen und zu übergeben. Die beiden Schwiegersdhne des Sultans sind entschieden gegen jede weitere Reform oder Nachahmung Frän- kischer Gebräuche, Sitten oder Taktik, und suchen Se. Hoheit für diese Ansicht zu gewinnen. Sie hoffen dadurch den Sul- tan wieder volkschümlicher zu machen. Nach den neuesten Berichten aus Persien stand der Schah mit seiner Armee noch immer in Damghan, da er wegen des ungeordneten Zustandes seiner Armee und des schlehten Wetters nicht weiter konnte, wenn er gleich früher versichert hatte, er werde die ganze Ost- küste des Kaspischen Meeres erobern. Es is Se, Majestät überdies durch cin höchst unangenehmes Ereigniß in Besorgniß geseßt worden. Die Oheime des Schahs, welche sich frü- her, mit den Waffen in der Hand, seiner Thronbesteigung widerseßten, aber von ihm, mit Englischer und Russischer Hülfe, besiegt und in eine Festung gesperrt wurden, sind von dort ent- kommen und haben sich auf Russisches Gebiet geflüchtet. Der edle Französische Arzt, Dr. Bulard, hat von der hiesigen Regierung den Leander's-Thurm eingeräumt bekommen, wo er ein Pest-Hospital errichtet.

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Berlin, 1. Nov. Jhre Königl. Hoheiten der Prinz Wil- helm (Bruder Sr. Majestät des Königs) und Gemahlin sind am 26sten v. M., Nachmittags gegen 3 Uhr, direkt von Máinz