1837 / 306 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

En E

liche, mit oder ohne Erlaubniß der Regierung ausgewanderte Bürger, die der neven Verfassung nicht innerhalb dreier Mo-

nat? den Eid leisten, aller Anf {ustig er'lärt.

Großbritanien und J rand.

London, 27. Okt. Das Unterhaus ‘ist jest mit Axbeitetn angefüllt, die das Junere desselben für die Eröffnung der neuen

Session einrihten Die Sige für die Mitglieder werden neu angestrichen und neu gepolstert; auch werden fünf neue Aus- (Sim ter in Bereitschaft geseht: U Die “Jrländische General - Association wird sich aufldsen, wenigstens hat D'Connell-(wie schon erwähnt). bereits. öffentlich den Wunsch ausgesprochen, daß dies geschehen möge, und-den Tag festgesest, an welchem er selbst kinen Antrag zu diesem Zwecke in der Versammlung machen will, und es leidet wohl kcitten Ziveifel/, daß dieset Antrag genehmigt. werden wird. Bekanntlich isk die Association von O'Connell zu ‘dem speziellen Zwecke gestiftet wotden , die: Einführung freier Gemeinde - Ver- fasfungéit ' unddie Abschaffung der Zehnten in ZJrland zu“ be- ivivfèn, Und és ist daher allerdings etwas ‘auffallend, daß er diesen Hebel: gerade jest aus. der Hand legem will,- wo- die Ar- beit, der die lesten Parlaments : Sessionen zum Schauplake dienten, von“ neuem ‘beginnen soll, “Jn Ermangelung anderer Erklärungen dieses Schrittes muß man sich indeß einstweilen -an denen gegnügen lassen, welche O’Connell selbst über sein- neuestes Vorhaben gegeben ‘hat. Sie finden sich in dem Briefe dessel- hen an den Secretäir der General- Association, Herrn French, in welchem er diesem anzeigt, daß er am 31ften d: M. näch Dublin . kommen und die Auflösung der Gesellschaft, - unter Entwicke- lung seiner Motive, beantragen werde. „Mittlerweile“, heißt es in jenem Schreiben , „bitte ich die Mitglieder - der-Gesell- schaft, diesé beidèn Thatsachen zu “erwägen: erstens; daß bis zur Zeit der gegenwärtigen Regierung nie eine Regierung in Jrland bestanden hat, welche - aufrichtig und fest entschlossen gewesen wäre, allén: Parteien gleihmäßige und unparteiische Gerechtig'eit zu Theil werden zu ‘lassen, und zweitens, daß bis zue Thronbesteigung Jhrer “jeßigen Majestät nie ein Sou- verain den Britischen Thron ‘eingenommen hat, - der gegen däs Vel von“ Arländ- aufrichtig freundliche Gesinnungen hegte. Es it“ freilich wahr, dáß Jrland noch niemals Vetrtrau‘en geschenkt har, dhe getäuscht worden zu seyn:---Doch bin ih noch nicht mitdoe, zu vertrauen Dieses Zütrauen wird beweisen, wie auf- richtig Und ‘hochherzig unser Wunsch" na Versdhnlich!eit ist. Sebren wir auch wiederum in unseren Hoffnungen getäuscht werden, #0 Vieibt uns do noch immer das Bewußtseyn, ein beiferes Sihicésal verdient zu haben, und wir werden ‘dann neurn Aub. finden, ‘uns “fernerhin nur auf unsere eigenen Anstrengungen zu vérlassen. - Sollte ‘unser jeßiges Vertrauen auf die Königin und ihre Minister wirklich getäuscht werden, so wird es uis dann in der That unmöglich seyn, ¡„Gerech-

tigkeit für Jrland““ von anderen ls unseren - eigenen constitu-

tionnellen und gesekmäßigen , aber zugleich unermüdlichen Bé- ‘strebungen zu erwarten. Índes giaube- mañ nicht, daß ich ‘abermals oeräuscht zu werden befürchte; ‘im Gegentheil sind meine Hoffnungen hochgespannt und meine Erwartungen fest begründet und entschieden. “Davon abex bin ich überzeugt, daß unjere Bereitwilligkeit, die Sache des Jrländischen Volkes der Firsotge ciner uns günstigen Regierung zu überlassen , nur dazu dienen fonn, jede ‘in Zukunft etwa nothwendige Agitation int ein solches. Licht zu stellen, daß ‘man allgemein die Ueberzeu- qug gêwinnt, sie sey von Uns nicht gesucht ,- sondern uns auf- gebrüngeh {Worden durch den Mangel an Züverlässigkeit Ande- rer, wie gerecht auch dem Anscheine nah“ ihre Ansprüche auf unser Vertkauen gewesen seyn mögen.

Den Behauptungen der Tory-Blätter, daß in Jrland jebt noch ‘even so viel Gräuel verúbt würden, wie jemals, stellt die Morning Chronitle mehrére Auszüge ‘aus den Reden ge- genüber, womit so eben die Quartal-Sessionen der- Jrländischen großen Juries, namentlich in Kilkenny, Limèérick, Longford und in der Königs-Grafschaft, von den Präsidenten derselben erd}- net worden sind, indem sie die Bemerkung hinzufügt, daß hoffent- lich nun nichts. méhr gegen die offenbate Weise von Jrlands Ruhe werde cingewandt werden können, da die Tories oft genug gesagt, die bedeutendsten Verbrechen, wie Ueberfälle, Aufruhr, Wegelagerung, Todtschlag Und dergleichen, kämen erstin den Quartai-Sessionen zur Untersuchung, Und nur das Verzeichniß der hier verhandelten Kriminalfälle könne daher als Mapstab für den Zustand des Landes dienen , nicht’ das der vot die gewöhnlichen Assisen ge- brachten Verbrechen. Jn der Grafschaft: Kilkenny erklärte: nun der Prásident dieser großen Jury -Session, Herr D'Gorman, der, wie die „Chronicle“ sagt, von dem Marquis von Westmeath und’'allen Tory- und Whig-Edelleuten dêr Grafschaft Westmeath, in welcher er früher den Vorsiß geführt, wegen seiner strengen Unparteilichkeit, mit der er stets seine richterlichen Pflichten er- füllt, allgemein gepriesen worden und der seine Stellung nicht etwa dem jeßigen Lord-Lieutenant von Jrland, Grafen Mulgrave, ver: dankt, er habe den Mitgliedern der großen Jury nur von neuem Glück zu wünschen zu der fortdauernden ausgezeichneten Ruhe in der Grafschaft Kilkenny, die hauptsächlich durch eine feste und milde Rechtspflege herbeigeführt worden sey. Herr Fellon, ebenfalls nicht von Lord Mulgrave ernannt, sagte in Bezug auf den Ju- stand“ dérgroßen katholischen Grafschaft Limerick, es müsse der Jury zu großer Genugthuung gereichen, daß sie diesmal nicht cinen einzigen Fall factidsen Tumults , wie sie noch vor kaum zwei Jahren, 149 an der Zahl, den größten Theil der Verbre- chen dieser Grafschaft ausgemacht, zu untersuchen haben werde, und daß das Landvolk fast ganz aufgehört habe, Steine als Angrisss-Waffên -zu-gebrauchen! Aehnlich lauteten die Berichte in Longford, wo unter 20 zu verhandelnden Fällen nur 9 als \hwerere: Verbrechen bezeichnet würden, und in der Königs- Grafschaft, wo ‘nur kleine Diebstähle vorgekommen sind. _Dás Schisf'„„Upton- Castle‘ ist, .mit Sir G: Gipps, dem neuen Gouverneur von Neu - Súd s; Wales, seiner Gattin und Gefolge am Bord, am Montage von Plymouth nach Sydney abgesegelt. Es’haben sich an zwanzig achtbare Kajüten : Passa- giere, ungefähr ben \o viel Passagiere niederer Klasse, die ‘ein jeder -etwa-3 =—A4609 Pfund Kapital: bei sih haben und dafür in Neu - Süd -Wäles Länd zu kaufen - beabsichtigen , und ungefähr J/verheirathete Paare und einzelné Jndividuen: aus der Hand- wer.er:7 Klasse, - auch einige Hirten und: Ackerbau « Tagéèldhner, mit: dieser rug i nadcly jener Kolonie eingeschift. t

Déx jehige: Portugiesische- Kriegs- Minister. -Sá da Ban- deira ist der Enkel eines Böôttchers zu Santärem; der ‘dadur zu großen?.Reichthümern gelangte: daßer zur Zeit der Ver- treibüng“ der Jesuiten aus“ Portugäl/: unter otnbal,„ ein Essig- faß in: der Auction: erstand, ¿wokin: die ‘Jesuiten: 'des Klosters Santarem ihre kostbarsten Sachen von Gold und Edelsteinen versteckt und únter die anderen Fässer“ inden Keller geworfen hatten, in: der Hoffnung, dasselbe wieder: zu erstehen. Mit die-

pràche eines Spaniers für ver-

* wurde o der“ Stämmbvater eines blühenden Geschlechts.

mouth stationirten Königlichen Paketschifse, welche für die Fahrt nah Westindien bestimmt sind, während der leßten 14 Tage mehrmals- Exkursionen gemacht haben, um ihre Mannschaft in _ der Bediénung des Geschüges zu üben. Der Befehl dazu soll

und in dem Golf von Mexiko neuerdings sehr starkbemannte

plundert werden. Die „„Eliza““, cin von Liverpool nach der Campeche - Bay bestimmtes Schif, ist unter dem Vorwande

gehabt. i

) Die Morning Chronicle meint, es scheine fast, als ob Espartero und Don Carlos Beide große Furcht vor einer Schlacht N und sich. daher im Zirkel herumjagten; in der guten Jahreszeit, als es noch nicht an Getraide gefehlt, - habe bei diesem Spiel Don Carlos den Vortheil auf seiner Seite gehabt; nun aber, wo das Herbstwetter die Wege schlecht mache und keine Lebensmittel mehr zu haben seyen, erscheine Espar- tero «als der Held, freilich als ein trauriger Held; übrigens müsse es der Sache der Königin schaden, daß in Burgos und Vittoria Aufregung und Noth herrsche; wogegen andererseits zwar wieder die Sache des Don Carlos in Catalonien ganz verloren und in Navarra sehr geschwächt sey; denn in -Cata- lonien könnten “die Karlistischen Anführer durchaus nicht unter sich einig werden und wollten dem General, der das Ganze dér Operation dort zu- leiten beauftragt worden, nicht gehorchen, von den Navarresen aber, die mit Don Carlos gezogen, seyen viele in Gefangenschaft gerathen, viele desertiret und nach Hause

hätten.

gestrigen Blatte der Sr. -Ztg.), die „Morning Post‘/ dagegen

Gre Politik.

en, was es durch den Besiß von Algier gewonnen hat. Bis jeßt

nicht die geringste Unannehnlichkeit verursacht. nun sieben Jahre lang im Besitz der Seeküste jenes Afrika, erlitten haben, so werden wir auch schwerlich etwas darunter leiden, wenn es. seine Eroberungen weiter im Jnnern ausdehnt. Es hat in der That ein Piraten - Nest, die Feinde ehrlicher Kaufleute, in einen civilisirten und freundlichen Hafen verwan- delr. Jeder Versuch, den unsocialen Nationalhaß zwischen den Engländern und Franzosen wieder zu erregen, wird hoffentlich eben so vergeblich seyn, als ex ruchlos ist. Da man aber sicht, daß-es nicht möglich ist, daheim einen Bürgerkrieg zu entzün-

Theils von

den, um sich an's Ruder zu verhelfen, so will man wahrschein- lich versuchen, ob man nicht einen auswärtigen Krieg entflam- men fkônne, um auf diese Weise zu seinem Zweck. zu gelangen.““ Hier cingelaufene Briefe aus Genua und Livorno mel- den, daß die Cholera in beiden Städten gänzlich aufgehört hat, und daß die Sanitäts - Kommissionen daselbst. von jeßt an wic- der reine Gesundheitspässe ertheilen.

Ned etlanunde

Aus dem Haag, 29, Okt. Einer Bekanntmachung des Königl. Ober-Kammerherrn zufolge, werden Jhre Königl. Ho- As die, Prinzessinnen von Oranien, Friedri der Nieder- ande und Albrecht von Preußen am Donnerstag den 2. No- vember im Kênigl. Palais die Condolations - Cour wegen des Ablebens Jhrer Majestät der Königin empfangen. Von dem Königl. Mänzmeister van der Kellen in Utrecht ist auf das Ableben Jhrer Majestät der Königin eine Denk- münze geprägt worden. Dieselbe zeigt auf der Vorderseite das trauernde Niederland, an einen Grabstein mit dem Namens- zuge der Königin gelehnt, mit der einen Hand einen Cypressen- Kranz darauf legend und mit dem anderen Arme eine mit Trauerblumen bekränzte Todten-Urne umfassend. Auf dem Rande steht die Umschrift: „Multis Flebilis Obüt“, Die Kehrseite zeigt in einem Kranze von 62 Sternen, welches die Anzahl der Le- bensjahre Jhrer Majestät war, folgende Inschrift: „Friderica Louisa Wilhelmina Regina Neerlandiae Nata Die XVII Novembris AMDCCLXXIV Mortua XII Octobris MDCCCXXXYIL,“

De (gi en.

Brüússel, 26. Oft. Jn der Sikung der Repräsentanten- Kammer vom 23, Oft. äußerte sich Herr Rodenbach bei der Verhanolung über den für die Eisenbahnen verlangten und nun bewilligten Kredit von 10 Mill. : ¡Die eben stattgefundenen De- batten haben gezeigt, daß die 6 Mill., welche bestimmt waren, den Provinzen zur Erbauung von Heerstraßen und Kanälen zu dienen, der Verwaltung der Eisenbahnen vorgeschossen worden sind. Jch bin ein großer Freund dieser {nellen Communication und habe sie von vorn herein unterstüßt und angerühmt. Aber ich bin nicht weniger der Meinung, daß der Minister der öffentlichen Bauten sie zu ausschließend begünstige, und dadurch zu wenig Auf-

merksamkeit auf die Kunststraßen wende, die für das Gedeihen

unserer Ackerbau- und Handels-Distrikte so sehr vonnôthen sind. Obwohl ich den Eifer und die erstaunliche Thätigkeit des Mi-

nisters Nothomb bewundere, so muß ich ihm doch erklären, daß,

seit er Minister geworden, beinahe gar nichts für die Land- straßen geschehen ist. -Umsonst wünscht mein Distrikt seit sechs Jahren etliche Lücken in seinem Straßen- System ausgefüllt zu sehen, obwohl diese Provinz wie die andern für eine Anleihe gestèmmt hat; die. Gemeinden ihrerseits zeigen sich zu großen Opfern bereitwillig, nur diè Regierung bleibt zurück.“

Die Rede des. General - Prokurators des Appellations : Gè- richts zu Brüssel welche derselbe bei der Eröffnung seiner Sißungen am 24, Oktober gehalten, enthält folgende statistische ngaben: Von’ der Anklage-Kammer sind 138 Fälle an die Assisen überwiesen worden. Außerdem sind aber noch eine An- zahl Fälle übrig, über welche erst bei den künftigen Assisen ent-

schieden werden soll, - Die Gesammtsumme der den zuständigen

| sem Funde kaufte der glúckliche Faßbinder große Güter und |

Der Devonport-Tel.egraph meldet, daß die in Fal- |

deshalb gegeben seyn, weil sich in den Westindischen Gewässern | 5 oder 1 auf 11,265 Einwohner, Nivelles 7

genommen worden, daß sie Mexikanisches Eigenthum am Bord |

zurückgekehrt, wo ihre Erzählungen großen Unmuth erregt | | nisse der langen und tofspieligen Berathungen in den __ Während der „Standard‘/, dem Anscheine nach in wohl- | meinender Absicht, der Französischen Regierung von weiteren | Eroberungsplänen in Afrika abrâih (s. den Art. London im | / gen | gen Meister werden. unumwunden in Frankreichs Occupation der Afrikanischen Küste | cine Beeinträchtigung der Britischen Interessen erblicët (\. Nr. | 302-der St. - Ztg. ), äußert sich- der ministerielle Courier hier- | über folgendermaßen: „Einige unserer Kollegen fühlen sich durcch | die Fortschritte der Franzosen in Afrika chon sehr beunruhigt. | Eifersucht und Mißtrauen gehören zu den beliebtesten Waffen | der Toriès; erst verdächtigen und dann verunglimpfen , das ist | Welche Vortheile Frankrei durch den Besiß von | Konstantine gewinnen kann, läßt sich wohl am besten aus dem \chlie- |

Und wenn wir dadurch nicht die mindeste Ungelegenheit |

Assisenhdfen vorgelegenen Verbrechen war im vorigen Jas 154, wovon auf die Assisen zu Brabant 84, auf dic des Hj negau 28, zu Antwerpen 42 kommen. vertheilt sich unter den verschiedenen Bezirken wie folgt: F Bezirke Brússel 59 oder 1 auf 4825 Einwohner, Antwer 27 oder 1 auf 6039 Einwohner, Löwen 19 oder 1 auf 7095 6 wohner, Mecheln 9 oder 1 auf 11,702 Einwohner, Turnh oder 1

18,768 Einwohner, Charleroi 9 oder 1 auf 19,090 Einw,

und bewaffnete Seeräuberschisfe gezeigt haben, welche unter der | ner, und Mons 7 oder 1 Anklage auf 30,935 Einwohner.

Flagge..von Texas-segeln, Sie. haben bereits mehrere Schisse | genommen und sie nah Matagorda und Galveston geschickt, wo sie bis zur Zahlung eines Lösegeldes zurückgehalten oder auch ausge- |

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 27. Okt. Se. Majestät der König ist

sriner Reise durch die südlichen Provinzen des Reiches glück zurückgekehrt und befindet sich jest auf dem nahen Schl Rosersberg, wohin auch Jhre Majestät die, Königin abgeg gen ist. Hier in der Residenz werden Se. Majestät erst | nächsten Mittwoch erwartet, Se. Königl. Hoheit der Kr prinz ist bereits vor einigen Tagen wieder von Upsala ein troffen, wo Hôchstderselbe mit seinem Königl. Vater zusamnj getroffen war. u

Der Kaiserl. Russische Gesandte am hiesigen Hofe, G Potocky , ist mit dem Dampfboote „Fürst Mentschikoff}““ h eingetroffen.

Die Sammlung von Naturalien und Afrikanischen Sel heiten des verstorbenen Professors Afzelius is auf Befehl. 6 Königl. Hoheit des Kronprinzen für die Universität Upsala | gekauft worden.

Nachdem die amtliche Nachricht cingegangen, daß in G wald die Cholera aufgehört habe, hat unsere Sanitäts - Ki mission bekannt gemacht, daß die aus Neu- Vorpomtnern f, menden Schisfe wieder ohne Weiteres zugelassen werden kön

Du t chckchM lad. Dresden, 26. Oft. (Hannov. Ztg.) Die End: Erz

schen Kammern über die Juden - Emancipation sind folgen 1) Unter großen Beschränkungen und nach Ueberwindung g ßer Hindernisse dürfen 20 bis 25 Juden in zünftigen Jun 2) Sie dürfen einige. unzänfcige werbe, zu deren Betreibung das Bürgerrecht als erforder angesehen wird, als das Lackiren, das Pettschaftstechen, | Buchhandel, die Steindruckerei u. s. w. betreiben. len weg: die Sporteln wegen Errichtung cines selbststän Haushalts; die wegen Verehelichung mit ciner inl schen Jüdin; die 10 Rthlr., welche bei jedem in den ausgebrochenen Feuer gezahlt wurden. 4) Aufenthalc eines Juden in Freiberg darf ihn nicht me Polizei - Diener begleiten. 5) In Leipzig und Dresden di ste sich Synagogen erbauen. 6) Erhalten sie cin angeka

ist derselbe ihm nur eineQuelle von Ausgaben und Beschwerden ge- | Haus in Lehn gereicht, dürfen dies jedoch binnen 10 Ja wesen und hat uns auch nicht ein Stäubchen Gold gekostet, | Frankreich ist | | Zeugnisses mehr. Vergleicht man diese Vortheile mit

nicht verkaufen. 7) Bedúrfen die, welche in den Bor'skà von Leipzig und Dresden wohnen wollen, keines ärztli

Nachtheilen des neuen Gesekes, so möchte wohl beides gs

einander aufgehen und die Lage der Juden sich weder vel

sert noch verschlimmert haben. Le ztg 1 Nov: Gestern,

liche Rektorats- Wechsel statt. Da in diesem Jahre (2%.

bruaï) die dritte Jubelfeier der Schmalkaldischen Artikel | Andenken der Reformatoren erneuert hatte, so war es dem hol Festtage ganz angemessen, daß die übliche lateinische Fest

welche in der Pauliner-Kirche, nach dem Schlusse des Got

Rektor, Professor Schilling, in einer lateinischen Rede die schichte seiner Amtsführung vor. den die Universität durh den Tod des Professors Therapie und der Arzneimittellehre, Dr. Wilhelm And! Haase, erlitten. Während seiner Rektoratsführung sind Studirende, 38 weniger als unter dem vorigen Rektor inskribirt worden. 287 sind abgegangen. ie Ges zahl der Studirenden belief sich nah dem Verzeichnisse im | ten Sommer-Semester auf 963, tat der sehs im vorigen Jahre von den vier Fakultäten} Studirenden aufgegebenen Preisfragen bekannt. Nachdem h| auf der neugewählte und Allerhöchst bestätigte Rektor, der: fessor des Sächsischen Rechts, Appellations - Rath Dr, Ferd. Steinacker, den Eid abgelegt und die Insignien des torats übernommen hatte, sprah er in einer lateinischen N über die Würde der Deutschen Universitäten, insbesondere | Hochschule Leipzig. i Herr Huber,

Die Zahl der Ankla!

). Es F

am Reformationsfeste, faß nach dem Gottesdienste, in der Aula der Universität der j

Men

auf

Ferner machte er das R

effen ' gedächten. Eine große Zahl von Bewohnern unserer Stadt ‘hatte sich im Gasthofe zum Deutschen Hause versammelt, im das neuvermählte Paar zu schen. z Frankfurt a. M., 31. Okt. Die heute erschienene Num- er unserer Jahrbücher énthält den Bericht über die Ver- handlungen der gesesgebenden Versammlung, die in München am 25. August d. J. abgeschlossene Münz-Convention und Ueber- infunft über die Scheidemünze betreffend. Folgendes ist der Fnhalt der Münz-Convention: „Die Königreiche Bapern und Württemberg, die Großherzogthü-

Äner Baden und Hessen, das Herzogthum Nassau und die freie Stadt

Fcaufkfurt, vou der Ansicht geleitet, dem in ihren Ländern sich immer cingender kuid gebenden Bedürfniß nach Münzen, welche zum Er- 1h der viertel und halben Kronenthaler dienen fönncn, so s{chuell als nögleich abzuhcifen, und dabei zur Ericichterung und Sicherung des zerfehrs, nach gemeinschafilich festgeseßten Prinzipien zu verfahren, jaben zu, dem Ende Bevollmächtigte ernannt, welche mit Rückficht uf die Bestimmung des Art. 14 des allgemeinen Zollvereins. Vertra- es uud auf das General-Konferenz-: Protokoll vom 6. September 1836 iber folgende Punkte Überciugckommen sjnd. Art, 1. Das für alle Süd- ind Norddeutschen Staaten des Zoll - Vereins beabsichtigte Ueber- infommen soll durch die gegenwärtige Couvention iu feiner Wrise rshwert oder entferut , sondern die jegige Müuz- Vereinbarung der züddeutschen Staaten so sehr als möglich annähcrad an das Mün;- vilem der Norddeutschen Staaten gebracht werden. Art. 11. Der u Süden des Zoll-Vereins bercits bestehende Hronenthaler- Fuß soll, edoch unter genauer Einhaltung des 24!-, Fl. Fußes, vou alen fon- rabiceuden Staaten als Münzfuß angenommen und bei den Aus- ünzungen dérzenigen Sorten, welche Gegenstand dieser Convention

Mind, in-deu Süddeutschen Zoll-Vereius-Staatcu zum Grunde gelegt

den. Art. Il]. Fn den: Süddeutschen Staaten des Zoil-Vercins cibt die Rechnung nah Gulden zu 60 Kremer uicht nur fortbe- ehe, soadern es sollen auch die Münzer in diesen Staateu der (iden: und Kreuzer-Rechnung gemäß asgeprägt werden. Arr. l V. {s Hauptmünzen für dice Süddeutschen Vereins - Staaten werden, örbehaltlich der Bestimmungen über die Ausprägung weiterer Theil- tüde des Guldens, angenommen: cin Guldenstlick zu 60 Kreuzer, ein aldes Guld-nstück zu 30 Kreuzer. Die Ausprägung gröberer Münz- orten bleibt der Vercinbarung mit den Norddeutschen Staaten des Joli- ereins vorbehalten. Art. V. Der Silbergebait der Haupimiluzen vird zu! 2/9 uud“der Kupfergehalt zu !/,„, des Gewichts angenom- n:n. Der Durchmesser wird für diz ganzen Guldenstücke auf 30 Mil: imetres, für die halben Guldenstücke auf 24 Millzmetres festgesegt. rt. VI. Der Avers der ganzen und haibeu Guldenstücte zeigt das Bildniß des Regenten des betrefseuden Staates, und bei der freien Stadt Franffurt das Wappen derselben, der Revers dagegen, uach inerlei Zeichnung, die Angabe des Werthes der Münze nebst der ahrzahl in einem Kranze von Eichenlaub. Der Rand i gerippt it glatten Stäbchen auf beiden Seiten. Art. VIl, Um die Liicken ¡ ersegen, welche im Geldverkehr durch die Devalvation und Außerceurs- zung der halben und viertel Kronenthalerentitanden sind, sellen so schleu- ig als inöglich ganze uud halbe Guldenstücke von allen Staaten dieses Ver- ns geprägt werden, Die fontrahirendeu Staaten machen sih daber érbindlich, bis zum 1. Januar-1839 eine Masse von wenigstens scchs tillionen Gulden im Ganzen und zwar davon vier M llionen in ulden- und zwei Millionen in halten Gudenstücfen nah dem Mas: abe der Vertheilung der Zoll Revenüen prägen zu lassen. Art. Vil. om 1. Jämiar 1839 an werden die fontrahirenden Staaten inner-

halb der darauf folgenden sechs Mouate sich darüber vereinigen, welche

Masse von ganzen und haiben Guidenstücfen weiter ausgeprägt wer- en soll. Für den Fall aber, daß cine solche Verciubarung nicht statt- nden sollie, machen fih die fontrahirenden Staateu verbindlich, von nem Zeitpunkte an jährlich wenigstens den achten Theil der nach vor- ehendem Artikel VIL. die cinzelneu Staaten treffcuden Summen an ijen und haiben Guldenstücen zu licfern. Art. IX. Was das Ohoide- Münzwesen betrifft, so wid sich auf die zwischen saäinmtli- en fontrahirenden Staaten heute darüber abgeschlossene besondere Aedercinfunft bezogen. Art. X. Die Größe des bei den gegenwär- ig verabredeten Ausmünzungen der Süddeutschen Staaten des Zoll: Bercins anzunehmenden Mark-Gewichtes wird auf 233.855 Gramutes

dienstes, von einem Zögling unserer Hochschule gehalten wi cstgéscgt. Art. Xl. Jede Münzslätte hat die Verpflichtung, für die diesen Gegenstand behandelte. Jn der Aula trug der bishe} edoch u erreichen ist, 0 werden die Feblergräuzcn, um wie viel

Er gedachte des -Verlusis

glich]? pénaue Eiahaliung des Münzfüßes Sorge zu tragen. Da eine abfolute Genauigfkcit bei den Ausmünzungen nicht

Feingchalt und Ge- | abiveichett dürfen, für die gan: und balben Guldenstüffe auf 3/60» im. Fcingchalt und /voo im Gewicht festgeseßt; was bci dem einzelnen Stücke sowohl, als bei der -ganzeu Mark. sich erproben muß. Art. X11, Die Bestimmungen über die Fragen: a) durch welche Mittel ir gemeinschafllizen Ueberzeugung zu gelangen sey, ob die Münzen den Grundsägen dieses Ucbereinfommens gemäß durchaus entsprechend eprägt sind, und þ) durch welche Mittel die Ausgabe nicht probe- altiger Münzen verhindert werden soll, bleiben der Vercinba- ung mit den Norddeutschen Staaten des YJoll - Vereins vorbe- alten. Vis eine solche Vereinbarung zu Stande foumien vird, hat folgendes Verfahren cinzutreten: Von jedem Werke vird die Tiegelprobe von dem - betresfsenden Münzmeister oder

ardein geinaht. Nach Beendigung des Werkes aber sollen durch tinen von jeder Regierung aufzustellenden Controleur 9 Piatten her-

Sgenomuicen, hiervon drei sogleich vor Ausgabe des Werkes von

ie Münzen von dem vorschriftsmäßigen

¡icht in Mchr oder Weniger

id - / : Vdemselben, oder von einem anderen Gegen-Probicrer untersucht , drei Königl. Französischer Konsul hierselbst, ist

Platten sollen bci der Münzstätte deponirt und die übrigen drei Plat:

seiner Regierung in derselben Eigenschaft nach Jassy erna! en zur Uebersendung an die Münzstätte desjenigen Staates bestimmt

worden; seine Stelle vertritt Herr von Theis, welcher in zer Zeit in Leipzig erwartet wird. Múnchen, 29. Oft.

Königreichs Hannover betreffend, der bekanntlich von der K4 mer der Abgeordneten mit sehr großer Stimmen - Mehrheit ( genommen worden war, ist die Kammer. der Neichêräthe hi beigetreten. Die Kammer der Abgeordneten hat aber jet besch| sen, darauf zu beharren. i Heute fand die Einweihung de: neuen Heftirche (Al heiligen - Kapelle) statt. Diese. feierliche Handlung, von ds ZSreiherrn von Gebsattel, Erzbischof von München-Freising, f zogen, begann Morgens 8 Uhr, und endete gegen 2 Uhr # einer Messe, von demselben hohen Prälaten gelesen. Währ der Dauer der leßteren wurden von dem Gesang: Personale Königlichen Hof - Kapelle Motetten gesungen.

beide Majestäten aber, vom kleinen Cortege gefolgt, auf

Empore der linken Seite der Kirche, der Messe selbst Auf der Empore zur Rechten war einigen, nicht zum Hofe hôrenden ‘Personen gestattet, gegen Eintritts-Karten Plak zu 1 men. Der mit wahrhaft Königlicher Munificenz geschmül Tempel muß jeden Eintretenden mit Erhebung erfüllen. És bührt sowohl dem Architekten, Geheimen Rath von Klenze, d

dem Professor Heinrich Heß, der die das ganze Gotteshaus f füllenden herrlichen Fresken auf Goldgrund malte, die volle M

erkennung einer Schöpfung, die, ausgegangen und geleitet " dem Geiste des Monarchen, in der Geschichte der neueren Kul gewiß als einzig dasteht, bis ihr die grandiose Basilica und immer mehr ihrer Vollendung entgegenschreitende Ludwigskil

zur Seite stehen werden. | Bamberg, 31, Okt. Gestern Nachmittags trafen J

KK, HH. der Herzog und die Herzogin Alexander von Wi!

temberg, von Würzburg kommend, hier cin, und seten sogle die Reise nach Koburg fort, wo sie gegen d Uhr Abends cin)

(Bayerische Bl.) Dem von|F Willich gestellten Antrag, den verfassungsmäßigen Zustand

Einem Thi des hohen firchlichen Aktes wohnten Se. Majestät der Kön

seyn, welcher die Kontrolle im laufenden Jahre zu besorgen hat. Dicse ven allen Werken cines Quartals zur Versendung bestimmten

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latten fönnen in Zeiträumen von drei Monaten gesamuiclt und dann zit umen überliefert werden. Feder Wardein oder Probiererhat die Verbiud-

Aichfcit, binnen vier Wochen die erhaltenen Platten zu untersuchen, pcfun- dene Differenzen sogleich sciner, und durch diefc der beireffenden Re-

gierung anzuzeigen, und jedenfalls jährlich cinen Bericht zu erftat- ten, der den übrigen Vereins.Regierungen mitzuiheilcn ist. Ju diese jMhrlih von jeder Münzstätte zu erstattenden Berichte ist außer Au- gabe des Ausmünzuugs - Quantums und der Sorten auch ucch das- jenige aufzunebmen, was sich in Beziehung auf Münzbetricb zur Kenntnißnahme der librizgen Staaten eignet. Bei den in diesem Ar-

lifcl vorgeschricbenen Probationen soll das Verfabren auf uassem_-

ge angewendet werden. Der Turnus der Vereins - Staaten isi

hierbei wie folgt : Kou- frolirendex Staat.

Zu fkontrelirende Staaten.

1838. | 1839. | 1840. 1841. 1842.

“FWürttemb.|Badeu Baden Hessen

BVabèêrn -- Württ :mb. Baden

Hessen

Nassau Franffurt Frauffurt ‘Bayern Hcssen Naffau Frauffurt |Bavern [Württemb. Naffau [Frankfurt Bayern |Württcmb.| Laden ‘Nassau : Prankfltt Bayern |\Württcmb.|Baden Hrssen Franffurt ayern ‘\Württemb.[Baden [Hcssen Nassau

Art. XTIT. Eine Devalvation oder Außer -Coursósezung derjenigen Münzeu, welche nah den Grundsäßen dieser Couvention ansgepräágt sitd, ‘kann uicht sattfinden. Jeder Staat hat aber die Verbindlich- feit, diese Münzen feiner Zeit wieder einzuziehen und umzuprägen, ivenn sich ergiebt, daß. diesclben durch Abuußnung cine im Wege fünftiger Vereinbarung noch, festzüstellende Gränze der Gewichts- Abnahme üÜberschritten baben. Art. AXLTV. Die nach dem - bishe- rigen Sustem “ansgéprägten ganzen Kronenthaler werden in ih: rem bisberigen «Cours von 2 Fi. 42 Kx. aufrecht erbalten. Art. XV. Die Vercins - Staaten uachei sich außerdem verbindlich, feine Herabsezung oder Verrvfung irgend einer in denselben aner- faufitén Cours -habenden Münze vorzunehmen, ohne die übrigen kou.

trahixenden Staaten davon vier Wohen zuvor in Kenntniß zu segen. Gegenwärtíge Convention soll alódald zur Ratification der hohen fontrabirenden Höfe vorgelegt, und die Auswechselung déx Ratifíca- tions - Urfinden spätestens binnen drei Wöchen in München bewirkt werden: So geschehen München, den: 25: August 1837.“ (Folgen die Unterschriften)

Die besondere Uebereinkunft, die Scheidemúnze betreffend, lautet wie folgt: :

„Die BevoUumächtigten der Königreiche Bayern und Württemberg, der Großherzogthümer Baden und. Hessen, -des Herzogthums Nassau und der freien Stadt Frankfurt haben sich rücfsichtlicy des Scheide- münzwesens über folgeude Bestimmungen vercinigt: Art. 1. Die gemeinschaftlichen Scheidemünzen in den kontrahixenuden Staaten be- stehen a) in 6 Kreuzerstücten, b) in 3 Kretuzerstücken von Silber. Die Anuéprägung von Einfreuzerstücen von Silber oder Kupfer und“ der Theilstücke dersclben bleibt dem Ermessen der cinzelnen Staaten überlaffen. =— Art. [11 Für die -fünftige Auéprägung der 6 und 3 Kreuzerstücke wird der 27 Fl.-Fuß angenommen. Art. 111. Der Silbergchalt der 6 und 3 Kreuzerslücke wird auf "4 oder 5! Loth in der Marf fesigesezt. Der Durchuesser der 6 Kreuzerstücke wird zu 20 und der 3 Kreuzerstücke zu 17,5 Millimetres ange- nemmen. Der Avers derselben erhält das Wappen des aus- münzenden Staates, und der Révers die Werth. Angabe der Münze nebst der Jahrzahl in einem Kranze ‘von Eichenlaub, Die Feblergränze, weiche bci diesen beiden Münzsorten in Mehr und Weniger eingehalten werden wiuß, beträgt 771,9 an Feingehait und 1/ 000/an Gewicht; beides jedoch nicht am einzelnen Stück, sondern nur in der ganzen Marf, wobei dic möglichst genaue Einhaltung des Münzfußes ehen sowobl wie bei den groben Münzen zu beobachten ist. Art. 1V. Die Kontrole über die von den kontrahirenden Staa- ten ausgegebenea Scheidemüuzen wird von den cinzeluen Münzstätten in der Art geführt, daß die von den übrigen Münzslatten neu ausge- gebenen Schcidemünzen des laufenden Jahres, wie sie im Cours sich be- fiuden, ciner Pröfung unterworfen werden. Das Ergebniß derselben wird von jederMünzstätte ibrer Regierung vorgelegt, welche darüber, so wie überdie Erfahrungen im Schcidemünzwesen überhaupt Mittheilung an die übrigen Regierungen machen wird. Art, Y. Die vor dieser Bereinba- rung von den fontrahirenden Staaten geprägten 6 und 3 Kreuzerstücke be- halten in denselben fortwährend gleichen Cours mit den neu auszus- prägenden. Jeder diescr Staaten macht sich jedoch verbindlich, alle aus feiner Münzstätte sowohl vor als nach dieser Vereinbarung her- vorgegangenen 6 und 3 Kreunzerstücke an dieser Münzstätte sowohl, als auch an anderen von ihm näher bezeichneten öffentlichen Kassen auf Verlangen gegen coursfähige grobe Münze umzuwechseln. Die zum Umnwechseln bestimmte Summe darf jedoch nicht unter 100 Guls- den betragen, Art. V]. Alle Scheidemünzen dex uicht fkon- trahirendeu Staaten werden vom 1. Januar 1838 an entwe- der außer Cours geseßt, oder auf ihren Silberwerth gewürdigt, worüber gegenseitige Mittheilung zu geshchen hat. Es bleibt jedoch jedem einzelnen fontrabirenden Staate unbenommen, dieselben voll- gliltig in denjenigen Theilen seines Staats - Gebietes, wo cs örtliche Verhältnisse erfordern, auch nach diesem Termine zu dulden. Ge- genwärtige Uebereinkunft soll alsbald zur Ratification der hohen fou- trahirenden Höfe vorgelegt, und die Auswechselung der Ratifications- Urfunden gleichzeitig mit jenen über die Münz: Covention spätestens binnen drei Wochen in München bewirkt werden. So gescheheu,

München den 25. August 1837. (Folgen die Unterschriften.)

Desterrei o.

Wien, 28. Okt. (Schles. Ztg.) Zhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin haben gestern das Lustshloß Schön- brunn verlassen und wieder die Kaiserl. Hofburg bezogen. Ihre Kaiserl. Hoheiten der Erzherzog Franz Karl und Gemah- lin sind in Tegernsee zusammengetroffen und werden in nächster Woche hier erwartet; bereits sind ihre Appartements in der Hofburg zu ihrer Aufnahme in Bereitschaft gesekzt.

Der Staats- und Konferenz-Minister, Graf von Colowrat, ist am 2lsten d. M. von seinem Urlaub zurúck wieder hier ein- getrossen und hat bereits wieder scine hohen Functionen über- nommen. ,

Der General-Major Fürst Karl Lichtenstein, welcher beauf- tragt war, der Königin Victoria von England die Glückwünsche unseres Kaisers zu überbringen , ist über Paris zurúck wieder hier angekommen. Auch Fürst von Schönburg, welcher eine ähnliche Mission nach Hannover hatte, ist seit einigen Tagen wieder zurü. Ueber das Befinden des diesseitigen Geschäfts; trágers am Pariser Hofe, Hofraths Baron von Hügel, lauten die leßten Berichte wieder beruhigend. Der Botschafter, Graf Appony, wird erst zu Ende dieses Monats aus Ungarn hier erwartet, um sich auf seinen Posten zu vegeben.

Der Erzbischof von Erlau, Ladislaus Pyrker, ist von sei- ner nach Deutschland unternommenen Reise vorgestern wieder hier angekommen.

Aus London ist der bisher daselbs beglaubigt gewesene Türkische Botschafter Mustapha Reschid Efendi auf seiner Rúck- kehr nach Konstantinopel hier eingetroffen; in einigen Tagen wird er seine Reise fortseßen. Am 2östen hatte er Audienz beim Kaiser. i

Der Banquier Salomon von Rothschild wird täglich hier erwartet; man vermuthet, daß sonach die Unterhandlungen hin- sichtlich des neuen Staats-Anlehens unverweilt beginnen werden.

Der Siebenbürgische Landtag hat sich in den neueren Siz- zungen mit der Wahl eines neuen Landtags-Präsidenten, nach- dem der bisherige zum Hof - Kanzler ernannt worden ist, be- \hàäftigt und die Kandidaten-Liste für jene Würde bereits Aller- höchsten Orts eingereicht.

Da auch der Monat Oktober kein entsprechendes Wetter für den Weinstock gebracht hat, die Trauben demnach, wenn auch größtentheils reif, doc arm an Süßigkeit sind, die feuchte Witterung aber ein allgemeines Faulen derselben befürchten läßt, fo hat vor s Tagen hier die Weinlese begonnen. Ueber das Ergebniß derselben läßt sich noch keine auch nur einigermaßen sichere Meinung abgeben; doch ist so viel wahrscheinlich, daß dasselbe in Hinsicht der Qualität dem vom Jahre 1835 so ziem- lich gleich seyn werde. Auch aus Ungarn lauteten nur die Herbst- Berichte aus den südlichen Gegenden, wo die Trauben schon um Mitte September ihre Reife erlangt hatten, so günstig, wie mein früherer Brief meldet; im mittleren und nördlichen Un- garn ist dieselbe Klage der Weinbergbesißer wie in Oesterreich, und der diesjährige Herbst wird auch dort im Allgemeinen als mißrathen angesehen. Jn Ofen fürchtet man, für 3 Fl. C. M. den Eimer Wein verkaufen zu müssen, der 5 Fl. C. M. den Winzern zu stehen kommt.

S Pat.

Madrid, 21, Oft, Die Cortes haben in der Sißung am 17ten beschlossen, die Amnestie auch auf diejenigen auszu- dehnen, die in Folge politischer Ereignisse die Insel Cuba ha- ben verlassen müssen.

Die Hof-Zeitung enthält einen Tages - Befehl Esparte- ro’s, worin er der Armee zu den über die Karlisten errungenen Vortheilen Glück wünscht.

General Romarino wird aus Galizien hier erwartet, und es heißt, die Exaltirten wollten ihm an Espartero's Stelle den Ober-Befehl über die Armee übertragen.

Barcelona, 13. Okt. (Sentinelle des Pyrenées.) Gestern Nachmittag bildeten sich in den Straßen mehrere Volks- ruppen, welche die Absicht zu erkennen gaben, dén Getekal tats den-Gouverneur Puig und die in- det Citadélle. befind- lichen Karlistischen Gefangenen zu ermordet. "Die Gruppen wurden zwar ohne accvaltiame aßregeln zerstreut, drohten in- deß, am nächsten Tage, nach Beendigung der Wahlét, ihr Vor- Yoen auszuführen. , Dies wurde -jedoch durch die heute erfolgte nkunft des Barons von Meer mit 4000 Mann vereitelt. Ër

wurde von einer zahlreichen Volksmenge, die meist aus altèn

Leuren bestand, mit großer Freude empfangen. Vor seitem Eintreffen hatten mehr als 700 Personen der gemäßigten Par- tei die Stadt verlassen, und während mehrere derselben zurück- kehrten, flohen diejenigen, welche in die leßten Unruhen ver- wickelt sind, zu dem anderen Thore hinaus. Urte

Die Morning Chronicle enthält nachstehendes Schrei- ben aus Konstantinopel vom 4. Oft.: „Es heißt, daß nicht nur der Oberst Considine, sondern alle hier anwesenden Britischen Offiziere von der, Türtischen Regierung mit Rang und Köm- mando in der Armee angestellt werden sollen. - Es ist dies der ausdrückliche Wunsch des Sultans , allein sämmtliche Minister. sind dagegen, indem sie glauben, daß die Türtische Armée nichts mehr von Europäischen Offizieren lernen könne. Die Engali- schen und anderen Europäischen Kaufleute, welche in Buju! dere und Therapia wohnen, haben auf's neue um die Erlaubniß ur Beschiffung des Bosporus mit cinem Dampfboote nachge- Rhe sie wird ihnen jedoch noch immer verweigert, und die Beschädigung einiger Kai!s durh ein Dampfboot. hat die Tür- ken noch mehr dagegen eingenommen.“

Griechenland.

Aus Athen vom 24. September wird der Morning Chronicle von en dortigen Korrespondenten ‘geschrieben : „Der Französische Gesandte, Herr Lagréné, hat am 18. Sep- tember der Griechischen Regierung einé Note übersandt, woraus L LgSe daß Frankreich entschlossen ist, die Erfüllung der

edingungen zu verlangen, die Griechenland in dem Protokoll von 1832 gegen seine erbúndeten in Betreff der Anleihe ein- gegangen ist. Einem Artikel dieses Protokolls zufolge, müssen die Einkünfte Griechenlands vor Allem zu der Bezahlung der Zinsen und des Tilgungsfonds verwendet und dütfen erst dann anderweitig benußt werden, wenn die Forderungen der Verbün- deten für das laufende Jahr befriedigt sind. Wenn jet auf die Ausführung dieser Bestimmung gedrungen wird, so bedarf es keiner großen Rechnung, um zu zeigen, daß die ganze Einnahme sich auf etwa 7 bis 8 Millionen Drachmen belaufen wird, wäh- rend die Ausgaben mehr als das Dreifache dieser Summe be- tragen. Es ist daher vorauszusehen, daß die Regierung für den Augenblick zahlungstunfähig werden muß. Man erwartet allgemein, daß Sir E. Lyons mit dem am 26sten ankommenden Dampfboote den Befehl erhalten wird, die finanzielle Lage Griechenlands zu untersuchen, um Maßbregeln zur Sicherung des Englischen Antheils der Anleihe treffen zu können. Jch vermuthe, daß Herr Rudhart dann resigniren wird, und daß, wenn Griechenland eine Constitution und ein aus Eingeborenen be- stehendes Ministerium erhält, weder Frankreich noch England für jeßt auf ihren Forderungen bestehen werden.“

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 2. Okt. Folgendes ist eine Uebersicht der Maßregeln, dem Geldnothstand abzuhelfen, welche, wenn das Haus der Repräsentanten sie annimmt, sogleich in Ausführung gebracht werden sollen : :

Auésebung der Zahlung des Ueberschusses der Einnahmen an die verschiedenen Staaten 9,500,000 Dollars. Vorgeschlagene Verausgabung von Schabß-

Scheinen ; 12,000,000 »

Stundung der Schulden des Kaufmanns- standes beim Zoll-Amte

Stundung der Schulden der kleinen Banken

100,000 »

1,000,000 »

zusammen 36,500,000 Dollaks. Hierbei wird bemerkt, daß der den einzelnen Staaten gesetzlich zukommende Ueberschuß von ihnen zu öffentlichen Verbesserun- gen und Anstalten bestimmt war, und daß durch ein Geset, sogleich 22 statt 12 Millionen Schabscheine auszugeben, jene 9'/, Millionen in die einzelnen Staaten-Kassen sließend, schnel- ler in den allgemeinen Verkehr gekommen seyn und nicht allein der Regierung, sondern auch dem Volke Erleichterung gebracht haben würden. Im Senat sind nun 1,600,600 Dollars für den Krieg in Florida bewilligt worden. Im Hause der Re- präsentanten hat man eine Unzahl Schreiben und Petitionen egen die Einverleibung von Texas niedergelegt, an welche wohl obald nicht gedacht werden wird. Bei Vortrag der For- derungen für den Krieg von Florida {lug Herr Wise die Niedersekung eines Ausschusses vor, der die Gründe der Unfälle dieses Krieges untersuchen sollte, und bemerkte, daß dieser Krieg dem Staate nun schon über 30 Millionen Dollars koste. Das Haus der Repräsentanten entschied sich anfangs mit 122 gegen 89 Stimmen gegen die Errichtung ciner National- Bank. Ein Vorschlag des Herrn Pickens, Mitgliedes für Súd- Karolina, dieses Votum noch einmal in Betracht zu ziehen, was nach der Verfassung einem Mitgliede der Majorität vorzuschla- gen erlaubt ist, ging durch, und eine abermalige Abstimmung ergab eine bedeutendere Majorität.

Die Staaten Virginien, Maryland und Pennsylvanien ha- ben sich geweigert, ihre Schulden anders als in Papiergeld zu bezahlen. :

Ein Blatt der Partei van Buren's, die New - Yorker Evening Poft, erzählt algende Anekdote: „Der ehrwürdige Herr Taylor in Boston giebt Folgendes als die Ursache an, weshalb man den Teufel den ersten Spekulanten in Ländereien nennen könne. Als einst der Teufel unseren Herrn auf den Gipfel eines hohen. Berges führte, zeigte er ihm alle Reiche der Erde und den Reichthum und Glanz derselben und sprach: 1 ¡¡Ulles dieses will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest!‘/// während er auch nicht einen Quadratzoll

davon zu vergeben hatte !“

L n. (aud,

__ Berlin, 3. Nov. Man schreibt aus Marienwerder unterm 2isken v. M.: „Die Westpreußische Landschafc feierte am 18. Oktober zu Marienwerder, dem Sikße der Haupt - Di- rection, ihre funfzigjährige Jubelfeier. Durch“ die Gnade des Hochseeligen Königs Friedrich Wilhelm Ul. Majestät im Jahre

1787 gegründet, hatte dieses Institut kaum zwanzig Jahre be-