1837 / 315 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

P E R T a R R E E Un L s "nel R E L S N S E A R D C C Bis: r ai zSpE r

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den. 4) Damen in s{warzen Kleidern und Herren mit shwarzen oder bunten Halsbinden werden nicht zugelassen. 9) Jede Dame, die Jhrer Majestät vorgestellt zu werden wünscht, muß eine Karte, die ihren Namen deutlich ge- schrieben enthält , mitbringen; doch fann nur die Frau eines Corporations - Mitgliedes vorgestellt werden. 6) Die Zulassung der Mitglieder in Guildhall findet von 1 Uhr bis 2'/2 Uhr Nachmittags statt. 7) Nach 3 Uhr wird unter kei- nen Umständen Jemand mehr zugelassen. 8) Die Mitglieder des Gemeinde - Raths in ihren Mänteln stellen sih mir ihren Frauen in zwei Reihen zu beiden Seiten der Passage durch Guildhall und zu beiden Seiten oben an der nach dem Bera- thungs-Zimmer führenden Treppe auf, um die Ankunfc der Kd- nig zu sehen, worauf sie sich sofort in die Halle an die ihnen angewiesenen Pläße begeben. 9) Jedes Mitglied muß seinen “Amts - Mantel tragen und darf, so lange die Königin in der Haile verweilt, seinen Pla6 nicht verlassen. 10) Jeder in Guild- hall zugelassene Gentleman muß, wenn er nicht ein offizielles * Kostüm oder eine Marine - oder Militair - Uniform trägt, im .Höf-Kostúm mit Haarbeutel und Degen erscheinen. i Der Plan, daß Jhre Majestät die Königin übermorgen Abend von Guildhall auch wieder in derselben Prozession zu- rückfehren soute, in der sie sh dorthin begeben wird, ist auf- gegeben worden; die Königin wird in einer ihrer Privat-Equí- pagen, in Begleitung der Herzogin von Kent, nach ihrem Pa- last zurücffahren.

Als die Königin am Sonnabend Nachmittag um drei Uhr in einem offenen Wagen, von Brighton zurückkehrend, nacl dem Buckingham - Palast fuhr, sprang ein anständig gekleideter Mann pldblich an die Seite des Wagens, hob seine Hand dro- hend gegen die Königin auf, stieß die gröbsten Schimpfrèden gegen dieselbe aus und rief: „Jch werde Euch und Eure Mut- ter schon vom Throne herunterbringen !‘/ Mit diesen Worten lief er davon und entkam glücklich. Die Polizei wurde sogleich von diesem Vorfall benachrichtigt, und es glang ihr, am folgenden Morgen jenen Mann zu verhaften, obgleich er heftigen Wider- stand leistete und den Politei Vearih zurief, er sey ihr Lan- desherr und König von England und werde die Königin in Stücke zerreißen. Man brachte ihn nur mit großer Mühe in cine Miethskutsche, deren Fenster er ershlug, indem er sich überhaupt sehr ungebührlih betrug. Bei dem Verhör ergab h, daß cr John Good heißt, 40 Jahre alt ist und früher Rittmeister im lten Husaren - Regiment war. Pie Beugon- Aussagen unterbrach er mehrmals mit den Worten: ¡Was die da sagen, geht mich oar nichts an. Ich bin der Sohn Georgs [V und der Königin Karoline, jest Johann IL, König von

- England, ur d das gegenwärtige Jahr ist das achte meiner Re-

gierung!“ Ueber Alles, was nicht die Königliche Familie be- traf, sprach er ganz vernünftig, sobald jedoch der Name der Königin genannt wurde, gerieth er in Wuth, und es dürfte da- her an seinem Wahnsinn nicht zu zweifeln seyn. Er wurde in das neue Gefängniß von Westminster abgeführt.

Eine Arbeiter - Deputation hatte kürzlich eine Unterredung mit Lord Melbourne, um ihn zu bitten, daß im Parlament die Ursachen der im Lande herrschenden Handelsnoth untersucht iverden möchten. Der Minister foll ihnen versprochen haben, sein Möglichstes zu thun, um ihre Jnteressen zu berücksichtigen ; es heißt jedoch, daß die Deputation selbst úber die Mittel zur Avhülfe sehr uneinig gewesen sey.

Bei einem politischen Diner, welches kürzlich in Cornwall gegeben wurde, sprach sich Sir William Molesworth sehr hoff- nungslos über die jesigen Aussichten für die liberale Sache im Unterhause aus. Sir William besorgt, daß die liberale Majo- rität dieses Hauses bald zusammenschmelzen und daß die Tories triumphirend wieder ans Ruder gelangen würden. Nur ein entschiedener Schritt, meint er, der dazu geeignet wäre, das Volk um das gegenwärtige Ministerium zu sammeln, köônne die- sem vorbeugen. Der Courier glaubt, daß Sir William Mo- lesworth unter diesem Schritt die Einführung der geheimen Abstimmung bei den Wahlen verstehe; dieses Blatt ist aber der Meinung, daß der Baronet sich sehr im Jrrthum besinde, wenn er die große Masse des Volks dieser Maßregel geneigt wähne, da vielmehr die arbeitenden Klassen entschieden dagegen seyen. Obgleich nun der „Courier“ die Lage der libe- ralen Sache keinesweges in so düsterem Lichte ansehen will, ivie jener Baronet, so scheint ihm doch auch ein L Schritt nothwendig; er schlägt als solchen ader vor allen ande- ren die Abstellung der mit der herrschenden Kirche verknüpften Unbilden, namentlich die Aufhebung der Kirchensteuern und die Abhülfe der Jrländischen Be chwerden, vor.

Aus Lissabon sind, dem Courier zufolge, heute cin paar Briefe von neuerem Datum angelangt; das genannte Blatt giebt aber dies Datum nicht an, sondern sagt nur: „Wir erse- hen aus einem dieser Briefe mit ziemlicher Gewißheit, daß die nächste Dividende der Portugiesischen Obligationen nicht gezahlt werden wird, weil der dortige Schaß zu erschdpft e «Der Visconde da Bandeira weigert sich, einen Ministerposten anders als unter der Bedingung zu übernehmen, daß alle jeßigen Minister, mit Ausnahme des O Ministers, Herrn Joao Oliveira, und des Ministers des Innern, Herrn J, Sanchez, sich zurücßziehen, was denn auch vermuthlich geschehen wird. Lissabon is ruhig.“ ,

Der Courier will dem Widerruf der Nachricht, daß Don Carlos über den Ebro zurückgegangen sey, keinen Glauben schenken.

Die Morning Post bemerkt in Bezug auf die (bereits gemeldete) Gefangennehmung ihres Korrespondenten , des Hrn. Gruneison, durch die Christinos in Logroïo, daß Lord Pal- merston versprochen habe, er werde Alles thun, was in seinen Kräften stehe, um einen Britischen Unterthan zu schüßen; zum Deweise, daß es ihm Ernst mit dieser Versicherung scy, habe ce sogleih deshalb an den Britischen Gesandten in Paris ge: s{ricben, damit dieser Herrn Villiers veranlasse, die nôthigen Schritre zu thun Das genannte Blatt äußert schließlich, daß es in politischer Hinsicht zwar andere Ansichten dee, als Lord Palmerston, daß es aber dennoch nicht umhin kônne, ihm für sein Benehmen bei dieser Gelegenheit den aufrichtigsten Dank abzustatten.

Seit einiger Zeit hat man hier durch Flugschriften und Zeitungs-Korrespondenzen die Ansicht zu verbreiten gesucht, als ob Mehmed Ali's Unabhängigkeit von der Pforte nicht nur für die Provinzen, die er regiert, von Nußen seyn, sondern auch fr Englands Verhältnisse zu jenem Theile der Welt vor- theilhaft scyn würde. Der ministerielle Courier erklärt sich aber sehr entschieden gegen diese Ansicht und meint, es werde in jenen Schriften dem Englischen Publikum ein reiner Betrug gespielt, denn eine Unabhängigkeits - Erklärung Mehmed Ali's würde nicht nur ein offenbarer reubruch gegen den Sultan, son- dern auch ein sicheres Mittel seyn, die Zerstúcke ung und Vernichtung des Ottomanischen Reichs, die England, wenn es scinen wahren Vor-

1270 theil vor Augen habe, stets zu verhindern suchen músse, geradesweges zu beschleunigen. „Unsere eigenen JInteressen““, sagt das ge- nannte Blatt, „kdnnen nimmermehr dur cinen Bruch mit der Pforte gefördert werden; dieser würde aber unfehlbar erfol-

en, wenn wir Mehmed Ali in seinen Plänen aufmunterten. Andererseits giebt es, so lange wir unsern Traktat mit der Pforte haben und in freundschaftlichen Verhältnissen zu dieser Macht verbleiben, in Aecgppten, Syrien oder Arabien nichts zur Beförderung unserer Zwecke Nothwendiges, was uns nicht, in- sofern diese Zwecke nur ehrlich und rechtmäßig sind, jederzeit zu Gebote stände. Wir wissen genug von Mehmed Ali’s Han- delsplänen und von seinem Verwaltungs - System, um über- zeugt zu seyn, daß wir durch seine Unabhängigkeit cher ver-

mit jenen Ländern erweitert, desto nôöthiger ist es, daß wir Mehmed Ali durch seine Abhängigkeit von der Pforte im Zaum

zu sprechen, wenn ich erst die Gewißheit habe, daß Mehmed Ali etwas Gutes fär sein Volk gethan,‘ ‘war Ludwig Phi- lipp's Antwort, als ihm diese Frage vorgelegt wurde. Ohne Zweifel wird ste auf dieser Seite des Kanals eben so beant!wvor- tet Werden

Aus New-York sind heute Nachrichten bis zum lITten v. M. hier eingegangen, die jedoch in kommerzieller Hinsicht nichts von Wichtigkeit bringen. Die Regierung hatte eine Nie- derlage im Kongreß erlitten, indem die Erwägung ciner auf das Finanzwesen bezüglichen Bill, gegen ihren Wunsch, nach

men dis zur nächsten Session verschoben worden war. Einer der Reprôsentanten gab schr naiv als Grund, weshalb cer für den Aufschub stimme, seinen Wunsch an, nach Hause zurückzukch- ren. Andererseits hatte die vollziehende Gewalt von dem Kongreß die Vollmacht erhalten, für 10 Millionen Dollars Schaß-Billets aus- zugeben, welche nicht über 6 pCet. Zinsen tragen und im Verlauf eines Jahres wieder eingelöst werden sollen. Auch die Bill, wodurch für die Zahlung der Zölle noch längere Frist bewilligt wird, ist durchgegangen. Der Handel lebte wieder auf, und an Geld war fein Mangel in New-York. Die außerordentliche Sesfion des Kongresses sollte am 1!tten v. M. s{ließen. Die Antwort des Staats - Secretairs Herrn Forsyth auf den Vorschlag des Texianishen Emissars, General Hunt, Texas. den Vereinigten Staaten einzuverleiben, scheint fár jeßt diese Frage beseitigt zu haben. Die Baltimore Chronicle will jedoch wissen, daß in der ordentlichen Session des Kongresses Herr Calhoun jene Einverleibung ausdrück- lich vorschlagen und die Frage so stellen werde, daß die Union sich entschieden darüber erklären müsse. In Rochester hatte eine Feuersbrunst und in New-Orleans ein heftiger Sturm großen Schaden angerichtet. Zu Washington befinden si ge- genwärtig nicht weniger als 150 Jndianische Häuptlinge, Krie- ger und Propheten, deren groteskes Kostüm und wildes krie- gerisches Ansehen alle Augen auf sih zieht. Sie haben den Auftrag, mit der Regierung der Vereinigten Staaten über die Abtretung von Ländereien zu unterhandeln, und zwar verlan- gen sie für ein reiches, fruchtbares Gebiet, welches wohl tau- send Millionen Dollars werth seyn soll, 1,600,000 Dollars; die Regierung will ihnen aber nur eine Million dafür zahlen. Briefe aus Santa Fe in Neu- Mexiko vom 12. August melden Folgendes: „Am vorigen Donnerstag marschirte der Gouverneur Don Alvino Perez, politischer und Militair - Chef des Gebietes von Neu - Mexiko, mit einem kleinen Detasche-

ment Soldaten nach Cavada, zwanzig Englische Meilen von Santa Fe, wo sich eine große Anzahl von Unzufriedenen ver- sammelt hatte, bestehend aus den Bewohnern des Landes vom Rio Ariba bis Taos und den benachbarten Indianern, die zum Theil civilisirt und Unterthanen der Central - Regierung sind. Bei St. Jldefonso trafen beide Parteien zusammen, und auf das Kommando des Gouverneurs, Feuer auf die Feinde zu ge- ben, gingen seine Soldaten, bis auf 23 Mann, sammtlich zu dem Feinde über. Hierauf floh der Gouverneur mit Allen, die ihm folgen konnten, nah Santa Fe, wo sie bis zum Einbruch der Nacht blicben, um unter dem Schuße derselben auf gu- ten Pferden ihren Feinden zu entkommen. Diese hat- ten jedoch bereits die Indianer abgeschickt, mit dem Auf- trage, ihnen die Flucht abzuschneiden und keinen Pardon zu geben. Dies wurde buchstäblich befolgt. Am nächsten Tage lagerte sich die siegreiche Armee bei La Chapello, in der Nähe von Santa Fe, erklärte ihren Anführer Jose Gonzalez zum Gouverneur und rúcête in die Stadt ein. Alles war nun rubig, nur fehlte noch, um den Sieg vollständig zu machen, der Kopf des Distrikts - Richters Santiago Abreu, der ein Freund der Armee und der Fremden und ein veldienstvoller Beamter war. Es lief jedoch die Nachricht ein, daß die Indianer ihn ‘ermor- det hätten. Den glaubwürdigsten Nachrichten zufolge, sind 15 E getödtet und 5 oder 6 verwundet worden. Gestern ging das Gerücht, daß die Sieger, die am Tage nach ihrem Einzuge in unsere Stadt sich nah Hause begeben hatten, wie- der hierher zurückkehren würden. Das Land befindet sich in einem traurigen Zustande. Mehrere Priester sind von den Re- volutionairs auf die grausamste Weise gemißhandelt worden. ““

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 3. Nov. Jhre Majestäten sind gestern Nach- mittag von Rojersberg in die Hauptstadt zurückgekehrt, und der König hat sofort die für die Zeit seiner UAbwesenheir verordnet gewesene Regierung aufgelö. Da Se. Maj. den Wunsch ge- äußert hatten, daß eine Jllumination der öffentlichen Gebäude nicht stattfinden möchte, so hat die Bürgerschaft die dazu ver- anschlagt gewesenen Kosten von 690) Rehlr. Banco für des Prinzen Karl’'s Erziehungs- Anstalt für arme und verwahrlosete Kinder bestimmt und der Magiitrat noch 1000 Rthle. hinzuge- fügt. Inzwischen wurde der König beim Norder-Zoll von dem Ober - Statthalter an der Spiße des Magistrats und der Bür- gerschaft mit einer Anrede bewillfkommnet, die Se. Maj. huld- reich beantworteten, und auf seinem Zuge nach dem K. Schlosse von den Behörden und einer Menge erfreuter Einwohner be- gleitet, worauf Präsentation und bei dem Kronprinzen und der Kronprinzessin ein großes Diner für mehr als 209 Perso- nen folgten. Abends waren die meisten Thúrme der Stadt erleuchtet, so wie viele Privathäuser und die Wohnungen der fremden Diplomaten; die Armen und Gefangenen wurden ver- pflegt. A zwölften Aftonblad wurde gestern gerade in dem Augenblick, wo die Redaction durch Erleuchtung der Fenster ihre Freude über die Königl. Rückkehr bezeugt, seine Einzie- hung angezeigt. Es erschien dann unter dem Titel als eilftes und heute als zehntes und scheint auf längere Zeit für seine Nichtunterbrehung gesorgt zu seyn.

Unterm 25sten v. M. hat der Kdnig den Norwegischen General - Lieutenant Palle

lieren as gewinnen würden; und je mehr sich unser Verkehr | Sr _dab mmen] | | U. st. tw. zwei wieder aufgelds, nämlich die Actien - Gesells

| für Dampfmühlen in Leipzig und die fär Stahlbereitun

halten. „„Es wird noch Zeit genug seyn, von Unabhängigkeit | Pohl bei Plauen im Voigtlande; die darauf bereits geleiß

vielen Debatten und Abstimmungen mit 129 gegen 107 Srtim-

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iömer Fleischer, Chef der ersten |

Aggerhuusschen Jufanterie - Brigade und Kommandanten Frederifsteen, zum Staatsrath mit einstweiliger Verwal des Armee- Departements ernannt, was in Norwegen, wi, scheint, allgemein auspricht.

In dem schrecklichen Sturm in und bei Drontheim 12, Oktober ereignete sich ein ähnlicher Fall, wie früher St. Thomas bei dem Orkan. Ein Vicehstall wurde ein wg Stück vorwärts geweht, ohne zu zertrümmern und ohne | von dem Vieh in demselben mehr als cin Stück umkam,

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Dresden, 9. Nov. Von den im hiesigen l auf Actien gegründeten neueren Unternehmungen habey nach genauer Erwägung der dabei vorkommenden Hinder

Einzahlungen sollen zurückgegeben werden. Ueberhaupt stehen jeßt, wiewohl weniger aus Mangel an Vertrauen, in Folge des allgemein gefühlten Geldmangels, die Actiey meisten neueren Unternehmungen niedrig im Cours. Diel zig-Dresdener Eisenbahn-Actien, die einmal schon mit 136 und darüber bezahle wurden, sind jeßt zu 98 zu haben. Bildung eines Actien - Vereins fúr die Wand-Uhren- Fabric zu Carlsfeld, cinem der ärmsten und hülfébedürftigsten des Sächsischen Obergebirges bei Eibenstockê, ist auf hi Veranlassung ein Comité zusammengetreten. Nach hierüber erschienenen Prespekt ist !) der Zweck des Actien eins, durch festere Begründung der zu Carlsfeld schon best den Uhren-Fabrik, diesen Judustriezweig für die Dauer das cinheimisch zu machen, und dadurch den dortigen Bewohj eine Erwerbsquelle zu sichern; 2) wird der Actien-Fonds f erste auf 10,600 Rthlye. festgeseßt und durch 400 Actien zj Rehlr. gebildet, die auf den Inhaber lauten. Sobald Fünftel des Acrien-Kapitals untergebracht sind, tritt die A Gesellschaft in Wirksamkeit. Es is zu wünschen, daß g diese Accienzeichnung, welche sich auch der Untersiüßung Staats-Regierung erfreut, eine günstige Aufnahme finden nl da sich hier zu ciner auf sicheren Grundlagen beruhenden j striellen Speculation ein Motiv der Wohlthätigkeit Und Gey nübßigkeit gesellt. Lia, S No (Leiv: Alls, Ztg.) Nach Schlusse der ersten Ausstellung des Leipziger Kunst ergiebt sih aus dem am 9, “November in der Gy Versammlung abgestatteten Berichte, daß die Unterzeiuf gen der Gründer dieses Vereins gleich gegen 200 Actien bent

die aber bald durch die allgemeine Theilnahme auf §00 s

und durch den günstigen Erfolg, den seine Bemühungen | (

auswärts gehabt, beim Beginne der Ausstellung die Zah 7 1079 erreichten und beim Schlusse derselben bis auf 1474 1

wachsen waren. Die Jdee der Gründung eines städti Museums fand vielfachen Anklang nichr nur in Leipzig, son auch bei den ausgezeichnetsten Künstlern. Die Ausstellung 11 bis zum 8 November von ungefähr 17,900 Personen bes wodurch mit Hinzurechnung Dessen, was das Direktoriun der Ausschuß für ihre Personen gezahlt, eine Einnahme circa 2890 Rthle. sich ergab, wozu noch 355 Rthlr. 7 G: verkaufte Kataloge kommen. Die Summe, die zu Anki theilweise zur Verloosung unter die Actionaire „. theilwa( beabsichtigten Gründung eines städtischen Museums bestimmt! den konnte, beträgt ungefähr 4700 Rthlr. und die Ankäufe |

bestehen in 24 Gemälden und einer Gypsfigur; die Ar von Privatpersonen aber in 34 Gemälden, die ungefähr 41008 :

fosteten, so daß im Ganzen aus dem Bestande der Ausstel für 59 Kunstwerke 8800 Rthlr. verwendet worden sind.

Spanten |

MadvLid, 28 Oft, Iu der gestrigen Sißung der |

tes begann die Diskussion des Berichts de: Finanz-Kommi über die von dem Finanz-Minister in der Sißung vom 5. @ vorgelegte Uebersicht von dem finanziellen Zustande des Lar Die Kommission empfiehlt in dem ersten Artikel ihres Bet der Regierung zur Deckung. des Defizits von 574,898 / 449 len folgende Summen zu bewilligen: 1) 60 Millionen R auf die außerordentliche Kriegssteuer der Inseln Cube Puerto Rico. 2) 40 Millionen Realen auf den aus den L kauf des Eigenthums der Klöster auf Cuba zu lôsenden Et 3) 12 Millionen auf den Erlôs aus dem Verkaufe der Glocken di der Halbinsel aufgehobenen Klöster. 4) 6,003,400 R. aufden Vel der in der Bank von San Fernando befindlichen und den Gett4 Depots verschiedener Gemeinden gehörigen Obligationen, 12 Millionen auf die Vermögens - Steuer von 30 pCt, 444,998,042 Realen auf die außerordentliche Kriezssteuer. Y

einigen Bemerkungen des Herrn Sancho wurde die Distuf

des Berichts, wegen Abwesenheit des Kriegs-Ministers, ves ben. Da Herr Madoz der Kammer angezeigt hatte, daß f der Sibung vom Wsten einige Fragen über die Lage der | vinz Lerida an die Minister richten werde, so trugen die ren Alcoriza, Vila und Roviralta darauf an, die mer solle die Regierung um- Aufschlüsse über di Gelegenheit der Wahlen in Barcelona stattgehabten Unt ersuchen. Der Antrag wurde angenommen, und Herr Vil merfte noch, daß der General-Capitain von Catalonien, # von Meer, ein Tyraun sey, worauf der General Seoal (Veo Sulaun Der Meorder U auf den erwähnten Antrag erklärte der Kriegs-Minister i! heutigen Sizung, daß die Regierung noch nicht im sey, die gewünschten Aufschlüsse zu geben, daß aber eine suchung der lebten Vorfälle in Barcelona begonnen habe, daß die Schuldigen ohne Rücksicht auf Rang und Stand de! strafung nicht entgehen sollten. Was den Baron von Meer bet so sey die Regierung mit seinem Benehmen, sowohl in mi rischer als politischer Hinsicht, vollkommen zufrieden, den! von ihm ergriffenen außerordentlichen Maßregeln seyen bei ungewöhnlichen Zustande der Provinz unerläßlich gewesen. Es geht das Gerücht, die Herren Campuzano und Ag würden von ihren diplomatischen Sendungen in Paris London abberufen werden. Auch glaubt man, daß der der gemäßigten Partei bei den Wahlen noch andere und ! tigere Veränderungen herbeiführen und dem Gange der N rung eine völlig andere Richtung geben werde. Zun Herr Mendizabal befindet sich noch in Madrid. Er \ sich nicht mit seinen Schäßen auf die Landstraße zu seitdem sein Cousin Alvarez Montanes vor kurzem von Karlisten in der Mancha angehalten und gezwungen worde! 190/000 Realen für seine Befreiung zu zahlen. l Herr Evaristo Saravia, Secretair des Polizei Prs} unter der Verwaltung Mendizabal's, ist verhaftet und sein mögen mit Beschlag belegt worden. 0 Der frühere Vice-König von Navarra, Don Martin I"

j dem Rheine!“ Viele andere Trinksprüche folgten.

ist in-dem von Valencia kommenden Postwagen mit sieben an- deren Reisenden von Palillos gefangen genommen worden. (Vergl. den Artikel Paris, wonach Herr Jriarte seine Frei- lassung durch ein Lösegeld erkauft haben soll.)

J-n4lnga 5d;

Berlin, 12, Nov. Man schreibt aus Düsseldorf un- term 8ten d. M.: „Gestern hatten die Bewohner unserer Stadt das Vergnügen, der festlichen Eröffnung der neubegrün- deten Dampfschifffahrt für den Mittel- und Niederrhein beizu- wohnen. Eine derartige Unternehmung ist ein Pulsschlag der Zeit; sie bekundet eine regsame Lebensthätigkeit der Gegenwart und waltet als wirksamstes Prinzip durch das öffentliche Leben, eine glückliche, fruchtbringende Zukunft verheißend. Darum wurde dieses Fest auch zum wahren Volksfeste Und Jedermann fúhlte die Bedeutsamkeit desselben. Das Rheinufer war reich mit den Flaggen aller Uferstaaten geschmückt und von einer un- absehbaren Menschenmenge bedeckt; von den Dächern und aus den Fenstern des Dampsschifffahrts-Gebäudes weheten vielfarbige Fahnen und alle im Hafen befindlihen Schiffe flaggten. Mit Kanonendonner begrüßte das in einem majestätischen Bogen heranbrausende Schiff die Stadt, und die am Ufer aufgestellten Geschüße entsandten weithin den Gegengruß. Zur Aufnahme der Actionaire und der geladenen Gäste war am Landungs- Plabe ein Raum eingegränzt worden, in welchem sich nachein- einder Se. Königl. Hoheit der Prinz Alexander, der Regie- rungs-Präsident mit dem Regierungs-Kollegium, viele Stabs- und andere Offiziere, der Magistrat, der Bevollmächtigte Sr. Durchl. des Herzogs von Nassau, Zoll - Directions - Assessor Scholz, die Abgeordneten der bei dem Unternehmen betheiligten Städte und eine große Anzahl von Actionairen und zu dem Feste besonders geladenen Gäste versammelten. Als das Schiff, mit dem Direktor von Carnap am Bord, angelegt hatte, betrat dieser das Ufer und hielt eine auf die Feier bezügliche Rede, die von dem Ober - Bürgermeister von Fuchsius beantwortet wurde. Kanonendonner verkündete den Moment der Ueber- gabe, worauf die vérsammette Ménge das Volkslied anstimmtre. Jebt reichte der Ober-Bürgermeister dem Capitain des Schiffes die Flagge mit dem Düsseldorfer Ldwen, die unter lautem Ju- hel am Hauptmast aufgehißt wurde. Se. Königl. Hoheit der Prinz Alexander betrat sodann zuerst das Schiff und ihm folgten sämmtliche Fesigenossen. Darauf erschien die Geistlichkeit der Lambertus-Pfarre und es begann die Weihe auf der Kampagna des Schiffes mit der Weihung des Weines, wie der Ritus der katholischen Kirche es vorschreibt. Die Taufe geschah mit dem üblichen Zerschlagen einer Flasche Wein an dem mit Blumen geschmückten Anker, wobei der Bevoll- máchtigte des Herzogs von Nassau als Pathe fungirte. Und als es nun hieß: „Herzog von Nassau soll dein Name seyn“/, | da durchtônte Geschübesdonner, Musik und tausendfacher Ruf die Lüfte. Nachdem der Landdechant Heinzen und der Kon- sistorialrath Hartmann den Segen des Himmels auf das neue Unternehmen Ca und sodann das Schiff wieder ver- (assen hatten, schickte die Gesellschaft sich zu einer kleinen Fahrt siromaufwärts an, wäßrend welcher ein von dem Verwaltungs- Nathe veranstaltetes Gabelfrühstück eingenommen wurde. Dag Schiff ist etwa 160 Fuß lang und 20 und einige Fuß breit, trägt zwei Masten und vereinigt die hôchste Eleganz und Be- \ quemlichkeit mit Sicherheit und Dauer. Die in London gebaute 7 Maschine arbeitet mit Niederdruck und einer Kraft von 80 Während des Dejeuners brachte Se. Königl. Hoheit

| der Prinz Alexander dem Herzoge von Nassau cinen Toast aus,

mit den Worten: „Dem Herzoge von Nassau an und auf

Nach etwa anderthalb Stunden kehtte das Schiff nach Düsseldorf zurück.

Ï Ein solennes A versammelte die Feskgenossen um 4 Uhr im

Heubesschen Saale. Unter den zahlreichen Toast's, die im Laufe desselben ausgebracht wurden, nahm derjenige des Re- gierungs - Präsidenten auf das Wohl Sr. Majestät des Königs den ersten, und derjenige des Generals von Hüser auf das Wohl Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen und der übri- gen Mitglieder des Königl. Hauses den zweiten Plaß ein. Ein glänzendes Feuerwerk endete diesen festlichen Tag; mitten auf dem Strome erhob sich in Flammenschrift durch die dunkle Nacht der Wunsch: „dem Unternehmen Heil“, den gewiß die Tausende theilten, die am Ufer auf- und absirómten, und es bekundeten, wie ein solches gemeinnúkßiges Unternehmen in Al- ler Herzen Anklag findet, die für das Wohl des Vaterlandes entbrennen.“/ Das Dampfschiff „der Herzog von Nassau‘ traf am folgenden Tage (Sten), von Düsscldorf kommend, in Köln ein. Am Ufer arte seiner ein großer Theil der von dem Vorstande der Gesellschaft geladenen Honoratioren, von welchen es freund- lich begrüßt wurde und die sih sofort an Bord begaben, um in Begleitung des Präsidenten der Gesellschaft, Ober - Bürger- | meisters von Carnap aus Elberfeld, und mehrerer Mitglieder der Direction , welche sich zur Bewillklommnung der Gäste auf dem Schiffe befanden, einer Lustfahrt beizuwohnen, während welcher sie freundlich bewirthet wurden und sich von der \ch{s- nen Einrichtung des Schiffes üÜberzeugten. Nach einer kurzen Fahrt bis Rothenkirchen kehrte das Boot an die Stadt zurück, und fuhr dann, nachdem die Gäste es verlassen, nah Bonn ab. Nach einer von der städtischen Armen - Direction zu Stettin über die Armenpflege der Stadt im Jahre 1836 er- lassenen öffentlichen Bekanntmachung sind in dem genannten Jahre Ceinschließlich 17,300 Rthlr. aus Kämmerei - Mitteln, 93 Rthlr. an freiwilligen Subscriptions-Beiträgen und 1995 Nthlr. an Geschenken) 34,724 Rthlr. ausgegeben worden. Die an Arme baar gezahlte Unterstüßung betrug 12,468 Nthlr. ußer dieser wurden noch an Arme verabreicht 126,150 Por-

batts, 30 Klafter Holz und 140,000 Stick Torf, 77 Rthlr. fär DVekleidung und 126 Rthlr. Zrauen, denen es sonst an Arbeit fehlte.

tergebracht, wovon im Laufe des Jahres 53 ausschieden und am Schlusse desselben 4178 im Bestande verblieben. m Armenhause wurden täglih 38% Personen verpfiegt.

Freien Schul - Unterricht erhielten circa 1168 Kinder, wofür 2408 Rthlr. verausgabt wurden. Am Schlusse des Jahres 1836 befanden sich, mit Ausschluß des Waisenhauses, des Jo: hannis-Klosters und des Berkhofschen Stifts, welche eine abge- jonderte Verwaltung haben, in sämmtlichen Armen -, Kranken-, Kur- und Erziehungs- Anstalten und im Arbeitshauje 356 Per- sonen. Um dem Einwande zu begegnen, daß es an Arbeit fehle, ist cinefreiwillige Beschäftigungs-Anstalt eingerichtet worden, in welcher die Arbeit vorläufig auf das Kleinmachen von Brenn- olz für angemessenes Tagelohn und für Rechnung der Armen- irection beschränkt ist. :

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Vom l1lten bis 12ten d. M. ist in Hesiger Residenz 1 Person als an der Siem erkrankt und 1 andere als an derselben verstorben gemeldet worden. ;

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P ni ite O ver

Am 4. November 1787 wurde auf dem Theater von Prag zum ersienmale die Oper gegeben, mit der die Deutsche Tonkunst ihren böchsten Triumph feierte, Mozart's unsterblicher „Don Uan, Welche Anerkennung dieses Werk auch damals schon fand, so blieb doch die volle Würdigung desselben, das geistigere Eindringen in seine poetische Tiefe, ciner späteren Zeit vorbehaltcu. Was ijt nicht Alles über den „Don Juan“ gesagt und pseschrieben worden, und doch wird man, noch immer wieder Neues darüber sagen fönnen, deun die Un- cndlichkeit der Pocsie ist ja eben diese Fülle, die sih nie erschöpfen läßt, die, ein wahrer Preteus, sich jedem Gemüth in anderer Gestalt zeigt und mit jeder Phase der geistigen Entwickelung der Menschheit auch neu verjüngt erscheint. So wird der „Dou Juan““ in allge- mein poclisher wie in fünßsilerischer, musikalisch-techuischer Beziehung immerdar eine Duelle neuen Geuusses und neuer Belehrung bleiben, und obgleich scit Haydn's Ausspruch, der feinen jüugern Kunstge- nossen uach der Vollendung dieses Werks den größten aller Kompo- sten nannte, nunmehr funfzig Jahre verflossen sind, jo hat doch dics halbe Säfulum feine Toudichtung hervorgebracht , die jenem Urtheil scine fortdauernde Gültigkeit rauben fönnte. Nicht uur Mo- zart s Vaterland, soudern die gauze gebiidete Welt bewundert seinen „Don Juan“ als das Tiefse und lUimfassendste, was die Tonfunst dis jut geschaffen. Einem solhen Werke gebührte die Huldigung, welche ihm mehrere Deutsche Bühnen, unter ihnen auch die hicsige Königliche Oper, zu sciner funfzigjährigen Ju- belfeier darzubringen fich beeiferten, indem sie cine möglichst volen- dete Darstellung desselben zu veranstaiten suchten. Hier in Berlin fand diese Fcier gesiern, am 11. November, siatt, da sich ibr am ei- gentlichen Jahrestage einige Hindernisse entgegengestellt hatten. Die Einnahme der Vorstellung war mit Ullerhöchster Genehmigung als Beitrag zu dem in Salzburg zu errichtenden Denkmale Mozart's bestimmt worden. Die Mitglicder der Königlichen Oper und Kapelle entsprachen durch ibren Eifer in der Ausführung voll- fommen dem Enthusiasnius des Publikums, das ich so zahlreich zu diescr Vorstellung cingcfunden batte, als es die NRâäume des Opern- hauses nur irgend geslatteten. Jeder Darstellcude und Mitwirkende leistete das Hôchste, was in seinen Kräften stand, und es möchte da- her nicht leiht hier cine Aufführung des „Don Juan“ ein so nes Bild des Ganzen gewährt haben, wenn auch diese oder jene ein- zelne Rolle schon eben so befriedigend, viclleicht sogar noch vollendeter gesungen oder dargestellt worden ist. Die Repräsentanten der verschiede- nen Charaftere sind, bis auf Dlle. Löwe als Elvira, in diesen Rollen hier schon rühmlichst befannt, und wir brauchen daher uur ihre Namen anzus- führen, ohne etwas Weiteres hinzuzufügen, als daß sie, wie schon bemerkt, sämmtlich mit der sichtbari?en Begeisterung ans Werk gegan- gen waren. Herr Blume gab den Don Juan, Fräulein von Faßmann die Donna Auna, Herr Eichberger den Octavio, Herr Bötticher den Komthur, Dlle. Grünbaum die Zerlina, Herr Wauer den Leporello, Herr Zschiesche den Masetto, Herx Gern den Anführer der Gerichts- diener und Herr Ncbfeldt den Kaufinann Martes. Eine neue Er- scheinung war Dlle. Löwe als Douna Elvira, und wir müssen ibr be- fonderen Dank sagen, daß sie diese Partie, wie wir hören, in furzer Zeit schnell cinstudirt hat, um das JIbrige zu einer würdigen Darstel- lung des gefcierten Kunstwerks beizutragen. Und diese Beistcuer war fcine geringe. Schon als „Jessonda““ hatte Dlle. Löwe den noch Zweifeln- den zu bewcisen gesucht, daß sie nicht bloß die leichtere Jtaliänische und Französische Musik mit hoher Fertigfcit und Grazie zu singen und vorzutragen wisse, sondern daß sie wohl auch der ernsteren, gemüthli- cheren und schwicrigeren Deutschen Musif und der tragischen Charaf- ter-Darstellung gewachsen sey. Eben so groß zeigte die treffliche Künst- lerin sich gestern in der Partie der Elvira; der Charakter der stolzen und doch fo hingcebenden, der rachsüchtigen und do #0 weich- herzigen Spanierin gelangte durch sie zu sciner wahren, hohen Be- deutung, und dieser Wechsel von mächtigen und glänzenden mit den sauftesten und schmelzcudsten Tönen, überall mit geistvollem Vortrage und lebendigem Spicl verbunden, fonnte seine Wirkung nicht ver- feh!en. Rühmecnud zu erwähnen ist auch, daß sich die nicht in den Solo-Partieen dieser Oper beschäftigten Sänger und Sängerinnen der Königlichen Oper geslern dem Chor angeschlossen hatten, um auf diese Weise ihre Verehrung für den großen Tonudichter, den Shake- spcarc der Musik, wie man ihn wohl nennen könnte, an den Tag zu legen. Daß an cinem solchen Tage die hervorragendsen Glanzpunfte der Oper von den enthusiaslischen Publikum mit sirmischem Applaus begleitet und am Schluß alle Darsieller hervorgerufen wurde a, braucht faum bemerft zu werden. Herr Blume hatte diesmal dem genialen Champagnerlicde cin dem Andenken Mojzar1's gewiduietes Gedicht untergelegt, welches er, der großen Anstrengung ungeachtet, die das deutliche Auósprechen der Worte bci dem raschen Tempo dieser Arie verursacht, auf Begehren wicderholen mußte.

Aelteren Theatcrfreunden wird cs vielleicht interessant seyn, wenn wir zum Schluß unseres Berichts über diese Feier einige geschicht- liche Notizen über die hiesigen Aufführungen des „Dou Juan“ hin- zufügen, die wir einer gefälligen Mitthcilung verdanfeu. Diesc Oper würde in Berlin am 20. Dez. 1790 zum crsteumale gegeben, und die damalige Bescyung war folgende: Don Juan, Herr Lippert ; Douna Eivira, Dle. Hellmuth, uachherige Mad. Müller: Komthurx, Herr Kafclißz; Donna Auna, Mad. Unzelmann , nachherige Mad. Beth. mann; Don DOctavio, Herr Bcndaz Leporello, Herr Unzeluann; Ma- setto , Herr Brandel; YZerlina, Mad. Barauius; Anführer der Ge- richtsdicner, Herr Reinwald. Von da an bis ¡um gestrigen Tage,

tionen Suppe , 2088 Rthlr. an Medizin nah Abzug des Ra- |

an Spinnerlohn für arme alte | An Psflegekindern | befanden si in der Erziehungs- Anstalt auf der Lastadie durch- | hnittlich 46, bei Pflege - Aeltern in der Stadt waren 231 un- |

an welchem der „Don Juan“ hier seine 213te Vorstellung erlebte, hat, mit Einschluß derjenigen Künsilcr, die ats Gäste bier aufgetreten, Don Juan selbst 15, Douna &lvira 18, der Komtbur 13, Donna Anua 35, Don Octavio 10, Leporello 16, Masetto 13, Zerlina 13 und der Anfährer der Gerichtôdiener 9 verschiedeuc Repräsentan: tou gehabt. Es ershicncn nämiih, zum Theil nach cinander, zum Theil abwechselnd, als Don Juan die Herren: Beschort, Haßs loch, Fischer, Hoffmann, Ehlers Karl Unzelmaun, Blume, Witd, Ed. Devrient, Hauser, Woltercck, Hanmmermceister, Pöck, Eicke, Karl Blum z als Donna Eloira die Damen: Lippert, Vöbn, Lani- Herbst, Leist, Schulz, Milder, Carl, Schechner, v. Schäßtel, Fiache, Scidler, Bötti- cher, Meißelbach, Pirscher, Stephan, Heincfectter, Hanal; als Kom - thur die Herren: Nêépke, Blume, Sicber, Gern, Habermedl, Hille- brand, Spiteder d. J., Busolt, Becker, Zschiesche, Nicse, Mickler, Bötticher: als Donna Auna die Damen: Langerhaus, Schick, Lippert, Hafkloch, Stock, Müller, Herbst, Schulz, Schmalz, Grünbaum, Fi- scher, Kraus, Scidler, Campi, Werner, Veltheim, _Marschuer, S'0o11- tag, Flache, Schröder - Devrient, Walker, Fischer, Haus, v. Schäzel, BYirscher, Neur-utber, Carl, Stephan, Großer, Luer, Schodel, Fi- scher:Achten, Beutler, Franchetti-Walzel, v. Faßmannz als Don G - tavio die Herren: Lubrosch, Eunicke, Siümer, Bader, Cornet, Klo- stermaver, Julius Miller, Hoffmann, Manliué, Cichberger: als Le- porello die Herren: Geru d. V., BVianchi, Hübsch, Wauer, Mosewius, Hunntus, Günther, Jet. Fischer, Freund aus Manabecim, Denv, Éd. Devrient, Vreisinger, Scdimaver, Becker, Reichel, Aug Fischer z als Masetto die Herren: Franz, Nut, Leide!, Lemm, Weizmann, Re- bensicin, Freund, Ed. Devricut, Sieber, Schneider, Wa!ß, Blume, Zschiesche; als Yerlina die Damen : Eunicte, Eigensau, Leibuitz, Wil- ih, Düring (jeßt Mad. Creliuger), Scidler, Neinwaid, Eunicke, Neumaun, Hoffmann, v. Schäßel, Lehmaun, Grünbaumz als An - führer der Gerichtsdiener die -Herren: Benda, Wurm, Gern

Sohn, Nüthling, Wiehl, Ludwig Devricut, Schncider, N Becker.

Amr ewe mia T A I B Pa an tandes menu

Vermischte Nachrichten.

Statistische e gélzen über China, (Der Kaiserlich Russischen Afademie der Wissenschaften von ibrem forrespondirenden Mitgliede, dem Mönche Hyakinth, mitgetheilt.)

Die Bevölkerung China's wächst jährli in cinem ungleichen Verhältnisse. Nach den Verzeichnissen, die im Jahre 1812 aus den Gouvernements eingeshickt wurden, rechnete" man: in Tschi-lé 27,990,810 Einwohner beiderlei Geschlechts; in Schan-dun 28,958,764 ; in San si 14,004,210; in Che-nan 23,037,171; in Zsjan-su 37,843,501 ; iu An-choi 34,168,059; in Zsjan-si 23,046,999; ín Fu: zsjan 14,777,410; in Tshe-zsjan 26,256,784; in Chu-bei 27,370,098 ; in Schan-\i 10,207,256; in Chu:nan 18,652,507; in Gan-fu 15,354,875; in Sy-tschuan 21,435,678; in Guan-:dun 19,174030; in Guan:-fi 7,313,895: in Jun-nan 5,561,320; in Gui-tscheu 5,288,279, und in der Mandschu- rei 1,249,784; im Ganzen 361,691,430 Seclen.

In dieser Zahl sind acht Fahnen des Militairs, aus Mandschu- ren, Mongolen und Chinesen bestehend, nicht mit einbegriffen, die fremden Stämme, die unter Chinesischer Botmäßigkeit stechen, werden besonders nach Familien und zum Theile auch nach Scelen berechnet. Von diesen Stämmen zählt man : Tanguten im Gouvernement Gan-su 26,644 Familien; in Sy-tschuan 72,374 Familien; in Chu- chunor 7842 Familien; in Tibet 4889 Familien; Tur?estaner, in Turkestan und Yli 69,644 Familien und fn Chu-chunor 2368 Famií- lien: Tantisi sche Urjanchaizen 1007 Familien; Altaische 685; Altainorische 208 Familien ; Ust-Amurische Tungusen 2398 Familien z im Ganzen 188,123 Familien. Jndustrie treibende Soloner zählt man 4497 Seclen ; im Militair-Dienste stehende Chajuten 2581 Seelen ; und in demselben Dienste befindliche BVarchusen 1251 Seelen: im Ganzen 8329 Seelen. :

Vede Familie oder jedes Haus erhält von der Lokal-Obrigkeit cine sogenannte Thortafel, zum Aufschreiben der Hausbewohner; diese wird jedes Jahr verändert. Beim Wechsel dieser Tafel werden die nicht mehr im Hause Befindlichen ausgestrichen, die Hinzugefommenen aber eingetragen. Wer scine Wohnung verändert, ist verpflichtet, der Obrig- keit davon Anzeige zu machen, um cine Thortafel iu Empfang zu nehmen. Zehn Häuser bilden cine sogenanute Pchai, in jeder Pchat befindet sh ein Pchai-tchen (Aufseher übcr zehn Häuser) ; zehn Pchai's bilden cine Zsja, dieser stcht cin Zsja-tschan vor: zehn Zsja bilden ein Bao, mit Lil Bao-lschcn. Dicse Einrichtung findet mau auch bei den außerhalb des Reiches wohnenden Chinesen.

Die Pchai-tchen, Zsja-tschan und Bao-tschen werden aus dem Volk für eine bestimmte Zeit gewäblt. Sie müssen Familie baben und lesen und schreiben können. Jhr Dicnst bestebt n der Beau f- fichtigung der Volks-Moralitát ihres Bezirkes, d. h. sie haben darauf zu sehen, ob Niemand seinen Unterhalt durch verbotene Mittel sich erwirbt, und machen Anzeige über verdächtige Menschen. Diese Be- hörden sind in Städten und Dörfern dieselben; sie sind verpflichtet, jährlih ein Verzeichniß der Bevölkerung abzufassen. Sie tragen in dieses Verzeichniß obne Unterschied alle Einwohner, die cinen bcestän- digen Wohnsiß haben, ein, es mögen nun Gelehrte, Kaufleute, Land- leute, Handwerker, Kanzleidiener oder Soldaten, welche den Dörfcru zugezählt werden, sevn. -

Diese Verzeichnisse werden gewöhnlich zuerst der Kreis- Verwal- tung übergeben, welche aus denselben em allgemeines Verzeichniß des Kreises zusammenstellt und dasselbe daun der Provinzial - oder Be- zirfs-Berwaltung übersendet; nachdem diese das allgemeine Verzeich- niß der Provinz oder des Bezirkes abgefaßt bat, stellt sie dassclbe deux Kameralhofe zu; dieser fertigt endlich das Verzcichniß des ganzen Gouvernements an und übersendet es dem Finanz-Departement. Die Verzeichnisse des angefiedelten Militairs werden ihren Behörden zuge- schicit, Das Finanz-Departement macht nun aus den ihm zugeschick- ten Gouvernements- Verzeichnissen cine Berehnung der Bevölkerung und legt diese, auf gelbenr Papiere, dem Kaiser vor.

Nach den im Jahre 1812 eingesendeten Verzeichnissen betrug das nußgbare Land in allen Gouvernements mit der Mandschurei 7,915,251 Rin.

Die Mandschuren und die mit ibuen aus der Mandschureci nach China gefommcnen Mongolen und Chinesen bilden cinen besonderen Militairstand, der tun Fahnen cingetheilt wird; jede Fahne hat 3 Di- vifiouen: die Dirissonen werden ín Compagnieen cingethèilt, von de- nen jede 150 Mann zählt. Die Mandschuren in Peking bilden 681, die Mongoien 204 und die Chinesen 266 Compaguieen,, die Maund- shuren und Mongolen tn den Gouverueumcents-Garnisonen 840 Coms: pagnicen. Dazu wcrden noch die Jäger gerechnet, von welchen die Dachuren 39, die Soloner 47 und die Tungusen iu Oluntschen 11 Compagniecn bilden: im Ganzen also 2088 Compaguicen, welche 313,200 Mann vou 15 bis 60 Fahren ausmachen.

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Ju Peking befinden sich in jeder Divisien cin Chef, zwei Gehül- fen, Obersten und Compagme-Chefs. Ju den Gouvernements bilden die Mandschuren und Mongolcn die Garnisonen unter dem Kommando der Corps - Chefs. Alle 2 Fahre findet eine Einschreibung in deux Militairstand statt; alle Männer, die das 16te Jahr erreicht haben, werden alsdann aufgenommen. Gewöhnlich werden zwci Berzeichnisse angefertigt, von welchen das eine in der Divifions - Kanzlei bleibt, das andere aber an das Finanz-Departement geschickt wird. i

Die Mongolei wird in die süoliche, nördliche, westlicke Monge- lei und Chuchunor eingetheilt. Die Mongolen bilden Aimafcu, und die Aimaken Fabuen, die vou Tschasaken befehligt werden. Dic Fud- nen werden in Regimenter und die Regimenter in Escadrouen tin: getheilt, Der Aimak is cin aus einem abgesonderten Theiie des Vol- fes bestebender Stamm, Fahne wird cine Divisiou oder ein Fürfcn- thum genannt; einige Aimaken werden in mehrere Div:siouen cinge- thciit. Die Süd - Mongolcn nehmen cine Strecke Landes längs der großen Mauer von der Gränze der Maudschurei bis nach Ordes cin- schließlich ein; sie bilden 24 Aimafen, die in 48 Fahnen getheilt wer- den. Die Nord: Mongolen werden Calcha?s genannt, bewobncn die Strecke Landes im Norden der großen Mauer von Arguni gegen Westen bis zu den Gränzen der Tschungarei und bilden 4 Aimafen, die in 86 Fadnen gethcilt werden. Die zerfireut von Ordos gegen Westen nomadisirenden Mongolen gehören zu verschiedeneu Uimaken und bilden 34 Fabnen. Die Chuchonorschen Mongolen noma: disiren um den Sce Chuchunor und bilden 5 UAimaken, die in 29 Fahnen getheilt werden. Die Mongolen, welche un- mittelbare latertbanen China?s find, haben feine Tschasaken, sind aber den Chinesischen Militair: Chefs unterworfen. Zu diefen gebören die Tschacharen und Tumoten, die hinter Kalgan zwischen Ordos und Dolonnor nomadisiren.

Jedes Regiment beskeht aus 6 Eákadrencu, cine Esfadron gus 150 Manu, von welchen 50 Maun den Militairdienst versehen, die anderen aber frei sind. Jun der südlichen Mongolei zählt man 1293 Esfadronen, iín der nördlichen, d. h. in Chalcha 163 Esfadronen, hinter Ordos 9, in der Tschungarei 94, in Chu- chunor 100!/, Esfadroneu; die Lschacharskisczen Nomaden bila den 120 und die Tumoten in Guichua - tsen 49 Eskadroncn; im Gaujzen also 182W!/, Esfadronen. Man zäblt daher in allen Es: fadroueu 274,275 Mann, mit Auónahme der Minderjlhrigen, A!teu, Kranîfen, Silaven, Weiber uud Lama?s. IÏn jeder Fabne ift cin gez bietender Fürst unter dem Namen Tschasaf oder Kommandirender ; unter dem Fürfen seh! der Gebül!fe deffelden, der Tosolafeschi; der Chef der Fahne heißt Cboscho- Tschangiu und fein Gchelfe Meirius Tschangiu; die Obersten heißen Tschaian-Tschangin's, und die Eéfas- dron:Chefs Somo-Tschangin's. Yu jeder Esfadron befinden fich fes Unuteroffizicre; über 10 Jelten oder Familien sticht cin Auf- seher. Alle drei Jahre findet eine Einschrcibung der Bevölkerung statt; alle von 18 bis 60 Jabren werden in derselben aufgenom: men; die Toselakftschen besorgen mit den Tschangiucn dieses Verzcich- niß und senden cs nach Pekin. Für die Verheimlichung von Mens schen werden die Fürsten wie die Offiziere gestraft, die Unteroffiziere uud Aufseber aber erhalten für dieses Vergehen Peitschenbiebe. Oh- gleich dic Maßverhältnisse des uugbaren Landes in deu Katasfter- Büchern angegeben sind, so sind doch die Nachrichten darüber uicht veröffentlicht; jedoch ist bestimmt, daß je 15 Menschen, die in das Verzeichniß eingetragen werden, 0 (] Li Landes befißen folleu (ciue J Li = 21620/,.. , Deßjatinen). :

P E E E R WERRR IN m Bw

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