1837 / 316 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Jahre 1834 und den jest stattgehabten Wahlen. Es heißt darin unter Anderem: „Jm Jahre 1834 trat im ersten Wahl- Bezirk Herr Dupont von der Eure gegen den General Jac- queminot auf und erhielt nur 188 Stimmen. Jm Zahre 1837 erlangte der General Bachelu, der erst zwei Tage vor den Wahlen in Vorschlag gebrachte Kandidat der Opposition, 346 timmen. Im Jahre 18314 erhielt im zweiten Bezirk Herr Jacques Lefebvre 920 und Herr Laffitte 707 Stimmen; in die- sem Jahre hat Ersterer 1106 und Lesbterer 1695 Stimmen er- halten. -Jm Jahre 1834 erhielt der damalige Kandidat der Opposition, Herr Chevreux, im dritten Bezirk 260 Stimmen ; _in diesem Jahre ist Herr Nicod durch 9569 unterstüßt wor- den. Im Jahre 1834 fiel Herr Salverte im fünften Bezirk durch und erhielt nur 374 Stimmen; in diesem Jahre ist er mit 715 Stitihien zum Deputirten erwählt wor- den. Eben so fiel im Jahre 1834 Herr Arago im bten Be- ir! durch und erhielt nur 437 Stimmen; in diesem Jahre ist Herr Arago mit 812 Stimmen zum Deputirten erwählt wor- den. Jm Jahre 1834 ward Herr Daunou im Lten Bezirk nur durch 134 Stimmen unterstägt; in diesem Jahre hat Herr David 289 Stimmen erhalten. Jm Uten Bezirk erhielt im Jahre 1834 der Kandidat der 256 Stimmen; Herr Berville men erlangt.“

Die Gazette de France enthält einen Vergleich zwi- schen dem Wiener Strauß und dem Pariser Musard, aus dem Machstehendes ein Auszug ist: „„Man hat gesagt, Strauß sey der Wiener Musard. Dieser Vergleich s{chcint uns nicht ganz richtig. Zuvörderst besteht zwischen diesen beiden musikalischen Notabilitäten der ganze Unterschied, der zwischen der Quadrille und dem Walzer existirt, und dann muß man noch hinzufügen, daß die Compositionen des Herrn Strauß ihm persönlich ange- hören; es ist nicht ein bekanntes Thema, welches er varürt, jondern ein ihm eigenthümlicher Gedanke, den er mit unglaub- licher Anmuth und großem Geschmack seinem Orchester zuwirft. Strauß hat das dreifache Verdienst eines Instrumentalisten, eines Orchester-Dirigenten Und eines Compositeurs. Strauß bringt mit 24 Musikern Wirkungen hervor, die 80 Französischen Musikern faum gelingen würden. Aber man muß auch sehen, mit wel- cher Leichtigkeit jedes Mitglied seines Orchesters sein Jnstru- ment mit einem andern wechselt. Und dies Alles ohne Ueber- cilung, ohne Unordnung, so daß man sih gar nicht von scinem Erstaunen erholen kann. reich ein vollständiges Charivari zu Wege bringen; der Deut- schen Ruhe ist dies nur ein Kinderspiel.?“ Eine Schilderung der Persönlichkeit des Herrn Strauß {ließt mit den Worten, daß cr sih an der Spibe seines Orchesters etwas stolz auf sein Verdienst, aber ganz ohne Charlatanismus zeige, und daß man auch daran den Deutschen erkenne.

Großbritanien und Irland

London, 7. Nov. Das Comité, welches mit den Anord- nungen zu dem übermorgen, am Lord-Mayors-Tage, zu Ehren der Foneain in Guildhall stattfindenden Feste beauftragt ist, soll bei den Einladungen zu diesem Bankett alle politischen Partet- rücksichten beiseitgesest haben. Der gleich zu Anfange seiner Berathungen gemachte orschlag, auch den Herzog von Wel- lington einzuladen, wurde ohne Weiteres einmüthig angenom- men. Außerdem beschloß man, die Englischen Mitglieder des Ministeriums und diejenigen Individuen einzuladen, von wel- hen vorauézuseßen sey, daß sie im Fall eines Ministerwechsels in das Kabinet würden berufen werden. Da Jrland in der jeßi- gen Tages-Politik einen so bedeutenden Os einnimmt, so schlug ein Mitglied des Comités vor, auch dem Lord - Lieutenant von Irland und seinem Secretair Einladungs - Karten zuzuschicken. Gegen diesen Vorschlag wurde aber eingewendet, daß man nicht bestimmt wisse, ob jene beiden Herren am Tage des Festes in London seyn würden, und daß man si bei einer solchen Gele- genheit keiner verfehlten Einladung ausseßen dürfe; nur in Sâllen, wo man bestimmt gewußt, daß sie zur Zeit eines Festes in der City in London seyn würden, habe man sonst Jrländi- he Mitglieder der Verwaltung einzuladen gepflegt. Kurz darauf erfuhr indeß das Comité, daß Lord Mulgrave im Begriff stehe, nah England herüberzukommen, um seinen Si6 im Parlamente einzunehmen, und cs wurde nun seine Einladung einstimmig beschlossen. Fúr die Einladung des Lord Morpeth ergab sich anfangs keine hinreichende Stimmenzahl, weil man über seine Ankunft in London nichts Sicheres wußte; als aber Herr Grote das Comité benachrichtigte, daß der Lord in wenigen Tagen anlangen werde, beschloß man, ihn ebenfalls cinzuladen. Der Vorschlag, den König der Belgier ein- zuladen, ging nicht durch. Einige meinten zwar, es würde eine Beleidigung für die Königin seyn, wenn man diesen Souverain nicht einlúde, da er der Oheim FJhrer Majestät sey und ihn früher noch ein anderes inniges Band an England geknüpft habe; hierauf ward jedoch entgegnet, daß der König der Belgier bei einer solchen Gelegenheit schwerlich ohne großes Gefolge nah England kommen und daß es un- möglich seyn würde, in dem Raume, auf welchen man beschränkt sey, für die Begleitung Sr. Majestät noch Plab aufzufinden ; ferner, daß man, wenn Ein fremder Souverain cingeladen würde, andere Potentaten nicht füglich übergehen könnte, und daß fein Beispiel von einer Einladung fremder Regenten von Seiten der City vorhanden sey. Von Bischdfen wurden nur die Erzbischöfe von Canterbury und York und die Bischöfe von London und Llandaf} eingeladen, und von Parlaments - Mitgliedern nur die der Londoner City. Die Londoner Richter aber haben sámmt- lich Einladungen erhalten, und nur zwei derselben, Sir Robert Nichol und Sir Herbert Jenner, lehnten die Einladung ab. Ob Herr David Salomons, E Sheriff von London und noch Alderman für den Bezirk von Aldgate, bekanntlich mojaischer Religion, eingeladen werden soll, darúber ist man, dem Vernehmen nah, noch nicht einig geworden.

Die heutige Hof-Zeitung meldet die Ernennung des bis- herigen Gesandtschafts - Secretairs zu Turin, Herrn Jerning- E , zum Gesandtschafts - Secretair in Lissabon, und des bigs- )erigen Gesandtschafts - Secretairs zu Lissabon, Herrn Sulivan, zum Gesandtschafts - Secretair am Turiner Hofe.

In einer Versammlung konservativer ähler zu Dublin am vorigen Dienstage wurde erklärt, daß hinreichende Zeugen- Aussagen über die Unrechtmäßigkeit der Wahl der Herren O’Connell und Hutton vorlägen, um eine Petition gegen die- selbe. zu rechtfertigen; es ward daher ein Comité ernannt, um diese Sache zu betreiben und die dazu nôthigen Fonds zu sammeln.

Herr O'’Connell war am vorigen Dienstage bei dem Staats- Secretair für Jrland, Lord Morpeth, zu Tische. Dies, meint die Morning Chronicle werde den Tory - Blättern gewiß wieder Anlaß geben, die Minister der Hinneigung zum Papis- mus zu beschuldigen, besonders da es der Vorabend eines ka-

Opposition, Herr Chardel, nur hat in diesem Jahre 428 Stim-

Dergleichen Mittel würden in Frank- -

1274 tholischen Festes, des Tages Aller Heiligen, gewesen, an wel- Get Hte Bil stattgefunden, und da Lord Morpeth in der Wahl der Speisen auf die Vorurtheile des großen Kämpen der Römischen Kirche Rücksicht genommen habe |

Zwischen den Tory- und den Whig- Blättern hat sich ein Streit darüber entsponnen, daß Lord Mulgrave verboten habe, den geseßlich vorgeschriebenen Gottesdienst am 5. November (dem Tage der Entdeckung der Pulver-Verschwörung) nicht in der Kapelle des Dubliner Schlosses zu halten. Der Mor- ning Herald und die Times sehen in diesem Verbot eine Annäherung des Vice-Königs an den Katholizismus; der Cou- rier will die ganze Sache für cine Erdichtung der Tories ge- halten wissen. |

Auf der London - Birminghamer Eisenbahn hat sich wie- derum ein Unglück durch das Zusammenstoßen zweier Wagen- zúge ereignet, Der Maschinen - Meister des einen Zuges fiel von dem Wagen herab und wurde tödlich verwundet. Die übrigen Passagiere kamen zum Glúc® mit einigen leichten Con- tusionen davon. e

Das Wasser, welches am Iten d. zur hôchsten Fluthzeit in den Tunnel eingebrochen ist, hat dieseswal seinen Weg nicht von oben, sondern von der Seite gefunden. Man hat bereis wieder zu den gewöhnlichen Mitteln gegriffen, um den Fluß- boden zu verstärken und das Werk binnen 10 bis 12 Tagen wieder fortsezen zu kdnnen.

In der legten Woche haben hier 322 Beerdigungen mehr stattgefunden, als in der vorhergegangenen; den öffentlichen Blättern zufolge, soll jedo kein Cholerafall vorgekommen seyn.

Die lekten Nachrichten aus Lissabon (\. den Art. Lon- don im gestrigen Blatte der St. Ztg.) reichen bis zum 3!sten v. M. und sind mit den Dampfböten ,, Manchester ‘“/ und ¡¡Chieftain“/ hier angelangt. Auf demselben Wege erfährt man auch, daß der Spanische General Tacon, der die Mauren von Ceuta zurückgeschlagen, sich doch auf die Dauer nicht stark ge- nug fühlte und daher, da er keine Unterstüßung von seiner Re- gierung erhalten kann, um Verstärkung von Gibraltar aus ge- beten haben soll. E E

Einige Blätter melden, daß der Capitain (‘Portugiesische Admiral) Napier, der fürzlih von Portugal wieder hier ein- getroffen ist, wohin er in der Absicht gegangen seyn soll, der Sache der Cartisten wo möglich den Sieg zu verschaffen, be- reits cine Audienz bei Lord Palmerston gehabt habe.: És ist jedoch möglich, daß dies auf ciner Verwechselung mit dem zum Gouverneur des Cap ernannten General-Major George Tho- mas Napier beruht, der jet von den Ministern seine Instructionen einholt. Sat gestern werden an der hiesigen Börse die Anerbictun- gen des Portugiesischen Finanz-Agenten, Herrn Oliveira, von denen man sich anfangs so günstige Resultate versprach, mit Mißtrauen angesehen, und es verbreitet sich das Gerücht , daß die auszugebenden Schaßkammerscheine weder ganz noch theil- weise bei den Zollhäusern in Zahlung würden angenommen werden. Die Portugiesischen Fonds sind demnach fortdauernd im Sinken begriffen. 5 2

Direkt in London angekommene Briefe aus San Seba: stian bestätigten die in Französischen Blättern enthaltene Nach- richt, daß das Christinische Fort von Jnigo am 29, Oftober kapitulirt hat, und daß die Garnison, nachdem sie die Waffen niedergelegt, sich nach Pampelona zurückgezogen. _Es ging die Rede von einer neuen Karlistischen Expedition , die im Begriff stehe, über den Ebro zu gehen. Ein in San Sebastian ange- kommener Brief aus Tolosa vom 29. Oktober erklárt auf das bestimmteste die seit mehreren Tagen verbreitete Nachricht, daß Don Carlos über den Ebro zurückgegangen, fär falsch und für cine reine Börsen - Speculation. i

Auf den Westindischen Inseln ist in der lesten Zeit der Vorschlag erörtert worden, die Dauer der Neger - Lehrlingszeit abzukürzen und die Sklaven schon zu Ende des Jahres 1838, statt 1840, völlig freizugeben. Der Globe zweifelt jedoch, daß dieser Vorschlag angenommen werden möchte. :

In Jamaika ist am 22. September Nachts wieder ein Erdstoß verspürt worden.

Nach Berichten aus Ostindien hat daselbst im An- fange des Sommers eine ganz ungewöhnliche Hike geherrscht und der Cholera sehr vielen orshub geleistet. Zufolge eines Schreibens aus Madras, hat das Lte Britische Jnfanterie- Regiment auf dem Marsche von Berhampore nach Palaverand x0 bis 90 Mann an jener Krankheit verloren. Es laufen viele Klagen ein über die Strenge der Strafen beim Militair in Ostindien. Ein Soldat vom l6ten Regiment war wegen Thät-

| lichkeit gegen einen Sergeanten zu 509 Peitschenhieben verur-

theilt und das Urtheil vom Ober-Befehlshaber des Heeres, Ge- neral Fane, bestätigt worden. Diese Entscheidung hat einen um so stärkeren Eindruck hervorgebracht, da der Vorgänger des Generals Fane, Lord William DBentin, bekanntlich die gänz liche Abschaffung der Peitschenstrafe bei den Truppen der Ost- indischen Compagnie verfügt hatte. T | Berichte aus Canton lauten bis zum 31, Mai. Die Chine- sische Regierung bestand darauf, daß die Englischen Kaufleute nach Macao abreisen sollten, was sie aber nicht gethan hatten. Es hatte wieder ein Hong - Kaufmann fallirt, und Europäische Waaren waren schwer oder doch nur zu sehr schlechten Preisen abzuseben. E Die (gestern erwähnte) Finanz-Maßregel, deren Diskussion vom Kongreß der Vereinigten Staaten, gegen den Wunsch der Regierung, noch aufgeschoben worden, war die sogenannte Un- ter-Schaßamts-Bill, welche bezwet, alle Verbindungen zwischen der Regierung und den Banken abzuschneiden, indem sie den Zoll-Beamten das Recht einräumt , die Einnahme ohne Da- wischenkunft der Banken in Empfang zu nehmen und an die Cs auszuzahlen. G Eine Erklärung des Präsidenten der Vereinigten Staaten ordnet an, .daß die im Jahre 1832 aufgehobenen Bergegelder von Portugiesischen Schiffen wieder erhoben werden sollen, weil die Regierung in Portugal den Handels: Traktat mit Amerika gebrochen, welcher Amerikanische Schiffe von dieser Abgabe be- reite. : j In dem Schreiben, welches auf die Eröffnung des Texia- nischen Gesandten, Herrn Memucan Hunt, an die Regierung der Vereinigten Staaten der Staats-Secretair Forsyth an den- selbea erlassen hat, wird von der Rechtsfrage in Beziehung auf Mexiko gänzlich abstrahirt, da die Anerkennung der Unab- Lan gigeen eines fremden Staates von Seiten der Vereinigten taaten lediglich eine Sache der einheimischen Politik sey, wie dies auch bei der Anerkennung Mexiko’s beobachtet worden; die Frage wegen Anschließung eines fremden Staates sey in- dessen seit der Existenz der Union noch nicht vorgekommen. Zwar en die Vereinigten Staaten zwei Staaten, Louisiana und Florida, aus Territorialgründen von den ursprünglichen Besikern an sich gebracht, allein im gegenwärtigen Falle erheis-

sche das Gefühl der Rechtlichkeit cine entschiedene Ableh jener Eröffnungen. Das Schreiben is indessen in einem freundschaftlichen Tone abgefaßt und schließt mit dem YBuns( daß die liberalsten Handels-Verhältnisse zwischen den Verein ten Staaten und Texas angeknüpft werden möchten. Cini glauben, daß es mit der Ablehnung nicht so ganz ernst geme sey, und daß der Präsident der Union sich zwingen lassen wol

Aus Mexiko lauten die mit dem Mexikanischen Pak chiff}, welches Briefe aus Veracruz vom 2en und aus HDavqy vom 29. September nebst 250,000 Dollars überbracht hat, h} eingegangenen Berichte sehr ungünstig. Es herrschte gti Geldnorh im Lande.

Aus New-Orleans vom 7. Oft, wird berichtet, daß y dem Eintritt des Regens das gelbe Ficber nachgelassen habe,

Velgien.

Brüssel, 7. Nov. Gestern Morgens ist ein außerord, licher Courier mit Depeschen für Se. Majestät den König n Paris abgegangen. Man sagt, der junge Prinz befinde s so unpäßlich, daß man geglaubt habe, Ihre Majestäten di einen Courier hiervon benachrichtigen zu müssen,

Deut Ol an d

Schwerin, 11. Nov. Se. Königl. Hoheit der Großh zog haben den General-Major von Both zum General-Liey nant ernannt.

Dresden, 9, Nov. (Leipz. Ztg.) Seit dem 6.9 vember bis heute, also vier Tage hindurch, dauerte die V, thung der zweiten Kammer über die körzlich erwähnten | träge der West of Seotland firo insurance Company. Es twwy aber cin genau damitzusammenhängenderGegenstand daniit verby den, nämlich die Berathung über die in der ersten Kammer reits debattirte Petition des Vice-Präsidenten Px, Deutrich y 7 anderer Mitglieder der Kammer, das Verfahren dci der ne Katastrirung der Gebäude zum Behuf der Brandversichery betreffend und über die Petition der Abgeordneten von Di fau und Delling wegen Sistirung des Geseßes vom 14. Y vember 1835, die Einrichtung der alterbländischen FJmmobili; Brandversicherungs-Anjstalt betreffend. Das bei der heuti Abstimmung erfolgte Resultat war folgendes: L) die träge der West of Scotland Company wurden mit 50 gegen | Stimmen verworfen, eben so wie 2) der von der Depu! tion alternativ gestellte Antrag wegen gänzlicher Freigebung h Versicherungen mit 53 gegen 16 Stimmen. Hierdurch cth digte sich der Vorschlag der Deputation über die Festelu eines Minimum. Was aber den Bericht über die obuu k wähnten Petitionen anlangt, so beschloß die Kammer: L 5 Stimmen, daß dem Antrage der Abgeordneten von Die! und Delling auf Sistirung des Brand - Versicherungs : Gese vom 14. November 1835 und Vorlegung eines anderweiten di fallsigen Geseß-Entwurfes keine Folge zu geben sey. 2) Geg 21 Stimmen den Beitritt zum Beschlusse der ersten Kamm daß die hohe Staats - Regierung ersucht werden möge, dal Anordnung zu treffen, daß bei der neuen Katastrirung der 0 bäude zum Behuf der Brand - Versicherung es lediglich bei | Werths - Angabe der Interessenten und der §. 19 des ( seßes vorgeschriebenen allgemeinen | Beurtheilung dor Obi keit scin Bewenden haben und in dieser Beziehung 10 den Vorschriften, welche die von der Brandversicherungs - Ko

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mission unter dem 5. Mai 1837 herausgegebene Zusammea(M t

lung enthält, weiter nicht gegangen werden sollte. Jn Fol einer Er.lärung der Staats-Regierung und die von der Kai mer gefaßte Meinung berücksichtigend , stellte noch während d Si6ung der Abgeordnete von Thielau einen Antrag: Sich ( jener Erklärung, daß das fragliche Geseß einer Revision unt worfen und die Anwendung des Classifications-Systems ins ôrterung gezogen werden solle, zu beruhigen, Dieser Anti wurde von 47 Mitgliedern unterstüßt und auch gegen 9 Sti men angenommen. So endigte diese interessante Berathun welche im Laufe der leßten vier Tage eine ungemein starke A zahl von Zuhörern auf die öffentlichen Tribunen gezogen Hat

S {weis

Zürich, 4. Nov. (Zür. Ztg.) Seitdem die Deutsch Bundesstaaten dem Handwerk der Nachdrucker auf wicksan Weise entgegengetreten und den literarischen Rechtszustand gt sichert haben, fängt das Unheil in der Schweiz an, und unde den Augen der Regierung des freisinnigen Kantons Appenzil A. Rh. treibt das sogenannte Literatur : Comptoir in Herisa das Gewerbe offenkundig, indem niht nur Goethe?s sämmtlich Werke, sondern auc Hufeland's Enchiridon unter dem Hau! titel: „Sammlung der besten medizinischen und chirurgisc) Schriften aller Zeiten und Völker, dter Theil“, durch dasel nachgedruckt und verbreitet, und weitere Lieferungen verheiß werden. Wir wissen nicht, in wie weit die Gesetze des Kas tons Appenzell solche Eingriffe in das Eigenthum rechtmäßig Verleger und Autoren gestatten, glauben aber, die Ka tons - Regierungen der Schweiz darauf aufmerksam y chen zu müssen, daß, wenn nicht von ‘ihnen dem l wesen des Nachdrucks und seiner Verbreitung kräftig 4 steuert wird, auch das Eigenthum vieler Schweizerischer V lags-Buchhändler auf das höchste gefährdet werden dirste E Schweizer Buchhandlungen, welche sich nie mit Nachdr! besudelt haben, genossen bis jeßt in Deutschland einer allges nen Achtung. Diese Achtung und das bis je6t besessene À trauen könnten durch das schändliche Gewerbe solcher fahren Glüeksritter, die nicht den Muth haben, ihre Industrie 0 rechtlichem Wege an bezahltem Selbstverlag zu erproben, 1 loren gehen, und dadur Schuldige und Schuldlose in ei! Klasse verseßt werden. Wäre es vielleicht nicht rathsam, de ein Kongreß sämmtlicher Schweizerischer Buchhandlungen 4 sammentrete, um durch vereinte Schritte bei den KantonsN gierungen diesem Unheil zu steuern und zu verhüten, daß 4 bisher chrenwerthe Gewerbe Schweizerischer Buchhändler 0 gemeiner Verachtung und dem Schimpf von ganz Deutschla! preisgegeben werde? Offenbarer Raub wird wohl nicht un! der Firma „Gewerbefreiheit“/ getrieben werden dürfen!

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Rom, 21. Nov. (Allg. Ztg.) Es erregt hier Ausseht| in mehrern Blättern (?) die wiederholte Nachricht zu lest daß uns nächstens eine fremde Jntervention bevorstehe, wet bald für den Kirchenstaat, bald für Neapel und ic stimmt seyn soll. Man muß ganz irrig über die Jtaliänis) Verhältnisse berichtet seyn, um f\olchen Gerüchten auch n einigermaßen Glauben schenken zu können. Solche Nachricht fônnen nur aus trüben Quellen fließen und feinen and Zweck haben, als das Jtaliänishe Volk gegen ihre Regie gen aufzuwiegeln, um sie dann, wie früher, dem gewissen A glück preiszugeben, Die revolutionairen Propaganden mas

en 70 Menschen, zorwand, solche Gerüchte auern, daß das Publikum so gröblich getäuscht wird. panze Revolution im Neapolitanischen war \orbei, Und hier scheint gar feine politische Ursache zum Grund | belegen zu haben, da sonst die llen wären. = D0eV Papsè wird vermuthlich die nächste Woche | uf cinige Tage nach Castel Gandolfo ziehen, m Albaner Gebirge zu besuchen. end {önos Herbsîwetter, nur fehlt der Regen schon seit eini: | en Monaten, wodurch dic Lampagna ein verdorrtes Ansehen | efommt Und die großen Viehheerden dem Mangel an Futter | usgesebt werden. Die Stadt | n Lebhaftigkeit, i gen zurückkehren und die [uch sind bereits manche Reisende aus dem Norden eingetrof- n und viele große Familien V em recht regsamen

gt. Ueber das Befinden h gegenwärtig in Ober- Jtalien aufhält, erhielt man die befrie- gendsten Berichte. gen Stunden seine Reise nach retto erschienen: f rechen, und in Folge der in unserm Ministerial - Schreiben m 3. Sept. enthaltenen Sanitäts - Vorschriften um den in- | 1d ausländischen Handel |

r erlangten Ueberzeugung, daß alle Sperren und Hindernisse, | elche mit der Absicht eingeseßt ivurden, dem dfentlichen Wohl |

doch cine ganz freie

bch ciner Quarantaine von 14

allen ,

nber so leicht kein Glück mehr; ivenn auch einzelne Leichtgläu- #4 h ige noch ihren gleißnerischen Vorspiegelungen

e vor zwei Monaten hier erfolgten Verhaftungen von cini- welche auch bereits verurtheilt sind, zum zu verbreiten, so kann man nur be-

(P

Strafen nicht so gelind ausge-

Wir

] gewinnt mit jedem Tage mehr da jeßt alle großen Samilien von ihren Land- Flüchtlinge sich wieder cinstellen.

| sind angekündigt, so daß wir ei Winter entgegensehen können.

Neapel, 28. Oft. Die Arbeiten an der von hier nach astellainare projektirten Eisenvahn werden im Laufe des näch-

en Monats November beginnen. Zu diesem Behuf if einer

Bajard aus Paris,

unternehmer, Hr, v. Das Gerúcht, daß

4

Zochen hier angekommen. anzig Mislitairs,

vor mehreren gestern einige

tickelt waren, erschossen worden seyen, hat sich nicht bestä- I. Maj. der Königin Mutter, die

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Dante“‘

vor Anker, und seßte ‘nach we- Konstantinopel fort.

Tagesbefehl des General Del- allgemeinen

4 Das Französische Kriegsschiff 1g gestern auf unserer Rhede

Jn Catania is folgender „Um dem

zu begünstigen,

Hülfe zu kommen, l chr an die Ansteckung der Cholera glaubt, ‘it ist, alle möglichen Erleichterungen ins

elche bei dem sih gebesserten Gesundheits -

reichs um so wünschenswerther sind, verordnen wir (ohne | Verbindung herzustellen, da die Erfah- | ing auch mitunter das Gegentheil lehrte), Messina und Catania die Provenienzen von fremden Häfen nur |

Tagen und die von Seepläzen | cer- | jen zu erfreuen hatten, hat alle

s- Und jenseits des Faro’s einer Ttägigen Quarantaine unter- rfen seyn sollen. Catania, 17. Oktober 1837. \dmarschall Marchese Delcçarett o.“

Spanien.

Madrid, 28. Oktober. (Allg. Ztg.) Don Carlos wird | | nehmen durfte, ganz

er den Ebro gedrängt, und Horden von 20 bis 30 Straßen- \bern halten Madrid in Belagerungs - Zustand.

Thor thun. ligence, welche am 20sten von hier nach ide am folgenden Tage bei Ocaña von 20 Factiosen unter a eines Sohnes verbrannt, und die sieben Reisenden, darin befanden, fortgeshleppt. Für ihre Auslósung langte Palillos 19/006 Piaster, und schickéte den mítgefan- en chemaligen Vice-König von avarra, Jriarte, auf sein renwort nah Madrid, um das Geld aufzutreiben.

(f et. | 7 i , (gez. ) Der | die im Orient üblichen

| auf die öffentliche Meinung zu nehmen hatte. | den Empfangs-, so

in \ u Amn 2 2 Be 2 _@& n- Achtung vor einer Regierung haben, die seit langer Zeit | tigung des Arsenals und der Flotte an

E A ¿Crtch cin Ohr leihen, o ist die Masse der Bevölkerung durch Schaden Élug gewor-

i cvdli | Die Deputirten haben sid en, Nimmt man die Ausftritce im Königreich Neapel und j; 6.

: Die | in zwölf Stunden !

, um die Klöster | genießen hier anhal- |

welche in die kürzlich entdeckten Komvlotte |

| machen wird. | Truppen werden der Stolz des Landes seyn.

Wunsche zu ent- | so wie in Gemäßheit |

und weil im civilisirten Europa Niemand | ferner weil es nun | Werk zu segen, | Zustande des Kö- |

daß in dem Thale

S Niemand | agt cs mehr, eine Reise nach dem Süden oder Osten anzu- | fen, Und in den größern Städten der Mancha darf man ne Lebensgefahr keinen Schritt vor das Die |

Valencia abging, |

des bekannten Palillos au- |

E reußen

| bundene Anspruchslosigkeit

hen Gräueln mit stumpfem Gleichmuth zusieht, und deren |

rflihe Gewalt sich nicht über die iteckr? Jarà drang am 20sten mit ovinz Salamanca) cin und erhob os ist in beständiger Bewegung an dura und Andalusien, in der Mancha und in den n Toledo; in der Provinz Malaga, in Cordova treten

Thore von Madrid hinaus 1400 Mann in Piedrahita dort 3000 Piaster. Pa-

Bergen

Unterdessen berathschlagt die Regierung über die Auf- ung einer Reserve-Armee bei Despeñaperros, ohne errathen zu nen, woher Leute und Gelder kommen sollen. Seit dem 19ten

nicht weniger als vier Posten zwischen hier und Saragossa Bcsangen worden, und der Englische Gesandtschafrs-Courier, wel- gestern hâtre ankommen sollen, is noch nicht cingetroffen. Die en veisprengten Karlisten, welche sich von Aragonien nach Casti- ersen, verursachen diese Hemmung des Postenlaufes. Am een Tamen 1500 Navarresen nach Daniza, und hielten sich am en Ungestdrt in der Gegend von Calatayud auf. Cabañero hâlc 2000 Mann die Umgegend von Agreda besest. Unsere Nach- ten von der Armee find übrigens ziemlich dunkel, und schei- der Bestätigung zu bedürfen. Don Carlos wird nun den er über ganz ruhig in Navarra

hereschenden Anarchie und der Tyrannei, die im Namen Preiheit von den hiesigen Gewalthabern ausgeübt wird, drüssig, sich nach ciner anderen Regierung umsehen wird.

och vor wenigen Tagen der Deputirte und Ex-Miénister ‘3/ der aus den Provinzen zurückgekommen ist, die Worte

Madrid von Süden aus be- | . H | Hengsten U. st. w. beschenkt worden.

i : i zubringen und den Zeit- | t abwarten kdnnen, wo die Nation, der längeren Fortdauer |

| Audienz gehabt und is am 19en | Hoheit mit dem Dampfboote „Maria Anna“ über den Gränzen von Estre- | nach Äthen abgegangen, bei welcher Gelegenheit Höchstdieselben | | auch die vornehmsten Inseln des Archipelagus besuchen wollen.

Partei- | Sämmtliche Prinzen sind vor ihrer

nger auf, die sich täglich verstärken und in einigen Monaten | h Armee-Corps bilden werden, das

ht.

1275

lôsung der Kammer betreffend, wider Erwarten nicht angenom- men, sondern ihn an die Gese6gebungs - Kommission verwiesen. ten jekt in zwei Parteien geschieden, von denen die cine, als ob die Kammer ewig zusammenbleiben würde, täglich neue Fragen zur Sprache bringt, während die andere mit Ungeduld den 19. November, als den Tag, erwar- ket, der sie’ von ihrer {weren Bürde befreien wird.

Die Fragen, welche (wie bereits erwähnt) Herr Madoz

dem Ministerium in der gestrigen Sißung vorgelegt hat, lauten folgendermaßen: „Will die Regierung die Provinzen, welche der Schauplaß des Krieges sind, sich selbst überlassen? If die Regierung im Stande, die Ausführung ihrer Befchle zu er- zwingen, oder befinden sich alle Staats-Gewalten in den Händen der Generale Oraa, Espartero und Lorenzo? Wird sie die Streitigkei- ken zwischen den Truppen und den Provinzial-Deputationen schlich- ten können? Der Kriegs-Minister erwiderte auf diese Fragen, daß der Militair-Kommandant der Provinz Lerida abgeseßt worden sey ; was die übrigen Fragen betreffe, so gehdrten sie in das Depar- fement des Finanz-Ministers. Dieser erklärte, daß, den lesten Nachrichten zufolge, die Provinzen, wo der Krieg geführt werde, mit Allem versehen seyen. Auch fár Catalonien werde gesorgt, nur müsse man nicht verlangen, jet in vierzehn Tagen ausgesührt zu schen, wozu man sonst Jahre gebraucht habe. __ Die seit einigen Tagen zwischen Herrn Bardaji und dem Britischen Botschafter bestehende Spannung ist jeßt so bedecu- kend geworden, daß der Leßtere heute einen Courier in Bezug auf diesen Gegenstand nah London abgefertigt hat.

Die Hof-Zeitung enthält nachstehende Depesche des Ge- nerals Espartero aus dem Hauptquartier Briviesca, vom 26. Oktober: ¿Don Carlos hat sich genöthigt geschen, mit dem Ueberrest seines Heeres durch das Mena - Thal nach Biscaya zurückzukehren. Dieser ausgezeichnete Triumph vervollständigt die glorreichen Erfolge, welche die Armec in dem gegenwärtigen ZJeldzuge errungen hat, der in den Annalen des Krieges Epoche Die Tugenden , die Ausdauer unserer tapferen : Für die Siche- rung der ausgedehnten Operations - Linie im Norden habe ich | alle mir nothwendig erscheinenden Maßregeln getroffen, und ich verspreche mir glückliche Resultate von dem Winter-Feldzuge.““

Briefe aus Alt- Castilien melden, daß nach dem Abzuge | des Karlistischen Heeres aus der Sierra von Burgos und Soría der Parteigänger Vinueza mit cinem Streif-Corps von 1000 und 200 Mann Kavallerie daselbst erschie-

| Mann Infanterie nen ist.

De Nachrichten aus der Mancha lauten schr beunruhigend. | Die Karlistischen Truppen werden dort immer zahlreiher und | sind fórmlich organisirt.

Ube

onstantinopel, 24. Okt. Der Empfang, dessen Wosnesensk hier eingetroffenen Europäischen Prin- Erwartungen übertroffen , be- daß der Großherr in Bezug auf Fdrmlichfeiten noch manche Rücksicht Eben so wie bei ist auch bei den Abschieds - Audienzen die Niemand in Gegenwart des Sultans Plalz } bei Seite gesezt worden. Der Sultan und seine beiden Schwiegersdhne Halil und Said Pascha ha- ben sich, ganz so wie früher gegen Se. Königl. Hoheit den Prinzen August von Preußen, später auch gegen Se. Kaiserl. Hoheit den Erzherzog Johann von Oesterrei und des Prin- ¿en Adalbert von Preußen Königl. Hoheit in Höflichkeiten und uvorfommenheiten erschöpft und außer dem bereits erwähn- ten Festmahle im Großherrlichen Palast auch mehrere Revüen u Chren derselben veranstalter. Der Prinz Adalbert von hat durch seine mit militairisher Haltung ver- und ecinnehmende auf die Türken einen überaus vortheilhaften Eindruck gemacht, der durch die gründlichen Kenntnisse, die Höchstderselbe bei Be- den Tag gelegt, no

Se. Königl. Hoheit hat am N d N beim Sultan scine Abschieds-

S Son sich die von sonders wenn man bedentt,

alte Etikette, wonach

crhdht wurde. Erzherzog Johann von Oefterreich

mit reihen Türkischen Natur- und Kunsft-Erzeugnissen, nament- lich mit Damascener-Klingen, Kaschemir-Shawls, Ihre Hoheiten die Her-

| zoge Bernhard und Wilhelm von Sachsen-Weimar denken einen

| Ausflug nach Syrien

und Acgypten zu inachen und von da

| nach Holland zurückfzukehren.

: ¡Das Volk will Euch nicht länger; der einzige Wunsch, |

inan úberall " da wolle!“ h gehen, die Vorfälle von

hört, ist Friede, Die Art und Weise,

Cadix, Malaga,

und sey König | wie die Wahlen | Barcelona, |

ewaltstreiche, die Mordthaten, welche das Vorspiel zu dem |

ina der nächsten Cortez-Versammlung bilden,

kündigen uns |/

lich genug an, was wir von dem bevorstehenden Kampfe |

verschiedenen Fractionen des Liberalismus zu ertvarten

Die Demagogen , die Mendizabalisten sehen Partei, welche sich für die gemäßigte hält, von jenen aber servile genannt wird, überflugelt, indem bei weitem die hrzahl der jesigen Deputirten nicht wieder gewählt worden obgleich die Kreaturen der vorigen Minister, als Gefes po- s, Intendanten U. st. w. den größten Einfluß bei den Wah- ausübten. Der Gefe politico von Badajoz legte verschiede- Personen, die für die gemäßigte Partei stimmten, Geld- n auf.

Madrid, 30. Okt. Die Cortes haben in ihrer gestrigen

Fung den Antrag der Herren Seoane und Vadillo, die Auf-

En D sich durch |

Konstantinopel, 25. Okt. (Des. Beob.) Se. Kaiserl, R der Erzherzog Johann, Höôchstwelcher, nach der beim ultan erhaltenen Abschieds - Audienz, am Lten um 5 Uhr Nachmittags Konstantinopel auf dem Dampfboot „, Maria Anna“ verlassen hatte, ist am 20sten im erwünschtesten Wohl- seyn in Smyrna eingetroffen. Die drei im dortigen Hafen vor Anker liegenden Oesterreichischen Kriegsschiffe, nämlich die Fre- gatte „„Venere“‘, auf der sich der Vice-Admiral Graf Dandolo befindet, die Korvette „Adria“/ und die Brigg „„Montecuccoli““, zogen sogleich die Wimpel auf und begrüßten Se. Kaiserliche Hoheit mit 21 Kanonenschüssen, welchem Beispiele die Türkische Batterie und die Englische Korvet:e ¡¡Zephyr““ folgten. Graf Dandolo, nebst dem Kommandanten der Oesterreichischen Kriegs- schiffe, so wie der Kaiserliche General - Konsul, Herr von Cha- bert, und der Kommandant der Englischen Korvette, verfúgten sich an Bord der „Maria Anna“‘, um Sr. Kaiserl. Hoheit dem Erzherzoge ihre Aufwartung zu machen, und hatten die Ehre, von Höchstdemselben zu Tische geladen zu werden, wor- auf sich Se. Kaiserl. Hoheit ans Land begab, um die Merk- würdigkeiten der Stadt zu besichtigen. Der Musselim von Smyrna hatte ebenfalls die Absicht, dem Erzherzoge auf- zuwarten Und ihm seine Dienste anzubieten, was jes doch verbeten wurde, da Se. Kaiserliche Hoheit das Jn- kognito zu beobachten wünschte. Am 21sten begab sich der Erzherzog, in Begleitung des Admirals Dandolo, an Bord der drei Oesterreichischen Kriegsschiffe, um selbige in Augenschein zu nehmen, bei welchem Anlasse auch der auf dem Dampfboote des Oesterreichischen Lloyd's, „Archiduca Lodovico‘/, eben an- gefommene Feldmarschall - Lieutenant Fürst von Windischgräk, mit seinen Adjutanten Se. Kaiserl. Hoheit zu begleiten die Ehre hatte. Auf der Fregatte „Venere“/, welche der Erzherzog zulebt besichtigte, war für Höchstdenselben und sein Gefolge ein JSrühstÚcck bereitet. Um | Uhr Nachmittags verließ das Dampf- boot „Maria Anna“ den Hafen von Smyrna, um sich ohne

E weitern Aufenthalt nah Syra zu begeben. Der Admiral Graf

j Vorhaben À fernuntius, Freiherr von Stürmer, welcher Se. Kaiserl, Hoheit - - j nah Smyrna begleitet hatte, 3

Dandolo, fo wie der Englische Schiffs-Kommandant hattén die

nôthigen Vorkehrungen getroffen, um Se. Kaiserl H zu

begleiten, konnten jedoch wegen des ungünstigen Windes dieses. - nicht ausführen. Der Kaiserl. Hesterreichische Its

at wenige Stunden nach dessen: Abfahrt auf dem DestéeretG nh R thea‘/, die Rúkreise nach Konstantinopel angetreten, wo er ‘am 23]ten Morgens eingetroffen ist, S Heute hatte Se. Hoheit der Herzog Bernhatd von Sach- sen-Weimar, nebst scinem Sohne, dem Prinzen Wilhelm, seine Abschieds - Audienz beim Sultan, und gedenkt übermorgen a cinem Französischen Dampfschiffe diese Hauptstadt zu verlassen.

zu Beschiktasch bezogen. würdenträger daselbst Sr. Hoheit ihre Aufwartung. : _ Der vormalige Topchana-Müschiri und Statthalter von Tripolis, Tahir Pascha, ist in Ungnade gefallen und mit einer jährlichen Pension in Ruhestand verseßt worden.

Berichten aus Scio zufolge, war der Kapudan-Pascha mit seiner Escadre vor Tschesme angekommen. Beinahe gleichzeitig war die aus drei Linienschiffen bestehende, vom Contre-Admiral Gallois befehligte Französische Escadre dort eingetroffen, wo sie sich gegenseitig die herkömmlichen Ehren erwiesen.

Die Pilger-Karavane ist vor einigen Tagen, unter Anfüh- rung des Sure-Emini, Kiamil Efendi, nach Mekka abgegangen. A E Pestseuche vermindert sich fortwährend von Woche zu Woche.

Smyrna, N. M Se Kdnigl. Hoheit der Prinz Au- gus von S und Se. Durchlaucht der Herzog Maximi- lian von Leuchtenberg, die am löten d. M. Nachmittags auf dem Englischen Dampfboote ¡¡Levant‘/ den Hafen von Konstan- tinopel verlassen hatten, sind am löten d. Abends auf der hie- sigen Rhede angelangt. Leider haben sich jedoch die hohen Herrschaften nicht lange hier aufgehalten. Der Herzog von Leuchtenberg war im Hause des Griechischen Konsuls abgestie- gen, das in der Regel die aus Bayern kommenden Fremden von Auszeichnung aufzunehmen pflegt. Der Prinz August von Preußen, der noch am lten d. eine Audienz beim Großherrn hatte, erhielt von demselben beim Abschiede zwei kostbare Säbel, zwei Pferde und zwei Kaschemir - Shawls zum Geschenk und hat bei seiner Abreise dem Gesandten seines erlauchten Hofes eine reih mit Brillanten besekte Dose verehrt. Der Herzog von Leuchtenberg hat vom Sultan ebenfalls einen Säbel, einen Shawl und zwei Pferde zum Geschenk erhalten. Beide Prin- zen sind am lten d. von hier nach Athen weiter gereist.

Der Sardinische Geschäftsträger bei der Pforte, Ritter

von Montiglio, ist in dem Dorfe Belgrad, wo er sich seit eini- gen Tagen aufhielt, plôblich gestorben. Er stand bei dem di- plomatischen Corps und überhaupt bei Allen, die ihn fannten, in der hôchsten Achtung und wird allgemein bedauert.

Das Journal de Smyrne erwidert auf den Borwurf des „Semaphore de Marseille‘/, daß es beständig den Vice- König von Aegypten angreife, unter Anderem Folgendes: „Was Mehmed Ali betrisst, den der „„Sémaphore“’ unter seinen be- sonderen Schuß genommen zu haben scheint, so ist es allerdings wahr , daß wir dem Vice-König nicht schmeicheln; aber wir schöpfen unsere Nachrichten über Aegypten auch nicht aus der- selben Quelle, wie das Marseiller Blatt. Nicht von Reisenden,

| „Sémaphore“‘ Persönlichkeit | f N | Seußzer einer Bevölkerung zu vernehmen, die | Arbeit, durch Elend und | ersättlichen Habgier eines mit dem | | len oder wenigstens minder in Gesellschafc Sr. Kaiserl. | N Smyrna |

Abreise vom Großherrn | Arabischen |

die der. Pascha, auf Kosten des Volks, wie Souveraine empfängt und bewirthet, entlehnen wir unsere Bemerkun- gen; wir- berichten, was allgemein bekannt ist, Seit sechs Jahren theilen wir Thatsachen mit, und noch ist keine der- selben widerlegt worden, nicht einmal durch den „Moniteur. égyptien,““ der einige Monate in Alexandrien erschien. Wenn dem Aegypten so betannt wäre, wie uns, wenn er sih in der Lage befände, gleichsam mit cigenen Ohren die / durch überméßige Hunger entkräftet wird, um der un- Despoten zu genügen, so wollen wir daß er unseren gerehten Unwillen thei- bereitwillig seyn würde, unsere Be-

e

zu seiner Ehre glauben,

trachtungsweise zu tadeln ‘“/

Es heißt, der Pascha von Acaypten habe abermals die Summe _von 12 Millionen Piaster in Papieren an ein Grie- chisches Handlungshaus in Konstantinopel gesandt, um ste für die Pforte umzuseben.

Man schreibt aus Chio vom 17. Oktober. „Der Kapus- dan-Pascha ist am 12ten hier angekommen. Nachdem er die Stadt besichtigt, wo er mit allen ihm gebührenden Ehrenbezeu- gungen empfangen wurde, hat er sich nah Tschesme Le, wo das aus drei Linienschiffen , sechs Fregatten und einigen leichten Fahrzeugen bestehende Türkische Geschwader sich gegen- wärtig befindet. Da sich in den umliegenden Gewässern einige Piraten gezeigt, die ein Fahrzeug geplündert und die Maun- schaft desselben ermordet haben, so hat der Kapudan- Pascha \9- fort eine Goelette abgesandt, um die Piraten zu verfolgen.“

Die häufigen Regen, welche in diesem Jahre in der Wal- lachei gefallen sind, haben im Allgemeinen nachtheilig auf die Aerndte eingewirkt. Das Getraide ist nur in geringer Menge und von mittelmäßiger Beschaffenheit gewonnen worden. Der Preis desselben in Ibrail, Ismail und Galas steigt auch noch immer, weil etwa 150 Schiffe auf der Donau licgen und ihre Ladungen einzunehmen wünschen, ehe sich Eis einstellt.

Griechenland.

Athen, 10 Q CAdUva: de Smyrne.) Der Fürst Karadscha ist bekanntlich zum Staatsrathe ernannt und mit der Leitung des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten beauftragt, und der Oberst Graillard, chemaliger Befehlshaber der Gendarmerie, zum Plaßz-Kommandanten von Athen ernannt worden. Durch die leßtere Ernennung glaubte man besonders den Französischen Gesandten zufrieden gestellt zu haben. Aber schon einige Tage nachher überreichte derselbe der Griechischen Regierung eine Note, worin er erkärt, daß Frankrcich nichts für die dritte Serie der Anleihe hergeben werde, wenn 1) niht Verbesserungen in dem Finanz - Wesen und in der Verwaltung vorgenommen würden und 2) wenn nicht vom September an die Zinsen regelinäßig bezahlt würden; eg sey denn, die Griechische Regierung ließe es sich gefallen, Kom- missarien zu empfangen, die den Auftrag hätten, sich über die finanziellen und administrativen Operationen in Griechenland zu unterrichten. Diese Note hat großes Aufsehen erregt, und man bedauert allgemein, daß Frankreich seine srüher gegen Griechen- land bewiesene Großmuth und Unparteilichkeit verleugnen zu wollen scheine. Man will hierin übrigens nur das Re- sultat einiger, nicht gegen ein System, sondern gegen Per- sonen gerichteten Intriguen sehen. Der Britische Ge- sandte hat eine ähnliche Note Übergeben, die zwar nich:

oheit zu:

Dampfboote „Maria Doroë-; O

Der Sultan hat am 22sten d. M. feine Winter - Residenz - :- Gestern machten sämmtliche Groß- .:*-