1837 / 325 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

tische des Juhalts, Doch i} er auch wieder in vielen Beziehungen von jenem verschieden. Er führt uns nicht in ganzen Folgen von Bildern moralische Dramen auf, wie Hogarth, sondern begnügt sich - mehe novellenartig mit der Vorstellung ciuer besonders ansprechendcn Scene. Auch weicht seine Geistesart von jenem schr ab. Möchte ich Hogarih in seiner shucidendeu ‘Satyre, worin er die Menschen uur von der Schattenseite auffaßt, und sich besondirs daria gefällt, sie im Zustande der ticfsten Verworfenheit , des gräßlichsten Eiends darzustellen, mit dem Swift vergleichen, so finde. ich in Wilkie cine nghe Geisies: Verwandtschaft zu seincm bexühmten Landémann Wal- ter Scott. Beide haben jene wahre, fine, bis ins Einzeluste gehende Zeichnung der Charaktece gemein. Jn den Seclen Beider wobnt m:hr die Liebe als die Verachtung der Menschen, beide lassen uus die wohithuendsten Blicke in das stille, gemüthvole Glücf thun, was oft cin enges häusliches Leben einschließ,t, und verstehen es meistcrlich, durch die Beimischung feiner Züge eines gutmüth1gen Humors, den Nceiz solcher Skenen uur noch zu erhöhen, und wenn sie uns auch, wie es Dichter mit Wdrten und Farben verstehen missen, den Vien- fchen in seizen mannigfaltigen Schwächen, Verirrungeu, Schmerzen nund Röthen zeigen, fo is doch anch hier 1hr Humor von der Urt, daß er unfer Gefühl nibt cmpört. Besonders is cs Wilkie sehr hoch anjurechnen, daß er selbst in foichen Darstellungen, wie in seiner Aus- pfäadung für schuldige Pacht, uicht in die Karcikatur verfällt, wie diescs dem Hoagarth öfter begegnet ist, soudern sich bei aller Energie des Ausdrucks in den Schranken dec Wabrhäit hält. Das Erschüt: terude und Rührende dieses Vildes foll bei desscu Erschcinen bier iu England cinen schr große Emdruck gemacht haben. Eine Scite sei- ner: Bilder lernt man aber erf hier recht ihägen, nämlich das ccht Nationelie. Es sind in alien Tdeilen die geistreichsten , lebendig- sten, ireusen Darsicilungen der Eigenthümlichkciten und des Le- beus der Engländer. Ju manchen anderen Rücksichten crinnert Wiikfie wieder an die greßeu H-lländischeu Geure- Maler des 17ien Jahrhunderts, so in der Wahl mancher Gegensiände, 4, B. des Blinde- kuhspieis, desouders aber in der feinen und gründliczen Durchbildung des Einzelnen, worin er unier seinen Landolcuteu zu den seltenen Ausnahmen gehört. Gehi er auch hierin nicht so weit, als cin Dou oder Franz Vtieris, so steht er doch mit den sleißigeren Bildern des Teniers und Jan Steen ungefäbr auf cincr Stufe. Auch kommt seine Touche zcucn éfier an Geist und Freeciheit nahe, besondc:s in sciuen feühercu Bildern.“

Der Carakterisii? der Englischen Malerei {ließt sch schr vas: send cine Betrachtung über Englische Schöuheit an, welche den Künst- lern zum Vorbild dieme. Diese Betrachtung wird gegeben bi Ges legeubcit cines BValls in Devonsbirehouse, woselbst sich die Biüthe der Nation vereinigt fand Es heißt im zehnmen Briefe (S. 241):

„Ein Kabinet, dessen Wände mit Spicgeln und rofafarbener Draperic dektoriit waren, tun dessen Mitte eme Fülle der schönsten Blumen, in deu bäantcsten Farben prangeud, die Luft mit süßen Düf- ten crfülltc, nahm fich beseuders zierlich aus. Um iudeß den Eindrack ciner feenbaften Welt zu volleuden und ihm den höchsten Nciz zu geben, wechselten darin die schlanfen, sylphenartigen Gestalten der zungen Engläaderinnen aus den hêchsten Klassen der Gesellschaft ab, welche dieser im höchsten Grade fashionable Ball bier in seltener An- zahl versammeit hatte. Obgleich uicht selbst biüdeuder Künstler, hat mich doch mein so langjähriger vertrauter Umgaug mit Kunstwerken aller Art daran gewöhut, die Natur mit Künstler-Nugen zu betrach- ten, mich au der unendlicheu Maunuigfaltigkeit ihrer Formen und de- ren geiztiger Bedeutung zu erfreucu und darin die Vorbilder fo man- cher Meister wieder zu erfenuen. Für solche Beobachtungen bot dic- ser Ball ein reiches und cin s{chzönes Feld dar, und ich fonnte mich ibuen um so unbefangener überlassen, als ich von den Hunderten dieser kolossalen Gesellschaft nur sehr Wenigen persönlich bekannt war. Von beiden Gesch!cechtern waren hier ausgezeichuct schöne Leute. Wie manchem lebendeu van Dyk begegnete ich hier, mit zenen feinen rc- gelmäßigen Zügen, jeuem klaren, durchsichtigen, warmen Teint und biondem Haar, welches er so unvergleichlic wicder zu geben verstan- den! Auffallender waren mir viele Gesichter von ganz südlichem An- sehen mi schwarzem Haar, scharfen Stirnfuochen mit \chzmalen sammet- artigen Augenbrauen, die dem Gesicht ctwas o Pikantes geben. Diese mögen noch von den Urcinwohnern, deu alten Briten, stammen, wenigstens sind die cingewanderten Sachsen und NMormannen blonde Véelfkerstämme. Das Köpfchen eines Mädchens von den lieblichsten Formen und dem graziöfesien Ausdruck würde Guido mit Entzücken betrachtet haben; ein junger Mann aber war von einer Reinheit der Vildung, wie sie mir bisher nur sehr fecliten vorgefommen ist. dunfle, ticfliegende, träumerische Auge, der schöngeschnittene Mund, in dessen Ausdru sich eine feine Sinnulichfeit mit eincr leisen Mes lancholie mischte, hätten cinemt Griechischen Künstler in ibm das schöuste Modell eines jugendlichen Bachus erkenneu lassen. Bei gro-

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jer Jugend schien er in diesen Kreisen noch cin Neuling zu scyn, Ae A war f ihm noch feine Spur jenes selbstgefälligen Bewußt- sepyns feiner Schönheit wahrzunehmen, welches deren Eindruck immer so schr s{wächt. Einen ganz eigenen Zauber erhielt der Ausdruck scines Gesichts, als seine Blicke mit dem lebhaftesten Wohlge- fallen cine Zeitlang auf einer Blondine ruhten, aus deren Augen der heiterste Vollgenuß von erster Jugendfrische und blendender Schönheit strahlte. Du möchtest vielleicht die Ma- men mancher dieser Schönheiten wissen, doch ficl es mir eben so we- nig cin, mih danach zu erfundigen, als nach den Lateinischen Namen der Blumen, wenn ich mich in einem Garten befinde; ich war glüc: lich im Anschauen dieser menschlichen Blumen , als der schönsten Art, welche Gottes Erde hervorbringt. England is, wenigstens was diese bêchstea Klassen der Gesellschaft anlangt, cin besonders glücklicher Garten für solche Blumen. Auch ift dieses sehr erflärlich. Die phy- sische Erziebung der Kinder von der Geburt an ijt in feinem Lande so verständig und heilsam geordnet als in England, so daß ich auch nifgend solche Anzahl in der Fülle der Gesundheit prangendcr Kind-r geseben habe als bier. Die größte Regelmäßigkeit des Lebens, cine cinfache, aber fräfiize Nahrung, schr vieler Aufenthalt im Freien, sind Hauptpunkte dieser Erjichung, welche sireng fortgeseßt wind, bis die Kinder gaüz erwachsen sind. Ein sebr großer Vo:theil gegen alle Nordischen Länder aber ist es, daß die Kiader nicht die Hälfte des Jabres in häufig überbeizteu Zimmern zubringen wüss:n, deun das Kaminfeuer der Engländer tommt dagegen nicht in Betrachtung. Hierdurch werden die häutigen Theile des Gesichis nicht so aufge- schvemmt uud gedunsen, sondern man findet bier, wie in Jtalien, jenes Durchblicken der Knochenbildung. wilches deu Formen m:hr Be- \timmtheit und zugleich feincre Nüaacen giebt. Dicses ficl mir ais ein besonderer Vorzug der Englischen Schöpheiten vor denen mai ccher auderen Länder auf. Zu allem fonmmt aber bei den böheren Ständen, daß körperlich. nie eine austreugende Arbcit, geistig nur seiten cine Sorge die ruhige Eutwickelung der Schönhcit uud dereu längere Erhaltung stört. Wie aber dieselben Pflauzeu unter der Pfl'ge des Gärtners im besten Boden bei den wohlüderlegtex, abwichselud wobl- tbätigen Einflüssen von Sonne und Regen besser gedeihen, als wenn fic, im dürren Boden kümmerlich wurzelnd, d:m zufälligsten W :chfscei des Sturmes und Sonnenbrandes ausgeseßt lind, fo !st es auch mit der menschlihen Schönheit, dieser in ihrer größten Feinheit so zar: tein, so leicht zu sibrenden Blüthe. Endlich ist es auffallend, wie in man: chen dieser großen Familien si der schr alte Tvpus ciner b. umi: n Urt ven Schönheit erhalten hat, wie man sich aus viclen Sanmlun- gen von Familien - Portraits überzeugen kanu. Durch die großere Freiheit des Englischen Adels in der Wahl ibrer Frauen ist zugleich jene Ausariung in Karrifatur und Veriümmernng der Gesialtcu ver- mieden worden, welche hier und da in anderen Ländern cinaetreten is.“

Bertiner Bôdrve. Den 21. November 1837.

Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel.

: Pr. Cour. Pr. Cour. S 4 Oa: Brief. | Geld.

105/, | 1013/, 99/5

BHSO 10217 102!/s

64!/,,

Pomm. do. Kur- u. Neum. do. do. do. do. Beblesische do Rückst. C. und Z. Seh. d. K. a. N. Gold al marco Neue Duc. Friedrichsd’or And. Goldmün- zen à 5 Til.

Diaconto

St.-Behnid-Sch. Pr. Eogl. Ob,1, 30. PrämSch.d.Sech Knrm.Obl.m.1.C. Nm. Int. Seb. do, Berl, Stadt - Obl. Königsb. do.

Elbinger do.

Danz. do. in Th Westpr, Pfandbr. Grossh. Pos. do.|“ O«stpr. Pfandbr,

1063/,

103'/z

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2143/, 43'/, 13/2 1045/; 105

1045/4

IVechsel-

de s d [ e d d D Dl

127/12 4

Pr. Cour. Thir. zu 30 Sgr. Brief. | Geld. 143! /, 142,

Kurz

2 Mt. Kurz 152

2 Mt. 1513/5

3 Ut. 6 257/35

2 Me. 80!"/, 5 2 Me. 1025/g

2 Mt.

2 Mt.

8 Tage

2 Mt.

3 Woch,

Amsterdam do. Hambarg do. London

300 Mk, 300 Mk. 1 LSc. 3090 Fr. 150 Fl. 150 F1. 100 Thl, 100 Tkl. 150 Fl. 100 Rbl,

102/, 1023/2 S 99 101, | 101 102!/, | 30!/¿; | 830

Wien in 20 Xr. Augsburg Breslau . Leipzig . Fraukfurt a. M. WZ.... Petersburg

Auswärtige Börsen Amsterdam, 16. November.

Niederl, wirkl, Schuld 53, 5/4 do. 101. Kanz-Bil, 59%, Span. 20'/,. Passive —, Ausg. Sch, —. Präm,-Sch, —. Poln, —. OVezsterr. Met. 100'/,.

Autwerpen, 15. November,

Zinsl. 63/,. Neue Anl. 203/,, G. iy Frankfurt a. M., 18. Noremhber.

Oesterr. 5°/, Met. 104!/,. 1043/,. 4%, 993/,. G. 21/1 091

Wi

Zinal, —, Pry

59. 1% 2D/,. Br. Bank - Actien 1674. 1673. Partial. A G. n 500 Fl. 118'/,. 118. Loose zu 100 Fl. N Preuss. Präm.-Seh, 635/,, 633/,. do, 4°%/, Anl, 101'/,. Br. Poln, L, 67!/,, 67/4 5/6 Span. Aal, 14'/,. 13/9, 2/2/90 Holl 331, Paris, 16. November.

5% Rente fin cour. 108. 50. 3%, fin cour, 80. 9. Neap. tin cour. 100, 10. 5"/, Span, Reute 21. Passivo 4), Portug. 22. Wien, 16. November.

5% Met. 105/44 4% —. 3g 78/9 [2% —. V, Bank-A ctien —, See An! 5943/,.

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nawcwimirtags Abends Nach einmali, 6 lhr. | Qu 10 Uhr. | Beobachtun,

1837. Se. Maj 29 Noevemkt“er. Quellwärme 70", Flufiwärme Z 90

Bodenwärme 390 Ausdün stung (),(z1- Niederschlag 0j 2Wärmewecsel 4

4-319 4-465 Ra 04% R ROM

Luftdruck 33541‘ Bar. 335 11‘“° Var. (335 0 Pan Quftwärme .., |4- 4.19 R | «- 64® R. [4 32®R. S haupt, [4 272N. 802% 4+ 172R. Dunstsartiguna S O O S0 Cr, eite oa oes regnide j trüde, trübe, Wind SW. S2W. SW. Töolkenzug —-- | S 16, | ware 335.1822 Paris

nburg zu Taaéeämittol:

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 22. Nov. Jm Opernhause, zum erstem Eine Treppe höher, Schwank in 1 Akt, mit Benußung j Französischen Vaudevilles, von A. Cosmar. Hierauf: son, pantomimisches Ballet in 3 Abrh., von Hoguet.

Donnerstag, 23. Nov. Im Schauspielhause, Zum et male wiederholt: Dér Militair - Befehl, Lustspiel in 2 A nach Anicet, von C. W. Koch. Hierauf: Das Tageh Lustspiel in 2 Abth., von Bauernfeld.

Freitag, 24. Nov. Jm Opernhause, auf Begehren: N Lonjumeau, komische Oper in 3 Abth. Ny

A. Adam. E Im Schauspielhause: 1) Monsieur Beausils, comédie q acte, 2) La premiere representation de: Clémentine, rau nouveau en 1 acte, par Mr. Ancelot. 3) La seconde repréentto de: Sans Nom! ou: Drames et romans modernes, vauderillew veau en 1 acte, par Mr. Théaulon.

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 22. Nov. Die Unbekannte. Romantische 0 in 2 Akten. Musik von Bellini. (Dlle. Hochfellner : Zsolg Herr Eicke: Waldeburg.) . S

Donnerstag, 23. Nov. Der Verschwender. Original: ber-Mährchen mit Gesang in 3 Akten, von F. Raimund.

Markt-Preise vom Getraide. Berlin, den 20. November 1837. Ju Lande: Weizen 1 Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 Y 18 Sgr. 2 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf, auch 1} 7 Sgr.; aroße Gerste 27 Sgr. 6 Pf. auch 26 Sgr. 3 Pf. Gerüe 1 Riblr., auch 26 Sgr. 3 Pf.: Hafer 23 Sgr. 9 Pf, 20 Sgr. 6 Pf.; Erbsen 1 Rtblr. 8 Sgr. | Zu Wasser: Weizen 1 Rihlr. 6 Sgr. 3 Pf.; Roagaen 1 10 Sgr.z große Gerste 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 28 Sgr. 9 Pf Sonnabend, den 18. November 1837. Das Scho Stroh 5 Rtblr. 20 Sgr., auch 5 Rthlr. ; der ( uer Heu 1 Kthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr.

- Altenburg aus-Drdens

i Geisenhein

204. 035. 434. 753.

61/88

Redacteur Le. Cattet. Gedruckt bei A. W, Hayn.

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EERNR A A A 75 E

Allgemeiner

Bekanntmachungen. Be Oa:

Zur Verpachtung der im Loetzenschen Kreise, nabe bei der Stadt Rhein belegeuen Domaine Lawfceu, welche den 1. Juni 1838 pachtlos wird, auf 22 Jahre, vom 1. Juni 1838 ab bis Jehanni 1860, it cin an: derweiter Termin, und zwar

Mouûtaäg, dén 29, Januar 1838,

Nachmittags 3 Uhr,

in dem Konferenz-Zimwer der htesigen Regierung an- beraumt, zu we chem Pachtlustige mit der Aufforderung cingeladen werden, den Termin wahrzunehmen und in demselben den Nachweis cines, zur Pachtung dieser Domaine hinlänglichen Vermêégens uud ihrer Quali: fication als Landwirth zu führen.

Zur Pachtung gebören nachfoigende Gegensiände:

1) Das Domainen-Gut Lawken, welches nach der

neue Vermessung 978 M. 96 [C]R. Acker, A: L 632 91 - Wiesen, 730 173 - Weideland, 13 73 - Hof und Baustellen, » 53 - Holzgarten, 55 - 8 - Unlaud, Wege, Gräben 2c.,

Zusammen 2445 Vt. 125 Jt. culhält.

Die Uecker sind in guter Kultuc uud bestehen grsß- tenthels aus gutem tragbareu Meittelbodeu. Die Wie- sen sud ebenfalls, mit Ausnahme einiger tief gelege- nen Flächen, gut, uud fênnen durch cine zweckmäßige Wiesenwirth\cwaft sehr verbessert werden. Das Weide land besteht größtentheils in bober Weide. Es sind jedech auch tief gelegene WeideslÄchen vorhanden.

Die Domaine ist zur Pfcrde-, Wich- und Schaaf- zucht weh! geeignet.

2) Die mut dem Vorwerke ‘verbundene Brau - und

Brennerct;

3) die Fischerei in dem, in den Verwerks: Gränzen belegenen Lawfken Séec, der eineu Flächen-Fuhal! von 306 Morgen hat;

4) das deur Vorwerke zustebende Verlags-Recht über die zwangspfl:chtigen 6 Krüge und Schaufkhäusfer.

Die in Staats- Papieren zu bestellende Pacht-Cau. tion beträgt 600 Thir. und wird gleich im Termine bei der Regierungs - Haupt - Kasse depeuirt.

Das Junventarium, welches der Pächter als Eigen. thum zu überuchmen hat, beträgt 1440 Thlr. 22 sgr., wovon 40 Thir. 22 sgr. gleich bei der Ucbergabe au

38 309 19

mitbegriffen.

r

die Regierungs-Haupt-Kasse und 1490 Thlr. nach Ab- lauf dec Pachtzeit zu bezahlen sind. Die inventar:scheu Aussaaten von

336 Scheffel 8 Megzen Roggen,

welche der abzichende dem anziehenden Pächter außer- dem bestellt zu übergeben hat, sind hierunter uichl

Die übrigen Bedingungeu können jederzeit in dem Büärcau des Departements: Raths, Nr. 51 des neueu Regierungs: Gebäudes, eingeschen werden.

Die Entfernung der Domaine ijt von der Kreisstadt Locuen 3 Meilen, von den nächsten Handelöójlädtien Justerburg und Königsberg aber resp. 13 u. 14 Meilen.

Das Minimum dec jährlichen Pacht beträgt

1389 Thir. 11 sgr. incl. 455 2blr. in Golde.

Gumbinnen, den 7. November 1837.

Königlich Preußische Regierung, btheilung für die Verwaltung der direften Steucrn, Domainen uud Forsten.

Mothwendiger Verkauf.

Land- und Stadigerichi zu Bromberg.

Das dem Gutsbesizer Christoph Daniel Hevder und des: jeu minorennen Kindern gehörige chemalige Oberfürsic- ret-Etablissement zu Grünan, abgeschäut auf 5089 Tbir. 16 sgr. 10 pf. zufolge der nebst §ppothckenschein und Ve diagungen in der Kegistratur einzusehenden Xare, soil am i 6. Dezember 1837, Vormittags um 11 Uhx, an ordentlicher Gerichtssteile subhastirt werden.

Bromberg, deu 2. Juni 1837.

P

Der ain 1. Yiárz 1836 hier versiorbenen Feldwebel- Witwe Bartsch, Chriñine geborenen Schulß, unbe- cannter Erde, und dessen Erben oder nächite Verwandte, werden A re-an hiestger Gerichtsstelle spätestens en

vor dem Herrn Land- und Stadtgerichts-Rath Schülke thre Verwandtichajr mit der Erblasserin und ihr darauf gegründetes Erbrecht durch gehörig veglaubigte Ur éunden und Abgabe der im §. 486. Tit. 9. Thl. l. des 4llgemeinen Land - Rechts geordneten eidesstattlichen Versicherung nachzuweisen , widrégenfalls sie mit ib- cen Ansprüchen ausgeschlossen, ihnen dieserhalb ein ewiges Stt1schweigen auferlegt und der Nachlaß,

Anzeiger für dic Preußischen Staate

welcher etwa 500 Thlr. beträgt, dem Fiskus überwie-

jen werden soll l Culm, den 13. April 1837.

(Berste, Hafer, 3 _— Erbsen,

- es ¿

- zit s

Erbin ausgehändigt werden sc ll.

Königl. Land=- und Stadtgericht.

Befanntmachung vom Königl. Bayerschen Kreis- und Stadtgericht Nürnberg. Machdem sich der Kücheuschreiberssebn Friedrich Hein: rich Philipp Müller von hier, inuerbalb der ibm durch diesseitige öffeutlice Befanntmachbung vem 26. Oktober v. J. fürgestrccften Frist weder in Person nech durch) ciacn Bevellmächtigicu dicsscits geme.det und seinen gegeuwärtigen Aufenthaltsort nicht augezeigt hat, so wurde derselbe durch diesseitiges Erfenutn ß vem Listen d. M. für verschollen erfiäct mit dem Anhange, daß dessen hierorts binterliegendes schwesterlict:es Erbe ad 370 Fl. nunmehr gegen Caution au dessen uchste

Der Königl. Baversche Kre!s - und Stadt gerichts - Dircktor Bu sch.

il.

Andere Werke, und unter diesen manche der nas verlieren an praftischer Tüchtigkeit dadur, daß ul en!tgegengescßte Ertrem verfolgen, Alles aus id Ecsfichtapunfteu behandeln, zu schr zergliederu, zers und zerthcilen. Sée lassen keinen umfassenden l blick zu und schaffen, statt eine flare und dei Boritellung zu geben, Verwirrung.

Der Veifasser unsers Handbuchs glaubt ali beste und rechten Pfad denjeu'gen ertannt und folgt zu haben, welcher zwischen beiden sich betäu den Extremen zum Ziele fübrt. Er hat in s Werke das Gute be:dcr Metb den zu vereinige sucht, ohue im Eifer für cine Swvule ihre adoptircn. Zu dem Versuche, (wie er bescheide Buch neunt) hatte exr, als praf ischer Schulmaaun, di Beruf; des innern is er sich bewußt uud gewiß

Werie alle Vollendung gegeben zu haben, die il grben war. Darum üÜbergiebt er es der Krü l den, Publikum ohue Furcht vor deren Urthel Wir haben zu den vielen Vorzügen dieses 4" Wh 9 schen Lebrbuchs (‘as bald in Aller Hunden su

noch deu der Ausstattung mit ciner großen R

18. 220), 160, 19/401

199. 98/774

E aare anr n

and 66 vortrefflich Karten.

La d

dersten Reibe.

Mac 1888

phischen Unterricht sevn.

Literarische Anzeigen.

Handbuch und Atlas in Einem Bande. Dieser Tage ward fertig und an alle gute Bichbaud: lungen versendet (ist vorrätbig in der Stuhr schen Buchhandlung zu Berlin, Schloßplaß Mr. 2): Brückner's Handbuch der neuesten Erdbeschrcibung._ Mit ciner Menge crkläreuder Helzschuitte, vielen Tabellen in Stahl geslochenenu

Preis brochirt 3 Thlr. Säch“. =83 Thle. 5 sgr. =5 Fl. 24 Kr. Rhciu. :

Heranuégelreten aus den Schranfen der Noutine und deu Fortschritten der Civilisation folgend, stebeu untir den Wissenschaften die gcograpb schen jeyt iu der vor Die allgemeine B:idung macht sie un: entbehrlich jedem Staude, und ba!d wird feine D-1f. schule mebr ohne Globus, chue Atlas, obue geogra:

Bei dem crstaunlicheu Fortschreiten der Erdkunde ver- alteu ihre Lebrbücher sc{nell, und was vor wenigen Jahren nov neu schen, bat seine Brauchbarkeit schon verloren. Vorügiich gilt dies von allen jeneu Schr'f ten, (und bei weitem die meisien trisft dieser Tadel!) in welchen der geographische Stef Masse an Masse, ohne leitende Jdce, in und a1 f cinander gchäuft ist.

schön gestocbener und folorirter Karte gefügt, nl dem Texte sich anpassen. Jedes andere Werk l Art embchrt cine selche Zugabe, wodurch sich in e!) ansfebulichen Octavbande Lebrbuch und Atla das Zweckmäßigsle und Bequemste vereinigt sid! Der Preis ijt darum nicht höher, als für Werke ohne Karten. idi Hildburghausen, Amsterdam, Paris und Philade September 1837. 4 Das Bibliographische Justi!

Für angebende Maler und Dilecttanl Bei (G. Beo sfe in Duedlinburg ijt so ebel d nen : nd in Verlin (Stechbahn Nr. 3), P-scu, berg bei E. S. Mittler zu baben: ee : 3 So i Kleines Handbuch der Malerel

für angebende Künßler und Dilettanten, entyi Belcbrungen üder Zei huenfunst und Malerel, Regeln und Verbältuisse, wie sie von ältern und 1 Künstlern befelgt werden. Vro. geb. Preis j

Augebenden Ma!ern und Dilettanten durfte leine Schrift cine sebr wilikfommenc Erscheinun Sic entbält uicht nur die allgemeine Regeln der sondern inobesouderc böcbst prafiische Anweisun Freéco:, Email: , Miniatur-, Pastell: und ben -«Malerci, nebst Belcbrurgen über Farben? tung, Velcuchtung, Celcrx.t 2c,

er Ferti akademi

St. Dßr

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‘inister Freihe ige der Sranzoscn Meaje]| euzes der Franzdsischen Chren- Le zoge von Baden Königl. jrojtreuzes des Badensche jhringer Löwen-Ordens anzulec

Se. Majestät der König haben dem Grafen von d

midt, Erfurt bei umann , Jserlohn bei H dnigéberg in Pr. bei 6 bei Leitgebel, Löwenberg b Karienverder bei Schröder, M aver, Reichenbach 2mal bei P ri tettin bei Rolin, Torgau bei Schub n; 90 Gewinne 92. 11,559. 11,594. 14,324. 26,110. 27,373.

41,191,

79/852. 719. 94/191.

783. 25,343. 445, 2/812. 362. 44,739. 716, 54,319, 952. 68/051. 095. 79/203. 316. 89/437.

eutigem D Verklin, der tektorium un

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tàt verlie

legen.

Wolfsburg die Erlaubniß

jr Majestät dem Könige vo ¿ Guelphen-Ordens in dem

Se. Majestät der Köni n Hißig hierselbst, verlichene Ritterkreuz des

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g haben dem Kriminal.

Allgemeine

Berlin, D

Amtliche Nachrichten.

Nronil deg Tages.

estât der Kdnig haben dem Staats- vin von W

und Kabincts-

erther gestattet, die ihm von dem Kt- henen Jusignien des Groß- n-Legion, so wie die von dem Groß- Hoheit empfangenen n Haus-Ordens der

Insignien des Treue und des

: er Schu- crtheisc, das ihm von

n Hannover verliehene Großkreuz Preußischen Staate

zu tragen. Divektor ag, D,,

gestattet, das von dem H rzoge zu Sach-

anzulegen.

Nob: 28,466. 37,665. 59,148. 61,924. 63/79 83,175. 85,68 i. 89/185.

Reh

1, Côln bei Reimbold, Ma i Rolin und nah Tilsit bei 00 Rehlr. auf 910, 18,981. ¡501, 58,760. ¡,1N, 78,001. 91, 6,448. 96,682. 3,313 in Berlin bei 2 3rack und 2mal bei Klage, ( bei Leubuscher und 2) in, Danzig 2mal bei

2454.

{levin, nach Biele 2mal bei Schr Reinhardt und bei

Bei der am 20sten und 21sen d. M. r deten Klasse Tüster Königl. Klassen - Lotterie fiel cin Haapts ewinn von 40,000 Rrhlr. hreiber; 2 Gewinne zu 5000 d 63,677 in Berlin bei Seeg 1g; 6 Gewinne zu 2000 1. 88,721 und S9, §65 in

auf Nr.

Rehlr.

Erneskinischen

fortgeseßten Zichung

1554 nach Breslau bei fielen auf Nr. 56,814

er und nach Frankfurt bei Klein: lr. auf Nr.

0519, 32,759, 57,449,

Berlin bei Alevin und bei See- nsfeld bei Schünemann, Stettin

97,013. 97,167. 98/220. bei Borchardt,

feld bei Honrich, Bree- Cer,

Löôwenberg; 38 Gewinne 94145, 40,v28.

i zu 60846, 10,834, 10,924, 42,176, 45,519, 46,8109. 65,921. 64,779. 65,936. 91,189, 92,200. 93/075.

100,976 und bei Burg, bi

Bunzlau bei Ax- Roßoll, Dússeldot f

ler Und 2mal bei Spatz, Ehrenbreitstein bei Gold-

X

nberg, bei H. Holschau, b r, Côln bei G iseldorf bei Geisenheimer , i Bamberger, Halle estewis, Königsbe d bei Samter itgebel, Magdeburg bei

bei Schröder

. 19,500. 25,887.

44,952. 54,931. 68,726. 80,152. 89,874.

N . 100,663. 101/752. 44 104,157, 106,545. ‘107,078.

Die Ziehung wird „Derlin, den 2:

Tröster,

29,%93,

Borcha

zu 500 Rthlr.

dder, Neuß bei Kau ralsund bei Claußen, Weiß bei Westermann ;

K tve D

02 57! 92,573.

fortg

wegen bewie gkeit in plafsti \hen Künstler atum ausfertige 1 15. November 18537. d Senat der Königlichen Akademie der Känste. |

, á0,110

rdt und ei Keyl,

2mal Mestag,

Halberstadt bei Alexander Und bei cllmann, Jüterbogk bei Gestewiß, 2mal bei Burchard, Lieg- Magdeburg bei Brauns, ünster bei Lohn, Naumburg bci arifien, Sagan

bei Wiesenthal,

art und nach Zeiß bei auf Nr. §23. 2670. 14,405. 16,583. . 30,3986, 42,793. 46,233. 47,716, 48/777. 62,206. 63,740. 65,714, 80,339. 81,661. 81/811, §1,728. 95,931. 96,555. 96,781. rlin bei Alevin, bei Borchardt Israel, bei Mabdorff, bei , nach Brandenburg bei L

4942. r 37,135. 92,329,

16/727. 34,013. 50/897. 75,111. 78,580. 88,025. 89/791. 99,517 und 108,629 in bei Burg, bei Gronau, bei Moser und bei Sees

31,023.

r 2 Ae

e) F) (D, (253,

azarus, Breslau 2mal bei Ger-

bei Krauß und mal bei

ei J. Holschau und 7mal bei Schreis

Reimbold,

Elberfeld bei Heymer, Glogau

20,748. 27/215. 29 D

D Say AT,270. 58,316. 70,032. 81/515, 92,946.

101,

ese6t.

4 2. November 1837. ponigl. Preußische Gener

Die Königliche Akademie der Kün JNspizienten beim Königs stan hierselbst

ernannt n lassen.

3tnal bei Lehmann, Jüterbogk 2mal bci rg in Pr. 2mal bei Burchard, bei Heygltcr , Landsberg bei ]

| Borchardt, Liegaiß 2mal bci Brauns und bei Roch, Marienwer- fmann, Sagan bei Wiesenthal, enfels bei | 88 Gewinne 7786. 8606. 10,962. 14/358. 1 19,957. 26,661. 32,284. 46,446. 57,991. 68,746. 81/253.

Hommel und nach Wc-

zu 200 Rehlr. auf Nr. 214:

4,743..15,434. 16,232. 21,976. 22, 185. 23/619. 27,801, 28,322. 28/369. 35,745. 36,435. 39/075. 48,250. 50,730, 53/435. 61,150. 63,382. 65/349. 71,302. 71/677. 71,785. 83,668. 85,713. 88/837.

93,538. 95,380. 95/940.

7òv. 102,608. 103/109.

110,239, 111,054 ‘und

al-Lotterie-Direction.

ste hat den Schauspieler städtischen Theater, sener ausgeze schen Kork-

Friedricch ihneter tecch)- Arbeiten zu ih- und dessen Patent un-

(gez.) Dr. G. Schadow.

Angekommen: Se. Exc

Mark Brandenburg, Graf von

ellenz der Erb- Hofmeister in der | Königsmarck, von Mehz-

Zeitungs-Nachrichten

4 U S A -d:

er

:R u ß l an d. O5 No: onfolger besichtigte

Se. Kaiserl. Hoheit der n am 2ten d. M. ín Nowot-

( Staats-Zeitung,

O I PER S TER T P L E e ¿E S I L a E E Ero an

onnerstag den 23 November

1837.

S I A S A E I T E R T Ie m

scherkasf die Heeres-Verwaltung, das Kriminal- und Civil-Ge, richt, die Tscherkaskischen Kreis-Gerichts- Behörden, das Heeres- Archiv, die Land-Vermessungs-Kommission, die Bau-Kommission und das Gebäude des Dejourwesens. Am 3. November hiel- ten Se. Majestät der Kaiser über die Kosaken Musterung. In Schlachtordnung standen : 4 Eskadronen des Leibgarde: Kosaken- Regiments, 2 Esfadronen des Atamanschen Regiments Sr. Kaiserl. Hoheit des Thronfolgers, das zusammengeseßte Regiment, welches aus vorzüglichen Reitern und Schüben besteht, 20 Kosa- ken- Regimenter der vier Militair-Bezirke, und eine leichte reitende Artillerie - Batterie, zusammen 17,031 Mann. Se. Kaiserl. Hoheit der Ataman aller Kosaken - Heere übernahm von Sr. Majestät das Kommando und führte die Truppen vor dem Kaiser im Ceremonial-Marsch voräder. Nach Beendigung der Revue besichtigten Se. Majestät mit Sr. Kaiserl. Hoheit das Gymnasium, _das Hospital, das Gefängniß, das ZJrrenhaus und die Ausstellung der Kunst- und Natur - Erzeugnisse der dortigen Gegend. ZUr Tafel des Kaisers wurden alle Gene- rale und Regiments - Commandeurs gezogen. Am Abend be- suchte der Kaiser den vom Adel des Dékischen Heeres gegebenen Ball. Am 1. Nov. um 9 Uhr Morgens seßten Se. Majestät derx Kaiser mit Sr. Kaiserl, Hoheit die Reise nach Woronesch fort, wo sie am 21. Oktober um 6 Uhr Abends ankamen. Am öten d. M. um 7 Uhr Morgens wohnten sie dem Gottesdienste in der Ka- chedrale bei und bezeigten den Reliquien des heiligen Mitrofan ire Ehrfurcht. ach einem Dankgebete für die glückliche Vollendung Liner so langen Reise verließen sie Woronesch und fomen am 7. November um 9 Uhr Abends wohlöchalten in Moskau an.

Ihre Majestät die Kaiserin und Ihre Kaiserl. Hoheit die Großfürstia Maria sind am 5. Nov. in Moskau cingetroffen.

Wegen Ablebens Jhrer Majestät der Königin der Nieder- lande hat der Kaiserliche Hof am 31sten v. M. die Trauer auf 21 Tage angelegt.

Einem Kaiserlichen Tagesbefehl aus Commandeur des Eriwanschen Karabinier Adjutant, Oberst

Tislis zufolge, if der 4 ( A - Negiments, Flügel- ] t Fürst Dadianoff, seines Kommandos und sei: nes Postens als Flügel: Adjutant entsekt und wegen verschiede- ner Ungeseblicher Handlungen und Mißbräuche, dic von dem- selben während der Führung des Kommando's über das ge- nannte Regiment begangen wurden, verhaftet und dem Kriegé- gericht übergeben worden. r

St. Peter 5 fand hier die eten Erd ver Bie \tatt, welche von dem hiesigen Þ mit großer Ungeduld erwartet wurde. Die Direction der Gesellschaft hatte zu dieser Feierlichkeit das hiesige diplomatische Corps, die Mitglieder des Reichsrathes, die Mit rere andere Personen vom ersten Range, so wie die Chefs der ersten Handelshäuser eingeladen, welche sich sämmtlich um die Mittagszeit in dem Stations-Gebäude der Eisenbahn auf dem Kirchenplaße des Semenowskyschen Leib - Garde - Regiments einfanden. Der Train bestand aus acht Reisewagen, von denen die Untergestelle theils in Seraing in Belgien, theils in Dublin de Obertheile aber zum Theil in Brüssel und zum Theile in Ste. Petersburg verfertigt wurden; die Lokomotive, welche desen Zug in Bewegung sebte, war aus der Werkstätte von Stephenson in Newcastle hervorgegangen. Um 12'/, Uhr seßte sich der Train, welchen Herr von Gerstner persdnlich dirigirte in Bewegung, und binnen 35 Minuten wurde der Weg vom Stationsplase Ct Petersburg bis zu dem Gasthofe der E:senbahn in Zarskoje-Selo zurückgelegt. Die ganze Gesellschaft sprach auf dem Wege ihre Dewunderung über die ausgefúühr- ten großartigen Arbeiten und vorzäglich über den ungeheuren

Publikum bereits seit langer Zeit

| N Am Uten d. M. der Zärsfkoje-Sclo - Eisenbahn |

Actien- |

Minister und meh- | |

Damm aus, der quer durch die sumpfige Landstrecke welc j Eisenbahn in gerader Linie durchschneidet, geführt U E In Zarskoje-Selo angelangt, stieg die Gesellschaft auf der Gal- | l:rie des Gebäudes ab und vertheilte sich in zwei großen Sä- (E wo ein splendides Dejeuner à la fourchetle bereits servirt war. Gegen Ende desselben brachte der Präsident des Reichs- Rathes eînen Toast auf das Wohl Sr. Majestät des Kaijers aus, welchem ein dreimaliges Hurrah der ganzen Gesellschaft folgte, das in den weiten Ráumen des großartigen Gebäudes widerhallte. Der zweite Toast wurde auf das Wohl der Di- l'ectton, der dritte von der Direction auf das Wohl der anwe- senden Gesellschaft ausgebrache. Der Zug ging sodann wieder z'irück, und Herr von Gerstner zeigte nun der Gesellschaft, wel- her Leistung die Eisenbahn fähig sey, indem er den Train in 28 Minuten zurückführte. Die Länge der Bahn mißt 21!/, J SCU Es weil man jedo in Zarskoje Selo aus dem dortigen Ausweich- Plake langsamer herau: fahren und später mit sehr fklei- ner Geschwindigkeit in die äußerst scharf an ihrem Ende i GH Petersburg gekrúmmte Bahn zu dem Stations- gebäude einfahren mußte, so folgt, daß vahbend der Fahrt für den Weg einer Wers nie mehr als eine Minute verwendet wurde, welches cine Geschwindigkeit von 60 Werst oder 9 Deut- schen Meilen in der Stunde giebt. Die Gesellschaft war durch die Schnelligkeit , Sicherheit und Bequemlichkeit der Fahrt so entzückt, daß dieselbe, bei dem Eintreffen auf der Station, dem Unternehmer der Bahn ein dreimal wiederholtes Hurrah aus- brachte. Der Enthusiasmus, welcher durch die Resultate der ersten Fahrt auf der Bahn in der Residenzstadt bewirkt wurde läßt sich faum beschreiben. Am folgenden Tage, den 31. Okto: ber, umlagerte schon frühzeitig eine Masse Personen das Eisen- bahn- Gebäude, um Villets für die Fahrt an diesem Taae zu lôsen ; da jedoch die Actien-Gesellschaft noch nicht jene Anzahl von Wagen besi6t, welche zur Befdrderung eines größeren Publi- fums nothwendig sind, so waren verhältnißmäßig nur wenige jo glückli, einen Pla6 zu finden; viele Tausend Personen

mußten täglich zurückgewiesen werden. Die Neuheit der Sache Und die Unbekanntschaft des Publikums mit der ganzen Ein;

richtung veranlaßten manche Unordnungen an diesen drei Ta- [2

gen, was vorzüglich in Zarskoje-Selo der Fall war, Die Billets |

e

wurden nämlich in St. Petersburg fár jede Rückfahrt zu einer bestimmten Stunde, von | Uhr A, T allein De dermann war von der Schönheit und Zweckmäßigkeit des Ei- senbahn-Gebäudes in Zarskoje-Selo so entzückt, daß Niemand zur bestimmten Zeit zurückkehren und Jeder die Rückfahrt erst mit dem leßten Train um 5 Uhr Abends antreten wollte. Die Wagen reichten nun bei weitem nicht hin, und es ent- stand ein furchtbares Gedränge; die Polizei-Behörde war nicht mehr im Stande, die Ordnung zu erhalten, und Herr von Gerstner mußte, um noch größerem Uebel vor ubeugen, spät Abends noch einige Trains abschicken, um die Bewunderer des nach seinem Plane gebauten Zarskoje : Selo : Gasthofes in der Nacht zurüzuführen. Den größten Gewinn hierbei hatte der Zranffurter Wirth, welchem die Eisenbahn-Direction den Gast: hof on D N auf drei Monate Unentgeltlih zur Benußung überließ, denn es wurde während der drei Tage ein ungeheures Quantum von Speisen und Getränken, vorzüglich von Cham- pagner konsumirt; nach Ablauf der drei Monate soll der Wirth von jeder Person, welche auf der Eisenbahn in Zarskoje- Selo ankommt, den Betrag von 4 Kopeken Münze (éin Drit- tel Silbergroschen oder cinen Kreuzer C. M.) als Pachtschil- ling entrichten. Zu bewundern ist, daß bei dem so großen Gedränge vieler Tausend Menschen, deren Manche durch die genossenen Bettänke erhitt waren, auch nicht das geringste Un- glúck stattfand; sobald irgendwo Unordnung ausbrach, war Herr von Gerstner oder dessen Ober-Jngenicur am Plabe, was von dem Publikum mit großem Danke anerkannt wurde. Die Arbeiten der Eisenbahn sind nun so weit geführt, daß die Bahnlinie vom Kirchenplaße in St. Petersburg bis Zarskoje- Selo und Pawlowsk volikommen in allen ihren Theilen been- diat is; in den Gebäuden in Zarskoje:- Selo und Pawlowsk fehlen außer der Malerei und dem Mobiliare nur noch unbe- deutende Arbeiten; in der Residenzstadt fehlt die Verlängerung der Bahn bis zu dem im Privilegium an dem Fontanka- Kanale bestimmten Stations - Platze, der alle Bequemlichkeit für das Publikum und die Unternehmung darbietet, während die gegen: wärtige provisorische Station am Kirchen: Plaße sich als ganz ungenügend bewährt hat; eudlih müsen noch vorzüglich die Reisewagen vermehrt werden. Die bisherigen Auslagen der Gesellschaft betragen nahe an 4 Millionen Rubel, wovon 3!/, Millionen in Actien eingezahlt wurden; so wie die Direction von der Krone die erbetenen anderthalb Millionen erhält, wird das vorgenannte noch fehlende beigeschafft und sollen die in- ¡nien für kurze Zeit zu hohen Zinsen aufgenommenen Dar- T beiläufig einer halben Million Rubel zurückgezahlt

Frankrei ch.

S Paris, 16. Nov. *) Der König besichtigte gleitung seiner Adjutanten, das Versailler Y pfing gegen Abend den Grafen Roy, den General Baudrand. i

s Marseille is eine Subscription zur Errichtung eincs Denkmals für den General Danrémont erdfffnet worden. . Ein Adjutant des Generals Perregaux hat nachstehendes Schreiben aus Konstantine vom 26. Ofttober an einen seiner hiesigen Freunde gerichtet: „Sie werden mir gewiß verzeihen daß ih Ihnen nicht durch den ersten von hier abgegangenen Courier geschrieben habe, wenn Sie von der Verwundung und der Mgr erenen shweren Krankheit meines Generals hören. Ich will nicht versachen, Jhnen meine Unruhe und meine Be- jorgnisse zu schildern. Mein armer General ward neben dem N Gouverneur verwundet. Die Kugel drang mehrere oll tief in den Kopf ein. Ich. war in diesem Au- genblick auf meinem Posten in der Bresche- Batterie, de- ren Armirung so eben beendigt war und die noch nicht feuerte; wir waren dem Kanonen- und dem Karcätsche s feuer des Plakes ausgeseßt. Jch sah seit einer Minute den Gouverneur und den Prinzen init ihrer Suite sich nahen, um die Batterie zu besichtigen, und als sie ctwa nur noch 50 Schritte entfernt waren, und ich mi anschickce, ihnen entgegenzuge- hen, pfiff eine Kugel an mir vorüber, die mich mit Angst für die heranfommenden Personen erfüllte. Fast in demselben Au- genblick sah ih den Gouverneur todt an der Erde liegen. Ich suchte meinen General überall mit den Augen. Er sey leicht verwundet, sagte man mir und schon nach dem Feld - Lazarcth gebracht. Jch lief, meinen Posten für einen Augenblick verlas: send, sogleich dahin, und fand den General mit Blut bedect, unter den Händen der Chirurgen. Er wollte von dem Doctor Baudens sondirt und behandelt seyn. Jch holte denselben sogleich herbei. So lange dieser sich der Sonde bediente, hielt ich es aus, als ih aber sah, daß er den Finger bis zum zweiten Gliede in die Wunde steckte, verging mir fast der them und ich entfernte mi mit Thránen in den Augen. Der General war standhaft wie ein Löwe; er sah dem Doktor fest ins Auge und sagte ihm mit einer ruhigeren und sanfteren lklmme als gewöhnlich: „Behandeln Sie mich wie den ersten besten gemeinen Soldaten!“ Er licß. keine Klage vernehmen. Sein Gesicht blieb ruhig. Nur als die Untersuchungen cinige Zeit gedauert hatten, bat er um einen Augenbli Erholung. Sr gab den zahlreichen Offizieren, die ihn umgaben, ein bewundernswürdiges Beispiel von Ergebung; denn er hatte nicht bloß die physischen Schmerzen seiner Wunde zu er- tragen; man brachte auch noch während der Operg- tion den Leichnam seines Freundes herbei, und ich bin ges wiß, daß scin Herz noch stärker blutete, als seine Wunde. Eg gelang nicht, die Kugel herauszuzichen, sie ist im Kopfe stecken geblieben. Wenn die Aerzte ihn nicht daran verhindert hätten jo würde er nah Anlegung des ersten Verbandes wieder zu Pferde gestiegen seyn; sie mußten alle ihre Ueberredungskraft aufbieten um ihn dahin zu bringen, daß er sich ruhig in seinem Zelte

gestern, in Be- Museum, und em- Herrn Gauthier und

*) Die Pariser Zeitungen vom 17ten wa ; 5 Q j aren beîm Sa ¿ res Blattes nocch nicht hier eingegangen: )lufse unse