1837 / 338 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Schule in Eins vetshmolzen hätte. Sobald diese Aenderung der Central-Section bekannt wurde, erhob sich von den katho- lischen Bänken der Kammer her eine heftige Opposition, die mit großen Worten den Liberalen vorwarf, das Verderben der Staats- Universitäten zu wollen; denn diese Anstalten sind mit besonde- ren polytechnischen Jnfstitutionen dieser Art versehen, und da- durch hauptsächlih im Stande, den freien Universitäten die Spie zu bieten. Es begann cine hißige Diskussion, die bald von dem speziellen Fall auf das Allgemeinere überging , denn die Frage streifte in nächster Nähe an eine der Grundla- gen unserer Constitution, an die Freiheit des éffentlichen Un- terrihts. Die Katholifen bestritten der Regierung das Recht, neben den schon bestehenden Staats- Anstalten für den hü- heren Unterricht noch neue zu gründen, und verlangten, die Mi- litairshule solle nichts seyn, als was ihr Name besage, das heißt, eine Anftalt zur Erlernung und Application der dem Offizier nö- thigen Wissenschaften. Das Ministerium wollte diesem Verlan- gen sehr gern beitreten, und bis dahin erklärte es sich mit der Majorität einverstanden, das Projekt der Central-Section zurück- zuweisen. Da mit einemmale warf man die Frag? auf, wo die Schule etablirt werden solle; die Liberalen sagten, in Brüssel, wo fie schon provisorisch besteht, und sie mußten so sagen, denn nur so konnte sie von ihrer ebenfalls in Brüssel bestehenden Univer- sität profitiren; das Ministerium, dem im höchsten Grade daran elegen ist, die Schule unter seinen Augen, seiner unmittelbaren

ufsicht zu haben, sagte ebenfalls in Brüssel, und so geschah es, daß mit der Opposition, die äußerste Linke, wie man in Frankreich sagen würde, mit eingeschlossen, gemeinschafliche Sache machte. Die katholische Partei sah fehr wohl ein, daß durch diese Wendung die Stellung der Hauptfrage. verändert war; gelang es ihr, den Siz der Schule anderswo als in Brüssel zu fixiren, so fiel das Projekt einer polytechnischen Schule, und Alles, was daran hängt und daraus folgt, von selb zusammen. Deshalb sammelte fie ‘alle ihre Kräfce, und vorgestern, wo über den ersten Artikel des Gesezes abge- stimmt wurde, erlitten die Minister und ihce neuen Freunde cine vollfommene Niederlage. Die Majorität entschied sich für die Errichtung der Militairshule in einem festen Plaße, den man dafür mehr geeignet hielt als die Hauptstadt. Weil die Diskussion sehr entschieden eine politische Wendung genom: men hatte, so könnte man glauben, daß die Minister sich vor diesem negativen Votum zuräcziehen würden, wie das in Eng- land und Frankreich gewiß geschähe. Doch scheint dies fär den Augenblick noch nicht einzutreten; gewiß it aber, daß eine Menge von Ereignissen in der inneren Geschichte der Parteien, die sich dem Lichte dec Oeffentlichkeit entziehen, cine Art von Erkältung zwischen dem Ministerium und der Majorität herbeigeführt hat, die Über furz oder lang zu einem Bruch füßren muß. Der ei- genthümliche Gang der hiesigen Verhältnisse, die zunehmende Entwickelung der Bank-Partei, die Bemühungen der Liberalen, die starken Punkte ihrer Stellung, die sie zum Theil verloren haben, wieder einzunehmen, und vor allen Dingen die falsche Stellung, in welche die Katholiken sich oft zur Regierungs-Gewalt verseßt sehen alle diese Umstände werden nothwendig über kurz oder lang einen Minister - Wechsel herbeiführen.

Brüssel, 26. Nov. Die Repräsentanten-Kammer seßte am 25. November die Berathung über die einzelnen Artikel des Militairschul -Geseßes fort und nahm mit einer Majorität von 59 Stimmen gegen 12 ein Amendement an, rwoodurch- die Zöglinge am Anfange des zweiten Studienjahres gehalten sind, îih für cinen sechsjährigen Dienst in der Belgischen Armee verbindlich zu machen. Ein anderes Amendement, welches Gent als die Stadt bestimmte, wo die Militairschule errichtet werden sollte, damit die Zöglinge zugleih die Vorlesungen der Univer- sitäts - Professoren besuchen könnten, wurde, obwohl sih der Minister dagegenseßte und die Wahl des Orts dem Ministe- rium überlassen wissen wollte, mit einer Majorität von 38 ge- gen 28 Stimmen angenommen. j

An die Repräsentanten-Kammer iff der von Herrn Des- maisieres verfaßte Bericht der Central-Section über das Bud- et des Kriegswesens fär 1538 vertheilt worden. Darin ist der Wunsch ausgesprochen, daß künftig kein Budget ohne voraus- gegangene Prüfung der Rechnungen von dem vorigen Jahre bewilligt werden möge, unb es wird verlangt, daß im Interesse der Disziplin und der Wohlfahrt der Armee häufigere Jnspec- tionen stattfänden. Die Central-Section hat überdies eine Re- duction des wirklihen Standes der Armee von 3000 Mann beantragt, au anderweite Einschränkungen in den Forderungen der Regierung beschlossen, welche erstere sich beinahe auf die Summe von 12/, Mill. Francs belaufen.

Man sagt, daß oie Eisenbahnen so weit fertig sind, um von Tirlemoncr nach Waremme und selbst bis Loncin, cine kleine Stree vor Ans, eröffnet werden zu können. Man weiß nicht, an wem die Verzögerung liegt.

DEUL Gan L

Hannover, 2. Dez. Nachrichten aus Rotenkfirchen zu- folge, hatten am vorgestrigen Tage eine Deputation der Univer- sität Göttingen, ccfiibeis aus den Professoren Beigmann, Gie- seler , Bauer, Eonradi und Herbart, so wie eine Deputation des Magistrats und der Bürgerschaft von Göttingen, sich zu Rotenkirchen eingefunden und Audienz bei Sr. Majestät dem Könige gehabt, Ullerhöchstwelchem Mid Adressen überreicl- ten, in benen sie ihre Mipbilligung des von sieben Professoren der Landes-Universität gethanen Schrittes (s. unten) aussprechen und Se. Majestät Jhrer unverbrüchlichen Treue und Anhänglichkeit ver- sichern. Se. Majestät sollen den Deputationen erwidert haben, Sie hätten niemals Mißtrauen gegen die Stadt und Universi- tät Göttingen gehegt, und daher aufs tiefste nur bedauern kdn- nen, daß einige der dortigen akademischen Lehrer ihre Stellung jo sehr hätten verkennen und durch eine zur öffentlichen Kunde gekommene Erklärung auf so unangemesjene Weise sih gegen das ‘Patent vom 1, November auétsprechen kdnnen. Am Abend zuvor hatten die Búrger von Einbeck Sr. Königl. Majestät in Kotenkirhen eine solenne Fakel- Musik gebracht.

Die hiesige Zeitung enthält nachstehendes Schrei- ben aus dem Göttingenshén: „So wenig es auch je meine Sache gewesen ist, in politische Amgelegenheiten mi zu mischen und daruber meine Ansicht dsfentlich mitzuthei- len, j9 legt mir do meine Anhänglichkeit an König und Va- terland bie Pilicht auf, davon (n der durch die Zeitungen ver- breiteten Protestations ; Angelegenheit der Sieben Göttin- genichen Professoren eine Ausnahme ju machen, Glaub- ten ble erren ‘Professoren Dahlmann, Albrecht, Jacob und kem Grimm, Gervinus, Ewald und Webec die von des Äb Majaltt n, dem Patente vom 1, November 0. 1 Ul b Wngsg es wnd Unverbindlichfeit des Staats-Grundgesehtzes B A R De 1 A (audgesprochenen Gründe uicht thel- len zu fönnen, glaubten sle (m Gegentheil, die fortdauernde

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GültigkeitZunFfverdindYcheTKafcIdesben? anfiehnmèn zu mús- sen, und hielten fle sich in ihren E eéwisfen an. ihten darauf ausgedehnten Dienst- Cid ferner gebunden, so mußten sie dieser ihrer innern Ueberzeugung das ihnen vom Könige verliehene öffentliche Lehr - Amt auf der Universität Göttingen zum Opfer bringen und bei ihrer vorgescßten Behörde, dem hohen Uni- versitäts-Kuratorium in Hannover, um ihre Entlassung aus dem Königlichen Dienste’ nachsuchen. Was haben aber die sieben Herren Professoren gethan? In einer, vom 18. November d. J. datirten, an das Universitäts - Kuratorium gerichteten Vorstellung haben sie, um sih, wie sie sagen, vor den Konflikten sicher zu stellen, welche jede nächste Stunde bringen könnte, die Gründe zu entwickeln sich bemüht, warum das erwähnte Staats-Grundgeseß nach wie vor für gül- tig und rechtsverbindlich gehalten werden müsse, und warum sie sih durch den von ihuen geleisteten Eid ferner als gebunden betrachteten. Aber des Gesuches um Entlassung aus dem Kö- niglichen Dienste ist in gedachter Vorstellung mit keiner Syl!be gedacht worden. Die Vorstellung is also in der That eine Art von Manifest, welches sieben in Königlichem Dienste stehende Männer gegen ihren Landesherrn und Dienstherrn erlassen ha- ben. Jeder Unbefangene und Unparteiische wird einräumen müssen, daß erwähnte, beim Universitäts-Kuratorium übergebene Vorstellung einen sprechenden Beweis von einer in der That außerordentlihen Anmaßung enthalte; denn da die Herren Pro- fessoren durch ihre Vorstellung ihre Dienst-Entlassung nicht zu erwirken beabsichtigten, so können sie nur in der Ueberzeugung gelebt haben, daß die von ihnen in ihrer Vorstellung völlig un- berufener Weise angefährten Gründe von einem folchen Ge- wichte und einer solchen Stärke wären, daß sie Seine Maje- stát den König, sobald sie nur zu Allerhöchstdessen Kennt- niß gelangten, bewegen würden, das nach der sorgfältig- sten und umständlichsten Untersuchung und Prüfung aller Gründe und Verhälcnisse erlassene Patent wieder aufzuhe- ben. Wahrlich, ein solcher Glaube, eine solche Ueberzeugung fann nur Männern eigen seyn, welche ihre Ansichten und Mei- nungen immer für richtiger und besser halten, als die aller ubrigen Menschen. Allein die Absicht, welche die sieben Göt- tingenschen Professoren bei Abfassung ihrer Vorstellung gehabt haben, ist nit bloß auf Hervorbringung einer anderen Ueber- zeugung bei Sr. Majestät dem Könige gerichtet gewesen, son- dern ungleich weiter gegangen, sobald man annehmen könnte,

im Königreiche, sondern auch im Auslande unmittelbarer oder mittelbarer Weise selbst bewirkt haben. Bei der Verbreitung steilt sich auch der' Umstand - allerdings als sehr auffallend dar, daß Französische Zeitungen von dem Vorhaben der sieben Göt- tingenschen Professoren bereits früher unterrichtet gewesen zu seyn scheinen, als selbst noch die Vorstellung bei dem Univerji- tâts-Kuratorium eingegangen ist. Wäre die Theilnahme gedachter Professoren an der großen Verbreitung der Vorstellung in recht- liche Gewißheic geseßt, so dürfte ihre Absicht, die treuen Die- ner Sr. Königl. Majestät aufzuregen, und auf diese Arc Unru- hen im Lande zu erregen, wohl keinem erheblichen Zweifel un- terliegen, und die Urheber der Verbreitung würden die Strafe zu erwarten haben, womit die Geseße Handlungen diefer Art belegen. Mag es nun fár jest mit der Veìbreitung der Vorstellung zu- sammenhängen, wie es immer wolle, worüber hoffentlich cine anzustellende Untersuchung das erforderliche Licht verbreiten wird, die Vorstellung kann, meiner innigsten Ueberzeugung nach, feinen Königlichen Diener, welcher mit dem Ufang! der aus seinen Dienjt- Verhältnissen gegen des Königs Majes|kät entste- henden Verpflichtungen auch nur einigetmaßen vertraut ist, in seiner Treue und Ergebenheit gegen seinen rechtmäàßigen Landes- herrn wankend machen. Denn der König is sein alleiniger Dienstherr; diesem aliein wird der Diensteid geleistet, und folg- lih muß es auch von ihm allein abhängen, ob er dem dfsentli- chen Diener seinen Diensteid ganz oder zum Theil erlassen, ihn folglich davon entbinden will. Wenn daher des Königs Maje- stät in Allerhöchstderen Patente vom 1. November d. J. die König- lichen Diener von ihrem Diensteide in so weit entbunden ha- ben, als derselbe auf das Staats-Grundgeseß von 1833 ausge- dehnt war, so haben Allerhöchstdieselben offenbar in ihrem voll- sten Rechte gehandelt, wie jeder. wird einräumen müssen, wel- cher mit ähnlichen dffentlichen Verhältnissen nicht ganz unbekannt ist. Welche Ansicht haben aber die Herren Profesjoren in ih- rer Vorstellung von dem Verhältnisse des dôsfentlichen Die- ere zu cinem Konige2 Uni ihre Anscht vollständig fen- nen zu lernen, brauchti man nur den Scchluß ihrer Vor- stellung zu lesen, welcher nach der mir davon vorliegenden A die d) fr E baten muB, dahin lautet : „Und was würde Sr. Majestät dem Könige der Eid unserer Treue und Huldigung bedeuten, wenn er von solchen ausginge, die eben erst ihre cidlihe Versicherung freventlich verleßt haben?‘ Also jeder Königliche Diener, welcher, eingedenk seiner Pflichten gegen des Königs Majestät, sih von einem Theile seines Diensteides mit Recht entbunden hält, soll fre- ventlich seine beschworne Dienstpflicht verleßt haben!! Nein, eine solche Lehre ist, wie ich ofen gestehen will, fär mich, der ich meine juristische Ausbildung noch der alten guten Zeit ver- danke, zu stark, und ich muß wahrlich von ganzem Herzen die auf der Universität Göttingen studirende Jugend bedauern, falls ihr die Lehrer des dffentlihen Rechts Grundsäbe dieser Art vortragen sollten, mit welchen die Staaten nicht bestehen kôn: nen, und welche für die künftigen Staatsdiener eine unversieg- bare Quelle von den unangenehmsten Vorfällen nothwendig

werden müssen.““

Kae 2 Dil (R 0) Ii déx Stände-Sikzung vom 30. November nahm Herr Cberhard das Wort: Aus df- fentlichen Blättern sey bekannt, daß in München ein Münz- Kongreß zwischen den Königreichen Bayern und Württemberg, den Großherzogthümern Baden und Hessen, dem Herzogthum Nassau und der \reien Stadt Frankfurt stattgefunden. Der Kurstaat sey den Verhandlungen fremd geblieben, obgleich fast im dritten Theile des Landes zur Stunde noch der 24 Fl. Fuß eingeführt sey. Nun habe Darmstadt eine Verordnung erlas: sen, wonach die im 24 Fl. Fuß ausgeprägte Scheidemünze der nicht zur Convention gehörigen Staaten im Werthe herab- be- ziehungsweije außer Cours geselzt werde, was allerdings deim Berkehr mit dem überall angränzenden R jeyn müsse. Er trage daher darauf an, die Staats-Regierung um Aufschluß über die zu treffenden Mittel zu ersuchen. Dieses wurde beschlossen.

Bremen, 1. Dez. Vei dem hiesigen Spanischen Konsu-

late (jl von dem Gouvernement in Havana die offizielle Nach: licht eingegangen, daß die drei Matrosen, welche am Bord des

Spanischen chisses „„Ärmonia““, Capitain Castaños, von Ha | vana aus hier bestimmt, im April d. J. sich der Meuterei {ul

daß die Urheber der Vorstellung deren Verbreitung nicht nur -

dig machten und in Ketten nah Havana zurückgeschickt wur

dajelbst von cinem Kriegsgerichte verurtheilt und am 27, am Bord des in Havana liegenden Kriegs\chisfes 17S ober

erschossen worden sind.

Dresden, 3. Dez. (Sächs. Bl.) Durch Allerh, F" Dekret vom 6. November war der Schlvÿ der bis jeßt in N D , R N E or In V samkeit gewesenen Stände-Versammlung auf den heutigen festgeseßt worden. Es begaben sich daher heute früh gegen 9

die Mitglieder beider Kammern in die evangelische Hof-

Sophien-Kirche, um der Predigt zum Landtags\ch{usse beizuy nen, welche der Ober-Hofprediger Dr. v. Ammon über Rômer \j 11— 14, hielt und dabei in Betrache zog: „Wie viel die ti rige Erfahrung zu bedenken giebt, daß es noch keiner Ges bung gelungen ist, die Laster sinnlicher Rohheit aus der Mitte) Christen zu verbannen.“ Jn Folge der vom Königl. i f Hofmarschall-Amte ergangenen Ansage zum Landtags - Absy versammelten sich nach i1 Uhr Vorinittags die Staats-

ster, so wie die am Hofe vorgeskellten Herren vom Hof, ( und Militair-Etat, in den Zimmern der Königin. Desgl

begaben sich die sándischen Abgeordneten in das Königl. S

und zwar in den ersten Saal der Prinzessin Augusta G

Hoheit. Zu gleicher Zeit fanden sih, in Folge der erga Einladung, das diplomatische Corps und die am Königl] vorgestellten Fremden in der zweiten Etage des Königl. ses ein, und wurden durch den Ceremonienmeister jy Thronsaal eingeflihrt, wo sie seitwärts des Thrones ihre einnahmen. Nachdem die Abgeordneten in den Thronsai| geführt worden waren, traten die Präsidenten der Kamy

deren Stellvertreter, so wie dtîe Secretaire, in die den Y

umgebenden Schranken ein; die Herren aus der ersten Kz rechts, die aus der zweiten Kammer links vom Throne Die übrigen Abgeordneten nahmen, je nachdem sie der ( oder ziveiten Kammer angehörten, rechts oder links auße

der Schranken ihre Pläße ein. Jhre Maiestät die Königin A) 1El g

ten beschlossen, bei der feierlichen Verabschiedung der Land

Versammlung gegenwärtig zu seyn, und Allerhöchstdieselbe| gleitet von den Prinzessinnen des Königlichen Hauses, ersi im Thronsaale und nahmen auf der dazu errichteten Tis Pla6, auf welcher auch Se. Hoheit der hier anwesende / zog von Mecklenburg-Schwerin und des Prinzen Albert Kj Hoheit sich cinfanden. Kurz darauf erhoben Sich Se. Mid der Kônig, begleitet von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Johat und unter dem Vortritr sämmtlicher zu dieser Feiterlidfit d schienenen Civil-, Militair- und Hofbeamten zum Throne Nag dem Se. Königl. Majestät auf jelbigem Plak genonmnn, b gaben sich die Staats - Minister, so wie der Hofjkaat auf d ihnen bestimmten Stellen auf beiden Seiten des Thronei. Hd nach rihteten Se. Majestät der König vom Throne herab f

gende Worte an die versammelten Abgeordneten:

„Meine Herren Stände! Als Jch Sie das lettemal an di Fch die zuocisichilihe Hofnung aus}

Stelle versammeite, ‘prach °

n.

cine chrenwertbe Gesinnung Fhre Verhandlungen leiten uud (u der damals beginnende Laudtag segeusreiche Früchte für das Y land tragen werde. Dicse Hoffnung ist in Erfüllung gegangen; | wcun auf der cinen Seite u Laufe Jhrer Verbandlungeu sid treuen und nur das Weh! ves Landes zuu Ziel habeuden Gesin gea in vielfachen Beweisen aussprachen, so Îud andererscits q)

G

Einfluß auf das allgeweine Biesle niche anders als ersprizid 4

fanu. Als das wichtigste Ergebniß diescs Landtags 1% G die neuc Kriniinal: Gesezacbung zu betrachten, die cinem \W dringend gefühlten Bedü fniß abbilfr, Daß der blüheude V} e auen neben s Sestücllurg cincs zureichenden S den-Tiulgungs- Foudsa, die Urbernabckme ungleich laficuder Bi atitral L A Auna für G Militair auf die Staatofassen ‘ad cinen adechs{chnitt der B Jahre 1832 bis geu bedeutenden Grunud-Übaaden Erlaß gestauzeie, ren? Jw ¡fl der unehelich Gebornen deglückendeut Ertignissen meiner Regierung. Güusjlige E. to!ge Wh si von der deschlofseneu Anlegung von Geldbanfen, der inte Maßregel zu Negulirung der Münz-Verhäiinifse und der Ada} das platte der haaptsachlihsten Banurechte erwarten. Die bis jet für dic F munal - Verwaltung sämmtlicher Land - uind inebrerer fteiner S) Gemeinden in der Gescßgebung vorhandene Lücke ist durch die l

r

Land-Gemecinde:--Ordnung ausgesülit, wäbrend ducch die über die

gebengt werden wird. Ein umschtig wehiwolleuder Sinn dat

Ey ,

auch diesmal durch angeu1: fenc terwilligungen zu Gründung c Inigr neuen Züflucht8ortes für hülflose Kraufe, zu Beförderung dié dfirderu hen Unterrichts und anderer gemeinnüpigen Anstalten aufs nen

währt. Für die Bedürfuisse der vaterländischen Acmee baden Sil

- J

nöthigen Sewifligangen mit großer Bereitwilligkeit geirägrt und)

Beislimmung zu dem Militaic- Pensions-Geseß die Zukunft treu terlauds-BVertheidiger gesichert. Durch die Fetustellung eines §u seßes wurde ciner micztigen Bestimming der Verfassungs - Üi Genüge geleistet. Jn der Bercitwilligfeit, mit welcher Sie Y Wünschen in dieser Angelegenheit entjprechen haben, erkenne f neu ueuen Bewcis der treuen Auhänglichkeit der Sachsen an ibi stenhaus, uud gern benuze J) die heutige feierliche Verank Mein Ancrkennutuiß dieser chrenwerthen Gesinnungen hier bfi auszusprechen. Uud fo sind denn auch iu diesem Jahre iu lichen Eiuverständniß zwischen Regierung und Ständen vie ivichtigsten Arbciien begonnen und vollendet uud omit das Bej

| Vaterlandes, wie ich zuversichtlich hoffe, wesentlich gefördert w

Bin Jch es Mir bewußt, stets und überal das Wohi Métue terthanen vor Augen gehabt und treu und f: im Sinne der und der Verfassung gebandelt zun haben, und babe Jch dieb gende Uederzeugung, daß auch Sie, Meine Herreu Stäud-f gleiches Zeugniß zu geben im Stande sind, so lebe Fch der (9 Zuversicht, daß Gott Unferm redlichen Streben seinen Gua versagen und die ausge?reute Saat zum fröhlichen Gedehs V gen wird,“

An den Stusen des Thrones stehend, verlas nun de heime Regierungs - Rath Müller den Landtags - Abscit überreichte denselben dem Staats-Minister von Lindenau dessen Händen Se. Majestät der Kdnig ihn zu empfans ruhte. Der Präsident der lsten Kammer hielt nun in men der Stände folgende Gegenredoe: ;

„Allerdurchtiauchtigiter, Großmächtigsler König, Allergn

| König uud Herr! Uls wir uns das legte Mal versammelt

an dieser uns hochwichtigen Stelle, g:lobten wir uns selbs}, Ip thätig zu arbeiten für das Wobl des theuren Vaterlandes S eiitgegenzulfommen unserer weisen Staais- Regierung bci df!

| förderung. J uns dies geglückt und freudig verneh!

dics aus Ew. Knigl. Majenät cigenem Munde, so dür! uus der frohen Hoffnung bingeben, unfere Pflichten gegen und BVaterlaud erfüllt, unserem Berufe geuügt zu haben. mild uud wohlwollend ausgesprochenen Gesinnungen, die dat Walton unseres Hochverchrtien Konigs durchwehen, sind uns der! Loba für unsere Mühen, für dic lange, oft woh! auch schwer unserm Berufe willig geopferie Yeit. Jedenfalls nimmt unter ders der an diesem Landtage an die Stunde gelangten Vorlagen M minal: Gesetzbuch den ersien Plat ein, und es darf wohl ers den, daß dasselbe nebst dem in dessen Folge umzugestaltenden X und Forst:Strafgeseg, au eben dem Landtag, an welche das die Stände-Versammlung gelangte, von diefer als cin vollsiés avrbeiteled Ganze ai die hobe Staats Negîierung zurüdgegeb@ Doch über alle Theile des gesammten Stagtolebens verb

bél? Bictes h

i Dieses r * 6lliGcAdE Zustand der ' timci met gest

chert, der Kredit des Landes noch che und Schule mit Pietát gesorgt, e Thcil der Geseg : ewerbe nicht vergessen. de willig den Allerhöchsten auf Begründ milder Aaftalten gerichteien Absichten. ndes Gefühl gewährie es ihnen Liebe bei der Berath: (4 crsüllte sie mit ies Fürstendaus auf diese Weise materiellen YJuterefsen , of in Erwähnung fommend, das u nicht zu erleichtera schienen, so fande i aufritztigen Sinn für das allgemeine aben Ew. Königl. Mg ns gerichteten Worten, sowie in dem L ite, dos schäßbare gegeben, so mögen auch Ullerh öchsidiese ju überzeugt 'epn, daß ivie, Trene an Jhuea hängen. als man deu geliebten Köntg im fecnen L jegeben wußte, wie wahr und groß aber d hter König, bald darauf wiede , Diesc Beweise treuer Liebe, r Landtag dem theueru Vaterlande segen , ist Jhrem Herzen der schönste Loha f

iat; für. Kir E ae iebens del nund Gewe

änglichfcit 1 Tag zu legen, auglihfeit an ihr ange- beurfunden

ständische Wirken 1 sich doc, geleitet von Beste, ba!d die Mittel jestät in den Höchsifelbst andtags- Abschied uns nur d und gnädigem Wohltwol- lben auf das vollfommensie dies danfbar auerfennend, mit Liebe Wie erschüttert war nicht d

Ansgleichung. Beweise von Hul

Lande der Kr le Freude, Höchst Sie, r glücklih in unserer Mitte zul e Hoffnung, daß anch sreiche Früchte bringen ör die Sorgen der Re- stff der s{chönste Lohn Ew. Königl. Majestät iedenheit, und von eben dieser Hojsfnung, dem VaterlFide gent aben, belebt, fehren wir zurück in die gewohnten Kreise mit den e deu König und das ga

ür uns aber î

fen Wunsch, Gott erhalt

Nach Beendigung dieser Rede empfing aus den Händen Majestät der Präsident von Gersdorf den Landtags - Ab- y und hierauf erklärte der Staats-Minister von Lindenau amen Sr. Majestät des Königs den Landtag für Die sämmtlichen Stände stimmten alsd igs Majestät vom Präsidenten der ersten Kammer tes Hoch ein. Hierauf erhoben Sich Se. Majes? lig und verließen, unter dem Vortritt der onsaal, worauf auch Jhre Majestät die Ks 7 Begleitung, mit welcher der Eintritt er rhöchstihre Gemächer zurückzogen. ags fand Königliche Tafel statt, sidenten, Vice-Präsidenten, rdneten beider Kammer, es, die Königlichen M dem Landtage eingel Se. Majestät der König die Gesun handes und aller getreuen Stände“ jestät die Königin und die hôchsten auf die den höchsten Herr iei der beiden Kammern selbe zu erwidern die Ehre hatten.

Leipzig, 30. Nov. m des statistischen Verei j Zusammenstellung der Gebor are und Kommunikanten üm i”, entlehnen wix folgende Angabe (687 weniger, als

in ein des

Cortege, den nigin in dersel- folgt war, sich in Gegen 3 Uhr Nach- wozu die Minister, die Sekretarien und sämmtliche Ab- die Ober - Chargen des Königlichen inisterial-Räthe und die Kommissarien ährend der Tafel brach- dheit: „Auf das Wohl aus, welcher sich Jhre Herrschaften anschlossen ; schaften gegenüber sizenden Prä- Namen söômmtlicher Stände

aden waren. A

Aus der so eben von dem Directo- nt gemachten vergleichen- enen, Gestorbenen, eihe Sachsen im Jahre n. Die Zahl der Gebor- im Jahre 1835), darun- Leipzig 242; weniger, als 6 Drillinge ; 139, und auf Die meisten Geburten

befan getrauten

i betrug 65,525 : 64 uneheliche

(davon in Dresden Chemnis 134; in

Budissin 43, überhaupt 101 Johre 1835); 849 Zwillings - Paare und 19 Todtgeborne. Auf die Städte kommen 21 blatte Land 43,786 | en im Januar, die wenigsten im November vor. t 1836 beträgt die aller Geburten. Die

seu Verhaudlaingen fo wichtige Resuztate bervoracgaugen, dif

Geburten.

der Gestorbenen Jahre 1835), davon kommen auf die Städte 16,626, ; Sterblichkeit

stattgefun- ahre starben 16,549, vom 70fen ;¿ Über 90 Jahre §1. Da nun gestorben sind, und der ¿0 geringer als am Schlusse

. Vor zurückgelegtem Ist mit dem 8üsten Jahre 1316 bringung der Parociakt- Lasilen beichlossen:n gescziichen Bestimsþ22 Individuen mehr geboren als gen tünftigen Streitigkeiten cben sowobl, als Ueberbüi dungen wachs der Bevölkerung um 26

¿j 39 i, so würde die Gesammt: B eiches zu Ende des Jahres 1836 ng, die durch Ein- und Ausw Individuen ang

evölkerung des , abgesehen von der Ver- anderung herbeigeführt w ewachsen, und im Vergleich | gezählten Volksmenge um 2,59 pCt. | er Trauungen betrug 13,321 (520 |

Unter den gerrauten Paaren be: | r Religion, worunter 7! mit Kat zunehmen seyn, daß unter dieser e doppelt aufgeführt befinden, d

zu 1,637,027 der am 1. Dezember 1835 iegen seyn. Die Zahl d iger als im Jahre 1835). den sich 175 gemischte Es dürfte indeß an manche Paar i Kirchen getraut werde ug 1,711,680 ( yt die öjähr

a sie oftmal in n. Die Zahl der Kommuniktanten 94,703 mehr als im Jahre 1825). Sie über- ige Durchschnittszahl (1,667,085) um 44,598.

München, 30. Nov. tende Königl. Allerhöchste Königreichs Bayern „Zudwig von Gortes En - Perzog von V Borsehung ha Volksstämme verein

Das Regierungsblatt enthält Verordnung, die Eintheilung betreffend:

aden König von Bapern, Pfz3lzgr apern, Franken und iu Sczwaben 2c. Unserem Scepter mehrere der cdelsien igt, dereu Vergangenheit rei an den | ern jeder Tugend und jeglichen Rubn | ervebende Vergangenheit mit der | enger zu verfnüyvfen, die alten, |

Ubsicht, die Erinaerung an diése ur fortlebende Bande gtca Marken der Uns untergebenen die Eintheilung Unseres Reichs ; heile auf die ehrwürdige Grundlage und fo die durth alle Zciten bewährte nterthanen an Thron "und Vatertaud, ol zu erhalten und immer | en und verorduen, tw | Bayern bleibt, wie bisher, ie acht Krei nuungen an: 1. Ober-B Pfalz und Regensburg, Unter- Franfen und Aschaffenburg, Vill. Art. 111. Der Kecis Ober - B Isar - Kreis, „Landgerichte Landshut und Vilsbibu Nieder - Bayern

dgericht Fn olf te Ain

ande möglich | herzustellen, di und die Benen- | ß der einzelnen Haupt-Landesi chte zurückzuführen, änglichfkeit Unserer U bümlichfeit und d

Ü as Nationalgefti ¿u befestigen, haben

Wir befch1of | b , in acht Kreise

se des Königreichs nehmen fol!- | avern, Il. Nieder-Bavern, V. Ober-Franfen, VI. Mittel: Fran:

Schwaben und | avern begreift in sich: 1) den | Laudsbut, | welche an den

Landgerichte Altötting | Unter - Donaukreise : d ermaligen Negenkreise : Rain uud Schrobenbausen vom bis-

Art. 1V. Der Kreis Niceder-BVaveru um- | nter - Donaukreis, mit Ausn | reis Oberpfalz nud Regensburg, | Altötting, welche an den Kreis

andöbhut, dann die Landge:

Jsarkfreise ; g, dann das Herr- + Art, V, Der Kreis

Ausnahme

übergehen ; Vis dermaligen adt von d 4) die Land- Friedberg, vom bi ) den dermaligen U "gerichts Cham, welches Landgerichte Burgh t: Bayern übergehen ; e Landshut und Víls chte Abensberg, ftsgericht Zaizfkofen vo

ausen und 2) die Sta biburg vom b; Kellheim und

j Vfaffenber 11 dermaligen

Regenkreise

M Pfalz bildet sich aus drm bithetigtn Rhxinkbrais-,, Axt. VI. Der Kreis

e

Oder-PVfa!z uud Regensburg besiebt: 1) aus dem dermalizen Regeukreise,

| mit Ausnahme a) des Landgerichts Ingolstadt, welchcs an den Kreis ebung bercitwiilig beachtet | j entsprachen die ang und Vervolikomu- Ein besonders wohl- aber, ihre treue Inb ing des Haus-Geseßes an den Freude, ibre Auß

Ober- Bayern, b) der Land-Gerichte Abeusberg, Kellheim und Pfaffen- berg, daun des Herrschafis : Gerichts Zaizkoscn, welche an den Kreis Nieder: Baveru; endiich c) der Land : Gerichte Beilngries, Eichsiädt und Kipfenberg, welche an den Kreis Mitteifranfen übergehen; 2) aus dem Land-Gericht Cham vom bisherigen Unter-Donau- Kreise; 3) aus dent Land- Gerichte Hilpeltscin vom dermaligen Rezat-Kreise: 4) aus den Laud- Gerichten Eschenbach, Kemnath, Nenstadt an der Waldnaab, Zirscheureuth und Waldsassen vom dermaligen Ober - Main - Kreis. Art VIl. Der Kreis Ober-Franfen enthält: 1) den dermaligen Ober- Main Kreis, unt Ausnahme der Land:Gerichte Eschenbach, Kemnath, Neustadt an der Waldnaab, Tirschenreuth und Waldsaffen, welche an den Kreis Ober-Pfalz und Regensburg übergehen ; 2) das Land-Gericht Perzogenaurach vom dermaligen Rezat- Kreise. Art. VIU. Der Kreis Mittel-Franken faßt in sich: 1) den bisherigen Rezat-Kreis, mit Aus- nabme a) des Landgerichts Herzogenauraciz, welches au den Kreis Ober-Franfen, b) des Landgerichts Hilpoltstein, welches an den Kreis Ober- Pfalz ind Regensburg, c) der Landgerichte Mecenhcim, Nördlin- gen uud Wewding, daun der Herrschafts-Gerichte Bissingen, Harburg, Mönchóroth, Oecttinge:r und Wallerstcin, weiche an den Kreis Schwa- ben und Neuburg Übergehen; 2) aus den Landgerichten Bcilngrics, Eichstädt und Kipfenberg vou bisherigen Regeukrcise. Art. IY. Der Kreis Unterfranken und Aschasfenburg wird aus dem dermaligen Un- ter-Mainkreise gebildet. Art. X. Der Kreis Schwaben und Neuburg faßt in sih: 1) den dermaligen Ober-Donautïreis, mit Ausnahme der Landgerichte Aichach, Fricdberg, Rain undSchrobenhanscn, welche an den Krets Oder-Bayera übergehen ; 2) die Landgerichte Monheim, Nörd- lingen und Wemding, dann die Herrschasts-Gerichte Bissingen, Har-

an! 7

burg, Mönchsroth, Vettingen und Wallersiein vou dermaligen Rezat- Kreise. Art. Xl. Für die obere Verivaltung wird in jedem Kreise cine Kreis-Regierung, und füx die obere Fustizpflege cin Uppellations- Gericht, wie bisher, bestehen. Die Sine der Kreis-Regierungen und der Appellations: Gerichte bleiben, so lange Wir nichts anderes verfü: gen, unverändert. Art. X11. Die Vorsiände der Kreis-Regierungen werden in Zukunft ausschließlich den Tite! : „Regierungs-Präsident“ ibren. Dey Titel: „Skneral- Commissair“/ ist abeschafft. Die Ne- gierungs-Präsidenten behalten jedo ibren bisherigen Rang. Art. Ai, Gegenwärtige Verordnung tritt mit dem 1. Januar 1838 in Wirksamkeit. Unsere Staats-Ministerien der Jusiiz, des Jnneru und der Finanzen siud mit dem Vollzuge beauftragt. München, 29. No- vember 1837. Ludwig. Freiherr v. Schrenf. v. Wirschingér. Staatsrath v. Abel. Auf Königl. Allerhöchsten Befch!, der Gene- ral-Secretair: Fr. v. Kobell.“

San en. Madrid, 21. Nov. Die Deputirten - Kammer ist noch

keinesweges vollzählig, doch lassen sih die anwesenden Miitglie- der in drei Klassen theilen: 1) Exaltirte, repräsentirt durch die Herren Caballero, Jsnardi, Sereiz, Callardo u. \. w.; 2) Ge- mäßigte, repräsentirt durch den Herzog von Veragua, den Her- zog von Gor, die Herren Riva Herrera und Mendrano ; 3) Endlich der tiers-parli, reprásentirt durch die Herren Olozaga, Rufino und Carasco. Diese leßtere Klasse dúrfte, allem Án- schein nach, die Majorität in der Kammer haben.

Der Anführer des Karlistischen Streif-Corps, welches (wie bereits gemeldet) kürzlich vor Aranjuez erschien und einige Rei- sende ausplúnderte, ist, wie man jeßt erfährt, ein berühmter Guerilla-Führer des Unabhängigkeits-Krieges, Namens Massena. Vor einiger Zeit zwangen seine Soldaten den Marquis von Alcantara, ein Lösegeld zu zahlen, obgleich der Sohn desselben Kammerherr des Don Carlos if.

Portügal

Lissabon, 18. Nov. Castro Pereira und der Vis- conde von Bobeda sind aus dem Miniserium ausgesthieden. Der Lestere hat sich mit eigenen Händen für die Nücfstände, die der Staat ihm s{uldig war, bezahlt gemachr und ein Glei- ches für scine Freunde und Verwandten gethan. Der Erfkere kehrt mit Schmerz in sein Hotel-garni zurück; er hatte minde- stens Baroiu zu werden achoft. da Bandeira, der zu Al- lem geschickt zu seyn glaubt, iff von der Marine zu den aus- wärtigen Angelegenheiten übergegangen, hat aber natürlich den

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Vorsits im Ministerrathe beibehalten; jest steht der Visconde an seinem Plas, denn cer if taub und êurzsichtig. Der Baron von Bomfim, der si ebenfalls zu Allem geschickt eint, Marine - Ministék und interimistischer Kriegs - Minister gewor- den. Seine Vertheidigung Braganza's im Jahre 1826, wo er sich von dem Marquis von Chaves überrumveln ließ, und Madeira’s, wo er ohne Grund die Flucht ergriff, dann sein leßtes Betragen auf den Ebenen von Feira, dies Alles ist wahrlich nicht der beste Spiegel für eine Armee, die man, wie

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es heißt, reorganisiren will. Di

e Farbe des Ministeriums ist jedoch dieselbe geblieben, nur daß fie etwas matter geivorden. Und dies Ministerium wiil die Pdbel- Klubs umstürzen, was freilich für Leute von anderen Grundsäßen fein so schwieriages Geschäft wäre; diese Klubs ihrerseits aber brauen eine vierte Verfassung zurecht, die Quinressenz des Portugiesischen Libera-

lisómus, womit sie das Land, welches das Unglück gehabt hat, ihnen das Licht zu geben, beglicen wollen, sobald es ihnen ge- lungen seyn wird, ch von ihrer Aristokratie, wie sie sich ausdrúcêen, loszumachen. Unterdessen haben die Migueclisten abermals ihr Spiel verfehlt. Rebocho, Brigadier unter Dom Miguel, wolite sih in den beiden Provinzen von Beira festsezen, wurde aber rcotal geschlagen und mußte sich nach Spanien retten. Quingostas, der in Minho dasselbe Schicksal hatte, mußte seine Schaar auf- lôsen. Die Entfernung Don Ulvaro’s da Cofa, der zur Armee des Don Carlos gehört, von der Portugiesischen Gränze, muß den Miguelistishen Plan zeestdren, wenn wirklich ein solcher vorhanden war. 6b die Chartisten s{lafen, weiß ich nicht ; sie haben ihre Depots in Spanien unter Schwalbach, Leiria, Vasconcellos und Ozorio, und aus den Portugiesischen Nord- Provinzen desertiren fortwährend Truppen, ohne daß die scharf- sichtige constitutionnelle Polizei zu entdecken vermag, wohin die Reise geht.

Lissabon, 21. Nov. (Times.) Die Debatten über die Umgestaltung der Verfassung nehmen noch täglich die Haupt- Aufmerksamkeit der Cortes-Mirglieder in Anspruch. Man glaubt, daß ihre Arbeiten in dieser Sache nächste Woche zu Ende \eyn, und daß dann, nach Einbringung des Budgets, die Kammer sogleich wird geschlossen werden. Allen Militairs, die an dem lekten Kampfe Theil genommen und zur Vertheidigung der Na- tional-Freiheit mitgewirkt haben, is vom Kongreß eine Dank- sagung votirt worden. Herr Furtado de Mello beantragte noch ein besonderes Dank-Votum an die National-Garde für ihren unermüdlichen loyalen Eiser in der Bekämpfung der Rebellen, wodurch sie das Land und den constitutionnellen Thron vor den unheilvollen Folgen bewahrt, die der lekte Bürger- krieg hätte haben kdnnen. Auch dies wurde von der Kam: iner einsêimmig angenommen. Herr Valentim legte eine Petition vor, worin die Minister um eine Erklärung darùdber ersucht wer- den, ob die Regierung noch Geld habe, um die Linien: Truppen zu besolden, und, wo nicht, welche legislative Maßregeln nôthig

| gemacht haben; über dem Ruadratbau sin | den Viider der Griechischen Provinzen. Herr | scine Studien in Rom und Paris gemacht,

| Eiasicht, als poetischem Geiste. Es if zu wüns

| St.-Schuld-Sch.

seym; möchten, um, diesen -wünschenswerthen Zwee zu Kreich Das G esel. u es E dec Datwupfichisifght ces E

Del api Ebmpnanie die Flússe:-Tajo: und: Sado würde am. Sonnabend ot edin Die Minister sollen Fest entschlossen seyn, keine weiter

hen im Jn- oder Ausktande zu kontrahiren: und did

laste ein Diner geben.

S 0-44 b. Berlin, 5. Dez. Der Herr Ober - Präsident der R

provinz hat unterm 29. November folgende Bekanntmachung er- lassen: „Jm Verfolg meiner Bekanntmachung vom 21. Nov. bringe ich hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß der Herr Dom- Dechant Dr. Johann Hüsgen unter dem 27. durch cinstimmige Wahl des hochwürdigen Metropolitan - Dom - Kapitels zum Ka

pitular - Verweser des Erzbisthums Köln bestellt i, und Wahl heute die Staatsgenehmigung erhalten hat. Ko den 29. November 1837. Der Ober - Präsident der Rhe vinz. (gez) von Bodelschwingh.“

Die verwittwete Post- Direktor Schmidt L

im Reg.-Bez. Liegniß, hat der dortigen städtischen Ärmen-&a4

zur Unterstüßung von zehn Bürgerwittwen 2000 Rth(r.,

evangelischen Kirche daselbs 200 Nthlr. , der Kommunal-Schul- kasse 200 Rthlr. und der Schule zu Brauchitschdorf aleicchfall8s

200 Rthlr. testamentarisch ausgesekt.

E C S S S E E E E L E A A E C L L L L L

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

München. Ju diescm Augenblick erregt auf dem Kanf: - ein die schone und ausführliche folorirte Zeichnung eines groüe

chiteftonisczen Kunstiwerfkes, das efnen jungen Grieheu zum Berfas- ser hat, die Aufmerksamkeit der Kenner und Liebhaber. Es ij? cin SGricchisches Mausoleum oder Pantheon, von Herrn Losar der Kaftan-

gli - Dgluie aus Tefsalonih entworfen, von der Kaiserl. Afaden: Mailand mít dem großeu Preise für Ar

v

Franzdfischen Jnfstitut mit verdientem Beifall ausgezeichnet. Man blickt cin auf Dorischen Säulen rubendes Rund-Gebäude über cinen großen und hochgemauerten Quadrat aufgeflbrt. Ja dem unteren Siodcke sind die Mausoleen und Katafomben der Helden ven Misso!enabi und von den übrigen Schanplägen des Grieczischeu Hcidenmutbs, dis

Kammern der Phühellenen, die für Griechenland gestorb denen der Gricczen, in der Mitte ernste Tropbäen tu:d

ber dem Hauptbeile des Grabes: dieses im unterirdis&ten durch |

Snadraiban! gebildeten Geschosse mit vier sich in der Mitte

runden Gemache vereinigend-n Gängen. Ueber dicsem zeigt das nere des runden Hauptbaues hinter der Jonisczen Säu!cn tellung c Wandflächen Gemälde aus den Schlachtn des Befreiungsfricges u

Statüen der vorzüglichsien Heiden in den Nischen:

tit dem kolossalen Kreuze geschmückt, das on christliaz : alleac

schen Figuren umgeben und geboben if. J die len feommen die Vildsäulen derjenigen, wclhe "ick Wiedererweckung von Griechenland vor dem Aufñando-

R

trefflichen Werke ais einen Künstler ven eben

Vaterland Anerkennung, und daß dieses dureh (

| men und Pdilhellenen die Mittel finde, dieses

Wiedergeburt würdige Denkmal ausführen zu

Berliner Bs Den 5. Dezember 1837,

ry

Ati Fords und Gei Cour Zattsi ck Pr© Gr, c E T

N Brief. | Geld. Si Br

¿[1021 /72f 1025/, Penn. de. i Pr. Eugl. Obl. 30.14! 102!/, | 1015S Kur-u.Neum, dd, 4 PrämSch.d.Sceeh. 64! 8 635 L Kurm.Obl.m.1.C./ 4] 10317, | 1025/, ISchlezsische Nimm, Int, Sch. do.! 1021 Rüezkst, C. uzd Berl. Stadt-Obl! 4! 1031/, | 1628 Seh. ¿. K. u Köuigsb. do, ! --— Gold ai marecc Elbioger do. 4 Neue Ducatec Danz. do, in Th.:—! 43! A Priedricks® or Westpr.Péandbr./4} 104!/, : 104 ad. Goldmön Grossh,. Pos. do! —- 104! 4 Î zen à 5 Th!. Ostpr. Pfandbr. |4| | 104 Disconto

IWWechsel-Cours.

i feine ugleren: Fileia

Bedürtiisse der Nation auf jede Gefahr hin aus den Hülfsquellen! des Lan- des zu bestreiten. Heute ging hier d@s unvêétbirote: Gerüchtz daß die in Spanien versammelten Chartistischen Streitkräfte uni ter den Baronen Leiria und Setubal über die Gränze gegan- gen und in Braganza eingerückt seyen; so viel is gewiß, daß die Desertion zu ihnen hin täglich zunimmt. Dex Gouverneur von Badajoz hat die hiesige Regierung um 140 Mayn: Kavallerie er- suchen lassen , die ihm helfen sollten, die Karlo -Méguelistischez Guerislas zu zersprengen, welche um jene Festung-kerumftreifen: und die Provinz Estremadura beunruhigen. Das Gesuch ist bewilligt worden, die Truppen aber sind noch nicht abgegangen Der Französische Gesandte, Herr Bois le Comte, gab. anr Sonntage dem bisherigen Minister der auswärtigen Angelegen heiten, Herr Castro Pereira, bei Gelegenheit der Resignatiow desselben, ein Diner, zu welchem auch der Belgische Gesandte; Gene ral Goblet, eingeladen war, der sich vor ekniger Zeit mit “Het Bois le Comte überworfen hatte, jeßt aber wieder mit ihm: aus- gesöhnt ist. Lord Howard de Walden wird, dem Vernehmen nach, von dem ihm bewilligten Urlaub zu einer Reise nach England für jeßt keinen Gebrauch machen. Heute Abend wer- den Jhre Majestäten den fremden Gesandten zu Ehren im Paez

chzitektur gekrönt und auch vex

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AlOterdii «e ch4 250 Fi. do, S. 250 F1. Hamburg « 3090 Mi. do, 390 Mx. Loudon } LStè, Part 4 3099 Fr. 130 Ff,

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Breslau 100 T Leipzig 100 ThL, Fraukfurt a. M. WZ. 130 F1. 100 Rb

Auswärtige Amsterdam,. 20 Niederl. wirkl, Sehuld 333, ZO, 16+ I, Span. 1915/4. Passive 42. 6, Preuss. Präm.-Sch. 111 4z» Pl,

Autwerpeu, Zins]. 6. Neue Anl, 2 6 Fraukfurt a

Vesterr, S Net. 1G. G.

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