1837 / 340 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

hat, welches Tunis am U7ten gleich nah der Rückkehr des Tr anzeigen Konsuls verlassen hatte.“/ Das hier erwähnte chreiben lautet also: „Tunis, 15. November 1837. Schon lange hatte unser Konsul Ursache, sich über die Tunesi- sche Regierung zu beschweren ; geduldig ertrug er eine Menge von Plakereien, indessen ist er kürzlich durch eine Beschimpfung, die die übelsten Folgen haben könnte, auf's äußerste getrieben worden. Ein von seinen Vorgeseßten verfolgter Soldat hatte sich in das Konsular - Gebäude geflüchte. Es scheint, daß eine ernste Beschuldigung auf ihm lastete; der Bei \hickte ihm einen Unter - Offizier mit dem Befehle nach, Qs verhaften, wo er ihn auch finden möchte. Der nteroffizier drang in das Haus des Konsuls ein und rekla- mirte den Flüchtling; die Dragomans antworteten aber, daß sie ihn nicht ausliefern könnten, da er sich unter den Schuß der Französischen Flagge begeben habe. Der Unteroffizier drohte darauf den Dragomans und- zog den Säbel. Alsbald wurde er aber entwaffnet und verhaftet. Der Konsul und die Konsular- Beamten waren Theilnehmer oder Zuschauer dieses Ausftrittes. Der Unteroffizier wurde in der Konsular - Wohnung festgehal- ten, und der Vice-Konsul begab sich sofort nach dem Bardo (dem Palaste des Bey's), um Genugthuung für den der Französi: schen Flagge zugefügten Schimpf zu verlangen; er wurde in- dessen von dem Bey selbst sehr schlecht empfangen, wel- cher begehrte, daß man ihm den Französischen Dragonian Nes damit ev denselben mit Stockprügeln regaliren könne. achdem der Vice-Konsul, den diese Zumuthung höchlich ent- rüstet hatte, úber den Erfolg seiner Sendung berichtet, verfügten der Konsul und die Konsular - Beamten s in großer Uniform nah dem Bardo. Der Bey wollte indessen von nichts hôren, so daß der Konsul sich mit seinem Gefolge unverrichteter Sache wieder zurückziehen mußte und darauf gestern Abend dem Bey sagen ließ, daß er sich an Bord eines der im Hafen befindli- chen Franzdsischen Schiffe einschiffen werde, und daß, wenn er am folgenden Tage um dieselbe Stunde keine vollständige Ge- nugthuung erhalten, er die Französische Flagge abnehmen lassen würde; daß er bis dahin aber den Bey für das Leben und das Eigenthum aller Franzosen verantwortlich mache. Heute früh schiffte der Konsul sih ein; gegen Mittag fertigte der Bey einen Boten an das Konsulat ab; der Vice-Konsul aber weigerte sich, thn zu empfangen, indem jede Verbindung mit der Tunesischen Naa aufgehört habe. Heute Abend erschienen darauf zwei

Gesandte des Bey's am Bord des Schiffes, und es ist daher wahr- L daßderBey jede verlangte Genugthuungbewilligen werde. ". S. 1. vom 17 November. Unser Konsul ist noch immer am Bord des Admiral -Schiffes; Alles berechtigt jedoch zu der Hoffnung, daß der Bey endlich die verlangte Ehren - Erklärung geden werde. P. S. 2. So eben geht der Konsul wieder ans Land; wir wissen indessen noch nicht, welche Genugthuung ihm zu Theil geworden.“ :

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz-

ung vom 30. November. Der Herzog von Richmond rachte eine Petition mehrerer Kaufleute ein, welche darum nahsuchten, daß das General-Post-Amt zur möglichsten Be- nußung der Eisenbahnen veranlaßt, so wie auch, daß das .Porto herabgeseßt werde. Der General-Postmeister, Graf Lichfield, vertheidigte sih gegen mehrere ihm gemachte Vorwürfe, worauf die Petition angenommen wurde. Da jene Petition über die zu dee Taxe der nach dem Norden gehenden Briefe klagte, so wies Leßterer nach, daß, wenn Herrn Rowland Hill's Reform des Postwesens angenommen würde, sich die Zahl der jährlich beförderten Briefe von ihrer jesigen Zahl (42 Misllionen) bis auf 480 Millionen erheben müs, um den Aufall des durch die Reform verminderten Einkommens zu deken. Hiergegen wurde bemerkt, man dürfe vielleicht annehmen, daß, erwäge man alle die Vortheile, die der fortschreitenden Bildung aus einern er- leichternden und sc{nelleren Verkehr aller Klassen entsprängen, die Wagschaale zu Gunsten der Hillschen Reform sinken werde. Lord Brougham fkündigte die Einbringung zweier Bills an, die eine zur Beförderung des Unterrichts unter den niederen Volksklassen von England und Wales und die andere wegen besserer Verwaltung der milde Anstalten.

Unterhaus. Sibung vom 30, November. Herr Slaney, Verfasser mehrerer Schriften úber den Zustand der Armen, beantragte die Ernennung einer Kommission zur Unter- R des körperlichen und geistigen Zustandes der ärmeren olksklassen in großen Städten, mit Rücksicht auf ihre Erzie- hung und Besserung. Jn der Rede, womit er den Antrag entwickelte, entwarf er ein erschreöendes Bild von der Zahl der

Verbrechen und dem Uebermaß der Demoralisation in allen Theilen des Landes. Er fußte auf die beiden Thatsachen , daß die Zahl der Fabrik - Arbeiter im Verhältnisse zu der Zahl der Landbebauer außerordentlich zugenommen habe, und daß ihr Zustand mit dem der andern Klassen nicht gleihmäßig fortge- schritten sey. Jm Jahre 1807 war das Verhältniß der von Manufaktur-Arbeiten lebenden Bevölkerung 6 zu 5, 1827 war es 8 zu 5, und 1837 ist es gar 2 zu 1. Zugleich habe man in diesen Jahren eine Zunahme alles Einkommens bemerkt, welches aus den die mittleren Klassen treffenden Taxen erhoben werde, der sicherste Beweis der verbesserten Lage dieses Standes; in den leßten Jahren habe sich die Landkutschen-Steuer verdoppelt, die Einnahme von einzel- nen Pferden sey um */; gestiegen, und die Abgaben von Zucker hätten 116 pCt. und die von Kaffee 169 pCt. jährlich mehr ein- gebracht. Diesem stellte er den Zustand der arbeitenden Klassen gegenüber. Jn Manchester lebe der zehnte Theil, in Liverpool der siebente Theil der Einwohner (7505 Familien) in Kellern; 2270 Familien in leßter Stadt in Höfen, die nur einen Aus- gang haben. Jn dem reichen und vornehmen Haupt - Stadt- viertel Marylebone lebten von 578 Arbeiter - Familien 308 mit Aeltern und Kindern in einem Zimmer. Vierfach habe sich von 1810 bis 1830 die Zahl der Verbrechen und die Bevölkerung nur um 30 pCt. vermehrt; 5000 Vergehen seyen im Jahre 1810, 10,600 im Jahre 1831, 20,000 im Jahre 1832 vorgekommen ; 1817 habe der Verbrauch des Branntweins 9,200,000, 1827 hon 18,239,000 und 1837 gar 29,000,000 Gallonen verloren. Verdreifacht habe sih der Verbrauch des Branntweins in den lebten 20 Jahren, und es kommt 1!/, Gallone jährlich auf jeden Einzelnen von der ganzen Bevölkerung, der über 12 Jahr alt sey. Zu dem Zustande des Unterrichts übergehend, bemerkte der Red- ner, daß in Manchester von 100 Kindern 10!/, in Tagschulen, 11!/, in Sonntagschulen gingen, im Ganzen nicht einmal der vierte Theil. Die Râume, in welche man die armen Kinder einpferchte, wären, nah dem Bericht der statistischen Gejell- schaf, durchschnittlich enge, {chmubige, dumpfe und dunkle Zim- mer; einmal habe man 40 Kinder in einem 10 Fuß breiten und 9 Fuß langen Zimmer gefunden. Herr Slaney erregte durch Erzählungen von der Unwissenheit mancher Schullehrer

,

großes Gelächter im Hause. Nach einer A in den Fabriken, fuhr er fort, habe man von 100 Knaben 49 gefun- den die nicht lesen, und 67, die nicht ihren Namen schreiben onnten; von 100 Mädchen konnten 8 nicht ihren Namen schreiben. Hiermit verglih er den Zustand des döffentlichen Unterrichts in andern Ländern. Unter den Kindern zwischen sehs bis vierzehn Jahren empfingen, sagte er, in Nassau, Sachsen und Preußen "/%, in New - York '/,, in Neu - Eng- land und der protestantischen Schweiz 4, Schul - Unterricht, während man in England den Angaben nah !/,, der That nach aber nur !/, 7 rechnen könne, die sich des Schul - Unter- richts erfreuten. Herr Strickland unterstükte den Antrag, urid Lord J. Russell erklärte nah einigen Bemerkungen über die Nothwendigkeit der reiflichsien Erwägung eines Unterrichts- planes und die Schwierigkeiten desselben, zu denen auch der eifersüchtige Argwohn der Dissenters und der Kirche gegen ein- ander gehöre, seine Beistimmung zu der Motion, die auch an- genommen wurde. Als er den Namen Lord Brougham's nannte, als einen solchen, der mit der Sache des Volks-UÜnterrichts eins geworden scy, ertönte Beifallsruf von beiden Seiten des Hauses. Darauf veranlaßte der Oberst Perceval, ein Ultra-Tory, aber- mals eine Debatte über das Jrländische Verwaltungswesen, in- dem er auf Vorlegung der Papiere eines im Jahre 1816 über den Lieutenant Blake gehaltenen Kriegsgereichts antrug, weil dieser damals von .dem Kriegsgerichte kassirt, jetzt aber als Frie- densrichter in Jrland angestellt worden. Auf Veranlassung der Minister wurde die Luna dieser Papiere verweigert. Eben so erging es cinem anderen Antrag des Oberst Perceval, der auf Vorlegung eines Namens-Verzeichnisses aller nach der neuen Jrländischen Polizei-Bill ernannten Ober - Konstabler gerichtet war. Der Antragsteller behauptete nämlich, nah der Absicht des Unterhauses hätten alle Polizei- Beamten in Irland von dem General-Junspektor der dortigen Polizei, Oberst Shaw Ken- nedy, ernannt werden sollen; statt dessen aber seyen sie vom Lord - Lieutenant ernannt worden. Dieser Ansicht widersprach Lord Morpeth, indem er behauptete, es könne nie der Zweck der besagten Bill gewesen seyn, dem Lord-Lieutenant das Patronat über diese Ernennungen zu entziehen; Leßterer habe jedoch keine solche Ernennung vorgenommen, ohne vorher dem General - Jnspector der Polizei davon Mittheilung zu machen und dessen Gutachten darüber einzuholen. Als sodann Herr Baines die zweite Lesung der von ihm eingebrachten, auf Ab- änderung der von den Munizipal-Beamten beim Antritt U Amtes abzugebenden eidlichen Erklärung abzweckenden Bill beantragte, zeigte Herr Pattison an, daß er im Ausschuß den Vorschlag machen werde, die Wirkung dieser Maßregel, die nur u Gunsten zweier christlicher Sekten berechnet ist, auch auf die Juden auszudehnen. Herr Shaw bemerkte hierauf, daß man die Bill nur deshalb ohne Opposition habe einbringen lassen, weil man sie ausdrúcklich so verstanden, daß ihre Bestimmun- gen sich nicht auf die Juden erstrecken sollten, worauf Herr Baines erklärte, er wünsche auch von dieser Bedingung nicht abzugehen, nicht als ob er religidse Bedenken über die Ein- schließung der Juden in die Wirkungen der Maßregel hegte, sondern weil er fürchte, daß eine solche Ausdehnung dieser Ver- günstigung die Verwerfung der Bill zur Folge o würde. Herr Warburton erinnerte dagegen, daß die Juden ja das Sheriff-Amt bekleiden könnten, und also auch nicht einzusehen scy, warum sie von anderen Munizipal-Aemtern ausgeschlossen bleiben sollen. Herr Young wünschte die Bill so allgemein ge- stellt zu schen, daß nicht bloß die Juden, sondern die Beken- ner jedwedes Glaubens in dieselbe eingeschlossen würden, wo- durch Sir R. Jnglis sich zu der Bemerkung veranlaßt fand, daß diese Debatte wieder gezeigt habe, wie gefährlih es sey, auch nur das geringste Zugeständniß zu machen. (Hört, hört!) Die Bill wurde darauf zum zweitenmale verlesen und soll am Montag in den Ausschuß gebracht werden.

London, 1. Dez. Vorgestern war der Herzog von Wel- lington bei Jhrer Majestät der Königin zur Tafel geladen. Lord Melbourne hat fast täglich Audienz bei Jhrer Majestät.

Jm Oberhause veranlaßte heute eine durch den Marquis von Landsdowne eingebrachte Petition, bezüglich auf den Volks - Unterricht, eine längere Debatte über dieses neuerdings vielfach berührte Thema. Im Unterhause erhielt unter An- derem Lord J. Russell die Erlaubn;ß, aufs neue ein Armen- O für Jrland in Vorschlag zu bringen.

Am Mittwoch wurden sehr viele Versammlungen in den einzelnen Distrikten der Hauptstadt gehalten, in denen haupt- sächlich die Herren O'Connell, Hume, Grote, Buller und Clay das Wort führten und sich mehrentheils freundlich gegen das Ministerium, jedoch keinesweges günstig über die Erklärungen des Lord John Russell in Beziehung auf eine Erweiterung der Reform-Bill aussprachen.

Zu Pembroke wird ein Linienschiff von 120 Kanonen er- baut, welches den Namen „Victoria“ führen wird.

Die Malta-Gazette vom 25. Oktober meldet das gänz- liche Aufhören der Cholera auf dieser Insel. Es war deshalb in der Kathedrale zu La Vallette ein feierliches Tedeum gesun- gen worden.

Mit dem „Samson“/ sind auch Nachrichten aus der Pro- vinz Kanada bis zum 8ten v. M. eingetroffen, welche von fort- währenden Truppen-Bewegungen reden, die den Zwecck haben, jeder thätlichen Demonstration der Papineauschen Partei zu- zuvorzukommen. Man erwartete Truppen von Halifax, um die Garnison von Montreal zu verstärken. An leßterem Orte ist eine Proclamation erschienen, in welcher das Volk gewarnt wird, an den Prozessionen der „Söhne der Freiheit“/, wie sich die Anhänger des Papineau nennen, Theil zu nehmen. Diese wollen nämlich mit dreifarbigen Fahnen durch die Straßen zie- hen. Jn Ober-Kanada sollen Volontair-Corps, aus Artillerie und Schützen bestehend, errichtet werden, um der constitution- nellen Partei in Nieder - Kanada zu Hülfe zu kommen. Ein Reisender, der Montreal am öten v. M. verlassen hat, is der Meinung, daß die Regierung, wenn sie einem Bürgerkriege in Kanada vorbeugen wolle, sogleich die entschiedensten Maßre- geln ergreifen müsse. E

Der radikale True Sun glaubt, daß ein Bürgerkrieg in Kanada unvermeidlich sey. „„Jeder Bericht“, sagt das genannte Blatt, „bringt neue Thatsachen, welche diese traurige Aussicht bestätigen. Weshalb werden wir Krieg führen? Aus dem ein- fachen Grunde, weil lokale Bedrückungen und fortwährende Wortbrüchigkeit von Seiten der Beamten hier und in Kanada die Kanadier zur Verzweiflung gebracht haben. Man erzählt uns von Zugeständnissen, welche die höchste Regierung gemacht hat, wir hôren von Veränderungen in den exekutiven und legislati- ven Conseils; aber unsere Beherrscher sagen uns nicht, daß jene Zugeständnisse ihnen von den Kanadiern abgedrungen wurden, und daß jene Veränderungen erst stattsanden, als das erbit- terte Volk die Annahme eines Sikes in jenen Conseils für ei-

EN

nen Verrath gegen das Land etklärte. Es punkte, in denen sich der Streit mit Nieder - Kanad, eine zufriedenstellende Weise hätte beilegen lassen. El im Jahre 1831, als Lord Ripon's versöhnliche D, in Kanada als ein Beweis aufgenommen wurde, deg ihm ernstlich um die Wiederherstellung der Einigkeit U sey. Aber die wohlthätigen Absichten Lord Ripon's v0 von den Kolonial-Beamten vorsäßlich verdreht, und Se, 5 lichkeit hatte weder Charakter - Stärke, noch vielleicht aud erforderlichen Kenntnisse, um seine redlich gemeinten Ahj in Ausführung zu bringen. Er besaß nicht die Mittel jene untreuen Diener des Publikums, welche die Ursache jebigen Schwierigkeiten sind, zu zwingen, oder er wollte Mittel nicht anwenden. Jm Jahre 1833 gingen die @ des Kolonial - Amtes in die Hände Lord Stanley's über. diesem Augenblick an war alle Hoffnung auf Versdhny, s{chwunden. Des Lords Verkennung aller cofstitutionnelley y und offen ausgesprochene Verachtung gegen die Kontrolle deé veranlaßten das Versammlungshaus in Kanada zu der fes klärung, bei den bestehenden Rechten beharren und zu dy, Grundsäßen der Repräsentativ-Regierung zurückkehren y, len. Die Depeschen des Kolonial-Ministers wurden 7 Beschlüssen des Versammlungshauses auf brüske Weiß, wortet. Die zweite Gelegenheit, wo der gegenwärtige] Stand der Dinge hätte verhindert werden können, Zeit vor dem Erscheinen der bekannten Resolutionen Loy Russell’s. Dieser Zeitpunkt war weit weniger versprechy der frühere, aber ein Minister mit umfassenden Kentnisy mit dem cinfachen Wunsche für die gute Verwaltung Kanada's würde auch da eine Ausgleichung herbeigefühtn Aber welchen Weg hat unsere Regierung nun cin gen? Die schwierige Kanadische Frage ist einem | viduum von beschränkten Fähigkeiten und von hy den Vorurtheilen übertragen worden. Lord John | hielt wahrscheinlich die Beamtenwürde, die er fäls{lich| der Krone nannte, für weit wichtiger, als das Blut un) welches jeßt für die Erhaltung der Kolonie verwendet 1 selbst für wichtiger, als den Verlust der Kolonie. Wie y Bürgerkrieg zu vermeiden is, wissen wir nicht. Er wi was er gethan, nicht zurücknehmen; auch wäre es jeßt y zu spát dazu. Die Bewohner von Nieder - Kanada hab eigentlich schon für unabhängig erklärt, sie haben cine | Regierung organisirt, und sie werden sich die Selbst-Reyj schwerlich noch einmal entreißen lassen. Wenn sie dieselh lieren, so kann dies nur durch Gewalt geschehen. Nu| entschiedene Demonstration von Seiten des Britischen Y| kann einen neuen Amerikanischen Unabhängigkeits- Krieg ver dern, und eine solche Demonstration kaun nicht zeitig ga N

Das Packetschiff „Samson“ hat Nachrichten avs N York bis zum 10ten v. M. überbracht. Die Wahl eint nators des Staates New-York, welche sehr viele Aus veranlaßt hatte, war zu Gunsten der Opposition, der Y (wie die Bank-Partei genannt wird) ausgefallen. Die ( menmehrheit betrug fast 3000. Es nahmen 36,465 der Wahl Theil, und die Aufregung war sehr groß, | betrachtete dies als einen bedeutenden Schlag für die van Buren's. Die demokratischen Blätter suchen sich ini A und geben den Gegnern ähnliche Wahlumtriebe j Aufsagung der Kundschaft und dergleichen, wie sie da d in England häufig vorgeworfen werden. Der eigentli G des ungünstigen Ausfalls der Wahl für die Regieru \ úbrigens der zu seyn, daß die Handels - Politik derselb rend der lebten Krisis ihr viele Feinde unter den New Kaufleuten zugezogen hat. Der Kampf gegen die Indi Florida wird wieder mit erneuerter Heftigkeit beginnen, Indianer durch die Gefangennehmung mehrerer ihrer linge aufs äußerste erbittert sind. i

mit 400 Mann von St. Augustine ausgerücêt, um die Ÿ

den leßten Berichten keine besondere Veränderung stattgesi

Niederlande:

Amsterdam, 2. Dez. Amtlichen Berichten zufoly, im vorigen Jahre in sömmtliche Holländische Häfen 51} schisse eingelaufen, unter denen sich 2454 Niederländisch, Englische, 502 Hannoversche, 330 Norwegische, 212 Dir 77 Französische, 60 Nord-Amerikanische, 55 Schwed 52 Preußische befanden. : S

Amsterdam, 2. Dez. Die angenehme Stimmuy der die hiesige Fonds- Börse vorige Woche schloß, hat sich 1 der heute endigenden nicht erhalten können, und meijk alle Cu hen nicdriger als vor acht Tagen, wozu keine andere Ursache etwas flaucre Stand einiger Fonds an deur Engliscoen Mai zugeben ist, so wie auch der erhebliche Fall der Brafilianischt gationen indireft etwas dazu beigetragen haben mag. Unter ländiscyen Staatspapieren blieben Jutegrakle immer weichetd gen von 533/, auf 53%/, g pCt. herunter; 5proc. Dftindische 1 difat-Obligationen folgten dieser Bewegung, während der C! öproc. wirtlichen Schuld und der Kanz-Billets, dieser Tage durd Einkäufe unterstügt, verhältnißmäßig nicht so uicdrig ging. A der Handels-Gesellschaft eröffneten vorigen Montag uiit 0 und schwankten bei nicht lebhaftem Umsaß zwischen 1720 4 pCt. Der Handel in Eisenbahn-Actien ist sebr beschräull (f j wobei dennoch ein crheblicher Preiswechsel stattfand; jau tien wurden Montag zu 127!/, pEt. abgelasseu und standen da der 129 und 128 pCr.; Rotterdamer wichen von 120 bis 1 und wurden zuleßt zu 119 bezahlt. Rusfische Fonds, mit Au von Juscriptionen und Desterreichtschen Staatspapicren, U preishaltend geblieben; Rubel sind dagegen von 67 auf 66%/) gpWl. ] gegangen; eben so flau waren Ardoin - Obligationen, dic e bedeutendem Handel von 20!/z auf 197/z gestelt haben. \ waltigen Fall erlitten die Brasiliauischen Obligationen dur) England eingegangenen schlimmen Nachrichten aus Brafil denen auch die Bestätigung der finanziellen Verlegeuhc Landes sich befand; der Prets is hier Montag plötzlich voli %

feine Käufer gefunden wurden; spätere Nachrichten, so wie dl

gestiegenen Course an der Börse zu London, gaben deu L fulanten wieder Muth zu Unternehmungen, so daß jene Da A vorgesiern mit 747/, und gestern mit 77/4 bezahlt worden 1 übrigen Slüd- Amerikanischen Obligationen wurden dur tuationen wenig berührt. Jm Geldconrse ift keine Verän getrcten. Am Getraidemarït is es diese Woche L hergegangen; Polnischer Weizen, so wie auch rotbe S f sowohl durch Spekulanten, als Verbraucher uud Berend tieen zu guten Preisen weggekauft, und neuer Rogge, 100® rere Zufuhren aus deur Julande kamen, wurden, billigerem Preise, schnell abgenommen; alter Roggen L bei wenigem Handel. Die angelegten Preise sind von O x pfünd. bunten Polnischheu Weizen 273.280.287 Fl., 129

weißbuntcu 290.296 Fl., 130, 131pfünd. schr schönen dil

gab zwei F

el Mes erm erhabenen Köntge und den

befchlshaber der Amerikaner, soll übrigens ner eile Welträgern auch noch sämmtliche Zuschauer

daran seßen wollen, um dem Kampfe jeßt ein Ende zu stimmten.

Der Brigade - General Hernandez war bereits am 254. 0

ner anzugreifen. Jm Nord - Amerikanischen Handel hath

t und landesväterlicher Milde

74'/, und Dicustag bis 72 pCt. gefallen, zu welchem Cou E? Und an seine Stelle der | ISeceuttgart, 2; Del,

obglcid) R behauP! i T - w Worankfurt a. M, 0 Dez.

¡2pfiltud. bunten 260 F!., unter Schloß galt 130pfünd. Rheini- ‘1 210 Fl, 132pfünd. Zi1ómar Weizen 215 Fl., 128pfünd. Norder i, im Sonfuimt 132pfünd. Wismar 256 Fl., 121pfünd. Rostok:-

f)

f G T 1 f , 10 5 Fl, 123psünd, neuer inländischer Noggen 155 Fl., 120pfünd.

«916 P 119pfünd. Preußischer 164 Fl. Mit G «riger Y M de | V erste d Hafer blieb cs fill. Der Einganzs-Zoll von Gbeikide für die» 1 Monat it ebcuso wie für den vorigen festgesetzt.

Deutschland.

Hannover, 4. Dez. Se. Majestät der König sind gestern y Rotenkirchen in hiesiger Residenz wieder eingetroffen.

ZFhre. Majestät die Königin haben der in der hiesigen Ne- nz bestehenden Psiege - Anstalt für fleine Kinder unbemittel- | Yeltern einen neuen Beweis Jhrer Huld und Milde gege- q Unter dem 29. November ist nämlich dem Vorstande je- : Anstalt die Nachricht zugegangen , daß Allerhöchstdieselben j genannten Anstalt einen jährlichen Beitrag von zwanzig id'or huldreihst bewilligt haben. :

Die hiesige Zeitung schreibt aus Einbeck vom 30. ember. „„ Gestern wurde cinem großen Theile der hiesigen irgerschaft das hohe Glück zu Theil, in Gemeinschaft mit y Bewohnern des benachbarten Anits Grubenhagen, dem j-6ten Landesvater, Sr. Majestät unserm Könige, gegen- [tig auf dem Jagdschlosse zu Rotenkirchen , durch Darbrin- ng einer solennen Fackelmusik die innige Liebe und tiefe Ver- pung zu zollen, welche jeden braven Hannoveraner bescelen (j, Nachdem bereits am Montage durch einen Deputirten Bürger und einen des Königl. Amts Grubenhagen die he Genehmigung Sr. Majestät zu der intendirten Feterlich- (eingeholt, und durch den Ober - Hofmarschall mündlich zu- jert war, hatten Se. Majestät die Gnade, in einem hôchs- mhändig unterzeichneten Handschreiben am Dienstage die je Erlaubniß nochmals schrifrlich zu ertheilen. Der Ein- (é, welchen dieser Beweis Königl. Herablassung machte, làßt sich hi beschreiben. Gestern Nachmittag setzten sich denn die elnen Theilnehmer an diesem Fackelzuge nach Rotenkirchen Bewegung, um sich, geschehener Anordnung gemöß, an einer } Erdssnung des Fackelzugs sehr passend gewählten Stelle vor Mm Holze zu versammeln; und es war ein wahrhaft erfreu-

dito 153 Fl,

jer Anblick®, die vielen Züge fröhlicher Menschen zu schen,

che zu cinem Feste eilten, das den innigen Verband zwischen 1 getreuen Unterthanen hiesiger tadé und Gegend so unzweideutig bekundet. Abends 5 Uhr olgte das Zeichen, wie mit Allergnädigster Genehmigung der Telzug beginnen könne. Sofort stiegen zur Eröffnung der erlichleit zwölf Raketen in einem Nu auf, und ein kräftiger jusch von Blas-Justrumenten fiel ein. Jm gleichen Augenblicke egen 12 Raketen von Grubenhagen empor, unzählige Leucht- zeln folgten, und viele Pechpfannnen, auf dem Rande der Mauer jzestellt, wurden angezündet. Jett zündeten, auf einen Ka- niushlag, die in ciner Reihe vor dem Holze aufgestellten bi 70) Fackelträger an den zahlreichen Feuern ihre Fackeln „Und es war das Werk einiger Minuten, daß alle wieder t angezündeten Fackeln in Reihe und Glied standen. Nun ide von 59 bis 69 jungen Einbecker Bürgern und Bürger- juen ein Fackeltanz getanzt. Darauf seßte sich der ganze Zug folgender Ordnung in Bewegung: voran ging eine Äbtheilung beer Bürger, dann kam ein Musik-Corps, dann folgten die vsihrer, hinter ihnen die übrigen Einbecker Bürger ; diesen {lof- h h die Landleute aus dem Amte Grubenhagen an, dann fam iedet ein Musik-Corps, und zulebt folgten die unverheiratheten

wBürtger und Bürgersöhne von Einbeck. Der Marsch nach

Königl. Jagdschlosse bewegte sich in Schlangen - Linien, nach adé dieserhalb gesteckten Flaggen. Jn dem Schloßgarten an- mnen, stellten sich die Anführer unter dem Fenster des von iner Majestät bewohnten Zimmers auf, die übrigen Fackel- er standen rund um den Teich. Hierauf wurde „Seiner ajeitat dem hochverehrten Landesvater, Ernst August Könige

s Qv e L » 123 sj S 4 e f Ä pS General Jessup, der Hannover“? ein Lebehoch gebracht, in welches außer den

j l mit Begeisterung . Mit gleichem Enthusiasmus wurden Ihrer Mag- ¿t der Königin und Seiner Königlichen Hoheit dem Kron- zen ein Lebehoch gerufen; worauf der Fackelzug sich nach Fasanerie bewegte, und dort auseinander ging. Die An- rer des Fackelzugs wurden in das Schloß beschieden, und

Wten das hohe Glúc®, von Sr. Majestät dort angeredet zu

den. Die einzelnen Worte, welche Se. Majestät sprachen, derzugeben, ist dem Einsender dieses unmöglich, weil er, im hauen dieser an die Heroen der Vorzeit erinnernden wahr- stt majestätischen Gestalt versunken , solche leider nicht getreu ug ausgefaßt hat. Doch so viel ist ihm bewußt, daß das nze der Königlichen Rede von einem Geiste echter Huma- t und durchhaucht war, welcher den sien Eindruck auf die Anwesenden hervorbringen mußte und sichtlich hervorbrachte.‘“

Oldenburg, 29. Nov. Gestern is der Prinz Wasa, Bru- unserer Frau Großherzogin, von “Lien hier eingetroffen e dem Vernehmen nah hier einige Monate ver-

München, 2. Dez. Das Königl. Regierungs-Blatt hält folgende Allerhöchste Verordnung: ¡(„LUdwig 2c. 2c. Wir en im Hinblick auf Unsere Verordnung vom 29. November j, die künftige Eintheilung Unseres Königreichs betreffend, Wf den Grund der Bestimmungen des Art. Ul. im Ge- vom 17. November (l. J., cinige Ergänzungen des Land- s:-Gesetzes vom 15. August 1828 betreffend, beschlossen un a, ivas folgt: I. Die Landräthe in dem dermaligen Va iter-Donau-, Regen-, Ober-Donau-, Rezat- und Ober- N E (ind aufgelöst. IL Die Wahl der neuen Landräthe Preise Ober-Bayern, Nieder-Bayern, Ober-Pfalz und urg , Schwaben und Neuburg, dann Meiittel - Franken „ere Sranfken ist mit dem Anfange des Monats Januar A erôffnen, und in der Art zu beschleunigen, daß die isse bis zum 20sten des erwähnten Monats Uns zur 9ge gebracht sind. Uk. Unser Staats-Ministerium des În- q mit der Bekanntmachung und dem Vollzuge der gegen- cs Verordnung beauftragt. München, 29. Nov. 1837. c wir vernéhmen, ist der Regierungs-Direktor in Paf- oclefti, als Ministerial - S Innern nach Múnchen F U! Kegierungs-Rath in Regens- Y/ Seeihere von Godie, zua gegierungs-Rath in Regens A a zum Regierungs - Direktor in Pas N r L Se. Königl. Majestät haben d [des SaMerischen Staats - Minister, Minister Y An M dnigl. Hauses, Freiherrn von Gise, das Großkreuz “ens der Württembergischen Krone verlichen.

Das Journal de Franc

y i Sranc- Moskau, worin einige kürzlich angeblich offizielle Aktenstücke und

4 enthält ein Schreiben gus er Times publizirte,

Noten in Bezug auf den Tscherkessen-Krieg für Ma verk C Lch s Y e der Zeitungs - Speculation erklärt werden. d E

S panien.

i Madrid, 29. Oft. In der heutigen Si6ung der Depu- tirten-Kammer wurde die Äntwort- Adresse auf die Thron-Rede verlesen und sodann zum Dru beordert, um unter die Depu- tirten vertheilt zu werden. Als die Minister in der Kammer erschienen, verlas der Secretair den in der gestrigen Sibung gemachten Antrag des Herrn Silva, die Minister um Aufschlüsse über den Zustand der Provinz Estremadura zu ersuchen. Herr Silva bemerkte, daß die Bevölkerung von Esiremadura sich stets durch ihre Anhänglichkeit an die Constitution, so wie durch ihre Loyalität ausgezeichnet habe, sih aber jest, da die Regierung sich nicht um sie kümmere, in der traurigsten Lage befinde. Der Kriegs - Minister wies die Beschuldigung, daß die Regierung keine Rücksicht auf die genannte Provinz nehme, zurü und zählte Ulles auf, was für dieselbe geschehen sey. Uebrigens er- klärte er si bereit, jedem Deputirten in Bezug auf diesen Ge- genstand Rede zu stehen. :

Man behauptet, Herr Cabrera de Narvacz sey zum politi- schen Chef von Madrid ernannt worden.

Es herrscht hier zwar vollkommene Ruhe, allein man traut derselben nicht recht wegen der großen Spannung zwischen den Gemäßigten und Ultras. Erstere sollen entschlossen seyn, die Wahlen von Madrid, Burgos und mehreren anderen Orten für ungültig zu erklären, da sie größtentheils durch die Intriguen der Ultras zu Stande gekommen seyen. Die Gemäßigten sind auch sehr cifrig bemüht, die Mörder des Generals Quesada aufzufinden.

Herr Mendizabal hat sich, wie man versichert, unter den Schuß des Englischen Botschafters gestellt , weil er sich vor den Verfolgungen der gemäßigten Partei nicht mehr für sicher hâlt. Das Anerbieten des Herrn Villiers, ihm einen Paß nach Por- tugal auszustellen, hat er abgelehnt.

__ Die Wege sind so unsicher , daß der General Narvaez mit seinem Stabe noch nicht hat nach Jaen abgehen können, und man glaubt, die Regierung werde einige Truppen der Nord- armee zum Schuß der südlichen Provinzen absenden.

S Uv bet

Konstantinopel, 6. Nov. (Journ. de Smne Man spricht von wichtigen Veränderungen, die nach der An- kunft des Kapudan Pascha's und Reschid Bey's stattfinden sollen. Ersterer wird in jedem Augenblick hier erwartet, da die von ihm kommandirte Flotte bereits im Marmara-Meere signa- lifirt worden ist; Reschid-Bey dürfte, den neuesten Nachrichten zufolge, spätestens in vierzehn Tagen hier eintreffen. Ueber die Art dieser Veränderungen verlauter jedoch nichts Näheres.

Mit größerer Ungeduld erwartet man die, gewöhnlich vier- zehn Tage vor dem Ramazan erscheinende Liste der neuen Er- nennungen (Tewdschihat), da man mehrere unfähige oder nicht fehr zuverlässige Beamte durch andere erseßt zu sehen hofft, die durch ihre Talente und ihren Eifer die Reformen des Sultans zu unterstüßen im Stande sind.

Kiamil-Bei, der kürzlich zum Gesandten in Berlin ernannt worden ist, war früher Vice - Präsident des Kriegsrathes. Er ist ein ausgezeichneter Soldat und ein Mann von großem Ver- dienst. Die Wahl des Sultans fúr diesen wichtigen Posten ist hier von Jedermann mit Beifall vernommen worden, denn Kiamil-Bei ist allgemein beliebt, da ev Fähigkeiten, Gewand- heit und feine Manieren, kurz Alles besißt, was ndthig ist, um seinen Souverain auf würdige Weise zu repräsentiren.

Ein aus Syrien hier angekommcner Tatar hat Nachrich-

fen von dort mitgebracht, die keinesweges günstig für Mehmed Ali lauten. Die Bevölkerung wird immer erbitterter gegen die Aegyptische Herrschaft; auch die benachbarten Bewohner des c : A f, f S ie B 1 chaurus befinden sich in großer Gährung und sprechen ihren Haß gegen die Aegypter ofen aus.

__ Herr Farrena, ehemals Englischer General: Konsul in Sy- rien und später Konsul derselben Nation in Damascus, is, wie es heißt, von dem Obersten Campbell, Englischem General- Konsul und diplomatischem Agenten in Aegypten, abgesett worden. : :

: Die in den lesten Tagen hier eingegangenen Nachrichten aus Zscherkessien sind von einem alten Datum und enthal- ten nichts von Interesse über die Lage des Landes.

Das gestern aus Trapezunt hier eingelaufene Danpf- boot „Fürst Metternich ‘/ bringt nichts Wichtiges aus Persien mit. Es hatte eine Million Piaster für die hier ansässigen Per- sischen Kaufleute am Bord. Dies Geld ist zu neuen ÄAnkäufen, und nicht, wie man glaubte, zur Bezahlung eines Theiles der alten Schulden bestimmt.

e Pesk nähert sich entschieden ihrem Ende. Den lesten offiziellen Berichten zufolge, sind in voriger Woche nur drei Kranke in das Hospital der sieben Thürme gebracht worden. Halil Pascha unterstüßt mit der rühmlichsten Sorgfalt die ge- fahrlichen Versuche des Doktor Bulard, den er überhaupt sehr auszeichnet. Er läßt jeßt alle an der Pest erkrankten Soldaten in den Leander - Thurm bringen, wo heute deren 7 angekom- men sind. :

_ Die neueste nach Berlin gekommene Nummer der Türki- schen Zeitung Teëwimi Weékaji vom 10. November (11ten Schaban) enthält nunmehr auch einen Artikel über die Anwe- senheit der fremden Prinzen in Konstantinopel. Derselbe lau- tet folgendermaßen:

Um den militairischen Uebungen beizuwohnen, welche Se. Majestät der Kaiser von Rußland in Wosnesensk anstellen ließ, hatten sich auf Einladung des genannten Kaisers der er- lauchte Vetter Sr. Majestät des Königs von Preußen, Prinz August Königl. Hoheit, der erlauchte Bruder Sr. höchstseligen Majestät des Kaisers von Oefterreich , Erzherzog Johann, der Nesse Sr. Majestät des Königs von Preußen, Prinz Adalbert Königl. Hoheit, und der Bruder des Großherzogs von Sach- sen, Herzog von Weimar Türkisch Duimar), nebs einem Ge- folge Oesterreichischer Generale und anderer Würdenträger nach Wosnesensk begeben. Als die dortigen Manövers vorbei wa- ren, regte sich in den genannten hohen Personen der leb afte Wunsch, unsere erhabene Residenz zu besuchen und, den Son- nenblick des Schattens Allahs schauend , aus diesem Blicke die beseligenden Strahlen inniger Freundschaft zu empfangen. Dem- zufolge begaben sich Hochdieselben zu Schiffe und kamen bald nach einander in Konstantinopel an. Se. Hoh. ließ die erlauchten Rei- senden ihrer Würde gemäß empfangen, und schite Jedem von ihnen cine Einladung nach dem herrlichen Palaste Beilerbei an welchem Orte Höchstdieselben der Gegenwart des Sultans

*) Dasselbe ift uns cr} beute zugefommen, wiecwobl die direkte

Türkische Post sou gesern eingetroffiin war. Wir können daber aich erf! beute die darin entbaitenen Nachrichten mittheilen.

theilhaftig wurden. Nachdem sie ihre aufrichtige Freude dar über zu erkennen gegeben, kehrten sie nacch ihren Wohnungewæz zurück. Um seinen hohen Gästen noch gröôpere Ehre zu er- weisen, gab ihnen Seine Hoheit ein festlihes Mah! ‘in denr Palaste Beilerbei. ‘Jn dem Divan-Saale des genannten Pa- laskes wurde, nach Europäischer Sitte, eine lange und große Tafel, alla franca genannt, aufgestellt. Das goldene und silberne Tischgeräth war so symmetrisch geordnet, daß es den Neid des Siebengestirns erregen konnte. Die hohen Reisenden nebst den Gesandten der fünf Mächte fuhren, in Folge erhaltener Einladung, am 10ten des vorigen Monats um die 9e Stunde

auf mehreren Kaik's nah Beilerbei. Die zu ihrem Empfange bereit stehenden Beamten geleiteten sie in zwei Gemächer, wo- selbst der Groß-Wesir, der SAlastar, der Minister des Innern

die Defterdare der Linientruppen und des Münzhauses , der Muschir von Aidin (Ahmed Fethi Pascha), und die übrigen höheren Beamten, deren Anwesenheit erforderlich, den Ritus der Bewillkommnung vollzogen. Von da begaben sich die er- lauchten Reisenden im Gefolge aller Magnaten nach dem Di- van - Saale, und nahmen ihre respektiven Plä6e ein: der Groß- Wesir in der Mitte, Saïd Pascha zur Linken des Erzherzogs Johann, Prinz August zur Rechten desselben, der Defterdar der Linientruppen an dessen Seite, der Seriasker und der Mi: nister des Jnnern gegenüber. Die Gesandten der fünf Mächte, die Dragomane understen Gesandtschafts-Sccretaire erhielten eben: falls ihrem Range angemessene Pläke. Ehe noch die hohen Reisenden und die übrigen Gäste sich niedergelassen hatten, trat Se. Hos heit unser Padischah mit Glanz und Majestát in den Divan- saal, erkundigte sih huldvoll nach dem Wohlbefinden der Erste- ren und sprach: „„„„Es gereicht mir zu allerhbchster Freude und Befriedigung, daß die hier anwesenden Prinzen und Herzdge aus ehrwürdigen Regenten - Häusern in meine erhabene Haupt- stadt zum Besuche gekommen ‘sind.‘/‘/ Hocherfreut über. diese neue Freundschaftsbezeugung Sr. O gaben die erlauchten Gäste ihre dankbare Gesinnung zu erkennen, worauf der Groß: * herr nah seinen Gemächern (wörtlih , nach dem Orte \ei- nes Verweilens‘/) zurückkehrte. Während des Mah- les entspannen sich trauliche Unterredungen , in deren Ver- laufe der erhabene Name des Sultans dfters mit Ruhm und Preis genannt ward. Nachdem bei den Freuden der mit föstlichen Speisen jeder Art beseßten Tafel zwei Stun- den verflossen waren, trat Se. Hoheit der Sultan wieder in den Divan-Saal, den er durch seine lichtstrahlende Gegenwart in ein irdisches Paradies verwandelte, und versenkte alle An- wesenden in ein Meer des Entzückens. Die hohen Reisenden erneuerten die Versicherungen ihres Dankgefühls Und ihrer Be- friedigung, und begaben sich dann von der Speisetafel in die obgenannten zwei Gemächer, wo sie in kostbaren Servicen alla sranca mit Kaffee bewirthet wurden. Nach eingenommenem Kaffee ruheten sie cine Weile, und begaben sich dann auf den Rückweg.“

Dieselbe Türkische Zeitung enthält noch andere Artikel, deren Inhalt wir kurz berühren. Wegen des herannahenden Winters hat der Sultan am 22. Rebi el Achir seinen Pala Beschiktasch wieder bezogen. Der zum Scheich von Mekka ernannte Derwisch-Pascha ist auf der Reise nah dem Otte sei- ner Bestimmung mit Tode abgegangen und das ehrenvolle Amt desselben dem bisherigen Ferik von Ronja, Osman Pascha, übertragen worden. Den früheren Osmanischen Botschafter in Wien, Fethi Pascha, hat Se. Hoheit zum Mustaschar der aus- wärtigen Angelegenheiten mit dem Range eines Groß-Botschaf- ters ernannt. Das Expeditions-Zimmer des Amedschi's (Secçre- tairs der Konferenzen des Divans) is das Archiv der Staats- Geheimnisse, daher in frúherer Zeit Niemand ohne vorgängige Erlaubniß des Amedschi's in dieses Zimmer treten durfte. Wis die subalternen Beamten sprechen wollte, mußte sie zu sich her- auskommen lassen. Da nun dieser Verordnung schon ziemlich

, T 4 1 (F i C 4 f - lange keine Folge mehr geleistet wird, so hat Se. Hoheit für Bujurildi zu ermahnen,

gut befunden, den Amedschi in einem daß er dieselbe wieder in Kraft treten lasse.

Aeg Alexandrien, 27. Okt. (Journ. de Smyrne Die lekte von Churschid Pascha kommandirte Expedition M Hed- schas hat dasselbe Schicksal gehabt, wie die früheren. Die 80€0 Mann starke Armee is völlig geschlagen und zerstreut worden. Ehurschid-Pascha hat, wie man versichert, nur dadurch sein ci- genes Leben retten können, daß er zwei Bataillone seiner be- sten Truppen aufopferte, die auch vdllig vernichtet wurden , da die Araber keinen Pardon gaben. Die Wenigen , welche sich von der Expeditions-Armee gerettet haben, sind in dem traurigs sten Zustande in Kahira angekommen.

Die Nachrichten aus Syrien lauten ebenfalls Neben der M Aufregung der kerung und ihrer Unzufriedenheit mit der rung ist die Empörung auch in der Armee ausgebrochen. Die Desertion greift ungeheuer um sich, Trupps von 200 bis 400 Mann desertiren mit Waffen und Gepäck und vertheidigen sich gegen die zu ihrer Verfolgung abgesandten Soldaten. Die Un- N der Armee ist leicht erklärlich, da es ihr an allem

tothwendigen fehlt und der Sold mehrere M. A , A. CTE 2 . is ständig ift. / conate rid

ebenfalls ungünstig. einheimischen Bevöl- Aegyvtischen Regie-

nant

_ Erl, 7. Dez. Seit dem sten vorigen Monats in Berlin kein neuer Erkrankungs- oder Todesfall an der Cholera angemeldet worden; und nachdem auch die Genesuna der einen, damals noch in der Behandlung verbliebenen Per- Diet eten Monats erfolgt is, darf die hiesige clldenzitadt nunmehr als. von jener Seuche gänzlich befr A A E n Schlesien sind an der Cholera seit dem Aus- bruche der Krankheir am 8. Oktober 1836 bis zum 26. Nov L d h M d zum 26, Novem-

ber 1837, überhaupt: : E

erkrankt

im Regierungs-Bezirk Breslau . . . 6756 darunter in der Stadt Breslau selbs

und im Kreise Im Reg. Bez. Oppeln, vom 6. August

bis incl. 25. November d. J... 911 In diesem Departement (Ober-Schlesien) hat rend ihrer mehr als dreimonatlichen Dauer faum den deten Theil der Menschenzahl etgrissen, welche im vorigen Fahre während eines gleich langen Zeitraums befallen worden is; wos: bei bemerkt zu werden verdient, daß sie diesmal fast ausschließ: lich auf der rechten Seite der Oder vorkommt, wogegen sie im vorigen Jahre ihren Hauptsis auf der linken Oder-Seite hatte Im Allgemeinen zeigt aber die Krankheit dort in diesein Jahre

gestorben 3218 Menschen

910 »

498 » die Cholera wäh-

einen sc{limmeren Charakter, als im vorigen, und im ganzen