1837 / 346 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Großbritanien und Jrland.

Parlaments - Verhandlungen. Oberhaus. Siz- zung vom 5. Dezember. An der Tagesordnung war die zweite Verlesung der Bill wegen Aufhebung der Schuldnerhaft ; - die Bill wurde nach längerer Debatte zum zweitenmale verle-

sen und an einen P G aus e teen des Hauses bestehenden besonderen Ausschuß verwiesen. ;

j Ie M tE Sikung vom 4. Dez. Am Schlusse die- ser Sikzung entspann sich eine längere Debatte über die Mo- tion des Herrn Warburton, daß eine Adresse an die Köni- gin erlassen werden möchte, um sie zu bitten, den Commissai- ren, denen die Untersuchung der Ansprüche Britischer Unter- thanen auf Entschädigung wegen der im Jahre 1897 von der

Dititben Regierung vorgenommenen Confiscationen Britischen Eigenthums übertragen worden ist, zu befehlen, daß sie den Lords des Schaßamtes ihren Bericht abstatten sollten, damit diese dann dem Berichte gemäß verfahren, d. h. die Entschädi- gungen aus der Summe von 1,397,000 Pfd., welche der Verkauf der von der Britischen Regierung ihrerseits im Jahre 1807 mit Em- bargo belegten Dänischen Schiffe und Waaren eingebracht hat, un- ter die Reflamanten auszahlen könnten. Die Sache is so lange unerledigt geblieben, hauptsächlih weil man sich nicht darüber vereinigen konnte, in welchem Maße die verschiedenen Reklag- manten, je nach der Natur ihres konfiszirten Eigenthums, zu entschädigen seyen. Schon im-Jahre 1836 aber wurden den- jenigen Britischen Unterihanen, deren Büchfokderungen und deren Güter auf dem Lande konfiszirt worden“ sind, 191,000 Pfund Entschädigungs - Gelder durch das Parlament zuerkannt (die Forderungen..für- Confiscationen auf offenèr See wurden, als nicht den Bestimmungen des Völkerrechts. gemäß, verwor- fen), und Herr Warburton, welcher fär diese beiden Klassen der Reklaimnanten auftrat, wärde daher seine Motion wohl begrün- det haben, da er sih nicht mehr auf die Vertheidigung des Prinzips, nah welchem entschädigt werden sollte, einzulassen brauchte, wenn nicht in einem Beschlusse des Unterhauses vom

Jahre 1834 in Bezug auf die zu bewilligende Entschädigung festgeseßt worden wäre, daß daran nur diejenigen AeE

aben sollten, welche ihre Ansprüche bis zum 12. Februar 1835 Dia würden. Herr Warburton nun aber wollte auch die später noch angebrachten Ansprüche berücksichtigt wissen, und so fühlte sich denn der E der Schaßkammer, Herr Spring Rice, verpflichtet, sih der Motion zu widerseßen, da die Folge derselben nothwendiger Weise entweder eine Ueber- schreitung der durch das Unterhaus bewilligten Entschädigungs- summe oder eine Beeinträchtigung der Ansprüche Derer , welche ihre Forderungen nachgewiesen haben, seyn würde. Herr O'Connell bestritt die Auseinandersezung des Kanzlers der Schaßkammer und meinte, Alle, die ihren Verlust nachweisen könnten, seyen zur Entschädigung, nöthigenfalls aus dem Staats- schate, berechtigt, ohne daß man sie an eine bestimmte Zéit zur Begründung ihrer Ansprüche binden dürfe. Aehnliches" äußer- ten mehrere andere Mitglieder der radikalen Partei; Nie- mand- erhob sih zur Unterstäkung des Kanzlers der Schaßkammer. Dieser, der bei diescr Gelegenheit die Expedition gegen Kopenhagen eine schlechte Handlung nannte, sah sich daher zu der Erklarung veranlaßt, daß er eine Unter- suchung auch der nicht zur rechten Zeit nachgewiesenen Ansprüche veranstalten wolle, wenn man der Regierung die Leitung der Sache überlassa, wie dies im Wahre 1834 der Fall gewesen sey, wo der damalige Kanzler der Schaßkammer, Lord Althorp, die Unterjuuc;ung veranstaltet habe. Uebrigens gebe ‘er diese bedingte Zustimmung zu. der Motion des Herrn Warburton nur aus dem Grunde, weil das Haus für dieselbe gestimmt scheine, erflärte aber zugleich, daß er alle Verantwortlichkeit für die Folgen der anzustellenden“ Untersuchung von sich weise und auf das Haus selb übertrage. Beer Warburton ging nun auf die Bedin- gung des Herrn Spring Rice ein und nahm seine Motion urúd. s Unterhaus. Sigung vom 5. Dezember. Es wurde eine Petition des Herrn Montgomery Martin, des bekannten Berfassers der Geschichte der Briti\chen Kolonieen , vorgelegt, in der er um Reform der Kolonial- Zustände, namentlich um schleunige Berathung über die Kanadischen Beschwerden an- häst. Hei dieser Gelegenheit wurde bemerkt, daß das im Han- del mit den Kolonieen angelegte Kapital 35 Millionen ‘Pfd. St. betrage. Nachdem der Kanzler der Schaßkammer den Bericht des Ausschusses über die Civil - Liste einge- bracht hatte, trug Lord John Russell ‘darauf an, daß ihm die Erlaubniß gegeben würde, eine neue Munizi- pal - Reform - Bill für Jrland einzubringen. Er erhielt die Erlaubniß ohne Widerspruch. Dann trug Sir F. Pollo darauf an, daß das Haus sich zum Ausschuß. konstituire, um úber die Entschädigung zu berathen, welche dem früheren Spre- cher (Manners Sutton, jest Lord Canterbury) für seine bei dem Parlamentsbrande erlittenen Verluste gebühre. Der Kan z- ler der Schaßkammer widerseßte sih dem Entschädigungs- Anspruche, weil der Sprecher seine Mobilien hätte versichern lassen sollen, der Staatsschalz aber nicht unter seiner I keit leiden dúrfe. Herr Hume und Andere äußerten „diesel e Meinung, und so wurde der Antrag mit 173 gegen 163 Stim- men verworfen. Ein gleiches Schicksal hatte derselbe bekannt- lich hon in der vorigen Session gehabt. Auf den Antrag des Obersten Verner wurde darauf die Vorlegung der Korrespon- denz zwischen ihm und der Regierung in Irland genehmigt, welche wegen seiner Abseßung vom Amte eines Friedensrichters, weil er einen A Ge Toast ausgebracht hatte ge: führt worden war. as Haus vertagte sich um 1!/, Uhr.

London, 6. Dez. Der neue Befehlshaber des Britischen Geschwaders im Tajo, Contre-Admiral Sir John Ommanney, ist am 25sten v. M. in Lissabon guten

Die ín der vorgestrigen Radikalen-Versammlung von West- minister angenommenen Beschlüsse sollen in einer Petition durch Oberst Evans dem Unterhause vorgelegt werden.

Die Tory-Blätter rechtfertigen das (gestern erwähnte) Be- nehmen Sir R. Peel's in dem Comité über die Pensionsliste, indem sie behaupten, es sey nur seine Absicht gewesen, dem Aus- {usse die Hände zu binden, damit dieser nicht erst allerlei Er- sparungen vorschlagen mdge und die Minister nicht, nachdem die Civil-Liste erst durchgegangen und eine Summe in Pausch und Bogen für die Pensionen bewilligt wäre dieselben \später- hin nach Belieben vergeben könnten. Sir Robert scheint sich indessen eines Andern besonnen zu haben, denn er hat, wie es heißt, sein dem Groteschen Antrage beipslichtendes Votum wie- der zurückgenommen. Es. wurde in dein Comité vorgestern ausgemacht, daß die Königin ermächtigt werden solle, jährlich etwa 1200 Pfd, Sterl. neuer Pensionen zu ertheilen; die be- stehenden Pensionen sollen dagegen aufs {härte untersucht wer- den. Morgen Abend wird der Kanzler der Schaßkammer auf die in dieser Sache zu ernennende Kommission antragen.

Die Zeitpächter, welche, seit Lielen Jahren auf den Gú- tern des Lords Bandon ansássig, jeßt von denselben verbannt werden sollen, haben ein Gesuch an ihn ergehen lassen, worin sie über seine Härte klagen und mit den Worten schließen : „Mylord, unser Schicksal liegt in Jhrer Hand; wir gestehen, es mischt sich noch Hoffnung mit unserer Verzweiflung, und wir flehen mit unseren betrübten Familien, die aus 153 Kin- dern oder 247 Familiengliedern überhaupt bestehen, Ihre Barmherzigkeit an, das Band zwischen Gutsherrn und Päch- ter nicht zu M vid zwischen Eurer Herrlichkeit Familie und unsern Familien besteht. : :

Der neue Portugiesische Conseils-Präsident, Visconde da Bandeira, soll mit der Ernenaung des Senats durch das Volk schr unzufrieden seyn und behaupten, er sey hintergangen worden, denn’ er habe sih nur unter der Bedingung, daß die Krone den Senat nach einer dreifachen Kandidaten-Liste ernennen solle, zur Annahme seines hohen Postens verstanden. Indessen sollte die neue Constitution der Königin zur Sanction vorgelegt und so- dann gleich zum Budget geschritten, die je6ige Cortes-Versamm- sung aber um Weihnachten aufgelds werden. i

Es sind gestern neuere Berichte aus Kanada hier ange- langt, die aus Montreal bis zum Uten und aus Quebek bis zum iten v. M. reichen. Sie geben ausführlichere Details über die im Allgemeinen {on bekannten unruhigen Austritte zu Montreal am bten v. M. Nach der Erzählung der Kana- dischen Tory-Blätter ist der Angriff von den Sdhnen der Frei-

eit (den Demokraten) ausgegangen, die sich eigens zu dem Ad, 250 an der Zahl, versammelt hatten, und denen es ge- lang, die wenigen Aristokraten, die in den Straßen waren, vor sich herzutreiben, bis diese durch den Aristokraten-Klub, der sich der Dorische nennt, verstärkt wurden. Nun wurden ihrerseits die Sdhne der Freiheit vertrieben, und die Aristokraten zogen siegreich durch die Stadt. Mit Mühe wurden sie abgehalten, Papineau’s Haus zu demoliren; dagegen wurde die Druckerei des liberalen Blattes „Vindicator““ gänzlich zerstört. Die Ver-

-wundungen , welche bei diesen Raufereien vorfielen, waren un-

bedeutend. Die Magistatspersonen, die am Morgen eine Pro- clamation gegen alle Aufzüge politischer Parteien erlassen hat- ten, fanden sih aus dem Kampfplaße ein und verlasen die Auf- ruhr-Akte. Die- Truppen, bestehend: aus dem ersten Infan- terie- Regimente und einiger Artillerie, langten erst nach der Vertreibung der Demokraten an. Sie wurden von den Loya- listen mit lautem Zuruf empfangen. Jn der Nacht vom öten auf den T7ten wurden drei Magistratspersonen mit Truppen unter ihrem Befehl an drei verschiedenen Theilen der Stadt aufgestellt, die Hauptwache wurde verstärkt, und starke Pa- trouillen durchzogen die Straßen. Die liberalen Blätter wei- chen in ihren Erzählungen sehr von dem A Be- richte ab. Jhrer Angabe zufolge, hätten die Loyalisten den

Angriff auf die „Söhne der Freiheit “/ begonuen, als diese

ihren Versammlungs - Saal verließen, wären aber ohne Mühe in die Flucht geschlagen worden, und hätten erst später unter dem Schuße der Behörden und des Militairs sich an den Personen und dem Eigenthum der Demokraten Zu ver- greifen gewagt. Vom 7ten bis zum lUiten war in Montreal feine neue Ruhestörung vorgefallen, indeß fürchtete man für die Ruhe in den umliegenden Bezirken des Landes, nament- lich in der Grafschaft Acadia und den übrigen ses vereinigten Grafschaften, in denen, einer Privat - Mittheilung im Mont- real Herald zufolge, Jedermann, der Friedensrichter oder Miliz-Öffizier ist, zur Aufgebung seines Amtes gezwungen wird. Indeß fehlt es Aa Z an zahlreichen Versammlungen und lüssen der Loyalisten. S Valparaiso sind Nachrichten vom 27. Augusk hier cingetroffen. Die Expedition gegen Peru war noch n'cht unter Se- gel gegangen ; man beschäftigte sich vielmehr noch mit Ausrüstung derselben. General Santa - Cruz, der Präsdent der neuen Pe- ruanisch- Bolivischen Conföderation, hatte abermals Friedens- Unterhandlungen mit der Regierung von Chili anzuknüpfen gesucht. Jn Chili war fast die ganze innere Schuld von 2,500,000 Dollars in 3 procentigen Fonds konsolidirt und au- ßerdem eine Ersparniß von 172,000 Dollars in den Ausgaben

des laufenden Jahres bewirkt worden.

Deutschland.

München, 8. Dez. Wie alljährlich an diesem Tage, wurde heute das Riítterfest des St. Georgen-Ordens auf übliche Weise begangen. Promotionen fanden diesmal nicht statt. Diesen Morgen starb nach kurzem Krankenlager der erste Bürgermeis- ster unserer Stadt, Herr von Teng, als Mensch und Geschäfts: mann allgemein geachtet, im ölsten Lebensjahre.

Karlsruhe, 5. Dez. (Freib. Ztg.) Am 2ten d. M. aben Se. Sonial Hoheit der Großherzog, in Begleitung des lúgel- Adjutanten, Majors v. Krieg, im Bureau des techni-

schen Ausschusses für Eisenbahnen die bisherigen Arbeiten in Augenschein genommen. Höchstdieselben ließen sich von den Mitgliedern des technischen Ausschusses über sämmtliche Arbei- ten und getroffene Einrichtungen, Anordnungen u. \. w. aus- führliche Erklärungen geben und bezeigten nach einem wei- ständigen Aufenthalte beim Abschiede die vollste Zufrieden- heit mit den unermüdeten Leistungen des Ausschusses. Das lebhafte Interesse, welhes Se. Königl. Hoheit für das wich- tige Unternehmen zu erkennen geben, darf wohl zu der Er- wartung berechtigen, daß eine baldige Entscheidigung zu er- warten steht, und daß, ist diese einmal erfolgt, die Ausführung auf das rascheste betrieben wird. Wenigstens haben Se. Königl. Hoheit bei diesem Besuch den lebhaftesten Wunsch zu erkennen gegeben, daß es die Verhältnisse gestatten möchten, das Unter- nehmen baldmöglichst ins Leben treten lassen zu fönnen. Nachschrift. So eben vernehme ich aus glaubwürdiger Quelle, daß das Großherzogl. Staats - Ministerium die Aus- führung der Eisenbahn vorläufig von Mannheim bis Kehl be- \{lossen hat, und daß zur Berathung und chlußfassung die- ses Geselz - Entwurfs ein außerordentlicher Landtag auf den 22. Januar einberufen werden solle.

Karlsruhe, 7. Dezember. (Karlsr. Ztg.) Zu den Sia s in neuerer Zeit die Aufmerksam- keit des Publikums in Anspruch nahmen, und an denen sich die Liebe der Bewohner von Karlsruhe für ihre allverehrte Re- gentenfamilic une unzweideutigste kund gab, dürfen wir mit vollem Rechte auch das gestrige zählen, das durch überraschende Neuheit, wie durch geschmackvolle Anordnung und gelungene Ausführung sich glänzend auszeichnete. Jhrer Ne, u Prinzessin Alexandrine von Baden, die anì 14. Novem er, als am Namenstage Seiner Kdniglichen Hoheit des Großherzogs, durch Jhr erstes Erscheinen “auf dem Festballe des Mu- seums Jhren Eintritt in die geselligen Kreise des höheren Welt- lebens gefeiert hatte, zu Ehren, war ein Ritterspiel an Jhrem

17ten Geburtstage in mittelalterlichem Geschmack ver des Großherzoglichen ner - Regiments, nächst dem Durlacher Thor auf das sinnigste gs an den Wänden sah man Trophäen von F, Schilden, Streitäxten, Schwertern und andern wohlgeordneten Gruppirungen. de der sich eine hellerleuchtete Tribune, welche die Bestimmung die Allerhöchsten und Höchsten Herrschafcen nebst deren Jn der--Mitte der Bahn hing voy Decke herab ein kolossaler Kronleuchter, an dem 108 brannten. Auch die hohen Fenster wie die Wände wary Lampen und Wandleuchtern garnirt, so daß sich eine fy liche Helle durch den weiten Raum ergoß. Aber den wy barsten Effekt machte der Namenézug der lieblichen Fj tochter, welcher der Tribune gegenüber in einem GotjF Portal wie eine große Rosette im Feuer von tausend Yj Gleichsam um den blendenden Glanz in, war das A mit cinem Kranze von weiß rothen Rosen, den Symbolen der Unschuld und Freude, y ben. Ueber dem Namenszuge war die Krone und über hg das Badische Wappen, wie in grauen Sandstein geha erblicken, welches zu dem Portale im schönsten Verhältniß iy der Tribune sowohl, als am Eingange und vor demh standen Knappen mit Partisanen in Helm und Harnisj selbst in dieser scheinbaren Kleinigkeit erkannten wir dy erren Festordner, die höchste Uebereinst Ganzen wie im Einzelnen zu bewerkstelligen. Abends erschien das Großherzogliche Paar, nebst den und Prinzessinnen des Hauses, den Markgrafen Wilh Marx und der Markgräfin Wilhelm, so wie der Fürst v stenberg, umgeben von Höchstihrem Hofstaat, und nahny der Tribune Plaß, auf welcher Sie von den schon senden Ministern , l Generalstabe, nebst einem bunten Kranz vont Dam hohen Adels unter rauschenden JIntraden der Musik det herzogl. Leib-Regiments begrüßt wurden; worauf von de 2, angestimmt ward. Ein: F Tribune war außerdem für die Honoratioren der Sth weit der beschränkte Raum solche einzuladen gestattet, cin Nach einer kurzen Introduction ver fündty s{hmetternden Signale der Trompeten den Anfang des spiels. Zwölf Ritter in prachtvollem, altdeutschem Kostüme zog {dn geschmückten, muthigen Rossen herein, sechs von ihneuni lichen Lanzen, sechs mit gezogenen Schwertern in der Rechten, d mit den Badischen, theils mit den Schwedischen Schärpen ge| Nachdem sie vor den Allerhöchsten Herrschaften falutitt do begannen sie unter dem Schalle kriegerischer Musik das «F elrennen in den verschiedenartigsten Touren, die mit Yi on und Leichtigkeit ausgeführt wurden. Die gewandten ter hatten hier die schönste Gelegenheit , ire Kunstferti zu zeigen, und das Auge ruhte mit Wohlgefallen auf den! tigen Heldengestalten, die die altdeutsche reiche Tracht noch um Die Helmbüsche wehten, die Schärpen flatte und die Straußfedern auf den Hüten bogen sich maletish Die Rosse sprengten freudig und stol ter der leichten Führung ihrer Reiter dahin, und éllles trugdazu uns in eine frühere Zeit zu verseßen, in jene Zeit, der das Gem entnommen war. Das erste ennen on \ Leremonie, mit der sie begonnen hatten, Cu 6 e Seremon ie wurde z arr Seite der Bahn wr Cille den Gouverneur \chirter Kopf aufgestellt, und in sechs verschiedenen Abthl führten je zwei der Ritter ihre Touren aus, indem sie in d Ritt die Köpfe theils mit den Lanzen geschickt herabzujtechen, mit den Schwertern herabzuhauen versuchten, was ihnen fov lich gelang, daß die dabei stehenden Knappen vollauf zu thun die Türkenkdpfe, wie sie in den Sand gerollt waren, Mi wieder zurecht zu seßen, die, wenn sie kaum .standen,aliä bald wieder weit hinflogen. s Pari waren, erschienen jedesmal vier aus der Ritterschaar, 1 zwei mit Schwertern, zwei mit Lanzen, wieder neue ? Nachdem die Reihe auch hier Alle nach cin getroffen hatte, wobei wir den Reichthum der verschieden sten und überraschendsten Wendungen bewundern mußteti, einigten sich alle zwölf, um in cinem Cottillon Alles uf ten, was die höhere Reitkunst Cefälliges, Schwieriget ul das Auge Angenehmes in sich \chlieët. in Allem

ater und hierauf beehrte er noch den-

Staats -Kanzler Für- Metternich.

geräumige Reitbahn

S panien,

Madrid, 29. Nov. Jn der gestrigen Sik6ung der De- aff irten-Kammer wurde der Adreß-E 6M, Thron-Rede einstimmi Der Herzog von Vi stage der Königin und dem Hofe cinen groß Don Vicente Gonzales Arnao, dem Könige der Franzosen beigeg der Abreise des Gesandten dorthin abgehen. Man spricht noch immer von der bevor ; Herrn Villiers; es heißt, Herr

diesem Zweck eingerichtet

ntwurf zur Beantwortung angenommen.

hermosa wird am heiligen Drei-

Am Ende der Bah

en Ball geben. der dem neuen Gesandten n is, wird noch

staat aufzunehmen. eben worde

stehenden Abreise Mendizabal werde ihn be-

Die Ankunft des Herrn Marliani aus en Anlaß; man glaubt, er Regierung finanzielle Vorschläge. zu machen Briefen aus Cadix zufolge, herrscht da qrindem-Uneinigkeiten zwischen den Linien- jonal- Garde ausgebrochen sind;

leztere entwassnet werden sollte.: Alles auf, um Ruhe und Okdnüng zu erhalten. Guardia Nacional

Paris giebt zu vie- a Vermuthungen ‘gekommen, um ten skrahite. zu mildern, selbst große Gäh-.. Truppen und der man sprach sogar davon?

Der General Aldama

Die hiesige Ee General- rcelona, worin diesem an hes Schiff sich genöthigt rdinischen Küjte zu attet werden würde.

Barcelona, 27. Nov. veihung der Fahnen der hie uf eine große Revue abgehalten wurde.

Tolosa, 21. Nov. (Bresl. “ein Confident aus Fortanete er war von Don Frillo in Rieder-Aragonien und Cabre d brachte folgende Depesche : gen Tagen ward mir die pet genannte, ein Deserteu hébarer Christinischer Guerillo) befá Venta. . Jch umzingelte Nachts einem Trompeter zu einem Thore der Trompeter

enthält ein Schreiben Konsuls an den politischen Chef von gezeigt wird, daß, wenn ein Spa- sehen sollte, einen Punkt an der

tigen Takt der H 3 _berähren, demselben der fceie Verkehr

Gestern fand hier die feierliche sigen National - Garde statt,

diplomatischen : Ztg.) Vor einigen Tagen im Hauptquartier Amurrio Juan de Cabañero, unserm berühmten ra’s Rival, abgesandt „Sehr excellenter Herr! Vor Nachricht gebracht, Pantaleon sern Reihen und ein mit wenigen das Haus,

die Melodie: Gold save the king

tet gewesen. r aus un ten in einer

Pantaleon

herausstürzte. und die Ordonnanz acht und Felsen- ntfernung |túrzte jedoch sein roffen; Pantaleon seßte seine | aller Nachforschungen ungeach- | ein fleiner, hinter seinem Sat- | a. seine Korrespondenz sich | und bei Erdffnung fand ich zu n und Schrecken mehrere eigen- reurs von Cantavieja, von der Festung handelnd; ein förmlicher Kontrakt mit nie von einer Million Realen für diese {ung von- Tag und S genblicée waren kostbar. ch, rückte nächsten Mor

1d tar grfeuert , jen, Pantaleon entkam verwundet, durch N uhten geschüúßt; in geringer E id, vor zwei Kugeln tödtlich get ht zu Fuß? fort* ‘Und fonnte, niht gefunden werden : befindlicher M and, \vurde mir gebracht,

inem nicht geringem Erstaune dige Briefe unseres Gouver! hirgabe- dieser

antelsack, worin u.

les erhob.

dem schnellen Ritt. ic Schändlichkeit und tunde nebÆ| Art und Weise. Ich seßte mich augenbliclich in gen in Cantavieja ein, nahm in und alle höheren Offiziere gefan- ner fleinen heranräf- Cabrera befolgte mei-

und {rieb an Cabrera, damit er eine en Streifpartie Embuscaden stelle. die geringen feindlichen Guerillas wurden selbe ht beinahe ganz gefangen genommen und bei Ankunft Ca- | 9 Offizieren auf dem Plate Versuch, Cantavieja zu neh- Gott erhalte Sie viele

An den Kriegs-Mini- ier betrifft, so wird unerhört an der Expe- ; sie dürfte wohl aus 17 bis 18,000 Y Kanonen bestehen, um unseren Obwohl diese neue Expedition viele Gegner findet, so dürfte der König ist sehr dafür por- , obgleich nicht mehr Chef Freund und 9

g'è hier der Gouverneur neb An einen weiteren J, ist nicht mehr zu denken.

e. Juan de. Cabañûñero. Was Uns h n gearbeitet rie und 18 bis 20 Kavallerte zu suppliren,

Cuartel Real und Feldlager doch in kurzem ausrüken; so auch General großen Generalstabs, doch der igs geblieben ist Und sein vollstes V xpeditionairen wird eine große, aus 14 Bataillons de Taskilische Division genannt. direft gegen Madrid operiren,

gung der Usurpation , VWeberdies hat er {chwähen müssen, ende Kön(gliche Partei der H selbst steht vor

Als diese ses. Partieen vi

ausführten.

; Moreno, der Meben der größt Noblesse sichtbar, eiu großartige Einfachheit, die einen wohlthuenden Eindrus die Beschauer machen mußte. sich auf's günstigste über

tathgeber des ertrauen besist.

Die allgemeine Stimme| das Ganze aus, und aud Königl. Hoheit der Großherzog gaben nah geendigten den zu Fuß gegen die Tribune anrückenten Rittern Hül Dank und vollkommenste Zufriedenheit mit lauten un! Se. Königl. Hoheit der Gro erschien in der Kavallerie - Uniform des Dragoner - Rai Jhre Königl. Hoh. die Großherzogin aber iw schwarzen 8 pels mit Hermelinkragen und Federhut, so wie J. Hoh. die sin Alexandrine in Roja- Atlas, welches Kostüm überaus pass und uns an Tizian's und van Dyk's Portrait èunde sprach sich der Wunsch aus, daß dies Gegen 7h

. Die Expedition dürfte um der lesten Kraftan- dem Heere Espartero’'s ein E es bedeutend 3 stremadura immer stárker auptstadt ernste Besorgnisse Pampelona, O’Donnell mit In Bilbao sind Ihnen von einer 5 Ordre des Mar- geschrieben haben ; glauben Sie nicht ein lächerlicher Plan einer fleinen Partei Ob der König sich persönlich an die ypedition stellen wird, is ungewiß; ich daß es nicht geschehen wird. , wie ihn gern die Zeitungen machen möchte n physischen und moralischen in der lebten Expedition auszuhalten uns so kostbare Gesundheit den unge- Winter:-Campagne sogleich wied Operationen müßten entweder darunter le t des Königs

da die in E

S ( erkennen. ; chen Worten zu bte, Espartero Uzcoaschen Division banos und Artillerie. Man wird hen Expedition nach Galicien unter de Boveda vielleicht s war dies ger Intriguants. projektirten E

in Guertaria.

Ganzen wa Jn jedem liche Fest bald wiederholt werden möchte. Gegen 7 das Fest zu Eude, und ein Ball bei Hofe beschloß 8 dieses Tages, an welchem die aufrichtigsten Wünsche E theures Fürstenhaus im Allgemeinen , insbesondet Ihre Hoheit die Prinzessin Alexandrine in allen A

Wenn gleich

ch bei den so viele ‘tigungen, die er j / bedénflih, seine Oesterrei. jatiguen einer (Schles. Ztg.) Das Mittags! dem Staats-Kanzler, Fürsten von Metternich, welche! Sonntag zu Ehren des (seitdem von hier abgereisten)

August von Preußen stattfand, war in jeder Hinsicht Unter den verschiedenen hohen Gästen wak ?* Fürst von Anhalt-Côthen: Pleß, der seit einigen Woche! seren Mauern sich befindet und schon in den lezten 20! vorigen Monats die Ehre hatte - von JIÏ. ser und der n empfangen und von ben zur Familientafel gezogen zu __ en. Sa Dauer des Aufenthalts Sr. Königl. j derselbe unausgesezt der V Aufmerksamkeit von Seiten unserck Täglich erhielt der erlauchte Gast von einem oder des Mitgliede der Kaiser - Familie Besuch; die Erzherz09 Karl, Karl und Ludwig wechselten hierin ab. Nachmittag seines Hicrseyns brachte der 4 Qui Jofburg zu, wo er sich bei Jhren Majestäten dem 3! aiserin und der Kaiserin Mutter verabs herzog Franz ‘Karl Kaiserl. Abends besuchte Se. Königl.

er auszu- iden, oder , die bedeutenden Hindernisse, Ab- ßlihfeiten nicht zu zählen, die n der Königlichen Suite, des Cuar- zur Disposition gestellte tel Ne J mit sich führen muß. ß in diesem Bezug sehr vereinfacht und

Wien, 6. Dez.

s Mitschleppe eal, der Plana e, die dem Cuartel Real folgen fue Expedition mu ert werden.

Mayor (d. h

M M. dd

Sre

nopel, 13. Nov.

bten Tagen bemerkte ma Pforte, die darau an die S mger Zeit in tine große Rathsve Unden währte, Minister zu de wurde, ver Ugt, daß es Ge nen wollen 1

Konstanti (Journ. de Smyrne.)

hafte Bewegung n, daß eine größere eten werde, welche

n eine leb f hinzudeuten schie telle der tiefen Ruhe trr Osmanischen Politik herrschte. ‘Am 6ten rsammlung bei der Pforte statt, die und am folgenden m Seriasker. lautet noch nichts, do stände von Wichtig es sey daselbst von

der ausgesuchtesten

rinz in- der A Tage begaben sich , was dort ch ist man allgemein keit gewesen. Einige Veränderungen un:

l Ueber das chiedete und Hoheit das Mittags! Hoheit das Hol

RAUL ter den hohen Civil- und Militair-Beamten die Rede gewesen.

Die angekündigte Liste der neuen Ernennungen (Tewdschihat) “wird zeigen, ob diese Behauptung gegründet ist.

Der Kapudan - Pascha is (wie bereits gemeldet) am 10ten hier angekommen und hatte sofort eine Audienz bei dem Sul- tan. Er hatte widriger Winde wegen sein Schiff einige Mei- len von hier verlassen. =- Seitdem hat sich das Wetter geän-

dert und das ganze Geschwader ist hier eingelaufen. _

Die Nachricht von dem pldblichen Tode Pertew - Pascha? hat hier zu einer Menge von Gerüchten Anlaß gegeben. Die Freunde des Pascha's behaupten, seine Feinde hätten ihn ver- giftet, damit es ihm nicht gelingen möge, sich bei dem Sultan zu rechtfertigen und wieder zur Macht zu gelangen. Nament- lich hat man diese Beschuldigung gegen den Gouverneur von Adrianopel, Emin-Pascha, so laut und mit solcher Zuversicht ausgesprochen, daß derselbe in aller Eile hierher gekommen ist, um sich von diesem Vorwurf zu reinigen. Die Regierung hat Befehl gegeben, diese Angelegenheit streng zu untersuchen.

Die vom Großherrn miíit der Inspizirung der Festungen beguftragten--vier Preußischen Generalstabs - und Ingenieur- Offiziere: sind. vor cinigen Tagen aus Warna, Silistria und Schumla _hiér“wieder“ eingetroffen.

Die Kommission, welche beauftragt war, die Papiere des ehemalizen Direktors des Kriegs-Materials, Emin-Efendi, und des früheren Secretaivrs-des Sultans, Wassaf- Efendi , von de- nen Ersterer der :Bruder;,, Lekterer der Schwiegersohn Pertew- Paschas if, zu untersüchen, hat ihre Arbeiten vollendet. Aus dem Bericht dieser Konfinission ergiebt sich, daß die gegen beide Beamte erhobenen Anklagen gegründet sind, und der Sultan hat daher Befehl gegeben, die beweglichen und unbeweglichen Güter derselben: zum “Besten des Landes zu konfisziren.

Smyrna, 17. Novbr. Vorgestern ankerte das von Te- nedos kommende Französische Geschwader, Unteë dem Befehl des Contre-Admirals Gallois, auf unserer Nhede. Es besteht aus vier Linienschiffen: dem „¡¿Jupiter“/ mit der Admiralsflaggé, dem „„Montebello‘’, dem „Santi Petri‘ und dem ¡Trident““. Die Brigg „„Palinure“/ hat sih hier mit dem Geschwader vereinigt. Wie lange dasselbe hier verweilen wird, weiß man nicht genau, doch dürfte sein Aufenthalt auf unserer Rhede wohl von eini- ger Dauer seyn. Der „Montebello ‘/ is einer der schönsten Dreidecker , die es giebt, auch wird er fortwährend von einer Menge Personen besucht. Da dies Schiff nicht zum Levante- E gehört, so wird es in kurzem nach Frankreich zu- rückfehren. i f :

Der Contre - Admiral Gallois is krank hier angekommen, doch flôßt sein Zustand keine Besorgnisse ein.

Am löten wurde das Geburtsfest des Großherzogs von Toscana von dem hiesigen General-Konsul mit großem Pomp gefeiert. Das hiesige Journal fuhrt es als eine Merk- würdigkeit an, daß sämmtliche hier ansässige Juden aus Li- vorno 2c., die in jeder Beziehung als Toscanische Unterthanen behandelt werden, mit dem General - Konsul sich in die fatho-

lische Kirche begeben und dem Gottesdienste beigewohnt hättén.

Ein christliher Bäcker, den man seit längerer Zeit im Ver-

dacht hatte, daß er mit einer Räuberbande in Verbindung stehe, :

wurde ver. einigen Tagen Abends, in dem Augenblick verhaftet, als er im Begriff stand, in ein Boot zu steigen, um eine Kiste in Sicherheit zu ‘bringen, die fúr etwa §0,000 iaster den Ar- meniern neuerdings geraubte Gegenstände enthielt. Er wurde am folgenden Tage gehängt; doc hat er zuvor noch seine Mit- schuldigen angegeben.

Griechenland.

Syra, 11. Nov. Die Deputation der hiesigen Handels- Kammer is vor einigen Tagen unverrichteter Sache von Athen zurückgekehrt; sie hat ihr Gesuch, daß Syra zu cinem Fe fen erklärt werden möchte, nicht durchseßen können, soll fc aber ihren Auftrag so eifrig haben angelegen seyn lassen, daß man ihr das Mißlingen desselben nicht anrechnet. Der Mi=i- ster nahm“sie auch sehr freundlich auf, erklàrte jedoch , daß cr

die nachgesuchte Gunst nicht verwilligen könne, ohne sich vorher

mit den Handels - Kammern von Patras und Nauplia darüber zu berathen, so sehr er auch den Handel Syra's zu befördern wünsche. Nun glaubt man aber, daß Patras und Nauplia \{chwerlich jemals ihre sreiwillige Zustimmung zu einer solchen Maßregel geben werden, die natürlich Syra gegen sie in Vortheil seßen würde. Andere sind der Meinung, daß auch die Nothwen- digkeit, in der sich die Griechische Regierung befindet, die im Piräus entstehenden Niederlassungen zu begünstigen, zu der ab- schlägigen Antwort des Ministers, deren man sich hier nichr versehen hatte, niche wenig beigetragen haben möchte. n den anderen Bitten, welche die Deputation an die Regierung zu richten hatte, soll dieselbe niht glücklicher gewesen seyn. Man wünschte nämlich eine Herabsebung des Zoll - Tarifs, so wie der Dauer und Kosten der Quarantaine, die Erlaubniß der freien Circulation der Türkischen Münzen im Handel und die Bewilligung längerer Fristen für die Entrichtung der Zölle, wodurch man den so gesunkenen Handel von Syra von neuem emporzubringen hoffte.

Ungeachtet des kürzlich auf Befehl des Königs bewilligten Kredits zu Verbesserungen. in dem Hegen Lazareth, ist in die- ser Anstalt noch keine wesentliche ® eränderung vorgenommen worden, und sie befindet sich in einem solchen Zustande, daß Alle, die nur vierundzwanzig Stunden darin zubringen müssen, bittere Klagen über die zahlreichen Unbequemlichkeiten, die sie zu leiden haben, an die Verwaltung richten. Diese Uebelstánde veranlaßten auch den Herzog von Sachsen-Weimar und seinen Sohn, die von Smyrna in der Absicht hierher kamen, um hier Quarantaine zu halten und sih dann nach Athen zu begeben, der Quarantaine von Malta den Vorzug zu geben. Für die Qin von Syra entspringt daraus natürlich mancher U S

Man wundert sich, warum die Französischen Dampfbdte, die von Marseille, wo doch die Cholera ganz aufgehört hat, mit einem Gesundheits - Attest versehen, in. Syra anlangen - hier noch immer Quarantaine halten müssen.

Die Allgemeine Zeitung schreibt aus Triest vom 3. Dezember: „Die neuesten Briefe aus Athen und Patras klären Mehreres auf, was uns in den Griechischen Nachrichten dunkel geblieben war. Der fast allgemeine Entschluß der Bay- ern, den Griechischen Dienst zu verlassen, wird vorzüglich aus der Zügellosigkeit der Oppositions - Presse abgeleitet, welche kei- nen Tag vorbeigehen läßt, ohne jene großentheils sehr würdigen Männer zu beleidigen und zu s{hmähen. Die Gerichte sehen der- gleichen Artikel nicht als strafwürdig an, und die Anklagen ma- chen den Skandal nur größer, so daß jene Männer es eben so dem Dienste des Königs wie ihrer Ehre schuldig zu seyn glauben, sich aus einem Lande zurückzuziehen, wo man ihnen in dieser Art begegnet. Nächst den Finanzen scheint die größte Verlegenheit

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der Regierung mit der Armee zu seyn. Die regulairen Militairs

gehen nun größtentheils ab, ohne daß das Gesct über die Heeres: i

CrgRaDina vollendet wäre. Es unterliegt im Staatsrathe sehr lebhaften Erdrterungen. Dann kommen erst die Schwierigkeiten - der Ausführung. Die Gegenwirkungen des Herrn Lyons haben noch nicht aufgehört, eben so wenig wie die andern Hemm- nisse, welche der Chef des Ministeriums findet, und seine Klagen, über jene Schwierigkeiten, Geschäfcébürde und Ermattung sind so laut und wie es scheint, so aufrichtig, daß wir besorgen, auch seine Kraft und sein guter Wille werden in nicht langer Zeit gebrochen werden. Auch Herr Professor Brandis sehnt fich nach Deutschland zurück und erklärt, daß das Klima seiner Gesund- heit nicht zuträglih sey. Die innere Ruhe wird noch zuweilen durch Räuberbanden gestdrt, die leidige Folge der Nachlässigkeit auf Jtschkale, durch welche geschah, daß im Laufe oieses Som- mers 15 der dort ihr Urtheil erwartenden schlimmsten Räuber ent- kamen und ibr altes Handwerk wieder anfingen. Sie haben ihre Freunde, Hehler, Helfer und Mitschuldigen bis in die Sibe der Hauptstädte hinein, als alte Werkzeuge in den Händen politi- cher Unruhestifter. . Viel Aufsehen erregt das Verfahren gegen die vielverbreitete und einflußreiche Familie der Delijani, von welcher der Capitain Canellos beschuldigt worden is, daß er einen Aufruhr Aen den König im Peloponnes angesponnen habe: ja auch dex Staatsrath dieses Namens wurde, wie man sagt, in die Untersuchung gFézogen: Daß eine so angesehene, wohlhabende und einflußreiche Familie, welche in früherer Zeit gegen die Feinde der neuen Monarchie mit der nationalen Partei in den Waffen gestanden, jeßt, wo es offenbar für diese alten Gegner und zum Verderben des Lendes gereichen würde, sh vershwdre ,- will - Wenigen recht glaublih scheinen, und man vermuthet hier dé: heime Ränke derjenigen, denen die Delijani's im Wege stehen; Das Verhältniß des Herrn v. Rudhart zu Sr. Majestät dem König Otto scheint sich hergestellt zu haben, und beide Majestäten geben ihm jeßt wiederholte Beweise ihres Ver- trauens und ihrer Zufriedenheit, Die Zeitungen enthalten nichts Erhebliches, außer threm Parteigerede. Viel Geschrei und we- nig Wolle.“ ;

Aegypten.

Alexandrien, 9. Nov. Die Regierung ist eifrigst damit beschäftigt, Mannschaften und Geld zur Fortseßung des Krieges in Hedschas und zur Behauptung ihrer Waffenehre in Abys- finien aufzutreiben. Jn lekterem Lande sind Feindseligkeiten ausgebrochen, die hier große Besorgnisse erregen, da sich unter der dortigen Bevölkerung schon lange bedenkliche Zeichen von Unmuth kundgegeben haben. Bis jest ist die Regierung bei der Ausführung ihrer Befehle auf bedeutende Schwierigkeiten gestoßen: Geld findet sie nirgends, und Soldaten hat sie auch erst sehr wenig aufbringen können. Wahrscheinlich wird man U den Tageldhnern und zu der Dienerschaft in den Städten seine Siu nehmen, da es unmöglih scheint, dem Feldbau mehr als höchstens noch zweitausend Arbelter zu entzic- hen. Mehmed Ali hat seinem Sohne Ibrahim Pascha den Befehl zugehen lassen, unverzüglih zwei . Regimenter in Syrien auszuheben, die an der neuen Expedition: gegen die Araber von Hedschas Theil nehmen sollen. Män zweifelt je- doch, ob diese Expedition::besseren Erfolg haben wird, als alle die früheren, die seit funfzehn Jahren unternommen worden und stets gescheitert sind.*® Dàs Journal de Smyrne ist überhaupt der Meinung "däß es. der Aegyptischen Regierung sehr wer fallen werde, sich vön der Niederlage, die sie fürz- lih in Hedschas erlitten, wieder zu erholen. An Getraide und anderen Lebensmitteln ist in Aegypten noch immer großer Man-

gel; daraus entspringen zahlreiche Krankheiten, und. die:Sterb-

lichfeit nimmt fortwährend zu. Für den bevorstehende Win-

„ter fürchtet man eine völlige Hungersnoth.

So eben is der Vice-Konsul von Toscana, Herx: Attôtelli, auf Verlangen der Aegyptlschen Regierung durch ein Decrét des General-Konsuls seines Postens eniseßt worden , weil der- selbe mit dem hiesigen Polizei - Chef einen hestigen Streit ge- gane hat, indem er einen seiner Landsleute gegen die Polizei-

genten in Schuß nehmen wollte.

Vor einiger Zeit wurde ein Französischer Gerber , der sein

„Gewerbe in Kahira heimlich betrieb, von der Polizei entdeckt

Und gefangen geseßt, ohne daß man, "wie die Vet@äge es er: fordern, dem Konjul Frankreichs vorher davon Anzeige: machte. Die Waaren des Gerbers, auf 5 6000 Piasket ge\chäßt, wur- den konfiszirt. Auf die dringenden Vorstellungen des Konsuls wurde der Mann zwar bald wieder freigelassen, fär die fonfis- zirten Waaren aber hat derselbe bis jeut noch keine Genug- thuung erhalten, und man glaubt daher, daß der neue Fran- zösische General - Konsul nochmalige Vorstellungen deshalb ma: chen werde. G

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Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Mineralogisch- geognostische Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspishen Meere von Gu- stav Rose. Erster Band. Reise nah dem Ural und O ie Kupfern , Karten und Holzschnitten, . Ber- in T.

Bckanntlich hatte Herr Gustav Rose, Professor der Universität

und Mirnglied der Königl. Afademie - der Wisscns[chafteu zu Berlin, nebst dem Akademiker, Herrn Prof. Edrenberg, an der wissenschost- lichen Reise Theil, wcle im Jahre 1829 aaf Veranlassung Sr. Ma- jestät des Kaisers von Rußland und unter Anführung des Freiherrn Alexander von Humboldt unternommen wurde. Der vLetterxe hat einen Theil der für die Wissenschafien gewonnene Resultate be: reits in deu Fragmens Asiatiques befanut gemacht, welchem si nun hier das so eben erschiencue Werk seines Begleiters anschließt. Es enthält außer dem fortgcheuden Faden der Reise in Form des Ta- aebuchs bauptsächlich alles, was in die spejielle Wissenschaft des Ver- fas}ers- einschlägt, nämlich die mincralogische und geognoßfische Aus- beute. Eine Reibe einzelner Aufsäge, iuerst in Poggendorffs Anna- len niedergelegt, erscheint bicr ausgcführter und nebst viciem Neuen verarbeitet, das Ganze aber i um so reicher ausgefallen, als Herr von M: wie der Vcrfasser danfbax befeunt, den freiesten Ge

eröffuet demuach auh scin Werf mit den Worten des legte - ren, welche er der Einleitung eines noch ungedruckte asiros nomishen und magnctischen Tagebuchs cntlebnen durfie. Da die Absicht des Russischen Gouvernements und die Aufgabe der Reise: hieraus besonders flar bervorleuchtct; fönneu wir nit umbin, a dersclben bier wentaïens den Anfang und decn Schluß ais ühren!

rauch seiner Manuskripte dabei gestattete. Herr Nose

„J glaube“, schreibt Herr von Humboidt, „die Dankbarkeit, die

ich dem erbabenen Monarcven schuldig bin, auf desen Befebi 1h die Reise in das Asiatische Rußland unternommen uud audgefübrt babe, nicht auf cine würdiaere Weise an den Tag legen zu fönnen, als indem ih einfa erzäble, was dicsc Reise veran}tfte und wie edel © und fre'sinuig die Mittel zur Errcichung wissenfchäftlicher Zwecks dargeboten wurden. Jm Sommer des Jahres 1827, àts ich eben cis? nach einem langen Aufenthalte in Framreich in ci Vaterland ¡lis

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