nah wie vor in Kreditbilleten aus- übrigen Fällen können die Zollkautionen E 1 : JSanuár 1877 an nur in Gold ausgelöft werden. 8) Die Annahme von zinstragenden Papieren und Aktien als Kaution zur Sicherstellung der Zollabgabe wird auf den früheren Grundlagen, aber nach einer neuen, unter Leitung des Finanz- Ministers, festzustellenden Normirung des Werthes derselben zuge- Tassen. 9) Der Pa E bestimmt nah Uebereinkunft mit dem Reiché-Kontroleur die nothwendigen Veränderungen in der Zoll- Rechnungsführung auf Grund der Einführung der ZolUlzahlungen in Goldoaluta, — und 10) die Entscheidung bei Ausführung dieser Bestimmungen etwa entstehender Mißverständnisse wird dem Finanz- Minister überlafsen.
Verkehrs-Anstalten.
Bern, 22. November. (Wes. Ztg.) Ueber die Befscchlüsse der vom Bundesrathe behufs Rekonstruktion des Gotthard- bahnunternehmens eingeseßten Experten-Kommis]sion, welche seit Montag in Bern versammelt war und ihre Berathungen soeben beendigt hat, wird von offizieller Seite Folgendes mitge- theilt: „Die Herstellung einer durchaus einspurigen Berglinie wurde verworfen und es sollen vielmehr alle Theile der Bahn, deren spätere Verbreiterung mit allzugroßen Kosten verbunden wäre, \ofort mit zweispurigem Unterbau angelegt, jedoch einstweilen nur mit einem Geleise versehen werden. Tgenss beschloß man von der Anwendung aller Spezialsysteme zu abstrahiren. Wird nun das ganze Gott-
Berlín, 28. November 1876.
Der Verwaltungsaus\chuß der unter dem Allerhöchsten Protektorate Sr. Majestät des Kaisers und Königs stehenden „Kaiser Wilhelm-Stiftung für deutsche Invaliden“ trat gestern Abend unter dem Vorsiße des stellvertretenden Protektors Sr. Kaiserlihen und Königlichen Hoheit des Kron- prinzen zu einer öffentlichen Sitzung zusammen, um den Bericht Über die Wirksamkeit der Stiftung im Jahre 1875 entgegen zu nehmen.
Dem vom Vorsißenden des Verwaltungsauss\cufses , General der Infanterie z. D. v. Eßel mit erläuternden Anmerkungen vorgelegten Jahresbericht ift Nachfolgendes zu entnehmen. Die Wirksamkeit der Kaiser Wilhelm-Stiftung hat auch während des Jahres 1875 ihren ungestörten Fortgang genommen. Der Umfang der Unterstütungcn ist fast um 1/5 geringer gewesen, denn 1874 betrug derselbe 331,196,c1 M, 1875 dagegen nur 261,511,412 A. Dies hat hauptsächlich seinen Grund darin, daß durch den zur Aller- höchsten Disposition Sr. Majestät des Kaisers und Me stehenden Fonds von 900,000 M. bedeutende Unterstüßungen an Ag he Hinter- bliebene gewährt worden sind, welche früher der Kaiser Wilhelm-Stif- tung anheimfielen. Wenn der Verein dankbaren Herzens auf seine vor- jährige Thätigkeit bliden kann, fo muß er doch iden, daß die an die Zweigvereine gerichtete Bitte, die Mittel durch Sammlungen zu vermehren, keinen Erfolg gehabt hat; es ergeht da- her an alle Patrioten die Bitte, den Interessen der Stiftung ihre Theilnahme fernerhin nicht versagen zu wollen. Die Beihülfe zu den Badekuren ist auf das nothwendigste Maß beschränkt; dieselben betrugen 1874 47,693,855 4, dagegen 1875 nur 30,095,97 ffÆ# Der Verwaltungsausshuß unterstüßt ferner Invaliden durh Gewährung von Kautionen; dieselben erreichen zur Zeit die Höhe von 23,700 M und sind größtentheils für solche invalide Militärs bestellt, welche im Post- oder Eisenbahndienste Anstellung gefunden haben. Bis zu Ende 1875 waren Verluste aus dieser Art von Wohlthätigkeit nicht zu beklagen. Was die einzelnen Staaten betrifft, so bestanden in Preußen einshließlich von 6 Provinzial- und 4 Bezirk3vereinen : 339 Zweigvereine, über deren Wirksamkeit der Jahresbericht ausführ- lihes statistisches Material bietet. In Bayern ist die Gliederung des Landesverhandes unverändert geblieben; 1185 Unterstütte erhiel- ten 53,071 4 Der Landesverein von Württemberg beklagt den Rük- gang der Mittel; 1000 Geschäftsfälle wurden erledigt, die Einnahmen etrugen gegen 30000 A Vom Landesverein des König- reis Sachsen ist eine Nachneisung seiner Thätigkeit niht eingegangen Die Thâtigkeit des badishen Landes- vêreins ist eine ebenso ausdedehnte als ersprießliche gewesen; an Unterstüßungen wurden 68,711,589 M verausgabt. Die Unter- stüßzungen des hessishen Landesvereins betragen 13,062,13 Æ Im So erd itl Mecklenburg-Schwerin hat die Zahl der Vereine und ihrer Mitglieder abgenommen, doch ist die Vermögenslage eine sehr günstige. Die Berichte der Landesvereine im Großherzogthum Sachsen, den Herzogthümern Braunschweig, Sachsen - Coburg- Gotha, Sachsen - Altenburg, Anhalt; der Fürstenthümer Reuß ältere und jüngere Linie, Waldeck und Lippe, fowie der freien Reichs- und Hansestädte Bremen, Hamburg und Lübeck enthalten nichts, was besonders anzuführen wäre. Von den übrigen hier nicht genannten Vereinen is ein Bericht nicht eingegangen. Der Rechnungsabschluß ergiebt eine Cinnahme von 4,156,641,45 #, eine Ausgabe von 317,780,622 46, mithin einen Bestand ult. De- zember 1875 von 3,838,860,83 4G Die Einnahmen bestehen aus dem Bestande von 1874: 3,924,136,42 4, aus einmaligen und laufenden Bei- trägen: 39,743,64 Æ, aus Zinsen undsonstigen Einnahmen: 187,286,39 M, aus zurückgezahlten Kautionen: 5475 #Æ Unter den Ausgaben be- finden si I. Unterstüßungen: 1) vom Feldwebel abwärts (1973 Pers.) 107,815,422 Æ, 2) an Wittwen und Angehörige derselben (1673 Pers.) 115/242 Æ, 3) an Offiziere und Beamte (91 Pers.) 17,860 , 4) an Wittwen und Angehörige derselben (143 Pers.) 20,594 4, in Summa an 3880 Personen 261,511,422 #4; Il. Vorschüsse zu Bade- kuren 2600 4; III. Subventionen an Vereine 33,236,8 A; IV. Kautionsbestellungen 13,197,410 A; V. Verwaltungsunkosten 13,303,02 M — Die Rechnungsbücher des Vereins liegen im Bureau des Vereins vierzehn Tage zur Ansicht aus; erfolgen bis dahin keine Einwendungen, so gilt die Decharge als ertheilt.
worden sind, werden gelöst. In allen
Der Christuskopf von Gabriel Mar.
Im Saal des „Vereins der Kunstfreunde“ (in der ersten Etage des sog. Industrie apâudes in der Kommandantenstraße) ift gegen- wärtig für kurze Zett jenes Gemälde von Gabriel Mar zur Aus- stellung gelangt, das bereits in London und Wien das größte Auf- sehen erregt hat und auc hier eines lebhaften Interesses gewiß sein darf, — der Kopf Christi auf dem Shweißtuch der heili- gen Veronika. Von einem unserer bedeutendsten Meister her- rührend, sucht das Bild, wie uns durch auswärtige Berichte längst bekannt war, nicht allein durch fünstlerische Vollendung, sondern überdies dur einen ihm von dem Maler verliehenen besonderen mystischen Reiz zu Jet, der darin besteht, daß der Beschauer das Auge des Christusfopfes bald ges{lossen, bald wieder eöffnet und auf ih ge- richtet sieht. Vornehmlich diese i außerhalb der rein ästheti- sen Wirkung liegende Eigenschaft hat dem hier dargebotenen Kunst- werk seinen weitverbreiteten Ruf verschafft und kann bei einer Be- sprechung desselben füglih niht außer Betracht gelassen werden. Den ee quadratishen Raum der Tafel nimmt ein glei gareses Stü eines gelblich grauen, an den vier Ecken mit eisernen
tiften befestigten und straf ausgespannten alten Leinengewebes ein, das in seiner Textur, in den brüchigen Stellen und in dem aus- gefaserten, hier und da eingerissenen Rande so frappant täuschend wiedergegeben ist, daß der m ein erweckt wird, als ob es in der That auf den nu dicht am Rahmen sichtbaren tiefbraunen Unter- grund aufgenagelt wäre. Jnmitten dieses Tuches aber, an dem einige scheinbar zufällige Blutspuren und dunlklere Flecke sowie ein {maler lihter Streif mit deutlicher Absicht derart vertheilt sind, daß hier die Höhe der Schultern und die Lage des Schlüfsselbeins, dort der leise Hauch eines Heiligenscheins glei#sam ergänzt wer- den, hebt sich der weich und doch vollkommen plastisch modellirte, blasse, tief und warm ie Kopf des Ge- marterten ab. Das DOval des m Geiichts wird von dem beiderseits niederfließenden, mit der Dortenkrone durch-
| zunächst reihten
hardbahnneß nach dem im internationalen Vertrage vorge- ehenen Projekte ausgeführt werden, fo ist das vom OQber- ngenieur Hellwag berechnete Defizit von 102 illionen ranks auf 71,829,000 Franks reduzirt und mit Weg- assung der Linien Zug - Arth und Luzern - Immensee auf 59,454,000 Fr. Was die auf der Südseite des Gotthard liegenden Linien Belinzona-Lugano und Cadauaffo-Pino betrifft, beschloß man, da die Entscheidung hierüber zunächst Jtalien zusteht, noch nichts Definitives. Der zu gewärtigende Jahresverkehr wurde auf 206,000 Personen und 400,000 Tonnen Güter und der jährlibe Ertrag auf 52,000 Fr. pr. Kilometer, was für die 268 Kilometer Gefammtlänge im Ganzen eine Totaleinnahme von 13,336,000 Fr. ausmacht, ver- an[GQM während die Betriebskosten, inbegriffen den Reservefonds, auf 26,000 Fr. pr. Kilometer, also auf 50% der Einnahme, fest- geseßt wurden. Der jährliche Reinertrag würde sih somit im Ganzen auf 6,968,000 Fr. oder rund auf 7 Millionen Franken belaufen. Bei diesen 7 Millionen Reinertrag würden mit 5%/ 140,000,000 Fr. zu verzinsen fein, in E20 en von dem ganzen Baukapital im Betrage von 259,000,000 Fr. durch Subvention 119,000,000 Fr. gedeckt werden müßten. Da nun davon {hon 85,000,000 Fr. (45,000,000 Fr. von Italien, 20,000,000 Fr. von Deutschland und ebensoviel von der Schweiz) votirt sind, würden noch 34,000,000 zu bewilligen sein und bei einer Verzinsung mit 6/9 54,000,000 Fr. Was die Maximalsteigerung der Bergbahn betrifft, so wurde diese von der Kommission auf den höchsten Stellen auf 25%/o, auf den mittleren auf 26% und auf die unteren auf 27"/9 festgeseßt. Für die Monte-Cenevelinie wurde 20—21%%% angenommen, für die Thal-
flocbtenen, dichten dunklen Haar und dem braunen, in zwei Spißen endigenden Lollbart umrahmt. Das Licht fällt voll und klar auf die hohe Stirn und den {malen Nasenrücken, etwas gedämpfter auf die tiefer liegenden Wangen; die Lippen aber sind durch den Bart, die Augenhöhlen durch die Wölbung des Stirnbeins beschattet und die Oberlider gesenkt, so daß die Augen wie im Schlummer geschlossen scheinen. Sobald der Beschauer jedoch weiter zurüdcktritt, löst si aus der Schattenmasse der leßteren Partie je ein etwas dunklerer Kreis heraus, der nun als die Jris des geöffneten Auges wirkt, während der bis- herige Rand des oberen sih in den des unteren Lides verwandelt und die beabsichtigte Täuschung vollendet. Es verändert sich damit zu- gleich der ganze Ausdruck des Kopfes, der uns nunmehr, nachdem er eben noch die mild verklärte Ruhe des Todes athmete, mit leise ver- \cleierter, ill ergebener Wehmuth unverwandt ins Auge s{aut. Je nachdem der Beschauer den Vlitck ein wenig senkt oder erhebt, wieder- holt D ihm nun der erstere oder der leßtere Eindruck; sobald er ihn aber fest du du Thräne richtet, die über die linke Wange nie- derrollt, genügt die [leiseste unwillkürlihe Zuckung, um das Spiel des sich \{ließenden und sih wieder öffnenden Auges hervorzurufen.
Der mit bewundernswerther Sicherheit erreihté Doppeleffekt der Darstellung ist zugleih die wunde Stelle derselben. Der Maler greift, indem er zwei si eee und durchaus unvereinbare Momente des wirklich bewegten Lebens und deren realen Wechsel in demselben Bilde zu fixiren trebt, weit über die natürlichen Grenzen seiner Kunst hinaus und macht aus ihr vielmehr eine Künstelei, deren unmittelbare Wirkung auf jeden ästhetisch Empfindenden diejenige einer quälenden Beunruhigung ist. Hätte Gabriel Marx die beiden Köpfe, die er hier in einem vereinigt, als zwei in sih abges{chlossene Bilder uns vorgeführt, so würde er ohne Frage durch jedes der- selben die“ unbedingteste Anerkennung erworben und mit dem einen wie mit dem anderen eine gleich tiefe und wahre, echt künstlerishe Befriedigung erzielt haben, für die das Staunen über ein noch nicht gesechenes Wunderwerk doch nur einen sehr zweifelhaften Ersaß zu bieten vermag. Das aber kann dem Autor dieses seltsamen Bildes nicht bestritten werden, daß er in der originellen und seelenvollen Auffassung des Christusideals, in der Zeichnung des edlen und von exgreifender Empfindung erfüllten Kopfes, in der feinen und wahrhaft vornehmen Tonstimmung und in der staunenswerthen technishen Behandlung der ganzen Arbeit von neuem eine ebenso seltene Meisterschaft beweitt, wie er in der dem doppelten Charakter des Kopfes in gleichem Maße angepaßten Durchbildung sämmtlicher Partien desselben die vollste Beherrshung der zartesten Nüancen des psychologishen Ausdrucks bekundet.
Theater.
Die für das neue Ausstattungsfück des- Viktoria- theaters „Die \chöne Meluüsine* bestimmten großartigen neuen Dekorationen find zum großen Theil bereits von Sobuta hier eingetroffen. Sie sind aus den bekannten Ateliers der Hosmaler Gebrüder Brückner und des Hofmalers Lüttkemeyer in Coburg her- vorgegangen und zeihnen sich durch große Schönheit in der Zeihnung und Farbenprat der Malerei aus. Die Motive sind den berühmten Schwindtshen Wandgemälden entnommen.
— Se. Königliche Hoheit der Prinz Alerxauder wohnte am Montag im Friedrich-Wilhelmstädtishen Theater der Aufführung der Operette „Fatinitza“ bei und verweilte bis zum Schlusse der Vorstellung. — Von morgen an wird Frl. v. Meers- berg in der Partie des Wladimir-Fatiniza wiederum mit Frl. Sophie Koenig alterniren, während Leßtere vo1 Donnerstag an als „Fürstin Lydia“ eintritt. Wt
— Im Stadt-Theater gingen zum Benefiz des Hrn. Pan- der am leßten Sonnabend zum ersten Male „Die A Merten, Schwank in g Akten, rach dem Französischen „Les médicins“ von Brisebarre Und Nus, von dem Benefiziaten selbst bearbeitet, in Scene. Dem Stücke liegt eine für die Zwecke und Mittel der Posse recht wirksame Idee zu Grunde, die zu einer Reihe von drastisch komischen Situationen führt; nur wäre zu wünschen, daß der nicht gerade sehr ausgiebige Stoff in etwas knapperer on erschiene, denn noch günstiger würde der Erfolg sein, wenn der lustige Schwank sich statt in 3 in 2 Akten rascher abspielte. Von einer eingehenderen Charakteristik ist freilich nicht die Rede, auch mangelt es nicht an allerhand Uebertreibungen; das sind aber Eigenthümlihhkeiten, die nun einmal die Posse als für sich berehtigte in An- \spruch nimmt. Eine Wirkung erzielt g leihte dramatische Waare denn auch immer nur durch eine gelungene Darstellung und diese wird der Novität auf der Bühne des Stadttheaters zu Theil. Hr. Pander, der das französische Vaudeville geschickt übertragen hat, gestaltete die Hauptfigur, den „Rentier und Hauswirth Dutaffetas“ in seiner gen Todesangst mit durchs{lagendem Humor. Ihm
1 fich Hr. Fliegener als „Apotheker Rascol“, dem Er- finder der verhängnißvollen Absalon-Tinktur, und Hr. Häser an als „Dr. Godefroy*, einem Theaterarzt, dem bei seiner ärztlichen Praxis fortwährend Opernmelodien durch den Kopf summen. Auch alle übrigen Mitwirkenden, deren Zahl für den kleinen Inhalt des Stückes sicher zu groß ist, waren an ihrem Plaße. Von den Damen seien nur noch Fr. Walter und Frl. Kelly lobend erwähnt.
Eingegangene literarishe Neuigkeiten.
Jahrbuch für die amtliche Statistik des preußischen Staats. Herausgegeben ‘vom Königlichen Statistischen Bureau. 4. Jahrg. (2. Hälfte.) Berlin, 1876. Verlag des Königl. Statist. Bureaus (Dr. Engel). gr: 8. (440 S.)
Die nt h ormundscchaft8ordnung vom 5. Juli 1875 unter Berücksichtigung der Regierung8motive und der einfch{la- genden geseßlichen Bestimmungen zum Gebrau namentlich für Vor- münder eingehend erläutert von E. Otte, Stadtrath und Bei- S Ey zu Merseburg. Berlin, Carl Heymanns Verlag. 1876.
Provinzialordnunçg für die Provinzen Preußen, Bran- denburg, Pommern, Schlesien und Sa Ten e Sun nebst angehängten kurzen Erläuterungen nach den Motiven 2c. von E. Otte, Stadtrath. Berlin, rl Heymanns Verlag. 1876.
bahnen ca. 10—12 /». Für kurze Bogen wurde als kleinster Radius 280 Meter als zulässig erkannt, wenn dadur wesentliche Ersparnisse erzielt werden; in der Regel follen aber als Minimum 300 Meter angenommen sein. _Sollten sich die Mittel zu der von der bundes- räthlihen Kommission beshlofsenen Anlage nicht finden, so müssen weitere Reduktionen der internationalen Konferenz überlassen bleiben.“
— Ende August cr. ist die deutsche Brigg „Jh dien“, Kapitän G. Free, östlich von Jussar s zwischen Ekenas und Helsingfors ge- strandet. Als Ursahe der Strandung is, wie die Regierung zu Swleswig bekannt mat, ohne Zweifel eine dem Kapitän unbekannt ewesene örtliche Ablenkung des Kompasses anzunehmen. Auf der un Besitz des Konsulats zu Helsingfors befindlichen \{hwedischen See- karte ist auf der betreffenden Stelle ausdrüdcklich vermerkt: „Kom- passen förvir as“. Auf der englishen Seekarte (Nr. 52 Gulf of Fin- land, James Jin»roy & Son London 1875), deren sich Kapitän Free bediente, und auf welcher Jufsarö in Yassari verwandelt ist, fehlt ein solher Vermerk, dagegen befindet sich in einer Ecke eine auf diese Variätion bezüglihe Notiz (, At Yassari Is'and the :ttraction is s0 great, as fréquently to turn tke compass quite round“ etc.)
Plymouth, 27. Novemker. (W. T. B.) Der fällige Dampfer „Teuton“ ist aus der Capstadt hier angekommen.
E S Te Me Set, r Tri ea Dampfer „ZÎtaly“ von der ational-Dam iffs8-C i (C. Messingsche Linie) ist hier Crt | D RRANIE
Die Bedeutung der Statistik für die Ethik Heuermann, Gymnasiallehrer. Osnabrück, J. G. Kialine, L abr Aae de s Eve ars als Au f- unserer Zeit. Von M. A. von Bethmann- : d: R T2 R E ELE S.) aa tit e grundsäße der Entscheidungen des Reichs- Ober-Handelsgerihts Nach dem System der Gelekbüther n P Een wn E C. Calm, fortgeführt von or\ch, Rechtsanwalt am Reichs-Ober-Handelsgericht. Hemmann Mng, 1876. s S.) P Zu A ur Orientirung über die Reihs-Eisenb - 59 S3 Carl Walcker. Berlin, 1876. Carl E Fahrbücher für die deutsche Armee d i erautwortiiy DeiGeE g S. vo t Marles, Major Bd. N r. 62. ovember . : Heft 2. erlin, 1876. F. i ¡ Co. Sz L eES age m. D S E er Kompagnie-Dienst im deutschen Heere vo - telmann, Königl. preuß. Oberst-Lieutenant z. F Vierte, Dis neu bearbeitete Auflage des Griesheimschen Kompagniedienstes. G E O Berlin, 1877. Verlag von Friedberg u. Mode. Le fasil à culasse-platine (Système Noselli). Arme pertetiva se chargeant par la eulasee. Votice aralytique ¿t descrip- tiva de cto arme (avec planches) par Edmund de Lobel E, dans l’armée belge, Bruxelles, Librairie de la Cour. 1876, VP i Preußische Jahrbücher. Herausgegeben von H. Mee O V Men renpfoomig, G erlin, 1876 Druck ) rlag von G. Reimer. ; D i U (620) E Heft. November 1876. istorishes Taschenbuch. Begründet von Fr. v. Raumer Herausgeg. von W. H. Riehl. Fünfte Folge. 6. Jahrg. ipzig. F. 4 Brothaus. 1876, fl: s. e Ses S.) M S: ünfzig Feldpostbriefe eines Frankfurt : Jahren 1870 und 1871 von Richard Paul Wü des. E Halle a./S. Lippertshe Buchhandlung (Mar Niemeyer). 1876. (91 S.) vertuc Ae E S RLN ee alten Mark S . Von ar Scherbel. in, / Alfred 2 Ea (99.8, erlin, 1877. Verlag von __ Aus meiner rheinischen Studienmappe. , Ad p E Ao ERL Si Be aus der G A I o ohut. üsseldorf, i 18. fs Er S) erlag von Breidenbach & Baumann. ei ri es Bergischen Geschichtsvereins N Morde, Herausgegeben von Prof. Dr. Wilh. Gas ua rchivrath Dr. Wold. Harläß. 11. Bd. (der neuen Folge 1. Bd.) Bonn, 1876. In Kommission bei A. Marcus. (245 És Gin kleinstaatlicher Minister des achtzehnten Jahr- hunderts. Leben und Wirken Friedrich Augusts Freiherrn von Hardenberg. Herausgegeben von einem Mitgliede der Familie. Leipzig. Verlag von Duncker u. Humblot. 1877. (276 S.) _Waldeckisch{cher Landes-Kalender, nach der allgemeinen L Son ing P0A Jahr 1877. Mengeringhausen, U U erla er ‘ eige - i 5 - a g gelshen Hof- und Regierungs-Buch Le droit international et la Question d'Orient. Par G. Rolin-Jaequemyns, Docteur en dro't et en sciences polit et administrat, etc. Extrait de la Revue de droit international eft de législation comparée, 1876. Gand, au borcau de la Revue de droit international. 1876. Librairie F, Clemm. Gand, (116 pp.) Neudrucke deutscher Literaturwerke des XŸI. u. XYŸII. Jahrhunderts. Halle a. S. A : Bucbhandlung (Marx Nie- meyer). 1876, fl. 8. Nr. 1: Buch von der deutschen Poe- tereîi von Martin R Abdruck der ersten Auegabe (1624), 60 S.) 60 5. — Nr. 2: Aller Praktik Großmutter von ohann Fischart. Abdruck der ersten Bearbeitung (1572). (32S.) 60 S. — Nr. 3: Horribilisecribrifax, Scer;spiel von Andreas Gryphius. Abdruck der ersten Ausgabe. (91 S.) 60 9. O em ae e S der O ee Bon Pr. Cle- r aus, Professor. in, i Singer 1B ‘(ob & erlin erlag von Julius Für die oberste
Lessings Hamburgische Dramaturgie. Klasse Laberoe Lehranstalten und den weiteren: Kreik der Gebildeten Friedr. Schröter und Dr. Rich. Thiele.
rage. erlag.
erläutert von Dr.
oLS u Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses. 1877. Friedrich Rückerts Leben und Dichten. Vortrag zum Besten des Vaterländischen Frauen-Vereins, blk zu Mü äk en im Elsaß im Januar 1876 und nunmehr veröffentliht zum Beslen der Me ctanien im Elsaß von Dr. Wingerath, Gewerbe- \{chul-Oberlehrer zu Mülhausen im Elsaß. Cöln, 1876. Verlag der M. Du Mont-Schaubergschen Buchhandlung. «Intermezzo“. Neue Erzählungen von Carl Mar- quard Sauer. Breslau. Verlag von S. Schottländer. 1877. William Shakespeare. Von Karl Elze. d Ver- lag der Buchhandlung des Waisenhauses. 1876. (651 S. Brehms Thierleben. Mit Abbildungen nach der Natur von R. Krets{hmer, G. Mügel und E. Schmidt. Leipzig. 1877. Verlag des Bibliographischen Instituts. 1. Bd. 1. Hft. (112 S.) Bibliotheca Polono-Slavica, Catalogae d'une préeieuse collection de livres anciens et modernes concernant l'histoire et la litterature de la Pologns et de la Russie en vente avx prix marqués cher Joseph Jolo‘wicz à Posen, Posen. 1877. (112 Pra u Y a A Miete fes E oseph osen. Jnhalt: Ausländische Literatur. 4 1877. tL. 8. (40 S.) | Eme
Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Drei Beilagen.
Berlin:
(72 S.)
(eins{hließlich Börsen-Beilage).
Gericht Theil verfahren auszu
gewiesen Landgerihten, wie den nicht zu umgehen seien, Kommission auf die Vorschri
nich anwaltschast befaßte, dürfen. Man hielt damit, beider : Éennenden Straffkammern mit fünf Interesse eines unbef ewahrt, während sih die Bedenken des Bundesrat Hauptsache dabei erledigten. Der Abg. Reichensperger (Olpe) hatte den ursprünglichen S Lag wieder aufgenom- Der Bundesraths-Bevollmächtigte, Königlih württem- O O ter v. Mittnacht, erklärte hierüber na
men.
Sie hören die Relation, i erstatters, gegründet auf Akten n
oder wo eine Rie nicht statthatte, auf Aften der Staatsanwalt- | zu
ichter in den Raths- und Anklagekammern wissen, daß,
ganz abgesehen von den Vorerhebungen der Staatsanwaltschaft, auch eine
urchaus nihteine ershöpfende Untersuhung
Bestimmung des Gesetzes
haft. Die
gerichtliche Voruntersuchung d des Straffalles ist, sie wissen, daß nach der : eine Voruntersuchung eben- uiht weiter ausgedehnt werden soll, als erforderlich ist, um darüber entscheiden zu können, ob das Hauptver- fahren zu eröffnen oder der Beschuldigte \ folgung zu sehen sei.
no sie einen Spruly e : reichend verdächtig sei, eine strafbare Und nun folgt die mündliche Hauptverhandlung, e einer Relation eines Vortrages, einer Erzählung, die Handlung selbst, es ersonen von Fleish und Blut auf. Wer, oruntersuhungen, Verhandlungen und Entscheidungen in den Anklagekammern und Hauptverhandlungen ge- wenn auch vielleicht das Endergebniß dasselbe bleibt, doch so außerordentlich oft einzelne Vorstellungen, Dinge aus den Akten einer Vorunter- e , aus den Verhandlungen einer Raths- und Anklagekammer ih gebildet hat, in der Hauptverhandlung ih als irrig und trüge-
treten an der Stelle von Namen der längexe Erfahrungen mit
macht hat, wüßte niht, wie,
rish erweisen angesichts des Es ift eben der ganze große Unter
Nichtamlkliches.
Deutsches Neich.
_ Berlin, 28. November. Den lebten E der gestrigen Sißungdes Deutschen Rei
Über einen von dem Abg. Reiche Strafprozeßordn
dem. Antragsteller:
Meine Herren! Ich halte die von dem Herrn Vorredner vorge- tragenen materiellen Befürchtungen meinerseits organisatorishe Gegengr
ondern erst in zweite Linie.
wird denn den Richtern in den -Raths-
Es haben die
die man über Personen un
feit und Unmittelbarkeit und - Mündlichkeit ,
zum Deutschen Reichs-An
M 281.
stags nahm die Verhandlung ;
nsperger (Olpe) zu §. 17 der un waE due ung gestellten Antrag ein. Die Kommis sion
E ursprünglich beschlossen, daß die Richter, welche an dem eschlusse über Verweisung einer Strafsache an das erkennende enommen, von der Mitwirkung im Haupi- ließen seien. Nachdem indéß, wie der Re- N Abg. Dr. von Schwarze darlegte, die Vertreter des Bun- esraths in der legten Verhandlung mit der Kommission noh- mals nachdrücklih auf die Aga Ee Schwierigkeiten hin- atten, welche eine solche Bestimmung bei kleineren sie in einzelnen shwach bevölkerten Gegen- herbeiführen würde, #st beschränkt, daß niht mehr als zwei der am Vorbeschluß betheiligten Richter, und insbesondere iht der mit der Berichterstattung über den Antrag der Staats- bei der Hauptverhandlung mitwirken usammenseßung der er- ihtern, das wesentliche angenen Rechtsspruches für O der
für zu weitgehend und stelle ünde nicht in den Vordergrund, cFcch habe die Besorgniß, daß ein
ichter, der an der Entscheidung über die Eröffnung des Haupt- verfahrens Theil genommen hat, deshalb erforì rihterliher Unbefangenheit nicht mehr biete für die richterlicher Funktionen in der Hauptver nicht hinreichend begründete und für ‘eine ieben: 1 ih würde als Staatsanwalt mir nie etwas für die Durchführung einer. Anklage davon versprochen haben, S nachher auch im erkenne
as fammern vorgeführt, und was für eiñen Spruch geben den Vortrag eines Kollegen, des erichtlihen Voruntersuchung,
alb die erforderliche Garantie
handlung immer für eine übertriebene gehalten, und
daß der eine oder andere nden Gericht gesessen hätte.
hon jeßt etwa außer Ver- “Richter an den Raths- und Anklagekammern, wie ihnen natürlich vollständig präsent ist, zum weitaus größten Theile es zu thun mit j ( i Sea genc lagen. Das ganze Material, welches diesen Richtern bei der ntscheidung über die Eröffnung des Hauptverfahrens vorliegt, ist noch T oder weniger ein fragmentarisches, eir | nit zusammengefügtes, und auf Grund dieses Materials geben
ben nur dahin ab, daß der Beschuldigte hin-
Handlung begangen zu haben. es folgt an der Stelle
ein provisorisches, ein
chied zwischen Schriftlich-
E r
I S
ih hinzugeben, die ganz Eröffnung — der Urtheil in der Sache tern, die
irfung von sel
Urtheil fih zu bilden.
hatte sih die
gewissermaßen, und einen Ersa
es in der
zu lassen.
beseitigt werden. Wahrnehmung genommen Seite verbunden war.
und Anklage- | Anträgen der Richter, welcher z.
ie ab? ericht-
machen geeignet beshlusse, der die Verhaftun
anläßlich der Anlaß über die Verhaftung befuñ
nende Gericht zulassen.
nicht eidlich bekräftigten Fch möchte Sie deshalb ersucht haben, dem Antrag des Hrn. Abg. Reichensperger vornehmlich aus den von mir entwickelten materiellen Gründen die Zustimmung t 1 am Ne dts für fden S les Pi und für jeden landgerichtlichen Straffall a ihter in Anspru l i 1 i will. Dex Antrag der Kommission, welcher sih auf landgerichtlihe | ständig preisgebe den materiellen Gründen. Nach meiner Auffassung
/ in der Sache aber darf ich bitten, den Antra
nicht in der Weise abfällig beurtheilen zu wollen, wie das von dem richte aus\{ließen will, der nur niht will, daß die Mehrheit des En Abg. Reichensperger geshehen ist und dem Amendement erkennenden Gerichts aus Verweisungsrichtern bestehe, dieser Antrag fommt ja dem Standpunkt der verbündeten Regierungen L fehr und Für den in einem solchen Maße entgegen, daß man gegen den [ntrag der noh Kommission, wie er jeßt vorliegt, eigentlich nur noch das einwenden fann: wer das konzedirt hat, hat eigentlich den Standpunkt der ver- bündeten Regierungen vollständig als zutreffend und begründet aner- Denn, meine Herren, entweder die Theilnahme an den Ver- handlungen in den Raths- und Anklagekammern ist geeignet, mög- ugenscheins, angesichts dec Wirklichkeit. | licherweise Befangenheit zu erregen, dann sollte man glauben, es \ dürfte keiner derjenigen Richter, bei welchen Dee Besorgniß der Be- fangenheit bestehen kann, im erkennenden Geri
kannt.
welcher in
auptverhandlung ist, was f p Ra ans und was ein e gewöhnt und durchaus befähigt sind, in einer Fauptverdandtun , deren unmittelbar ergreifende und überzeugende
bít das blasse Bild aus der Anklagekammer zu ver- wischen pflegt, ein durchaus selbständiges, unbefangenes und frisches Meine Herren, man halte nur die Vorunter- suchungen und die Verhandlungen in den Anklagekammérn in den rihtigen Grenzen, die allerdings niht immer no ) den, und man wird sich dann vielleicht nicht versucht fühlen, eine Gatscheidung über die Eröffnung des oder annähernd in gleiche Linie ‘zu 1 i der Sache selbst, jene Entscheidung aufzufassen als ein vorläufiges Urtheil in der Sache selbst, als ein Urtheil in der ersten Instanz für die Berufung zu suchen darin, daß das Gericht bei den verschiedenen Entscheidungen, um die es sich handelt, mit verschiedenen Personen beseßt ift.
Die hauptsächlihste Gefahr der Voruntersuchungsakte finde ih in Wirklichkeit nicht darin, daß Richter, die im erkennenden Gerichte fungiren, vorher auf Grund der Untersuchung8afkten befunden haben darüber, ob das Verfahren fortzuseßen, ob eröffnen sei, sondern ich finde die größte Gefahr der Vorunter- suchungsaften darin, wenn ein Vorsißender des erkennenden Straf-
erichts, der entfernt nit etwa in der Anklagekammer fungirt hat, ih von dem Eindruck der Voruntersuchungsakten, die er natürlich studirt hat, nicht frei zu halten weiß, wenn er die Hauptverhandlung immer wieder an die Voruntersuhungsakten bindet, anstatt die Hauptverhandlung \sich frei und selbständig entwickeln und entfalten
Diese Gefahr wird die weitaus größere sein, sie wird nicht be- seitigt, weder durch den Antrag des auch durch den Kommissionsantrag. n j Ich finde beide Anträge auch insoweit nicht voll- ständig konsequent, als sie niht dahin entwitelt sind, daß unbedingt jeder Richter aus dem erkennenden Gerichte auszuschließen sei, der an irgend einer früheren gerichtlichen Entscheidung in derselben Sache theil- hat, mit welcher Entscheidung vielleicht eine materielle Würdigung der Beschuldigung nah ihrer objektiven und subjektiven Es kommen solche frühere gerichtliche Ent- scheidungen in derselben Sache vor; es is nah früheren Beschlusse über die Eröffnung der Vorunteksuhung in der- selben Sache aus dem erkennenden Gerichte nicht ausgeschlossen.
Der Herr Vorredner glaubt sodann, daß hauptsächlich befangen sei die Mitwirkung an
wird mir aber nicht bestreiten können, daß nicht blos bei Verweisun-* en in den Raths- und Anklagekammern über die Verhaftung be- unden wird, sondern Daß auch Fälle vorkommen können, wo nicht rôöffnung des Sap prnn fondern aus anderem
en ird, ‘und einen solche-z Nichter, | ! lern der an einer derartigen früheren Entscheidung theilgenommen Jes jenem Mitglied
würde auch der Antrag des Hrn.
Straffälle beshränkt, weicher unter allen Um erstatter der Raths- und Anklagekammer aus dem erkennenden Ges-
e Be î lage ] zeiger und Königlich Preußischen Siaais-Anzeiger. Berlin, Dienstag, den 28. November
| jedem einzelnen Straffalle ih wiederholt und evident wird, und nun | befürchtet man, daß die Schriftlichkeit den Sieg davon trage über die
Unmittelbarkeit, und zwar bei erfahrenen Richtern, die nit gewöhnt ind, Eindrücken oder Gefühlen, Präokfupationen und Reminiszenzen ; enau wissen, was eine Vorunterfuchung
É E
dürfen. Von
eine Entscheidung sieht wenigstens Rich-
ist, bei erfahrenen
eingehalten wer-
auptverfahrens glei zu stellen | das tellen mit einem Urtheile in trachten könnte.
ring anschlagen
as Hauptverfahren zu
Erörterung der
ein großer Theil Hrn. Abg. Reichensperger, noch | eben in einem d
Diese Gefahr kann gar nicht
den vorliegenden
. theilgenommen hat an cinem doch den
bli ‘en, ihnen di einem Gericht8-
betrifft. Der Herr Vorredner
in- das erkfennende Gericht einlassen u __ aus MteRe ist am Ende doch nicht eine ganz entsprehende sa{liche Lösung, es
zu übertragen, un l R fammern eben auch über sehr erhebliche und n Rechksfragen zu entscheiden haben. 3
dem Zwecke einer guten Beseßung eines Gerichts, wenn man, ab- sechend von den Civilkammern als Raths- und Anklagekammern, darauf. verwiesen ist, einem mit Strafsachen befaßten Kollegium von
1876.
E
es ist die betreffende Befürchtung nicht begründet, in diesem Falle wüßte ih nicht, warum nicht glle Richter, die in der Raths- und Anklage- kammer gesessen haben,
uch im erkennenden Gerichte sollten fungiren drei möglicherweise befangenen Nichtern zwet und einen aus\{ließen, das
mehr einer blos äußerlichen Beruhigung gleich.
Uebrigens, meine Herren, ist ja der Berichterstatter der Raths- und Anklagekammer auch nicht immer der haupt rS bedenkliche Mann. Es kann ja auch der Fall vorliegen, da i
den Antrag der Staatsanwaltschaft den Antrag gestellt, entwickelt und vertreten hat, den Beschuldigten außer Verfolgung zu seßen, und daß darauf ein Kollege von ihm den Antrag eingebracht hat, das Hauptverfahren zu eröffnen, und daß diesem Antrag die Mehr- heit des Gerichts beigetreten ist. em L der Berichterstatter, sondern offenbar derjenige, auf dessen Antrag Hauptverfahren eröffnet wurde, der, den der Angeklagte äls ein möglicherweise bedenkliches Mitglied des erkennenden Gerichts be-
der Berichterstatter über
In solchem Falle wäre doch nicht
Was die organisatorishen Gründe betrifft, von denen ih bereit- willig einräume, daß sie unbedingt zurücktreten müßten, sobald die Besorgniß der Befangenheit des Richters begründet wäre in der Lage, von der es sich handelt, so bitte i, dieselben doch nicht zu ge-
zu wollen. Selbst wenn nur ein Richter aus dem
erkennenden Gericht ausges{lossen ist, hat das die Folge, daß in den
Sitzungen der erkennenden Strafgerichte das Personal wechseln, ab- und zugehen muß, daß eine größere Anzahl von Richtern in Bewegung geseßt und erhalten wird, als sonst erforderlich und erwünscht wäre.
Was die Bildung der Landgerichtsbezirke betrifft, so neîige ih
mich persönlich durchaus zu der Bildung großer Landgerichtssprengel und bin dieser Ansicht auch geworden durch die in Württemberg ge-
machten Erfahrungen. en aber i auch e weitere Erfahrungen gemacht, die mir eben bei der organisatorischen
Wir haben aber in Württemberg auch einige
vorliegenden Frage ins Gedächtniß zurückgekommen
sind. Wir haben die Erfahrung gemacht, daß bei den Mittelgerichten
der Richter eine entschiedene Neigung an den Tag legt, nur er beiden Hauptfäher der Rechtspflege, dem Civil-
oder Kriminalfach, zu arbeiten und thätig zu sein, nit gleichzeitig in beiden und auch nicht abwech{selnd in diesem oder jenem. Von den Vorsißenden der einzelnen n naheliegenden Gründen Vorschub geleistet; j ) haben auch ein geschäftliches Interesse dabei, das Personal den ein- zelnen Kammern, wenn es einmal einges{chult und eingewöhnt ist, zu erhalten, und wenn in Zukunft die Vertheilung der Mitglieder der Gerichte unter den einzelnen Kammern von dem geshäftlih betheiligten Präsidium verfügt werden wird, dann wird in dieser Beziehung, glaube i, sehr wenig sich ändern. Nun, wo solche Verhältnisse vorliegen, kann ih
Auen nit: für einen glücklichen und befriedigenden halten, die Civilkammern zugleich zu Raths- und Anklagekammern zu eta-
ammern wird “dieser Neigung aus denn diese Vorsitzenden
e ganze Thätigkeit der Raths- und Anklagekammern um so weniger, als die Raths- und Ankläàge-
Fch halte es au durchaus nicht für entsprechend
i drei Richtern regelmäßig abwechselnd mit diesein, abwechselnd mit
Abg. Reichensperger in das er
nicht ertheilen zu wollen, nehmen Soviel übe
tänden nur den Bericht-
te sißen, oder aber,
die Abgg. l die Abgg. Schmid (Württemberg) und Dr. Lasker die Kom- missionsbeshlüjsse zur Annahme l T l Reichensperger wurde sodann in namentlicher Abstimmung mit 154 gegen 115 Stimmen abgelehnt, und §. 17 unverändert nah den Kommissionsbeschlüssen angenommen.
Um 4# Uhr vertagte si
der Civilkammer nur eben auszuhelfen.
en- Eine andere Erfahrung, die wir gemacht haben, ist die, daß die Richter, welche nur an den Urtheilsfißungen der erkennenden Straf- gerichte theilnehmen, dadurch niht genügend beschäftigt sind, und für- diese Richter giebt es allerdings gar keine zweckmäßigece und keine entsprehendere Beschäftigung und Verwendung als die in den Raths- und Anklagekammern.
r die organisatorishen Gründe, die ih indeß voll- des Bundesraths doch
Reichensperger eine Folge nicht zu geben.
hierauf
Antrag Reichensperger sprachen während
Dr. Hänel und Windthorst ,
empfahlen. Der Antrag
das Haus.
ELNLKC Ta bot:
B E E P E I P E
Fnserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das
Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition
des Deutschen Reichs-Auzeigers und Königlich Prenßischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. i. Wilhelm-Strafse Nr. 32.
Deffentlicher Anzeiger.
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen,
9, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen eto,
4, Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. 6, w. von öffentlichen Papieren.
5, Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen.
8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-
-9, Familien-Nachrichten. beilagse.
Steebriefe und Untersuchungs - Sachen.
Steckbrief. Gegen den Maler Friedrich August Gerhardt ist die gerihtlihe Haft wegen quali- fizirter Urkundenfälshung in. den Akten Litt. G. Nr. 474 de 1876 K. 1I. beschlofen worden. Die Verhaftung hat nicht ausge werden können. Es wird er- sucht, den 2c. Gerhardt im Betretungsfalle festzu- nehmen und mit allen bei ihm P vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadt- voigtei-Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 25. November 1876. Königliches Stadtgericht, Ab- theilung füx Nu lersaGnattaen. Kommission 11. Gr Voruntersuchungen. eschrcibung. Alter: 28 Zahr, geboren 28. August 1848; Geburtsort : Nieder-
oyritzz Größe: 5 Fuß 7—8 Zoll; Haare: dunkel- lond; Augen: grau; Augenbrauen: dunkelblond ; Nase: gewöhnlih; Mund: gewöhnlich; Gesichtsbil- dung; länglich ; Gesichtsfarbe : e gut ; ge a :¿ unterseztz; Sprache: deuts, \sächsischer ialekt. j i
Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.
[8038] Nothwendige Subhastation.
Das den Ritter nere Eduard Hugo und Charlotte, geb. Holz-Heylshen Eheleuten gehörige, im Kreise Tuchel belegene, im H pothekenbuche von MResmin Band I. Blatt 1 derztiote
Rittergut Resmin
mit dem Vorwerk Zaremba soll
am 8. Januar 1877, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle im Wege der . Zwangs- ebend versteigert und das Ürtheil über die Ertheilung- des usrass í
am 13. Januar 1877, Vormittags 10 Uhr, ebendaselbst verkündet werden.
Es beträgt das Gesammtmaß der der Grund-
steuer unterliegenden Flächen des. Grundstücks: 674 Hekt. 50 Ar und 90 Qu.-Meter. Der Rein- ertrag, E welchem das Grundstück zur Grund- \teuer veranlagt worden: 1479,41 Thaler. Nußungs- werth, nach welchem das Grundstück zur Gebäude- steuer veranlagt worden: 702 M
Der das Grundstück betreffende Auszug aus der Steuerrolle, Hypothekenschein und andere dasselbe angehende Nachweisungen fönnen im Bureau Il], aue ehen werden.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen ritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht ein- getragene Realrechte geltend zu machen haben, werden hierdurch aufgefordert ieselben zur Ver- meidung der Präklusion spätestens im Versteigerungs- termine anzumelden.
Tuthel, den 25. September 1876.
Ania e Kreisgerichts-Deputation. er’ Subhastations-Richter.
[9641] ©_ Ediftalladunug. - Der Einwohner und Schneider Lorenz Meyn, der
Deichköthner Heinrich Rieckmann, der Einwohner Lorenz Rehr und der Deichköthner Jürgen Elvers, sämmtlih in Obermarschacht, haben folgende 4 frü- her zum Stilcke\hen Hofe Nr. 33 zu Obermar- shacht gehörige Grundstüde als:
1) ein am Elbdeiche belegenes Gartenstück circa x4 Morgen groß,
2) die nördliche Hälfte des hinter dem Stilcke- schen Dose belegenen Wegestücks circa 1 Mor- gen groß,
3) ein am Elbdeiche belegenes Gartenstück circa 4 Morgen groß und 7 :
4) die beiden x 7. äußeren Stücke hinter dem Stilcke'shen Hofe circa 2 Morgen groß
von dem Hufner Stilcke, früher in Obermarschacht, eauit und zu7ihrer Sicherung gegen etwaige ding- iche Nechte und Realansprühe Dritter an diesen EEMEEn eine Ediktalladung derselben bean- rag
Démgemäß werden Alle, welche an den angege-
benen Grundstücken Ae Nâäher-, lehürecht- ide fideikommissarishe, Pfand- und ändere ding- liche Rechte, au Servituten und Realberehtigun- gen zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, sich mit diesen ihren -Ansprüchen am
Freitag, den 12. Januar 1877,
° Morgens 10 Uhr, auf hiesiger Gerichtsstube so gewiß* zu melden, als sonst für den sich rit Meldenden im Verhält- niß zu den obgedachten Käufern des betreffenden
Grundstücks das Recht verloren geht. Der demnäcstige Aus\chlußbescheid soll nur durch
Jnserate nehmen an:
das Central - Anunoncen- Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen-Expeditionen des „Juvalideundank“/, Rudolf Mosse, Haaseuftein Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Atnonceu-Bureaus.
ffirion a werden. LRRRr E den 22. November 1876. Königliches A Abtheilung 1II. A. Keuffel.
[A] Aufgebot,
Die von der Direktion der Lebensversicherungs- Aktiengesellshaft Germania in Stettin unter dem 25. Mai 1864 auß8gestellte Pa Nr. 52,614, durch welche die Gatte Gesellschaft dem Fabrik- - besißer August Wilhelm Rudolf du die Summe von 3000 Thalern Pr.-Crt., w bar nach dessen Tode, an seine Schwester Ro- fa ie Kayser versichert hat, ist der Nosalie Kayser angeblich verloren gegangen. Wer an diese Police als Eigenthümer, Erbe, Cessionar, Pfand- oder sonstiger Briefinhaber Ansprüche zu machen haben sollte, wird aufgefordert, fich mit denselben bei uns und zwär spätestens in dem
am 17. März 1877, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Terminszimmer Nr. 3, vor- dem Herrn Kreisrichter Hüæstädt anstehenden Termin zu melden, widrigenfalls er mit scinen An- ee unter Auferlegung eines ewigen Still- chweigens' präkludirt werden und die Amortisation der Police behufs neuer Ausfertigung für den Ver- ficherungsnehmer resp. die Versicherte erfolgen wird.
Stettin, den 22. November 1876,
Königliches Kreisgericht. Abtheilung für Civil-Prozeßsachen.
ayser zu Har-