1876 / 285 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 02 Dec 1876 18:00:01 GMT) scan diff

verlangten Garantien unmöglih gewähren könne und weil es unwahrscheinlih sei, daß sich die Türkei einer Okkupation Bulgariens nicht mit dén Waffen in der Hand widerseßen werde. Jn diesem Falle aber werde England die Jdee der Beseßung einiger wihtigen Punkte in Aegypten zugeschrieben. An einen zwischen England und der Türkei existirenden Ver- trag glaube man nicht. i; Aus Janina berichtet man der „Pol. Korr.“, daß man in türkishen Regierungskreisen vollkommen im Klaren darüber ist, daß in A then Vorbereitungen für einen Krieg getroffen werden. Es liegen auch Beweise vor, daß Griechenland es eventuell auf eine Agression Thessaliens und desEpirus abgesehen habe. Zuerst lenkte darum der türkische KriegsMinister die Aufmerksamkeit der hiesigen Militär- behörden auf Larissa und Janina. Beide Städte werden in_ aller Eile, so gut es eben geht, befestigt. Es wird um beide Städte unter Anleitung einheimisher und einiger fremden Genie-Offiziere eine Reibe von Redouten und Schanzen gebaut. Namentlich wird Larissa, durch welches die Straße nach Salonichi führt, mit zahlreihen Erdwerken versehen. Kleine Kriegsdampfer bringen über Velo die zur Armirung nothwendigen Geshüte und Munition. Zur Vertheidigung der Provinzen Thessalien und Epirus wird auch eine ansehnlihe Truppenmacht aufgebracht. Die im Junnern dieser Gebiete liegenden Garnisonen sind stack reduzirt worden, da- gegen wurde die Grenze, so gut ès eben bei dem Erforder- nisse, die größte Macht an der Donau zusammenzuziehen, geht, aus- giebig beseßt. Die Grenztruppen, welche in normalen Zeiten nit mehr als 850 Mann zählten, sind auf 4 Bataillone zu 750 Mann gebraht worden. Diese 300 Mann sind auf Kriegsfuß gese§ßt. Ueber- dies sind 14 Bataillone im Umkreise von Janina-Larissa zusammen- gezogen worden. Die Artillerie besteht aus 5 Batterien Geschüße und 2 Gebirgsbatterien, wobei die Festungsartillerie niht mitgerechnet ift. Die Zapties zählen gegen 800 ann. Die Zusendung von 8 weiteren Bataillonen mit 6 Batterien ist von Konstantinopel für die allernächste Zeit avisirt. Auch die Gebirge bei Janina werden mit Forts und eisernen Blockhäusern versehen. Zur Unterstüßung der regulären Macht wird die gesammte mohamedanische Bevölkerung in Thessalien als Nationalgarde organisirt. Von der gleichen Maß- nahme hat man bezüglich der Mohamedaner im Epirus vorerst ab- gesehen und gedenkt an dieselben nur in der äußersten Noth zu appel- liren. Man sieht den nächsten Wochen mit großer Bangigkeit ent- gegen.

Numäánien. Bukarest, 1. Dezember. (W. T. B.) Depu- tirtenkammer. Die Regierung beantragte die Bewilligung eines außerordentlichen Kredits zur Erhaltung der konzen- trirten Armee bis zum Ende des Jahres. Anläßlich einer Interpellation über die Regie des Tabaksmonopols Tue eine Untersuchung der Administration derselben an-

rdnet. Der Senat hat noch nicht darüber Beschluß ge-

faßt, ob die gerihtlihe Verfolgung der angeklagten

Tbee Tel Minister, welche zugleih Senatoren sind, statt- nden soll.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 30. Noven- ber. Der „Regierungs-Anzeiger“ veröffentlicht weitere Er- gebenheits-Adressen an den Kaiser von dem Adel von Orel, sowie der livländischen und estländischen Ritterschaft.

1. Dezember. (W. T. B.) Der Oberbefehlshaber der Südarmee, Großfürst Nicolaus Nicolajewitsch, ist in Begleitung seines Sohnes, des Großfürsten Nicolaus Nicola- jewitsh des Jüngeren, heute Nachmittag 2 Uhr mittelst Extra-. zuges auf der Nicolausbahn nach Kischeneff abgereist Der Großfürst-Thronfolger und der Großfürst Peter Nicola- O gaben demselben bis zum Bahnhofe das Geleite; bei er Ankunft auf dem Bahnhofe wurde dem Großfürsten von dem provisorischen kommandirenden General, Baron Biström, als ein Geschenk des Offizier-Corps ein Gottesbild überreicht. Der Großfürst dankte mit warmen Worten. Seine Abschieds- worte an die auf dem Bahnhofe versammelten Offiziere der Garde und des Militärdistrikts wurden mit lauten und leb- haften Akklamationen aufgenommen.

Kischeneff, 26. November. Der „Pol. Korr.“ wird von hier geschrieben: Wie von accreditirter Seite versichert wird, ist die Mobilisirung von weiteren sechs Armee-Corps in Aus- sicht genommen. Das zehnte Armee-Corps (Kommandant Graf Woronzow) wird die Krim beseßen, beziehungsweise die O aae e in Sebastopol und Kertsch-Jenikale ver- orgen. Das siebente Armee-Corps (Kommandant Graf Bar- clay de Tolly) wird die Küstenvertheidigung bis Perikop übernehmen und das zwölfte Corps soll eventuell zu einer Diversion uach Serbien bestimmt sein. Von der baltischen Flotte sind drei Bataillone Marinesoldaten hierher kommandirt worden. Dieselben sollen eventuell bei einem Donau-Uebergange zur Mitwirkung berufen sein. Auch einige Fregatten-Kapitäne der baltischen Flotte werden hier erwartet. Die Frage, ob Kertsh und Sebastopol von ihrer bürgerlichen Bevölkerung zu räumen seien, wurde vom Generalstabe negativ entschieden. Man glaubt nicht, daß es an den Pontusküsten und am Azowschen Meere zu einer Aktion kommen werde. Hier wird

Berlin, 2. Dezember 1876.

Der hiesige Architekten-Verein beging gestern Abend die Eröffnungsfeier seines neuerbauten ? ercinshauses in der Wilhelmstraße. Sämmtliche Räume des stattlihen Gebäudes waren auf das Prächtigste dekorirt und erstrahlten im hellsten Lichter- pilanze, der von zahlreichen Kronenleuchtern, Kandelabern und Lampen ie Säle durcfluthete. Nah 7 Uhr verfammelte sich im Mébhei Festsaale die Gesellschaft, in der die Staats-Minister Dr. Achenbach, General der Infanterie v. Kameke und Dr. a die höchst gestellten Baubeamten des preußischen Staates, der Polizei-Präsident v. Madai, der General-Intendant der Königlichen Schauspiele, Kammer- herr v. Hülsen, der Ober - Bürgermeister Hobrecht, zahlreiche Vertreter der Kunst und Wissenf aft und die Vereinsgenossen mit ihren Damen erschienen. Die Feier begann mit einem \{wung- vollen Prolog, den der Baurath Adler vortrug; er gedachte der Er- füllung des lang ersehnten Wunsches, daß der Verein nunmehr sein eigenes Heim habe, er erinnerte an die Stifter des Vereins, an die auswärtigen Genossen, zollte den ausführenden Künstlern Dank und Anerkennung und begrüßte die Mitglieder und deren Gäste. Dem Prologe reihte sich ein Festspiel an. Unter Vorantritt von Herolden und Musikanten erschien unter einem Baldachin, welchen der Hochbau, der Wasser-, Maschinen- und Eisenbahnbau trugen, der „Vorstand“, hinter ihm bannertragend der Fortschritt, von Meister und Schüler, und die Geselligkeit, von Scherz und Weinlaune be- [eitet, und nahmen troß Widerspruch des „Krakehlers“ Besiß vom Hause Auf Einladung des „Vorstandes“ erschienen nunmehr ia eierlihem Aufzuge die Künste: Knaben als Handwerker gekleidet mit der Mauerkrone, Pagen mit dem Schlüssel des Hauses und dem usaltar, die Malerei, die Skulptur, auf einer Sänfte der Genius r Architektur und dann die Meister aus Berlins Vergangenheit. Nachdem die Künste den „Vorstand“ begrüßt, bat leßterer die Archi- tektur, sie I auf dem Altar die heilige Flamme anzünden. Dem Wunsche wurde mit den inelobramati{é gesprochenen Versen ge- zillfahrt. „Vom Quell des Lichtes und der Reinheit fließe ay erhabener Strahl und kehre ein um Segen diesem Haus, der Menschen Herzen Frwärmend, läuternd und zum Lichte wendend.“

der serbische Kriegs-Minister Gruic erwartet. Er soll nit nur die Aufgabe haben, den Höchstkommandirenden im Namen des Fürsten Milan zu begrüßen, sondern auch gewisse mili- tärishe Vereinbarungen zu treffen. Von den in Serbien ge- wesenen russischen Freiwilligen sind 2500 Mann hier einge- troffen und in die 17. Division eingetheilt worden.

Dänemark. Kopenhagen, 29. November. (H. N.) Der Geseßentwurf, betreffend die Steuer auf inländischen Rübenzucker, stand gestern im Landsthing zur zweiten Berathung, die jedoch nicht zu Ende gebraht wurde. Der Widerstand gegen die vorgeschlagene Erleichterung in der Be- steuerung, unter welcher die Zuckerfabriken gelitten haben, zeigte sih niht bedeutend und auch der Finanz-Minister erklärte, nihts dagegèn zu haben, daß das Geseb, wie Seitens der Minorität vorgeschlagen, in dieser Beziehung rückwirkende Kraft erhalte. Er sei auch nicht dagegen, den jeßt bestehenden Rübenzuckerfabriken eine temporäre Staatsunterstüßung zu

eben, damit sie die angefangenen Experimente zu Ende führen önnten, sofern sich in beiden Kammern Stimmung dafür zeige. Das Mitglied, Gutsbesißer Neergaard, machte auf den günstigen Einfluß, den die Zuckerindustrie auf den Landbau im nördlichen Deutschland ausgeübt habe, aufmerksam.

Amerika. Der „Times“ wird unterm 28. November aus Philadelphia telegraphirt: „Wade Hamptons Haus, in der Nähe von Columbia in Süd-Carolina, isst von Brandstiftern niedergebrannt worden. Seine Familie rettete nur mit genauer Noth ihr Leben. Jn New-Orleans liegen die Geschäste gänzli darnieder. Die im Unter-Schaß- amte befindlichen Regierungsgelder wurden nah Washington geschafft. Jn New-Orleans erschien gestern eine neue Zei- tung, betitelt das „Empire“ ; es tadelt beide politische Parteien und befürwortet die Abschaffung der gegenwärtigen Regierung und die Verwandlung der Vereinigten Staaten in ein Kaiser- reih mit Grant als Kaiser.“

Washington, 1. Dezember. (W. T. B.) Die Staats- huld der Vereinigten Staaten hat sich im Monat November um 458,000 Doll: vermehrt. Fm Staatsschaß befanden sich Ende November 79,881,000 Doll. in Gold und 11,743,000 Doll. in Papiergeld.

New-York, 1. Dezember. (W. T. B.) Nach hier einge- gangenen Nachrichten ist die Situation inSüdkarolina noch unverändert. Die Mitglieder der Kammer, deren Wahl angefochten worden war, haben troßdem noch immer ihre Pläße in derselben inne. Jn New-Orleans hat eine Feuersbrunst stattgefunden, durh welche eine Kirche und gegen 90 Häuser zerstört wurden.

Peru. (A. A. C.) Die neueste westindische Post bringt Einzelheiten über die Niederwerfung der von Don Manuel de Pierola in Peru angezettelten revolutionären Bewe-

ung. Es heißt, daß die Regierungstruppen unter Oberst La Cotera nah dreistündigem Kampfe einen vollständigen Sieg über die Rebellen davontrugen. Noch vor dem Ende des Treffens suchte Pierola mit einigen berittenen Anhängern sein Heil in der Flucht. La Cotera war gut mit Feldartillerie versehen, von der er ohne Zweifel vortheilhasten Gebrauch machte. Pierola muß durch das Geschüßfeuer gelitten haben, ohne im Stande gewesen zu sein, dasselbe zu erwidern, da seine Truppen nur mit Gewehren bewaffnet waren. Der be- siegte Jnsurgentenführer wird wahrscheinlih nach Bolivia zu entkommen suchen, da er, wenn er in Gefangenschast gerathen ntg wenig Gnade von seinen Verfolgern zu hoffen hat; enn die nah dem Süden gesandten Truppen sind mit dem Entschlusse abmarschirt, die Möglichkeit weiterer Revolutions- versuche seinerseits zu verhindern.

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.

Rom, Sonnabend 2. Dezember. Der „Bersagliere“ erfährt über die gestrige Konferenz des Ministers des Auswärtigen, Melegari, mit dem Marquis von Salisbury, der Minister hatte den Wunsch der italienischen Regierung ausgesprochen, im Einvernehmen mit allen Mächten, besonders aber mit England, zu handeln. Dieses Einvernehmen herzustellen, sei nicht unmög- lich. Die Mächte müßten einen moralishen Dru auf die Türkei ausüben, um sie zu bewegen, sich den von den Mächten zur Sicherstellung der Reformen ver- langten Maßregeln zu unterwerfen. Die Reformen seien unerläßlich, um den christlichen Unterthanen der Pforte eine genügende ökonomishe und administrative Lage zu fichern. Die von den Mächten zu diejem Zwecke vor- CRE la atc Maßregeln würden an die Stelle einer mili- tärischen Okkupation treten können, der er, Melegari, im Prin-

_ Fanfaren - kündeten das Nahen der dritten Gruppe; es zogen ein Germania, vor ihr Germanen, im Gefolge die deutschen Städte in mittelalterlicher Heroldstracht, begleitet von Jungfrauen, welche die in Krieg und Frieden wirkenden Kräfte der Nation bedeuteten. Nachdem Germania dem Verein ihre Glückwünsche ausgesprochcn : „Germania wünscht und hofft von Euch das Beste, Dies sei mein Spruch zum heut’gen Chrenfeste“

traten die im Zuge mitwirkenden Vertreter der Städte Danzig, Lübeck, Hamburg, Breslau, Hannover, Cöln, Nürnberg, Straßburg, München, Wien, Dresden und Zürich hervor und übermittelten Gruß und Wunsch aus der Heimath. Der „Vorstand“ dankte nunmehr fr die erwiesene Gunst, hieß die Erschienenen willkommen und orderte sie auf zu einem Rundgang durch das ganze Haus. Hier- mit {loß das Festspiel und der Zug bewegte sich nun- mehr durch sämmtlihe Säle des zweiten und ersten Stockwerks und gelangte A in dem für diesen Abend dem Publikum wverschlossene Restaurant im Kellergeschoß an, wo die Tafeln für das Souper- servirt waren. Die übrige Ge- sellshaft folgte dem Festzuge. Während der Tafel brachte den Trink- a auf Se. Majestät den Kaiser und König der Vor- ißende des Vereins, Baurath Hobrecht, aus ; die Gesellschaft stimmte begeistert in das Hoc ein und sang den ersten Vers der Volkshymne. Diesem Toaste {lossen sich andere auf die Gäste, die Damen, den Verein u. st. w. an. Nach aufgehobener Tafel begab sih die Gesell- Bal wieder nach den oberen Räumen, in denen der beginnende anz die Anwesenden bis zur frühen Morgenstunde zusammenhielt.

Die „Pafsauer Zeitung" enthält in der Nr. 245 und 246 vom 27. und 28. Dftober cr. eine Uebersicht der Kriegsdenk- mäler für 1870/71 im Bereiche des I. Bayerisæen Armee-Corps. Nach derselben sind in den Regierungsbezirken Ober- und Nieder-Bayern ca. 50 Denkmäler errichtet worden, welche theils aus Stein, theils aus Eisen die Gestalt von Pyramiden, Säulen, Obelisken und Kreuzen haben.

Cöln, 1. Dezember. (Köln. Ztg.) Auf das ganz bestimmte Gutachten des Dombaumeisters, Regterings-Raths Voigtel Vie daß

zipe entgegen sei. Eine Lösung der im Wesentlichen zu dis- futirenden Frage, sei so shwierig niht, daß die Möglichkeit der Erhaltung des Friedens ausges{hlossen wäre. Die Er- haltung des Friedens bilde die Grundlage der italienischen Politik. Wie der „Bersagliere“ weiter meldet, habe der Marquis von Salisbury diese Erklärungen mit Befriedigung aufgenommen und Namens der englischen Regierung deren freundschaftlichen Gesinnungen für Ftalien Ausdruck gegeben.

Landtags- Angelegenheiten. Stendal, 1. Dezember. Amtlicher Mittheilung zufolge wurde bei der heutigen anderweiten Wahl eines Abgeordneten zumLan d- tage für den 2. Wahlbezirk des Regierungsbezirks Maadeburg der Kreisgerihts-Direktor Fromm hier mit 190 Stimmen gewählt. S jegenkandidat, Deichhauptinann Himburg-Rosenhof, erhielt 152 timmen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Bei der philosophishen Fakultät der Gefammtuniversität Jena ift eine ordentliche Professur für das Lehrfach der deutschen Philologie errichtet, und diese Professur dem bisherigen außer- ordentlihen Professor Dr. Sievers in Jena unter Ernennung des- selben zum ordentlichen Professor übertragen worden. :

Der Sthreibmeister L. Freiwirth aus Wien edirt eine „natürliche Schule des ahtstündigen Selbstunterrichts für Lehrer und Schüler nah dem neuesten Gruppen- und Liniensystem“. Das kleine Werk besteht aus 5 B bogen, zu deren jedem ein Musterblatt und Liniensystem F ört, die den Selbstunterriht möglich machen. Jeder orschriften- bogen ist in 8 Gruppen getheilt, denen entsprechend der Unterriht in 8 Stunden beendet werden kann. Die Methode is verständlich und klar für Jedermann in einer gedruckten Beilage mitgetheilt. Außerdem hat der Verfasser, L, Freiwirth, einen eigenthümlichen Federhalter konstruirt, der dem Schüler ermöglicht, sih die beim Schreiben nothwendige Haltung der Finger ohne Schwierigkeit anzugewöhnen. Die Unterrichts- methode L. Freiwirths findet in zahlreichen angefügten Zeugnissen von Schukl- und Fahmännern Anerkennung und Lob.

Paris, 2. November. (Köln. Ztg.) Die französische geographishe Gesellschaft hatte einen Aufruf erlassen zu Beiträgen für die Kosten der Erforscchungsreise, welche Herr Largeau in das Innere der Sahara und das Land der Tuaregs unternehmen will. Dieser Aufruf hat aber wenig Erfolg gehabt, die gesammten Beiträge belaufen fich nur auf 6000 Frcs. Troß der Unzulänglichkeit der Geldmittel ist Hr. Largean bereits nah Algier abgereist, wo er die ihm versprochenen Zuschüsse erwarten will,

Argos, 29. November. (Times.) Dr. Scchliemann fand gestern bei seinen fort Den Nachgrabungen in den bereits be- schriebenen Gräbern folgende reichverzierte Gegenstände aus reinem Golde: Einen Helm, zwei Diademz, einen großen Frauenkamm, eine große Brustplatte, drei Larven, sechs Vasen, zwei Armbänder, zwei Ringe, drei Brochen, eine ungeheure Masse von Knöpfen, Blättern und and:ren Artikeln, drei große Gürtel, eine silberne Vase, einen Hirsh aus Blei, fowie aus Bronce eine Menge Schwerter, Dolche, Aerte und Kriegermesser nebst 25 Pfeilen mit Steinspiten.

Den a 29. November. (Int. Tel. Ag.) Am Diensiag Abend verstarb hierselbst im Pn a Ges Lebensjahr der bekannte Naturforscher, Geheimrath K. E. von Baer.

Gewerbe und Handel.

Berlin Vom Berliner Pfandbrief-Justitut sind bis Ende November d. J. 28,527,000 X 43 prozentige und 7,551,600 4 5 prozentige, zusammen 36,078,600 (4 Pfandbriefe ausgegeben. Es sind zugesichert, aber noch nicht abgehoben: 4,245,000 M, in der Feststellung begriffen 21 Darlehnsgesuhe auf Grundstücke, zum

euerversiherungswerthe von 1,439,675 4, im Laufez des Monats ovember 1876 angemeldet 12 Grundstücke mit einem Feuer-Versiche- rungswerthe von 1,341,250 M

Wien, 1. Dezember. (W. T. B.) Nach einer Anzeige der österreichischen Staatsbahn werden die Januar-Coupons der Aktien mit 20 Frecs. voll eingelöst.

Paris, 30. November. Der „Courrier de France“ meldet, daß in Sachen des Crédit Mobilier vorgestern eine Haus- suchung beim Baron v. Erlanger und gestern eine solche in den Bureaurx der genannten Gesellschaft selbst und bei einem Wechsel- agenten stattgefunden habe. Wichtige Papiere follen mit Beschlag belegt worden sein.

Die Herren C. Brandauer u. Co, in Birmingham verfer- tigen Stahlfedern, welche in cigenthümlicher Weise an der Spite abgerundet sind (Circular pointed pens), daher nicht kraßen noch \spriten. Wegen des Weiteren .verweisen wir auf die im Inseraten- theile enthaltene Bekanntmachung der Firma L. Löwenhain hier.

Verkehrs-Anstalten.

Southampton, 1. Dezember. Das Postdampf\chiff des Norddeutschen Lloyd „Oder“, welches am 18. November von New-York abgegangen war, is heute wohlbehalten hier angekommen und hat na Landung der für Southampton bestimmten Passagiere, Post und Ladung Nachmittags die eise nah Bremen fortgeseßt. Die „Oder“, welhe durch heftige Oststürme zurückgehalten wurde, überbringt 147 Passagiere und volle Ladung. s

des Central-Dombau-Vereins in seiner gestrigen Sitzung den Be- \{luß, die Glocke abzunehmen und den. Glockengießer Herrn Hamm in Frankenthal zu benachrichtigen, daß er den bedungenen Preis in Empfang nehmen könne Ein Antrag, die Glocke vor der Abnahme dur eine musikalische Kommission nochmals auf den Ton prüfen zu lassen, fand keine Annahme; jedoch erklärte die Versammlung si damit einverstanden, daß eine solde Kommission, bestehend aus den Herren Dr. Ferd. Hiller, Pastor Stein und Andreas PÜb, den Ton nochmals begutachte.

Theater.

Im Königlichen Opernhause wird die Oper „Genofe va" gen Schumann einstudirt. Die Titelrolle wird Fr. Mallinger ingen.

Im National - Theater wird das Zaubermärchen „A schenbrödel“ von Görner in durchweg neuer und glänzender Ausstattung zur Aufführung kommen.

__— Im Belle-Alliance-Theater findet im Laufe nächster Wothe eine Extravorstellung zum Besten der „Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger“ statt, zu welcher die Königlichen Hof hauspieler HH. Oberländer und Krause ihre Mitwirkung zugesagt haben.

__— In der am Sonntag, den 3. d. M. stattfindenden V. Nach - mittagsvorstellung im Residenztheater tritt Hr, Georg Paradies als Gast auf, und zwar in einer gn besten Rollen, dem „Buchbindermeister Kleister“ in dem beliebten Schwanke: „Das Schwerdt des Damocles“. Dazu wird gegeben: „Eine vollkommne Frau“ und das Lustspiel: „Hans Taps“. Die Vorstellung findet zum dritten Theile des Preises statt. \

; Redacteur: F. Prehm. Berlin: erlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen. (einshließlich Börsen-Beilage),

die Meg ote nunmehr nach Beseitigung aller Mängel den an sie gestellten Anforderungen vollständig entspreche, faßte der Vorstand

außerdem cine Beilage: Zusammenstellung der in der Kgl. Staatsdruckerei vorräthigen Drucformulare fir Civilbehörden.

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