1876 / 291 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 09 Dec 1876 18:00:01 GMT) scan diff

ohéñ. Gegen den Präsidenten des obersten Gerichtshofes, José Maria Jglesias, der in Ganajuate eine Regie- rung- gebildet und sich zum Präsidenten erklärt hatte, hat. Porfirio Diaz Truppen abgeschickt. E

Aus San Domingo wird der „A. A. C.“ un“erm 25. Oktober geschrieben: Die Jnland-Stadt Santiag"® und der Sechafen Puerto Plata haben sih der Partei Gonzalez angeschlossen. Das Geschäft beginnt “rh zu be- leben, da man den Frieden als wiederhergestel(t betrachtet. General Gonzalez hat keinen einzigen Anhänger der gefallenen Regierung verbannt noch in den erker gewocfen.

Hayti. (A. A. C. Jn der ganzen.“ Republik herrscht Ruhe. Das Einsammeln der Kaffeeernie hat begonnen ; die- selbe wird in Folge der jüngsten Stürme viel kleiner sein als leßtes Jahr, der Preis ist 12 Dollars per Quintal. Das Geschäft in Manufakturwaaren ist sehr still. Man hegt all-

emein die Ansicht, daß der Präsident Canal im Stande fein wird, den Frieden zu erhalten.

““ Asien. (A. A. C.) Ein Telegramm aus Hongkong meldet, daß die chinejische Gesandtschaft, welche der Königin von Croßbritannien ein Entschuldigungs- schreiben der cinesishen Regierung ge der A ns Margary's überbringt, am 2. d. M. sih in Shanghai na Europa einschifste.

Afrika. Aegypten. Dem „Standard“ wird aus Alexandrien unterm 6. d. telegraphirt: „Der frühere Finanz-Minister ist auf der Reise nach Dongola in Korosko angekommen. Er wird scharf prt Bagn er mehrere Selbst- mordversuhe gemacht hat. Sein Pen ählender Harem is von dem Khedive mit Beschlag belegt worden. Alle jüngst gekauften Sklaven sollen an die Verläufer zurückgesandt, die anderen zum Verkauf ausgeboten werden. Von Kon- stantinopel sind bereits Händler angekommen, um Gebote zu machen. Me. Killop Pascha hat Befehl erhalten, auf dem „Fiery“ zu kreuzen, um auf Sklavenschiffe Jagd zu machen.“ h i (A. A. C.) Aus Tran svaalien melden die neucsten Nachrichten, daß \sich der Krieg dort zu Gunsten der Re- publik wende. Secocoeni wird wahrschcinlih aus Mangel an Lbensmitteln unterliegen. Die Pächter stimmen zu Gunsten der Wiedererwählung von Burgers zum Präsi- denten der Republik.

Aus dem Wolffscen Telegrapben-BureauU,

St. Petersburg, Sonnabend, 9. Dezember, Vormit- tags. Zur Feier des St. Georgs-Ordensfestes fand gestern im Winterpalais in Gegenwart des Kaisers ein Festgottesdienst statt, an welchen sich die Vorstellung der Riitcr des St. Georgs- Ordens s{loß. Nach der Parade beglüdwiinschte der Kaijer die Truppen, indem er die Hoffnung aussprach, daß dieselben sih den Orden verdienen würden, wenn die Umstände die Ge- legenheit darböten. Um 5t Uhr fand für die Offiziere, welche Ritter des St. Georgs-Ordens sind, ein Galadiner statt. Wäh- rend der Tafel brachte der Kaiser auf das Wohl der Ritter des St. Georgs-Ordens einen Trinkspruch aus, indem er ihnen für ihre braven Dienste auf das Herzlichste dankte

New-York, un 8. Dezember, Abends. Die zur Prüfung der Wahlen in Florida niedergeseßte Kommission hat entschieden, daß die von der republikanischen Partei auf-

estellten Kandidaten für die Staatsämter als gewählt zu betrasten seien.

Nr. 49 des „Centralblatt für das Deutsche Reich“ herausgegeben im Reichskanzler-Amt, hat folgenden Inhalt: Allae- meine Verwaltungsfahen: Verweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. Zoll- und Steuerwesen: Bundesrathsbescblüsse, be- treffend: Steuerbefreiung von Spiritus zur Anilinfarben-Fabrikation; Anschreibung der Soole und Mutterlauge in der Salzabgabe- Statistik; Zollfreie Ablassung von Ausrüstungsgegenständen für fremdländische Eisenbahn-Bureaus ; Tara für Nohzucker in Säcken. Finanzwesen: Nachweisung der bis Ende November 1876 stattgehabten Ausführung des Gesetes, betreffend die Ausgabe von Reichskassen- scheinen. Münzwesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reichs- münzen. Eisenbahnwesen: Eröffnung der Strecke von Bahnhof Schoppinitz-Rosdzin bis zur Reichsgrenze. Konsulatwesen: Ernennung 2c.

Verlíin, 9. Dezember 1876.

Am 24. November d. J. hat Hr. Julius Schmidt, Direktor der Sternwarte zu Athen, im Sternbilde des Schwan, an einem Ort, welcher durch Grade-Aufsteigung 3249 12 und nördliche Ab- weichung 429 17‘ näher bestimmt ist, einen Stern dritter R also etwa so he!l, wie die beiden dem hellsten Stern im Adler nahe- stehenden Sterne, bemerkt, welcher siher am 20. November d. J. noch nicht sichtbar gewesen war. :

Weitere Nachforshungen haben bestätigt, daß überhaupt an dieser Stelle bisher ein Stern von größerer Helligkeit als von der soge- nannten zehnten Le noch nicht geschen worden war. Auf mehreren Sternwarten, unter Anderen auch in Berlin, is das Spektrum dieses sogenannten „neuen“ Fixsternes, welcher übrigens seit dem Entdeckungs- abende bereits wieder bis zur 5. Größen klasse hinabgegangen ist, näher untersucht worden. Dieses Spektrum läßt dieselben Besonderheiten erkennen, wie der im Frühjahre 1866 im Sternbilde der nördlichen Krone bis zur sogenannten 2. Größe entflammte Stern, welcher jahrelang vorher nur mit der Helligkeit der 9. Größenklasse geleuchtet hatte. Ueber dem gewöhnlichen Sternspektrum mit nahezu stetigen aen zeigen sih statt der dunkelen Linien oder Streifen eine

nzahl heller Linien, welche darauf hindeuten, daß die plögliche starke Lichtzunahme durch die intensive Entflammung von glühenden Gasen in der Umhüllung des N EEUe bewirkt sein könnte. Unter den betreffenden Gasen scheint auch ei diesem Stern Wasser- toff unverkennbar zu sein.

In der Kunstanstalt der Hof - Kunsthandlung von Edm. Gaillard, vorm, Carl Heinrich Gerold, find neuer- dings zwei Oelfarbendruckbilder : „Gon delfahrt und „Heimkehr von der Jagd” nach Hans Brunerschen Gemälden vollendet worden. Beide Bilder lassen fast wie die Originale selbst die Intentionen des Künstlers zur Wir- kung kommen. Die Gestalten find voll Leben und Naturwahrheit und der Gesammteindruck dieser Produkte der Kunstindustrie ist ein um so freundlicherer, ‘als die Druckkopien den Poren tun vollständig wiedergeben und überdies die feinen charafkteristischen Züge und lieben8würdige Detailzeihnung, dur welche die Originalkunstwerke so nachaltig wirken, auch im Oeldruck zu voller Geltung kommen.

_ Das Gaillardsche Institut seßt in diesen beiden Produkten sein seitheriges Bestreben fort, den von ihm vertretenen s der Kunst- industrie erfolgreich zu fördern. Dieses Streben ist erst jüngst von Sr. Majestät dem Könige von Sachsen dur Verleihung der goldenen Me- daille „virtuti et ingenio“ anerkannt worden ; E erhielt die Firma auf der Kunst- und kunstgewerblichen Ausstellung in München die 2. Medaille, auf der Utrechter Ausstellung das „gol- dene Kreuz“ als ersten Preis für Farbendrucke und eine Medaille der Ausstellung in Santiago.

Statistische Nachrichten

Die Einfuhr von Steinkohlen und Koks in das

{ deutsche Zollgebiet im Jahre 1875 umfaßte nah den Auf-

stellungen des Kaiserliche statistishen Amts im Band XXRII. der Statistik des Deutschen Reichs im Ganzen 44,549,266 Ctr. gegen 42,629,015 Gtr. in 1874. Der überwiegende Theil hiervon, ca. 70 ‘/o, wurde aus Großbritannien importirt, während der Rest \ich auf Belgien, Oesterrei und Frankrei vertheilt. Am stärksten war die Einfuhr in den Ostieehäfen mit 19,393,516 Ctr. (1874: 18,882,560 Ctr.), sodann folgen die Ginfuhren aus Belgien mit 6,738,948 Ctr. (1874: 6,782,847 Ctr.), über Hamburg mi 6,345,195 Ctr. (1874: 2,339 608 Ctr.), aus Oesterrei mit 4,809,480 Ctr. (1874 3,908,807 Ctr.); über die Nordfseechäfen mit 2,809,773 Ctr. (1874: 3,361,471 Ctr.), aus Frankrei mit 2,245,728 Ctr. (1874: 2,170,560 Ctr.), wo- gegen die Einfuhrziffern in den übrigen Grenzstrecken von unter- eordneter Bedeutung waren. Was die Ausfuhr des deut- en Zollgebiets an Steinkohlen betrifft, so hat dieselbe im Jahre 1875 einen Umfang, wie nie zuvor, erreiht; sie betrug 94,898,087 Ctr. gegen 87,232,169 Ctr. im Vorjahre. Am bedeutendsten war dieselbe nah Oesterreich mit 31,606,978 Ctr. (1874: 35,919,649 Ctr.), den Niederlanden mit 28,955,708 Ctr. (1874: 26,685,982 Ctr.) und Frankreich mit 13,326,310 Ctr. (1874: 10,481,489 Cir.). Von den MOEeN Grenzstrecken kommen noch in Betracht: Rußland mit 7,823,571 Ctr. (1874: 4,871,412 Ctr.), die Schweiz mit 5,275,430 Ctr. (1874: 3,651,461 Ctr.), Belgien mit 3,656,760 Gtr. (1874: 2,603,183 Ctr.), Bremen mit 3,018,842 Ctr. (1874: 2,633,363 Ctr.) und Hamburg mit 1,229,413 Ctr. (1874: 252,560 Ctr.). :

on Interesse ist es übrigens, näher zu verfolgen, wie ih der Steinkoblenverkehr ‘des deutschen Zollgebiets mit dem Auslande im Verlaufe der leßten zehn Jahre gestaltet hat. Es war:

Einfuhr. Ausfuhr. Mehrausfuhr. Gtr Ctr Ctr

. 44,549,266 94,898,087 50,348,821 . 42,629,015 87,232,169 44,603,154 . 40;101,015 81,273,309 41,172,294 . 50,955,381 76,933,108 25,977,727 . 47,901,440 73,993,836 26,092,396 . 33,631,477 80,148,017 46,516,540 . 37,122,981 79,696,565 42,573,584 32,967,209 75,412,026 42,444,817 1867 . . 26,073,248 76,110,203 50,036,955

1866 : . 23,055,152 66,185,466 43,130,314

Nach vorstehenden Ziffern ist die Steinkohleneinfuhr, welche im Durchschnitt für 1866—70 jährli 30,570,013 Ctr. betrug, im Durchschnitt für 1871—75 auf 45,227,223 Ctr. oder fast 48 %/o gestiegen. Nicht so erheblich is die Zunahme der Ausfuhr gewesen; dicie betrug durdschnittlicb für 1866—70: 75,510,455 Ctr , dagegen für 1871—T75 jährli 82,866,101 Ctr., so daß si also für die letzte fünfjährige va nur ein Mehr von 9,7 %/ ergiebt. In Folge hiervon ist die

tehrausfuhr der lebten fünf Jahre (durchs{nittlich M E Cs eine geringere als in den Jahren 1866 —70 (durchschnittli 44,940,442 Ctr ) gewesen. :

Nahh den Angaben des „Philadelphia Public Ledger“ beläuft sih die Zahl der in New-York dieses Jahr bis zum 1. November angekommenen Einwande1er auf 62,555 gegen 84,560 in dem entsprechenden Zeitraum von 1875. Die Gesammt-Cinwanderung für das Jahr wird, wie man glaubt, niht 70,000 Pers. übersteigen. In den bis jeßt verflossenen Monaten sind: 18,891 Deutsche an- gekommen, während England 7894 und Irland 9724 sandte.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

München, 6. Dezember. Gestern Abend ist der seit sechs Jahren völlig erblindete Germanist Dr. Alerander Jos. Vollmer verschieden (geboren den 26. September 1803 zu Kerbuck bei Göttin- gen), Seine beste Leistung war die kritische Tertbearbeitung der „Gu-

run“, welche (mit einer Einleitung von Albert Schott) in Leipzig 1845 erschien. Ihm gebührt das Verdienst, - diese Dichtung zuerst lesbar gemacht zu haben. Seine Ausgabe der „Nibelunge Not" und der „Klage“ eröffnete 1845 die große Sammlung der „Dichtungen des deutshen Mittelalters" (Leipzig bei Göschen). Mit Konrad Hof- mann gab Vollmer, PO 1850, das Hildebrandslied in verbesserter Lesart heraus; 1862 erschienen seine Korrekturen der Bruchstücke der

„Skeireins“. Land- und Forstwirthschaft.

Ein Gärtner theilt der „Köln. Ztg.“ etwa Folgendes über ein Verfahren mit, die Felder vor den Verheerungen durch die Raupe des Kohlweißlings zu {hüßen: „Jh war in den früheren Jahren auch sehr mit dem Kohlweißling (Pieris brassicae)

eplagt, und habe zur Ber Fus dieses Infektes allerlei Ver- Mile gemacht. Der beste von allen war, daß ih auf je 0,65 Meter gewöhnlichen Hanf um die Kohlarten pflanzte, auch wohl einigen Hanf in das Kohlland selbst pflanzte. Während der \ limmsten Periode des Kohlweißlings steht der Hanf in Blüthe, deren Geruch dem Insekt sehr zuwider ist. Jedoch kommt es nun immer noch vor, daß der Scmetterling seine Eier bis zu 200 Stück auf eine

Eine Anzahl Original-Oelgemälde, die dem Zwedcke der Verviel- fältigung bereits gedient haben, stehen in einem zweiten Lager (Jägerstr. 17 bei Ernst Challier) zum Verkauf.

Im Uhrsaale der Königlichen Akademie der Künste hierselbst siand 3 Konkurrenzmodelle für das in Eisleben zu er- rihtende Lutherdenkmal zur Ansicht ausgestellt und täglih von 10 bis 3 Uhr gratis zu besichtigen.

Die Monatsschrift des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. preuß. Staaten enthält folgende Mittheilung: Der Inspektor des botanischen Gartens in Leyden e H. Witte, macht in Nr. 36 d. I. der „Sieboldia“ interessante Mit- theilungen über die daselbst T September d. J. stattgehabte Ausstellung von Blumen der Arbeiter. Jn Leyden waren an 620 Personen rund 3000 Stecklingspflanzen vertheilt. Am Tage der Einsendung kamen davon 358 Personen mit 1634 Pflanzen wieder, außerdem hatten noch 113 Personen 947 ältere Pflanzen, die bereits früher in ihren Besiß übergegangen waren, zur Dekoration mit ausgestellt. Als Preisrichter wurden in Leyden absichtlich bereits 3 Jahre nach einander dieselben Personen, 6 Blumengärtner aus Leyden, genommen. Hr. Witte hielt die Eröffnungsrede, in welcher er in warmer, dem Handwerker verständlicher Weise ausetnanderseßte, welchen veredelnden Einfluß die Zucht von Blumen auf das Gemüth hat. Im Allgemeinen sahen die Pflanzen viel besser aus, als im Vorjahre, sie zeugten von mehr Sorgfalt und zeigten mehr Blüthen. Auch die von den in Gärtnereien angestellten Arbeitern und Burschen ausgestellten Pflanzen waren sehr gut, besonders Coleus, Iresine, Begonia u. f. w. Die beiden ersten Bi erhielten 2 kleine Burschen, 2 Brüder. Hierbei regte Hr. Witte die Hrage an, ob es niht gut wäre, wenn Gartenbau-Gesellshaften auch einmal Aus- frist. va veranstalteten für Pflanzen, die in einer genau bestimmten

1875 1874 1873 1872 1871 1870 1869 1868

rist von Gartenarbeitern und urschen selbst gezogen sind, - ohne üdsiht auf die ei die sie dabei anwenden. Er glaubte, daß dies einen großen Sei hervorrufen werde. Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlih preußishen Staaten beabsichtigt in ähn- licher Weise vorzugehen, wie es in Leyden geschehen.

s d E S

n der vorgestrigen Vorstellung von , igaros Hochzeit" im

Königlichen Bpernbause sang Frl. Brandt p telle des

plößlich erkrankten Frl. Hofmeister zum ersten Male die Partie der

Gräfin mit sehr gingen Erfolge.

__— Im Friedrih-Wilhelmstädtishen Theater wird

cine neue Saliugró’sche Posse: „Die Pikwiker* vorbereitet. Das nächste Benefiz. im Friedrih-Wilhelmsstädti-

\chen Theater findet am Dienstag und zwar für Frl. v. Mee r s-.

H

Stelle abseit; diese lassen si sehr leiht dur Zerdrücken bes, Fch ses iese Jahre obiges Verfahren in meinen Kohl angewandt, und nur sehr wenige

aus for meiner Nachbarn wurden hingegen von den Raupen sehr

chädigt.“ Gewerbe und Handel.

der Generalversammlung der Berliner bemisbe 23 in Ligqu., vom 7. d. M. wurde \chäftsbericht vorgelesen und In der gestrigen Generalversammlung der Aktionaire der

In Produktenfabrik, Aktiengesell unter Vorlegung der Bilanz der Decharge ertheilt.

a

Schultheiß Brauerei-Aktiengesellschaft wurde die Bil genehmigt und die Decharge ertheilt. Die Dividende wurde a

10/6 normirt. : London, 8. Dezember. (W. T. B.) Die Inhabér von sind mit ihrem Verlangen, daß

peruanishen Staatspapieren #1 ] der Verkauf peruanishen Guanos eingestellt werde, bis | ¡ahlung der rückftändigen Zinsen erfolgt sei, gerihtsf\eitig abgewiesen worden.

Die „New-Yorker Hdl. Ztg,“ äußert ih über die allge- meine Geschäftslage in ihrem vom 24. November datirten Wochenbericht folgendermaßen: Eine Wendung zum Besseren in der Gesammtsituation hat fih in dieser Woche nicht bemerkbar:

emacht, denn die noch immer herrschende Ungewißheit üb MWahlresultat hemmt jede freiere Entfaltung der Ges SfeBthalgte Zu lebhaften Transaktionen kam es nur in denjenigen Exportartikeln, für welche die europäische Konjunktur günstig war. Geldstandes, welcher auch in dieser Berichtswoche sehr abundant

gewesen, läßt erkennen, daß sich die Hoffnungen auf eine gesteigerte

allgemeine Geschäftsthätigkeit, welchen man sich von Monat zu Monat und von Woche zu Woche hingegeben hat, nur zum aller- fleinsten Theil erfüllt Haben. Diskontogeshäft ran-- girten kurze Sicht Platzwesel erster Klasse à 5 —7%. per anno, Weder die riegerisch lautenden Nachrichten aus. Europa, noch die Verwickelungen der inländischen dem die8wöchentlihen Goldmarkte eine steigende 1 i der Einfluß jener Faktoren verhinderte es lediglich, daß die entschie» dene Baisse-Tendenz des Agios zum vollen Ausdruck gelangte. Fluks- tuationen bewegten \ich in- engen Grenzen, zwischen 95—9%, mit 9 als heutiger Schlußnotirung. Während der Goldimport aus Engs land feine Verminderung erfahren, war der legitime Bedarf äuße

gering, und bei dem Darniederliegen des Im ortgeschäfts ist au

Raupen gefunden, und diese waren : Eiern entstanden, welche übersehen worden waren. Die Kohls

F

ie Bee

Î

t über das

Die Lage des

E konnten ichtung gebenz: .

wenig Aussicht vorhanden, daß derselbe in nächster Zeit größere Di«

mensionen annehmen wird. Am Waaren- und Produkten- markt blieb das GrportgesQn im Allgemeinen von befriedi gendem Umfang, während die fortdauernd zweifelhafte und uner+- quidcklice politishe Lage

in der Importbrance eine Besserung niht

auffommen ließ. Für Brodstoffe stellte sih erst am S{luß etwas lebhaftere Erportfrage cin. Notirungen für Baumwolle *

blieben bei lebhaftem Geschäft fest behauptet und {loß der Markt in steigender Tendenz. Nachdem si die Berichte über SBerunE neuer Petroleumquellen am Montag als übertrieben herausgeste hatten, {lug die bis dahin matte in steigende Tendenz um und ift für raffinirtes sowie rohes Petroleum bei sehr belangreichen Trans- aftionen ein Avanz zu verzeichnen. DerWaaren- und Fmport während der am 18. November c. beendeten Woche repräsentirt einen Gesammtwerth von 4,706,735 Doll. gegen 3,768,378 Doll. in der Vorwoche, eine Zunahme von 938,357 Doll. ergebend. Fremde Webstoffe partizipiren am Gesa mmtwerth des leßtwöchentlichen Imports mit 1,086,295 Doll, resp. 97,247 Doll. mehr als in der Vorwoche, wäh- rend der Import diverser Produkte und Waaren um 841,110 Doll. größer war. Am Waaren- und Produkten-Export während“ der am 21, November cr. beendeten Woche, dessen Gesammtwerth in- Höhe von 5,872,740 Doll. eine Zunahme von 441,332 Doll. gege die Vorwoche aufweist, partizipirt Baumwolle mit 13,293 Ballen im“ flarirten Werth von 804,047 Doll. gegen 15,064 Ballen im Werth- von 873,683 Doll. in der Vorwoche und 17,436 Ballen resp. 10,028 Ballen im Werth von 1,174,090 Doll. resp. 813,908 Doll. in der Parallelwoche beider Vorjahre.

Verkehrs-Anstalten.

Das General-Postamt richtet _auch in Ian Jahre .aæ das Publikum in dessen eigenem Interesse das Ersuchen, mit der Einlieferung der Weihnachtssendungen bald zu bes ginnen, die Pakete haltbar zu verpacken, genau und deut+ lich zu adr N n und, zur Beschleunigung des Betriebes, mög? lihst zu frañkiren. : j

Southampton, 8. Dezember. (W. T. B.) Der Dampfer des norddeutschen Lloyd „Hansa“ ist hier eingetroffen.

London, 7. Dezember. (Engl. Durtd Ein Schiffer, der einen Lootsen bedurfte, ih jetoch des Nothzeichens bediente und- dadur die Küstenwacht veranlaßte, während eines heftigen Sturm-- windes ihm zur Hülfe zu eilen, ward S trafe verurtheilt.

berg statt. Zu diesem worin die Benefiziatin eingeführt und schnell beliebt gemacht hat.

Von den im Residenztheater in Vorbereitung gewesenen Novitäten wurden zunächst zur Aufführung bestimmt: „Hôtel Godelet® von Victorien Sardou und „Crisa fulli*, eine Komödie in 3 Akten, welche ihrer ungebundenen und harmlosen Lustigkeit wegen in Paris alle Lacher auf ihrer Seite hatte. Das heitere Stück, das übrigens au gleichzeitig am Stadttheater in Wien in Vorbereitung ift, soll am Residenztheater {hon in den nächsten Tagen auf die Bühne- kommen. Morgen Sonntag, Nachmittags 4 Uhr, fommt zur Darstellung: „Mit der Feder“, (neu einstudirt mit Fr. Claar- Delia in der Hauptrolle), hierauf: „Werbe-Offiziere“ von Bauer-- meister und zum Schluß: „Das Schwert des Damokles" mit Hrn. Georg Paradies als „Kleister“. Diese Vorstellung findet zum dritten Theile des Preises statt.

wee ist die Operette „Fatinita“ gewählt,

Das Theater in Brooklyn ist, wie telegraphisch mitge- Abend niedergebrannt. Der „Times“ werden F

theilt worden, Diensta folgende Details gemeldet: „Das Feuer brach Abends um 11 uhr während einer Vorstellung de- „Zwei Waisen“ auf der Bühne aus. Die Zuhörerschaft zählte etwa 800 Personen, die sich hauptsächlih_ auf den Galerien befanden. Es entstand eine Panik. Das Publie kum im Parterre sowie tas Bühnenpersonal retteten si, aber“ viele andere waren niht so glüdcklih. Das Gebäude stand rasch * vollständig in Flammen und die Galerien stürzten ein, wodurch 190" Personen verbrannten. Viele andere wurden verleßt. 85 Leichen,

viele bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, wurden nah der Morgu€ |

gebraht. Das Gebäude is gänzlih vernichtet. Aus den Ruinen

wurden 130 Leichen hervorgezogenz weitere werden noch immer ge“ funden. Unter den Todten befinden sih zwei Schauspieler. E Katastrophe hat gauz Brooklyn in Trauer verseßt. Die Ge châfte ruhen gänzlih. Die Gerichtshöfe sind geschlossen. Die Straßen in der Nähe des Theaters sind voller Menschen.“ Nach einer abel

depeshe der „Daily News“ wären 300 Mexloten ums Leben ge

kommen. Die Galerie faßte 425 Personen. Diefe zerbrachen in dent - Gedränge auf einer einzigen Treppe das Geländer und E den Keller des Gebäudes hinab, wo sie durch Dampf und Flamme umkamen. Mehr als 200 Leichen wurden in einem verkohltew Haufen, kaum erkennbar, vorgefunden.

B

: : Redacteur: F. Prehm. _ i Berlin; Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner: Drei Beilagen. .__(eins{hließlich Börsen-Beilage), außerdem ein Preis-Courant der Sammet- : waaren-Fabrik von H. Lissauer,

und Seide

rodukten-

in Brighton zu 10 Pfd. Sterl...

1ich als „Lieutenant Wladimir“ hierselbst

lassens des Bundes8gebiets, Behufs Entziehung des

Die Bergwerks- und- Hüttenindustrie der Ver- einigten Staaten von Nordamerika.

(Von Chr. Mosler in Berlin.) IT. Die Bleiin dustrie. (Vergl. Nr. 249 u. 251 d. Bl.) Die Bleigewinnung der Vereinigten Staaten ist

ngs und reiht in das vorige Ja rhundert zurück. Während sie üher auf den mittleren und östlichen Theil S war, hat sie über den Westen

Nevada,. Colorado und Kalifornien bereits b Infolge dieser Be- Schutzölle für auswärtige Einfuhren ist die namentli seit 1870 sehr rasch und der Art gestiegen, daß die Produktionsmenge des Jahres 1875 ungefähr das Dreifache derjenigen des Jahres 1871 ausmaht. Es betrug nämli die Pro-

im Jahre 1870 = 15,922 Groß-Tn. 1871= 17,854

- mit dem Aufleben des Silberbergbaues au verbreitet und in Utah, l eine sehr ansehnliche Produktionshöhe erlangt. theiligung und erhöhter Bleiproduktion

dultioE 825 1,281 Groß-T

im Jahr =__4 roß-Tn.

im Zar 335 1166 , 1845 = 26,500 - 1855 = 14000 1865 = 13,165

das Vorjahr. r. R

verschmelzung auf Werkbl Mo erltilterung des Werkbleies erfolgt.

Die Paupisive der Bleiproduktion und der Süden Missouris.

Nordamerika bereits hinausgekommen.

Im Osten tritt Bleiglanz auf zahlreichen {malen Gängen des Obersilur und der Gneiszone des Alleghanygebirges, insbesondere im ork, in Ost-Tennessee und Virginien auf. Diese Vorkommnisse sind au in den Jahren 1835 bis 1850 Gegen-

and zahlreicher bergmännischer Gewinnungen gewesen, aber seitdem

Osten des Staates New-

fis auf 2 Gruben aufläfsig geworden.

a. Der Bleierz-Bergbau des obern Mississippi des soge- Sw den aneinander ftoßenden Winkeln der Staaten Wisconsin, Jowa und Jllinois um und be- wegt sih größtentheils in der Umgebung von Mineralpoint in Wis- Galmei- und Blende-Vorkommen und anderweitige Hohlräume des zum Trénton

nannten Galena-Distrikts geht in

consin. Das dortige Bleiglanz-, ist an weite Spalten- j filbezarm. gestellten Galena-Dolomits gebunden. i

[berarm. Die Lagerstätten find manchmal auf mehr als 500 Fuß änge und in Weitungen von 30 bis 40 Fuß bekannt, jedoch im shaltend. Es ist daher auch die Produktion während die der sonstigen Bleidistrikte im Aufsteigen begriffen ist. Die Bleiproduktion betrug im Jahr 73 = 6550 Groß-Tonnen,

Allgemeinen nicht au allmählich zurückgegangen,

1870 = 7131 Groß-Tonnen, 18 1871 = 6483 z 1874 1872 == 7495 G 1875

=5

mond (in Hewitts Centennial Addreß 1876, Appendi

x). 2) Preußens Bleiproduktion betrug im Jahre r 5 = 1,308,235

Ctr. oder 64,445 Gro tonnen.

1872=23,106

1873=37,983

1874=46,759 G 1875 = 53,2532) íIn dem leßten Jahr stieg also die Produktion um 14/6 gegen R. W. Raymond beziffert die Gesammi-Bl roduktion der Vereinigten Staaten während des Zeitraums von 1776 bis 1875 auf 855,000 Groß-Tonnen. Zu bemerken ist, daß die ei in Nordamerika meist getrennt von

V der Ober-Mississippi _Im Westen ist die Bleigewinnung mehr ein Nebenprodukt der Silbergewinnung geblieben, aber gleichwohl seit 1874 über die Produktionsmenge jenes mittleren Theiles von

5000

a Für die Jahre 1873 bis 1875 nach den statistisch von Édw. A. Caswell in New-York, im Uebrigen nah R. W

i Erfte Beilage _ zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staais-Auzeiger.

Berlin,

Galenadistrikt also zur Zeit noch

sehr alten Ur- | und Zinkerze meist

Nach Dr. A. S bis zu einer Teufe von 90

s

geführt werden.

als die reinste.

tr | ergab beispielsveise im Jahr: 1865 = 4,165 Groß-Tonnen 1870 == 1871 =10/206 .

1875 ,

an Bleierzen sino.

Sie uge Nud Bleierze fand

tlantishen Ozeans verfrachtet.

r

Tabellen . Ray- 4) Dr, A. Schmidt, Südwest-Missouri“. 1876, Seite 54.

Sonnabend,

An der Gesammtproduktion der Vereinigten Staaten is der [ mit 9,39%/9 betheiligt.

__b. Unter ganz ähnlichen Verhältnissen, wenngleich in einer etwas tieferen Stufe des Unterjsilur (dem „Calciferous“) und zum Th-il au in der Kohlenkalkbildung, finden si die silberarmen großblätte- rigen Bleiglanze des Missouridistrikts 3). Auch hier kommen BVlei- zusammen" vor und bilden drei Hauptregionen, von welchen die eine in den Silur-Kalksteinen des südöstlihen Missouri, die zweite in Central-Missouri im Silur- und unteren Kohlenkalk und die. dritte in Südwest-Mifsouri im sfogenannten Archimedes- Kalkstein der Subcarboniferous-Cpoche auftritt. Die Vorkommnifse erinnern an die unter ähnlichen Verhältnissen auftretenden Blei- und Zinkerz-Lagerstätten des Kohlenkalkes von Aachen und Stolberg. scheinen sich aber die Erze übera is 100 Fuß unter die Oberfläche in bau- würdiger Menge zu erstrecken. Der ehemals sehr zersplitterte Berg- werksbetrieb soll nunmehr namentlich in Südwest-Mifsouri, in der Gegen» non Granby, Joplin und Orongo, wo rasch hintereinander 12 Schmelzwerke entstanden sind, schr ausgedehnt sein und regelrecht

Mifsouri-Weichblei gilt unter den nordamerikanischen Bleisorte Der Menge nah jeßt 32,03% der gesammten Bleiproduktion der Vereinigten Staaten; dieselbe ist unausgeseßt im Steigen und stellt sich_ pro 1875 auf mehr als das Dreifache der Produktion des Galena-Distrikts.

Die in den Vereinigten Staaten ; allmählich entstandenen Werke dieser Art 17 an der Zat von i denen im Jahr 1875 aber nur 9 in Betrieb standen ;— befassen sich

3) Siehe Näheres hierüber inem „Report of the Geological Surrey of Missouri by J. R. Gag», 1873 & 1874“. „Die Blei- und Eine genetish-geologishe Studie, Heidelberg

den 9. Dezember

nUr

Während näm

beträgt die dortige Produktion | Großtonnen.

Sie

13,433 Groß-Tonnen

1873 1874 15239

einm sind diefe Gruben aus8- t, und zum Theil wie die Miae

roduktion

sehr günsti des

, ,

behauptet hat.

tonne betragen:

inkerz-Lagerstätten von

S

überstieg, betrug jene im Jahre 1873 22,114 Großtonnen, im Jah 1874 = 17,674 Großtonnen und im Jahre 1875 nur noch 7305 1 Außerdem brachte die Centralregierung große, aus dem Krieg mit den Südstaaten herrührende Bleivorräthe, welche ausländischer Herkunft gewesen sein werden, seit 1873 wieder auf den Markt. Die diesfälligen Mengen waren in 1873 = 24009, in 1874 = 4125 und 1875 = 915 Groß-Tonnen, so daß sich der Gefammt- verbrauch der Vereinigten Staaten an Blei herausstellt :

w i F f 2 I -F

Í 1875 17053 s im Jahre 1873 auf 62,497 Groß-Tonnen,

Die Hauptantheile hiervon entfallen auf die Gruben La Motte, St. Joseph und Granby. Im All haltender als die im Galena-Distri ) La Motte, die älteste Grube der Vereinigten Staaten, {on im vorigen Jahrhundert betrieben worden. :

c) Die Bleiproduktion des Westens wird in Verbindung mit der Edelmetall-Erzeugung daselbst anderweitig zum Gegenstand einer be- fonderen Abhandlung für diese Zeitschrift gemacht werden, weshalb ih mi hier auf einige statistishe Bemerkungen beschränke. Nach E. A. Caswells Preistafeln belief sih jene P

im Jahr 1873 auf 18,000 Groß-Tonnen

1874 „, 26,000

: S 0 31,200 5

und beträgt also zur Zeit 58,58% der gesammten Bleiproduktion der Vereini ten Staaten. Im Wesentlichen entfällt die Bleierz-Produktion auf die Silberdistrikte von Utah, Nevada und Colorado, während die Silberdistrikte von Kalifornien und Montana verhältnißmäßig arm Die Zugutemachung dieser sehr filberreihen is 1874 ganz abseits der Gewinnungsstätten statt; seitdem hat man auf einzelnen Gruben auch Rohschmelzhütten einge- rihtet. Zum weit überwiegenden Theil werden die Erze auf sebr weite Strecken einerseits bis zur Küste des Stillen Ozeans, anderer- ses nach dem Mississippi und bis zu den großen Küstenstädten des

1876.

ebensowohl mit der Rohvershmelzung wie mit der Entsilberung von Werkblei. Es sind dies insbesondere die Schmelz- und Entfilberungs- werke zu Salt Lake Louis; North-Mansfield bei Pittsburg , : Philadelphia u. a. Hiervon hatten im Jahr 1875 Selby’'s Werke in San Franzisko eine Bleiproduktion von 3237 Groß-Tonnen ; Newark, New-York und Philadelphia eine folche von 8509, Omaha 10,000, Ghicago und andere westlich belegene Hütten 4850 und Kalifornien und Nevada zusammen 7850 Groß-Tonnen.

Bei jener verschiedenartigen Erzverfrachtung is eine Gleichför- migkeit in der Erzbehandlung nicht zu erzielen. entjilberten Bleies stellt daher die Ansprüche der verwöhnten Blei- weißfabrifen der Oststaaten nicht zufrieden. Anerkanntermaßen liegt hierin auch der Grund, daß die Vereinigten Staaten, außer im Missouri-Distrikt, bisher nur wenig reines Weichblei erzeugt haben, und troß reichaltigster Erzvorkommnisse und hoher Schutzölle noch in einiger Abhängigkeit vom Ausland geblieben sind. Allerdings hat sih diese Aihangigkeit in den leßten Jahren bedeutend gemindert.

i

City, San Franzisko, Chicago, Omaha, S

E Newark bei New-York,

Die Qualität des

vor 1873 die Einfuhrmenge die Produktionsmenge ahre

d A005 i LOCD- p

68,558 E 61,473 Ó

Es erscheint dieser Verbrauch verhältnißmäßig sehr ho, aber erklärlih, wenn man die Vorliebe der Amerikaner für den reinen Bleiweißanstrich und ihre besondere Neigung zur Reinhaltung def- selben in Betracht zieht. In der That wird mehr als die 5 der obigen BECV;augomengen in Pennsylvanien (Pittsburg, Phila- delphia) und in New-Yor brau ist auch jeßt noch eher im Steigen wie im Fallen begriffen. __ Von dem Gesammtverbrauch entfallen nah eigene Produktion im Jahr 1873 = 67,75%, im Jahr 1874 = 68,21%/, und im Jahr 1875 = 86,62°/9.

Es geht aus diesen Verhältnißzahlen zur Genüge hervor, wie die nordamerikanishe Metallindustrie in neuerer Zeit der fremden Blei-Einfuhr, an welher Spanien, England und Deutschland be- theiligt sind, entgegenarbeitet. Gleihwohl hat sich das auéländische Blei vermöge seiner Qualität in Nordamerika auf einer Preithöhe zu erhalten vermocht, welhe von der abstiht. J zusammengestellte graphische Darstellung über die Preisveränderungen Bleis zu New-York, macht für den i: des Näheren ersichtlih, wie die Preisabstände zwischen ausländishem und nordamerikanishem Handelsblei gerade in den leßten Jahren ih weiter von einander entfernt haben uud daneben das aus der Vorräthen der Regierung verkaufte Blei einen mittleren Preisstand

älfte zu Bleiweiß verarbeitet, und dieser Ver-

bigem auf die

I nordamerikanisches Blei

Die nach den Caswellshen Tafeln von mir

Zeitraum von 1870 bis 1875

Der Vollständigkeit halber wird \{ließlich noch bemerfït, daß die jeßigen Eingangszölle in den Vereinigten Staaten pro ( für Blei in Mulden und Blöcken 40 Doll., für ge- walztes Blei 55 Doll. und für Bleigätte und Bleiweiß 60 Doll.

Groß-

Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Dentschen Reiehs-Anzeigers und Königlich Breußischen Staats-Anzeigers: Verlin, s. \. Wilhelm-Straße Nr. 32.

Deffentlicher Anzeiger.

-Sachen. orladungen

1. Steckbriefe und Untersuch

2, Subhastationen, Aufgebote, u, dergl,

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. 8. w, von öfentliehen Papieren.

5, Industrielle Etablissementa, Fabriken und Grosshande].

6, Verschiedene Bekanntmachungen.

7, Literarische Ánreigen.

8, Theater-Ánzeigen. In der Börsen-

9. Familien-Nachrichtan. beilage.

Inserate nehmen an: das Central - Annoncem- VBurean der deutschen Zeitungen e Berlin Mohrenstrafe Nr. 45, die Annoncen-Expeditio

„„JFnvalidendauk“/, Rudolf Mofse, Haasenstein

nen des

Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

Büttner & Winter, sowie alle übrigeu größeren

Aunouceun:Bureaus.

SteÆbriefe und’ Untersuchungs - Sachen.

Stebriefs - Erledignng. Der hinter den ‘Maler Friedrich August Gerhardt wegen quali- fizirter Urkundenfälhung in den Akten G. 474 76. C. 11. unter dem 25. November cr. erlassene Steck- brief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 5. Dezember 1876. Königliches Stadtgericht. Ab- theilung für Untersuchungssachen. Kommission Il. für Voruntersuchungen.

Steckbrief. Der Gastwirth Wilhelm Schmidt aus Schweidnitz, 45 Jahr alt, evangelisch, hat aus dem Erkenntniß. des Königlichen Kreisgerichts zu Eeds vom 11. Inni 1874 noch eine Rel - Sea trafe von 140 Tagen wegen Betrugs zu verbüßen. Derselbe ist beurlaubt und is uns sein jeßiger Aufenthalt unbekanuit. Wir ersuchen, auf den 2c. Schmidt zu vigiliren, ihn im Betretungs- falle anzuhalten und an unsere Gefängnißinspektion abliefern zu lassen. Schweidnitz, den 29. November 1876. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

Steckbrief gegen Margaretha Kirchmannun von Ettenheim (27 Wre, \{lank, dunkelblond von Haar, raue Augen, Narbe rechts am Hals, offenstehender tund) wegen Diebstahls und Betrugs. Hanau, 7. Dezember 1876. Der Untersuchungsrichter.

Offene Requisition. Es sind durch Erkenntniß des unterzeichneten Gerichts vom 24. Februar 1874 1) der Heinrih Gustav Werner, geboren den 5. September 1850 zu Dohms, Kreis Sagan, Sohn des Schuhmachers Karl Werner zu Feuetita Kreis Sprottau, 2) der oan Friedrich August Smidt, geboren den 24. Juni 1848 in Sprottau, ey des verstorbenen Maurers Gottlieb Schmidt zu Sprottau wegen Vergehens des unerlaubten Ver-

Eintritts in das stehende Heer oder die Flotte, je zu einer Geldbuße von funfzig Thalern, für den Unvermögensfall. zu einer einmonatlichen Ge ängniß- strafe, re Drag verurtheilt worden. Es wird ersuht, von den Genannten die Geldbuße im Wege er Exekution beizutreiben, event. die Gefängniß- trafen gegen dieselben zu vollstreten. Sprottau, den . Dezember 1876. Königliches Kreisgericht, T. Ab-

Berlin gehörige, in

theilung.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- Tadungen u. dergl.

[10001] Oeffentlihe Vorladung.

In der E N E Ee der Berliner Stadteisenbahu ist auf den Antrag der Direktion vom 10. November 1876 das Entschädigungs-Verfahren rüdcksihtlich einer Fläche von 5,46 Ar des in der Breslauerstraße Nr. 18 gelegenen, im Grund- buche des Königlichen Stadtgerichts von der König- stadt Band 40 Nr. 2496 verzeichneten, dem Rentier August Gabe hierselbst gehörigen Grundstücks, ein- geleitet, und. bin ich zum Kommissar des König- lichen D Men babe ernannt worden.

In Folge déssen habe ih zur Verhandlung der Sache, sowie eventualiter zur Aufnahme der Taxe und zur Erklärung darüber Termin auf

den 19. Dezember c., Nathmittags 3 Uhr, im Wartesaal I. Klasse des Niederschlesifch-Mär- fischen Bahuhofs anberaumt, zu welchem die- jenigen Betheiligten, welche nicht bereits persönliche Vorladung erhalten haben, in Gémäßheit des §. 25 des Geseßes über die Enteignung von Grundeigen- thum vom 11. Juni 1874 béhufs Wahrnehmung ihrer Rechte hierdurch unter der Verwarnung vor- fit werden, . daß ohne Zuthun des etwa Aus-

leibenden die SUIILRIEg festgestellt, und wegen Auszahlung oder Hintèrlegung der Leßteren verfügt werden wird.

Berlin, W., den 26. November 1876.

Körner-Straße 7. Der Kommissarius des Nies Polizei-Präfidiums. _ Regierimgs - Rath i tepham.

[10063] Subhastations-Patent.

Das dem ' Bauunternehmer Hermann Karbe zu riedrichsberg, Rummels- burgerstraße Nr. 3 belegene, im Grundbuch von Lihhtenberg“ Band X. ; Nr. 343 verzeichuete Grundstück nebst Zubehör Qn

den 26. YOanar 1877, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 24, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentli an den Meistbietenden versteigert, und olt das Urtheil über die Ertheilung des Zu-

ag Y

den 30. Januar 1877, Mittags 12 Uhr, ebendaselbst verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück is} zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Flächenmaß von 5,10 Ar mit einem Reinertrag von 1,62 Æ und zur Gebäudsteuer mit einem jährlichen Nußungswerth von 6600 f für das Steuerjahr 1878/9 veranlagt. »

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschäßungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserem Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle DiGeuigen, welche Eigenthums- oder ander- weite zur Wirksamkeit gegen ritte, der Gintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra- gene Realrechte geltend zu machen haben, werden

.| aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präfklu-

fion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Berlin, den 30. November 1876. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

Benachrichtigung vom Jnhalt eines [9993] Testaments.

Der Postmeister a. D. Christian Friedrich Ludwig, zuleßt hier wohnhaft, hat in seinem am 16. Juli 1866 in Berlin errichteten, am 1. No- vember 1876 eröffneten Testamente seinen Sohn R Wilhelm Oscar Ludwig zu seinem

rben ernannt und seiner Shwägerin, unverehe- lihten Johanne Charlotte. Kraft, zu Coswig geboren, ein Legat ausgeseßt, wovon dieselben hier- durch benachrichtigt werden.

Angermünde, den 7. Tezemher 1876.

nigliches . Kreisgericht. I1. Abtheilung.

(10011) Snbhastations- Patent.

.Das dem Adarerpaer Vers Schmidt zu Alt- Schöneberg gehörige, in Mariendorf belegene, im Grundbuch von Mariendorf Band 1V. Nr. 139 ver- zeihnete Grundstück nebst Zubehör soll

den 7. Februar 1877, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der. nothwendigen Subhastation öffent- lid an den Meistbietenden versteigert, und dem- nächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 9. Februar 1877, Nachmittags Uhr, ebenda verkündet werden. ,

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grunde steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammts SFlächenmaß von 2 Ar 70 Qu.-M. mit einem Reinertrag von 87 S veranlagt. Auszug aus der Steuer-' rolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschäßungen, andere das Grundstück be- treffende Nachweisungen und besondere Kaufbedin- gen H in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden auf- efordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion pätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 2. Dezember 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

& Verkäufe, Verpachtunger, Submisfionen 2c.

Lieferung von Kiefern zu Telegraphen-

[10000] Stangen

Die Lieferung von 3274 Stück jungen Kiefern (pinus si]vestris) und zwar 192 Stück von 10,15 Meter, 1566 Stück von 8,65 Meter und 1516 Stück von 7,13 Meter Länge, zu Telegraphenstangen ge- cue foll im Wege des öffentlichen Angebots ver- geben werden. : #

Die näheren Begingungen sind. im Bureau der Kaiserlichen Ober-Postdirektion (Registratur der Ab- theilung E.), Spandauerstraße Nr. 22 hierselbft, täglich von- 8 Uhr früh bis 3 Uhr Nachmittags ausgelegt und können auf portofreien Antrag, segen Erstattung der Abschreibegebühren, auch \chriftlich mitgetheilt werden.

Unternehmungslustige wollen ihre Angebote porto- frei, versiegelt und mit der Aufschrift:

Angebot auf Lieferung von Kiefern zu Tele henstangen versehen, bis zum 22. Dezember d. §: Vormit- tags 11 Uhr, an die Kaiserliche Ober- ostdirektion hierselbst einsenden.

Die Eröffnung der eingegangenen Angebote erfolgt zu der angegebenen Zeit in Gegenwart der etwa pere Pu erschienenen Anbieter. Später eingehende, owie den Bedingungen nit entsprechende Angebote bleiben unberücksichtigt. :

Die Auswahl unter den Anbietern, welche 14 Tage