1900 / 231 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 28 Sep 1900 18:00:01 GMT) scan diff

O a E E E

E E

E E

E R t L E Ee

s

Bekanntmachung.

In der Bibliothek der Königlihen Geologischen Landesanstalt und Berg-Akademie zu Berlin, Jn- validenstraße Nr. 44, können von nun ab außer den bereits vorhandenen Klassen 1, 5, 18 und 40 der vom Kaiserlichen Patentamt herausgegebenen Patentschriften auch noch die Klassen 12e, 19e, 21h, 42c, 50 c, 78e und 84 c werktäglih in den Stunden von 10 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags eingesehen werden.

Berlin N., den 26. September 1900.

Direktion der Königlichen Geologishen Landesanstalt

und Berg- Akademie. 4 Schmeißer.

Abgerei sst: Seine Excellenz der Präsident des Reichsbank-Direktoriums, Wükliche Geheime Rath Dr. Koh, in Dienstangelegenheiten nach Hildesheim. :

Nichtamtliches. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 28. September.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten jestern in Rominten die Vorträge des Staatssekretärs des Neichs-Marineamts, Vize-Admirals von Tirpiß, und des Stell- vertreters des Chefs des Marinekabinets, Kapitäns zur See von Müller.

Jhre Majestät die Kaiserin und Königin sind heute früh 7 Uhr, wie „W. T. B.“ meldet, auf der Wildpark- station eingetroffen und haben Sich alsbald nach dem Neuen Palais begeben.

Der hiesige portugiesishe Gesandte Vicomte de Pindella hat Berlin mit Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungiert der Legations-Sekretär Baron von Sendal als interimistisher Geschäftsträger.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M.S. „Kaiserin

Augusta “,. Kommandant: Kapitän zur See Gülich, am |

24. September von Taku in See gegangen und am 26. Sep- tember in Ts\ingtau eingetroffen.

S. M. S. „Jrene“, Kommandant: Fregattenkapitän | Stein, ist gestern von Tsingtau nah Wusung in See ge- |

gangen.

Bayern. Seine Königlichè Hoheit der Prinz-Regent ist, wie die „Allg. Ztg.“ meldet, von den Hofjagden im Algäu gestern wieder in München eingetroffen.

Großbritannien und Frland.

D Prinz und die - Prinzessin Preußen haben gestern Abend, wie „W.

Rückreise von London nah Deutschland angetreten.

Rußland. Der Kaiser und die Kaiserin sind, wie meldet, gestern von Spala nah der Krim abgereist.

Griechenland.

Der Kronprinz ist, der „Agence Havas“ zufolge, zum Ober-Kommandierenden der Armee mit sehr aus- gedehnten Machibefugnissen ernannt worden. Der Prinz Georg wird morgen wieder von Athen abreisen. Höchsl- derselbe beabsichtige, die Erklärurg abzugeben, daß erc ent-

chlossen sei, eine Wiederwahl zum Ober- Kommissar |

für Kreta nicht anzunehmen. Zugleih wolle er den Mächten gegenüber betonen, daß es unbedingt nothwendig sei, die Entscheidung über das endgültige Schicksal ver FJnsel den Kretensern felbst zu überlassen.

Serbien.

Der Schah von Persien ist, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern Abend in Belgrad eingetroffen. Drei Minister waren Allerhöchstdemselben im Auftrage des Königs bis Semlin entgegengefahren. Auf dem Bahnhof in Belgrad war eine Ehrenkompagnie mit Musik aufgestellt. Nach kurzem Auf- enthalte seßte der Schah in Begleitung der Vertreter des Königs die Reise fort.

Amerika.

Der „Globe“ meldet aus ' New York, dort eingetroffene Telegramme aus Mexiko berichteten, daß Porfirio Diaz einstimmig zum Präsidenten wiedergewählt worden sei.

Ein gestern in New York eingegangenes Telegramm aus Kingston berichtet, daß nah Meldungen aus Colon die Aufständischen neuerdings auf Panama vorrückten; sie seien 14 Meilen von dieser Stadt auf Negierungstruppen gestoßen, dabei sei es zu einem Kampfe gekommen, welcher noch an-

dauere. Asien.

Der General-Feldmarschall Graf von Waldersee ist, wie dem „W. T. B.“ aus Schanghai gemeldet wird, auf S. M. S. „Hertha“ am 24. d. M., Nachmittaas, vor Tschifu angekommen; die Ankunft in Taku sei am 25. d. M., Vor- mittags, erwartet worden.

Die „Politishe Correspondenz“ crfährt, daß sih die japanische Regierung der Zirkularnote des Staats|ekrctärs Grafen von Bülow ohne Vorbehalt angeschlossen habe. Die Antwort gehe im wesentlihen dahin, Japan slimme mit der Auffassung überein, daß die Bestrafung der Schuldigen der Wiederaufnahme des diplomatischen Verkehrs mit China voráausgehen müsse; der japanishe Gesandte in Peking werde entsprehende Weisungen erhalten. 1%.

Die „Wiener Abendpost“ meldet: Das Kommand über das in Peking vereinigte Detachement der österreichisch ? ungarishen Kriegsmarine in einer

ungefähren Stärke von einem Batäillon habe der Linien- \chifs-Kapitän Bleß von Sambuchi übernommen. Fn Taku seien bisher gelandet worden: 494 Mann der österreichisch - ungarishen Marine, 8178 Deutsche, 8353 Engländer, 5608 Amerikaner, 6575 Franzosen, 2541 Jtaliener, 20 934 Japaner und 15570 Russen. An der Expedition gegen Pa-ta-tschu habe außer Deutschen und Ftalienern auch eine Abtheilung österreichish-ungarisher Marinetruppen theil- genommen.

Wie die „Times“ aus Peking vom 21. d. M. berichtet,

hätten die legten Expeditionen bezweckt, die Sicherheit in der Umgegènd der Hauptstadt zu erhöhen und die Verproviantierung zu erleichtern. Dec russische Gesandte habe eine Denk- \chrift an die Kaiserin-Wittwe gerichtet, in welcher er ste auffordcre, nah Peking zurückzukehren, und ihr den Schuß Rußlands verspreche. “t 9 Ba

Dem Staats-Departément in Washington is, dem „Reuter’shen Bureau“ zufolge, gemeldet worden, daß der Prinz Tuan zum Großsekretär des Kaisers ernannt worden sei.

Der französi \che Konsul in Shanghai hat, wie „W. T. B.“ aus Paris berichtet, telegraphisch unter dem 95. d. M. gemeldet, der General Tung-fu-siang sci zum Oberbefehlshaber der West- und der Nord-Armee ernannt, und nachträgliche Ehrüngen seien durch ein Kaiserliches Dekret Li-ping-heng verliehen worden. Meldungen aus cinesischer Quelle zufolge sollen den. Vize-Königen und Gouver- neuren vom Hofe geheime Kaiserlihe Befehle zugegangen sein, durch welche dieselben angehalten werden, die Fremden zu bekämpfen und zu vernichten.

Aus Tientsin vom 24, d. M. meldet das „Reuter’sche Bureau“/, daß der amerikanishe General Cha ffee dort ein- getroffen sei und Li-Hung-Tschan g einen inoffiziellen Besuch gemacht habe, bei welchem die Aussichten eines Abkommens besprochen worden seien. Von den anderen Mächten habe bisher nur Nußland von Li-Hung-Tschang’s Anwesenheit offiziell Notiz genommen. Es verlaute, daß die Russen nach der Einnahme der Lutai-Forts eiligst längs der Eisenbahn nordwärts marschiert seien, um Schan-hai-kwan zu beseßen.

Nach einer Meldung desselben Bureaus aus Schanghai vom gestrigen Tage hat der Vize-König Liu den Konsuln mitgetheilt, daß er im Begriff sei, sih wegen der Ernennung des neuen Taotais von Schanghai mit dem Kaiserlichen Hofe ins Benehmen zu seßen. Die fremdländishen Beamten glauben, der Schritt des Vize-Königs bedeute, daß die Amts3- üÜbernahme des neuernannten Taotais sih um mehrere Monate verzögern werde.

Das in Lyon erscheinende Blatt „Les missions catholiques“ veröffentlicht folgendes Telegramm aus Taku vom 19. September : Monseigneur Grassi, Monseigneur Fogolla, die Patres Elie und Balat sowie 7 Nonnen sind in der Provinz Scha nsi niedergemeßelt worden; der Souvignet wurde gleichfalls getödtet. Ja è l

1000 Christen enthauptet. Afrika. Das „Neuter sche Bureau“ meldet aus Vryburg vom 22. d. M., der General Settle habe mit 7000 Mann di von den- Buren seit dem 17. September umzingelte Garni von Schweizer Nennecke nah einem Gefechte entseßt, welchem die Buren s{chwere Verluste erlitten hätten. Kommandant der Buren sei gefangen geno 109 Aus Lourençco Marques dasselbe Bureau, daß der dortige Bo Stabe am Abend nah Komatipoo Parade beizuwohnen, welche Geburtstages des Königs Portugal stattfinde.

Nr. 39 der „VeröffentliGun Gesundheitsamt“ vom 26. SGeptem Gesundheitsstand und Gang der Volks Maßregeïin gegen ansieckende Krankheiten. DeSal. ( bfieber. Desgl

C3 ? E A E M E ri X A Sevoltzrung tn YDesterreid tm Hre

ischen Heere. 1898. Gese x mit Milch. (Berli l

(Ber in) Provinz Brandenburg.) i

Baevun

Ireenanstalten.

4

or 11 on 2 V nam ita Werum gegen ¡Lo DLISmu

Gefährliche Betriebe

15. September

Zeitweilige Maßregeln geaen Thierseuchen.

Bermischtes. (Preußen.) Geisteekcauke j

dem Sebrauhe von Magnesiumsupercxyd (Vitafer ädtis@er Verwaltungsberiht 1898.

kranfbeiten. (Niererlant &Kravterrtfl:ge

Wochentabelle über die Sterbefälle i |

mehr Einroohnern. Desgl. (

Erkranfurgen in Krankenhäusern deut

in deutsden Stadt: und Landbezirken

Gerichilihe wSntscheidungen, bet. &

mitteln (Bier).

Dogn s

Thier

mitt 40 000 und

AuSiandCcS, CTN g

Statistik und Volkswirthschaft.

Der Haushalt von Paris ‘und Berlin 1899 und 1900,

(Stat. Korr.) Der Etat ver Stadt Paris bat nah dem vom französischen Finan: - Ministerium hHherausaegebenen „Bulletin de Statistique et de Législation comparée“*) in Sinrabhme usb Aug: gabe für 1899 mit 358 675 669 und für 1900 mit 329 655 258 Fxr., derientge von Berlin für 1899 mit 100523 807, für 1900 mit 107 238 108 M abgeschlossen. Wiewohl hieraaw acgenr das Vorjahr der Pariser Haushaltäbedarf um 809% ab, dex Berliner dagegen um 6,68 9% zugerommen hat, ift j io mehr als 214 (1899 sogar 23) mal so groß wie diefer.

An ordentlichen Etnnahmen wies dex Etat von Paris 1899 304 372 669, 1900 321 221 758 Fr., der von Berlin 93 641 655 bezw. 99 532 330 Æ, an außerorventlichen in denselben Jahren erlterer eins- \chließlich 51 650 000 Fr. Anleihen (fonds spéciaux) 54 303 000 bezw, einschlißlich 6 200 000 Fr Anleihen 8433 500 Fr., leßterer einschließlich 1659 800 A Anleihen für Bauzwrcke 6 882 152 bezw. einsließltch 167 600 4 Anleihen sür die gleiden Zwecke 7 705 778 46 auf. Während aber im Pariser Etat in beiden Fahren diefelben ordentlichen be;w. außerordventlihen Aus8gabe- wie Eiunabmesummen vorgesehen sind, betragen îm Berliner die Auêgaben i111 Ordinarium

«7, 7 A § p

e———— wr Hb r 4

*) vingt-quatrième année, Suni 1900, G. 616 ff. | d uts

E A E T

| der L./II. Seftion, die 1

1899 nur 89 269 033 und 1900 nur 91 052 895, im Extraordinarium

dagegen 11/254 774 lezw. 16 185213 M Im Folgenden geben wir den Antheil der widtigiten Einnabme- und Ausgabeposien dér Etats beider Städte an den betreffenden Gesammtbeträgen an. Von den ordenilißen Einnahmen entfallen Hunderttheile i in Berlin

in Paris auf 1899 1900 auf 1899

das Octroi . . , 51,85 51,77 | die Steuerverwaltung 59,70 die Kommunal-Ahb- die Kapital- und gaben, Speztal- SgHhuldenverwal- auflagen und ua A0 12/85 Hüudesteuer . .- 11,33 10,90 | dié tädtischen Werke 6,20 6,93 die städtischen die Bauverwaltung . 6,11 5,70 Wasserwerke. . 6,13 6,43 | Renten, Dotationen die Abgaben ber und vefoadere Ab- Gas8gesellshaft . 4,80 4/87| gaben. . .., den Staatsbeitrag die Unterrichtsver- zu den Polizei- Wal verwaltungs- die Einrichtungen der Kosten . 3,85 3,80| îöóffentlihenKrank-n- die Markihallen u. uny Gesundheits- E as ae 2 V C E204: das öffentlihz: Fuhr- Í wesen . O S Hiernah haben das Octrot und die Kommunalabgaben zusammen

1900 60,11

465 5,09 2,79 288

| für Paris ungefähr dieselbe Bedeutung wie die Gemeindesteuern für

Berlin. Die Einnahmen der Kapital- und SPuldenverwaltung in

Berlin fließen hauptsächlich aus der Hauptkasse der tädtishen Werke

(Va, Wasser- und Kanctisationsroëerle, Vieh- und Shlächthof sowie

Markthallen) und find zur Schuldenverzinfung und -Tilgung bestimmt.

Im üdrigen rühren die im Etat erscheinenden Ueber|chüsse von

städtischen Werken nur von den Gas- und Wasserwerken sowie dem

BVieh- und Schlachthof nebst der FleishschGau her. Zu den besonderen

Abgaben im Berliner Etat, gehören insbesondere die Leistungen für

die Bentuzung der Straßen, Piäße und Chausseen der Stadt zum

Betriebe von Straßenbahnen.

Bon den ordentliczen Aus g(

in Paris i 1

ruf 1899 auf 1899 1900

ädtishe Schuld 36,36 das Unterrichtswesen 21,67 22 43 Polizeiverwal- ie Kapital- u. Schul-

denverwaltung . . 18,65 18 09

| die Bauverwaltung . 13,83 12,31

2,6 12,95

} eo U2 offentlihe rmen- und Gc-

10,36 10,02 | die städtische Ver-

d L 40 So d L oiT8y o D UCITOMDEEHN

P A i das Unterrichtswesen 9,80 44| waltung . e AOTO (LL3I

die öffentlihen Wege 7,47 Verschönerung, B°?- l leuhtung u. st. w. 4,5 421: Ode die Erhebung dzs | die Polizeivecwaltung M 368 36 | nebs Feuerlös{- die. Wassere und Kanalwerke sowie das Abfuhrwe die Zentral - Pr feftur- u. flädtifd

Kahjenver

GSesundheitspflege sinî verbältnißmäßig größer als in Paris. Bei der Zunahme tiicen Einnahmen u: j ifer Etar macht fich i zwar am meisten 1900 auf 8 484 363 Fr welWe si drücklich

1900 4 999 250 Fr.

d i

Q) uu

«2%

Kunft und Wissenschaft. zersammlung des Gesami Heshi%ts- und Alterth

vom 24. his 28 temb Am Mitiwoch begannen, wit i

hort Mmhtot Tan tek berichtet [Mon Tui

has König!iche „Dres um 8 Uÿr die Sektionsperhandlun( Borsiß von Pcofessor Sixt-Stutt : Anthes - Darmstadt Über Tacit 56 und èie leyten Ergebnisse der Limesfors{ung, Deichmüller Über stei ihe Funde in Sachsen. ; interessante Uebersihtékarie vor. Die IIT./IV. Seftion S unter dem des Archivrath3 Dr. Jacobs- mit der seit Fahren im Gesammtverein vielfach be-

handelten Kirenbücherf: age. Pfarrer Blanckmeister-Dresden machte und Bestand d

weiter

nter Der tagte, fsprad Professor Dr. Annalen I, fessor Dr. legte eine betdäftiagte Mornta

î A N11

steinzeitl

41 1 nr h «1 +15

A 71

r ne Mittheilungen über Ulter der Kirchenbücher im Köntg- reihe Sachsen. Noch eh? die Führung von Kirchenbüchèrn obrigkeitlich angeordnet wurde, hat Sacßsen damit begonnen, die Getauften, Getrauten und Begrabenen aufzuzeitnen. Die ältesten Kirhenbücher Sachsens und Deutschlands besitzt Zwickau. Dort beginnen die Trauregifter 1522, die Taufregifter 1535, ja die Todtenregist:r weisen in ihren Anfängen oe gar auf 1502 zurück.- Den ersten Erlaß, die Führung von Kirchen- büchern betreffend, gab wahrs{einlih Herzog Moriy. Seit 1541 mehren sh die Kirhenbücher. Epochemachznd woaren sodann die Ver- ordnungen des eyangelishen Bischofs Georg von Anhalt in Merfe- burg von 1548 und des Kurfütsten August in den Generalï-Artikeln von 1557 und în der Kirhen- und Schulordnung von 1580. Von sämmtlichen jet in Sachsen geführten Kirchenbüchern be- ginnen 360... 1m 16; Jahrhuÿdért. Seit 1800 werden die Kirchenbüher nach obrigkeitlih vorgeschriebenen, ein- h-illihen SHematen geführt, au is es seit 1800 üblich geworden, Kirczenbuchtduplikate anzulegen und an die Ephoralarhive einzusenden. BetBränden und Kriegêdrangsalen sind vi-le ältere Kirhenbücher Sachsens vernichtet worden Die ges{ichilie Fors(ung hat in den Kirhenbüchern werthvolle Quellen zur jFamilten-, Orts-, Kultur- und Sittenge\(ichte erkannt und betreibt gegenwärtig mit Gifer ihre Inventarisiecung. Dieselbe ist au füc die Kirhenbüher Sachsens im Gange; mit Unterstützung des eyangelis{-luiherishen Lanades-Konsistoriums und der

Direktion des Haupl-Staat2archivs ist sie so wett gefördert worden, daß

der Referent in kurzer Zeit eine vollständige Uebersicht der vorhandenen Kirchenbücher vorlegen zu können hofft. Weitere Mittheilungen zur Kirhenkücherifrage mate dex Vorsizeade. Ferner \prah AmtäriäterKrieg- Schlieben, der ich mit dieser Frage besonders lebhaft beschäftigt, über das beständige Fortscreiten der Sammlung und ANufzeichnung der Kirchen- bücherbestände in Deutshlanv. Ian letzter Zeit is das Frankfurter Gebiet poa Dr. von Nathusfius in Frankfurt a. M. bearbeitet worden, und erst in den leßten Wochen ift bie Veröffentlichung der Negister in der Neumark von Professor Shwa1h erschienen. Damit beginnt die Provinz Brandenburg, soweit nicht s(on die Niederlausißer Bestände vorliegex, die Bearbeitung der Materialien. Jn Bearbettung find

*). Vergl. Nr. 230 des „R.-,u. St.-A.“

Bestände der Provinzen S@hlesien und Westpreußen, fowie die Register in Elsaß - Lothringen. Ganz unberührt von den Forschungen find von den deutshen Bundes- staaten nur no Mecklenburg - Streliß und Sachsea- Meiningen. Jai Rückstande sind Bayern unv Württembera, von denen nur einige zerstreute Nachrichten aus einzelnen Bezirken im „Korrespondenzblait“ vorliegen, und Hessen-Darmstadt, dessen Be- stände vor Jahren vom Referenten bearbeitet worden sind, aber ergänzt werden sollen. Unbearbeitet i in Preußen die ganz? Provi: z Ostpreußen sowie der Regierungs eziik Posen, zum theil au Westfalen und die Rheinprovinz, Der MNeferent spraH die Hoffnung aus, daß es gelingen werde, in abschbarer Zeit diese formale Seite der so wichtigen Kirhenbuch- forshung au erledigen, dann alle Veröffentlihungen zusammenzustellen und endlich in die materielle, fruzibringende Seite der alten Kirchen- bücher zum Nahen der Geschichte, Statistik, Genealogie und anderer Fragen einzudringen, :

Um 10 Uhr führte ein vom Ortsausshuß gestellter Sonderzug die Versammlung, ungefähr 200 Personen, nach Meißen; dort wurde fie am Babnhose vom Bürgermeister Dr. Ay, Ober-Schulrath Dr. Peter und Amtshauptmann von Schröter empfangen und nah der Albrechtsburg geführt, in deren prädtigem Bankettsaal um 11 Uhr die Festsigung zu Ehren der 75jährigen Stiftungsfeier des Sächsischen Ulterthumsvereins begann. "Es if das erste Ma!ï, daß einem Verein die Benußung der Albrechts- burg zu einem folhen Feste gestattet wurde; es geschah dies mit Rücksicht darauf, daß der Alterthumsverein der erste war, dec die hohe kur stgeshihtlihe Bedeutung der Albrehtéburg erkannt hat und für ihre Wiederherstellung eingetreten ist. Da der General der äFnfanterie ¿. D. voa Raab, der derzeitige Erste Vorsißende des Alter- rbumsvereins, durch Unwoohlsein behindert war, die Bersammlung zu leiten, eröffnete sie der Zweite Borsißende, Geheime Hofrath Erbstein, mit einer Begrüßung der Erschierenen und einem Hoch auf Seine Majestät den König und Seine Königliche Hoheit ven Prinzen Georg. Der Minister des Jnnern und der aus- wärtigen Ängelegenßeiten von Meßsh-Reichenbah brate alsdann dem Alterthumsverein die Glückwünsche der worauf der SHriftführer des Vereins, Regierungsrath Dr. Ermisch, die Festrede über die Wettiner und die Landeëgeschichte hielt. Zahl- reiche Anspraten \{chlofsen sh an. Hofrath Dr, Mirus in Leisnig brate die Glückwünse ver ähfishen, Arhiy-Direktor Dr. Wolframs- Mey die Glückwünshe der außersächsischen Vereine dar. tberreihte im Namt:n des Meißner und RogHliß:x Vereins Fest- \chriften; der er UAlterthumsverein, der Verein für

] i und die Königlich ächsische Kom-

(Fr terer

eFreiberge

Geschichte der Statt Dresden mission für Erhaltung der Alterthümer und Kunstdenkmäler hatten folde schon vorher übergeben, ebenso bereits vor mehreren PYeonaten die Köntiglih fächsfch: Kommission für Ges(Gichte (Tafelbilder Lucas Craaach's d. Ae. und seinex Werkstalt, heraus- gegeben von Flechsig). Ferner überreihten Adressen in meist schr reicher Ausstattung eine aus Kammerherrn von Wiedebach - Nostig, Dverl-hrer Dre. Jet und Oberlehrer Dr. Arras bestehende Deputation der Oberlavfiter Gesellscaft der Wissenschaften (zuglei mit ciner Festshcift), Stadt - Archivar, Professor Dr. Heydenreich- Müblhausen im Namen der thürtngishen Arhive, Geheimer Archiy- rat) Dr. Grotefend-Schrerin im Namen des Verei bur Geschichte, Negiecungsrath Dr. Lambel

T für Geshihte der Deuisben in L % ; s

l

l rat

Î von Bardeleben für den A “rin ut 7 G OLINIHULCS

tyr mio UL U

i Geschichte

Den Dark Glücktwünsdä auß für die in

großer Zahl brieflih oder telegraph ingegangenen,

Borsigende in hber;lihen Worten aus. Er theilte im An-

¡luß daran mit, daß dec Verein beschlossen habe, die nachstehenden

Herren wegen ihrer Verdienste um die Geschicht3- und Alterthum?-

forshung und mit RücLfiht auf die langjäbrigen B

úFnstitute und Gesellschaften, an deren Spiße fie stehen, zum Sächsi- ichen Alterthumsvereine zu Ehrenmitgliedern zu ernennen: Profes

ldolf Bachmann-Prag, Archivrath Dr. Paul Bailleu-Char-

; Germanishen Museums in Nürnberg Dr.

th, Geheimen Hofrath Dr. Burckhardt-Weimar,

: )r. Grünhagen-Breêslaur, Geheimen

von Hefner-Alteneck in München, Geheimen Neaierungs-

bercn voa Helfêrt in Wien, General-Direktor der Köntgliich

L) er - egt nagsrath

zerichtsrath Dr.

at L

zer Staatsarctve , Geheimen Kolter - C3arlottenburg ,

General - Dircktor

r D) A

FOntg preußischen

Geheimen Nath Dr. hône in Berlin,

K. Haus3-, Hofe und Staats-Arxc , Winter in

fter, der zum Ehrenmitgliede gewählt war, Musik-

werin, is vor wenigen Wecchen gestorben. Der

Regierungsrath Dr. Koser dankte in warmen

fei Ernennung zum Chrenmit„lied, ebenso

)r. der dem Bereine als Geschenk sein

ben ershienenes Werk „Briefwechsel König Friedrich

ilbelm 111. und der Königin Luise mit Alexander T.* Überreichte.

Den Schluß der Sitzung bildete igewandtier wie troß

knappster Fassung doch inhaltreiher Vortrag des Hofraths,

Professors Dr. Gurlitt über den Dom únd die Albrehtsburg in

Meißen, in dem ein Bild der Baugescdichte der beiden hecr-

lichen Bauwerke entworfen und ihre Stellung in der deutschen und

tächsishen Kunstzesdichte charakterisiert wurde. An die Sitzung ihioß f T Fell

ih cin ück auf der Terrasse des Bucgkellers Um 3 Uhr begab man sich in ven- Dom, j t

Meißen gaebot:re Musikaufführung f\tat1isand, ; f des Doms zur vollen te die Rüdckehr nach Dresden, L ' êre ein Festmahl stattfand.

ein ebenso fo

hiésigen Königliche den Monaten Oktober bis Dezember d. I. B orträge gehalten werden: Professor d Gotthold er „Barock und Necoco* (Einführung in Stillehre), trà Montags, Ubends 85 bis 93 Montaq, den 8. Oktober; Professor Richard Borrmann „Die dekorative Malerci“, zehn Vorträge Dienstags, Abends is 94 Uhr, Beginn am Dienstag, den 9, Oktober; Dr. Johannes über das Thema „Der Buchdruck und der Buchshumuck der teifier“, zehn Vorträge Donnerstags, Abends 8E bis 9x Uhr, Donnersíiaa, den 11, Dftober. Die Vorträge werden ausgeftelite Gegenstände und Abbildungen, sowie durch Licht- mtitels ves Projektions-Apparats erläutert. Der Zutritt ist

unentgeltlich.

D L L

- ( s it gewc r Des

06 r,

Land- unv Forstwirthschaft.

Ernte und Getreidehanbvel in Serbien.

Der Kaiserliche Konsal in Belgrad berichtet unter dem 20, d. M Folgend«s :

E3 bestätigt fi, daß Serbien in diesem Jahre nur eine {wache Wittel-rnte in den Halinfrüchten zu verzeichnen hat. Der Mais jedöh ertwid.lt ih unter den für ihn fehr günstigen Witterungsverhältnifsen präHhtig und verspricht cine vorzügliche Ernte. Stellenweise hat man bereits mit dem Brechen begonnen.

Die Regenwitterung in den lezten Wochen hat die Drusch- arbeiten, welche hierzulande zum größten Th.il im Freien dur Aut» treten gesh?zhen, hingezogen, und der Landmann ist jeßt noH mit diesen Arbeiten vollauf beschäftigt, sodaß er troß der für den Anbau der Wintersaaten geeigneten Witterung die Bestellungsarbeiten nur in geringem Umfange betreiben kann.

Zu Ende des vortgen Monats haben Wolkenbrühz und Plah- regen an verschiedenen Stellen Ueberschw:mmungen verursacht. Es ist hierdurch) namentli ben an den Ufern gelegenen Aeckern dur Dersandung beträchtliGßer Schaden zugefügt worden. Auch haben

Staatsregierung dar, |

ziehungen der |

Beginn

einzelne Gegenden dur Hagelwetter

zeigt sich in größerer Menge, namentli

elitten.

Der Saatschnellkäfer im Südwesten Serbiens,

wo er die Maiskulturen im Bezirk Arilje stark heimgesucht hat.

Die heutigen Marktpreise sind folgende:

Weizen 10,00 bis

11,50 Dinar, Roggen 10,50 bis 11,00 Din., Gerste 10,20 bis 1050 Din., Hafer 8,20 bis 8,40 Din. per Doppel-Zentner.

Die Aufhebung des fogenannten Mahlverkehrs in Ungarn hat auf den Getreideexport der Donauländer einen bedeutenden Einfluß

ausgeübt. dabei in Betracht. also bis zum 31.

der sferbishen Weizenecrte

nach Ungarn

gesammte ging,

Namentlich kommt füc Serbien die Ausfuhr von Weizen Während früher, zur Zeit des Mahlverkehrs, Dezember 1899, der

Veberschuß um bei

Ausnugung der durch den Mahlverkehr gebotenen Zollvergünstigung für die Verbilligung der ungarisczen Qualitäten zu dienen, hat jeßt

glei dem übrigen anderes Absaygebiet suchen müssen.

Donauweizen au der serbis@?2 Weizen ein Denn den jeßt von seiten Ungarns

in Höhe von 90 Kreuzern per Döppelzentner zuc Erhebung gelangenden Einfuhrzoll kann der serbisße Weizen niht ertragen. Frühjahr wurden deéhalb 70—80 000 dz Wetzen aus den alten Beständen über Braila na) Amsterdam vec\schifft, wo die mindbere serbische Qualität infolge der hohen Marktpreise in New York jeßt ißre Rechnung findet. Von der neuen Ernte sind bisher etwa 200 000 dz Weizen exportiert worden, und zwar gingen davon 120 000 dz auf dem bezeichneten Wasserweze in die früher von Nord-Amerika versorgten belgischen Industriebezirke, während der Reit transito über Ungarn verschifft

wurde. Passau gegangen sein.

Bereits im

Ginige Ladungea davon sollen für süddeutshe Rechnung nah

ps

In Rogzen, Gerst? und Hafer kamen nur unbedeutende Ver- frahtungen und zwar ausschließlih nah Oesterreih-Ungarn vor.

Ernteergebniß in Shweden.

Der KaiserliZße General-Konsul in Stockholm berichtet unter j dem 20, Septembec d. J. Folgendes: j Die diesjägrige Ernte ist eine der besten seit ein

x A ALY er ganzen Reibe

von Jahrea, soweit si dies bisher, wo die quantitativen Ergebnisse noch nit festgestellt find, beurtheilen läßt.

Roggen und Weizen haben einen guten, an manchzen Octen sogar reihliwen Ertrag gegeben, und das Korn if von guter, \ckwerer erstenernte ift über dem Durch-

(

Qualität. As schnitt ausgefallen. tireideernte bie allerbesten

Der Futterernte ift das trockecne Wetter des Vorso nicht günstig gewesen, und wenn au später eine Besser

und die Vegetation eine reihli§ere Futtervflanzen i Futterpflanzen im

hinauskommen.

Aach die Hafer- und G Die Witterungsverhältnisse waren

allgemeinen toch über cine

aeworden tit,

F q

für die Ges

nmers dagegen

ng eingetreten werden die

Mittelernte

Kartoffeln und Zuckerrüben stehen im Gegensaß zu den leßten

Fahren besonders gut.

Ernteergebniß in Norwegen.

dem 22. d. M. Folgendes: Die übex bie Ernie vorliegenden Nad idlihen und mittleren Lan

coßen und Ganzen derjenige nördlicherzn Lande ; einer Mittelernte stehen ; wird sogar infolge ] wachs gemeldet.

analt: angallzad

Der KaiserliGe General unter dem 22. d. M. Folgendes: Die Ernte kann jeßt in allen verden. In den meisten Geg

etwa vierzehn Tagen in die

Stellen war man danit im Rückstand (

Das Ergebniß kann im Großen ernte betratet 1 ; dem Durchschnitt sein

Zon einzelnen Stellen, sowohl wird berichtet, daß die und daß

e i ais 1m vorige

14 Norwegen aus ritten lassen sh dahin zufammenfaossen, baß in den diesjährige Ernteertrag im ahres fein wird.

das Ernteergebniß unter

esthecisen

) der (rtrag etwas

ird, ist noh nicht zu übersehen.

auf vielen Hôfen weniger Korn-Viemen

Que. M av Y Inh ontkoH on i Zahr. Won anderen LandesThetien

Der Kaiserliße Generalkonsul in Christiania

Der

,

(G n Nor G) g N Ci

‘egneriiher Witterung Miß

r

Dänemark.

in Kopenhagen

ce Man

und Ganzen als

auf den ZFnjeln,

4E n dobs T e A n L, eingeercntete &UUnNge lelne D !

Vert

berihtet unter

den einzelnen Aemtern

In den

des Nordens

s

beritet

t

as Korn bereits Vor gebracht, aber ieben, sodaß eine alli

Beendigung der Erntearbeiten erst in den leuten Tagen eingetreten ift.

auf einz

ein

über oder etwas u

aiA 4.

1449 (i Cotta t 3 [riedtge

§ L, ay P

vorhanden

5 n 0n ToOmmen

dagegen

gute Meldungen, wonach die Ernte si als eine durŸaus befriedigende

darstellt.

In der Gegend von Vordingborg hat die Wintersaat mäßig ge- 4

lohnt, und die Ernte roird unter dem Mittel Bei Aalborg ist der Ertrag gut und wix

geshäßt. In der Umgend von Gerste hat von Frost gel Fn Langeland ift gering in Menge die Beschaffenheit Bon Nan? Noggen ift wo Aus Aarhus wird ist und vortrefflich To! Gerste läßt zu wünschen übrig

ist De Gerste läßt zu wüns eißt cs, daß

S is

d auf mehr als mittel

Ii tolfar Mt dts Miutorsaat T Niddelfart füllt die Wintersaat gut. Die

ie einzelnen Körner find aber gut.

guter Beschaffenheit, aber find reihlih gewachsen, aber

n übrig. der Ertrag im allgemeinen gut ift. iger qut, Gerste, gut, Hafer sehr gut. berihtei, daß der Roggen gut eingekommen

Hafer erweist fh als wen

s

iger gut, auh

In der Gegend von Grenaa wird die Ernte im allgemeinen als

unter dem Mittel bleibend geschätt. Ueber die Malzger| Beschaffenbeit nicht

4 T v4 y { 53 s B G 680 «ov ay theilroetse Élein und haben eine versi

Getreidehandel Argentiniens.

wird gesagt, daß n Erwartungen

entipricht., edene Färbung.

C)

fie mit Bezug auf die Die Körner sind

Ausfuhr von Getreide aus dem Hafen von Buenos Aires

für die Zeit vom 1. bis 15. August 1900.

Getreideart Verschiffungs8ziel

England Frankreich Belgien Brasilien Spanien Ftalien

Ordre

zusammen

England Belgtén Niederlande Jtalien Ordre ¿uammen

Weizen

England Nitererlande Belaten zutammen

England Belgien

Leinfaat

In

[Mengen in Säd

zufamtnen

(bolsas)

80 295 830 166 69 298 25 037 17 379 4115 152 643

428 933

248 331 131 579 43 414

1 535 160 493 585 392 17 162 12 871 1 800 31 833 4 355

2 550

6 905

Gesammts

mene

| in 1000 kg *)

|

28 593

39 120

| Ueberstände-Rindern ift | SMlacht-Biehhofe

me Gegenwerth der : und niedrigsten A Mark nah dem Durhe- \chnittskurse von S§m/n 1 = e 1,73

Preise im Großhandel für 1 dz

Mais : §m/n bis § m/n E S 420 425 Det. «I S 6,40 7,79

Wetzen:

guter und feiner . 6,30 6,60 7 8,65 12,11 13,50 | 22,49 23,36

Gandeal Ba 7 Laa e N 4,30 6,06 7,44

DATCE a O *) Die bolsa zu 66,66 kg.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregelu.

Der Ausbruch der Maul- und Klanuen*’eue unter dem Kaiserlichen Gesuüdyeitsämte vom | ¿u Mainz am 26, September 1900 gemeldet worden,

Der Preußishe Medizinalbeamten-Verein trat heute hier im Festsaale des ,Savoy“-Hotels unter dem Vorsiß des Regterungs- und Geheimen Medizinalraths Dr. Raymund-Minden zur 17. Haupts- versammlung zusamm?zn, Derselben wohnten der Geheime Ober-

¿ Medizinalcath Dr. Pistor und dec Sanitätsrath Dr. As{chenborn vom

| Coler { lichen

Ministerium der geistlichen 2x. Angelegenheiten, der General-Arzt Dr. Stahr als Vertreter des Generalstabsarztes der Armee Dr. von fowie der Geheime Regierungsrath Dr. Rahts vom Kaäiser- Gesundheitsamt bei. Der Vorsitzende betonte in seiner Ecöffnungs9redé, daß zwar das verflossene Vereinsjahr den Erwartungen

| der ‘Medizinalveamten in Bezug auf die Durchsührung des Kreisarzte

gescBes

nicht entsprochen habe, da diese bis zum 1, April nächsten

| Jahres verschoben fei, daß es aber auf zwet anderen Gebietea des | offentlihen Gefundheitêweseus, in der Seuchzubekämpfung und Fleisch«

| gebaut werden könne.

beshau, einen wihtigen Fortschritt aufroeise. Wenn auch beide Gefeße nit allen hyzienischen Anforderungen genügten, fo bildeten sie roh eine werthvolle Grundlage, auf der mit Erfolg weiter

Außerdem habe das Reih mit dem Erlaß

| dieser Gesetze seit langer Zeit wieder einmal von der ihm in Bezug

| hoffentlih nur

| und die damit verbunde

j er T1 ung VC2 U verwadi g «f lungen " voraus.

| ftets unter Zuziebung

A C E ON ODONO aAE O O O T ETO I G D A A R P N O N I D EER E

auf die Gesundheitsgeseßgebung zustehenden verfafsungsmäßiaen Be- fugniß Gebrauß gemacht ein Vorgehen, das im Interesse des Allgemeinwoh!s nur mit Freuden zu begrüßen fci und das en Anfang zu weiteren Schritten auf gesundheit- lichem Gebiete bilde; denn noch harrten viele derartige Fcagen, hei denen eine einbeitlihe reihS8aeleßli- Regelung dringend erwünscht set, der Erledigung. Dem Geschäftsbericht zufolge habe die Mit- gliederzahl des Vereins seit der leßten Hauptversammlung, wo fie 954 betragen habe, wierderum eine fehr erkeblihe Zunahme erfahren und ¡war besonders aus den nit preußischen Bundesstaatén, die jeut, mit Ausnahmèé von Schwarzburg - Sondershausen, sämmt- lich im Verein vertreten seien. Seit Oktober 1899 seien 85 Mit- alieder neu aufge worden, sodaß die Gesammtzahl der Mitglieder nach Abzug der . Ausgetretenen und “Verstorbenen zur eit 1004 betrage, o das erste Tausend überschritten habe. Die iresrechnung {ließe mit einem keinen Uebershuß von 18,16 M die Einnahmen hätten 11 707,40 4, die Ausgaben 11 689,24 M Duarh den Uebers{huß erhöhe ch das Vereinsvermögen (M Betreffs vor Ausführung der Beschlüsse Hauptversammlung bemerkte der Redner noch, Bericht den in Betracht kommenden In Bezug auf die Reform des Hebammen- eit t bekannt, Vorarbeiten im Gange, bei denen feden- die vorjährigen Verhandlungen ves Vereins Berücksihtigung en. Hinsichtlich der Umwandlung des Vereins in einen Med [beamten - Verein sei der Vorfiand ermächtigt die Bildung etnes Bereins in die Wege l ( È ] Landess ¿ diefen wie vor die Wahrnehmung ihrer dur e Landesgeseßgebung iel ( ffen vorbehalten sei und ihren Mitgliedern der uen Verein trtebe i Versammlung wissenschaftliche Tage2ordnung ein. Zuerst ung8- und Medizinalrath Dr. Penkert - Merseburg s Verkehrs mit Arzneimitteln außerhalb“ ‘der auf den Kampf zwischen Apothekern en um ihre Befugnisse hin und vertrat den Stand- daß für die Stagisbehörven bei Entscheidung dieses Kampfes nux das öffentliche Wobl, die Sorge für Leben und Gesundheit - der Staatsangehörigen aus\chlaggebentd fein müsse. Ec kleidete seine Aus- tifrungen in fólaende Seite: a Die Nunahtné bo ¿enland füßrurgen in folgende Leitsäge: „a. Die Zunahme der Drogenhandlungen ne Gefahr für das öffentlihe Wohl macht cine strenge ftaatlie Beaufsichtigurg des Verkehrs mit Arzneimitteln außerhalb der Apotheken tmmer mehre erfoiderlich. b. Die Kaisers he Verordnung rom 27. Januar 1890 hat nach threm Wortlaute vielfach ausetnandergehende RNehtsprezung zur Folge gehabt den Schuß des Publikums vor Gesundheitsgefährdungen nicht gewährleistet. Es ift daher eine Revision derselben noth- vorliegende Entwurf zu ihrer neuen Faffung / änderuagen. c, Auch die geseßlihen Bes stimmurgea über den Ver von Geheimmitteln find nicht aus- hei eine einhbeitlihe Regelung in allen Bundes- umfassende, same Durchführung der des Arzneimittelve:kehrs außerhalo der Apotheken seg cine Anmeloung aller in Frage ftommenden Hands o Die von den Ortspolizeibehörden wvyorzu- Besicßtigunge er Drogen- und Gifthandluigen find f cedizinalbeamten auéëzuführen, erforderlihenfalls auch unter Beihilfe eixes approbierten Apothekers oder cines für diese Thätigkeit geeigneten Drozisten. f. Der Erlaß gleih-

leiten unter c Vorausfeßzun( da Beztirksvereine dadurch niht berühi wür und

L I i

¡TENR IPeztet en

k or

reihend und erbeis{her

Gananto | U Z Lie (ie

T

nehmenden

| [lautender Vorschriften über Einrichtung, Betrich und Beaufsichtigung

der Drogenhbandluagtn für das gesammt-: Staatsgebiet ist dringend nöthtg. Hierbei bedarf insbesondere auch bie Frage der Einziehang und Vernichtung verdorbener und verfälshter Arzneiwaaren der Lösung." Nah der Frühftückspause sprach Professor Dr. Lubarsh - Posen, der Leiter der patholozisch- anatomischen Abtheilung des dortigen bygients{en Instituts, über die Veränderungen vergrabener Leichene theile. Den nächsten Gegensiand der Tagetorduung bildeten Mittheilungen von Dr. Hildebrandt-Berlin zur gerichtsärztlihen Kenntniß des Sadebaumöls. Nach den rom. MReferenten aufgestellten Leitsäßen is der Hauptbestandiheil des Dels das Sabinol, Es fei unter den öligen Antheilen das am meisten giftige Produkt. Seine torische Wirkung äußere ih in einer Schädigung des Blutes, die im Thierexperimente (Hund, Kaße) |junt Nuftretea von Haemoglobin und Methaemoglobin sowie von Blut« Töôrperwen im Hacn führe. Nah Zufuhr bon Sabinol sowohl, wie auch nach Zufuhr von Sadebaumöi selbst lasse |{ch im Harn des Bergifteten die Anwescnheit des Sabinols auf chemisGem Wege fests stellen, Der Nachweis des Sabinols im Harn könne zur Feststellung einer Vergiftung mit Sadebaumöl benuyt werden, wenn andere öIndizien im Stiche lassen.

Verkehrs-Anftalten.

Laut Telegrammen aus Oberhausen und Köln (Nhein) ist die erste englische Post über Vlissingen vom 27. Sép= tember wegen verspäteter Abfahrt des Schiffes ausgeblieben und hat die zweite über Ostende von demselben Tage in Köln den Anschluß an Zug 31 nah Berlin über Hildesheim. infolge stürmisher See nicht erreicht.