1900 / 235 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 03 Oct 1900 18:00:01 GMT) scan diff

In der am nächsten Freitag im Lessing-Theater statifindenden ersten Aufführung von Hermann Sudermann's Schauspiel ,Johannis- feuer“ werden die Hauptrollen von den Damen Gertrud Eysoldt, Klara Kollendt, Marie Meyer sowie den Herren Ferdinand Bonn, Willy Grunwald, Adolf Klein und Carl Waldow dargestellt. Eine besonders eigenartige und \{chwierige Episodenpartie hat Frau Rosa Betctens übernommen. Die Inscenierung liegt in den Händen des Ober-Regisseurs Witte-Wild.

Mannigfaltiges.

Berlin, den 3. Oktober 1900.

A. F. Vor ungewöhnlich zahlreiher Zuhörerschaft sprahen am Montag Abend die Herren Berson und Dr. Süring im Deutschen Verein zur Förderung der Luftshiffahrt über die vereitelte Danerfahrt vom 23, September. Wie bei Antritt der Fahrt den Luft- \{iffern {hon völlig klar war, ließ die Wetterlage viel zu wünschen übrig. Zwar die Witterung war prächtig, sonnig und sommerlih warm; aber man wußte, daß der nit erwünschte, schwache Südwest-Wind, welcher den Tags vorher wehenden günstigen West, Wind abgelöst hatte, mindestens bis zu 3000 m Höhe vorhanden war, und es bestand die später bestätigte Wahrscheinlichkeit, daß er auch noch in größeren Höhen wehte. Bei dieser Sachlage war es von vornherein ausges{lofsen, die etwa vermuthete geeignetere Windrichtung in größeren Höhen als 3000 m, etwa in 4000 m, aufzusuchen. Der Versu hätte viel Ballast gekostet, und wenn es {on die von jedem Luftschiffer befolgte Regel it, mit Ballast nah Möglichkeit zu sparen und ihn für die späteren Stadien der Fahrt und für die Landung aufzubewahren, wo die un- vermeidlihe Diffusion des Gases Vermehrung des Auftriebes erforder- li)’ macht, wie viel nothwendiger war es, bei dieser auf längere Dauec bérehneten Fahrt ih nit gleich im Anfang mit Ballast zu veraus- gaben behufs eines Versuchs vom unsichersten Erfolge. Dagegen füh-te die gleihe Ueberlegung zur Anwendung der Schleppfahrt als eines erprobten Mittels, die Wirkungen des Ballastau8werfens zu erreihen, ohne do den in Gestalt des Schlepptaus ausgeworfenen Ballost zu verlieren, die Wirkungen nämli, daß der Ballon vom Erdboden in angemessener Entfernung bleibt und einer möglichst horizontalen Fahrt, ohne erheblihe vertikale Schwankungen, fiher ist. Im gegebenen Falle war au noch die verlangsamende Wükung der Schleppfahrt in hohem Grade erwünsht. Denn man erwog, daß man nmch Feststellung der Geschwindig- Feit des frelfliegenden Ballons auf 205 km binnen ses Stunden bet der gegebenen Windrihtung am Stettiner Haff anlangen werde, also noch in der Nacht, was bei den alsdann zu treffenden Enticheidungen sehr unglinstig gewesen sein würde. So beschloß man iam Kriegsrath der Luft\chiffer, die Schleppfahrt während der Nacht mit aller gebotenen Vorsicht fortzuseßen. Diese Vorsicht bestand darin, daß man beim Ueberfliegen der Stettiner Eisenbahn dur Ballastauswerfen auf kurze Zeit in die Höhe und in gleiher Weise au) noch einigen anderen Hindernissen aus dem Wege ging. Der Wind hatte mittlerweile noch etwas abçeflaut und war, wie mit Befriedigung bemerkt wurde, südlicher geworden, der Ballon bewegte sih in Schleppfahrt sehr langsam, bis er mit einem Mal, ohne daß man einen erbheblichen Ruck verspürte, {tillstand. Die Ucsache, das Einhaken des Schlepptaus an irgend einen Gegenstand, war den Luft- \{iffern alsbald klar. Dieses Einhaken zu beseitigen, war in dunkler Nacht jedoch nicht möglih, man mußte den Morgen oder mindestens die Morgendämmerung abwarten. Wie sih später herausftellte, wäre die Befreiung des Ballons in der That sehr leicht ewesen; denn nur das untecste Ende des Taus, das si, ovgleih mit

eder umnäht, aufgefranzt hatte und das fünf Stränge, aus denen es zusawmengeseßt, frei fliegen ließ, war im Wipfel eines Baums hängen geblieben. Aber Aeolus wollte ven Luftschiffern nicht gestatten, die Morgendämmerung abzuwarten. Er machte sih_ gegen Mitter- naht so heftig auf, daß es wiederholt die heftigsten Stöße und gegen 11 Uhr einen so gewaltigen Ruck gab, daß man niht anders glaubte, daß Reihe Maschen des Neues gerissen seien, zumal der Korb, an dem von 22 ihn tragenden Leinen fünf fi als zerrissen herausftellten, fich bedenklich

als eine von

zufallen, minder gefährlih ersheinen. Die Landung erfolgte denn auh ohne Fährlichkeit, der Korb blieb in geringer Höhe über dem Erdboden bängen, der Rest der Nacht wurde an Ort und Stelle verbraht. Als es Tag geworden, waren erst 3, später 7 und zulegt 25 hilfreihe Kräfte vorhanden, der Forstbeamte dieses Theils der Woltersdorfer Forst kam herbei, es wurden, um Ballon und Net mögli} unbeschädigt zu erhalten, drei Bäume gefällt. Nach diesem Bericht des

errn Berson erörterte noch Dr. Süring die Chancen der ahrt, falls der geshilderte Zwischenfall nicht eingetreten wäre.

an hatte sich {on vor Antritt der Fahrt das Wort gegeben, sie abzubrechen, falls sie die Nihtung nah Holstein oder in der Längsachse der Ostsee nähme. Diese leßtere Folge würde eingetreten sein und zum Abbruch der Fahrt geführt haben. Der Mißerfolg ift also nicht der angewandten Methode, sondern im wesentlichen der ungünstigen Wetterlage zuzuschreiben, Wie man künftig das Shlepptau vor der eingetretenen Zerfaferung {üße, wird Gegenstand ecingehendster Er- wägvng sein. Jn jedem Fall wird bei einer Wiederholung der Fahrt das Wetter mehr Berücksichtigunz finden müssen, als es unter dem Druck der Wünsche einer shaulustigen Menge diesmal geschehen ist. Hierfür besteht aber die triftige Entshuldigung, daß das Unternehmen ein privates und nur in dieser sportsmäßigen Form zu stande gekommen war. An diese Berichte \chloß sich der Dank des Vorsitzenden und die ausdrüdcklihe Anerkennung durch Hauptmann Groß, daß die viér Me und im besonderen die mit der Ballonleitung betrauten Herren Berson und Dr. Süring im vorliegenden Fall sich so benommen und [Q besonnenen Maßregeln gewählt hätten, wie der erfahrenste Luft- iffer es nicht besser hätte thun können. Etne besondere Anerkennung erfuhren die beiden H:rren, welhe zur Wiederholung der Fahrt bereit sind, dadurch, daß auf Antrag von Geheimrath, Prosessor Dr. Aßmann, na langer und sehr eingetender Debatte, aus Vereins- mitteln etn Beitrag von 1500 4 für die möglichst bald auszuführende ¡weite Fahrt einstimmig bewilligt wurde. Die Auffahrt soll jedoch nit wieder öffentlich stattfinden.

Die große Sanitätsübung, welche von den Berliner Unfallstationen in Gemeinschaft mit den Vereinen vom Rothen Kreuz und den Sanitätswachenverzinigungen am Sonntag, den 7. d. M., im Landes- Ausstellungspark veranstaltet wird und im ersten Theil die freiwillge Hilfe im Kriege, im zweiten Theil diejenige im Frieden darftellt, beginnt pünkilich um 12 Uhr Mittags vor geladenem Publikum. Ver Eingang ist in der Straße Alt- Moabit dur das Portal hinter der Stadtbahn-Ueberführung. Bei Regenwetter wird für die e ein Zelt aufgestellt. FJateressenten, welche den Vereinen nahestehen, können Eintritiskarten, soweit solde E Naben sind, von Direktor Max Schlesinger (Wilhelmstraße 38) eziehen.

Auf der Treptower Sternwarte hält der Direktor Archenhold am Sonnabend, Abends 8F Uhr, vor dem „Naturwissenschaftlichen Verein Humboldt“ einen mit zahlreihen Liht- und Drehbildern aus- gestatteten Vortrag: „Der Mond im Treptower Riesenfernrohr“. Die Beobachtung des Mondes findet {hon von 5 Uhr Nachmittags an statt; derselbe bleibt während der ganzen Nacht sihtbar. Die er- mäßigten Vereinsbillets haben zu diesem Vortrag Gültigkeit.

München, 2. Oktober. (W. T. B.) Die Hinterbliebenen des verstorbenen Rentiers Mathtas Pschorr haben dem hiesigen Magistrat eine Million Mark übergeben zur Errichtung einer Stiftung, welhe den Namen „Mathias Pschorr-Stiftung Hakec- bräu* führen soll. Die Zinsen find zu verschiedenen Wohlthätigkeits- zwedken und zur Verschönerung der Stadt bestimmt.

Rom, 3. Oktober. (W. T. B.) W'e die „Agenzia Stefani“ meldet, haben Diebe im Vatikan einen Geldschrank erbrochen und aus demselben 357 000 Lire in Nententiteln und 3000 Lire in baarem Gelde entwendet. Der Geldichrank befindet fh im zweiten Sto des Vatikans und gehört der Verwaltung der päpstlichen Paläste. Es stellte ih heraus, daß die Diebe mit den Oertlichkeiten wohl

Der Vatikan hat der italienisGen Polizei keine amilie z theilung von ew Diebstahl gemacht. Den Banken D e ein Verzeichniß der gestohlenen Rententitel mit den Nummern der- selben zugestellt. Infolge des Diebstahls wurden Vatikan Vor- sihtsmaßregeln bezüglid anderer Geldschränke getroffen, welhe fi in der Nähe der Treppe befinden, die zu den Gemächern des Papstes führt.

Brüssel, 2. Oktober. (W. T. B) Der Zeitung „Etoile Belge“ zufolge kam es in Vilverde zu einem heftigen S treit zwishen neu ausgehobenen Rekruten, die einer sozialistischen Versammlung beiwohnen wollten, und den Soldaten der Gar- nif on, welche dies nit zulassen wollten. Nachdem zur Unterstühung der leßteren eine Truppenabtheilung herbeigeeilt war, gelang es dieser, die Rekruten wieder nah der Kaserne zu bringen. Steben Rekruten wurden in Arrest abgeführt. '

Eine neue Kriegskarte von China, bearbeitet von P, Krauß, i} soeben im Verlage des Bibliographishen Junstituts in Leipzig erschienen (Preis 80 „Z). Jeder Zeitungéleser verfolgt mit wachsendem Eifer die im Vordergrunde des politishen Interesses stehenden Vorgänge in China, und oft genug mag ibm der Wunsch nahegetreten sein, etne Karte des Kriegs[hauplatzes zur Hand zu nehmen, um den Zeitungsberichten intensiver nachzugehen. Die Krauß'sche Ortentierungskarte von Ost-China nebst Speiialoarstellungen der Pro- vinzen Tschili und Schantung, des unteren Petho-Laufes sowie Plänen von Peking, Tientsin, Taku, Tsingtau, Schanghai, Kanton und Hong- kong bietet daher ein willkommenes Auskunftsmittel. Sie ijt mit besonderer Rücksicht auf die gegenwärtige Lage in China nach den neueften Quellen entworfen; die Darstellung ist klar und überfichtlich, der Druck, wie man es von den Erzeugnissen des bekannten Berlags gewohnt ift, mustergültig.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Brüssel, 3. Oktober. (W. T. B.) Nach Meldungen hiesiger Blätter kam es gestern in Gent bei dem Zapfen- streih anläßlich der Vermählung des Prinzen Albert zu sjozialistishen Demonstrationen gegen das Ab- singen der Brabançonne. Die zahlreih anwesenden Sozialisten verursachten zuerst großen Lärm und stimmten dann die Marseillaise an. Vor der Kaserne, nah welcher sich die Militärkapelle nah beendetem Zapfenstreih zurückbegab, ver suchten einige Trupps von Soznalisten, den Zug der Musiker zu durhbcechen, wurden aber alsbald durch herbeigerufene Verstärkungen der Mannschaften zurückgedrängt, worauf \ih die Menge zerstreute.

__ London, 3. Oktober. (W. T. B.) Das „Reuter’sche Bureau“ meldet aus Wei-Hai-Wei vom 1. d. M.: Die britishen Kreuzer „Terrible“ und „Arethusa“ sowie die dritte indishe Brigade sind unmittelbar nah erhaltenem Befehl von hier nah Taku abgegangen.

Johannesburg, 28. September. (Meldung des „Reuterschen Bureaus.) Der Militär-Gouverneur benah- richtigte das Hauptquartier, daß er Veranstaltungen sür die Rüdkehr von Flüchtlingen zu je 3000 bis 4000 wöchentlich vom 10. Oktober ab getroffen habe.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten

s{ief stellte.

Unter folhen Umständen wurde beschlossen, die Landung ohne alle Säumniß zu vollziehen. Die Erfahrung, daß im Walde Landungen ziemli gefahrlos find, weil die Bäume die Wucht des freien Falles verringern, ließ das Wagniß, aus 250 m Höhe herab-

Der Untersuhungsrichter des

vertraut waren und den Diebstahl sorgfältig vorbereitet l Batikans ] forshungen nah den Dieben an, die bis jeßt erfolglos geblieben sind.

hatten

Zingarelli stellte Nach-

Beilage.)

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vom 3. Oktober 1900,

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Ein Maximum liegt über Südost: Europa, eine Depression erstreckt sich vom Ozean im Nordwesten bis Zentral-Europ2, mit einem Minimum von unter 750 mm über der nördlihen Nordsee. In Deutsch-

land ift das Wetter mild, Wentg Aenderung wahrsheinlich

regnerisch und rubig.

Deutsche Seewarte. T Theater.

Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern- haus, 202, Vorstellung. Die Afrikanerin. Große

Oper in 5 Akten von Giacomo Meyerbeer. Text von Eugène Scribe, deutsch von Ferdinand Gum- bert. Ballet von Paul Taglioni. Anfang 7F Uhr.

Schauspielhaus 215. Vorstellung. Johannisnacht. Ein Märchenspiel von Marx Möller. Die zur Handlung gehörende Musik von Ferdinand Hummel. I love you. Lufffpiel in 1 Aufzug von Theodor Her;zl. Vei Buchholzens. Eta Familieneretaniß in 1 Aufzug von Julius Stinde. Anfang 7+ Uhr.

Neues Opern - Theater. Die Fledermaus. Komische Operette mit Tanz in 3 Akten von Meilhac und Halévy. Bearbeitet von C. Haffner und Richard Genée. Musik von Johann Strauß. Tanz von Emil Graeb. NAnfang 74 Uhr.

Freitag: Opernhaus. 203 Vorstellung. Die Meister singer von Nürnberg. Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 216. Vorstellung, Sonder- Abonnement B. 29. Vorstellung. Wallenftein's Lager. Schauspiel in 1 Aufzug von Friedrich von Schiller. Die Piccolomini. Stauspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller. Anfang 7F Uhr.

Neues Opern- Theater. Der Mikado.

75 Uhr. Vorftellung Nr. 70.

Deutsches Theater.

montag. Anfang Uhr. Freitag: Der Probekandidat, Sonnabend: Rosenmoutag.

Anfang

Donnerstag: Nosen-

Berliner Theater. Donzerstag: Der Pfarrer von Kirchfeld.

Freitag: 5. Ueber unsere Kraft.

Sonnabend: Zum ersten Male: Die strengen Herren.

Abonnements - Vorstellung.

Sthiller-Theater. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die Orientreise. Schwank in 3 Akten von Oskar Blumenthal und Gustay Kadelburg. ae en, Abends 8 Uhr: Faust, T. Theil. Erster

end.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Fauft, 1. Theil. Zweiter Abend. i368 ?

Theater des Westens. Donnerstag: Undine.

Freitag: 5, Freitag-Abonnements-Borstellung. Die lustigen Weiber von Windsor.

Sonnabend: Volksthümliche Vorstellung zu halben Preisen : Die weiße Dame.

Sonntag, Nachmittags: Zu halben Preisen: Der

Freischütz. Abends: Der Bettelftudent. Montag: Undine.

Lessing-Theater. Donnerstag: Die Sklavin, _ Freitag: Zum ersten Male: Johannisfeuer. Scauspiel in 4 Aufzügen von Hermann Sudermann.

Sonnabend: Fohannisfeuer.

Neues Theater. (Direktion: Nusha Buye.) Donnerstag : Der weiße Hirsch. Shwank in 3 Akten von Carl Pander. Vorher: Revanhhe. (Ls trait du Parthe.) Lustspiel in 1 Aft von Lydia Gräfin Rostophine. Anfang Uhe.

Freitag und folgende Tage: Der weiße Hirsch. RNevanche.

Sonntag, Rachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen : Nackte Kuust.

Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten- burg. Donnerstag: Die Dame von Maxin. (La dame de gchez Maxim.) Gdwank in 3 Aftten von Georges Feydeau. Uekberseßt und bearbeitet von Benno Jacobson. In Scene gesezt von Sitiamund Lautenbwrg. Anfang 74 Uhr.

Freitag und folgende Tage: Die Dame vou Maxim.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei bis über die Hälfte ermäßigten Preisen: Trilby.

Thalia-Theater. Donnerstag: Der Liebes- \cchlüfsel. Greße Ausftattungspofse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von Jean Kren und Alfred “a agd Musik von Max Schmidt. Anfang

r. Freitag und folgende Tage: Der Liebes- \chlüfsel.

Bentral-Theater. Donnerstag: Der griechische Sklave. (A GreeKk SIave.) Ausftattungs- Operette in 3 Akten von Sidney Jones. Anfang 74& Uhr. Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen : Auf vtelseitiges Verlangen: Kindervorstellung,

Die Puppe. Freitag und folgende Tage: Der griechische “Soontan N chmittags 3 Uh hal onntag, Nachmittags r: Zu halben isen: Die Geisha. G 9 FOONE

Konzerte.

Sing -Akademie. Donnerstag, Anfang 7{ Uhr:

Konzert von Martha Malte (Gesang) und dem Königlichen Kammervirtuosen Aug. Genz (Viola).

Saal Bechstein. Donnerstag, Anfang 8 Uhr: Lieder-Abend von Ella Müller-Nastatt,

Beethoven-Saal. Donnerstag, Anfang 7# Uhr: Lieder- und Duett-Abend von Marie und Emma Greup.

Zirkus Alb. Bhumann. Donnerstag, Abends präzise 74 Uhr: Elite:Abeud. Gala-Programm. U. a.: Original 5 Jockeys auf einem Pferd. Original Troifka ohue Zügel. Neue Debuts, fowie Auftreten der neu engagierten Spezialitäten. Zum Schluß: Allabendlih s\türmisher Beifall: China. Große Ausstattungs - Pantomime. Der Kricg in Ost-Asien. Demnächst Gastspiel der Königlichen Liliputanishen Hof - Künstlertruppe Les Colibris, die 9 fleinsten Menschen der Welt, mit ihren prahtvollen Gala- Equipagen und 6 Liliput- Pferden.

Sonntag: 2 grofte Vorstellungen: Nahmittags 4 Uhr und Abends 74 Uhr. In beiden Vor- stellungen: Les Colibris.

O E E C M T S T N E S E Familien-Nachrichten,

Verlobt: Frl. Betty Kellner mit Hrn. Ober- leutnant Wätjen (Bremen). Frl. Käte Rocholl mit Hrr. Leutnant Scupin (Breslau—Spyrottau).

Verehelicht: Hr. Oberarzt Dr. Richard Geige mit Frl. Else Geldner (Potsdam). Hr. Leutnant H-rmann von Reden mit Frl. Marga- rethe von Hartwig (Bötzow i. M.). Hr. Ober- leutnaut z S. Dswald von Studnig mit Frl. Johanna von Bulmerincq (Warschau). Hr. Stabsarzt Dr. Keyl mit Frl. Margarethe Mick (z. Zt. Weimar).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oscar von Shweiniy (Conradédorf). Hrn. Hauptmann Robert Grafen von Rhoden (Mainz). Eine Tochter: Hru. Rittergutsbesißer Georg Lemke (Pafsentin). Hrn. Amtsrichter Dr. Drobnig (Myslowiß).

Gestorben: Hr. Generalmajor z. D. Wilhelm von Weltien (Schwerin i. M ). Hr. Professor Dr. Rudolf Arndt (Greifswald). Fr. Charlotte Pringsheim, geb. S3chs (Breslau).

Verantwortlicher Redakteur: J. V.: von Bojanowski in Berlin.

Verlag der Expedition (S{olz) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckeret und Verlags- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. s

Sechs Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

zum Deutschen Reihs-Anz

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Berlin, Mittwoch, den 3. Oktober

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en für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den leßten se{s Spalten, daß entsprehender Bericht fehlt.

an außerdeutschen Börsen-Plätzen

für die Woche vom 24. bis 29, September 1900

nebst entsprechenden Angaben für die Vorwoche.

Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt. 1000 kg in Mark.

(Preise für prompte [Loco-] Waare, soweit nit etwas Anderes bemerkt.)

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BVor- woe 130,85 144,36 97,93 157,02

114,98 125,28 89,49

93,70 128,47 80,82

94,65 117,49

98,82 122,54

Paris. Noggen Wetzen Antwerpen. Donau, mittel , , Red Winter Nr. 2 Kansas : Walla Walla . . La Plata, mittel Kurrachee, roth i Amsterdam. Asow- . Le

St. Petersburger . Odefsa- amerikan

Wetzen

Noggen ( Weizen |

London. i a. Produktenbörse (Mark Lane). H M 2 ana A L. L b, Gazette averages.

englishes Getreide,

Weizen \

Weizen aser erste Liverpool. Nusfsischer Californier . Western Winter- . . Northern Duluth Nr. 1, ard Kansas Nr. 2 Manitöbä Nr. 1. La Plata . Australier ,

\ lieferbare Waare des laufenden Monats

Mittelpreis aus 196 Marktorten |

111 84| 105 00 13377| - 136/94

144,17 143,43

134,95 123,97]

146,92|

139,88) 147,39 141,76) 149,74 140,82| 154,44] 142,48 153,03]

3| ‘128,05 166,18

141,73 143,92 143,75 142,30 140,92 141,32

112,14 108,53

138 92

140,38 138,89

132,98 123,3 146,

3 1 6,38

139,82 146,38 141,22 148,04 140,75 153,42 140,75 149,67

125,11

9,52] 107,39 ,59| 134,15

),41! 115,72

engl. weißer e E La Californier Brau- Ganadiscße Ben us | R Mt si - | per laufenden Monat . 8,82] 120,15 n una8-Waare | G Weizen, Lieferungs Waare | per Dezember N 0! 122,52 New York. E Red Winter Nr. 2 ; S L N ; L per September 25,64 o N T Lieferungs-Waare i per Dezember . 129,01!

Bemerkungen.

__1 Tschetwert Weizen is = 163,80, Roggen = 147,42, Ha)er = 98,28 kg angenommen; 1 Impertial-Quarter ist für die Weizen Notiz an der Londoner Produktenbörse = 504 Pfund engl. gerechnet; für dic Gazette avoerages, d. b. die aus den Umsägen an 196 Markt- orten des Königreis ermittelten Durchschnittspreise für clagemTas Getreide, ist 1 Imperial-Quarter Weizen = 480, Hafer = 312, Gerste = 400 Pfd. engl. angeseßt. 1 Bushel Weizen = 60 Pfd. enge 4 Pfd. engl. = 453,6 g; 1 Last Roggen = 2100, Weizen =

g.

Bei der Umrechnung der Preise in Reihswährung sind die aus den einzelnen Tages-No erungen im 2D Ç - und Staats-

Anzeiger“ ermittelten wöchentlichen Durchschnitts e an der Berliner Börse zu Grunde gelegt, und zwar für Wien urse an eE die Kurse auf Wien, für London und Averpool die Kurse auf London,

ür Chicago und New York die Kurse auf * pes d Auer

Hafer Gerste \

129,01 126,76 130,29

Weizen |

urg, Odessa und Niga die Kurse auf S. , für Antwerpen und Amsterdam die Kurse auf diese Plätze.