abermals E: Regierung zu kommen. Die Spypottiswoodsche Rotte
sucht die Getdmacht ihrer Partei zur Vernichtung der Repräsentation von Jrland aufzubieten. Doch halte ih die feindseligen Maßregeln der Tories für nicht so bedeutend; viel betrübender erscheint ein an- derer Umstand, und diescr ist der gänzliche Mangel an Sympatbie für Jriand, der \ich unter den Englischen Radikalen zeigt, und die Feindscligfeit der Radikalen gegen das Ministerium.“
O'Connell spra dann den Wunsch aus, daß von Jrland Petitionen in großer Anzahl an die Kdönigîn gesandt werden möchten , mit dem Gesuch, die Minister im Amte zu erhalten und sie weder den Tories noch den Radikalen zu opfern. Aehn- liches äußerte O'Connell in einer später gehaltenen Versamm- lung der Dubliner politischen Union der Handwerker - Vereine,
‘in welcher er hauptsächlih die Absicht hatte, den Handwerkern
von Verbindungen zur Erzwingung höheren Lohnes abzurathen. Er erklärte unter Anderem, daß er sich täglih mehr von der Nothwendigkeit einer Aufhebung der legislativen Union zwi- schen Großbritanien und Jrland überzeuge, nicht etwa weil die Minister sich weigerten, Jrland Gerechtigkeit widecfahren zu lassen, sondern weil es den Englischen Ultra- Radikalen an aller Theilnahme für die Leiden Jrlands fehle.
Capitain Goode, der sich bekanntlich fár den legitimen Be- herrscher Englands uen ist am 16ten nach dem Bethlehem- Hospital, einer Jrren-Anstalt, gebracht worden, wo er wahr- scheinlih den Rest seiner Tage beschließen wird.
Der Courier glaubt, es sey kaum zu bezweifeln, daß die Differenzen zwischen der Holländischen und der Belgischen Re- gierung über den Grünwalder Forst im Großherzogthum Luxem- burg bald würden ausgeglichen werden.
Briefe aus Athen und Korinth, von der Times und der Morning Post mitgetheilt, schildern die Aufregung in Arhen als sehr bedenklich und erblicken in dem von dem Kriegs- gerichte freigesprochenen Obersten Grivas einen der gefährlichsten Feinde der Regierung, der die gegenwärtigen Umstände zu be- nußben nicht ermangeln werde.
Die Stadt Cassilda auf der Insel Trinidad ist am 20. November durch einen Orkan heimgesucht worden. Alle Schiffe im Hafen wurden zertrümmert, und 20 bis 30 Personen kamen dabei ums Leben.
Vom Cap hat man Nachrichten bis zum 31sten Oktober; der Gouverneur hatte so eben am Flusse Blink- Water eine neue Hottentotten- Niederlassung begrändet ; die anderen ähnlichen Änsied:lungen in der Umgegend erwiesen sich als sehr nüßlich zum Schuß der Gränze. :
Die Art, wie in der Botschaft des Präsidenten der Ver- einigten Staaten der Nicht - Erledigung des Streites zwischen England und Nord - Amerika über die nordôstliche Gränzlinie der Vereinigten Staaten Erwähnung ge\hieht (\. Nord- Amerika), wird hier als etwas ungünstig für England be- trachtet.
Aus Kanada sind offizielle Depeschen ven Sir John Colborne eingegangen, die aus Montreal datirt sind, aber nicht weiter als bis zum 29. November reichen. Sie bestätigen die frühere Angabe der ministeriellen Blätter, daß der Oberst-Lieu- tenant Wetherall am 25sten bei St. Charles vollkommen siegreich gewesen, und widersprechen dem Gerüchte, als sey er später von den Jnsurgenten angegriffen und geschlagen worden. Zugleich
wird jedoch gemeldet, daß er nah Montreal zurückgekehrt sey,
ob freiwillig oder gezwuhgen, muß dahingestellt bleiben. Er traf am 29sten in Montreal ein. Sein ganzer Verlust soll an Todten einen Unteroffizier und 2 Gemeine, an Verwundeten 18 Gemeine betragen haben. „„Die Erzählung““, sagt der Courier, „daß er auf seinem Rúckzuge nach Montreal von cinem beträcht- lichen Insurgenten-Corps angegrissen worden, erweist sich als ganz unwahr. Zwar ließ sich ein Haufe bewaffneten Landvolks mit zwei jámmerlichen, ausKarren ruhenden Geschützen in seiner Nähe sehen, und es wurden ein paar Schüsse gewechselt, als den JInfargen- ten aber zwei Mann getödtet worden waren, ergriffen diese in großer Verwirrung die Flucht. Wir haben bis jeßt nichts wei- ter von dem Jnhalt dieser Depeschen erfahren können, die gleich nach ihrer Ankunft an Ihre Majestät nah dem Bucking- ham:Palast befördert wurden , doch können wir versichern , dap Sir John Colborne, wie aus seinen Berichten hervorgeht, alle Schwierigkeiten seiner Lage und die Mittel, sie zu überwinden, vollkommen kennt, und daß er die zuversichtlichste Hoffnung auf den Erfolg seiner Bemühungen zur Erhaltung der Ruhe aus- spricht. Unter den Truppen und einem großen Theil der acht- baren Bevölkerung herrscht der beste Geist. Freiwillige bieten überall ihre Dienste an, während die Insurgenten bereits un- ter sih uneins sind, ihren Führern mißtrauen und in den an Kanada gränzenden Städten der Vereinigten Staaten wenig oder gar feine Sympathie und Unterstüßung finden. Die Kanadier haben sich, wie ein New - Yorker Blatt sagt, nicht über so in- tolerante Bedrückung zu beklagen, daß ein Búrgerkrieg sich rechtfertigen ließe. Wir glauben daher, daß diese Empdrung noch feine tiefe Wurzeln geschlagen hat und nicht lange dauern wird. Die jekige Jahreszeit kann allerdings militairische Operationen verhindern und uns also keinen entscheidenden Beweis von der Beendigung des Aufstandes zukommen lassen, aber weder die Streitkräfte der Kanadier, unserer Armee und den Britischen Kolonisten gegenüber, noch ihre Beschwerden sind von dem Umfange, daß sie uns eine lange Dauer oder einen Erfolg des Kampfes könnten vorausseten lassen. Die Rebellen, welche sich auf 1500 Mann beliefen, waren gänzlich zerstreut. Viele der bethôrten Einwohner kehrten an ihren Heerd zurü, und man hegte die Hoffnung, daß die Ereignisse „ welche stattgefunden hatten, gerade ein Mittel zur Wiederher- stellung der Ruhe des Landes seyn möchten.“ Weiter als die offiziellen Depeschen gehen die Privat-Nachrichten aus Mont- real, nämlich bis zum 4. Dezember. Sie sprechen von aber- maliger Sammlung der Streitkräfte der Insurgenten bei Grand- Brule und von dem unverzüglich erwarteten Abmarsch der Truppen unter dem Oberst-Lieutenant Wetherall, um jenen ent- gegenzuziehen. Diese Privatberichte wiederholen, daß bei der ersten Expedition zwei Gefechte, ein für die Regierungs-Trup- pea unglückliches und ein für dieselben glüklicheres, stattgefun- den hätten, das erste am 22. November bei St. Denis, einem Dorfe, ungefähr 40 Meilen von Montreal, das zweite 3 Tage später bei St. Charles, südwestlich von St. Denis und 10 Mei- len von Montreal. Bei dem ersten Gefecht sollen die Cnzlän- der unzweifelhaft den Kürzeren gezogen haben und genöthigt gewesen seyn, sich nach einem erbitterten Kampfe auf Sorel, cinen am St. n Seram unweit Montreal gelegenen Ort, zurüfzuziehen. Ueber das Treffen aber, welches bei und in dem Dorfe St. Charles und vor dem alten, von den Kanadiern wieder befestigten Schlosse daselbst stattgefunden, so wie über den beiderseitigen Verlust in demselben, lauten die Berichte vdl- li widersprehend und heben einander zum Theil ganz auf.
ach den Regierungsblättern hätten die Jnsurgenten dort im
Ganzen 500 Mann verloren. Die Organe der Gegenpartei
sind der Meinung, die Wichtigkeit der Sache liege weniger in dem Erfolge dieses Tresfens, als vielmehr darin, daß die Kanadier überhaupt- im Stande seyen, den Regierungs - Trup- pen regelmäßige Gefechte zu liefern, und daß also der Aufstand als vollkommen organisirt und zum richtigen Zeitpunkt aus- brechend erscheine. Das Treffen bei St. Denis wurde von ei- nem der radikalen Redner in der Freitag-Sißung des Unter- hauses mit der ersten Schlacht des Nord - Amerikanischen Be- freiungs?rieges verglichen, welche im Jahre 1776 bei Lexington stattfand, und wo gleichfalls die Britischen Linien - Truppen ge- {lagen wurden. Die erwähnten Privat-Berichte aus Mont- real, die zum Theil Kanadischen, zum Theil New-Yorker Blät- tern entnommen sind, melden auch, daß cine neue Expediton unter dem Oberst Gore gegen St. Denis gerichtet worden sey. Die Regierungs-Partei baut ihre Hoffnungen theils auf die Strenge der Jahreszeit, theils darauf, daß die AÄnsurgenten von ihren Anführern bereits verlassen worden seyen; namentlich soll der General Browne, der die Insurgenten bei St. Charles kom- mandirte, entflohen seyn. Auf seine und Papineagu's Ausliefe- rung hatte der General-Gouverneur einen Preis von 1000 Pfd. geselzt. Ein New-Yorker Blatt will erfahren haben, daß man des Leßteren schon habhaft geworden sey.
Zeitungen aus St. John's melden, daß der Oberst-Lieu- tenant Maunseil am 20. November mit Truppen von Halifax dort angekommen war. Die zweite Division, unter Major French, wurde in der nächsten Woche erwartet. Ein Detasche- ment des 43sten Regiments, unter Capitain Bell, welches St. John's zu Lande verlassen hatte, war am 19. November in Fredericton eingetroffen und unterweges von den Einwohnern sehr freundlih aufgenommen worden. Ein Zweites Detasche- ment unter Capitain Egerton marschirte am 24sten durch St. John's nah Indian-Town, wo es nach Fredericton eingeschist werden sollte. Man berechnete, daß alle diese Truppen die auf- rührerischen Distrikte Kanada's in den ersten Tagen des De- zember erreihen würden.
Seit langer Zeit war die Börse nicht in so lebhafter Be- wegung, als am Sonnabend. Die Consols fielen um 1*'/», pCt. unter die lekte Notirung. Die Ursache lag in den am Abend vorher im Parlamente durch das Ministerium gemachten Mit- theilungen über den Zustand von Kanada. Die mehr als be- absichtigt verkürzte Vertagung des Parlaments erregte die Mei- nung, daß die Lage der Dínge ernstlicher sey, als die Regie- rung eingestehen wolle, und hatte schon gleih am Anfange der Börse eine niedrigere Notirung zur Folge; dann hoben sich die Consols etwas auf die Nachricht, daß unverzüglich von Jrland 5003 Mann Truppen nah Halifax eingeschisst werden sollten. Dem wurde aber bald widersprochen, und die Consols fielen nun um so bedeutender, ohne daß selbst das an der Börse ver- breitete Gerücht, daß der Herzog von Cambridge als -Gouver- neur nah Kanada gehen sollte (wie schon erwähnt, geht dieser Vorschlag von der Morning Post aus), eine bessere Noti- rung zu bewirken vermocht hätte. Der fremde Fondémarkt blieb natúrlih von diesem gedrückten Zustande nicht unberührt, namentlich litten die Holländischen Fonds, denen überdies die Gerüchte vom Marsche der Belgischen Truppen nach Luxemburg und das Gerücht von einer neuen Holländischen Anleihe schadeten.
Belgien.
Brüssel, 25. Dez. (Mon. Belge.) Der König hat gestern den Grafen von Galen, bisherigen Königlich Preußischen Geschäftêträger in Brüssel, in einer Abschieds - Audienz empfan- gen, und demnächst auch dem neuen Königlich Schwedischen Geschäftsträger , Freiherrn von Wahrendorf, eine Audienz be- willigt. Heute hat der König dem Gottesdienste in der Kapelle des Königlichen Palastes beigewohnt.
Die Emancipation erklärt, daß die fräher von ihr selbst und von anderen Belgischen Blättern gegebene Nachricht von einer bevorstehenden Verbindung der Königin von Großbritan-
“ nien mit einem Prinzen von Sachsen - Koburg: Gotha gänzlich
ungegründet sey.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 23. Dez. Am 20sten d. M., als an ihrem Stiftungétage, hielt die chwedische Akademie eine dffentliche Siz6ung, die Ihre Majestät die Königin, so wie der Kronprinz und die Kronprinzessin mit ihrer Gegenwart beehrten, und in welcher der Freiherr Berzelius als neu eintretendes Mitglied, seinem verstorbenen Vorgänger, dem Erzbischof Rosenstein, die Gedächtnißrede hielt. Der Präsident der Akademie , Professor Geyer, der die Sißung durch einen Vortrag eröffnete, erwähnte bei dieser Gelegenheit, daß der Geburtstag Gustav Adolph's des Großen auch immer als der Stiftungstag der Akademie begangen werde, und daß die Lebtere mit großer Theilnahme erfahren habe, wie man kürzlich in Deutschland den Todestag
dieses Königl. Helden durch die Einweihung seines ihm auf
dem Schlachtfelde von Lüken gesckten Denkmales gefeiert habe. Er gedachte darauf der Verluste, welche die Akademie in die- sem Zähre erlitten, wobei er zunächst det Minister Grafen von Wetterstedt nannte und darauf auch über den Grafen voin La- gerbjelke sprach. Auf den Antrag ihres Präsidenten hat die A*ademie dem Herrn Bischof Dräseke in Magdeburg, der dem Gustav Adolph’s - Denkmale bei Lúken die Einweihungs- Rede gehalten, ihre große goldene Medaille zuerkannt.
Deutschland.
Hannover, 28. Dez. Die hiesige Zeitung enthält einen von dem Herzoglich Braunschweigischen Kammer: Direktor von Búlow “abgefaßten Artikel über das Kammergut in den Deuts- hen Staaten des Hauses der Welfen. Derselbe geht auf den Ursprung dieses Kammergutes zurúck und weist dessen historische Fortpflanzung nah. Als Resultat der Untersuchung heißt es am Schlusse: „„Dem Lande, d. h. dem Staate, steht also am Kammergute bloß das Recht zu, gewisse, durch Gese und Her- kommen bestimmte Theile der öffentlichen Lasten aus dessen Er- trage bestritten zu erhalten; das Gut selbst is aber, mit dieser Obliegenheit, Familien: Stammgut des Hauses der Welfen.““
Göttingen, 26. Dez. Seine Majestät der König haben an den Magistrat hiesiger Stadt das nachfolgende gnädige Rescript erlassen, welches durch den Druck zur Kenntniß der Bürgerschaft gebracht worden ist: f L
Ernst August, von Gottes Gnaden König von Hannover, Kö- niglicher Prinz von Großbritanien und Jrland, Herzeg von Cum- berland, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg 2c. Unsern gnädigen Willen zuvor, Ehrfam - Fürsichtige, licbe Getreue! Es ist Euch nicht unbefanut, daß kürzlich das Benehmen von mehreren au der dortigen Universität angestellt gewesenen Lehrern Uns in die traurige Noth- wendigkeit versctt hat, nachdrüdcklichhe Maßregeln gegen N R zu ergrcifeu. Je mehr Wir dieses bedauern maßten, desto erfreulicher sind Uns die. auch bei dieser Gelegenheit von den Bürgern Gêttin- gens Uns abgelegten unzweideutigen Beweise der Unterthanen-Treue gewescn. Zwar haben wir an dem Uns ergebenen treuen Sinne je-
ner Bürger nicmals gezweifelt, und sind Wir daber ar fest über: zeugi, daß nur vorübergedend im Jahre 1831 das segenrxciche Ver- bäitniß des Vertrauens der Untcrtbanen "zu ih:em Herrscher durch sremde Einwirkung iu dortizer Siadt (vg dereu Anbänglichfeit an das angcstammte Regenienhaus Wi- schon während der-daseldst ver- lebten frohen Jabre der Jugend Uus überzéngten) bak wanfend ge- macht werden Tönnen. nzwischen baben denucch die dermalen von den Bürgern Göttingens abgelegten Beiocise der loyalsten Gesiunun- gen uär einen wohlthätigen Einfluß auf Unscr landesváterliches Herz üben können ; weshaib zeue, Vücger auch sich versicbert balten mêgen , daß wic auf die Beförderung idrer Wobhkt- fahrt siets gern Unser bisonderes Augenmerk richten werdeu, Wir werden daher bemüht sevu, die durh die Entla]sung der obun erivähuten Lehrer entstandene Lücke auf eine folche Art auszufüllen, daß dadurch der alte bewährte Glanz der Georg:Augus1's- Universität — auf deren fortdauerudes Gedtihen Wir Unsere eifrigen Bestrebuns gen siets zu richten gesonuen sind — auf fciae Weise gifährdet werde, — Wir ermächtigen Euch von dem Vortchenden Surca Mitbürgern Kenntniß zu geben und siud Ev) mit guädig:m Willen beigethau, — Hannover, deu 22. Dezember 1837.
Erust Augufsk : G. von Schele.“ 28. Dez. (Schwer. Ztg.) Der am 24. in Sternberg erdffnete Landtag ist am 20, nachstehenden Landtags - Abschied geschlossen
Schwerin, November d. J. Dezember durch worden:
„Se. Königl. Hoheit dexr Allerdurch!. Großberzog 1c. haben, freudigst bewegt über die von. den geireucn Siändeu auf deu ven Fouen berufcuen Landtage dargelegten Gefinnungen, deren erste Er: tlârung entgegengeuommen. Se. Köuigl. Hoheit erfennen als die ersie der Jhnen von Gott auferiegten Pflichten, die Sorge um das Wohl Jhrer geliebten Unterthanen, — als das hêéchste Kleinod Jhrer Krone, die althergestammie, iu stets frischer Lebensfraft erhal tene Verfassung. Allerhéchsisie haben scir dem Antritt Jhrer Regierung bereits vielfache Beweise erhalten, wie innig das Verhältniß der Fürsten Mekienburgs zu Jhren Ständen ist. Se. Königl. Hoheit sind enschlo}scu, ciu jo schönes, cin so segens- reiches Band fest zu schließcu und stets in Ehren zu haiten. Al!er- höcysidiese!ben entbieten nunmchr Jbrer auf gegenwärtigem Landtage versammelten getreuen Ritter- und Landschaft Jhreu guädigsten Gruß und geben auf deieu Erfiärung über sämmtliche 5 Capita dcr Land tags-Proposition folgenden Bescheid. Jn Betresf der ersten Pro- position nehmen Ailerhëchsidiesclben die Bewilligung der ordinairen Gontribucion für das Jahr von Johannis 1837 bis Johaunis 1838 unter Bezug auf den Fonvocatious- Abschicd vom Jahre 1808 guä: digst an u. sw. Hinsichtlich der zweiten Landiags - Prcepesition genehmigen Se. Köuigl. Hoheit die Bewiiligung deeier Coniributions- Edikte in der Urt, daß cine doppelte Erhebung im Monat April und cine cinfohe iu dur ersten Hüfte des Monats Oktober küäustigeu Rahres siatthabe. Auch sollen nach dem Autrage der Riüiter- und Laudschast die Auweisungen an die Behörde, insouderheit au die Schuldeu - Tügungs - Kommissioa zur Benußung dcs Kassens Vorraths von 500 Niblrn. in der Kredi - Kommissions - Kasse zur Abminderung der Schuld dieser Kasse erfolgen, Was demnächst die dritte Landtags - Proposition betrifft, so haben Se. Königliche Hoheit der Großherzog zu hrer besondercn Freude aus dem Gange der Berathungen cutuommen , mit wclchzer Sorgfait Jhre getreucn
Stände sich von dem Bedürfniß unterrichiet, mit welcher Umsicht sie 4
ale Miitel zu dessen Abhülfe erwogen baben uad wie fie im regen patriotischen Eifer eine Ausfunst gefunden hzben, weiche das so sebr
gemeinnüzige Werk des Kunststraßen - Baues fördert, ohne die für F
dies Unternehmen bestehenden Gruudsäge zu ocrändern. — Sc. Kö: nigliche Hobeit wissen die Gefinnung und das wabre Vaterlands-Se- fil), das nach sorgfältiger Prüfung zu solchen Beschlüffen führte, um fo mchr zu würdigen , als cs Jbnen cine erhebende Erfahrung ge- hrt, dag in allem wahrhafi Guten die Fursten Mccklenburgs stets bci Ihren Ständen treue und fräftige Untersiügung finden. — Se. Knlg!. Hoheit werden im Einverstäuduisse mt Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge von Mectlenburg: Streiiyz eine Kommisson anorduen, dic mit siándischea Deputirten prüft, ob und 1oie etwa wohlfeiler uud doch zweckbmäßig gebaut werden könne. — Sk. Königl. Hobeit uch- men die nachträgliche Bewilligung der Landedsbülfe für die Warnows Boizenburger Chausste au, billigen es, daß diese Bewilligung aer der befannten zur Landeébüife berechligten Zabl von 100 Mciicu
“geschehe und werden die hiernach zu AlleryLchst| Jorer Dispofiticn
1
stehenden Summen nux zu Unterjtügungen neuer Chaussee - UÜnternehmäangen verwenden laßen. / werden den einzclnen Bau - Untcrachmungin nach den verschiedenen dabei zu berücfsichtigenden Verbäitnissen aus dicscm Fonds cine Uns terstüßzung vou drei. bis fünf Tausend Thaleru für die Meile zu Theil werden gauz j
Gründe, aus eiuer größern Gemeinnügigkteit entnommen, cs nüßlich und Sr. Königl. Hoheit auräthlich wachen kéunten, von dieser Re- gel einc Abweichung z1 gestatien. — Die Einforderung wird uur uach dem Maaß des Bedürfuisses und wenu die Bau. Uiternehmung zur Ausführung gereift ersczcint, exfolgen. — Hinsichtlich der Unter: haltung fönuen Se Königl Hob. die Ansicht der Stände indessen nicht theilen. Allerböchstisie müssen vicimcbr darauf zmuüciführen, daß Sie bisher cine Verpflichtung zu deren Uebernabme nicht auertannten,
gemeinnüßgiger
und auch cine folche nicht zu überscheude Last allein zu überuchmen f Sich ferner nicht verpflichtet balten founecn. Die vierte Landtags: F
Proposition, der wciteren Berathung üder die Reorganisation der Straf: Ausialien gewidmet, bat das für Mecklenburg cb2en so wichiige als für den Laudesherrn erfreuliche Resultat gehabt, dak eine sorgs fältig geprüfte durchgreifende Verbesserung der Straf Anstalien statts baben faun. — Se. Königliche Hoveit werden dic chen Einleitungen hierzu 1rcffcn lassen. 1 die Jhnen bierzu dargebrachte Beihüfe durch Bewilligung (l- nes außerordentlichen Contributions - Edifts, das zur Hälfte im Oftober 1839, zur Hälfte im Ofteber 1840 aufzubringen is, an, erfenuen die Gefiuuung, welche die Ritter - und Laudschaft bes wogen hat, den üblichen Zurlickzahlungen hierbei zu entsagen. — Ns lerböchstdieselben genehmigen die Zahlung eines Beitrags von Ag
Rtblren. aufs Jahr ais Acquivalent für die Unterha!tungsfosten cincs | /
Züeytlings, nit Vorbehalt der Revision dcs Bedüifuisses von 5 zu 5 Jabren, jedoch in der Art, daß cin Mcehres nicht gefordert wers
den soll. — Se. Königl. Hoheit vcrzichten auf dcu Ersaß der aus F
Laudesherrlichen Kassen für die Stcäflinge aus Fürsttichen Juris-
diciionen gezahlten Ur.terhaltuugs-Kosien bis zum Schlusse des Jahres l 1836, und sind damit einverstanden, daß die Unterhaitungs- Kosten F
der vom 1. Fauuar 1837 von dem Kriminal -Kelleaio in die Siraf- Anstalt. eingelieferten und fortau einzulieferuden Verbrecher von der Kriminal-Kasse getragen werden, — Was endlich die fünfte Propos sition aulaugt, so if über die Geseges:-Verschläge 1) zu Abänderuns
gen in der Kriwinalgerichts : Ordnung über die S emveleu des Kri: rfassung in
Bezug auf dic Verwaltung der Kriminal - Justiz bei den Ortsge- [F
minal-Kolleg{i, 2) zur Vervoliständigung der Gericht s-Ve
abgcfürzies Virfahren und Vers | meidung vou Zwischen - Erfenutuissen „ völliges Einverständniß errciht, indem Se. Königl. Hoheit bci der Publication die von Fhren getreuen Ständen gemachten Eriuuerungen und aué: gesprochenen Wünsche berücksichtigen werden, 4) Der Voriíma
wegen Abänderung und Ergänzung der Verordnung vor 24. Augu|
1826 über díe Untersuchung und Bestrafung der im Auslande began: genen Verbrechen soil in Berücksichtigung derx dargeleaten Bemer funs gen zum Gescy erhoben werden, Sollten sich bei der cudlicheu Fas- sung der also vereinbarten ueueu Gescye in der Sache noch Bcdens fen ergeben können, so werden Se. Königl. Hobeit in solcher Bezie-- bung vor der zu verfügenden Pubiication die Erklärung des Engern Ausschusses gern noch erfordern lassen. — Der sub 4) hier ange: | fuüofte ueue Gegenstand, betreffend die Spruch- Kompetenz der Nie-
richten, 3) wegen Spruchrcife ,
dergerichte, ist zu wichtig und greift zu tief in die Grundbestimunns |
gen einer genugsam gesicherten Straf-Rechtspflege ciu, als daß Se-
Königl. Hoheit nicht großes Bedenken tragen sollten, chne cine vor |
gängigé gründliche Prüfung, darüber schon jeßt cincn definitiven Ves
Se. Köuigl. Hoheit
lossen, iusofern uicht gauz besondere Umsiäade und S
‘die erforderli} Allerbéchsisie nehmen F
nebmen. Er if einer der wichtigsten derjenigen Punkte, iat La der Anlage V1. des Kommissions: Diariums der weiteren
“ sorgfältigsten Erwägung zu unterstellen sindz ihn ohne cine solche
on jeßt vorweg zu nehmen, wü:de sich um so weniger Daran r iiunn: als bis zu den weiteren Beschlüssen des nächsten Landtags die bestebende Gesezgebung auch hinsichtlich der Ausfüh- rung der jetzt veccinbarten neucu Bejtimmungen in solcher Bezichung feine Lücke läßt. — Ob und unter welchen näheren Bestimmungen ín Betreff der Gcrichtagebührea sür die Juformatorien der Landes- erichie cine Veräaderung des Bestehenden sich wird treffen lassen, bedarf cbenfalls näherer Erwägung, und fönnecn Se. Königl. Hoheit
_solcherbalb für jet feiue Zusicherung er?hcilen. — Daß die Bor chläge
- Beseitigung der U-bcistände beim Bewcidverfahren gleichfalls bis E Sa t Gesetzes iu der stäudischen Berathung gereift wä- ren, bätten Se. Königl. Hoheit wohl gewünscht. — Sie werden nun- mehr diesen Gegenstaud, jo wie alle noch rücfständigeu, ciner weite- ren Bzarbcityag durch Kominissarien und Deputirte vorbehalten, und hoffen ¿u Einverständnifse mit Sr. Königl. Hoheit dem Groß- herzoge vos Melenburg-Strelig das Ergebniß der weiteren Bearbei- tung vor dem nâchiten Ante-Comitial-Konvent an den Engern Ausschuß gelangeu lassen zu fönneu. — Wegen der Tveilnahme des ständichen Depu- tirte an derVihitation des Krimínal-Kolcgiums im weiteren Umfang de- palten Allerhöchstdieselben Sich Ihre Resolution zur Zeit bcvor. — Se. Königl. Hoheit erkennen in der glülichen Eintracht, die auf dem ersten Landtage geherrscht hat, der unter Jbrer Negicrung siatt- fand, cin höchst erfeeuliches Borzeichen, daß es Jbnen geliugeun fönne, im iunigen Eiuverskindnisse mit Jhren getreuen Ständen, denen das Wohl Meklenburgs stets am Heczen licgen wird, — Segeu über das schöne Land zu verbreiten, das durch die Gnade Gottes Jhrer Fürsorge anvertraut ward. Atlerhöchsisie geben nunmehr hiermit die- ¿em Landtage scine Endschast und entlassen die von Ritter - und Landschaft auf demsclben gchorsamtich Erschienenen in Gnaden, wo- mit Allechöchsidieselben ihnen gewogen verbleiben.“
München, 24. Dez. (Hann. Ztg.) Dem Anfange kei- nes Jahres wurde vielleicht noch mit solcher Erwartung entge- gengesehen, als dem, was nun in wenigen Tagen erscheint, und viel Neues bringen wird. Die verschiedenartigsten Ge- râchte durchkreuzen sich über die künftige Verseßung mancher Centralstellen iu Provinzialstädte, welche dadurch gewiß in man- cher Hinsicht würden gehoben werden, und über die Besezung der erledigten Minister - Stelle. Seit einigen Tagen hat sich das, unter den jeßigen Umständen nicht unwahrscheinliche Ge- rûcht verbreitet, der bisherige Finanz-Minister würde das Por- tefeuille des Ministeriums des Innern übernehmen, und für das Finanz - Ministerium sey der Ruf an einen Mann ergan-
gen, der jeßt in stiller R Rgeogenet lebt. Das neue Jahr wird die Wahrheit oder Unwahrheit der verschiede-
nen Gerüchte enthúllen. Die Münchener Bürger fürchten
aber sehr, ihre Stadt möchte duch die Versezung auch nur
einiger Verwaltungsstellen verlieren, und der Hguserwerth noch mehr sinken. Freilich hat München in neuester Zeit in anderer Hinsicht , zumal durch die herrlichen Kunstschöpfungen des Kd-
‘nigs, außerordentlih gewonnen, und die Zahl der hier für län-
gere Zeit lebenden Fremden nimmt täglich zu, und den lange in den Hintergrund gestellten Provinzialständen ist eine Erhe- burg wohl zu wünschen und zu gönnen.
__ Dem Vernehmen nah wird der Herzog Max in Baiern eine Reise nach Wien und von dort weiter nach Aegypten und dem Orient unternehmen, und eine geraume Zeit dort verweilen. Wer denselben begleitet, ist noch nicht bestimmt.
Oesterreich.
Wien, 26. Dez. Die leßten Bülletins úber das Befin- den der Erzherzogin Sophie lauten folgendermaßen: „Gestern verfielen Ihre Kaiserl. Hoheit die Durchlauchtigste Frau Erzher- zogin Sophie in einen allgemeinen mäßigen Schweiß, der bis Abends mit Wohlbehagen anhielk. Jun der Nacht trat -cine Fiedervermehrung ein, die den Schlaf hinderte; doch zeigt sich heure eine Abnahme aller bisherigen Erscheinungen, die mit Wahrscheinlichkeit eine günstige Wendung der Dinge annehmen läßt. — Wien, den 2#. Dezember 1837. — Dr. Malfatti.
hre Kaiserl. Hoheit die Durchlauchtigste Frau Erzherzo- gin Sophie brachten den gestrigen Tag in ziemlich gleichsörmi- gem Zustande zu, hatten Abends mäßiges Fieber, und die in der Nacht eingetretenen Krisen unterbrachen zwar den Schlaf, zeigten aber in der Frühe eine gleichfösrmige Abnahme des Fie- bers und des Rotchlaufes. — Wien, den 25. Dezember 1837, in der Frühe. — Dr. Malfatti.“
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
Washington, 5. Dez. Heute wurde der Kongreß mit der gewdhnlichen Jahres - Botschast des Präsidenten erdffnet. Der erste auf den allgemeinen Zustand der Vereinigten Staaten und auf ihre Verhälrnisse zu den verschiedenen Europäischen Staaten bezügliche Theil der Botschaft lautet folgendermaßen:
„Mubürger des Seuats und des Hauses der Ripräsentanten !“
„Wie haben Urcsach, unseren Dauk gegen den Geber alles Guten für scinen guädigeu Schuy zu ecneuern. Unser Land zeigt überall die Beweise jener Begüujtigung, unter deren Auspizien cs sich alimá- lig von wenigen schwachen und abhängigen Kolonieen zu eiger glück: liczen und mächtigen Couföderation erhoben hat. Wir sind mit in- nerer Ruhe und mit allen Elementen der National-Woblfabrt geseg- net. Die Krankheit, welche vor kurzem einige blühende Theile der Union heimsuchte und den atigemein herrscheuden ungewöhnlichen Gesundheits: Zustand unterbrach, ift glükiicherweise in ihrem Fort- sipreiten gehemmt worden. Während unsere Mitbürger sich durch hre Bcetricbsamkeit und Vorsizzt allmälig von der p:cuniairen Ver- legeubeit, mit der sie zum Theil zu kämpfen batten, erholen, haben eine cinsichtsvolle Geseggebung unddie uatürtichen und unershLpslichen Hülfs- mittel des Landes der Privat-Unteruchmuageinen weisen und zcitgemäßen Veisiand geleisiet, und die stets für unser Voif charakteristishe Thä- ligkeit hat sicz bereits größtenthcils die gewöhnlichen einträglidzeu Kanäle wieder eröffnet. — Jun unseren auswärtigen Verhältnuisscu hat sich scit dex legien osfeutlichen Botschaft meines Vorgäugers nichts wescnilich geändert. Wir leben mit alleu Nationen im Frieden, und so weit es sich mit dex Bewahrung unserer Rechte und der Ehre un- seres Landes verträgt - so!l von meiner Seite nichts unterlassen wer- den, um eine unseren Jastitutionen so entsprechende Stellung zu er- halten. Wir haben die auswärtige Politik, mit der dic Vereinigten Staaten unter der Leitung ihres ersten Präsidenten ihre Stelle in der Familie der Nationen cinnahmen, getreu beibehalten, die Politik näm ich, welche darin beskcht, daß bei dem Verkehr mit auderen Mäch- io die im Privatleben gültigen Prinzipieu zu Grunde gelegt, in al- len Fllen Gerechtigfcit gefordert, die eigenen und fremden Ansprüche nit Aufrichtigkeit und Redlichkeit erwogen, stets deu Vernunftgrün- den Gehor gescheukt, aber niemals der Gewalt nachgegeben, noch auch zuy Nuweuding der leßteren geschritieu wird, unm trgend etwas zu erlaugen, Ein sirenges Vebarren bei dieser Politik hat faum eine Uppellation an die Gerechtigkeit unserer Regierung wegen Unbilden, die unter ihrer Autorität verübt worden wären, nöthig gemacht. Die wichtigsten von den Forderungen, welche die Vereinigten Staaten wegen: der unseren Bürgern zugefügten Unbilden an fremde Regie- rungeu zu machen haitea, wurden bereits vou meinem Vorgänger ausgeglichen. Unabhängig von den Vortheilen, welche unseren Mit- bü-gern dadurch éripachscu, daß der Handelsivelt so viele ibr auf unge- rehte Weije eutrissene Millionen zurückerstaitet worden sind, wurde unserem Laude durch die Ausgleichung so mancher veralteteu und auf- rezendeu streitigen Gegeusläude ein großer Dienst geleisict, und es
macht der glülichen Verwaltung der öffentlichen Angelegenheiten unter meinem Vorgänger nicht wenig Ehre, daß dieser wichtige Zweck erreicht wurde, ohne die Ehre oder den Frieden der Natien auf ir- gcd eine Weise zu fempromittiren. Mit den Europäischen Mächten baben sich feine neue Schwierigfeiten erbeben, und die noch obfchwe- benden bieten feine ungünskige Aussicht dac für die fernere Fortdauer jenes guten Vernehmens, dessen Erhaltung stets unser Wunsch ge- wesen ist. Unter den noch obschwebenden Angelegenheiten ist diejenige die wichtigste, welche wir mit der Regierung von Großbritanien in Bezug auf unsere nördliche Gränze noch abzumachen haben. Das Volk der Vereinigten Staaten muß mit wahrhaftem Bedauern die vergeblichen Bemühungen betrachten, welche die executive Gewalt seit cinem hal- ben Jahrhundert gemacht bat, um das festzustellen, was jcde Nation nicht” lange als streitig dulden darf, nämlich die Linie, welche ihre Besißungen von denen anderer Mächte scheidet. Die Natur der Riederlassungen an den Gränzen der Vereinigten Staaten und des benachbarten Gebietes war cine Zeit lang von der Art, daß die Be- stimmung der Gränze nicht zu den unerläßlichen Pflichten der ode- rativ-Regierung gehörte. Die Zeit hat jedoch diese Lage der Dinge geändert, und bei dem eßigen Zustand der Angelegenheiten verlangen die Interessen beider Länder gebieterisch die Erledigung dieser Frage. Man darf sich uicht verhehien, daß wir, bei dem vollsten Vertrauen in den oft von der Britischen Regicrung geäußerten Wunsch, diese An- getegenbeit Men zu schen, doch noch eben so weit davon entfernt sind, wic zur Zeit der Unterzcichnung des Friedens-Traftats im Jahre 1783. D as einzige Resultat der lange dauernden Unterhandlungen scheint die Ueberzeugung zu seyn, daß man cine conventionnelle Linie au- nehmen müsse, da cs unmöglich sev, die in dem Traktat angegebene festzustellen. Ohne dieser für uicht sche begründet gehaltenen Mei- nung beizutreten, gab mein Vorgänger den stäristen Beweis von dem ernsilihen Wunsche der Vereinigten Staaten, dicsen Streit auf be- friedigende Weise zu beendigen, indem er die Substituirung ciner conventionnellen Gränz- Linie vorschlug, wenn die bei der Frage bethcilig- ten Staaten darauf eingeben wollten. Auf diesen Vorschlag ist noch keine Antwort erfolgt. Die Britische Regierung ist indeß dringend aufge: fordert worden, ihre Aufmerksamkeit auf diesen Gegenstand zu len- fen, und ih hege das Vertrauen, daß ihre Antwort nicht mehr lange ausbleiben wird. Die allgemcinen Beziehungen zwischen Großbrita- nien und den Vereinigten Staaten sind von der freundlichsten Art, und ich bin erfreut über die aufrichtige Neigung zener Regierung, dieselben auf dem gegenwärtigen Fuße zu erhalten. Dieselbe Neigung it auch, ih bin es überzeugt, in dem Englischen Velke allge- meiner geworden, als zu irgend einer anderen Pericde. Es ist faum nothwendig, Jhuen zu sagen, wie herzlich dies von der Regierung und dem Volfe der Vereinigten Staaten erwi- dert wird. Die Ueberzeugung, welhe nachtheiligen Folgen die Nicht - Erledigung dieser Frage herbeiführen würde, und die Gewißheit, daß die endliche Erledigung derselben nicht länger anufges {hoben werden fann, wird, wie ih boffe, zu einer baldigen und zus friedensiellenden Ausgleichung führen. Ju der leßten Session habe ich Jhuen die neuere4 Mitthelluugen zwischen den beiden Regierun- gen und zwischen der Regierung der Vereinigten Staaten und der des Staates Maine vorgelegt, dessen Besorgniß in Bezug auf cinen für iyn fo wichtigen Gegenand die ganze Union theilt. — Auf die icmporaire Unterbrehung der freundschaftiichen Bezichungen zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten, die sich sowohl auf die Erianerung au frühere Zeiten, als auf die richtige Würdi-s guug der bestehenden Jutercssen gründen, ist glücklich: rweise von beiden Seiten die aufcichtige Neigung, eine wicfsame Fr: uudschaft in ihrem fünftigen gegenseitigen Verkehr zu bewahren, gefolgt. Die ohne Zweifel richtige und stets vou uus gehegie Meinung, daß die jet zwischen beiden Ländern bestehenden Handeis-Beziehungen großer und gegenseitig wohlibätiger Verbesserungen fähig sind, gewinnt of- fenbar immer mchr Eingang in Frankreich, und ih bin überzeugt, daß die Regierung jenes Landes gencigt is, diesen Gegcnitand zu befördern. Wir werden ihr in demseiben Geiste entgegeu fommen. Die wenigen und vergleichungsweise unwichtigen Fragen, die noch zwischen uns zu erledigen sind, föónnen ohne Schwierigfcit und zu gänzlicher Zufriedenheit erledigt werden. — Zwischen Rußland und den Vereinigten Staaten berrscht fortwähread ein gutes Ein- ocrsiändniß. Uvoser vor furzem bei jencm Hofe atkreditirier Gesand- ter ift mit Dffenheit und Herzlichkeit uud mit Bewciseu der Achtung für scin Vaterland empfangen worden, o daß die Fortdauer jener freundschafrlichen und liberalen Bezichungen, die so lauge und unun- terbrochen zwischen bciden Ländern bestanden, nicht zu bezweifeln ist. Ju Bezug auf die wenutgen zwischen uns noch obshwebenden Ange- legenheiten ist cine baldige und gerechie Entscheidung mit Zuversicht
zu erwarten. — Mit der Desterreichi hen Regierun ist cine Korrespondeuz cröffuet worden, um, den Wünschen des Kongresscs
gemäß, diplomatische Verbindungen anzufuü pfen. — Mit Oesterreich und Preußen, so wie mit deu Staaten des Deutschen Reiches: die jcut den Zoli-Verein buden, siad unscre politischen Verbindungen von
der freuudlihsten Art, während unser Handelsvoerkehr, zum Besten Auer, die daran Theil nehmen, allmälig immer mehr an Ausdehnung
gewinnt. — Jn Spanien wühet noch immer der Bürgerkrieg und bereitet dem eigeneu Volke die größten Leiden und anderen Nationen Unaannehmlichfeiten und Verdruß. Unsere Mitbürger, welche Forde- rungen an jeucs Land zu machen haben, werden bei dem Zustande des Spanischen Schatzes, der cine nothwendige Folge langer und ers schöpfender iunerer Kriege ist, noch cine Zcit lang warten müss sen. Die lezten fälligen Zinsen der in Folge einer Urberein- kunft mit der Köulgin festgeseßten Schuld sind nicht gezahît wocdcn. Achuliches ist so lang? zu erwarten, bis sie um Staude ist, cinen Theil der Hülfsquellen ihres Königreichs zur Tilgung der auswärtigen Schuld zu verwenden. — Da wir hinrxci- chende Beweise erhalten hatten, daß in den Häfen Portugals un- terscheidende Tounen-Gelder von deu Schiffen der Vereinigten Siaa- ten erboben würden, so wurde am 11. Oktober eine Proclamation erlasscn, worin, übereinstimmend mit der Afte vom 25. Mai 1832, diese Thatsache erflärt und die vor der Annabme jeuexr Afte von Portugiesischen Schiffen erhobenen Tounen-Gälder 10 Folge dessen wieder erneuert wurden. Die Aufhebung der unterscheidenden Zolle
von deu in Portugiesischen Schiffen eingcführten Erzeuguisseu Portugals durch) die Akte vom 4. Juli 1836 geschah auf Ansuchen dcr Regierung jenes Landes und in dem Glau-
ben, daß ähnliche Unterscheidungs-Zölle zum Nachthcil der Ver- cinigten Staaten auch in Pertugal nicht cristirten. Es thut mir leid, sagen zu müssen, daß dergleichen Zölle jeut von den Ladun- gen Amerikanischer Schiffe in Portugal erhoben werden, und da die crwähnte Afte der exckutiven Gewalt feine Vollmad t in dicser Ve- leon verleiht so i} es die Sache des Kongresses, über die Zweck- mäßigfeit ciner ferneren Gecseßgebung in Betresf dicscs Gegenstandes ju entscheiden. Gegen jene Unterscheidungs - Zölle wurden angemes- ene Vorstellungen erhoben und der Portugiesischen Regierung angezcigt, daß, wenu die Erhebung derselben fortdaure, die Regierung der Bere1nig- ten Staaten sich zu Repressalien genöthigt sehe. Die im lezten September von jener Regierung erhaltcuc Antwort läßt jedoch uicht hoffen, daß sie cin System aufgeben wird, das uit der Behandlung der Portu- giesischen Schiffe in unseren Häfeu und mit Allem, was wir mit Recht erwarten durften, so wenig übereinstimmt. — Der feeundschafiliche Verkchr mit Holland, Schweden, Dänemark, Neapel und Belgien is nicht unterbrochen ivorden. — Mit der Regierung der Ottomanischen Pforte und ihren Besfizungen an den Küsten des Mittelländischen Meeres if der Friede erhalten und durch folche gute Dienste befestigt worden, wie sie die Entfernung und der Zustand jencr Länder gestattet. — Unser Handel mit Griechenland wird uuter dem Schuye der den gcgeuseitigen Juteressen rortheilhaften Ge- sege betrieben, und ih habe Grund, die Annabme noch ausgedehn- terer uud dauernd vortheilhafter Geseße zu erwaiten.“
Es folgt hierauf noch die Auseinanderseßung de: Verhält- nisse Nord - Amerika's zu einigen Asiatischen Ländern und zu den übrigen Theilen von Amerika, namentlih zu Mexito (deren Mittheilung wir uns vorbehalten), und der wei- tere Verlauf der Botschaft ist den inneren Angelegenheiten
der Vereinigten Staaten gewidmet, besonders den Gesetzen über das Geld- und Bank-Wesen und über den Verkauf der döffent- lihen Ländereien. In Bezug auf die Bank - Angelegenheit deuten die Aeußerungen des Präsidenten auf eventuelle Nach- giebigkeit von seiner Seite hin. Er sagt nämlich in dieser Bes- ziehung: „Wenn eine Majorität des Kongresses das Gemein- wohl in anderem Lichte betrahten und namentlich, wenn sie sich fár überzeugt halten sollte, daß die vorgeschlagenen Maßre- geln dem Volke nicht genchm seyn würden, so werde ich es ihrer Weisheit an heimstellen, solche Maßregeln, die für das erstere geeigneter und dem leßteren willklommener seyn möchten, an deren Stelle treten zu lassen.‘
F nland.
Berlin, 31. Dez. Die Kölnische Zeitung vom 28. De-
N und die in Koblenz erscheinende Rhein- und Mosel-
eitung vom 27sten, die erst heute die eingegangen ist, ent- halten ebenfalls die gestern nah der Düsseldorfer Zeitung mit- getheilte Bekanntmachung des Herrn Ober - Präsidenten der Rhein - Provinz. In der ersteren liest man überdies fol- gende Anzeige : „Es ist dieser Tage eine Drukschrift unter dem Titel: „Antwort - Schreiben und Vorstellung des Me- tropolitan-Kapitels zu Köln an den Königl. Preußischen Herrn Staats-Minister v. Altenstein, Über die Vertreibung des Herrn Erzbischofs von Köln‘/‘/, im Publikum verbreitet worden, welche zwar die Merkmale ihrer Unechtheit an der Stirn trägt, jedoch, um jedem möglichen weifel zu begegnen, als untershoben und fals auch hierdurch mit dem Zusaße erklärt wird, daß im Domkapitel von dem Entwurfe dieser Schrift nicht die Rede gewesen ist. ‘‘
— Nachrichten aus Koblenz vom 27sten zufolge, waren in Folge des anhaltenden Regenwetters die Gewässer fortwährend im Steigen. Der Rhein hatte am 26sten eine Höhe von 17 Fuß 2 Zoll nah dem Koblenzer Pegel. Die Mosel und die Lahn überschritten bereits die Leinpfade, so daß die Schifffahrt auf diesen Flüssen gehemmt war.
“s Nach dem fürzlich bekannt gemachten dreizehnten Jahres- Bericht des in der Kreisstadt Gerdauen, Königsbergischen Regierungs - Bezirks, bestehenden Vereines zur Erziehung ver- lassener Kinder in Preußen, ry der Verein in diesem Jahre 19 Kinder (9 Knaben und 10 Mädchen) in Pflege gehabt, welche bei ordentlichen Leuten untergebracht sind und durch Ver- eins-Mitglieder beauffsichtigt werden. Zwei derselben, 1 Knabe und 1 Mädchen, sind, nachdem sie konfirmirt worden, im Laufe dieses Jahres ausgeschieden. Die Einnahme des Vereines hat mit Einschluß des vorjährigen Bestandes, 333 Rthlr., die Aués gabe 266 Rthlr. betragen; so daß am Schlusse des Vereinsjah- res ein Bestand von 67 Rthlr. verblieben ist. Mit Einschluß désselben und mit Hinzurechnung der Reste aus den frühern und dem lebten Jahre, so wie der ausstehenden Kapitalien, be: trägt das Gesammt - Vermdögen des Vereines 940 Rthlr. Das menschenfreundliche Unternehmen, das nur allein durch freiwil{- lige Beiträge erhalten wird, verdient allgemeine Theilnahme und Unterstüßung.
— Man schreibt aus Stettin unterm 30sten d. M.: „Die Erwartung, daß die Schifffahrt zwischen Stettin und dec See wieder gedsnet werden wärde, ist nicht in Erfüllung ge- gangen; vielmehr hat der Frost seit dem 28sten d. M. so zu- genommen, daß die Oder mit Ausschluß einiger unbedeutenden Stellen, wo eine starke Strômung das Zufieren stets aufzu-
alten pflegt, überall mit einer zum Theil für Menschen schon altbaren Eisdecke belegt und daß der Wasserverkehr als ge- chlossen anzusehen ist.“
M SLIES Im gestrigen Blatte der Set. Ztg. S. 1475, Sp. 3, Z. 40 v. u. ist statt „„Rheinchronik“/ Reim- chronik zu lesen, und S. 1476, Sp. 1, Z. 25 das Wort ¡„ebenfalls“/ zu streichen.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Friedericus Rex und General Shwerin; zwei Bal- laden von W. Alexis. — Frauenliebe; Liederkranz
H t M De — n den des Horaz
i omponirt von Pr. C. we. Berlin, : E O nfübe, erlin, ‘bei
__ Unter allen lvrischen Dichtung8artcn is am mci en der Ballade eine charafterislische Färbung cigen ; das Bet Ea Landschaft- liche, Dertliche gehören ihr wesentlich -au, denn sie is im Munde des Volks entstanden, zu einer Zeit, wo die Natur mit ihren Einflüssen noch mächtiger auf den Menschen einwirkte und seiner Poesie ibr Kolorit gab. Zwar hat auch das Lied jenen frühen Ursprung, und es müßte daher diesclben Eigenschaften wit der Ballade theilcn, was in gewissem Maße bei Liedern aus alter Zeit auch der Fal is; allein im Liede spricht sih uur dic fubjeftive Empfindung eines Einzelnen aus, wäbrend der Ballade ein odjeftiver Jubalt aus der Geschichte, ausdem Leben und Weben des ganzen Volkes zu Grunde liegt, wes- balb ihr auch mchr von der Farbe desselben und seines Landes au- haftet, Mau könnte die Ballade auch Volkslied nennen, nur daß wir uus unter ersterer mehr eine dramatische Begebenheit, befonders eine tragische, in lyrischer Form vorgetragen, unter leßterem mebr den Ausdruck eines gemeinsamen, auf irgend cin bedcutendces Moment in dem Leben des Volkes fih bezichenden National- gefühls denfen. Veide Arten sind efi {wer von einander zu sondern, und bcide werden vorzüglich die oben bezeichz ueten Eigenschaften haden. Neuere Dichter baben hier dasselbe auf fünJUihem Wege bergestellt, was damals, wo die Pocsie noch Eigen- thum des ganzen Volkes war, die Natur sclbst that. Was Herder, Goethe und Vürger in dieser Gattung geleiNct, ist wieder in den Mund des Volkes übergegangen. Eine mächtige Vermittlerin ader zwischen dem Dichter und dem Volke ist die Tonkunst; man gebe einem Liede nur cine popuiaire Melodie, Und es wird bald allgemeia verbreitet sevn. Die Ballade erfordert nuu, nah dem Obengcfagten, einen Komponisten , der ia der Musik die charafkteristischen Tonvcr: bindungen, Harmonieen nud Modulationen zu fiadea weiß, um das dieser Dichtung eigenthümliche Kolorit treu wiederzugeben und och zu verstärken. Diés Talent besigt faum ciner unscrer jeyigen Ton- dichter in so bohem Grade, als Löwe, und scine Natur hat ibn von selbs auf die ibm angemessensie Spväre bingelcitet, denn die größte Zabl seiner Compesitioucu besicht eben in Balladen, durch die er auch seinen Künsilerruhm hauptsächlich begründete. Er versteht es meisters baft, durch originelle harmonische Wendungen und böchst charafterisii- sche Beglcitung des Gesanges die Farbe und den Ton des Gedichts aufs treuste zu veranschaulichen; Wechsel! des Rbvthmus und des Zeitmafes, Wahl der Tonart, Alles if trefflich derecznet, üm den richtigen Effcît hervorzubringen; und was den Komponisten ganz besouders aus zeichnet, ift die glückliche Auffindung natürlicher, cinfacher, dem Ges bör angeublicklich fich cinprägender Melodieen für die bedeutendjicn Stellen des Gedichts, die daun leuchteud über das Andere deroor- ragen und uns die Hauptwomente in klarster Gestait, gleichsam f. v- stallisirt, erscheinen lassen Diese Verbindung des Volkätoncs mit den geistreichen Combinationen giebt seinen Balladen cinen so cigentdüämse lichen Reiz für den Laien sowobl wie für den Kenner. Hin und wieder, namentlich in den umfangreicheren Compositionen dice Gatz tung, i der Toudichter viellcicht in dem Streden, möglich) charak-