1838 / 5 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E E R E

L

Ta K S A

N i fl T A

16 Mann zu Gefangenen gemacht habe; 56 Leichen der Insur- genten wurden auf dem Schlachtfelde gefunden, viele verbrann- ten in den Häusern; die Britischen Truppen verloren 3 Mann an Todten, 10 wurden s{hwer und 8 leicht verwundet. Dem Oberst. Lieutenant wurde das Pferd unter dem Leibe erschossen, das des Majors Warde und des das Kavallerie - Detaschement fommandirenden- Rittmeisters verwundet. Der Oberst - Lieute- nant hatte in seiner ersten Depesche an Sir John Colborne er- klärt, in St. Charles bis zum Eintreffen neuer Instructionen warten zu wollen, in einer zweiten aus Chambly datirten De- pesche erklärt er, daß er sich zum Abzuge von St. Charles ge- nöthigt geschen habe, da ein bedeutendes Corps der Znsurgen- ten ihn im Rücken bedrohte; er habe die Insurgenten aufge: sucht, sie seyen aber bei seinem Anmarsche, nah Zurücklassung ibrer Geschütze, die er in Besitz genommen habe, eutflohen. Qs der Oberst-Lieutenant am 3üsten, also am Tage nach Ab- gang der Depesche des Sir J. Colborne, in Montreal ange- kommen war, ist schon erwähnt worden.

Der Courier empfiehlt bei Gelegenheit des jet in Ka- nada ausgebrochenen Kampfes die von Herrn Wylde heraus-

egebene Karte von Nieder: Kanada als überaus brauchbar; es find darauf alle Ddrfer und militairischen Positionen angegeben, und man ersieht aus derselben zum Beispiel, daß der Ort St. Denis auf Oberst Wetherall's Marschlinie, von Chambsy aus, jenseits St. Charles, so wie umgekehrt, daß St. Charles auf Oberst Gore's Marschlinie, von Sorel aus, jenseits St. Denis lag. Der Oberst Wetherall mußte daher entweder durch St. Charles marschiren oder es umgehen, wenn er nach St. Denis gelangen wollte, cine Operation, die, in Betracht seiner Streit- kräfte und der Zustände des Landes, ziemlih schwierig war. Diese Lage der Orte scheint der Morning Herald nicht ge- fannt zu haben, der dem Oberst dic heftigsten Vorwürfe dar- iber machte, daß er den Marsch nach St. Denis nicht ausge- fährt habe.

Außer einem Regiment Hochländer, das unverzüglich, und zwar in cinem Kriegsschiffe, nach Neu-Schottland abgesandt werden soll, um ein von dort nach Kanada Pee Regiment zu erseßen, sollen noch zwei andere Regimenter Befehl erhalten haben, sich marschferrig zu machen, um nach den Britijchen Be- bungen in Nord-Amerika eingeschifft zu werden.

Aus Calcutta wird gemeldet: „Das Finanz-Departement hat unterm 30. Mai ein Circular erlassen, nach welchem in dem Gouvernement von Bengalen der Gebrauch der Persischen Sprache in der ganzen Finanz-Verwaltung abgeschaf}t ijt. Dies ist ein Sieg des Menschen - Verstandes über einen alten Miß- brauch, der zahllose andere zur Folge hatte, und ein Zeichen von dem neuen Leben in der Verwaltung, das die Hoffnung giebt, daß eine gewisse Anzahl kapitaler Mißgriffe, welche die Compagnie in ihrer Administration begangen hat, ciner Reform nahe is. Die Moguls hatten in allen Pécvlitén, die direkt unter dem Gouvernement von Delhi standen, das Persische als Geschäftösprache eingeführt: es war eine fár die Masse der Bevölkerung harte Maßregel, aber die Versuchung war fär fanatische Eroberer zu groß gewesen, und es hatte wenigstens so viel für sich, daß die regierende Klasse die Akten, welche ihr dur die Hände gingen, verstand. Mit der Zeit bildete sich zwar die muhammedanische Bevôölkerung aus dem Persischen und den Indischen Sprachen einen neuen Dialekt, das Hindustanische, und hörte auf, das rein Persische zu sprechen, in der Art, wie die Normänner in England eine aus Beate und Französisch zusammengesezte Sprache. bildeten. ber die Gewohnheit war einmal angenommen , und da das Persische fortfuhr , die Hof- und Gelehrtensprache zu bleiben, so war keine Gefahr, daß die Beamten die offiziellen Papiere nicht verstünden. Als aber die Engländer Bengalen und Nord-Indien an sh brachten, wollten sie Alles, so viel wie möglich, auf dem bestehenden Fuße lassen, in der Meinung, daß sie dabei der Masse der Bevölkerung einen großen Dienst leisteten, ohne zu bedenken, daß die Behandlung aller Geschäfte vermittelst des Persischen schon eine veraltete und nur künstlih aufrecht gehaltene Gewohnheit war, und so eatstand das monstróse Resultat, daß die ganze Justiz-, Finanz- und Polizei-Verwaltung in einer Sprache geführt wurde, welche den Regierenden und den Regierten gleich fremd war. Die Beamten waren zwar genöthigt, ein Persisches Examen zu be- stehen und daneben noch einen der Provinzial-Dialekte zu ver: stehen; aber wenn sie auch vollkommen Persish gelernt hätten, so wäre es doch eine fast unglaubliche Verirrung geblieben. Hätten sie dieselbe Zeit auf das Studium des Dialekts der Pro- vinz verwendet, in welcher sie angestellt waren, so wären sie im Stande gewesen, sich besser mit dem Volke zu verständigen, und dieses hátte seine Geschäfte, Reclamationen und Klagen direkt vorbringen können, anstatt wie unter dem Persischen Systeme, bei jedem Akt einen Persischen Schreiber zu brau- hen, was nicht nur zu großen unvermeidlichen Ausgaben fáhrte, sondern um jeden Richter und Steuer - Einnchmer eine Zwischenklasse interessirter Subalternen einführte, die sich zahl- oer Bestehungen und Unterdrückfungen schuldig machten. Zan könnte sih wundern, daß ein solcher Unsinn so lange gedauert habe; aber wer weiß nicht, daß auch die verkehr- teste un? widernatürlihste Organisation mit der Zeit Wur- zel schlägt, Und den Angriffen des Menschenverstandes cine Menge von Gewohnheiten und kleinen Interessen entgegen- seßt, welhe es nit leicht ist, zu überwinden“ Nach dein neuen System soll künstig alle Korrespondenz mit den Steuer- pflichtigen und die der eingebornen subalternen Beamten unter sich in dem lokalen Dialekt, die der Europäischen Beams- ten unter sich Englisch geführt werden. Die Ausdehnung die- ser Maßregel auf alle Theile der Verwaltung kann nicht mehr verschoben werden. Die Erlaubniß, welche Europäer erhalcen haben, Land zu besiben, die theilwcise Reform der Gerichts- hófe, die Ausdehnung der den Eingebornen zugänglichen Stel-

len in der Verwaltung, die Abschaffung der inländischen Zölle, und jebt die der Persischen Geschäfts - Sprache sind Refocmen von unberechenbarer Wichtigkeit. Keine derselben ist ganz durch- greifend angenommen worden, und viele eben so nothwendige sind noch nicht begonnen, aber jedes Jahr muß eine Ausdeh- nung der schon begenennen und einen Änfang der noch auéstän- digen mit sich bringen.

Briefe aus Kahira vom 25sstten v. M., welche dem Cou- rier von dem bekannten Herrn Waghorn zugegangen sind, melden unter Anderem, daß man dort neuere Nachrichten aus Kalkutta hatte, denen zufolge der König von Ava den mit der Ostindischen Compagnie im Jahre 1526 nah Beendigung des Birmanen - Krieges abgeschlossenen Vertra aufgekündigt und dem General-Gouverneur in beleidigenden - uédrücken gemeldet habe, wenn er die damals abgetretenen Provinzen haben wolle, músse er sie noch einmal erobern.

Nach Berichten aus Bahía vom 11. Nov. ist daselbst am ‘7ten desselben M. ein Aufstand ausgebrochen, ín Folge vessen sich

Barre zu ankern. sekt, an deren Spike

terimistisch Prásidentschaft. man versprach, ungeachtet haben die von Bahia Haupturheber

zu einer unabhängigen

drei Anhänger zählen.

denfalls befindet sich di dem noch mit den Jn zu thun hat, Einkommen , Theil ihrer Einkünfte b walteten großen Provi zu bieten vermögen.

vor, wie sie in Süd- fommen.

dortigen Unruhen von sonders da nah Allem,

Viele unwissende Leute

weiter entfernt seyn.

von Nieder-Kanada ist zu bewahren, der kath zu sihern und auf jed \cher Kolonisten zu ver

Lande, welche bei Au

Krone fielen ; diese such

einzig von der katholisch Nicht Freiheit also, son

wiegler. nen daher

Hülfe leisten.

Beistand zu (leisten.

N

den hiesigen Foudsmarkt

genten in Kanada ftatta Staatépapieren mit, der geltiten haben. ' gestern zwar über Belgie

London, doch diese be Markte, obne den Preisc

si ven 1002/,5 auf 100 pCt.; Kanz Biüets von dels-Gesellschaft wichen

pCt. anlegten.

»proc. Metalliques bis

Am Spanischen Markte

des bat si auf 3 à 3!

Particen angelegt baben mit Preis-BVerbesserung

ter dito 257.202 F!.:

Weizen 278 Fl., 132pfü

Bahia fár unabhängig erklärt hat. Truppen der Garnison zur Dämpfung des Aufstandes und zum Feuern unter das Volk aufforderte, verweigerten diese den Ge- horsam und gingen sämmtlich, 600 Mann stark, zu den Empd- rern über. Der Präsident der Provinz und der Ober-Befchls- haber der Truppen entflohen am Bord einer im Hafen liegen- den Korvette, welche nebst einer Kriegsbrigg durch des Forts genöthigt wurde, unter Segel zu E und vor der

Am Lten ward eine neue

ihre Läden geschlossen und sich eingeshi}t. des Aufstandes soll ein Dr. Sabina seyn, der schon cinmal wegen einer früheren Insurrection zu zwölsjähri- gem Gefängniß verurtheilt worden.

Insurgenten gelingen möchte, welche Bahia bewohnen, für ihr Unternehmen mit Raub und Mord krönen zu lassen. Je-

in sehr bedrängter Lage, welches sie aus Bahia bezog,

London, 29. Dez. in Kanada bildet für den Augenbli den interessantesten Gegen- stand unserer Politik, doch hat man Grund, zu hofsen, daß die

die Sache der Kanadier, | freiungsfriege, auf das Mitgefühl der civilisirten Welt gerech- ten Anspruch machen dürfe.

Amsterdam,

Mittwoch bis 52'/, pCt., dech erreichten sie bei zem! Umsay zuleßt wieder d2!!/16 pCt.; Zproc. wicflive Schuld

Dbhligatioucn schwankte zwischen 19?/4 und 195/, 6 pCt. rifanische Obligationen waren !/4 à sitianische. welche an gestriger Börse uo zu 79 pEt. genommen wur- den, sollen nach deren Schluß pléhlich zu 77'/2 pCt. abgelassen seyn, wovon die Ursache um so weniger anzugeben ijt, als ‘die Englischen Notirungen feinen erheblichen Fall nachweisen.

131pfünd. weißbuater Polnischer Weizen 206 F

18 Als der Gouverneur die

das Feuer

egierung einge- als Präsident der in den Vereinigten

Staaten im Exil lebende Senhor Galvao gestellt wurde; in- übernahm Senhor Carnciro . da Silva Proclamationen wurden erlassen, in denen Leben und Eigenthum zu respektiren; dessen-

Rego die

zahlreichen Portugiesischen Bewohner Der

Die Provinz Bahia ist Republik erklärt worden, doch heißt es,

daß ein Theil der Însurgenten diese Unabhängigkeits-Erklärung nur für die Minderjährigkeit des Kaisers gelten lassen will. Man hält die Partei der Jnsurgenten für sehr shwach; unter der aus 12 Mitgliedern bestchenden Munizipalität soll sie nur

Indeß fürchtete man doch, daß es den die zahlreiche Klasse der Neger, sich zu gewinnen und durch sie

e Regierung in Rio Janeiro, die außer- surrectionen in Rio Grande und Para um so mehr, da das einen bedeutenden ildete und die schlecht oder gar nicht ver- nzen des Innern ihr keine Hülfsmittel

Nachrichten aus Buenos-Ayres vom 21. Oktober zu- folge, steht auch in Uruguay wieder eine kleine Revolution be-

Amerika jedes Jahr zu Dustenden vor- (Börsen Halle.) Der Ausstand

feiner langen Dauer seyn werden, be- was wir von den Vereinigten Staaten

erfahren, die Kanadiec dort durchaus keine Sympathie finden.

bilden sich ein, daß dieser Aufstand die

Förderung der Volks - Freiheit zum Zweck habe, und daß daher

o wie die der Amerikaner im Be- Nichts kann von der Wahrheit Der Zweck der Französischen Einwohner nur, ihre alten aristokratischen Vorrechte olischen Geistlichkeit den größten Einfluß e mögliche Weise die Ansiedelung Engli- hindern. Jn dieser leßten Absicht be-

streben sie sich schon seit 30 Jahren, die Verwalrung der ösfent- lichen Ländereien der Regierung abzuzwingen und der geselzge- benden Versammlung anzuvertrauen. Zeit der Eroberung Kanada's ungeheure Besibungen in jenem

Die Jesuiten hatten zur

fhebung dieses Ordens an die Englische en die Französischen Kanadier der Kirche

zu vindiziren, indem sie darum anhalten, daß dieses Eigenthum zu einem Unterrichts-Fonds verwendet werde, der aber alsdann

en Geistlichkeit gehandhabt werden würde. dern Befdrderung des Pfaffenthums und

Verfolgung der Englischen Ansiedler sind die Absichten der Auf- Leider sind die Engländer zu schr zerstreut und kôn- im ersten Augenblick einander keine sehr wirksame Der Winter ist für die Kanadier die beste Zeit ur Verbreitung der Insurrection, weil es den Truppen alsdann Two wird, lange Märsche

fahrt auf dem St. Lorenz - durch Hülfe von ein Paar Dampfbdöten die ganze Insurrection vernichten können, denn theils kdnnen die dann ungehindert vorgenommen ganze Regimenter von Englischen Freiwilligen von Ober-Kanada den Fluß herunterkommen kdnnen, Wir erfahren heute Abend, daß das lfte Regiment sogleich in Portsmouth eingeschifft werden soll, um nach Kanada abzugehen.

u machen; sobald aber die Schiff- trom wieder offen ist, wird man

Truppen-Bewegungen

werden theils werden dann

um der Regierung ihren

iedEärla-nde.

30. Dez Seit dem legten Bericht über sind die Preise meist aller Staatspapiere be

deutend heruntergegangen, wozu die Ercignisse in der Englisch. Ame- rifanischen Kelonie Kanada Staatspapiere an der Börse zu London die Veranlassung gegeben baben. Die während der Fesitage angekommene Englische Posi brachte mit den Nachrichten von dem Eindruce, welchen die mit den Jusur-

und der deshalb entftandene Fall der

chabten Gefechte auf die Fonds in Loudon

gchabt hatten. viele Aufträge zum Verfauf oon Holländischen 5proc.

en Course dadurch denn auv am wenigîcn

Bei dem Ausbleiben der Euglischen Post hatte man

n gefommene ciwas bessere Notirungen von wirkten bloß cinige Festigkeit am biesigen n merflicy aufzuhelfen. Jutegrale ficlen am bei ziemlich lebbafiem erholte 1/, pCt.z Ostindische von 98! !/6 auf 99/6 227/ 5 auf 229,4 Fl. Die Actien der Hau-

piéulih von 172!/z auf 170*/s zurü, dann. aber meld-ten si wieder mebrere Käufer, welche dafür zulest 1713/, Auch die Russischeu und Desterreichischen Staatsp1- piere blieben bei dieser Bewegung nicht unbe:übrt , indem von críle- ren die 6proc. Juscrip:iouen bis 652/, pCt fielen,

und von leßteren 1065/, und 2!/zproc. bis 57 pCt. berunter-

giagen, obne die lebte cinigermaßea günstigere Stizumung zu theilen.

fiel wenig vor, und der Cours von Ardoin- Süd. Ame-

17, pCt. biliger zu haben ; Bra-

Der Cours des Gel:

/4 pCt. erhalten. Am Getraidemarft er-

bielt sich eine fesle Stimmung für Weizen und Roggen, obgleich die Verbraucher vou Weizen \Hhwerlich die vorigen Preise für erhebliche

würden; für Polnischen Weizen unter Schloß

fanden #ch einige Spekulanten, und alter Roggen wurde eifrig selbst

zur Versendung gekauft. Unter Schloß galt : l, 130. 131pfünd. bun-

im Verbrauch: 128pfünd. buntec olnischer ad, Pommerscher 256 Fl., 119,120, 23pfünd,

alter Preukischer Roagen galt 165. 167.175 Fl., 122pfünd. Rhein scher 172 Fl., 120. 122. 123 . 12pfünd. inländischer Roaggen 138. 16 165 Fl., nener 122. 123pfünd. inländischer ist mit 146. 148 Fl. h zahlt. Die Eingangs-Zöle von Getraide für den folgenden M; nat sind unvcrändert geblieben.

Belgien.

Brüssel, 29. Dez. Herr Arnold de Thier, Attaché h der Gesandtschast des Kénigs zu Madrid, ist gestern, wie m sagt, mit wichtigen Depeschen fär die Regierung hier ang fommen.

Jn der Sikung des Senats am 28. Dezember nahm H de Haussy das Wort und sagte: „Wenn wir den durch } Zeitungen verbreiteten Nachrichten, die übrigens mit den Wy ten, die kürzlih der Herr Minister der au? wärtigen Ange genheiten in diesem Saal gesprochen, übereinstimmen, glaub, so hat die Großherzogliche Autorität, die zu Luxemburg regie auf die Ausbeutung dcs Grïë nwalds verzichtet, Und der Frie Belgiens und vielleicht Europa's wird nicht durch einen #o y glücklichen Zwist gestört werden. Wir müssen in dieser Hinsi der Regierung nicht nur wegen des Eifers, womit sie die N wirkung der Mächte reklamirte, die bei den Verträgen, die y sern politischen Zustand sicherten , intervenirten , (oj auch wegen der Absicht , mir Kraft die Rechte Belgieni y vertheidigen, wenn man darouf beharrte, sie zu schmäln Glück wünschen. Jch würde mich daher enthalten haben, } Wort bei dieser Diskussion zu nehmen, wenn ich nicht aus Darstellung der Motive des durch den Kriegs-Minister der präsentanten: Kammer fär die provisorischen Kredite seines partements vorgelegten Gesetz - Entwurfs ersehen hátte, daß Rede davon sey, Truppen nach dem Luxemburgischen mar’sci zu lassen; es scheint mir, meine Herren, daß diese Maßre jekr voreilig seyn würde, wenn es wahr ist, daß man auf | Feindseligkeiten, die wir in gewisser Hinsicht zu befürchten hi ten, verzichtet hat; sie würde übrigens zum Resultate hab den Staar in unte Ausgaben zu verwicfeln und Besorg im Lande zu verbreiten. Man kann um \o mehr jede Art y militairischer Demonstration verschieben , als hier nicht wirkli von einem Angriff mit bewaffneter Hand, sondern von Ausbeutung cines Waldes die Rede ist, dessen Besiß Belgiet zugehört, eine Ausbeutung, auf deren Unterdrückung dur dis Gewalt es stets noch Zeit wäre, die Drohungen, die gemacht worden zu seyn scheinen, aus) führen. Jch hätte gewünscht, meine Herren, daß der Hi Minister der auswärtigen Angelegenheiten uns sagen kön ob bei diesem Zustande der Dinge die Rüstungen fortgese werden follen; ich hätte gewüänscht, daß er sich fár ermächii hielte, in dieser Hinsicht hier freimüthige Erklàrungen zu qebe die geeignet wären, das Land zu beruhigen.“ Der Min; ster der auswärtigen Angelegenheiten: ,, Meine He ren. Jch beginne damit, dem chrenwerthen Redner fär die Ges nungen zu danken, die er in Hinsicht-des Benehmens der Regieru beider Frage des Grünwalds ausgedrückt hat. Es ist gewiß, daß di Frage höchst wichtig war, denn es handelt sich nicht nur von demn teriellen Jnteresse der Ausbeutung des Waldes, da diese Ausb tung nichr hätte stattfinden können, ohne in die Verwaltung ( zugreifen, die uns ohne Vorbehalt in der ganzen Pro Luxemburg gesichert ist. Ich muß, m. H., bei der Erklär beharren, die ich schon dem Senat über die friedliche Weñdu gemacht habe, welche dicse Angelegenheit genommen hat ( beha'ten zu müssen scheint. Jch kann hinzufügen, daß der Landy von Hessen- Homburg, so wie bei der ersten über diesen Geg stand in der Repräsentanten Kammer an mich gerichteten Fre sich vorausschen ließ, darüber an den Deutjchen Bundestag F richtet hat und die Dinge bis zu einem weiteren Beschlusse in di gegenwärtigen Zustande läßt. Frankreich und England, wel die Uebereinkunft vom 21. Mai unterzeichneten, haben dic W| tigkeit der Frage erkannt und sich beeilt, uns Beweise. ih wohlwollenden Gesinnungen zu geben. Von einer ande Seite scheinen die übrigen großen Mächte ebenfalls von dg Wunsche beseelt, den Frieden aufrecht zu halten. Cs handel daher nur noch davon, die Niederländische Regierung über Folgen der Ausbeutung des Waldes aufzuklären, welche | Großherzogl. Verwaltung versuchen könnte; es ist gewiß, d diese Ausbeutung ein offenbarer Eingriff in die Bestimmung der Uebereinkunft vom 21. Mai seyn würden. Mithin ka ich einerseits versichern, daß Alles uns glauben läßt, die Any legenheit, die das Land in diesen lebten Tagen in Bewegung seß scheine sich aufeine befriedigende Weise fär Belgien endigen zu m sen. Andererseits kann ich nicht sagen, daß die Schwierigkeiten d finitiv geld seyen. Aus diesen Gründen muß ich mich enth ten, auf die Frage des chrenwerthen Senators, insoweit sié d Aufrechthaltung der durch die Regierung ergriffenen Maßregel betciffe, zu antworten. Wir werden bloß zu untersuchen haven ob es bei dem jeßigen Zustande der Dinge statthaft sey, d über die Absendung der Truppen gefaßten Beschlüsse zu ‘mo fiziren , oder ob wir auf denselben bis zu ciner definitiven L sung der angeregten Schwierigkeit beharren müssen.“

Im Jndependant liest man: „„Se. Durchl. der Landg von Hessen-Homburg, Militair-Gouverneur der Festung Luxe! burg, hat in cinem Schreiben dem General Tabor angezei daß er wegen der Angelegenheit des Grünwalds an den Del schen Bundestag berichtet habe und daß mittlerweile die Din in Statu qo bleiben würden.“

Deutschland,

Dresden, 2. Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Maximilian, Vaters © Majestät des Köntgs, welche schon seit einiger Zeit sehr. leid waren, haben sich seit gestern dermaßen verschlimmert, das die lebhaftesten Besorgnisse erregen, weshalb auch schon Vormitrag in der hiesigen katholischen Hof - Kirche Gebete dessen Genesung staitfanden und das Theater für heute ges! sen worden is.

Hamburg, 1. Jan. Vom |. Januar bis zum 31. zember 1837 sind in Hamburg und dessen Vorstädten gebo 4629 Kindec und 5150 Individuen gestorben; proklamirt w? den 1419, fonfirmirt 2414; die Anzahl der Kommunikans belief sih auf 30,305. Jm vorigen Jahre sind 921 JudividW® Bürger und 53 Schußverwandte geworden.

Augsburg, 30. Dez. Múnchen wird nun wirklich ins Leben treten und der derselben unfehlbar noh in diesen Tagen beginnen. gestern in Mänchen geschlossenen Konferenz haben sich das reftorium und der Verwaltungs-Rath geeinigt, den Bau: Pl festgestellt und dem Bau - Rath Himsel die Ober- Leitung d Baues übertragen. Auch soll das erforderliche Material zV Brückenbau noch heute ausgeschrieben werden.

Frankfurt a. M., 1. Jan. Die Neujahrsnas

ist bei uns zwar mit dem gewdhnlichen Straßenlárm, aber do

auéëmachèn.

wenn man angefangen

Unsece Eisenbahn von hier nos

Bei df

„ohne eine. eigentliche Ruhestdrung vorübergegangen. Die Volks- zählung auf unserem Gebiete hat begonnen und man is in sa- tistischer Beziehung schon einigermaßen auf das R-:sultat dersel- _ben gespannt, da man eine genaue Seelenzahl uuseres Gebietes seither nicht anzugeben vermochte. Allerdings werden die hier wohnenden oder in hiesigen Dienst-Verhältnissen stehenden Frem- den, welche mit eingerechnet werden, auch feine geringe Zahl Die Münz - Verwirrung fängt jeßt an, sich fach und nah zu lichten. Von den verrufenen Koburger Sechs- und Dreikreuzerstücken befindet sich indessen noch eine ‘Masse in den Händen der Kleinhändler Und Privaten. Man glaubt, daß die Herzogl.“ Koburgische Regierung die Devalvirung iprer eigenen Mänze wieder zurücknehmen müsse, da in ganz d - Deutschland , das in materieller Beziehung besonders da- bei betheilige is, nur eine Stimme der Mißbilligung sich dar- ber fund gegeben. Ob indessen die Bundes-Versammlung die- sen Gegenstand in ihr Ressort ziehen werde, wie manche glau- ben, ijt eine zvcifelhafce Frage. Mit der Taunus-Eisenbahn wird es denn wirklich jeßt eher vorwärts gehen. Die Regierun- ‘gen von Hessen - Darmstadt, Nassau und“ Frankfurt haben sich nun so weit verständigt, daß die definitive Konzession von der Großherzogl. Hessischen Regierung Und die Bekanntmachung des Herzogl. Nassauischen Expropriations - Gesetzes alsbald e-folgen tönnen. Die Gewißheit, daßdie Grozherzogl. Badensche Regierung sch nun auch ernstlich mit der Eisenbahn- Angelegenheit beschäf tigt, mußte natürlich diz Wegräumung der der Taunus-Eisen- bahn seither entgegenge|tandenen Schwierigkeiten beschleunigen. Doch ist vor Eintritt dec günstigeren Witterung an den An- fang des Baues der Bahn nicht zu denken und die Actien werden-somit vorerst schwerlich ihren früheren hohen Lours er- reichen, und um so weniger, da das Vertrauen in die Unter- nehmung zu sehr gesunken. i

Oeser él s.

- Triest, 24. Dez. Gestern um §8 Uhr früh brach auf der zwischen den Leuchtthurmen, der A a, L gegenüber, in unserem Hafen liegenden Sardinischen Brigan- tine „Emilio‘/, durch eine unbekannte Veranlessung, Feuer aus. Der sowohl von .den Autoritäten, als von Privaten gelei- stete Beistand reichte nichr hin zur Löschung des Brandes, wel- cher die ganze Bemastunz und den größten Theil des Schiffs- körpers verzehrte. Man kann nicht genau bestimmen, wie weit E L, ley, da die Brigantine von den übrigen issen entfernt, fortgeführc und in der T ay Werfre in den Grund bee ars, d in der Nähe unserer

N Jtalien. Rom, 23. Dez. Der Königl. Hannovers ot i ez. h . Hannoversche Legationsrat Kestner hat am 1“4ten d. Sr. Heiligfkeir dem Papste die Be glaubigungsschreiben seines Souverains als Minister - Resident beim Päpstlichen Stuhl überreicht.

-Neapel, 16. Dez. (Leipz. A. Der neue G / neur von Palermo, Herzog von laren scheint, Me: allen wohlchätigen Anstalten dorc ein besonderes Junteresse wid- met, sich bei den Siciliern beliebt machen zu wollen ; denn es giebr bei den unteren Volksklassen hier wie auf der Jnsel kein esseres Mittel, sich ihre Zuneigung zu erwerben, als wenn man für ihre Armen und Hülfebedürstigen Theilnahme zeigt Die leßterhaltenen Nachrichten ans Palermo vom 30. L dv. melden in dieser Hinsicht, daß der Gouverneur, ohne vorher sein Vorhaben wissen zu lassen, zwei der provisorischen Armen- hätiser besucht habe, um sich von der zweckmäßigen Cinrichtung Und der guten Verwaltung dersclben zu überzeugen. Seine vollkommene Zufricdenheit mit dem dermaligen Zustande dieser R A Herzog in einem an den Ober - Intendanten derselben, ‘Prinzen von ‘Palagonia, gerichteten Schreiben ausge- prochen, worin es unter Anderem heisc: „,Man sieht in die- en Wohlthätigkeits-Anstalten das Alter vor Noth und Mangel und die Jugend vor Zerstreuung und Versuchungen geschüßt und ihre Bewohner jeden Alters erzielen durch zweckmäßige Be- {häftigung die eigene Veredelung, den Ruhm dek Anstalten und die A und Vermehrung von Kunjt- und Manufaktur- Produkten. Wenn ich aus dem Gegenwärtigen auf die Zu- kunft schließe, so darf ih mit Recht die Hoffnung nähren, diese wohlthätigen Einrichtungen eines Tages als sicheren Zuiuchts- ort der Nothdürftigen und als reichhaltige Quelle des Wohl- standes und der Ehre unseres Landes zu lehen.“ :

¿ Nachdem vor nicht gar langer Zeit kurz nacheinander auf gr Insel Sicilien sh vier mit außerordentlicher Fäßigkeit zum Rechnen begabte Kngben gezeigt haben, hat neuerdings ein lunger Mensch, Namens Camillo La Rosa, großes Aufsehen in t errege. Ein Schreiben aus Catania theilc über pie en folgende Angaben mit: „Dieses ausgezeichnete Genie

ieb bis zu jeinem jeßigen Alter von 22 Jahren ganz unbe- achtet und verlebce seine besten Jahre in den mühevollen Be- schäftigungen eines niedern Standes. Obschon die Entwickelung einer glücklichen Anlagen mehr erschwert als begünstigt wurde

0 brachte er es doch, von Kindheit an seinem Hange zum Rech- t D es Art folgend, so weit, die, schwierig|ten Rechnungen m Kopf ausführen zu können. Ein glücklicher “Zufall führte

n zu einem jungen, in der Mathematik gewandten Architek-

Men, welcher ihn, über ein so ungewdhnliches T î

S E gewöhnliches Talent erstaunt

eicht beredete, dffenitih Proben seiner ‘idt bie, / : s ( roben seiner Geschicflichke ;

Jañ. Die Gesundheits - Umstän Ce Len tin E

gen und ihn zu diesem Behufe mit den mathematischen Aus- E, bekannt zu machen suchte. Jn n Caen hrN Ry Rosa der wissenschafclihen Sprahe mächtig, den e alle Aufgabea der Algebra nah Lacroix zu 5 elbst sein Landsmann Landolini, ein ebenso feùh ent- E bi Mh ematiiches Genie, bezeigte ihm scine Verwunde- E E er, da er ohne alle algebraischen Kenatnisse dahin ih e Deb lOU erinuthigt, brannte La Rosa vor Begierde, Profe N zu zeigen; zuerst stellte ihn sein Lehrer den s, erd Universität und einigen Freunden im Lese - Ka- s e cealemia Gisenia vor. Es wurden ihm dajelbir E L Barons Sartorius , eines Deuischea ige roble Gi d ‘chülers des berühmten Gauß, mehrere schwie- en Set Que y herer Grade vorgelegt, welche er mit der größ- E “r ig eit und Genauigkeit (dite. So p B. berechnete E R De Free, Wurzel einer zehnten Potenz, während lufsehen E tangiameli, der besonders in Frankretch großes u. Aniden im Se nue die einzifffrige Wurzel derselben Potenz Rrdern Publit tande war. Noch hat sich La Rosa vor keinem “ved G hdren lassen, indessen wird dieses geschehen, eschäste von Syrakus, wo er sich gegenwärtig in Berufs- Richte D Ale, zurückgekehrt seyn wird, und wir werden lbekanat ur Sd g Eéfolg seines ersten dentlichen Auftretens

19 e i S panien. Madrid, 19. Dez. (Allg. Ztg.) Jn dekr gestrigen E bereits erwähnten) Sitzung der Deputirten A die ? rete der Königin, in welchen die neuen Minister ernannt werden, verlesen, und, nachdem diese Förmlichkeit beobachtet worden war, sind die vom löten ausgestellten Dekrete in die Gaceta von heute aufgenommen worden. Jn jener Sibung erschienen sämmtliche Minister (ausgenommen dec der Marine) in großer Uniform, und Graf Ofalia et klärte, sie seyen mit den in den Adressen beider Kammern ausgesprochenen Wünschen vollfommen einverstanden; Friede, Ordnung und Gerechtigkeit seyen die Bedürfnisse des Volks, und die Minister würden sich glücklich schäßen, wènn sie unter der Mitwirkung der Cor- tes. Meh Bürgerkrieg beendigen, und alle Parteien unter der Derrschaft der Constitution und der Geseke vereinigen fkönn- ten. Der Kriegs - Minister (Baron Espinosa) verlas darauf cine aus Cadix eingegangene Depesche, aus welcher erhellt, daß in Folge der Verhaftung des Kommandanten des dritten Ba: taillons der dortigen National-Miliz, sich dieses Bataillon em- pórte, Generalmarsch {hlug, in den Straßen Feuer gab, und die Auslieferung seines Kommandanten verlangte. er Gou- vernenr, Graf Leonard, ließ die Rebellen auffordern, die Waf: fen niederzulegen, und versammelte, als sie sh weigerten, die übrigen Batcaillone und ‘die Garnison. Als er mit diesen ge: gen sie anrükce, liefen jene davon. Der Graf Leonard lieÿ dar- auf das dritte Bataillon aufldsen, und erklärte die Stadt in Kriegszustand. So sind also die Versuche von Barcclona, Ma- laga und Cadix, und zwar ohne Blutvergießen, nach einander gescheitert. Allein die Ernennung des Grafen Ofalia hat alle Leidenschaften und bôsen Erinnerungen der Revolutionairs wie- der aufgeregt. Bei Gelegenheit der Diskussion über die Wah- len von Cadix rief Hecr Olozaga, noch ehe die Minister einge- treten waren, gestern aus: „Mir ist es gleichgültig, wer in diesem Saale Plaß nimmt, welche Leute hier auftreten, vor- ausgeseßt, daß sie diese Namen (er wies auf die Platce, auf der sich die Namen Empecinado, Riego, Manzanares, Miyar Mariana Pineda und Torrijos befinden) lesen können, ohne zu errôthen, und daß sie ihnen eben solhe Bewunderung wiomen wie ich. Diese Anspielung aus dem Munde cines Mannes, der selbst am Fuße des Galgens gestanden hatte, war verständ- lich genug; damit aber ja nichts dunkel bleibe, sagt heute das Ecço del Comercio: ¡Unter jenen Ramen befinden sich einige von Helden, die unter den Blut und Vertilgungs-Ministerien von 1x23 und 1824 erhenft wurden, und gewiß wird der Graf Ofalia, der damals Minister und Gefáhrte des Don Victor Saez war, jene bündigen und kraftvollen Vorwürfe Olozaga's nicht ohne Schaudern lesen föônnen. Wir drücken freimúthig unjere Befürchtungen aus, denn wir glauben, dap in den Hän- den dessen, der ein Mitglied der absoluten, grausamen und blu- tigen Regierung von 1823 war, die Freiheit nicht gesichert seyn kann. u Wo möglich noch bitterer drückt sich der, unter dem Einfluß der Englischen Gesandtschaft stehende Espaïol aus: ¡Was bedeuten““, sagt er unter Anderem, „die Worte Frieden Ordnung, Gerechtigkeit, wenn sie von solchen Lippen fom- men? Haben wir nicht gehört, Friede und Ordnung sey in Warschau hergestellt, während die Trümmer der Stadt und des Blut der Schlachtopfer dampften? Ha- ben wir nicht die scheußlichen Hinrichtungen des Tor- rijos und seiner Gefährten als Handlungen der Gerechtigkeit bezeichnen hdren?“” Auffallend ijt diescs Rachegeschrei gegen einen Minister, weil er dem Könige Ferdinand gedient hat während andere Spanier, die neben dem Grafen Ofalia und unter den Ministerien Jn{antado’'s und Calomarde's Gesandt: schafréposten an absolut:n Höfen bekleideten, von den Revolu- tionairs wieder zu Gnaden aufgenommen sind; und warum? weil sie die Larve des Liberalismus angelegt haben. Der Wi- derstand, den das neue Ministerium findet, wird“ sich noch hef- tiger äußern, wenn erst Arguelles und seine Partei in die M putirten: Kammer treten; denn daß sie in Madrid gewählt wer- den, scheint kaum zu bezweifeln. Dazu kommen eine Menge unzufciedener Offiziere, die durch Cordova ihr Glück zu machen ho ten, und die Jneriguen, welche dieser selbst, von fremder Seite unterstüßt, mit Thätigkeit betreibt. Er erschien gestern bei den Deputirten an der Seite des Englischen Gesandten in dec diplomatischen Tribune, und war gestern Abend im Theater in. dessen Loge beständig im vertrauten Gespräch mit ihm begriffen. Das Einzige, was, meiner Ansicht nach, das neue Ministerium retten kann, wäre ein glänzender Erfolg der Waffen Espartero's in den Nord- Provinzen und der Abschluß eines Anlehens ; leßteres würde dem Ministerium nicht nur materielle Mittel, sondern auch eine moralische Kraft verschaffen, indem cs das Zutrauen des Auelandes, welches nicht einmal "Mendi- zabal gewinnen konnte, für sich anführen durfte. Es scheint daß cinige Hoffnung, Geldmittel im Auslande zu finden vor handen ist. Cspartero hat, den leßten Berichten nach " eine Stellung eingenommen, die sich von Logroño über Pancorvo bis Oña zu ausdehnt, um einen beabsichtigten Einfall der Kar- listen in Asturien, und ihr Ueberschreiten des Cbro zugleich zu verhindern. Gelänge es den Karlisten , jet einen Sclag von Bedeutung auszuführen, so würde das Ministerium soale:ch zu- sammenstürzen, und auf dieses kann nur ein ganz revolutionai- res folgen.’ Oraa verlangt von der Regierung Stabs. Offi- ziere; Flinter hat den Befehl erhalten, sich zu ihm zu bege: ben. Einige Karlisten sind in die Provinz Jaen eingedrun- gea; am 8en fiúchteten die Behörden von Andujar und in Cordova herrschte die größte Bestürzung. ;

Madrid, 20, Dez. Man versichert, die Kdnigin werde da durch die Ernennuag des Grafen Ofalia zum Conseils-Prâ- sidenten die Stelle eines Regentschafts-Secretairs erledigt wor: den ist, Herrn Zea Bermudez, der von Ferdinand VIl. zum stellvertretenden Regentschafts- Secretair ernannt wurde zurü berufen. Dasselbe behauptet man auch von dem General Cruz | und dem Marquis de las Amarillas. : H ca E M mit viec Compagnieen Jnfanterie, einer | GUIALA avallerie und einem glanzenden Siade in Toledo | Dis Carlilion i - - aat VOERN Mie Tee ce M L Es fie Ines allada drdea, Andujar genäherr und scheinen einen Einfail in Granada zu beabsichtigen. Ein Schreiben aus Malaga meldet, daß der Britische Konsul, im Namen seiner Regierun, dem Capitain Maristan von der Span;schen Brigantine „Javencible‘“ far die Reue der Mannschaft des Englischen Schiffes Theris* ein [chd : Chronometer überreicht habe. a: A

éa a E i 20. J C L. dai Juitande Spaniens ein Ende zu machen und die ohnehin

nicht ergiebigen Quellen des Gewerd|leißes, die durch den un- tecbrochenen Verkehr im Innern fait gänz!ch verstopft worden, i

nur einigetmaßen wieder zu eröffnen, hatte si

Dauer des Bürgerkrieges wohl nie so n L Ds der gesprochen als seit den leßten zwei Monaten. Indessen hatte lich, ungeachtet der in den Cortes vielfa ergangenen Auffor- derungen, bis jezt noch Niemand gefunden, der im Stande war, die Frage: wie dem Zwecke nahe zu kommen sep, genú-

gend zu ldsen. Unter diesen Umständen mußte die Nachricht Ms der Zusammenseßung des neuen Ministeriums, Caebides aber von der Ernennung des Grafen Ofalia zum Ersten Staats-Secretair und Conseils-Präsidenten diejenigen Spanier denen die Rückkehr der Eintracht und Ordnung am Herzen liegt, mit neuen Hoffnungen ersüllen. Jn dem festen Charak- ter und den unter allen Umständen sich gleich gebliebenen Grund- säßen dieses anerkannt redlichen Mannes, dessen politische Laufbahn keine Schattenseite darbietet, glauben die Gemäßigten eine viel- seitig sichere Bürgschaft für die Erfüllung ihrer Wünsche zu den in der Voraussekung, daß er bei der ihm auch im Auslande zur Seite stehenden vortheilhaften #Neinung im Stande seyn? werde, wenigstens zum Theil die Schwierigkei- ten, die der Regierung bisher im Wege standen, zu beseitigen. Wenn es sich bestätigen sollte, was man seit einigen Tagen allgemein versichert, daß nämlich die Regierung von einer Än- zahl angesehener und einflußreicher Grund-Eigenthümer in Bis- caya die feierliche Zusicherung erhalten habe, ihre Landsleute dahin zu bringen, die Waffen niederzulegen, wenn dagegen die Regierung und die Cortes ihnen die Aufrechthaltung ihrer Pri- vilegien in ihrem ganzen Umfange für immer zusichere und ver- _bürge, auch über alles Vorgefallene einen Schleier werfe und Beides von der Kdnigin Christine im Namen ihrer Tochter durch einen Eid bekräftigt werde so konnte die Königin, um den erwähnten Grund - Eigenthümern Vertrauen einzuflößen, nicht fäglich eine zweckmäßigere Maßregel ergreifen, als den Grafen Ofalia an die Spike des Kabinets zu stellen. Man darf in- dessen dabei nicht vergessen, daß, wenn diese Wahl einerseits auch eine für die Rückkehr der Ordnung günstige Aussicht dar- bietet, es andererseits in Spanien, besonders in den unteren Klassen, denen man narürliche Anlagen nicht absprechen kann a1 unanwendbaren Theorieen wimmelt, die während der leßten dreißig Jahre, ja selbs seit dem Ableben Karl’s Ul., immer hôchit nachtheilig auf den Zustand dieses Landes gewirkt, be- sonders aber ein oft unübersteigbares Hinderniß fár dis Be- ruhigung der im Reiche der Phantasie und der Jllusio- nen sich verlierenden, leiht entzündbaren südlichen Gemü- ther dargeboten haben. In wiefern nun diese dur die Erfahrung zur Genüge bestätigte Thatsache sich auch in dem vorliegenden Falle geltend machen wird, muß sih bald zeigen. Viele unserer unparteiischen politischen Beobachter wollen be- haupten, daß der Uebergang des Ministeriums Bardaxi zu dem neuen Ministerium unter Ofalia zu gewaltsam sey, als daß es Leßbterem so leicht seyn werde, die von der exaltirten Partei noch vor wenigen Tagen mit der zügellosesten Leidenschaft - ausgestell- ten Grundsäße auf einmal zu erstiéen und das: vorgestefte Ziel ohne Störung zu erreichen. Jedenfalls dürfte die le6te Ministerial-Veränderung eine Krisis herbeiführen, die sich durch einen entscheidenden Sieg der einen oder der anderen Partei endigen wird. Mittlerweile hat Herr Martinez de la Rosa in der Ueberzeugung, daß der Moment noch nicht gekommen sey, um Namen, wie den seinigen und die mehrerer seiner ehes maligen Kollegen, in der neuen Verwaltung auftreten zu lasje einen wiederholten Beweis gegeben, daß er sein eigenes Inter: esse dem seines Vaterlandes (wie er dasselbe versteht) unterzu- ordnen wisse. _Ob er aber gerade dadurch scine Absicht errci- chen werde, daß er den Grafen Ofalia, dieses Mitglied des von Ferdinand Vll. eingesekten und von Herrn Martinez de {la Rosa selbst durch sein Ls!atuto real aufgehobenen Regentschafts- Rathes, an die Spike des neuen Minijteriums stellte, ist ein Problem, dessen Lösung man mit großer Spannung entgegen sieht ; und wer stehr uns denn dafür, daß, wenn wirklich die Vortheile, die man durch die günstige Stimmung der Französischen Re- gierung für den Grafen von Ofalia zu erlangen sich {mei elt S n L A unerhörten Geldmangel momentan je Anle he abgeholsen würde, die Zwistigkeiten den Christines selbs nichr späterhin , und d E als je, wiederum ausbrechen werden? Wenn man endlich er- wägt, wie schwierig es ist, die nech immer herrschende große Gährung zu unterdrücken, und einer mächtigen Partei, deren politische Cxistenz mit dem anarchischen Zustande im engsten Zu- sammenhange steht, ‘die Waffen zu entreißen oder ihr ans Schadloshaltung zu gewähren, so dringt sih Jedermann die Frage auf: ob es wohl möglich ist, daß das Land noch bis zur Großjährigfeit und Vermählung der jest erst sieben Jahre ah: lenden Infantin Isabella die politischen Uaiwälzungen die be so s{hwankende Politik nothwendigerweise zur Folge haben muß und das dadurch vermehrte Elend wird ertragen fêönnecn » Der General Breton, welcher vor mehreren Jahren als G i verneur von Tortosa zur Absezung des damaligen Genctal- Capitains von Catalonien, Geafen España, Veranlassung at be: Hatte, soll die Fahnen der Königin verlassen haben G T die Dienste des Don Carlos getreten seyn. D

Portugal.

Df N 5 [ J Lissabon, 9. Dez. (Allg. Ztg.) In der Cortes: Siz- zung ain 7. Dezember entiiand ein förmlicher gemeiner n

zwischen mehreren Deputirten, so daß einer derselben ch

Len Präsidenten wandte mit den Worten, wenn er nicht die Mache habe, dieje gemeinen Ausdräcke, die in den Draones weinschenken üblich, zu unterdrücken, so sähe er si gendthiar, n Lp verlassen. T Unie fragte den Kriegs-Minister, zouvernement die Nachricht von d “Angriffe Remeschido's auf die Sradt Grand “LEB Mes Atguise \ f die Stadt Grandola schon zugekommen sey.

| Minister wußte noch nichts von diesen Vorfällen.

Der Kriezs-: Minister bemerke darauf,

Dort habe derselbe ein Detaschement Jäger überrumbvelc und die Tabacks - Administration beraube. “Ein Theil des Volks von Ülemtejo und Algarbien sáhe sich ‘Fendthi r Haus und Hof zu verlassen und nah Lissabon zu ftch: ten. Der Kommandant der Militairmacht dort habe kei

Glück, man müsse einen andern dahin senden. Dec Kriegs- - P L i

wunderte sich darüber, da Grandola faum 15 ME g wnen entfernt jey und das Ereigniß sh schon vorgestern zugetr eh Nächstens wàrden die Guerrilhas ÄAscacer zerstdren gf S selbt sey vor wenigen Tagen dem Guerrilheiro Bajoa bei E in die Hände gefallen. Cstevao meinte, wenn die G L noch nicht überwunden und vernichtet seyen, # wär ao Mangel an Mitteln huld. Man könne die Sold. ag dos bezahlen; es dedârfe dort keines Generals, sond pa mobilen Kolonnen. Man solle nur das Kriegs « Kor E aufheben, welches so viele Individuen reich mache e S ¡ädrelicck dadurch 60 Contos ersparen (1 Mill Thaler), E

N . Sl » Si : O

man die mobilen Kolonnen regelmäsig bezahlen kdante. dap in allen Theilen des