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sie angezeigt, daß sie vom 2. Januar an : Werth von 500 bis 20,000 Franken ausgeben werde, die. durch ndossirung übertragbar seyn sollten. Nach dem bisherigen ystem habe die Bank nur Noten zu 500 und 1000 Franken, aufden Forztiger lautend, VEERNEIAN, diese hätten in Paris und sei- ner unmittelbaren Umgebung in bedeutendem Kredit gestanden und seyen in diesem Bereich zahlreich verbreitet, außerhalb dieses Umkei- ses aber nicht so leicht statt Geldes anzubringen gewesen, und zwar besonders deshalb , weil sie nur auf den Vor eiger gelautet, o daß, wenn sie sich auch zu' Zahlungen von Hand zu Hand in einer und derselben Stadt geeignet hätten, doch bei ihrer Ver- sendung von einem Plaß zum anderen einige Gefahr gewesen sey, und man sie, da eine solche Efi1knote, wenn sie verloren ge- gangen, nicht erseßt werden könne, nicht gern wohin geschickt oder mitgenommen habe. Die neuen Noten oder Billets auf Ordre sollten nun wahrscheinlich diesen Nachtheilen begegnen, denn da sie, wie andere Handels - Valuten, durch Indossirung úbertragbar seyn würden, so werde sich ihre Circulation vermuth- lich weit úber Paris hinaus erstrecken und ihr Gebrauch um soallge- meiner werden, als kein anderes Papier eben so sichere und so- lide Bürgschaften darbieten dürfte. Wie es scheine, sollten sie vorzüglich den Kaufleuten verschiedener Städte zur Erleichte- rung ihrer Abrehnungen dienen und auf diese Weise zur Ver- minderung der Kommissions- oder Mákler-Gebühren beitragen, welche die Banquiers für ihre Tratten zu empfangen pflegten, oder auch der so häufigen Nothwendigkeit von Baarsendungen abhelfen. Es sey jedo sehr die Frage, ob diese Einmischung der Bank in die Geschäfte und den Erwerb der Geldhändler in Frankreich populair seyn werde, da die Lebteren jedenfalls be- deutend darunter leiden würden. Uebrigens solle dies, dem Vernehmen- nach, nur der erste Schritt zu einer von der Fran- zösischen Bank vorgeschlagenen Erweiterung der Papier- Circulation seyn, denn die Billets auf Ordre schienen fúr jeßt nur zum Gebrauch der Kauf- und andelsleute bestimmt zu seyn, der beabsichtigte Endzweck aber sey, ein Papiergeld einzu- führen, welches unter dem großen Publikum in ganz Frankreich zirkuliren könnte. Um dies zu erreichen, würde man es nur dahin zu briugen haben, daß die Banknoten in allen großen Städten auf Verlangen des Inhabers realisirt würden, und dies werde jebt nicht schwer halten, wo man Banken in den Depar- tements zu errichten anfange, mit denen man sich dann nur gleich an- fangs darüber zu verständigen hâtte, falls nicht die Französische Bank selbst eine Anzahl von Filialbanken einrichten und solchergestalt ein Kredit-System begründen wolle, welches die Wohlfahrt des Lan- des zu erheischen scheine. Wenn nun auch in Frankreich Viele geneigt seyen, das Gedeihen des Handels in England dem Pa- pier- und Kredit - System beider Länder zuzuschreiben so fehle es doch auch niht an Solchen, die in dem Wunsche, cine engere Verbindung zwischen der Französischen Bank und Regierung u Stande zu bringen, einen tief angelegten Plan der Staats- olitif erblicken wollten.

Das 1600 Tonnen haltende Dampfschiff, welches zwischen Bristol und Neu - York fahren soll, liegt jeßt in der Themse, pi ari Maschinen einzunehmen und soll die Fahrt im April eröffnen.

Die Kälte wird hier von Tag zu Tage heftiger ; in der vorgestrigen Nacht ist eine ungeheure Menge Schnee gefallen, und die Communication wird immer s{hwieriger. Die Themse fängt an, große Massen Eis zu treiben, welche die Schissfahrt sehr gefährlich machen. Die Feldarbeiten sind natürlich ganz unterbrochen, und der Preis der Hülsenfrüchte is sehr gestiegen. Die Bassins im St. James- und Regents-Park \ind zwei Zoll dick mit Eis bedeckt. Es wird viel darauf Schlittschuh gelgu- fen, mehrere Personen sind aber - auch, da die Eisdecke noch nicht úberall ganz fest ist, bei diesem Vergnügen hon in die größte Lebensgefahr gekommen und nur mit Mühe gerettet worden. '

Briefe aus Cuba melden von einem fürchterlihen Sturme, der in Trinidad de Cuba und der Umgegend gewüthet hatte. Die ganze Stadt Casilda war vernichtet und oie Küste vier bis fünf Meilen weit mit Schiffstrummern bedeckt. Das Waf: ser stärzte in Strômen von den Gebirgen und überfällte die Flússe so, daß das Land weit und breit überschwemmt war und das Vieh zu Tausenden, so wie auch ganze Gabäude, in die See geshwemmt wurden. In Trinidad blieb kein Schiff im Hafen U 20 bis 30 Menschen wurden getödtet, und viele Andere starben später an den erhaltenen Verle6Uungen.

Briefe aus Mexiko lassen eine Empörung in jener Haus befürchten. Schon soll die Regierung militairische

orkehrungs-Maßregeln getroffen haben. Die Mißvergnügten bezweckten die Herstellung der Bundes - Verfassung, und man meinte, daß Bustamente wohl werde nachgeben müssen. . Jn- zwischen erklären sich die Kaufleute in ihren Briefen ziemlich unbesorgt. So berichtet die Times. Auch der Morning - tes meldet dasselbe aus Vera - Cruz mit dem Zusabe,

antana sey stark im Verdacht, seine Hand dabei mit im doch fürchte sich die Regierung, gegen ihn ein- zuschreiten. Die Empörung in Puebla, angezettelt von dem Menschen, der vor einiger Zeit den Französischen Konsul ermor- det und dem Gefängniß zu entkommen gewußt hatte, war glück: lih unterdrückt worden. :

Belgien.

Brüssel, 16. Jan. Vor einigen Tagen befand sich der älteste General der Britischen Armee, Lord Lynedoch, unter den Gästen eines Diners bei Sr. Maj. dem Könige. Der Lord, der im Jahre 1814 an der Spike eines Britischen Corps zuerst “wieder von Antwerpen Bis Qs hat sich unter dem Namen Sir Thomas Graham im Spanischen Feldzuge unter Welling- ton sehr ausgezeichnet und ist jeßt 92 Jahr alt.

Die Gazette van Gent enthält folgende Aeußerung, welche zeigt, wie sehr der Flamändisch-Germanische Volksstamm in Belgien nach Oberherrschaft strebt, und wie er jedes Mittel ergreift, um dem Wallonisch - Gallo - Romanischen , der bis jeßt dieselbe faktisch in Händen Zed zu beweisen, daß er die Kraft des Landes áusmache. Die Zeitung sagt: „Der Haß und Neid, welchen die Wallonen gegen die Flamänder hegen , haben sich jüngst bei Gelegenheit des unglüklichen Zuekergeselzes in der Repräsentanten - Kammer ausgesprochen. Alle Wallonen waren

darüber einstimmig, diesem Hauptzweige der Industrie in un- sern Flamändischen Provinzen den Todesstreih zu verseßen, um den Anbau der Runkelrüben zu ermuthigen. enn die Antwerpner nicht mit Aufstand gedroht und eine Trennung der Flamändischen Provinzen von den Wallonischen mit eigner Ver- waltung im Hintergrunde gezeigt hätten, so wäre dieser Erwerbs- zweig der Raubsucht der -Wallonen zum Opfer gefallen; dieser gescheiterte Versuch muß den Flamändern zeigen , was sie von dem Wallonischen Stamm erwarten müssen. Haben nicht die Wallotien bie Theuerung der Kohlen veranlaßt, und wenden fié idt noch jet jedes Mittel an, baß diese Théurung foridauere

Spiele zu habeù,

Noten auf Ordre zum , Is

88 -

es nicht eine Schande, daß die Flamänder, welche zwei Drittheile der Bevölkerung ausmachen und mehr als zwei Drit- theile der pes Auflagen zahlen, nit einen ihrer Landsleute in dem Ministerium sehen; daß, mit Ausnahme einer einzigen, alle Gouverneurstellen an Wallonen, die weder unsere Sprache noch unsere Sitten kennen, verliehen sind; daß die Flamän- der von allen Aemtern entfernt werden; daß bei allen Ver- handlungen und Verordnungen der Regierung, der Provinz- und Orts - Verwaltung und der Gerichtshdfe die Französische Sprache eingeführt ist, eine Sprache , die dem größten Theile der Bevölkerung dieser Provinzen fremd seyn muß; daß schon mehr als einmal ein Unglüklicher / welcher vor einen Gerichts- hof oder die Assisen gestellt wurde, verurtheilt worden is, ohne daß er sich vertheidigen oder nur verstehen konntèé, wovon die Rede war. Mit Grund und Ursache kann man daher behaup- ten, daß die Majorität von der Minorität beherrsht wird. Es ist längst Zeit, daß dieser Zustand der Dinge aufhôre, und daß der Tyranney der Wallonen ein Ziel geseßt werde. Fla- mänder, laßt uns alle unsere Kraft anwenden, um von unserm eigenen Volke regiert zu werden, und schreiben wir auf unsere Fahnen: Nieder mit den Mallonen und den Französischen Franquillons!““

In der Nacht vom 13ten zum läten d. M. war hier eine Kälte von 16 Grad Réaumur, welches die niedrigste Tempera- tur ist, die man hier jemals beobachtet hat.

Deutschland.

Manu entr 18. Januar. Sicherem Vernehmen nach, ist von Se. Königl. Majestät eine veränderte Formation der Jn- fanterie beschlossen, welche allernächstens zur Ausführung kom- men soll. Die Infanterie, welche bisher aus 16 Bataillonen zu 4 Compagnieen bestand, wird künftig 20 Bataillone zu 4

ompagnieen zählen, wonach der Bestand an Mannschaft sich nicht verändert. Die Eintheilung der Infanterie wird seyn: 8 Regimenter (worunter ein Garde- und ein Leib - Regiment) zu 2 Bataillonen, und 4 leichte Bataillone (worunter das Garde-Jäger- Bataillon). Das Garde- und das Leib-Regiment \so wie das Garde-Jäger- Bataillon werden in Draa Gar- nison halten, das 2te Infanterie - Regiment in Hildesheim und in Hameln, das 3te in Celle, das Áte in Lúneburg, das ôte in Stade, das 6te in Osnabrück, das Tte in Aurich und in Nien- burg; das 2te leichte Bataillon wird in Göttingen, das Î3te in Einbeck und das #te in Goslar stehen. Die Verstär- kung des Garde-Regiments, so wie die Zusammenseßung des Leib-Regiments geschieht durch abgegebene Mannschaft aus allen bisherigen Linien - Bataillons; das äte leichte Bataillon wird auf gleiche Weise durch die überzählige Mannschaft der Jäger- Garde und der beiden. anderen leichten Bataillons gebildet ; übrigens formiren sich die Regimenter aus je zwei der bisheri- gen Linien-Bataillons: das 1ste und 2te Bataillon (Goslar und Hameln) bilden das 2te Regiment in Hildesheim und Hameln; das 3te und ite Bataillon (Hildesheim und Celle) das ête Re- giment in Celle; das 5te und 12te Bataillon (Lüneburg und Harburg) das 4te Regiment in Lüneburg; das Éte und Tte Bataillon (Stade und Verden) das ète Regiment in Stade ; das Ste und 1lte Bataillon (Osnabrück und Lingen) das &te Regiment in Osnabrück; das 9te und 10te Bataillon (Nien- burg und Emden) das 7te Regiment in Aurich und Nienburg.

Dresden, 15. Januar. Nachdem gestern in den Abend- stunden die Vigilien fär Se. Königl. Hoheit den verewigten Prinzen Maximilian in der katholischen Hoftirche gehalten wor- den waren, fanden heute nah ® Uhr Vormittags die Exequien für denselben statt, welchen beiden die ganze Königliche in tiefe Trauer versenkte Familie, wie der sämmtliche Hofstaat und eine zahlreiche Menge von Personen aller Stände und Klassen beiwohn- ten, welche Liebe und Verehrung. fär den trefflichen und from- men Fürsten zu diesen rührenden Feierlichkeiten hinzogen. Als einen solchen schilderte ihn auch. der Hofprediger Die- trih in der s{hônen Gedächtnißrede, welche er mit Würde und. Jnnigkeit hielt. Als ein Muster und Vorbild echt christ- licher Tugenden stellte er den Verklärten auf, und folge seinem Wandel durch das Erdenleben mit Erbauung und erdebung- Das darauf folgende von der Königl. Kapelle und den Kirchen- sängern meisterhaft ausgeführte Requiem war eine neue noch nicht gehörte Composition unsers Kapellmeisters Reissiger, und bewährte von neuem dessen Meisterschaft im Kirchenstyl. Be- sonders ergreifend war seine Tonschung des an sich schon so erhabenen lateinischen Gedichts Dies irae, dies illa.

Leipzig, 20. Jan. (Leipz. A. 3.) In der nunmehr verflossenen Neujahr - Messe, welche im Allgemeinen nicht zu den besseren gehörte, war der Tuch : Artikel derjenige, welcher in den ordinairen und mittelfeinen Gattungen am meisten Nach- frage fand. Die Michaelis-Meß-Preise wurden gern bewilligt, wobei das Anziehen der Wollpreise den Verkäufern zu statten fam. Auch in Leder wurde verhältnißmäßig viel umgeseßt und für beide genannte Artikel nicht unbedeutende Summen in baa- rem Preußischen Courant in Anspruch genommen, welche größ- tentheils vom Plaße gingen. Gleichzeitig wurden die Kassen durch Baarsendungen in die Fabrik:-Gegenden, wo sich seit der eingetretenen Besserung in den Amerikanischen Handels-Konjunktu- ren die Thätigkeit zu heben beginnt, und durch die sich drängenden Einzahlungen zu den meisten gewerblichen und andern Actien-Unter- nehmungen des Landes, mehr als vorauszusehen war, in An- spruch genommen. So geschah es, daß sich am Ende Dezem- ber ein ungewöhnlicher Geldmangel auf dem Plate fühlbar machte, welcher besonders den Cours der Leipzig - Dresdner Ei- senbahn - Actien drückte und den momentanen Fall derselben bis auf 9d Procent zur Folge hatte. Zwar gingen diese Papiere bald wieder auf 95 Procent, doch wird es einiger Zeit bedürfen, ehe die zu Herstellung eines natärlichen Gleichgewichts erforder- lichen Circulationsmittel dem Plake wiederum zugeführt werden kdnnen, weshalb es um so dankbarer zu erkennen war, daß von Seiten des Königl. Finanz-Ministeriums die Leipziger Diskonto- Kasse für den Zahltag mit einem Vorschusse von 150,000 Rthlr. Pr. Cour. unterstüßt wurde. Das Bedürfniß eines mächtigen Geld- Institutes für den Leipziger Pla, sowie für den Sächsischen Handel überhaupt, trat bei dieser Gelegen!;eit mehr als je hervor, und

chen Verhandlungen zur Sprache gebrachte Bank bald ins Leben treten, auch der Zeitpunkt nicht mehr fern seyn mdge, wo mittelst des durch die Verordnung vom 8. Januar bereits vorbereiteten Ueberganges zum 21-Guldenfuße der in fast unerträglicher Weise überhand genommenen Münzverwirrung im Handels - wie im täglichen E ein Ziel E werde. Was die Messe selbst anlangt, so war das innengeschäft ziemlich still, wie dies nach Beendigung der Weihnachtsverkäufe, welche im Monat De- ember einiges Leben zu erzeugen pflegen, gewdhnlich der Fall ist.

achtheilig für den Großhandel war die Rückwirkung der in Odessa

vielfah wurde der Wunsch laut, daß die bei den lebten ständi-

ewiesenen Zwischenstationen Brody, Berditsch rt wurde. Eben so waren auch die Geschäfte uf der Moldau und Walachei {wach und nur wenige -Käufer N daher zur Messe gekommen. Ein Kaufmann aus Tiflis, wel cher von Pana, wo er sich seit vorigem Sommer aufgehg, ten, nah Leipzig zurückkehrte machte einige Einkäufe in Sig, Gan Manufaktur- und in Seiden-Waaren. Für diesen leßten rtifel konnten feine hdheren Preise erlangt werden, ungea G die Rohseide, in Folge des geringen Erzebnisses der lebten erndte der Speculation und des L rmedsten Bedarfes in den Französisch, Fabriken (vorzüglich für England und Spanien), fortwährend in Steigen ist und sich den höchsten Preisen des Jahres 1836 wiederuy nähert. Jn wolienen und baumwollenen Waaren war übe, haupt nur mäßiger Absa6, - doch mehr noch in Sächsischen gs in Englischen Fabrikaten. Nordische Produkte waren zwar nig ohne Nachfcage, und es sollen vor der Messe einige Verk, in Hasenfellen stattgefunden haben, welche bessere Preise gy, bracht hatten als zur vorigen Michaelis-Messe; doch hielten diy, nicht aus, und am Schlusse der Neujahr-Messe standen \ich Ki, fer und Verkäufer noch beobachtend gegenüber. Nur j Schweinsborsten waren einige Verkäufe zu leidlichen Preisy gemacht worden. Im Ganzen sind wohl die bescheidenen sprúche, welche an eine Neujahr-Messe gemacht werden kön nicht unerfällt geblieben, und was sich aus der Gegenwart jy die nächste Zukunft ableiten läßt, ist vielmehr ermuthigend niederschlagend. :

Ribebüttel, 16. Jan. Die „„Brittania“/ mit deu | ten Posten vom Îten und 12ten von Hamburg und Bre nach London bestimmt, liegt noch hier. Wenn Zeit und l stánde sich dazu eignen, gehen morgen die Posten vielleicht i Neuwerk nah Helgoland.

Passagiere, welche mit der „„Viktoria‘/ von hier nach don abgehen wollten, sind gestern bereits zu Lande nach Ÿ voetluis von hier abgereist, um wo möglich von dort oder Ostende nach London zu kommen. Bevor der Wind nicht sj lih wird oder Thauwetter eintritt, ist an eine freie Commy cation seewärts nicht zu denken. Wenn aber der Wind südli wird, so ist die Verbindung mit der See, selbst bei dem sti sten Frost, in einigen Stunden frei.

Oesterreich.

Wien, 16. Jan. Berichten aus Venedig vom Ulten| zufolge, geht es mit dem Befinden Sr. Kaiserl. Hoheit Erzherzogs Friedrich fortwährend besser.

Der bisherige Ober-Stallmeister -des Königreichs Ungan Graf Franz Zichy, ist

niger dahin u. \. w. gest

S ch weiz.

Zürich, 12. Jan. (N. Zür. Ztg.) Nach dem „Eh ler‘ erwägt jest der Vorort die Zweckmäßigkeit einer verm ten Anzahl der Handels-Konsulate in den Vereinigeen Su! ten. Der vollständige Plan ist, daß deren sechs bestehen (lu, nämlich in New-York, Philadelphia, Alexandrien, Cini, New- Orleans und Charlestown.

Ostindien.

Ein Schreiben aus Indien vom Mai vorigen Jahres enl hält folgende Angaben über Cochinchina: „Jm Anfany des Jahres 1836 hatte Minch - Hang, der Kaiser von Cochit china, ein Dekret erlassen, wodur von neuem die christlid Religion verboten und neue Untersuchungen angeordnet wi den, um der Missionaire und aller in seinen Staaten verb genen Europäer habhaft zu werden. Die Todesstrafe wu gegen jeden Europäer ausgesprochen, den man ergreifen egen jede Familie, die ihm großmüthig einen Zufluchtsorts währt hätte, und gegen den Vorsteher des Ortes, wo ery funden würde. Die Mandarine solcher Provinzen aber sola mit Bastonnade und Degradation bestraft werden. ( päischen Fahrzeuge dúrfen hinfort nur in dem Hafen von Ura Handel treiben. Bei ihrer Ankunst daselbst muß der Hafen-Nw darin die Liste der auf dem Schiffe befindlichen Personen aus nehmen, um sich zu versichern, daß sie im Augenblicke der fahrt alle am Bord sind, bis wohin das Fahrzeug genau bi wacht und dann bis ins hohe Meer eskortirt wird. Wenn d einem Europäer rg L die Wachsamkeit der Schildwachen | täuschen und sich am Lande zu verbergen, so werden die stren sten Na nes gehalten, und wird er ergrissen/ so ist Todesstrafe sein Loos. Die Chinesischen Fahrzeuge können 1 wie vor in allen Häfen Handel treiben, nur müssen sie si u ihre Mannschaft einer Untersuchung unterwerfen , um siche

seyn, daß sich kein Europáer am Bord befindet.“

Meteorologishe Beobachtung. Morgens | Nachmittags Abends [ Nach efnmaliß

1838. 6 Uhr. 2 Uhr, 10 Uhr. Beobachtun.

20. Januar.

Quellwärme 6,7!"

Flußwärme 0,0

Bodenwärme —s!

Ausdünstung 0,608

Niederschlag 0,18

Wärmewecsel bl 9,09,

Luftdruck | 333 91/‘Parv. |334,52'‘Par. 337 ,41‘‘‘Par. Luftwärme «.+. |— 13,09 R. A 640R |— THON: Thaupunkt „.. |— 13,1 0 R. 7,59R. |— 889 R. Dunstsättigung | 94 pEt. 89 pCt. Schnee. trübe. NO. NO.

88 pCt. Schnee. NO. NO-. Ms 8,89 R 4...

Wolkenzug . «« Tagesmittel: 335,26‘ Par...

Königliche Schauspiele. : Montag, 22. Jan. Im Schauspielhause: Maria Stu Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. N Dienstag, 23. Jan. Jm Opernhause: Der Postillon ® Lonjumeau, fomische -Oper in 3 Abth., von A. Adam. Im Schauspielhause: Französische Vorstellund. Mittwoch, 24. Jan. Im Schauspielhause: Die ster, Schauspiel in 5 Abth., von E. Leutner. (Herr Fürst.) Hierauf: Was den Einen tddtet, giebt dem

Leben, dramatischer Scherz in 1 Akt, von Albini.

Königsstädtisches Theater. ube Montag, 22. Jan. Der Verschwender. Original-Za Mährchen in 3 Akten, von F. Raimund. Musik vom Kap

meister Konr. Kreußer. j / Dienstag, 93. Jan. Der Rattenfänger von Hamel, «isi mantisch - komische Oper in 3 Akten. Musik vom Kapelw

Franz Gläser.

Ges Rott: d Ande

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Redacteur Ld. Cottel.

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Gedrueft bei A. W- Hay

7 1 unterbrohèn, sondern auch der

ausgebrochenen Pest, wodurch e E T e ero

zum Ober - Thürhüter und dagegen A Graf Emerich Batthyan zuin Ober-Stallmeister ernannt wort

Die Euro:

8,59 R... 90 pCt, V Wi

Preußische Staats-Zeitung,

Allgemeine

Berlin, Dienstag den 23e Fanuar

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Königs Majestät haben den bisherigen Land- und |

dtadtrichter und Kreis - Justizrath Lympius zu Pyriß zum ber-Landesgerichts-Rath und Mitgliede des G E Ländebger ichts Stettin zu ernennen geruht.

Der bisherige Professor am Berlinischen Gymnasium zum |

rauen Kloster, Bonnell, ist zum Direktor des Friedrich- erderschen Gymnasiums hierselbst ernannt worden. | Der bisherige Land- und Stadtgerichts-Secretair Pelí- us zu Herford ift zum Zustiz: Kommissarius bei dem Laud- d Stadtgerichte zu Rietbeëg und zugleich zum Notarius im ezirke des Ober-Landesgerichts zu Yaderborn bestellt worden.

Zur Feier des Jahrestages Friedrich's des Zweiten wird ' Königliche Akademie der Wissenschaften am Donnerstage n wg F M. A it ee um 4 Uhr, eine öffentliche i6ung halten. Der Zutritt zu derselben steht auch ohne be dere Einlaßkarte frei. a E M

Angekommen: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Ge- ral:-Lieutenant De strem, von St. STe tele, sische Ge-

Zeitungs-Nachr Ulan d:

Frankreich.

Pairs-Kammer. Sißzung vom 15. Januar V roßsiegelbewahrer legte in dieser Sire imt s h - Entwürfe vor: einen in Bezug auf die Organisation der andelsgerichte, den zweiten in Betreff der Kompetenz der Frie- nsgerichte._ Der Minister des Innern brachte nochmals n Gesez-Entwurf wegen der Behandlung der Geisteskranken n, der, nachdem er bereits in der vorigen Session von der deputirten - Kammer angenommen worden, {on damals der jairs- Kammer vorgelegt worden war. Der Handels-Mi- ister theilte einen Geseß-Entwurf wegen der Polizei des Land- d Frachtfuhrwesens mit. Die Pairs - Kammer hatte sich mt esem Gegenstande bereits in der vorigen Session beschäftigt. er betressende Geseß- Entwurf war aber von der Deputirten- mmer wesentlich verändert worden. Ein zweiter Geseb- twurf, den der gedachte Minister einbrachte, bezweckt die ststellung derjenigen geheimen Fehler der Hausthiere, die et- n bereits abgeschlossenen Handel mit solchen Thieren wieder icégángig machen fönnen. Um die mit der Prüfung dieser en E zu beauftragenden Kommissionen

, beschloß die Kammer iten in ihr » P lam me dueraten E In der ißung der Deputirten-Kammer dten verlas zunächst der Präsident drei Schreiben , mittels elher die mehrfah gewählten Herren Tupinier, Thiers d von Lamartine sich resp. für Rochefort, Aix und Macon tschieden. Hiernach müssen die Wahl - Kollegien zu Quimperlé jinisterre), Libourne (Gironde), Dünkirchen (Nord) und der jeite Wahl - Bezirk zu Macon aufs neue zusammenberufen rden, um zu einer Deputirten-Wahl zu schreiten. Der Mar- all Clauzel, der gleichfalls doppelt gewählt worden ist, nämlich

Toulouse und Rhétel, hat noch keine Wahl getroffen, is er, nachdem er die erforderlichen Zeugnisse beigebracht hat, rlâufig als Deputirter zugelassen worden. Der Großsie- lbewahrer legte hiernächst einen Geseß - Entwurf über die ankerotte und einen anderen über die Tribunäle erster Jnstarz

das Büreau des Präsidenten nieder. Zugleich kündigte er an, day nächstens einen Geses-Entwurf über die auf Actien bestehenden andels: Gesellschaften einbringen werde. Der See-Mini- r entwickeite die Gründe zu einem Geseß-Entwurfe, in wel- I R das laufende Jahr nachträglich einen Kredit von 60,5 V Fr. verlangt, um mit Hülfe derselben für die leßten ti Monate dieses Jahres cin aus 4583 Mann bestehendes arine- Infanterie - Regiment zu errichten und zu unterhalten Pier des Innern legte den Geseß-Entwurf über | Fsuisse der General- Conseils der Departements und i A Es vor. Endlich brachte auch noch der Han- e Ga er den bereits in der vorigen Session vorgelegten j „t ntwurf über die Nubung der Bergwerke ein. Nach- l alle diese Geseßz-Entwärfe an die Büreaus verwiesen wor- Cs at T an R Tagesordnung war, die

l fg . _ÎÍn den nächsten Tage i i s

htliche Sitzung stattfinden. | A R

Paris, 16. Jan. - Gestern Abend ris, . gegen 9 Uhr empfin h Eng die große Deputation der D S ne e den Händen des Präsidenten Dupin die von der eselbe N Adresse entgegen. Se. Majestät beantworteten fas 5 V geen Worten : „Mit lebhafter Zufriedenheit h n & ) diese Adresse. Jch shäßze Mich glücklich, bei Ih- Ma esinnungen *wiederzufinden, von denen die Ihnen is angenen Kammern Mir so viele, Meinem Herzen stets Ei vg p gegeben haben. Diese feierlihe Kundgebung G Kesult ie richtig bemerken, jenem ruhmwürdigen Werke, R ins are Lenenjährigee Anstrengungen, der Aufrechthaltung die Miet ichkeit unserer Institutionen neue Kraft verleihen. ird C O die Sie Meiner Regierung so offen zusagen schen “r Zang derselben erleichtern, die Spuren unserer poli: ranfrelh bes eiten „imme; mehr und mehr verwischen und com, die G langen Genuß jener Ruhe und Wohlfahrt ver- er Gegenstand aller Meiner Wünsche sind, und zu

ch ten.

|

ama Md beigetragen zu haben, Mein größtes Glück »estern {war auf den Tuileric : 5 : | hrer G S gros Dall, ten ¿N JI MM. n F ee 2 21 “pülfsbedürftige Zuli - E E eilen O p Pr A E Ns ais cu Mie dia | Details über den Brand des R iaiibea Tours Io8 er

| nen Nachstehendes zusammengestellt ist. Einic

nen _ ; ? i‘ : age Personen wol- | | len schon am liten Abends während der Vorsiune fon Dén | Als aber |

Juan“ bemerkt haben, daß es nacl f | JUan ] » Rauch rieche. die Wächter nach beendigter Vorstellung ihre getédbaliche Runde

| machten, fiel ihnen nicht das geringste Verdächtige auf und die

| Thúren wurden vekschlossen.

Thür Uni halb 1 Uhr bemerkte der Spribenmann, der in dem Theater die Wache hatte, pidGlich B einer Ecke des Saals, wo ein Ofen stand, der während der or stellung geheizt worden war, kiten sehr. hellen Schein. Gleich darauf brach an jener Stelle die Flamme aus, und dichter Rauch efülite sogleich den ganzen Saäl. Der Wächter hatte nur noch Zeit, seine vier Kameraden und die Beamten des Theaters zu Hülfe zu rufen. Mehrere derselben liéfen unerschro@en nach dem Was- erbehälter, der in dem Dachwerke des Theaters angebracht war, um denselben zu öffnen; aber Alles war zugefcoren und so konnte leider dem Umsichgreifen des Feuers auch nicht der geringste Wider- stand entgegengeseßt werden. Indessen hatte die Flamme nach wenigen Minuten die Logenreihen und die Coulissen ergriffen, und theilte sich nun den so sehr entzündbaren Stoffen auf den oberen Böden des Theaters mit. Jn demselben Augenblicke sah man schon auf dem Boulevard aus den oberen Oeffnungen des Theaters Flammen herausschlagen, der Feuerlärm ertönte, und in wenigen Minuten war das ganze Stadtviertel in Be- wegung. Es dauerte ziemlich lange, bevor man den Spriben- dienst organisiren konnte, da bei einer Kälte von 8 —10 Grad alles Wasser gefroren war. Es gab einen Augenblick unbe- schreibliher Verwirrung, indem man mit Gewalt mehrere t erbrach, um sih Brennstoffe zu verschaffen, mit de- ren Hülfe man das Wasser in den Behältern aufthauen wollte: Bei dieser Gelegenheit ward die Musikalien - Handlung des Herrn Paccini förmlich geplundert, und diesem allgemein g?achteten Manne ein unberechenbarer Schaden zugefügt. Um 2 Uhr Morgens waren- 30“ Sprißen in Thätigkeit; abec gegen die Gewalt der Flammen im Innern des Theaters ver- mochte keine menschliche Macht mehr etwas auszurichten; man mußte dasselbe dem wüthenden Elemente úberlassen und alle Anstrengungen zur Rettung der benacbarten und zum Theil mit dem Theater in Verbindung stehenden Häuser aufbieten. Dies isst denn auch der bewundernswüärdigen Unerschrockenheit und Ausdauer der Spribenleute vollkommen gelungen. Das Theater selbst ist ein Schutthaufen; aber alle angränzenden Háâu- ser find gerettet worden, ein Resultat, welches in den ersten Stunden des Brandes Niemand zu hoffen wagte. MWMeh- rere von den beim Löschen beschäftigten Personen sind ver- let worden; aber außex dem Herrn Severini ist Nie- mand ums Leben gekommen; und auch dieser würde geret- tet worden seyn, wenn er nicht im ersten Augenblicke des Schreckens gänzlich die Deumig, verloren gehabt hätte. Gleich nachdem er sich in hdôchster Angst aus dem Fenster ge- stürzt hatie, drang der Oberst Paulin in sein Zimmer, um dem Unglücklichen dur die mit dickem Rauch angefüllten Kor- ridors zu führen. Ec mußte allein den Rúckweg antreten und gelangte glüclih wieder ins Freie. Herr Severini hatte von jeher eine fast findische Furt vor Feuersgefahr, und seine An- ordnungen in dieser Bang wurden oft von seinen Unterge- benen für Eingebungen einer übertriebenen Angst erklärt. Der Haupt-Direktor des Jtaliänischen Theaters, Herr Robert, und dessen Sohn haben sich an Striken, die man ihnen zuwerfen konnte, herabgelassen und sind mit leichten Beschädigungen da- von gekommen. Die Größe des durch das Feuer angerichteten Schadens is noch nicht zu ermitteín. Das Theater war zwar assekurirt , aber bei weitem unter dem eigentlichen Werthe. Das Mobiliar soll mit 300,000 Fr. versichert gewesen seyn.

hatte, soll durch die Zersidrung seiner sehr kostbaren Bibli und Musikalien - Sammlung einen San von E 100,000 Fr. erleiden. Auch erzählt man, der Sänger Lablache, der sein Vermögen durch Herrn Severini verwalten ließ, habe dasselbe gänzlich verloren, indem alle bei Herrn Severini depo- nirten Dokumente mit verbrannt seyen. Das Jtaliänische Theater war im Jahre 1782 erbaut worden; in der ersteren Zeit wurden daselbst Französische komische Opern aufgeführt, und das Haus ward, nach dem damals sehr beliebten Kompo- nisten Favart, Salle Favart genannt. Dieser Name brachte aber dem Theater nicht lange Glück, und es diente bald nur noch zum einstweiligen Schauplak für diejenigen Pariser Schau- spieler - Gesellschafcen, in deren Häusern bedeutende Aus- besserungen vorgenommen wurden. So wechselten eine Zeitlang, die Opera Buffa unter der Leitung der dame Catalani, die große Oper und die Schauspieler des Odeon mit einander ab, bis im Jahre 1825 der Saal Favart durch eine Königliche Verordnung zur Verfügung der Jtaliä- nischen Truppe gestellt, und seit der Zeit durch Talente, wie die der Pasta, der Malibran, der Fodor, der Sontag, der Grisi, Rubini's, Tamburini's, Lablache's u. \. w. zu dem be- suchtesten in Paris und zu dem berühmtesten in der Welt wurde. Die Pariser Dilettanti haben den Schauplah ihrer {dnsten Erinnerungen verloren, und es fragt sich, ob in einem neuen Hause das alte Glâk wieder aufblühen wird.

Die Herzdge von Aumale und Montpensier wohnten vor- gestern Abend der Vorstellung des „Don Juan‘/ im Jtaliäni-

chen Theater bei, und das Haus war \o überfüllt, daß selbst

Rossini, der cin Zimmer in dem Theater für sich eingerichtet |

Ma-

|

j

dnn:

1838.

die entfernteste Besorgniß vor stellung unermeßlihes Unglück

herbeigeführt während der Vor- Die Gemahlin des Lords

erbeigeführt haben würde. lanricarde, eine Tochter Can-

| ning’s, befindet sih in diesem Augenblicke in Paris.

Von der Spanischen Gränze fehlt es heute an neueren

| Nachrichten.

| davon zu sprechen.

| 1789, wo es auf

Seit dem Jahre 1829 hat in Paris keine so strenge Kälte geherrscht, als in diesem Winter. ie tältesten s waren im Jahre 1709, wo das Barometer auf 17 Grad, im Jahke 18 Grad, im Jahre 1817, wo es 14 Grad, und im Jahre 1829, wo es 15 Grad unter Null sank.

Großbetitanuien und Jrland.

London, 15. Januar. Die Minister Lord Melbourne und Lord Palmerston kamen am Sonnabend von Schloß Wind- sor wieder nah der Stadt, um einem Kabinetsrath beizuwoh- nen, der im auswärtigen Amte stattfand und von halb 3 bis 6 Uhr dauerte. Am Abend gab Lord Holland den Kabinets-Mi- "En S Du j e Aktenstücke, welche dem Parlamente vorgelegt worden sind, um demselben über den Gang der Dinge it Kanada vor dem Ausbruche der dortigen Jnsucrection den ndthigen Aufs {luß zu geben, werden jeßt von den Zeitungen mitgetheilt und mit Betrachtungen begleite. Die Morning Chronicle will aus diesen Dokumenten die Ueberzeugung geshdpft haben, daß die Stärke der Papinegu'’schen Partei gewaltig übertrieben dar- gestellt worden sey. „Lord Gosford,““ sagt das genannte Blatt in einem jene Papiere beleuchtenden Artikel, wiederholt ein- mal über das andere, daß die Gesinnungen der großen Masse der is gy Kanadier entschieden loyal seyen. Es ist vdl- lig erwiesen, daß die Tories in früheren Zeiten durch ihr über- müthiges Benehmen viel dazu beigetragen haben, die Ér anzds schen Bewohner Kanada's, die allgemein als freundlich und gutmüthig geschildert werden, zu erbittern. Lord Gosford sagt zwar in einem Schreiben vom Lten September , daß die anaer Masse der Französishen Kauadier durchaus loyal, riedfertiz und ordnungsliebend sey, fügt aber hinzu, daß auch. die Regierung durch weise und verständige Maßregeln dahin arbeiten müsse, dieselben vor den Einflüste- rungen der Böswilligen zu s{hüßen. Er betrachtet übrigens die Eifersucht, welche zwischen den Französischen und Englischen Kanadiern herrscht, als ein Haupthinderniß für die Beilegun der obschwebenden Differenzen. Diese Eifersucht hat die äußerst three Papineausche Partei, welche die Gründung einer Repu- blik beabsichtigt, geschickt benußt und durch alle Arten von Lug und Trug, so wie durch Einschüchterung, die unwissenden Ha? bitans zu Zwecken gebraucht, die über die Fassungskraft dersel- ben hinausgehen. Sie hat indeß eigentlich nur im Distrikt Montreal ihre Absichten in dem Maße erreicht, daß es lohnt, , Die Stadt Montreal scheint der Mittel- punkt der Revolution gewesen zu seyn. Aber selbst hier fand am 6. Juli, in Folge einer von 1200 Personen unterzeichneten Aufforderung, eine Versammlung von Personen satt, der mehrere sehr achtbare Französische Kanadier beiwohnten, und in welcher man Resolutionen annahm, worin die Maßregeln des Britischen Parlaments gut geheißen wurden. Eine ähnliche Versammlung fand am 31. Juli in Quebek statt, die aus mehr als 6000 Personen aller Klassen von Bewohnern der Stadt und Umgegend bestand und eine loyale Adresse annahm, die von denen, welche sie entwarfen, untcrzeichnet ist und den Ent- {luß ausspricht, allen Versuchen, die gegen den der Britischen Krone geleisteten Unterthanen-Eid actes ären, oder die eine Störung des Friedens beabsichtigten, sich aus allen Kräften zu enn Lord Gosford hat offenbar, wie aus einem Schrei- ben desselben vom 25. Mai hervorgeht, die Stärke der Papí- neauschen Partei zu gering geshäßt. Papineau war damals schon so weit gegangen , daß er mit Sicherheit nicht mehr zu- rátreten konnte. Unterm 2. September {reibt Lord Gosford, daß Papineau’s Partei sch nur mit solchen Konzessionen be- gnügen wolle, die ihr die Aussicht ewährten , een Zweck, nämlich Trennung von England und Errichtun einer Republik, zu erreichen. Papineau sey úbrigens schon so weit gegangen, daß er nicht mehr füglich zurücktreten könne, ohne seinen gan- zen Einfluß zu verlieren. Die heftigen und ungerechten An-

riffe der Tories gegen die Französischen Kanadier hätten eine

nimosität in Kanada erregt, die Herr Papineau zu benuten nicht unterlasse. Unterm 8. September schreibt Lord Gosford daß Papineau zur Unterwerfung gebracht werden müsse, sonst werde man fich ihm unterwerfen müssen. Man müsse die Macht der vollziehenden Gewalt vermehren und die Constitution suspen- diren, wodurch man einen doppelten Zweck erreichen werde, in- dem man einerseits Papineau’'s Absichten láhme und zugleich das Vertrauen der Gutgesinnten vermehre. Ein Bericht des General-Prokurators an Lord Gosford vom 2. Oktober enthält Details über den Erfolg der Partei Papineau's und über die Resultate des CIRGRRIRas / Flens, Obgleich Lord Gos- ford damals von den Absichten jener Partei in Kenntniß geseßt wurde, glaubte er doch noch immer nicht an ernstliche HAruien- In einem Schreiben vom 23. Oktober sagt er von der DVer- sammlung der ähler der fünf Grafschaften, die an den Riche- lieu-Fluß g en, daß sich zwar mancherlei Gerüchte über den Zweck dieser Versammlung verbreitet hätten, unter Anderem, daß sie eine Vas dingt «Srtrung erlassen und daß sie bis zum Eintritt des Winters warten und dann ihre Operation beginnen wolle, daß er aber allen diesen Gerüchten keinen Glau- ben schenke. Am 30. Oktober, nachdem die erwähnte Versamm- lung stattgefunden, glaubte Lord Gosford noch immer nicht daß die Masse der Französischen Kanadier sich würde überreden lassen, an der Empdrung Theil zu nehmen. Bei Erwähnung des Hirtenbriefes, den der Bischof von Montreal an die Geist- lichen seiner Didcese erließ, bemerkt Lord Gosford, daß die Pa- pineausche Partei, da sie die Religion, das Geseb und die Loyalität der großen Masse der Bevölkerung gegen sich habe, vielleicht wohl- hier und da lokale Unrußen erregen, aber niemals die