1838 / 44 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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jande cinè große Zahl Gelehrter gab, widmète sich auch der Verstor- bene früh es gründlichsien Studium der Philologie, ward {on im Wsien Jahre zweiter Bibliothekar der Universität sciner Vater- stadt (1805) und wirfte vom Jahre 1808 an als Privat-Doceut bei der- selben, nachdem er bereits als 17jähriger Jüngling durch eine rift: ftellerische Arbeit sich des von den- Vätern überfommenen Glanzes würdig bewiesen hatte. Ju Jahre 1811 als Professor der Lateini- schen und Gricchischen Sprache an das Graue Kloster zu Berlin be- rafen, gewann er durch den Ernst seines Wissens viele Jünger, welche, an gelehrten Schulen des Jn- und Auslandes angestellt, die Erinnerung an den, besonders das Selbsistudium erwecenden Lehrer in treuem Herzen bewahren. Er verließ die gedachte Ansialt im Jahre 1825, privatisirte in vermöglicher Muße fünf Jahre und erhielt im Fahre 1830 cinen Ruf pr ordentlihen Professur der alten Sprachen an die Universität Greifswald. Schon früh gealtert in Folge anfstrengender wissenschaftliher Beschäftigung , geprüft, auch wobl verleßt durch wechselnde Erfahrungen, zurück-gezogen aus der Gesellschaft, lehrte er an der dortigen Hochschule in dem beschränkten Kreise, welchen seine Wissenschaft bictet , faum acht Jabre ; obgleich wenige seiner Kollegen ihn nüher fenneu zu lernen Gelegen- heit Ciden, galt doch nur eine Stimme über den Umfang seiner Gelchr- samfeit, deren Ruf der Universität zur Ehre gereichte. Der äußeren Betrachtung mochte scin Leben, zumal in späterer Zeit, etwas ode und freudenleer scheinen; denn das Schicfsal hatte dem Eiasamen feine Gattin zugeführt, und in der Mutter hatte er das ganze weib- liche Geschlecht geliebt und vor zwei Yabren verloren, ein Schmerz, welcher dem sonst so falt blickenden, mehr als funfzigjährigen Mann auch noch nach der ersten Kunde helle Thränen auspreßte; ging man ber näher in den verschlossenen Kreis seines Dasevns ein, so öffnete sich dem Genügsauren mehr als ein Duell der Erheiterung: scine eigenthümlich, fast antif-philosophische Lebensw?2ise, die Liebe ur Musik, deren Theorie er in seltenem Grade verstand, sie kfunst- gemäß täglich übte, und feinen Anlaß, sein musikalisches Wissen zu nähren, versäumte, und endlich jener neidenswerthe Samnmlerfleiß zu weitläuftigen literarischen Unternehmungen, bei dem Besitz einer ge- wählten Bibliothek, ein Fleiß, welczer nicht hastig pan Schlusse eilt, sondern behaglich sich selber genüget. Außerdem locte in den Ferien den sonst in sein Museum Gebaunten, nur dann und wann von unbefriedigtem Drange zur Geselligfeit Ergriffenen, die Wanderlust ins Weite, gleichsam um das Gleichmaß wiederberzustellen; zumal nach seinem heimathlichen Thüringen.

In dieser Weise verlebte der Verstorbeue, wenig bemerkt von sei- uen Mitbürgern, fast acht Jahre in Greifswald, als die Nachricht von seinem Fode erscholl ; wenige hatten von seiner Krankheit, welche ein organisches Uebel schnell entwidckelte , R manche dachten bei dieser Kunde: war W. deun dem Leben so viel schuldig, daß der Tod ihn so hart und streng einmäbete? : i

14

W.'s Werth als tiefen Kenners des Alterthums, zumal der Lati- nität, auszuwägen, bleibe einer kfompetenteren Feder vorbehalten, die ein Memoria Walchii als afademishes Programm verheißen hat und über den Umfang seiner leßten, zumal auf Tacitus Germania scit Jahren gerichteten Studien Auskunft geben wird. Wir führen nur seine älteren Arbeiten an: Horaz als Mensch und Vürger von Rom betrachtet, in zwei Vorlesungen, von van Ommeren. Aus dem Holländischen. Leipzig 1802. gr. 8. Emendationes Livianae. Berolin. 1815. 8. als Ankündigung einer neuen Ausgabe des Historikers. Me- moria Spaldingii. Berolin. 1821. 8. Tacitus Agricola, Urschrift, Ueber- sezung und Anmerkungen ; mit den Livianis eines Europäischen Rufs

enießend. s

s E findet sich das Versöhnende in jedem Menschenleben. Die Lehrer an der Universität Greifswald aber rufen ihrem Kollegen n!ít seinem Römer nach: Vi quis piorum manibus locus, sì, ut sapien- tibus placet, non cum corpore extinguuntur magnaë anunaëe, placide

B,

quiescas!

Meteorologishe Beobachtung. 1838. | Morgens | Nachmittags Abends Nach eiamaliger

10. Februar. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. | j

Luftdruck. | 324 85‘-‘Par. 328,69'‘‘Par. 326,66 ‘‘Par.ÿ Quellwärme 6,7 9 R. Luftwärme ... ‘4+ 309 R. '+ 1,70 R. |— 1,2° R. f Flußwärme 0,09 R. Thaupunkt ……. |— 1,39 R. |— 299 R. |— 2,1 9 R. | Bodenwärme —1,70R. Dunstsättigung | 70 pCt. 67 pCt. 92 pCt. Ausdünstung 0,021‘ Rh. Wetter... «« heiter. heiter. Schnee. Niederschlag 0,111‘ Rh. Wind... ..«.. WNW. NW. WNW. Wärmewechsel 4+ 3,89 Wolkenzug _— NW. -- 2,09,

Tagesmittel: 326,73 Par... 4-1,29 R... 2,19 R... 76 pCt. NW.

Auswärtige Börsen,

Amsterdam, 6. Februar. Niederl. wirkl. Schuld 537/,¿. 5% do. 101/s 223/,, 59/0 Span. 185/g. Passive —. Ausg. Sch. —. Preuss. Präm.-Sch. —. Poln. —. Oesterr. Met. 102!/s.

, Antwerpen, 5. Februar.

Passive 4/4. Zinsl. 6. Neue Anl. 183/,. Frankfurt a. M., 8. Februar,

Oesterr. 5%/, Met. 1065/,. G. 4% 1007/g. G. 21/2% 62. 613/,. 1% 26/4. 26. Bank-Actien 1714. 1713. Fartial - Obl. 146°/;. G. Loose zu 500 FI. 1191/,. 119. Loose zu 100 FI. 2511/2. G, Preuss. Präm.-Sch. 645/,. 643/,. do. 4°/g Anl. 102'/,. G. Poln. Loose 679/,. 673. 59% Span. Anl. 11!/,. 11!/,. 21/9 Holl. 535 /.. 53! /,.

Kanz - Bill. Zinsl. —.

Damburg, 9. Februar. Bank-Áctien 1423. 1420. Engl. Russ. 108!/,. 59/, Port 39%, —. Neue Anl, 18. L gHantot, d, Feder. i Cons. 39/9 92. elg. 102!/,. Neue Anl. 19!/,. Passj Ausg. Sch. 71/4. 2!/2% Holl. 53/4. 5% —. 59% Port, gu do. 3% 18!/,. Engl. Russ. —. Bras, —. A 2W. Peru —. Chili —- Paris, 5. Februar. 59/, Rente 109. 85. 39% 79. 85. 5% Neap. 99. 15, d Span. Rente 20. Passive 4!/,. 39/9 Portug. 17. ; Wien, 6. Februar. L : 59/0 Met. 1062%/,,. 49% 1012/;. 3% 807/32. 21/,0/5 —, 1 —. Bank-Actien 14372/,. Mies Anl. 6033/,. O I

. _—, dg,

Columb. 25. Me!

Königliche Schauspiele.

Montag, 12. Febr. Jm Schauspielhause, zum erstenmal, Rubens in Madrid, Original-Schauspiel in 5 Akten, von G

Birch-Pfeiffer. “TE

Dienstag, 13. Febr. Jm Sézauspielhause: Die Geshy, eutner. M

ster, Schauspiel in 5 Abth., von E. Mittwoch, 14. Febr. Jm Opernhause: Konzert der Yy, C. Novello, aus London. Hierauf: Bergamo, komische ,, in 2 Abth. Musik von C. Blum. Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

Königsstädtisches Theater.

Montag, 12. Febr. Hutmacher und Strumpfwirker, y, Die Ahnfrau in der Scheune. Posse wit Gesang in 2 Wh von F. Hopp. Musik von A. Müller.

Dienstag, 13. Febr. Zum erstenmale wiederholt: zj Wille führt zum Ziele. Lustspiel in 2 Akten, frei naÿ h Französischen, von B. A. Herrmann. Hierauf, ero erstenny wiederholt: Die neueste Art, seine Schulden zu gets by spiel in 1 Akt, nach Melesville und Varner, von C. W. i

Redacteur Kd. Cottel. E C z Gcdruckt bei A. W. Hayn,

n S Ea]

-— S n a —————————

Bekfanntmachungen.

Vekanntrtmachung

ig-(Donau-Main- Kanal betre fend. D De 2a 31,937 - 4A juristische Publikum®darauf aufmerksam, daß sie so d bezeichneten Sidai werden L den Nr. 3. -- 37,165 - 54 - [eben den ersien Band der fünften Auflage vou Mr. 4: 81% 14,665 : 45 - Mittermaier (Geh.-Nath 2c.), C. J. A.,, Grund-

betreffeuden Lad Distrifts-Polizeibehörden die nach- benannten Bau- Objefte und Bau- Abtheilungen des Ludwig-Kanals zur Versteigerung an den Mindestneh- menden gebracht : 1) Am Montag, den 12. Februar l. J., bei dem Königl. Landgerichte Beilngries, der Brücffanal bei der Gößelthalmühle bei Beilugries in der XV. Kanalhaltung, nebs dem dazu gehörigen Wege, veranschlagt auf 12,100 Fl. 5 Kr. E 2) Am Dienstag, den 13. Februar bei dem Königl. Landgerichte Neumarkt die Erdarbeiten in den

Allgemeiner Anzeiger fúr die P

c) die vier Brückkanäle über die Wiesent, von welchen veranschlagt ist : Mr 1 U

ad) Endlich eine Kanalbrücke und zwei Durch- lásse in der 87sten Kanalhaltung, veran- schlagt auf 7396 F!. 40 Kr.

8) Diensiag, den 20. Februar, bei dem Königl. Land- gerichte Bamberg 1. die beiden Schleusen Nr. 90 und 91, wovon veranschlagt ist:

Nr. 90 auf S Mr O1 18 C5076

bezeihneten Tagen jedesmal Punkt 9 Uhr Morgens

27,695 Fl. 34 Kr.

in gr. 8xo. 5 Thlr.,

vier Arbeitsloosen Nr. V1I. bis X. zwischen Mei- | beginnen, und wer nicht bei der Untersuchung der rischen Entwickelung.

lenhofen und Dörlbach oder von dem Königl. Forste |Dualification der Steigerer erscheint, fann zur Ver- Sollach bis über dic Rascher Haide, und zwar] steigerung selbst nicht zugelassen werden. Die zu lei- stende Caution beträgt ein Yehntheil der für jedes

ist veranschlagt : das VII. Loos 10,500“ lang auf 90,000 Fl. Kr.

- VIIL - 1257 -= s 14/900 - - Jmitzusteigern Lu s “IX «1340! =+- 140/000 .- 5 N F 8,500‘ - s 234,698 - 21 -

nächst auch noch der große Brückanal bei Burg:

steigerung kommt.

3) Am Mittwoch, den 14. Februar bei dem Köuigl. ad 2, in dem Büreau der Königl. Kanalbau-Section 111.

Landgerichte Altdorf :

a) fünf Durchlässe in der 27, 33,, 35,, 36. und\ „4 3 und 4, in dem Büreau der Königl. Kanalbau- i: S ection IV. Oberlindelburg, veranschlagt auf 7581 Fl.) 4 5, in dem Büreau der Kbnigl, Kanalbau- Section

Z9sten Kanalhaltung zwischen Rüblingshof u.

46 Kr.; : / : b) eine Kanalbrücke bei Oberlindelburg, veran-1 4 d. Tn bem Büreau der Königl. A einlóguz Seotidit 1 : L I. zu Erlangen, 4) Am Denatstes den 15. Februar, bei dem Königl. [ad 7 und 8, in dem Büreau der Königl. Kanalbau- hw l | Section V1. zu Bamberg, Gangsbach bei Röttenbach, Sct. Wolfg., veran- seingesehen werden.

schlagt auf 3729 Fl. 11 Kr.

Landgerichte wabach der Brücfkanal über den

schlagt auf 13,427 Fl. 3 Kr. 5) Am Freitag, den 16. Februar, bei dem Königl. Landgerichte Nürnberg :

ine St llinger-Nürnberger-Straße, |Freiherr v. Pechmann, a) eine Strecfe der Ellinger-Nürnberg ß Königl, Ober-Bauratb.

verauschlagt auf 11,474 Fl. 26 Kr.; _þ) eine Strecke der Nürnberg - Rothenburger

Objekt veranschlagten l l haben, müssen mit genügenden ge-|Bromberg, Culm, Gnesen, auch bei L. Bamberg in

¿ Jrichtlichen Vermögens-Zeugnissen, Ausländer aber mit) Greifswald.

Bei dem Buchhändler F. Dümmler, Linden Nr. i 19, haben folgeude Sachen so eben die Presse verlassen : |Buchhandlungen zu eziehen : Sydow (Hof- und Garnisou- Prediger in Pots- dam), Sammlung geistliher Vorträge.

einem Kreditbrief auf ein inländisches solides Hand-

bei bemerft wird, daß in dieser Gegend dem-slungshaus verschen sevn. ne Die Kosieuvoranschläge, Pläne, Baubeschreibungen

nn zur Ausführung auf dem Wege der Ver-sund Bedingnißhefte fönnen schon früher, und zwar: N ag Qu 8 ad 1, in dem Büreau der Königl. Kanalbau-Section Il.

Regensburg, im Dezember 1837.

zu Beilngries, Brosch. 1 Thlr. 225 sgr.

zu Neumarkt, und Fn tegra Lde Dung e

wendung auf Geometr u Feucht, s 1 Thlr. 20 sgr. V. zu Nürnberg,

dung. 15 sgr.

Bevschlag, in 2 Heften. 2 Thlr. 15 sgr. Königl. Reg.- u. Krcis-

Baurath.

Disirikts- Straße , veranschlagt auf 5546 Fl. 30 Kr.

Landgerichte Erlangen :

Haltung unterhalb Bayersdorf, 12,291‘ lang, vera Le auf 50,000 Fl.;

b) der Brücffanal über den Kreunzbach, veran- schlagt auf 11,000 Fl. ; j

c) die Schleuse Nr. 85 mit einer Brücke über das Hinterhaupt, veranschlagt auf 20,000F|. ;

d) ferner zwei Kanalbrücen, ein Durchlaß und zwei fleine Straßen - Correctionen, veran- \ch;lagt auf 10,200 Fl.

7) Am Montag, den 19. Februar, bei dem Königl. |3prozentigen Anleihe bei Th. Wilson & Comp. in London negociirt. 7. und 88sien|, psd De 4 Na Min d in Mona ; s ie Agentur der Dänisch - Englischen 3prozentigen An- zwischen Bayersdorf und Neuses,| (eihe übernommen, und es sollen diese Papiere bis zum 30. bid d. D eg fgr ern werden. ; e ch beabsichtige deshal 56,745 Fl. 35 Kr., die 87ste Haltung, 1387‘) fe cUrance weit billiger als jegt in den Wintermo- naten ist, die Vorkehrung zu treffen, daß die Umschrei- bung dieser Obligationen gegen sehr billige Bedin- gungen von mir besorgt werden fonne. Das Nähere darüber werde ich seiner Zeit anzeigen. Berlin, den 9. Februar 1838. Arons Wolff, Linden Nr. 44.

Landgerichte Forchheim :

a) die Erdarbeiten in der 8,, Haltun ; ) unterhalb Forchheim, und zwar i} veran- schlagt die 86ste Haltung, 9484‘ lang, auf

lang, nebsi dem Kanalhafen bei Forchheim, auf 16,742-Fl. 48 K.; die 88sie Haltung,

13,184‘ lang, auf 30,000 Fl. In derselben 88sten Haltung ist eine Straßensirecke von 1937‘ umzubauen, wofür die Kosten auf 3600 Fl. veranschlagt sind.

þ) die vier Schleusen von Nr. 86 bis 89 íncl.

wovon verauschlagt ist: die L6ste auf 19,255 Fl. 56 Kr.

die 87ste mit einer Brücte

Über d. Hinterhaupt auf 22,542 - 27 - die 88ste auf . . 18,200 - - die 8sle - . . . , 17,500 - -

L ; L Die Einlösung der fälligen Coupons Osipreußischer

6) Am Samstag, den 17. Februar, bei dem Königl. V A RO f Cefieb vent T eben ar dié 3. März c. L 0 j §

a) die Erdarbeiten in der 8sten und 8sten L UNE Setass Ne V Uhr, in der Neuen

Berlin, den 10. Februar 1838.

Kvbuigl. Oftpreuß.

Unser Baubericht vom Januar ist gratis abzufor- dern bei den Herren Anhalt & Wagener in Berlin. Leipzig-DresdenerEisenbahn-Compagnie.

macht vorzüglich aufmerksam auf:

General - Landschaft s- Agentur.

F. W. Behrendt.

Leih - Justitut.

A n éa ge Bei George Gropius, Königl. Bauschule Nr. 12, E i s übe für die Juhaber der Dänisch - Englischen]ist z1 haben: fakturen, Künsten und technischen Gewerben Medaille auf Tborwaldsen,

E. Voigt in München. Ju . Bronze 12 Thlr. Etuis dazu 4 Thlr.

Preis 3 Thlr,

reußischen

Literarische Anzeigen.

Die unterzeichnete Buchhandlung macht das geehrte | führen als solches den gemeinschaftlichen Tit

säße des gemeinen Deutschen Privat- rechts mit Cinschluß desHandels-, Wech- : sel- und Seerechts. Preis für zwei Bände|welcher er auf dem Wege der Experimental-Phyw

versendet hat. Das Werk ist völlig neu bearbeitet|her noch dúünkle Stelle im Gebiete der Wissenschd bedeutend vermehrt, vorzüglich für das Bedürf-|Licht geworfen wird. Ausserdem hat derselbe i 17,500 Fl. [niß des praktischen Juristen eingerichtet, mit genauester |Resultate seiner klinischen Beobachtungen in (ies 18,200 - |Absonderung der gemeinrechtlicheu Lehre von der Dac- Pathologie niedergelegt und die ganze Krankhei

Die Versteigerungs - Ver andlun en werden an den [stellung der Ausbildung der Justitute in den Parti- und Heilungslehre nach dem neuesten Standpunl D q / f fularrechten und überall mit einer vollständigen histo-|der Wissenschaft bearbeitet.

G. J. Manz, Vorräthig in allen Buchhandlungen, namentlich bei |dem Versenden ber ersten Auflage und dem Dru umme, diejenigen, welche daher|E. S. Mittler in Berlin (Stehbabhn Nr. 3), Posen, |der zweiten nicht ein Jahr verflossen ist.

Minuding, Dr., Handbuch der Differential- und ihrer An-

und Mechanik. inge, nicht ein Wort vergebli i id ; j ; , geblicy müßte geschrid 2x Band die Mechanik enthaltend. Mit 2 Kupf. E Lo diesem zur Ehre der Deutscher Litera

Hivig, Dr, das Königl. Preuß. Gese vom die vorzüglichsten fritishen Blätter auf das tas In erte dee Wisenfaftnud stehende Erscheinen dieses Werkes hingewiescn,

Kunst, gegen Nachdruck und Nachbil- landófreundes als dem speciellen des Literators,

Henke, A., Lehrbach der gerichtl. Medi- ; ; es d Nürnberg, den 8. Januar 1838. zin. 9te verb. Auflage. 2 Thlr. : darbietet. Siebzchn Abhandlungen, Entwürfe, | Königl. Kanalbau- Juspection. Bauers, B., Zeitschrift für, spefulative|yichtigsien, ungedruckt und die gedruien faj#

Theologie. 3r Band, 2s Heft. Jeder. Band |fannt) lassen uns in Leibuiz den größten A

Die Musikalien-Handlung

von C. W. Fröhlich & Comp., Unterwasserstr. Nr. 8, [noch im Laufe dieses Jabres versprechen zu dürft empfichlt ihr durchaus vollständiges Lager von Mu- sifalien jeder Gattung zum Kauf und zum Leihen unter den vortheilhaftesten Bedingungen und

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2) die gewöhnlichen Leih-Jusiitute auf einzelne Monate. Bedingungen werden gratis ausgegeben.

Stuitgart. In unterzeichnetem Verlage ua

im Monat Mai, wo die|so eben und ist in allen Buchhandlungen zu haben, |, 5 , ; ‘¿srit hat in Berlin bei Aug. Hirschwald: :| treibenden Publikums gewidmete Zeitschrif

Baumgärtner, Hofrath und Professor, Han d- dende aller Art von den neuesten Erfindung

buch der speciellen Krankheits- und Entdecungen und Verbesserungen im Fabrik: und i

R L M Ode, Zw Rück -| werbswesen des Ju- und Auslandes ungesáu

E E On 7A hle 15 N 102] und Gediegenheit der darin enthaktenen Grundzüge zur Physiologie uud zur all- gemeinen Krankheits und Hoilungs-(auch den minder Bemittelten unter den Gen ner, Bad, Hofrath, Professor der Medizin, Di- rektor des mediz. Klinikums und der polyklin. Anstalt zu Freiburg etc, 40 Bogen gr. 8vo.

Staaten.

Jedes dieser Bücher ist ein selbstständiges Wi beide zusammen bilden aber auch ein Ganze y

Dualistisches System der Medizin, Lehre von den Gegensätzen ül Kräftenimlebendenthierischen Kön

Der Verfasser hat in diesen Werken eine mt

hbreorie der Lebens - Erscheinungen aufgestellt, ü

logie gelangt ist, und durch welche auf manche bi

Für die Brauchbarkeit des Werkes spricht, auß den vielen günstigen Recensionen der ersten 4 lage, das baldige Erscheinen der zweiten, da zwisdk

L. F. Rieger & Coup

Jn uuserm Verlage is erschiecen und durch

Leibnib’s Deutsche Schriften, herausgegeben von Dr. G uhrauer. Erster-Band. Gr. 8vo. Velinpapier. 2 Thlr Lessing's Ausspruch, daß Leibnit, wenn es nah j

begonuenen Unternehmen vorangehen. Bereits ha

eben so dem allgemeinen Juteresse des gebildeten V schichtsforschers und Philesopben den reichsten |

und Gedichte (darunter neue, und zwar zum Tit

seines Jahrhunderts, auch cinen Deutschen Si sieller ersten Ranges bewundern. Den uk nicht minder reichhaltigen Band, mit dem die „W hen Schriften“ becudet seyn werden, glanbu n

Berlin, im Jauuar 1838. Veit & Comp. F

Bei Ludwig Ochmigke in Berlin, Burg

Musikalien -|Nr. 8, i} so eben erschienen und an alle Buchhuld

lungen des Jun- und Auslandes versandt :

Berliner polytechnische Monatcsschris |

Eine Sammlung :

der neuesten in- und ausländischen Erfindungen,®

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Für Gewerbtreibende aller Art herausgegeben von :

Professor Dr. Lindes in Berlin.

Erster Band, erstes Heft

it einer Tafel Abbildungen. 2001

Preis des ganzen Bandes in 6 Heften 1 Thlr. A

Diese vorzugsweise dem Mittelstiande des s

eschunitten von ilber 5 Thlr.,

Zweck, in leicht verständlicher Sprache GewerbttW

Zweite ver- ‘6 , der Fri Keuntniß zu segen, und möchte sich b ittheilungt

vor ähnlichen Blättern ganz insbesondere durch |&!

billigen Preis empfeblen, so daß die Ansa

benden nicht schwer fallen wird. ti Jeden Monat wird regelmäßig ein Heft erschei

GASOAAASAA U T

reifen, Jch trage sonach auf die Vertagung desselben an.“

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

v6 44.

I -—

Berlin, Dienstag den 1Zten

p

Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

. @eónigs Majestät haben den Stempel -Fisfal, Assessor bilipp Wi é te hierselbst, zum Negierungs-Rathe zu ernennen

Res Königs Majestät haben den Forst-Inspektor von Dall- ß zum Regierungs- und Forstrath Allergnädigst zu ernennen

uht. / Des Königs Majestät haben dem Ober- Berg - Jnspektor Litórius G Rüdersdorf} den Charakter als Bergrath zu

eilen geuht.

Jm Bezirk der Königl. Regierung j zu Breslau is der zeitherige Kreis-Vikar Grundig zu enberg zum Pfarrer in Malkwiß, Kreis Breslau, ernannt

rden. ¿f

Bekanntmachung.

Durch den in Foige der ps vom 24. April 1824 jesez:Sammlung Nr. 860) gebildeten Fonds zur Tilgung der hulden des ehemaligen Freistaats und der Kommune Danzig è der Periode vom 13. Juli 1807 bis 1. März 1814 sind

das Jahr 1837 i ) aus den laufenden Bei-

trägen des Staats . . þ)) aus den eingegangenen

Beiträgen der Stadt 2c. L , Danzig ex 1837 et retro 69,459 » 3 » 8

überhaupt 336,908 Rthlr. 20 Sgr. 10 Pf.

verifizireen Danziger Obligationen Und Anerkenntnissen ein-

j und diese nach erfolgter Löschung in den Stammbüchern

d bewirkter Cassation an die Königliche Regierung zu Dan-

, um durch den dortigen Magistrat dffentlih vernichtet zu den, übersandt worden. ;

Berlin, den 5. Februar 1838.

G der Staats - Schulden.

other. von Schüke. eelißk. Deeb. von Berger-

267,449 Rthlr. 17 Sgr. 2 Pf.

Zeitungs-Nachrichten.

A u sland.

Frankreich.

Deputirten - Kammer. Sibßung vom d. Februar. achtrag.) Ueber diese Sibung ist noch zu melden, daß bei Abstimmung über das Geseß, welches der Generalin Danré- pt eine ‘Pension von 6000 Fr. bewilligt, Herr Garraube ih mit dem Antrage hervortrat, auch der Wittwe des isten Combes, der bekanntlich auf der Bresche von Kon- tine blieb, eine Pension von 3000 Fr. auszuseßen. Da man

indessen bemerklich machte, daß dieser Zusaß möglicherweise

Verwerfung des ganzen Geseßes zur Folge haben könnte, machte er seinen Vorschlag zum Gegenstande einer besonde- Proposition, die er auf das Büreau des Präsidenten nie- legte. Es begannen hiernächst die Berathungen über die Herren Köchlin in Straßburg zu- ertheilende Konzession Anlegung einer Eisenbahn von dort nah Basel. Der

Maf Jaube ct erinnerte die Kammer an die Verhandlungen,

in der vorigen Session über das Eisenbahnwesen im Allge- nen gepflogen worden; wie man sich damals bloß für die (gung von vier kleineren Eisenbahnen (von Bordeaux h la Teste von Epinac nach dem Central-Kanal, von Mühl- sen nach Thann und von Alaix nach Beaucaire) entschieden, jegen aber die Genehmigung der projektirten großen Eisen- Jn nach der Belgischen Gränze vorläufig verweigert habe und ar nicht etwa deshalb, weil die Herren Cockerill vom Staate | jen Zuschuß von 29 Millionen Fr. verlangt, sondern weil

Mitglieder der Kammer die Ueberzeugung gehabt hätten, man sich gerade mit der Anlegung folcher großen Eisen- nen, bei denen die ganze Politik des Landes so wesentlich heiligt sey, nicht zu sehr beeilen dürfe. Diese Ansicht be seitdem noch weit tiefere Wurzeln im Lande eschlagen, d die Regierung selbst sey so sehr von der Richtigkeit dersel: | durhdrangen, daß sie noch vor der Einberufung der Kam- | tn eine Kommission ernannt habe, um die Frage auf das iflihste zu erörtern. „Wenn ich gut unterrichtet bin““, fügte Redner Hinzu, „#0 wird der Handels-Minister Jhnen auch wenigen Tagen einen Geseß - Entwurf vorlegen, der darauf auéláust, eine gewisse Anzahl großer Eisenbahn: Linien dem ate zur Last zu legen. Was die Kammer darauf beschlie- wird, vermag ih nicht voraus zu sehen, indessen fürchte as sie eben so sehr Bedenken tragen werde, eine so große PMbe dem Staate aufzubürden, als sie früher Anstand ge- men hat, solche Unternehmungen Handels- Gesellschaften PMrtrauen. Und ich wärde, aufrichtig gestanden, die Kam- : eshalb nicht allzusehr tadeln; die Materie is neu und s arter Natur: bei unseren verwickelten Handels-Verhält- A L den Nachbar-Staaten haben wir es wohl zu über- E vor wir einen definitiven Entschluß fassen. ndessen i ie Frage alsdann jedenfalls zur Entscheidung kom-

V ih fann es daher niht fär angemessen hal- / der zu gewärtigenden Debatte durch die Annahme des in diesem Augenblicke vorliegenden Gese - Entwurfes vor-

n der Sißung vom 6. Febr. wurde die Berathun he lebt err Hallez war der Meinung, daß eine Eise gs traßburg nah Basel nicht als eine Hauptbahn,

op ur als ine Nebenbahn betrachtet werden könne, auch in dem Interesse Frankreichs liege, Bayern und Baden

so pldklich habe entstehen können.

' Einführung einer

Februar

“1838.

in der Falgung. von Eisenbahnen keinen Vorsprung gewin- nen zu lassen. Derselben Ansicht waren die Herren Fulchiron und Billaudel. er Handels-Minister erklärte, daß die Regierung allerdings in wenigen Tagen bei der Kammer die Erlaubniß nachsuchen werde, gewisse große Eisenbahnen auf Kosten des Staats anzulegen; indessen fügte er hinzu, könne er eine Eisenbahn von Straßburg nach Basel nicht zu der Zahl solcher Hauptbahnen rechnen; Jedermann werde zugeben, „daß eine Bahn von Havre nah Straßburg, oder von Lyon

| nah Marseille, oder von Paris nach Bayonne als Haupt-

bahnen betrachtet werden müßten; alle diese Hauptbahnen aber würden durch Zweigbahnen mit einander verbunden werden, und nur als eine solche Zweigbahn- betrachte er diejenige von Straß- burg nah Basel. „Man hat uns gefragt,“ fuhr der Minister fort, „weshalb wir denn so sehr darauf drängen, daß die Kam-

| mer den vorliegenden Geseßentwurf annehme? Jch will mich | hierüber ganz unumwunden äußern. Niemand wird in Abrede stellen können, daß, wenn gleichzeitig eine Eisenbahn auf dem

rechten und dem linken Rheinufer angelegt würde, beide Un- ternehmungen scheitern müßten, mithin darf nur eine solche Bahn gebaut werden. Die Regierung hat sih in dieser Be- ziehung mit Bayern verständigt, und man glaube ja nicht, daß dies eine Feindseligkeit gegen Baden sey. Baden wird in dem Verfahren der Französischen Regierung nur die Befriedigung eines wohlverstandenen Interesses erblicken. Es war Anfangs der Vorschlag gemacht worden, die Bahn auf dem rechten Rheinufer von Mannheim bis Kehl anzulegen und hier, mit- telst Dampfböte, überzuseben, um sodann auf dem linken Ufer von Straßburg nach Basel zu gelangen. Indessen würde die- ser Ausweg manche Nachtheile, sowohl für die Reisenden, wie fúr die Waaren- Transporte, gehabt haben: für erstere, wegen des dadurch herbeigeführten Aufenthalts, für leßtere, wegen der durch das Umladen entstehenden Mehrkosten und möglichen Beschädigung. Die Bahn muß also ganz auf dem rechten, oder ganz auf dem linken Rheinufer en und Bayern is auf unsern Vorschlag eingegangen, seinerseits die Bahn vön der Rheinschanze, Mannheim gegenüber, bis zur Franzdsi- hen Gränze zu führen, worauf wir sie unsererseits von dort bis Basel fortsezen wollen. Alle zur Ausführung dieses Planes erforderlichen Maßregeln sind bereits ge- troffen. Baden hat seinerseits die Stände außerordentlich zu- sammen berufen, um über die Anlegung einer Eisenbahn auf dem rechten Rhein-Ufer zu berathschlagen. Mittlerweile wollen wir unsererseits, im-Einverständnisse mit Bayern, immer vor- schreiten, und die Kapitalisten warten nur, daß ein Beschluß in dieser Hinsicht gefaßt werde; sie wissen recht gut, daß nur eine Eisenbahn rentiren würde; sie werden sih daher für das linke Ufer interessiren, und Baden wird auf sein Vorhaben

verzichten. Jch wiederhole es, dies soll keine Feindseligkeit ge- | gen Baden seyn; wir thun nur, was das eigene Interesse uns |

gebietet, und was jede andere Regierung an unserer Stelle thun würde. So liegen die Sachen; und es ist da- her von der höchsten Wichtigkeit, daß Sie den vorlie- genden Geseß - Entwurf rasch erörtern und annehmen.“ Nach dem Minister ließ sich noch Herr Gauguier vernehmen, worauf der Geseß - Entwurf ohne Weiteres mit 261

| gegen 21 Stimmen angenommen wurde. Die Gebrüder Köch- | lin erhalten in demselben die Konzession zur Anlegung der ge- dachten Eiseubahn auf ihre Kosten und Gefahr. Hierauf | kam die bekannte Proposition wegen eines Deputirten-Kostüms zur Berathung.

Bekanntlich hatte die betreffende Kommission für die Verwerfung des Antrages der Herren Ledean und Jo- bart gestimmt, daß die Deputirten hinführo auf dem Frack ein silbernes Schild tragen sollten. Herr Salverte bekämpfte so- wohl diesen Antrag als jeden anderen in Bezug auf die An- nahme einer besonderen Uniform für die Deputirten. Seit

| 7!/, Jahren, bemerkte er, habe sih ein solches Bedürfniß nicht

gezeigt, und es sey ihm daher schwer, zu begreifen, wie dasselbe

) „Die vorliegende Propo- sition‘, sagte der Redner, „lautet nur auf ein Unter- \cheidungszeichen; ich müßte mich aber sehr irren, oder

die große Mehrzahl meiner Herren Kollegen hat” die

A

| keine Uniform hatte, daß der National - Konvent 22 Monate | lang ohne Kostüm berathschlagte und daun erst ein- solches an-

nahm. Als Napoleon zur Regierung gelangte, da regnete es allerdings Uniformen und ich glaube, er würde zuleßt damit

* geendigt haben, alle Professionen uniformirt in Reih und Glied

zu stellen. (Gelächter.) Da wir indessen nicht mehr unter einem jolchen Regierungs-Syfteme leben, so glaube ich auch nicht, daß wir jenem Beispiele folgen dürfen. Man beruft sih darauf, daß das Reglement vom 14. August 1814 in gewissen Fällen die Anlegung einer Uniform vorschreibe und daß dieses Regle- ment noch jeßt in Kraft sey. Hiergegen bemerke ich aber, daß dasselbe schon in viel wesentliheren Punkten verleßt worden ist. Lassen Sie uns, m. H., keinen Rückschritt zur Restauration machen.’ Nach Herrn Salverte ergriff Herr Baude das Wort, um, wenn auch nicht die Nothwendigkeit , doch die An- gemessenheit der Einführung einer Uniform für die Deputirten darzuthun. „Man sagt uns‘?, äußerte derselbe, „daß der s{chwarze Frack die Kleidung des Volkes sey, dem die Repräsentanten des- selben ihr Daseyn verdankten. Jch denke indessen hierüber wie unser R Präsident, der kürzlich von dieser Redner- bühne herab erklärte, daß er schon 30 Jahre s{chwarz gekleidet gebe weil er seit 30 Jahren Advokat sey. Jn den Augen des

olfes ist Jeder, der ein s{warzes Kleid für eine Amtstracht hält, ein Advokat; ein Advokat ist freilich hon etwas Bedeu- tendes; indessen repräsentiren die Advokaten so wenig das Volk, als die Soldaten oder Matrosen. Dem Volke er- scheint die Uniform eines Grenadiers oder National - Gar- disten weit eher als national , als ein s{warzer , blauer, oder grüner Fra, und es hat Recht, denn ein solcher Frack kann

drmlichen Uniform im Sinne, in der- | Art, wie solche unter der vorigen Regierung bestand. Ver- | gessen Sie indessen nicht, daß die constituirende Versammlung

eben so gut Deutsch, Englisch odér Russisch, als Französisch seyn; die Militair- und Civil: Uniform aber ist ein Abzeichen der Nationalität; und wenn ich z. B. am Wiener, St. Peters- burger oder Berliner Hofe erschiene, so würde ih einen hohen Werth darauf legen, mich mit einer dreifarbigen Kokarde und in einer Uniform zu zeigen, die mich von Jedermann als einen Franzosen erkennen ließe. Aus allen diesen Gründen schlage ich folgendes Amendement vor :

„Die im ten Artikel des Sten Titel des Reglements vom 14. August 1814 erwählte Amtstracht der Deputirten, ist blau mit sammetnen in Silber gestiéten Kragen und Auf- schlägen, nach der beifolgenden Zeichnung.“

Gegen diesen Antrag erhob sich Herr von Lamartine; er vermochte indessen nicht, die Majorität für seine Ansicht zu ge- winnen, denn als es zur Abstimmung kam, wurde das Amen- dement des Herrn Baude mit 155 gegen 149, mithin mit einer Majorität von 6 Stimmen angenommen. Eine lebhafte Be- wegung gab sich in allen Reihen der Versammlung kund, als der Präsident dieses Resultat der Abstimmung ankündigte. Herr Mangin d’Oins trug jeßt noch auf folgenden Zusa6 an, der die Aufregung noch erhöhte: „Es soll künftig Niemand in dem, den Deputirten vorbehaltenen Theile des Sibungssaales der Kammer zugelassen werden, der nicht die Uniform trägt.“ Die Berathung über diesen Vorschlag mußte, da es bereits 6! /;, Uhr war, bis zum folgenden Tage ausgeseßt werden.

In der Sitzung vom 7. Februr betrat nach langer Zeit Herr Royer Collard wieder die Rednerbühne, um die eben- erwähnte Proposition des Herrn Mangin zu bekämpfen; die- selbe wurde auch sas einstimmig verworfen. Herr Clogenson trat darauf mit folgendem Amendement hervor: „Kein Mit- glied der Kammer kann einer Deputation angehören, wenn es nicht die Amtstracht angelegt hat. Herr von Lamartine machte darauf noch einmal die Konklusionen der Kommission geltend, indem er die Hoffnung aussprach, daß die Kammer si bei der allgemeinen Abstimmung zuleßt doch zu Gunsten dersel- ben entscheiden werde. Herr Glais-Bizoin zog die ganze Debatte ins Lächerliche und wurde deshalb von dem Präsiden- ten zurecht gewiesen. Nach einigen Bemerkungen des Generals Demarcay wurde auch das obige Amendement des Herrn Clogenson verworfen, dagegen ging folgender Antrag des Herrn Charlemagne durch: „Niemand ist zur Anlegung der Uniform verbunden, um an den Sibungen und Geschäften der Depu- tirten-Kammer Theil zu nehmen.“ Als hierauf über den gan: zen Antrag abgestimmt werden sollte, verlangten 20 Mitglieder die geheime Abstimmung, was die lebhaftesten Reclamationeu im Centrum veranlaßte. Der Präsident verlas indessen den Art. 22. des Kammer-Reglements, welcher also lautet: „Ueber jede Proposition , ‘die ein Geses zum Gegenstande hat, wirò mittelst Kugelwahl abgestimmt. Hinsichtlih ailer übrigen Pro positionen aber stimmt die Kammer durch Aufstehen und Sibenbleiben ab, es sey denn, daß 20 Deputirte die ge- heime Abstimmung verlangen. ‘‘ Herr Barthe meinte, daß diese Bestimmung auf deu vorliegenden Fail keine Anwendung finden föônne. Herr Dupin bestritt dies aber. Es seyen zwei verschiedene Amendements gemacht und agenom- men worden: das gestrige des Herrn Baude und das heutige des Herrn Charlemagne; jekt müsse noch über die ganze Pro- position abgestimmt werden, und da 20 Mitglieder die geheime Abstimmung verlangt hätten , so lasse sich hiergegen nicht das Mindeste einwenden. Die Kugelwahl erfolgte hierauf unter der lebhaftesten Aufregung der Versammlung; es waren 254 Deputirte zugegen; in den Wahl - Urnen fanden sich 15% weite und 196 schwarze Kugeln, so daß (ungeachtet die Haupt - Pro- position gestern angenommen worden) jeßt der ganze Antrag mit einer Majorität von 38 Stimmen durchfiel. Die Depu- tirten werden also keine Uniform erhalten. Die Si6ung wurde um 4! ", Uhr aufgehoben. :

Paris, 6. Febr. Das Journal des Debats äußert sich über die Abstimmung in der gestrigen Sißung der Depu- tirten-Kammer folgendermaßen: „Wir haben Mühe, die Auf regung zu unterdrücken, die uns durch das Votum der Kam- mer verursacht worden i. Frankreich, die Afrikanische Armee, das ganze Heer, werden nicht ohne Schmerz das Resultat der

| Erôrterung vernehmen, die über den Geses-Entwurf in Betreff

einer Pension für die Wittwe des General Danremont stattge- funden hat. Vergebens haben sich die bedeutendsien, die mäch- tigsten, die beredtesieu Stimmen von allen Seiten der Kammer erhoben, um die von der Kommission vorgeschlagene Reduction zu bekämpfen. Die Kammer hgt den Argumenten der Herren Guizot, Molé, Thiers und Barrot ihr Ohr verschlossen und durch eine Majorität von 192 gegen 176 Stimmen erklärt, daß die Re- gierung in Bezug auf National- Belohnungen der Parteilich- keit und der Verschwendung verdächtig sey. Die Kammer hat erklärt, daß die Oberhäupter unserer Armee, Marschälle oder General-Lieutenants, ihr Blut dem Lande, das sie vertheidigen, \huldig sind; daß aber dagegen das Land ihrem Andenken höch- stens ein Opfer von 6000 Fr. bringen dürfe. Mögen die Dam- pierre’'s, die Marceau’s, die Joubert's, die Danrémont’s der Zukunft es sih gesagt seyn lassen. Sechstausend Francs! Das ist das Maximum der National - Dankbarkeit! Das is der hdôchste Werth unserer Bürgerkronen! Und welches sind denn die siegreichen Gründe, die ein solches Votum veranlaßt haben? Das Gesebß, sagt man, bewilligt den Wittwen der Marschälle von Frankreich nur 6000 Fr.; und die Wittwe des Generals Danrémont darf nicht besser bedacht werden , als die Wittwe eines Marschalls von Frankreich. Aber is es denn wahr, das der kalte und todte Buchstabe jener allgemeinen geseßlichen Be- stimmungen auch auf außerordentliche Fälle, auf solhe ruhm: volle Verhängnisse anwendbar is, die, wie der Graf Molé E richtig bemerkte, in jedem Jahrhundert etwa drei- bis viermal vorkommen? Nein, für dergleichen Verhängnisse darf man die anwendbaren Bestimmungen nicht in unseren Gesesbüchern su- chen; das Herz der Völker schreibt dieselben vor, Wir können

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