1838 / 58 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Sonderbar is es, daß dieser Jrrthum von vielen älte ren Reisenden veranlaßt wurde. Shaw, Bruce, Peyssone wiederholten die vagen Arabischen Erzählungen von

der Existenz diescs hypothetischen Gebirges mit Recht gezweifelt, da feine der Expeditionen in das Juanere den großea Atlas entdecen ließ, und auch die hier anwesenden Biskris und Mo- sabiten, die von der Sahara kommen, nichts von einem ähnli- chen Gebirge zu erzählen wissen. Der Abenteurer Baudouin, der seitdem leider wieder zu den Arabern zurückgekehrt, und die vdllig übereinstimmenden Aussagen der Deserteurs bestäti- gen den Zweifel so sehr, daß die Nichtexistenz des großen At- las fúr uns zur festen Ueberzeugung geworden ist. Die Hälfte der Deserteurs in Abdel - Kader’'s Diensten sind Deutsche der Fremden-Legion, welche das Französische entweder gar nicht oder Ichlecht sprechen. Von den Begleitern Gavarini?'s verstand let- der fein einziger die Deutsche Sprache.‘

Vermischte Nachrichten. Die Roisdorfer Mineral-Quelle bei Bonn.

Es ist ia der Rbein-Yrovinz bcfannt genug, daß unter den foh- lensäureccihen Mineralwassern, womit die Nachbarschaft ihres Stre- mes so sehr gesegnet isi, dasjenige von Noisdorf, zwischen Brühl und Boun, anm sogenannten Vorgebirge, ais eines der auêgcezcichnetsten aucrfaunt wird, und diese Auszeichnung gebührt ihm, sowobl wegen feincr crfcischenden, woblschweckenden Eigenschaft, als wegen seiner Hcilfcäftigkeit. Fm vorigen Frübjahr haben dite êéffemlicheu Biäiter umst{ndlicze Nachricht gegeb¿o, wie Herr Baron von Carnap zu Bornhcimn, weicher die Roisdorfer Mineral-Duelle auf eiue lauge Reihe ron Xabren von dem Eigentbümer, dem Herrn Fürßen zu Sa!u1: Duk, in Becsland best, mit bedeutendem Aufwande und un- ter wäbsamcn Vorrichtungen dieselbe ganz ucu in Steiu bat fassen la}sen, um die noch dem Mineralwasser zufiüleßenden und mit vegeta- bilishen Theilen vernurcinigten wiiden Wasser zurückzudäunuen. Un- mittelbar nach dieser uencn Fassung gab sch das ungemein günsiige Nesul‘at durch deu Gcschmak des Wassers schon zu crkenucn, Wie Nez aber dicses Resultat im Verfolge beivährt hat und wie die cwe- mische Anaipse dieses befätigt, bedarf noch der näheren Nach:vci- sung. welches näHster Zwe diescr kurzeu Notiz sepn soll.

Eizie von derm, insbesondere auch durch scine vortresffiichen Lnag- lvseu vou Mineralivassezn befanuten ausgezeichneten Cbemifecr, Herrn Profeffor Gusiav Bischof zu Beun, im verflossenen Jabie nach der neuen Fassung untcenommene velistäudige chcmische Bntersuchung des Roisdorfex Mineralwassexs bat im Lilgemeinen dicsciben Resultate, wie seine früheren Anatlpsen gus ben Fahrcn 182% und 1825, geg:- ben. Es cuthaiten nämlich 10/000 Theile Mizuerg!tgfer:

ur V DFUL U? I HLGIINU)C Urte fv aut v Werarnewohl att die Gränze der Sahara hinstellten, in ein Nichts verschwinden.

d eine

großen Arabischen Südgebirge, dem Dschibil -: el - Kebir , eds der aber die mindesten Details darúber zu geben. Selbst Hr. Du- rea'! de la Malle, Mitglied der Akademie in Paris, sagt noch in seiner neuesten Broschúre, Algier sey von zwei parallelen Gebirgsketten, dem kleinen und großen Atlas, durchzogen. Die Europäischen Bewohner Algiers haben seit cinigen Jahren an

ricin wenig geringer, als vor 12 Jahren, wo sie 38,7744 s möchte dies, wenn überbaupt ein Gewicht Mad zu E bei - | weitem mehr cine Verbesserung als cine Verschichterung des Gehal- ( | kes zu uennen seyn, denu die Summe der edleren Bestandtheile, d. h.

der 1m- Wasser löslichen, ijt sich glcich geblieben, und nur der Gehalt er minder wichiizen, ja in gewisser Bezichung nazhtheiligen Erden hat sih vermindert. Was die erfolgreiche Zurückdäm- mung der wilden Wasser durch die schbne steinerne Fs}sung der „Buelle zu deren Verbesserung bewirkt hat, zeigt si durch die Vergleichung einer chemischen Untersuchzung, welche furz vor der neuen Fassung vorgenommen wurde, mit dcr vorstebenden neueren. Be¿íi jener war der Kochsaiz - Gehalt 16.1041 und jeßt 18.3748, die Sumwe der s{chwef=lsauren Salze aber 3,4214 und jest 4,7060. Eine nech viel wichtigere Verbesserung des Wassers ist aber darin zu su- heu, daß durch Entfernung dec früheren böizernen Fassung scine Haltbarkeit in bchem Grade zugeuommen hat; denn es ist befannt daß nichts so sehr das Verderben eines, schwefelsaure Salze haltigen Mineralwassers fördert, als die Gegenwart organisher Substanzen. Alte bölzerne, in Fäu!niß begriffene Fa}sungen, deren sogar bei der Roisdorfer Q'elle drei aus entfernten Zeiiperioden hcrrührende, um cinznderliegzude, berausgcuommen wurden, wirken daber äußerst nach- iheilig auf die Haltbarkeit cines Minceraiwassers. Wenn aber, troy jener ungüustizgen Umstände, welche una gänzlich aus dem Wege ge- räumt siud, das Roisdorfer Wasscr schon früver decn Ruf der guten Halibaifeit genoß, so kann gegenwärtig in diefer Veztiebung gar nichts nichr zu wünsch:n übrig bleiben. Die Erfahrungen, die uan biz jegt, so L en o sr Safung vera Bons Zeit es gestattete, dar- ider bo achen fenen, find mit dicfcr Voz:aussetz p Olli: Etat a. \ n fer Voraussetzung in völligem __ Der Gehalt au freiex und balbzebundener Koblcufäure ist durch die legte Analyse cben fo groß, wi: vor zwö!f Jahren befunden wor- den, Da indeß cine bedeutende Meuge kohlenmzaures Gas besläudig aus dem Wasser brausend eutweicht, so ist cs klar, daß die Menge des fecien Kehlensäure » Gases in der Tiefe des Quellenlaufes viel bedeutender scvn müsse, a!s iu dem an der Obdersl:che geschöpficn Wasser. Weun daber die Krüge auf dem Boden der 13 Fuß licfen Quellen - Fassung gefüllt werden können, so muß der Gehalt des freien Kohlcusäure-: Gases in diesem Wasser nach bydroskaishen und areosiatischen Gescgen ungefähr ?/; größer scvn, alé in dem an der Oberfläche gefüllten Wasser, Dicse theoretische Betrachtung bewog den Herrn Professor Gustav Vischof, cinin cigeuthümlicen Füil-Ay- parat zu foufiruiren, womit die Füllung des Wasscrs auf dem Grunde der Fasfing auf eine eben so cinfache, als sichere uud {nelle Weise bewirfi werden fann. Die mit diescm Apparate angesteüten Versuche haben auch die günstigsicn Resultate gegeben, uud da ven jeßt ab diese Füllung allgemein angewendet werden soi, #3 wird das Nois- dorfer Mineralwasser ein an Kohlensäure noch weit rcicheres uud mit- bin mit Wein und Zucker bci weitem webr brauseudes Geträufk abge- ben, als irgend cin anderes Mineralwasser darbieten dürfte.

Das Roisdorfer Mineralwasser ist nach dem Selterser das reichste an Kochsalz, Übertrifft aber dasselbe in feinem Gehalte ap foblzn- saurcm Natron, ferner an halbzebundeuer Keblensäure und an Glaubersaiz, in welchem lettercn Vestandtheil es vor allen so sehr zahlreichen Säuerlingen in! Herzogthum Nassau und dezuen fa den ivesilichen Provinzen des Preußischen Slaates exccllirt. :

: Die voprerwähnteu Verbättnisse, die geräum!gen Betricbs-Lofale tvelche im vorigen Jadre, zum Zwcck der großaxtizsiecu Verscudu9, dei der Míneralquelle erbaut und eingerichtet worden sind, die be- sondcre Sorgfait, weiche jeßt auf die Fülunz, Verforfunz uud Lagerung der Mincralivasser - Krüge verwendet wird, alles dieses muß dahin führen, dicsem Wasser die allgemeine Einführung und Befauntwer- nun Net E M so hobem Maße verdient.

_ Die fernereu Aulagen übrigens, welche Herr Baron vo

bei der Roisdorfer Mineralquelle zur bäldigen Aufführung rift hat, werden auch wesentlich dazu- beitragen, den Ort selbst, der fich befauntlich der schönsten Lage am sogenanuten Vorgebirge, im UAnge- sicht des Siebengcebirges crfreut, zum augenchinen Kurorte zu erheben.

Kohlensaures Matrou «ee 6 8,292 Sch ivcfcisaures Natron... + .-« K ,1896 Saeywcfelsaures Kali „e 0,5164 R E L reit , 18,37€8 Phosphorsaures Natrou. 0,0452 Kohiensaurcr Uf „e 2,4341 Kohbleysaure Magnesia . « „e + 2,4795 Kob!enfaures Eisen - Oxydul nebst

Spuren von Maugan - Oxyd . . - 0,14il O S 0,0145

C L E ti 0,1287 :

I è

Summa 36/6421, j

Zeigt sich nun zwar die Summe dex fixen Bestandtbeile um cin

Königlihe Schauspiele.

Montag, 26. Febr. Jm Schauspielhause wiederholt: Verirrungen , bürgerliches ed von T Dn A a S Zm Opernhause: Lebte diesjährige Redou Einlaß-Billets à 20 Sgr. sind u Montag Nach | Uhr im Billet - Verkaufs -Büreau und Abends nach Er des Hauses, an den beiden Kassen zu haben. r Es finden zu dieser Redoute die bei den Theater-Y Suden Kptalichas zwei Eingänge statt; der eine dem Un E ude, und der andere dem Bibliothek-Gebäude Es werden auch Zuschauer - Billets zu den L ten Ranges verkauft (Eingang auéschließli g thek-Seite), und sind diese T R D Nachmittag 5 Uhr zu haben. Ls e Is E in den Logen steht es q emasfiren ; jedo i r A u Saale, jedoch nicht während der Anw Die Kasse wird um §-Uhr geöffnet. Anfang der Redoute 9 Ubr: A 4 Uhr. h Dienstag, 27. Febr. Jm Schauspielhause: Trauerspiel in 5 Abth., von Grillparzer.

Die A (Herr Bethe

Mittwoch, 28. Febr. Jm Opernhause: Di

| ( D : ie

e E Ene me Tanz. Mane von Bes K

t eten der Dlle. Lôwe in der ie der Ami!

E T D Partie der Aniny m Schauspielhause: 1) La grande dame, drame-

en 2 actes, par Mr. Bayard. 2) La comtesse du cdita cat

ville nouveau en 2 actes, par Mr. Théaulon. 9

Königsstädtisches Thex:

Montag, 26. Febr. e Jourer. 3 Akien. Musik von Boieldieu. zahlen. C. W. Koch. Hierauf: Der Dachdecker. 5 Rahmen, frei nach dem Französischen, von L. Angely,

Stück: 1) Der Kaiser Jäger, Quartett, mit Zither ti | Q , er - und 6 tarre-Begleitung. _2) Dex Teppichhändler, R ges L. Daburger, mit Zither - Begleitung. 3) Der Zägeténm, Terzett, gesungen von Johann Höchst, dessen Frau und (J burger. Nach dem zweiten Stúck: 1) Das Zillerthal, Qui j mit Zither- und Guitarre-Begleitung. ho: D Zuruf auf der Alm‘/, mit Zither- und Guitarre - Bul N di ers A1 3) Fünf National-Jodler, jg on L. Daburger und Frau Johai it Jg und Guitarre-Begleitung, e BUOMLOS Ds E

2) Lied mit Ech! F

Nedacteur Xd. Cottel.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

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Allgemeiner

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung. alédanu cinen der Das im laudräthlichen Kreise Aschersleben, 45 Mei-| uebmung ihrer G len von Magdeburg, eben so weit von Halberstadt und} bestellen haben. §3 Meileu vou Quediinburg beicgene Königl. Domai- uen - Amt Börnecke, bestehend: i) aus dem Vorwerk Börnecfe mit 858 Morgen 14d Ruthen Ackerland, 85 z 145 - Wiesen, 8 - 71 - Gartensaud, der Weiden und Rüstern !c., Nußung nebst allen zu dem Vorwerke gegénwärtig gehörende, iu Derfe |kursguts soli demn Böruccée belegenen Wehn- und Wirthschaftégebäu:| Schl'eßlich wird

O S Er Ae Tz M Meme Ee R Er C

4. Dezember 1838.

den, ferner mit sämmtlichen zum Vorwerke gehb- [gen Aufgaben auch diejenigen Giäubiger uicht ausge-

renden Acr -, Wiesen - und Angerbüitungen fürs schlossen sind, wel Rindvieb, Schaafe und sonstige Vicharteuz 2) aus 40 Hanuddien|itageu ;

Gemeinde Bärnecke von etwa 1480 M. Acterland; lasses des leutea

4) aus der Verwaltung der Königl, Nezepturgefälle| Wildelm Gustav Friedrich Bepvtiuck, cine Augabe ge:

, - U r , No verschiedener Art von F. = 575 Thlr. jährlich as e fell auf Zwölf Jadre, nämlich von Johbanuis 1858 det angesehen sind.

bis dabin 1850 au den Meistbicteudea anderive! verpachtet werde1!.

Montag, den 2. April d. J., Vorm. 19 Uhr, des Herz

ia unserm Konferenz-Zimmer hierselbst anberaumt) und laden dazu qualficirte Pachtlustige mit dem Be-) merten cin, daf die Verpachtungs- und Licitations- Bedingungen vou 20. März c. ab, sowohl in der hbie- sigen Börneefe, zur Einsicht bercit liege: werde. Magdebarg, den 18. Februar 1838. Köbuigl. Regierung,

Ven des Naths

den vier

2

Steuern, Domaine und Forsten.

Adolvb Bentiaé in Varel, als Beneficial - Erben seines 9M 11, April 1834

verstorbenen Herrn Vaters, des Herrn Neicysgrafe1

lih des Nachlasses des Lebterú, am 11. Februar 1838, # cet Sculden Ae der Konfurs bierselb crfanut wor: uner den Bictende den ist, so wird solches hierdurch zur öffentlichen Kudode vent 0A 7 gebracht, und wer: en zur Ausfübrung des Konkuxses, aoete Viach-velf der gesetzlichen Vorschrift gemäß, nahsichende Ter- mine angeseyt:

4) Zur Angabe auf dei 30. April 1828, in welchem! Termiue alle diejenigen, welche an den obgedachteu Gemeiuschuldüer aus irgend einem Grunde Forderun- gen, Ansprüche eder zur Compensation geeignete Gegen- forderungen zu haben vermeinen, sclhe bei Strafe dee Ausschlusses von diesem Konkurse hierselbst anzugeben und die zur Begründung ihrer Angaben etwa dienen

[auf dem Gute baf.

Des Rath

Anzei

den Bewcisthümer, unter der im §. 42 der Konkurs Ordaung enthaltenen Verwarnung, anzulegen, auch

2) Zur Liquidation auf den 3. September 1838, da deun die Gläubiger ihre angegebenen Forderungen, bei geseßlicher Strafe, völlig flar zu machen habeu, iu- sofern dies. nicht schou früher geschehen ist.

3) Zur Anhêrunug des Prioritäts - Urtheils quf deu

Der Termin zum öffentlichen Verkaufe des Kon-

Ladung vom 8. September 1836, in Convocationê- Led: Sachen der Gläubiger des Reichégräflich Aldenburg- CReT 3) aus dem Fruchtzchnten auf der Feldinark der| Benincfschen Familien -Fldelfortcinisses und des Mach.

t Oldenburg, den 16. Februar 1838. Wir haben dieserhalb cinen Termin auf Sroßherzogl. Oldenburgische Jusliz-Kanzlei

Freiwillige Subhastation.

Domainen - Regissratur als auch auf dem Amte dem Naibhause alih

das zu Connewiy unter Nr. 25 des Brandkastaters |gelegene, soust Röderfche, bernach von Carléburgsde, Abtheilung für die Verwaltung der direften jet von Zerfensche Pferduergzut nebst Zubebör, Jnven - tar, Wirchscyasts-, Haus- und Gartengerä-bscoaften, auch

'ziveien in Großftädteluer und in Budigasser Mark : ——_ gelegenen Wiesengrundstücken, welche, chne Pertineu- Nachdem wider den Herru Reichsgrafen Gustav zien zu sevn, beim Gute besessen werden, welches Allcs

1 wordz211 isl, mit alleiziger Ausuahme dex berrschaftli-

: A De ; 1 h ce, Oen Mobilien an Meublemien.t und Veit Wilbelm Gustav Fricdrich Bentincf zu Varel, hinlicht- hey 2 L i und Veiten, an den ì L S s s ¡WMeibietend:u, jedocy mit Verbeha!t der ‘Autwabl

flücks und die Subhastattons-SBedigungen, so wie der

Gerichtsstelle auf hiesigem Rathdause und in dem East: hefe zu Connewig aushäugeuden Vecftauntmachungen. Leipzig, am 3. Februar 1838,

T B E A Su

hier recipirien Auwälde zur Wahr- erechtsame bei diesem Koufurse zu

farben - Malereien, Relicf - Arbeiten äch} angescut werden.

- und Wachstuch - Waaren. Mit teu Tafel. Vro, Gch. Preis Juhabers desseiben, Reíichsgrafen

deren Anfprüche und Forderungen

stattgehadteu Convocation gemel. I

L

ogthunms Oldenburg,

zu Leipzig Lanègericht sell auf zier zehnten April 1838

So eben ist von den

für oder

auf 15,728 Tb!r. 3 gr. gewürderl herausgegeben von

ungen über die Tare des Grund.

s allbier Landgericht.

Stockmann, Dir. sund höheren Lebranstalten

—— —_——-

reich, England, Liolland,

ger fúr die Preußishen Staaten. Literarische Anzeigen.

A Dilettanten, junge Damen :c.

a 4 T, N , - , . .

(Stechbabi Ne, D E S. Wte in Berlin [sind die Supplement - Bände oder das Fr. Stoly?s gründliche Anweisung zur

orientalischen Malerei,

Tranéparent-Malerei und zum Uebertragen von Kupfer: » :

stichen auf Holz, Pappe 2c.; nebst Belehrungen, das|ent- Bände erscheinen zwanglos, und je 4

Firuissicen vou Kupferstichen, Karten und allen Wasser- selben bilden einen Band von 40 Bogen, weldt

Paar, S der Biiderrahmen 2c. betreffend, so nachrichtlich bemerkt, daß von obi- wie Unweisungen, alle hierzu erforderlichen Lacke uud] : Gummi - Auflésungen u. dgl. m. zu verfertigen. Für No. 161, zu beziehen, he berei:8, in Folge der Edictal. jedeu Dileitauten der Malerei, für junge Damen, so

wie iusbesendere für Lackirer von Holz -, Blech-,

Uin vielscitigem Verlangen zu genügen, ist Beweis dass Dr, Martin Luther nie existirt hat, vorgetragen 9 ger Deutschen Gesellschast vom Prof. V. d Hagen und mitgetheilt im 7A s S R Séilinét Conv éreiliohe Matt Hy 1838, Zesch in Berlin (Schlossplatz u. Breite Str, Ed) in besonderm Abdruck so eben erschienen. Preis 5sgr. Schlesingersche Buch- und Musikhandlung in Berlin, unter den Linden No. 34.

Jahrbüchern ’uilologie und Pädagogik,

Kritische Bibliothek

für das Schul- und Unterrichtswesen. lu Verbindung mit cinem Vere:ne von Gelehrten|Dder Darstellung aller innerlihen und äußer

Dr. Gottfried Seebode, M. Johann Christian|fenncu, zu verhüten, und zu heilen Jahn und Prof. Reinhold Klotz, | : ena j dit fes ae des 13ten Jahrganges ausgege- n, und des Qus lags, freiwillig [Cn und mit ihm der 36ste Band der ganzen Sämm- G des Zuschlags, freiwillig lung, oder der 22ste Band der Toien Folge ‘hbe- gonnen worcen. An wissenschaftlichem Werthe ge- hören diese Jahrbücher zu den vorzüglichsten kriti- cuden Oblasteu, cuthalteu die an schen Zeitschriften und gelten in dem Gebiete der Philologie und höheren Schulwissenschaften für den |sebr daran gelegen seyn, ein gemeinverständliches Hl: wichtigsten und einflussreichsten kritischen Sprech- |blichlein zu besißen, welches sie bei eintretenden Kraub saal; hinsichtlich der weiten Verbreitung aber über- [beitéfällen und fußern Verleßungen ihrer Pferde treffen sie wäahrscheinlich alle kritischen Journale [Rathe zichen können und das ibnen sogleich zur S! Deutschlancs, weil sie nicht nur an allen Gymnuasien [cie anzuwendendeu Mittel au die Hand gieöt. Ó | i | Zwcck erfüllt die vorstehende Schrift so volifewm werden, sondern auch in den Nachbarstaaten (Frank- daß binnen furzem bereits vier Auflagen E Däuemark, Norwegen, Jerschieneu sind.

Deutschtands

kostet 9 Thlr. Ein Nebenzweig dieser Zeitsch Archiv für Philologie und u. Ss. W. von denselben Herausgebern,

2 Thir. 20 sgr. kostet. Leipzig, im Februar 1838. B. G. Teubner In Berlin durch W, Logier, Friedrichs

in Moos und

/ j Bei J. A. Barth in Leipzig erschi dil

R S zien und

Wt allen Buchhandlungen zu laben a S bei L eh

Königsstraße Nr. 62, nebeu der Post:

Ueber die Redaction der Provin zul scßbücher in der Preußischen M omölk Ein Votum von Eremita Constans. (W Gcheftet. 5 sgr.

In der Buch- und Musikalienhbandlung mk

ist erschienen;

J . . . Geistliches Lied, componirt von Sr. Königl. Hoheit dem IKronpint von Hannover (Prinzen George von Cuuttr

land). Mit Englischem und Deutchenm T Für Sopran, Alt oder 4 Männerstimmen à d

Nügliche Schrift für jeden Pferdebes#! __ Ju allen Buchhandlungen, zu Berlin in der Sul‘ scheu, Schloßplaz Nr. 2, ist zu haben:

Heinr. Möller, Der erfahrene Haus - Pferdearzt.

Pferdekrankheiten und gründlicher Unterricht, sie j G Nebst Anweisu# das Alter eincé Pferdes genau und sicher zu erfennts und cinem Anhange, welcher die in diesem Buche fommenden Rezepte enthält. Ein Hülfsbuch für jd Pferdebesiuer, besonders sür Landwirthe, Thier Schmiede 2c. Vierte, verbesserte Auflage Ducdlinburg, bei G. Basse. Preis 20 gr i Jedem Pferdebesiuer, insbesondere Reisenden, oe

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Stadttheater zu Posen: Jaromir, als Gastrolle.) bat uy ih

Die weiße Dame. Komische Otti

Dienstag, 27. Febr. Die neueste Art, seine Schul De L j d Lustspiel in 1 Akt, nah Meclesville und Barne p Komische Genilj

Die hier anwesenden Bayerischen National-Sá : ) ] Sänger | an diesem Abende folgende Piecen vortragen. Nach deu dd

t, 1E

Schweden, Russland) sich ihren Weg gebahnt hab Der ganze FANTGARE in 12 Heften oder 3 Bärh dagogl

von welchem gleichzeitig das erste Heft des fünf Bandes versandt worden ist. Die Hefte dieser Sup

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Allgemeine

E A M M e M M E E L E E F B Ln GO C M E A B A S Lu a L E A d: Mi d ai U A A A P A P A ZUT D P L S A it E BASE T t Im P s 2 ps, fs E

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Dienstag den 27 Februar

1838.

I

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Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

28 R t a Ma s, Pa 4 c. Vormittags r werden im Sessions- F Am 1. Merzeichneten Haupt - Verwaltung der Staats- per “Markgrafen - Straße Nr. 46, unter Aufsicht eines p ic lieder und in Gegenwart eines Königlichen Notars, Le aa erste Semester d. J. zur Tilgung kommenden {L Schuld - Scheine, im Betrage von überhaupt §50,000 t ffentlich durch das Loos gezogen, demnächst aber die E lern und Litern der ausgelooseten_ und am 1. Juli d. J. haaren Auszahlung gelangenden Staats - Schuld - Scheine die dentlichen Blätter bekannt gemacht werden. Berlin, den 20. Februar 1838. Z

Haupt- Verwaltung der. Staats-Schulden. Rother. v. Schütze. Beeliß. Deek. v. Berger.

M Der Notariats-Kandidat Georg Heusner is zum No- fár den Friedensgerichts: Bezirk Barmen, im Landgerichts- zirk Elberfeld, mit Anweisung seines Wohnsißes in Barmen, annt worden. s if C P Bér Notariats - Kandidat Peter Joseph Hilt ist zum tar für den Friedensgerichts - Bezirk Bensberg, im Landge- \s-Bezirk Köln, mit Anweisung seines Wohnsißes in Bens- g, ernannt worden.

Angekommen: Se. Durchlaucht der Fürst Adolph zu heniohe-Ingelfingen, von Koschentin.

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F Zeitungs-Nachrichten. A Lan d

Frankreicdch.

N Pairs-Kammer. Sißung vom 19. Februar. In ser Sibung wurden die Berathungen über den Gesebß -Ent- f in Betreff der bei Hausthieren vorkommenden Fehler, de- Entdeckung einen Kauf solcher Thiere rückgängig machen nn, fortgeseßt und beendigt. Das ganze, aus .6 Artikeln be- hende Gese ging mit 109 gegen 13 Stimmen durch. An Tagesordnung war hiernächst die Dobatto úbov dio hoak- htigte Eisenbahn von Straßburg nach Basel. Der Graf aru tadelte es, daß man den Entrepreneurs (Herren Köchlin) er Anderem die Bedingung gemacht habe, die Reisenden 8 ¡es in der Stunde machen zu lassen, indem hieraus leicht glúcésfälle entstehen könnten. Der Baron Feutrier rügte gegen eine andere Bestimmung, wonach die betressende Ge- io} die Strecke von Straßburg bis Lauterburg erst in 9 thren zu beendigen braucht. Herr Odier fragte, in welcher ge sich denn die Actionairs befinden würden, wenn die En- preneurs die ihnen gestellten Bedingungen etwa nicht erfüll- ; zugleich verlangte er, daß, um die Rechte dritter Personen wahren, die Concessionairs sih zuvor zu einer anonymen esellschaft bildeten. Der Handels-Minister erwiederte erauf, daß die Herren Köchlin sich bereits dazu verstanden itten, binnen kurzem eine anonyme Gesellschast zu bilden, daß dessen vorläufig das Wichtigste sey, die Arbeiten möglichst rasch beginnen. Dem Grafen von Argout genügte dies indessen iht, vielmehr trug er darauf an, gleich in dem ersten Artikel s Geseß-Entwurfes zu bestimmen, daß die Concessionairs keine tien oder Actien -Promessen zur Bestreitung der Kosten der isenbahn ausgeben oder auch nur negoziiren dürften, bevor s nicht zu einer anonymen Gesellschaft konstituirt hätten, h. daß das beabsichtigte Unternehmen nur ins Leben treten ürfe, nachdem die innere Organisation der für dasselbe zu- ammengetretenen Gesellschaft und ihre Statuten von der Re- ierung bestätigt worden. Jn Betracht der hohen Wich- gkeit dieses Amendements beschloß die Kammer, die Berathung arüher bis zur nächsten Sißzung auszuseten. : Jn'der Siß ung vom 209. Februar wurde nach einigen nerheblichen Bittschriften - Berichten diese Debatte wieder auf- jenommen. Der Handels-Minister erklärte, daß er den aupt : Entrepreneur, Herrn Köchlin, habe zu sich rufen assen, und daß er, auf Befragen úber die Zulässigkeit des Amen- dements des Herrn von Argout, von ihm zur Antwort N habe, daß er sich gern in dasselbe füge, indem es seine Absicht e), die übernommenen Verpflichtungen gewissenhaft zu erfüllen ; daj er indessen, um nicht bei den Kapitalisten auf Hindernisse zu stoßen, auf folgende kleine Aenderung in der Abfassung jenes mendements antragen müsse: „Die Concessionairs dürfen we- der verkäufliche Actien noch Promessen ausgeben, bevor sie sich nicht zu einer anonymen Gesellschaft konstituirt haben.“ Der raf von Argout erklärte sich hiermit einverstanden, worauf der ganze Geseß-Entwurf mit 110 gegen 4 Stimmen angenom- M wurde. Die Kammer trennte. sich gegen 3 Uhr ohne An- fraumung ihres nächsten Si6kungstages. J Deputirten-Kammer. Sißgung vom 19. Februar. t Präsident eróffnete diese Sißung mit der Anzeige von dem Doe zuvor erfolgten Tode des Herrn Pouyer, Deputirten des E eeuts Des Pas - de - Calais. Nachdem die Deputation ih zwölf Mitgliedern durch das Loos gewählt worden, die m am folgenden Tage das Geleit zur Ruhestätte geben sollte, tstieg der Minister des Innern die Rednerbühne, um der e einen Geschß - Entwurf vorzulegen, worin derselbe als Fuschuß zu den pro 1838 bereits bewilligten 1,265,000 Fr. zu iel geheimen Ausgaben noch eine Summe von 1,500,000 Fr. E Er motivirte diese Forderung etwa in folgender „M. H. Die erste Bedingung der Ordnung und die beste Bürg-

samfeit; denn nur fo fönnen die Juteressen Aller gebörig beschüßt und gesichert werden. Eine Summe von 1,265,000 Fr. zu den ge- heimen polizeilihen Ausgaben ist auf das diesjährige Budget gebracht worden. Bis jetzt aber haben die Kammern noh immer al jährlich eineu Nachschuß bewilligen müssen, und hieraus ergiebt sih zur Ge- nüge die Unzulänglichkeit des Normal -Betrages. Wenn gleichwohl dieser leßtere noch immer beibehalten wurde, so licgt die Ursache ie- diglich darin, daß die erwähnten Ausgaben ihrer Natur nah verän- derlich sind, und daß die Regierung also die Kammern nicht im vor- aus verpflichten wollte. Noch is der ofene Kampf in Jedermanns Andenken, den wir mit den Parteien zu besteben gehabt haben. Hierzu bedurfte es der Kraft. Seitdem aber die Parteien besiegt find und nur noch im Stillen fonspiriren, is nicht sowohl Kraft als Wachsamkeit erforderlich, und lehtere thut vorzüglich nah Bewil- ligung einer Amnestie Noth. Ein solcher Aft der Gnade besänftigt zwar die irre geleiteten Gemüther uud bercitet eine Versöhnung vor ; aber er vermag nicht, die Natur einiger verderbter Männer zu äudern, die weniger die Geguer der Regierung als die Feinde jedweder gesell: schaftlichen Ordnung sind. Und glauben Sie mir, m. H., daß wir uns in dieser Bezichung niemals einer Täuschung hingegeben haben, denn wir kennen jene unbesserlihen Aufrührer, ihre strafbaren Pläne, ihre thörihten Hoffnungen, ihre verzweifeiten Versuche, um poiitische Un- ruhen herbeizuführen. Zwar fann diese ohnmächtige Partei keine ernst- liche Besorgniß für die volksthümliche Sache, die wir Alle vertheidi- en, cinflößen; nichtódestoweniger aber ist eine unausgeseßte Wach- amfeit nöthig, um ihren Umtrieben auf die Spur zu fomnien und die Ausführung ihrer schlechten Absichten zu vereiteln. Eine solche Wachsamkeit ist ebeu so sehr geeignet, die Gutgesinnten zu beruhigen, als die Schlechtgesinnten einzushüchtern ; indessen bedürfen wir dazu der Miticl, und diese von Jhnen zu verlangen, ist der Gegenstand des vorliegenden Geseßes. Wenn Sie uns dcn verlangten Zuschuß von 1!/, Millionen- gewähren, so werden wir auch ferner über Frank- reichs theuerste Jntercssen wachen und die öffentliche Ruhe und Ord- nung aufrecht erhalten. Diese Pflicht ist von allen, ‘die uns obliegen, die weseutlichste, wenn auch die \{hmerzlichste. Das vorliegende Ge- sci ist also ein Geseg der Nothwendigkeit; zugleich aber ist es auch ein Gese des Vertrauens; dies wiss:n wir und erkennen es mit Freude an, weil wir die Ueberzeugung haben, daß wir jenes Vertraueu-ver- dienen, weil es unsere redliche Absicht ist, nur das Gute zu thun, und weil der Beifall, den Sie unserer Politik gezöllt haben, uns hinrei chenden Anspruch auf cine Mirwirkuug zu geben scheint, die uns ge- wiß nicht enlsteben wid, wenn es sich, wie hier, um die Ruhe Frankf- reichs und die Wahrnehmung seiner wichtigsten Juteressen handelt.“ Der Minister verlas hierauf den aus zwei Artikeln beste- henden Gese6 - Entwurf selbst, und legte sodann noch das von der anderen Kammer bereits angenommene Geseß über die Jr- renhäuser auf das Bâreau des Präsidenten nieder. Herr Vatry verlas darauf seine Proposition, der verwittweten Ge- neralin Daumesnil ein Jahrgeld von 3000 Fr. (rückfällig auf ihve dvoi Kinrbvr Liv gw ¿hrer Nolliährja teien E ú M

sion von 1500 Fr., die sie gegenwärtig bezieht , cessiren soll, aus- zusezen. Hiernächst bestieg Herr Parès die Rednerbühne, um über den Antrag des Herrn Dutacq, Herausgebers des

anwendbar sey. Dies scheint uns aber nicht der Fall zu seyn. - Wir erblicken bier uur cinen alten Groll und in Folge dessen die Abfaf- sung einer Schrift, bei welcher der eine Theil in seinem Rechte ¡1 sevn vermeint, während der andere darin einen Angriff auf seine Ehre und seine materiellen Änteressen erblickt. Es scheint uns dabcr um so weniger Grund vorhanden zu sevn, die verlangte Erlaubniß zu verweigern, als Herr von Girardin selbsi, wenn gleich im Allge- meineu für die Aufrechthaltung des der Kammer zustebenden Privi- legiums streitend, doch stets erfiärt bat, daß er, abgeseben von dieser Rücksicht, einen Prozeß in keiner Weise scheue, dessen Ausgang ibn nicht zweifelhaft zu seyn scheine. Wir schlagen Jhnen sonach vor, dem Herrn Dutacq die nachgesuchte Erlaubniß zu bewilliaen.““ *) Nach Beendigung dieses Berichts begannen die Berathun- gen über den Geseß - Entwurf wegen Aushebung des Truppen- Kontingents der 80,000 Mann von der Klasse von 1837. Herr Delespaul verlangte, daß man auch die Sdhne der in Frank- reih ansässigen Ausländer dem Rekrutirungs-Geseße unterwerfe, wobei er zugleih bemerkte, daß im Jahre 1836 allein im De- partement des Nordens 228 solcher jungen Leute vom Militair- dienste frei gewesen wären. Herr Billault beschwerte sich über die noch immer ungleiche Repartition des jährlichen Kontingents. Die Aushebung geschieht nämlih in dem Verhältniß der Ge- sammtzahl der Militairpflichtigen in jedem Bezirke oder Kanton, wogegen Herr Billault- es für billiger fand, daß solche im Ver- hältaiß der Waffenfähigen erfolge. Von der Gesammtzahl der Militairpflichtigen sind im Durchschnitt 53/4 unbrauchbar oder geseßlich vom Dienste befreit ; geseht nun, daß es in einem Departement sehr viele solher zum Dienste untauglichen oder eximirten Subjekte giebt, so wird hier die ganze Conscriptions- Liste ershdpft, um das ausgeschriebene Kontingent zu beschaf}sen, während in anderen Departements, wo dies nicht der Fall ist, die Hälfte, zwei Drittel oder wohl gar drei Viertel der in die Liste Eingetragenen zu Hause bleiben. Einen zweiten Uebelstand, den der Redner hervorhob, war die in Frankreich noch immer übliche Me- thode der Zulassung von Stellvertretern. Es läßt sich annehmen, daß der vierte Theil der Armee aus solchen Stellvertretern besteht. Wird irgend ein Disziplinar- oder sonstiges Vergehen began- gen, so ist es in der Regel ein Stellvertreter, der sih dessen \huldig macht und dafür dem Kriegsgericht anheimfällt. Herr Billault verlangte nun, daß man hinfähro als Stellvertret r nur ausgediente Soldaten zulasse, indem die Armee dabei an innerer Kraft und an Ansehen gewinnen würde. Herr chèze äußerte sich in Bezug auf die Eximirung der Söhne sol- her Ausländer, die in Frankreich ihren Wohnsiß aufgeschlagen haben, wie Herr Delespaul. Zugleich bekämpfte er die Ansicht, daß man den militairischen Mitgliedern der Revisions-Conseils Herr Fulchtiron trat egen ‘däs Prt O Le auf. Jn Manufaktur - Städten, bemerkte er, gebe man ihnen den Vorzug vor den eigenen Landes-Kindern, weil sie der Con-

¡„Siècle‘/, Herrn Emil von Girardin gerichtlich belangen zu dúr- fen, zu berichten. Aus seinem Vortrag ergiebt sich im Wesent: lichen Folgendes: Als gegen die Mitte des Jahres 1836 die Journale zu 40 Fr. ins Leben traten, stistete fast gleichzeitig Herr von Girardin die „Presse“ und Herr Dutacq den „Siècle“/. Abweichend in ihrer politischen Tendenz, und Kon- furrenten durch ihre Stellung zum Publikum, traten sie gleich heim Entstehen einander feindlich gegenüber. Im Dezember vorigen Jahres stattete Herr Dutacq in einer General-- Versammlung der Actionairs einen sehr günstigen Bericht über die moralische und materielle Lage seines Unternehmens ab. Kurze Zeit darauf folgte Herr Girardin diesem Beispiele und ließ \einen Bericht, in welchem er den des Herrn Dutacq hart mitnahm, am Zten d. M. mit seiner Namens- Unterschrift in die „Presse‘/ ein- rufen. „Nicht dem Herausgeber der „Presse“, sagte er in demselben unter Anderem, „wird man jemals den Vorwurf machen können, daß er durch falsche Berechnungen und Vor- spiegelungen eines großen Gewinnes, das Vertrauen leichtgläu- biger und unerfahrener Actionairs zu gewinnen gesucht habe ; nicht der Herausgeber der „„Presse‘/ hat jemals seinen Actio- nairs bei 10,000 Abonnenten einen Gewinn von 338,500 Fr. versprochen; nicht er hat jemals drucken lassen , daß bei 10,600 Abonnenten die Annoncen 360,000 Fr. jährlih einbringen müßten; nicht er wird, um sih der auf ihm lastenden Ver- antwortlichkeit zu entziehen, leichthin die Namen ehrenwerther Deputirten kompromittiren, und sie verleiten, ein compte - rendu zu bestätigen, das irrig in seinen Veranschlagungen, irrig in \einen Resultaten, irrig in seiner Gesammtheit wie in seinen Details ist. Wenn Jhnen also der Bericht des Herausgebers der „Presse‘/ weniger befriedigend erscheint als der seines Ne- benbuhlers, so messen Sie es lediglich dem Umstande bei, doþ jener genauer als dieser is u. |. w.“ Jn dieser Publication hat nun Herr Dutacq einen - direkten Angriff guf sein Blatt erbliét, und will deshalb Herrn Girardin als einen Verleum- der gerichtlich belangen. In Bezug auf dieses Vorhaben, zu dessen Auesöhrung es der Genehmigung der Deputirten - Kam- mer bedarf, da Herr von Girardin ein Mitglied derselben is, äußerte sich der Berichterstatter etwa also:

„Die zur Präfung dieser Angelegenbeit von Jhnen ernaunte Kommission hatte es sich zur Psi:cht gemacht, sowohl Herrn von Girardin als Herrn Dutacq zu sich cinzuladen, und Beide haben derselben den gewünschten Aufschluß gegeben. Zwei Gefahren hatteu wír hiernächst zu vermeiden: entweder dem Privilegium der Kammer etwas zu vergeben, oder ihm, zum Nachtheile der Rechte dritter Per- fonen, zu viel einzuräumen. Was nun jenes Privilegium betrifft, wonach ein Deputirter während ciner Session nur mit Erlaubniß der Kammer gerichtlich belangt werden darf, so bat es uns geschie- nen, daß demselben lediglich der Wunsch zum Grunde liege, die Uns verleblichkeit der Volks - Repräsentanten zu heiligen. Wir haben da- her geglaubt, daß die gedaÓte Erlaubniß nur dann zu verweigern sev, wena der Parteigeist der Freiheit eines Deputirten zu nahe tre- ten will, oder wenn ein Händelsucher in der Absicht flagbar werden

möchte, durch seinen Prozeß cin öffeniliches Aergerniß zu geben, oder endlich S df m rebin offenbarer Verblendung scine angeblichen

Rechte zu hoch in Anschlag bringe. Ju allen anderen Fällen dage- anae wir der Utta gewesen, da die Gerechtigkeit ihren freien

aft der dffentlichen Ruhe is eine thätige uud ununterbrochene Wach-

Lauf haben müsse. iernah hatten wir bloß noch zu untersuchen, ob e jeuer drei Sründe auf die Forderung des Herrn Dutacq

\cription nicht unterworfen wären, und wenn es auf cine Hei- rath anfomme, so müsse fas immer der Franzose dem Auslän- der weichen. „Ja wohl!“ rief bei diesen Worten Herr Deles- paul, „die Söhne von Ausländern haben das Monopol der gu- ten Heirathen.“ (Gelächter.) „Und dies nicht bloß in den höô- heren und Mittel-Klassen““, fügte Herr Fulchiron hinzu, „son- dern auch in den unteren, denn ein unbemittelter Familienvater, der fúr seinen Eidam keinen Stellvertreter bezahlen kann, zieht ebenfalls den Ausländer vor. Wir haben bei uns junge Leute, deren Vorfahren schon seit vier oder funf Gene- rationen in Frankreih domizilirt sind. Handelt es sich darum, irgendwo ein Amt oder eine Würde zu ergattern, so sind sie gleich bei der Hand; sollen sie aber die Staatslasten tragen helfen, so zeigen sie ihren Fremdenschein vor. Dies i eine offenbare Ungerechtigkeit. Wenn ein Fremder sich bei uns all’ der Vorzüge erfreut, die einem Franzosen selbs nur immer zu Theil werden können, so darf _er sich auch den Lasten nicht entzichen. Jch verlange daher ausdrúcklih, daß die Söhne der in Frankreich ansässigen Ausländer der Conscription unterwor- fen werden.“/ Der Großsiegelbewahrer berief sich seiner- seits auf die gegenwärtige Geseßgebung, die das Heran iehen der Ausländer zum Militairdienst nicht gestatte. Das Refkru- tirungs-Geseß vom Jahre 1832 erkläre auédrücklich, daß man Fran- zose seyn müsse, um in die Armee aufgenommen zu werden, und das Civil-Geselbuch bestimme, daß ein Ausländer nur dann als Franzo)e zu betrachten sey, wenn er, ein Jahr nach seiner Volljährig- ! feit, erkläre, daß er Franzose werden und jein Domizil in Frank- reich nehmen wolle. Die natürliche Folge hiervon jey, daß, wo eine solche Erklärung nicht abgegeben worden die Regierung auch kein Recht habe, einen Ausländer dem Rekructirungs-Ge- setz zu unterwerfen. Wenn nun vielleicht auch für ¡olche Fälle, wo eine Familie bereits dur mehrere Generationen in Frankreich lebe, jene geseßlihen Bestimmungen zu modifiziren )epn möch- ten, so sey doch wenigstens so viel gewiß, daß auf Anlaß des der Berathung vorliegenden Geseßes eine solche Aenderung nicht vorgenommen werden könne. Der Kriegs-Minister räumte seinerseits ein, daß das Rekrutirungs - Geseß noch wetenk- licher Verbesserungen fähig sey, weshalb denn auc die Res gierung sich mit diesem Gegenstande unausge)eßt beschäftige. Nachdem noch einige andere Deputirte sich über dieie Materie hatten vernehmen fassen, faßte der Bericht: erstatter die Debatte zusammen, und die fünf Artikel des be treffenden Gesetz - Entwurfes wurden nah einander mit einer einzigen unwesentlichen Aenderung in der Abfassung angenom- men. Das Scrutinium über das ganze Geseß mußte ader an- nullirt werden, da nicht die erforderliche Anzahl von Devutir« ten an demselben Theil genommen hatte. : E In der Situng vom 20. Februar erfolgte die Au- nahme dieses Gesetzes mit 235 gegen 1 Stimmen. Heer Gouin entwickelte darauf seine Proposition wegen Reduction der Zprocentigen Rente. (Einen kurzen Auszug aus derselden

°) Am Schlusse der Sigung lief noch von anderer Seîte dei der Kammer das Gesuch cin, Herrn Emil von Girardin gerichtith delan- en zu dürfen. Dasselbe sollte am folgenden Tage den Vüreaus zur Prüfung üderwiesen werden.

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