1838 / 67 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Zinsen, und faun vou dem Fuhabcr nicht gekündigt werden“ wouächst sie unter Vernichtung der uoch nicht fälligen 4 proc. Jins - Conpons mit 3!/, proc. Coupons versch:cn werden, bei deren Au sfertigung dafür zu sorgen ist, daß sie sich auch äußer- lich in die Augen fallend von den 4proc. Coupons untersche1den.

4) Der Landschaft bleibt cs überlassen, die Einlösung ihrer vier- procentigen Pfandbriefe, Behufs deren Konvertirung, eutweder durch Ankauf an der Börse oder in Folge der Kündigung durch Zahlung des Nominalwertbes, je nach ihren Mittiela zu bewir- fen. Welche Pfandbrief: Bchufs der Konoertiruug zunächst zu fündigen sind, wird für jeden Termin durch das Loos ermittelt. Es steht in der Wahl des Ewpfangsberechtiaten, ob er die Zah- {ung in Marienwerder obcr bei irgend ciner Departement s-Land- schafts-Kasse erheben will. Wählt er jedoch das leßtere, so wuß er scinen Entschluß zeitig vor dem Zahlungs- Termine der Ge- ncral-Landschafts- Direction anzeigen.

5) Die Landschaft bleibt, nah wie vor, verpflichtet, dice von den Fuhadern nicht fonvertirter Pfandbricfe ausgehenden Kündi- gen, nah Juha!t Meioer Ordre vom 26. Dezember 1832 (Ges scz-SammsÎung von 1833. S. 2.) bis zum Beirage der halbzäb- rigen Einnahme des oden dana feslgesezten Tilgungs - Feuds con !/; Procent anzunebuen.

6) Die Pfandbriefs: Schuldner bleiben verpflichtet, den bisber'gen Zinésay mit vier Procent, den sogenauuten Duittungsgrosccn und die bisber s{hou gezablten Amortisations-Beiträge, cinschlicß- li der von dem General Landtage beschlossencn Eidöhung, mit 3/, Precent, überbaupt alio 43/, Procent zu bezahicu, welches auch von deu neu auszuferiigenden Pfandbriefen giit.

7) Wenn bei der Scequestration cines b. pfandbriesten Gutcs die Neoenücn zur Bercichtizung der Pfandbricfs-Zinsen, Quittungs- groschen, Amortisations - Beiiräge und dec laufenden Privat- Hvpethefen - Zinfen nichi ausreichen, so dürfen aus der R ve- uücnuasse die Ti'gungs-Beiträge nicht entnommen werden. Der Besiger des scquezitricten Gutes bliidot jedoch zu dercii Machzad-

lung verpflichtet. Xch becaustrazge Sie, diefe Besliuzungen durch die Gefes: Sguim- lung zur éffentlichen Kenniniß zu bringen, Berlin, den 24. Februar 1838. Friedrich Wilhelm. An den Staäts-Miuister L. Rochow

Nach dem kärzlich bekannt gemachten 22sten Jahres- Bericht des engeren Ausschusses der Litthauischen Friedens-Ge- sellschaft zu Gumbinnen, sind von der gedachten Gesellschaft im Jahre 1837 8 Zöglinge, 1 auf dem Gymnasium zu Gum- binnen und 7 auf der Universität zu Königeberg, unterstüßt worden. Zu Michaelis v. J. haben 2 der Leßteren ihr Trien- vium academicum beendigt und sind aus der Zahl der Zöglinge ausgeschieden. Die Gesammt - Einnahr:e hac im Jahre i837 mit Einschluß des Bestandes aus dem Jahre 1836 von 238 Rthlr., 1150 Rihlr. betragen, die Gesamnt-Ausgabe war 9.5 Rthlr., und is daher am Schlusse des Jahres ein Bestand von 205 Rehlr. verblieben. Die Geselischaft hat jest noch 6 Zög- linge, uud zwar 1 auf dem Gymnasium zu Guinbinnen und 5 auf der Universität zu Königéberg, und ist für diejelben zu Un- rerstößungen die Summe von 45s Rthlr., zu Schreibmateria- lien und Büchern aber 40 Rthlr. angenommen.

Die Kaufmanns-Wittwe Bischoff zu Lauban hat. eine Summe von 4000 Rthlr. als besondere Stiftung für Schul- Zwecke und zu Armen-UÜnterstäßungen testamentarisch ausgeseßt.

Die Dússèeldorfer Zeitung meldet aus Neuß vom 27. Februar: „„In verflossener Nacht hat fich ein Theil der Eisdecke bei Heerdt geld. Das dadurch pld6slich eingetretene Sinken des Wassers erzeugte nah der hiesigen Stadt zu eine so starke Strômung, daß die im Jahre 1752 erbaute solide

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' stärzte.‘/ Unterhalb gegen die Holländische Gränze hin sollen | mehrere Dämme von der Wasserfluth durchbrochen und soll da- dur bedeutender Schaden angerichtet worden seyn.

Meteorologische Beobachtung.

1838. Margens | Nachmittags | Abends Na einmaliger 5. März. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

| A Lustdruck. «6 | 332,37-‘‘Par. 333,81‘“-Par. (335,69-‘Par. Quellwärme 6,89 R. Luftwärme „.. |4- 3,29 R. [4+ 7,9% R. |4- 4,6° R. } Flußwärme 0,49 R. Thaupunkt „.… |4- 0,6% N. |4- 5,1° R. |4- 0,6 ® R. J Bodenwärme 0,69 R.

Dunstfättizung 81 yEt. 80 pEt. 72 pEt. Ausdünßung 0,21‘ Rh. ABetter....-« . trü*e. heiter, trübe. Niederschlag 0,C08‘“ Rh. o a6 S. S. S. Wärmewets?: ++- §,10 Weikenzug .-« | —- S. -+- 1,99,

Tagesmittel: 333,96‘‘/ Var... 4-5,29 R... +2,19 K 78 oCt. S.

B er ner BOr ass Den 6. März 1838. Amtlicher Fands- und Œeld-Caurs-Zettel.

[ch| Pr. Cour. lat} Pr. Cour. X] Brief. ! Geld. N| Brief. Geld. Si.-Sohuld-Seh, [4] 103 102!/,5 Pomm. Piaudbr. 3: 99!» Pr. Engl. Obl. 30.) 5| 1031/1] 16027/, iKur-u-Neum. do.|4| 100S/g | PrämSch.d.Sech« 6/1 647/12) do. do. do.'3! 9934 ms Kurm.Obl.m.1.C.| 4| 103!/, | 103 Schlesische do. 4| 106! /, | Nm. lut. Sch. do. 4| 1023/4 fRückst. C. uud Z.!

Berl. Stadt-Obl.| 4/ 103!/, | 103 Sch, d. K. u. A.—| 89 -— Körigsb, do, |4! -—

Elviuger do. [4j Gold al marco |—| 215!/, | 214! /, Dauz. do, Îu Tie —, 433/, Neue Ducateu —| 18/4 —— Wes‘pr.Pfaudbr./ 4 101 P _— Friedrictisd’or E 137/12 13/1» Grois*. Pos. do.: 4 1043/1 Aud. Golduün-!

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Pr. Cour. Tulr. zu 3! Sgr.

Wechsel-Cours. Brief. | Geld.

Amstesdaltte ooooo o ooooo) 250 Fl Kurz —_ 1427/3 dd uta T «4: O D, 2 Mt. 142!/g Hamburg «eee ooooooooo) 8300 Mk, Kurz 152! /s dos E D ss ole es, e 1400 Mkt 2 Nt. 151S/s | TLoidóun « eco o oa os doe dder 1 LSt. 3 t. 6 26!/, 6 26/4 S ies T 0h: e 000er. 2 Mt 81'121 80/5 Wiien-in 20 Nr, ch+ e op 0060). e 100 Fl, 2 Mt 1022/, | Ar 6a oon oe abe ene 120 B), 2 Mt. 162‘, O ea oa e eet can AVOFTUIL 2 Mt, 99/12 TPEIE Gi e de bie él os e 100 Dlle 8 Tage 162!/, | Fraukfurt a. M. WZ. «...«.« « « 150 Fl. 2 lt. 102!/, | Peters}urg «ooo o ooo «o. 100 Rbl, 3 Wocl, 30!/) 2

Auswärtige Börsen, Amsterdam, 1. März. Nieder! wirkl. Sehuld 53/4. 5% do, 1017/8. Kanz - Bill. Wg 5/9 Span. 18/4. Passize —. Ausg. Sch. —. Zinsl. —. ÞPreuss. Pram.-Sch, 113!'/4. Poln, —. QOesterr. Mert. 162!/g. Autwerpen, 28. Febrüar, Passive —. Zinst. 55g. Neue Anl. I8!/g. Frankfurt a. M., 3. März.

Oesterr. 59/, Met. 1965/5. G. 4/9 101!/g. G. 2!/2% 61/5. 613/,. 1%, 263/16. W!/1e- Bank-Actien 1723. 1722. Partial-Obl, 150!/,. G. Loose zu 500 Fl. 121!/;. 1207/g. Loose zu 100 Fl. 260. G. Preuss. Präm.-Sch. 65. 643/,. do. 4%/, Anl. 1023/g. G. Poln. Loose 683/,. 68!/.. 59% Span. Anl. 105/g. 10!/,. 21/,0/) koll. 539/16: 537/16.

onloun, 27. Februar. 1 Cons. 39%, 923/,. Beig. —. Neue Anl. 19. Passixe 4'/g.

Erfrbrüke am Hessenthore dem gewaltizen Wasserdrange nicht | länger Widerstand leiste konnte, und heute Mittag zusammen- .

Ausg. Sch. 7!/g. 21/29 Toll, 53/4. 5%/, 1003/g. 59/6 Port. 27/4. | do. 3% 18. Engl. Russ. —. Bras. 79. Columb, 28!/,, Mex. ! 29/2 Peru 19. Chili

Paris, 28. Februar. 59, Rente fin cour. 109. 70. 39/4 fin cour. 79. 70. 359/, Ne au compt. 99. 10. 59% Span. Rente 19!/4. - Passive 4. gz Portug. 18.

Wien, 1. März. 59, Met. 1062/4. 4%, —. 83% 807/g.

21/29 1h - Bank-Actien —. Neue Anl. —. LT lo

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Königlihe Schauspiele.

Mittwoch, 7. März. Im Schauspielhause: Verirrunge, bürgerliches Schauspiel in 5 Abth., von E. Devrient. Donnerstag, 8. März. Im Schauspielhause: Verwany lungen, Lustïipiel in 2 Abth., von A. Görner. Hierauf: D) feindlichen Brüder, Possenspiel in 3 Abth., von E. Raupa, Freitag, 9. März. Jm Opernhause, zum erstenmale: D hinkende Teufel, pantomimisches Ballet in 3 Abth., von C, ralli, fúr die Kdnigl. Bühne bearbeitet und in Scene gesey von Hoguet. Maik von Casimir Gide. Die Decoration sind vom Königl. Theater-Jnspektor C. Gropius. Die zu dieser Vorstellung eingegangenen Meldungen uy Billets sind berücksichtigt worden.

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der Ktnig haben den Land- und Stadtrichter (lenbücher in Swineinünde zuglei zum Kreis-Justizrath den Usedom - Wollinschen Kreis zu ernennen geruht.

Des Königs Majestät haben dem Regierungs - Secretair hlenthal zu Arnsberg den Titel als Hofrath zu verleihen

ht.

. Königsstädtisches Theater. Mittwoch, 7. März. Zum erstenmale: Der Vater d Debütantin. Posse in 4 Akten, nah Bayard, von B. A. Her; mann. Vorher, zum erstenmale: Der Oberst von sechzeh

Königliche Bibliothek.

Jahreu. Lujtsviel in 1 Att, frei nach dem Französischen, v Jn der nächsten Woche, vom 12ten bis l7ten d. M., findet, B. A. Herrmann. Zwischen beiden Stücken: Ouvertàre, fonsiäh ÿ. A1. des gedruckten Auszugs aus dem Reglement ge-

; die allgemeine Zurücklieferung aller entliehenen Bücher die Königliche Bibliothek state. Es werden daher alle die- gen, welche Bücher der Königlichen Bibliothet in Händen en, hierdurch aufgefordert, dieselben an einem der genann- Tage, Vormittags von 9 bis 12 Uhr, zurüzuliefern.

ponirt von Herrn Oelschig, Orchester-Mitglied des Königsstä tischen Theaters. Donnerstag, 8. März. Der Dachdecker. Komische Gi mälde in 5 Rahmen, frei nah dem Französischen, von L. A gely. Hierauf werden die Beouinen Rhigas und Abdala, a dem Volksstamme Setjas, folgende athletische, gymnastische un Arabische Uebungen ausführen: 1) Pyramide von Luxor. Die Aegyptische Mumie. 3) Der Arabische Turban. 4) D Lusthaus Mahomed’s. d) Das Pfeil- und Violin-Spiel. () Das Arabische Rohr. 7) Die Christel- Pyramide. 8) Di Porzellan- Teller. 9) Die Arabische Leier. 10) Die Afrcifkani sche Vertheidigung. 11) Das Pilaster-Spiel. Zum Beschlujss 12) Die Afrikanische Jagd mit lebenden Vögeln. i

| Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

i Rußland und Polen.

St. Petersburg, 28. Februar. Der General-Major tsowsky ist an die Stelle des Fürsten Bebutoff zum obersten walter der Provinz Armenien ernannt worden.

Die hiesigen Blätter enthalten einen an Se. Maj. den ser abgestatteten Bericht des Ministers des öffentlichen Un- ihts über die Wirksamkeit der archäographischen Kommis- , Es wird darin namentlich von den Nachforschungen, die ige im Auslande reisende Russische Gelehrte nah den in tigen dffentlichen Bibliotheken befinächen alten Slavoni- n Handschrifcen angestellt, das Resultat gemeldet. Jn Pa- namentlich hat Herr Strojew mehr als 20 Kirchen-Slavo- he Manuskripte gefunden, die in der Königlichen Biblio- unter die Arabischen und Túrkischen Handschriften gekom- und darum bisher unbemerkt geblieben waren. Auch in indinavischen Bibliotheken ist die Ausbeute nicht unerheb- gewesen, dagegen hat man in Deutschen Büchersammlun- nur wenig aufgefunden. Der Bericht verbreitet sich fer- über die Herausgabe von Annalen und Chroniken, so wie ischer Medaillen, und hatte sich des besondern Beifalls des sers zu erfreuen, der am Rende desselben eigenhändig mit ißift die Worte: „sehr interessant“ niederschrieb.

Der Verkauf von Privat-Promessen auf Obligationen der dlnischen Anleihen isè durch einen Kaiserlichen Befehl unter-

Markt-Preise vom Getraide. Beirlin, den 5. März 1838.

Qu Lande: Weizen 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rtkl 23 Sar. 9 Pf.; Roggen 1 Ribir. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Ribh, 5 Sar. 3 Pf. : große Gerste 27 Sgr. 6 Pf.; kleine Geiste 28 Sr, 9 Pf, auch 25 Sgr. 8 Pf.; Hafer 26 Sgr., auch 20 Sgr. 8 f, Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rtbic, au 1 Rtbir. 27 Sar 6 Pf. und 1 Riblr 22 Sar. 6 Pf : Roggen 1 Rihlr. 10 Sar. 8 Yf auch 1 Nthlr. 8 Sar. 9 Pf.; große Gerste 28 Sgr. 9 Pf.; klei Geiste W Sgr. 9 Pf., auch 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9 Ys auch 22 Szr. 6 Pf. N Sonnabend, den 3. März 1838. Das Scho Stroh 7 Rtblr. 15 Sar., auch 5 Ntblr. 15 S

Der Centncr Heu 1 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf.

Nedacteur Ed. Cottetd.

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Gedruckt bci A. W. Hayn.

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Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

schästsleben übe:haupt; cder Anweisung, sich schrift-|) andische Tau af M, ih und müudlih, ohue Kenntniß uud Auwendung (bendländische Tausend und eine Macht

der grammatischeu Negeln, sowohl im Atlgemcinen, als in allen vorkommenden Fällen. im Deutschen rich. tig auszudrücken und jedes Wort ohne Fehler zu schrciben. Mit besonderer Berücksichtigung des rich1i-

Befkfanntinachungen.

Oeffentliche Befanutmachung, die Verpachtung eines Ritterguts betresfeud. Das im Mansfelder Seefreise gelegene, dem Kammer: herrn vou Kerssenbro zustehende Rittergut Heiligen-

6) der Böttchergeselle Johaun Carl Boecner, ge- boren im Jahre 1773 zu Prettin, und dessen Bru: der Jebdann Sigiomund Boecckuer, gebereu. im [9,4 - - -

Jah:e 1770 daselbik ;

7) der Schucider Jobann. Carl Gotthelf Adler, ge-

beren den 6. April 1797 zu Herzberg, und

t worden. 2 Frankrei.

Deputirten-Kam iner. Sißung vom 28. Februar. n Schlusse dieser Sißbung erfolgte noch die Annahme des M e:Entwurfes über die Reorganisation der Tribunale erster

/ c oder die shonsten Mähr ch und Sagen F E ne [MLuen Aren SAQN anz mit 178 gegen 64 Stimmen.

_allér Europäischen Völker. Zum ersten Male gesammelt und neu bearbeitet von J. P. Lv fer.

j : T : Gese - Entwürfe von örtlichem Interesse angenommen. Mit 30 Bildern nach Driginal -Zeichnungen des

rauf war die Debatte úber das bei der Kammer eingegan-

Ï Jn der Sißung vom 1. März wurden zuvörderst meh- |

thal, foll nebst den dazu gehörenden Bauer-Läudereteun im Wege der Scquesiration von Johannis d. F. ab auderwcit und zar dergestalt an den Meistbietenden verpachtet werden, daß nach Ablauf der drei ersten Yahre Kündigung vordehaiteu bleibt, und es ist hierzu cin Termin auf

den 19. April c., Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Ober-Landesgerichts. Assessor Goetz iu unterzeichueten Gerichtshofe anberaumt wordeu.

Cautiousfähige Pachiliebhaber werden zu diefem Termine mit dem Bemerken vorgeladen, daß die Pacht- bedingungen im Termine bekaunt gemacht werden sollen oder vorher in der Registratur eingesehen werden können.

Naumburg, den 23. Februar 1838.

Königl. Preuß. Ober-Laudesgericht. Mahlmaun.

Edictal-Citation. Nachdem über das Vermögen des hiesigen Kauf- maun Louis Krause per decr. vom 21. Oktober c. der Konkurs eröffnet worden, werden aile unbefaunten Gläubiger desselben hierdurch aufgefordert, in dem auf den 23. Mai 1838, Vormittags 9 Uhr, vor dem Köuig!l. Land- und Stadtgerichts-Affessor Herrn Fiebig auberaumten Liquidations- und Verifica- tions - Termine persönlich oder dur zulässige Bevoll- mächtigte, wozu ihnen die Herren Justiz: Kommissarien Weocke und Ebert vorgeschlagen werden, zu erscheinen, ihre Ansprüche an die Konkurs - Masse gebührend au- zumelden und deren Richtigkeit nachzuweijen, widr'gen:- falls sie mit allen ihren Forderungen an die Masse präcludirt und ihnen deshalb gegen die übrigen Gläu biger ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird. Glag, den 15. Dezember 1837. | Königl. Preuß. Laud- und Stadtgericht. Krause Edictal-Citatíon. Nachbenannte, ihrem Leben und Aufenthalte nach seit länger als 10 Jahren unbekaunte Perseuen : 1) der Schneidermeister Johann Carl Thomas aus Gradig; 2) dez Jägerbursche Carl Angust Witte, geboren den 3. Februar 1748 zu Sevda ; 3) der“ Enchbereitergesellc Johann Gottlob Schülert, s frverel! 0 M Sena 1779 zu Torgau; ie Wiitwe Lehmann, Yehan i! \. H Meifiner ae Pretiin ; ibu ia ie unverchelichte Johanne Christiane , boren den 16. März 1775 zu Torgau Î E E

8) der Tischlergeselte Johann Chc-inian Kilian, ge- boren deu 24, Oftober 1791 zu Schweiniß: oder deren etwauige unbefaunte Erben und Erbnehmer werdeu hierdurch cdiclaliter geladea, sich binueu 9 Me- nate, späicstenó iu dem auf den 4. Oftober 1838, Vormittags 10 Uhr, vor unserm Deputirten Hru. Landgerichts-Rath Liuden- berg augesczien Termine schrifilich cder persönlich zu melden, auch zu legitimiren und demnächst we:tere An- weisung zu crwarten, widrigenfalls die genannien Ab- weseaden für todt erflärt werden, ihr Vermögen aber den sich legitimirten Erben eder eventual. deut Fiotus zugesprochen wird. Torgau, den 1. November 1837. Königl. Preußisches Landgericht.

Wann auf Antrag des majo:ennen und der Ku- ratel des minoreunen Grafen von Bilicher auf Fincken, umer Beitritt des Justizraths von Bülow auf Weh ningen, als Vertreters der Söhne des Ober - Forst- meisters von der Lühe zu Jaßnig, zur Anmeldung ctwauiger Ausprüche und Forderungen an deu Nachlaß des weilaud Grafen vou Blücher auf Fiucken, insbe. foudere an die zu diesem Nachlasse gebörigen Land- güter Fincken mit Bütow, Heidrammel uud Kuüppel: damm, Gotthun, Kacselin, Darze, Gehren mit Autheii in Poppenthin, Lebbin und Sparow mit dem vererb- pachteten Sanz, heute publica proclamata praeclusiva erkannt und Terminus auf

den W April dieses Jahres vor hicsizer Großherzoglicher Juiz-Kanzlei auberaumt und die Juseriion der deefallsigen Ladungen in die Scywerinschen Anzeigen in extenso vercsügt worden; fo wird solches hierdurch fernerweit geweinfüudig gemacht.

Gegeben Güñrow, den 2. Fcbruar 1838, Großherzeg!iche Meckleuburg-Schwerin sche

Instiz - Kanzle1. (L S.) G. Brendt.

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dieses ete Volk sbuch sich anzuschaffen, das sowo

haltung vollkommen entsprechen wird, Alle Môdôna:e erschciuen 2 Heste.

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Stimme der Wabrheit in der Streitsachf dem Erzbischofe Clemens August 1c. !l

von Köin, ausgesprochen von einem R 0 misch: fatholishen Pfarrer. Preis 72 [g

e Gesuch des Herrn Dutacq an der Tagesordnung, Herrn Girardin gerichtlih belangen zu dürsen, ein Gesuch, dessen Bewilligung Herr Pares in der Sißung vom 19. uar gestimmt: hatie. Herr von Girardin ergrisf vorweg st das Wort, um sich mit dem Antrage des Herrn Pares erstanden zu erklären. „„Nichtsdestoweniger““, fügte er hinzu, ich nah meiner innersten Ueberzeugung erklären, allein die Absihe, ein dffentliches Uäergerniß zu ge- einen Streit ‘vor diese Kammer hat bringen kdn- N, der sich so leicht ohne deren Zuthun hätte erledigen n. Herr Dutacq beschwert sich darüber, daß ich die ihm abgelegte Rechnung öffentlich getadelt hätte; ich de dies nicht gethan haben, wenn er sich dabei nicht auf s der ehrenwerthesten Mitglieder dieser Kammer, nämlich Herrn Odilon-Va-:rot, berufen hätte. Wenn ich die Anga- des Herrn Durtacg als falsch und irrig bezeichnete, so durfte erwarten, daß man mich im „Siecle‘/ oder in der „Presse“‘ | widerlegen, nicht aber, daz man die Kammer mit einer Wen Streitzgkeit behelligen würde. DBereitwillig würde ih h zu jeder Berichtigung verstanden haben. Wie die Sachen liegen, (timme ich zwar zu Gunsten des Antrages der Kom- ion, indessen fann ich es im Als.emeinen nicht billigen, daß Kammer unabläsjig durch Privat - Interessen in der Wahr- ung der allgemeinen Juteressen gestdrce werde. Es giebt ieser Versammlung viele Männer, die bei Privat: Unter- ungen betheiligt sind, und es ivurde wahrhaft zu beklagen - wenn man täglich unter cinem mehr oder minder igen Vorwande das Gesuch an Sie richten woilte, eincn er Kollegen gerichtlich belangen zu dürfen.“ Nach dieser einandersesung wurde der Kommissions - Antrag, der dem rn Dutacq gestattete, das gerichtliche Verfahren gegen Herrn ardin einzuleitea, mit großer Stimmen-Mehrheic angenom- i Die Versammlung beschäfcigte sich hierauf mit dem h: Entwurfe über die Befugnisse der General- Conseils der dartements und über die der Bezirks - Conseils. Fünf Red- , worunter der Ministec des Innern, ließen sh über die- Gegenstand vernehmen, worauf die beiden ersten Artikel des (h: Entwufes durchgingen. Am Schlusse der Sibung db sich noch eine Debatre über die auf die Algierschen An- genheiten bezüglichen Dokumente. Herr Dubois verlangte, inan sich in den Büreaus mit den Ausgaben für die Kolonie ler nicht eher beschäftige, «ls bis alle diese Dokumente vorgelegt den wären. Der Minister des Jnnern hielt es dagegen fär 0 überslüssiger, daß wan auf diese Mittheilung warte, als

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Berlin, Donnerstag den Sew März

mehrere jener Aktenstücke wohl der zu ernennenden Kommission, nicht abec sämmtlichen Deputirten mitgetheilt werden könnten. Herr Baude berief sich auf das eigene Versprechen des Kriegs- Ministers, der, als er den betreffenden Geseß-Entwurf einge- bracht, ausdrüflih erflärt habe, daß dieser Entwurf von zahl- reizen Dokumenten begleitet sey, die dazu bestimmt wären, die Kammer von der ganzen Lage der Dinge in Nord-Afrika seit der Besisnahme der ehemaligen gera bis auf die neueste Zeit in Kenntniß zu seßen. Herr Vivien fügte hinzu, daß die Mittheilung der mehrerwähnten Aktenstücke allein der Kammer die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit der verlangten Geldzuschüsse gewähren könne. Noch zwei andere Deputirte sprachen sich in der- selben Weise aus, worauf der Finanz-Minister erklärte, daß derjenige seiner Kollegen, der mit den Algierschen Angele- genheiten speziell beauftragt sey, ganz kürzlich eine sehr ernst- liche Krankheit überstanden habe, und daß leßtere möglicherweise den Druck jener Aktenstücke verzögert haben könnte. Als es hierauf zur Abstimmung fam, entschied die Mehrzahl der Ver- sammlung sih dahin, daß die Prüfung des Geteg-Entwurfes in Betreff der Ausgaben für die Kolonie Algier vorläufig noch

auszuseßen sey.

In der Sißung vom 2. März ergriff vorweg der Kriegs-Minister das Wort. „Man hat gestern“, sagte er, „Aufschlüsse von uns verlangt in Betreff der der Kammer ver- heißenen Beläge zu der Geldforderung für die Kolonie Algier. Diese Beláge sind alle druckfertig; da jedoch die Seßer der Königlichen Druckerei drei Tage lang gefeiert haben, so is der Druck der erwähnten Piecen noch nicht beendigt; ih hosse in- dessen, Jhnen gegen Ende dieser Woche, oder doch spätestens in den ersten Tagen der künftigen das Ganze vorlegen zu können.“ Den Rest der Si6ung fúllten die Berathungen über die Befugnisse der General- und Bezirks-Conseils.

Paris, 2. März. Der König ertheilte gestern dem Fürsten Paul Esterhazy eine Privat-Audienz.

Die mit der Prúfung des Gescß-Entwurfes wegen der großen Eisenbahn-Strecken beauftragte Kommission hat Herrn Thiers zu ihrem Präsidenten, und Herrn Billaut zu ihrem Se- cretair ernannt. Es if bemerkenswerth, daß die Ann derjenigen beiden Kommissionen, die die wichtigsten egenstände der Session, das Budget und die Eisenbahnen, prüfen, zwei Miktglieder des Ministeriums vom 22. Februar sind.

Cin hiesiges Blatt sagt: „Die Jnhaber der sprocenti- gen Renten hatten seit einiger Zeit eine gewisse Sicherheit er- langt, indem sie sahen, daß die Deputirten - Kammer es sich nicht sehr angelegen. \eyn ließ, die Frage zu erdrtern, und daß Herr Gouin selbst seinen Vorschlag nur mit großer Vorsicht entwickelt hatte. Seitdem sih indeß die Büreaus der Kammer mit dieser Angelegenheit beschäftigen, geben sich in denselben so entschiedene Meinungen kund, daß die Rentenbesißer neuer- dings anfangen, ernste Besorgnisse zu hegen. Von den neun Mitgliedern der zur Prüfung des Vorschlages ernannten Kom- mission sind nur 3, nämlich die Herren Janvier, Beudin und Muret de Bord, der Maßregel abgeneigt; die übrigen 6 sind entschiedene Conversionisten. Herr Gouin ist zum Präsidenten und Herr Passy zum Secretair der Kommission ernannt worden.“

Dem Baron von Thenard, Pair von Frankreich, ist an der Stelle des Baron Silvestre de Sacy die obere Leitung des College de France anvertraut worden. Die Konkurrenz um den durch den Tod des Herrn von Sacy ebenfalls erledigten Lehr- stuhl der Persischen Sprache wird am künftigen Montag erÖöff- net werden.

Gestern is die diesjährige Gemälde- Ausstellung im Louvre eröffnet worden. Man bemerkt mit Bedauern, daß in diesem Jahre weder JIngres, noch Scheffer, noch Horaz Vernet, noch Delaroche im Kataloge aufgeführt sind; nichtsdestoweniger ist die Ausstellung reich an schdnen Gemälden. Am meisten be- merkt wurden gestern ein „Daniel in der Löwengrube“/ von Ziegler, eine „Medea“/ von Delacroix, eine „„Venus“/ von Rie- sener, cine „Kleopatra, die an ihren Sklaven Versuche mit Giften anstellt“/, von Gigoux, eine „Magdalene in der Wüste“ von Roqueplan. Man beklagt sich aber auch in diesem Jahre wieder über die große Menge von Portraits und mittelmäßigen Schlachtgemälden.

In der Gazette des Tribunaux liest man: „Wir hatten gemeldet, daß die Raths-Kammer des Tribunals erster Anstanz ihr Urtheil in der Hubertschen Sache gefällt, und 7 der Angeklagten vor die Assisen verwiesen habe. Es scheint, daz seitdem neue und wichtige Aufschlüsse von einer Person ge- geben worden sind, die gar nicht in die Sache verwickelt, son- dern wegen eines gewdhnlichen Vergehens von dem Zuchtpolizei- Gerichte verurtheilt worden war. Jn Folge jener Aufschlüsse hat der General-Prokurator auf eine Supplementar-Instruction angetragen, die auch angeordnet worden ist. Seit zwei Tagen haben sowohl in Paris als in dem Departement der Niederen Seine neue Haussuchungen und Verhaftungen stattgefunden. s

Der Baron von Rothschild gab gestern einen großen Ball, den der Herzog von Nemours mit seiner Gegenwart beehrte.

Mit dem Dampfschiffe ,„Fulton““, welches am 24isten v. M. von Algier in Toulon angekommen ist, wird gemeldet, daß ein Ab- gesandter Abdel - Kader's in Algier eingetroffen war. Derselbe wird sich nah Paris begeben, um dem Könige Geschenke des Emirs, die in Pferden, Ldwen, Tigern, Gazellen u. \. w. be- stehen, zu überbringen. Ein sehr shdner Sattel ist für den Herzog von Orleans bestimmt.

Die Regierung hat gestern nachstehende telegraphische De- pesche aus Bordeaux vom 27. Februar publizirt: „Die ver- einigten Corps unter Jara, Peco und Anderen, 2000 Mann Infanterie und §00 Reiter stark, wurden am 1k°ten d. in der Ümgegend von Yevenes von dem General Flinter angegriffen, der einen vollständigen Sieg über sie davon getragen hat. 130 Todte, 309 Verwundete, 1340 Gefangene, worunter 40 Of-

1838.

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fiziere, 303 Pferde, eine große Menge von Waffen und Ge- päck, dies sind die Resultate jenes glücklichen Gefechts.“/

Die Madrider Hof-Zeitung vom 21sten v. M. enthält den Bericht des Brigadiers Flinter über das am U8ten (nicht am 19ten) bei Yevenes vorgefallene Gefecht. Es heißt in demsel- ben unter Anderem, daß die aus 600 Mann Jnfanterie und 220 Mann Kavallerie bestehende Division der Christinos nicht einmal einen einzigen Verwundeten gehabt habe, in- dem das Feuer des Feindes, dessen Stärke auf 2000 Mann Infanterie und §00 Pferde angegeben wird, zwar lebhaft, aber \chlecht dirigirt gewesen sey. Der Verlust der Karlisten an Ge- fangenen und Verwundeten wird auf 1640 Mann angegeben. Die Königin hat dem Brigadier Flinter für diese Waffeu- that den St. Ferdinand's- Orden dritter Klasse- verliehen. Die Hof - Zeitung publizirt außerdem noch ein Schrei- ben Flinter's aus Yevenes vom 19. Februar, worin es heißt: „Ich habe Befehle gegeben, daß man diese wichtige Position sofort befestige; vorläufig soll sie von einer Compagnie beseßt gehalten werden, die ich mit dem erforderlichen Schieß- bedarf verschen habe. Jun der verflossenen Nacht sind viele verwundete Karlisten mit Tode abgegangen; nichts desto we- niger werde ih 60 und einiger Wagen bedürfen, um den Rest zu transportiren. Jch begebe mich mit meinen Gefangenen nah Sonseca und werde morgen die Verfolgung Jara's fort- seßen. Von den Gefangenen habe ich nur diejenigen Soldaten erschießen lassen, die von dem zweiten Garde- Regiment, dem Regiment Königin-Regentin und der Kavallerie desertirt waren. Diese verschiedenen Corps hatten die Execution seibst verlanat, und auch die Mannszucht, so wie die Ehre unserer Waffen, erforderten ein solches Beispiel. Ueberdies habe ich den unter dem Namen el Tuerto de Eépaña bekannten Straßenräuber, so wie zwei Navarresishe Brüder, die bereits viel Böses ge- than hatten, füsiliren lassen.““

Die Madrider Zeitungen vom 22sen v. M. sind heute ausgeblieben. Einer Korrespondenz im JIndicateur de Bor« deaux zufolge, war die Rede davon, den Kriegs-Minister durch den General Áldama zu erseßen.

Die Quotidienne bemerkt in Bezug auf den Sieg des Ge- nerals Flinter, daß, einem Briefe aus Madrid vom 20sten d. zu? folge, Jara’s ganzes Corps aus 600 Mann bestanden habe. Der Schreiber dieses Briefes will eine Mittheilung des Generals Flinter gelesen haben, worin dieser selbst melde, daß die Kare listen nur 60 Mann Kavallerie gehabt hätten, und daß das Ganze ein Ueberfall gewesen sey. Die Quotidienne fügt hinzu : „Wenn Jara, Peco und andere eben so unbekannte Karlistische Chefs 2000 Mann Jufanterie und §00 Reiter mit si führ- ten, wie groß müßten dann die Streitkräfte Garcia's und Pa- lillos’ seyn? Jene 860 Mann Kavallerie können wir um fo mehr als eine reine Erfindung ansprechen, als wir immer zu- gegeben haben, daß die ganze Karlistishe Armee nie mehr als 1500 Mann Reiterei aufzuweisen gehabt habe.““

An einem Schreiben aus Logroño vom 21sten v. M. heißt es: „Nachdem der General Latre ein Karlistisches Deta- schement von §00 Mann überfallen und aufgerieben, ist er ges gen Peñacerrada vorgerückt. Der General Espartero will diese Stadt angreifen, und, wenn es ihm gelingt, sich derselben zu bemächtigen , \o is sein linker Flügel völlig geschüßt, und er kann dann gegen Estella operiren. Die zum Angriff auf diese Stadt bestimmten Truppen haben noch immer ihre früheren Positionen inne.“

In einem legitimistischen Blatte liest man: „Es haben

gestern Abend seltsame Gerüchte in den Tuilerieen zirkuiirr.

Die Regièérung soll eine telegraphische Depesche erhalten haben, worin ihr gemeldet würde, daß eine vornehme Person (Herr von Bourmont oder der General Clouet) im Lager des Don Carlos angekommen sey. Man ging sogar so weit, den Na- men einer hdheren Person zu nennen. Wir wissen nicht, was an dieser Nachricht Wahres ist; aber aus der Besürzung ge- wisser Personen scheint hervorzugehen, daß man irgend etwas Ungünstiges für die Sache der Königin erfahren habe.“ -— Auch an der Börse sprach 17an heute viel von der Ankunft des Herzogs von Bordeaux im Hauptquartiere des Don Carlos; aber man glaubte allgemein, daß die Legitimisten diese Nach- richt nur verbreitet hätten, um das Gespräch von den Siegen, der Generale Flinter und Latre abzulenken. Die Aspho.t- Actien sind an der heutigen Börse um 609 Fr. gefallen und blieben zu 5000 Fr. ausgeboten. Sämmtliche Eisenbahn Actien waren sehr vernachlässigt.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz- zung vom 27. Februar. Der Bischof von Exeter zeigre an, daß er am nächsten Donnerstag eine Petition mehrerer Bewohner von Cork vorlegen werde, worin dieselben bitten, Maßregeln zu ergreifen, um die von den Katholiken etdlich eins gegangene Verpflichtung, die herrschende Kirche niht umzu- stürzen, noch die protestantische Religion oder die protestanti\che Regierung zu {wächen, wirksam zu machen. Nachdem Lord Brougham angekündigt hatte, daß er seinen Antrag in Bee zug auf den SORe N - Befehl vom Juli vorigen Jahres, die Einfuhr von Neger-Sklaven in Guyana betressend, vom Frei- tag auf den Dienstag verlege, sagte er, er habe erfahren, daß eine gewisse Miß Newman, die anfangs zu l4jáhriger Depors tation, dann aber zu 3jähriger Einsperrung in ein Zuchthaus

| verurtheilt gewesen, wegen angeblichen Wahnsinns, in den s

dur einsame Cinsperrung verfallen, nah Bedlam gebracht worden sey, und er verlange darüber Aufschluß von den Minis stern. Lord Melbourne gab das Faktum des Wahnsinns je- ner Person, aber nicht das ihrer einsamen Einsperrung zu und sagte, das Ministerium des Innern sey erst ganz kürzlich von dem angeblichen Wahnsinn jener Person unterrichtet wor- den. Er ging dann auf vie in der vorigen Sißung erwähnte Einsperrung y5ú Kindern in dem Millbanker Zucht

hause über und erklärte es für ungegründet, daß in diesea Fäl

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