1838 / 80 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

von Sardinien, sondern den Prinzen Eugen von Savoyetn-Ca- rignan, Sohn des im Jahre 1825 in Frankreich verstorbenen Chevalier de Savoye, der bekanntlih durch die für nicht stan- desmäßig erkannte Ehe seines Vaters der Vorrechte eines Prin- zen verlustig geworden war. Der jetzt regierende Kdnig von Sardinien hat. durch Dekret vom 28. April 1834 dessen hier in Frage stehenden Sohn Eugen, geboren den 14. April 1816, wieder für einen Prinzen von Savoyen - Carignan und als Prinzen von Königlichem Geblüt für thronerbfähig erklärt.

ur Lombardischen Kdnigs- Krönung, welche, wie nun de- finitiv bestimmt, am 7. September d. J. stattfinden soll, wer- den Vorbereitungen aller Art bereits getroffen. Das Kostüm, welches der Kaiser und König bei dieser Feierlichkeit tragen wird, wird hier neu und prunkvoll angefertigt.

Heute fand die alljährliche General-Versammlung der Ac- tionaire der Kaiser Ferdinand’s-Nord-Eisenbahn statt. Aus dem bei dieser Gelegenheit gehaltenen Vortrage hat man nur gün- stige Resultate vernommen. Es geht daraus hervor, daß trob verschiedener Schwierigkeiten, insbesondere troß des Mangels an Eisenschienen, die Bahn von hier bis Brünn mit dem Schluß des diesjährigen Sommers “vollendet seyn, und somit die ganze Strecke noch in diesem Jahre der Benußung geöffnet werden wird, daß ferner die Baukosten dieser Strecke, obgleich unvorhergesehene Ausgaben, die in den Voranschlägen nicht berúksihtigt waren, dazu gekommen, dennoch um 150,000 Fl. C. M. niedriger als die Voranschläge sich belaufen werden u. s. w. Die Anfrage einer Gesellschaft, welche sich zu Aus- führung des von Herrn Dr. Lindner in Prag erworbenen Pri- vilegiums zum Bau einer Eisenbahn zwischen Prag und Brünn konstituirt hat, ob nämlich die Actionaire der Nordbahn damit einverstanden, daß die von jener Gesellschaft projektirte Eisen- bahn mit der Nordbahn bei Brünn in Verbindung geseßt wer- de, so wie eine zweite ähnliche Anfrage einer Gesellschaft, wel- he sich die Ausführung des dem Herrn M. v. Ullmann in Pesth ertheilten Privilegiums zum Bau einer Eisenbahn von Preßburg bis Pesth auf dem linken Donau-Ufer (die v. Sina- sche Eisenbahn von Wien bis Raab hält sih auf dem rechten Ufer) vorgeseßzt hat, ob nämlich diese mit dem Seitenflügel der Nordbahn bei Preßburg in Verbindung gebracht werden dürfe, wurden einstimmig bejaht. Diese beiden neuen Bahnen köôn- nen für die Nordbahn nur vortheilhaft seyn, indem sie dersel- ben sowohl Personen als Güter zuführen, und das Gedeihen des Unternehmens is dadurch wesentlich gefördert, was sich auch wohl bald durch den Stand der Actien aussprechen dürfte. Die Fortsezung des Baues wird sowohl an der Hauptbahn als an dem Seitenflügel nach Preßburg mit Ende dieses Mo- nats auf mehreren Punkten zugleich wieder aufgenommen wer- den. Die Gesellschaft schritt auch zur Ergänzung der Di- rection, welche durch den Tod des Bürgermeisters v. Leeb ein Mitglied verloren hatte. An dessen Stelle wurde unser be- U Astronom v. Littrow mit großer Stimmen - Mehrheit gewählt.

Das Eis auf der untern Donau geht nach den neuesten Berichten nun auch allmälig ab und die Ueberschwemmungen haben sih bereits etwas vermindert.

Spanien.

Madrid, 3. März. Don Ramon de la Sagra, Depus- tirter für Coruña, bekannt durch ein trefflihes Werk über die Gefängnisse der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, hat einen viermonatlichen Urlaub erhalten, um die Gefängnisse Frankreichs, der Schweiz und Belgiens zu besichtigen und bei seiner Rückkehr den Cortes einen Plan zur Verbesserung des Spanischen Gefängniß-Systems vorzulegen. Jn Spanien giebt es gegenwärtig 1430 Kommunal - Gefängnisse, in denen sich 11,382 Gefangene in dem elendesten Zustande befinden, indem sie täglich kaum ein Stück trockenes Brod zur Nahrung, und zum Lager nichts als einen Haufen halbvermodertes Stroh er- halten. Beschäftigt werden sie gar nicht.

Es geht das Gerücht, der Britische Botschafter werde es sehr gern sehen, wenn dem Infanten Don Francisco de Paula die Regentschaft übertragen und cine Vermählung seines Soh- nes mit Donna Jsabella beschlossen würde.

Nnland.

Berlin, 19. Márz Nach einer vorgestern aus Beeskow und Fürstenwalde hier eingegangenen amtlichen Nachricht ist die Spree seit cinigen Tagen in dortiger Gegend so angeshwol- len, daß bereits mehrere Häuser der Vorstädte und der Umge- gebungen von Beeskow unter Wasser stehen. __— Auch die Weichsel bleibt im Wachsen. Jm Danziger Werder beträgt das Steigen in § Tagen etwa 7 Fuß, und die Außendeiche stehen unter Wasser. Aus Dirschau schreibt man unterm 12ten: „Die Weichsel steht heute 15!/, Fuß am Pegel. Die Passage wird für alle Fuhrwerke fortwährend sicher über die Eisdecke bewirkt, doch müssen gar zu shwere Frachtwagen etwas abladen. Bei Marienburg ist die Passage auf gleiche Weise noch immer im Gange. Heute traf hier per Estaffette die offizielle Nachricht aus Thorn vom 11. März 6!/, Uhr

P A

Bekanntmachungen.

Ediktal-Citation. Vei dem Liguidations - Prozeß über die Kaufgelder | werden. der in der Königl. Preußischen Oberlausiß und deren

wendigen Subhastatiou verkauften Rittergüter Ullers- dorf und Baarósdorf ist der von Nostivschen Familie wegen eines für dieselbe protestationis modo anf jenen Gütern eingetragen gewesenen Zidcifommiß - Kapitals|

von 850 Thir. nebst Zinsen in Klasse 11. nur loeus lotte Henriette Küsel, geboren zu Rieth am 24. No- reservirt, weil bis jeßt der Anspruch nicht völlig liquide vember 1823 außer der Ehe. Jbr Nachlaß beträgt "124/ 103 Um Leuteres zu bewir- ungefähr 5 bis 600 Thlr., und ihre Erben sind unbe- ) 135 Es werden daher die unbekannten Erben vor- (geladen, sih im Termin : 1) der Kaiserlich) Russische General-Licutenant Graf [den 28. Dezember d. Y., Vormittags 10 Uhr, [zu Rieth zu melden und ihr Erbrecht nachzuweisen, Y der Königl. Veutenant Angust Bodo B. v. Noslit, | widrigenfalls sie mit ihren Erbansprücheu präkludirt ¡ werden und der Nachlaß - als herrenloscs Gut dem verkauft werden. Fisfus zugesprochen wird. : Ueckermünde, den 10. März 1838. Bevollmächtigten, zu welchem der Hofrath Hoffmann, |v.Bülowsches Patrimonialgericht Über Rieth.

hat gemacht werden fönmen. eres j ken, werden die Mitglieder der von Nostitschen Fa- fanut.

milie, namentlich: von Mostig - Jaenkendorf und aufgefordert, ihre etwanigen Ausprüche in termino den 6. Juli d. J, Vormittags um 11 Uhr, auf dem Schleß hserselbst in Person oder durch eine,

Juslizrath Bassenge oder Justiz-Kommissarius Werner porgèschlagen werden, anzumelden und deren Richtig-

Ansprücheu an gedachtes Kapital präf{udirt, und cs

gegen den gegenwärtigen Besizer der Güter Ullersdorf und Baarödorf, als gegen die Realgläubiger, unter welche das Kaufgeld vertheilt werden wird, auferlegt

Glogan, den 23. Februar 1838.

Rothenburger Kreise belegenen, im Wege der ncth-\Erster Senat des Ober-Landesgerichts von Nicderschlesien und der Lausig.

Ediftal-Citation. 43 - Am 24. Dftober v. J. starb zu Altwarp Louise Char- 131

Bekanntmachung,

keit nachzuweisen. Die Ausbleibenden werden mit ihren den Verkauf der Paglauer Güter betreffend. portofreie Anfragen,

Die adeligen Güter Groß und Klein Paglau, ein-| über diese Guter, als über die Verkaufs: Bedinguugen

Abends ein, daß dort das Eis der Weichsel von Przy&ck bis Leich- nier Kämpe (1/2 Meile) in Gang gekommen ist, sich aber wieder gestopft hat. Jn Folge dessen stieg das Wasser, von 3 Uhr Nachmittags ab, stündlich 8 Zoll, und man fürchtete ein Ueberstrômen des Deiches. Bei den Rettungsarbeiten wurde die umsichtsvollste Thätigkeit entwickelt. Unter diesen Umstän- den ist jedenfalls ein \tärkeres Anwachsen des Wassers in der hie- sigen Gegend zu erwarten. Das Danziger Dampfboot berichtet in einem Schreiben aus Thorn vom 11lten Nach- mittags 3 Uhr: „„Gestern Vormittags 11 Uhr rüte sich das sehr feste und dicke Eis in der Weichsel, unmittelbar vor der Brücke, fast in der ganzen Strombreite im vollkommensten Zusammenhange um einige Fuß. Eine ausgerissene Scholle warf 4 Joche sammt den Eisbdôcken nieder und begrub sie unter dem Eise ; 15 andere Joche nebst den Eisböcken wurden gleich- zeitig über den Haufen geworfen, als wenn der Sturm ein Gartenspalier zertrümmert. Dies Alles war das Werk eines Augenblicks. Nur das Sprengewerk und noch drei Joche blie- ben von der ganzen Brücke diesseits der Bazar - Kämpe stehen. Jenseits der Bazar - Kämpe hält das Eis noch fest, und die Brücke dort hat noch nicht gelitten. Hierauf blieb das Eis ste- hen, und- befinder sich heute, den 11. März, in demselben Zu- ande. Nachdem es in Schollen von der ganzen Breite des Stromes sih wieder geseßt hatte, faud die Communication zwi- chen beiden Ufern in der Art wieder statt, daß über das freie Wasser am Ufer mit Kähnen nach dem Eise übergeseßt wurde und auf dem Eise selbst der weitere Uebergang erfolgte. Das Wasser stand 12 Fuß 2 Zoll, dabei war der Frost anhaltend § Grad Réaumur. Heute hat das Wasser eine Héheckvon 14 Fuß 2 Zoll erreicht, das Eis schwankt hin und her, aber bei dessen ungeheurer Stärke hält die Decke noch zusammen und wird auch nicht eher bersten, bis das Wasser noch höher steigt.“

Auf telegraphischem Wege is hier folgende Mittheilung aus Paris vom 15. März eingegangen:

„Die Deputirten - Kammer hat gestern die ge- heimen Fonds bewillige. Das Ministerium hatte 249 Stimmen für, und138Stimmen wider sich.“

Wissenschaft , Kunst und Liceracur.

Paris. Jun der Sigzung der Akademie der Wissenschaf- ten am 12. Värz berichtete D e Geoffroy Saint» Hi- laire über cine Französische Uebersezung desjenigen Theiles ven Goethe?s Werken, der sich auf die Zoologie bezieht. Herr von M ir- bel siattete Bericht ab über cine Abhandiung des Herrn Pelouse, die von dem Anbau des Kaffce's, Kakao?s und der Baumwolle in der Regentschafi Algier haudelt. Herr von Mirbel erklärte, daß das Terrain und die Atmosphäre wohl der Einführung dieser Pilanzeu u große Hindernisse in den Weg legen würden ; dagegen bemerkte jedoch Herr Dureau de la Malle, daß man bei der Eroberung von Algier die Ebene von Mostaganem ganz mit Baumrwollenstaudeu, die von den Arabern angebaut worden, bedeckt gefunden habe. Auch sprächen alle Reisende, die seit dem 12. Jahrhundert jene Gegenden besucht häiten, von dem Anbau der Baumwolle, nicht nur im Ju- nern des Landes, sondern selbst an der Küste, es scy daher fein Grund vorhanden, wes8halb die gegenwärtigen Kolonisten nicht soll- ten auszuführen im Staude seyn, was den Eingebornen gelungen.

London. Jn der Sigung der Asiatischen Gesellschaft am 3. März überreichte Herr David Urquhart mchrere Werke in Serbischer Sprache, die meistens von Dosiiheus Obradowitsch verfaßt waren, der mehrere Jahre sich in England aufhielt und mit deu be- deutendsten Personen dasclbst, unter Anderen mít Pitt und For, bes fannt war. Herr Urquhart bcmerkte feruer, daß die Serdier diesem Beispiele gefoigt scyen, und jeut bercizs eine ansehniüiche Literatur besäßen. Er legte auch cinen kleinen Band moralischer Erzählungen vor, von Anna Obranowitsch, einer jungen Serbischen Füritin. Herr Professor Royvle las cine Abhandluna über cinige in Jnudien vorkommende adstringirende Substauzen, z. B. das aus dem Stamm des Dhak- oder Palassa - Baumes (Butea frondosa) auéschwißende Gunmi, welches von den Eingeboraea im nördlichen Judicn beuugt und Kumur- Kus, Dhof- Kegond oder Kueui genaunt wird. Es ift vor furzem durch Herrn Bechell nach Europa gebracht worden. Herr Professor Rovle war jedech der Meinung, daß cs nichts Neues in Europa sev, da cs Herr Percira für das Gummi rubrum adstringens der alten Droguisten erkaunt habe. Hicrauf wurde ein merkwürdi- ges, auf Baumrinde geschriebencs Manuskript vorgelegt. Scine Länge beträgt elf Fuß. Es ist in der Sprache der Battas geschrieben, die cinen bedeutenden Thcil von Sumatra einnehmen, und kam im Jahre 1777 auf eine souderbare Weise in die Hände des Gouocrneurs der Festung Malborough auf Sumatra. Ein Englisches Fahrzeug hatte nämlich cinen Judicr in ganz erschöpftem Zustaude auf dem Meere aufgenommen und ihn uach Benkulen gebracht, wo man ihn mit großer Sorgfalt behandelte und nach seiner Wiederherstellung entließ. Etwa nach cinem Jahre brachte cin Schisss-Capitain deu erwähnten Gouverneur ein- Buch, das ihm von mehrerea Judiern als ein Gescheuf übersandt wurde, weil er ihren Häup-ling nicht auf- gegessen habe. Außerdem wurden noch vicr audere Batta Bücher vorgelegt, die Zaubersprüche gegen böse Geister, ärztliche Vorschrift: n u. dergl. enthalten. Die Battas behaupten, die Urbewohner von Sus matra zu seyn. Sie sind cin friedliches, intclligentes und betriebsa- mcs Volk, und besiten cine reiche Literatur, obgleich das, was den Europäern davon bekannt ist, sih auf Vorbcdeutungen, Beschwörnn- gen und abgeschmackte Fabeln beschräukt. Jedenfalls verdiencun sie

scllen in termino

den 16. Yuli

wird ibnen damit ein ewiges Stillschweigen , scwohl! schließlich der Vorwerke Fünfgrenzen, Alt Hütte, Baum-'mitgetheiit werden.

1838 im herrschaftlichen Hause zu Greß Paglau au den Meisibietcuden, weun cin aunchmbares Gebet e:folgt, Wasserfarben- Malereien, Relief Arbeiten in

eine größere Beachtung von Seiten der Europäer, als ihnen bishe zu Theil geworden,

Meteorologishe Beobachtung.

Morgens | Nachmittags Abends Na einmaliger

1838. 6 Uhr. 2 Uhr, 10 uhr. Beobachtung,

18. März,

E A 329,06‘‘‘Par. |329,51‘‘‘Par. |329,79‘‘‘Par.} Quellwärme 6,8" y, —+ 1,0% R. |4++ 3,39 N. [4+ 1,79 R. F Flufwárme 0,99 9, + 0,29 N. |4+- 1,0° R. |-+ 0,1 0 N. ÿ Bodenwärme 0,79 3 89 yvEt. 90 yvCt. 91 yEt. | Ausdünftung 0,019 3, E inee. trübe. Schnee. | Niederschlag 0,211 9 W. W. W. Wärmewechsei 4. 3,z9 Wolkenzug . «. W. —— 1,19, Tagesmittel: 329,45‘ Par. 4-209 R... +089 R. 99 Er. Y gion E

Bér lie O Den 19. März 1838, Amtlicher Foands- und Geld-Cours-Zettel.,

ls Pr. Cour. |=| dl Brief. Geld. N! 103 102!/, fPouun. Piaudbr. 8? 1027/) ofKur- u. Neun. do. | 4 65D do. do. do. '3è 103 Schlesische do.| 4 Rückst. C. uod Z. 103 Sch. d. K, u. e 3 90

Luftdruck

Luftwärme „.. Thaupunkt Dunfisättigung IGetter.... 5+ «

995 100!/, 99/6 105!/,

St.-Sehuld-Behe | Pr. Eucl, Ohl. 30. PrämSch.d. Sechs Küurm,Oblin, C. Nm. lat, Sch. do-. Berl. Stadt - Dl Köuigsb., dos Eltiuger do, Dauz, dn, lu Thi. Westpr.f*andbr, Grotsh. Pos. do. Ostpr. Pfandbr. Pom, do

e is Gle: Gie 1 s Mie

Gold al marco |—| 2153/4 Neue Ducaten a 18 /, 1003/, [Friedrichsd’or |— 137/12 Aud. Goldmuïn- 1907/; | zeu à 5 Thl. l 18 1003/, Discouto [— 3

-_—

i d d d |

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 14. März.

Niederl. wirkl. Schuld 533/54. D9/9 do. 1021/,, Kanz-Bil, —. 59/9 Span. 1811/4. Passive 4%/,. Ausg. Sch. —. TZinsl. Y Preuss. Pram.-Sch. —. Poln. 1163/,. Oesterr. Met. 1029/;.

Ántwerpeu, 13. März.

Zinsl. —. Neue Anl. 18%. Br. !/,. G. Frankfurt a. M., 16. März.

Oesterr. 59%, Mer. 1063/,. G. 4% 101. G. 21/29 61) 613/,. 1% 26%16- 2!/g. Bank-Actien 1742. 1741.

151!/,. G. Loose zu 500 FI. 122!/g. 122. Preuss. Präm.-Sch. 65!/,. G. do. 4%/g Anl, 102!/,.

Passìve —.

Hamburg, 17. März.

Bank-Actien 1437. 1434. Engl. Russ. 108!/,. 59/5 Port. —. d 7 Neue Anl. 17!/,. f H

39, 19. London, 13. März.

Cons. 39, 927/,. Belg. 103!/.. | Ausg. Seh. 77/4. 2/29/06 Holl. 53. 50/0 103. 5/9 Port. 301, do. 39/6 20!/,. Engl. Russ. 110%/,. Bras. 76/4. Columb. 287/ 4. Ma, 287 /;- Péru 21. Chili 30.

Paris, 14. März.

59, Rente fin cour. 108. —. 3% fin cour. 80. —. 5% au compt. 99. 60. 59% Span. Rente 20%/g. Passive —. V Poruig. 19°/g.

Wien, 14. März.

50’ Met. 1065/16. 49/9 1001/1 g. 39 80/5. 21/29 V —, Bank-Actien 1447. Neue Anl. 6072/1 g. i

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 20. März. Jm Schauspielhause: Symphonit Pastorale, von L. van Beethoven. Hierauf: Die Braut, Lust spiel in 1 Akt, von Th. Körner. Dann: Joseph in Aegyp ten, musikalisches Drama in 3 Abth. Musik von Mehul.

Mittwoch, 21. März. Jm Opernhause: Alceste, lyrischei Trauerspiel in 3 Abth., mit Ballet. Musik von Gluck.

Im Schauspielhause: 1) L’etuliant et la grande dame, vaud deville nouveau en 2 actes, par Scribe. 2) Renaucin de Caenß vaudeville en 2 actes. L

Donnerstag, 22. Márz. Jm Schauspielhause, zum erster male: Die Eisenbahn, Lustspiel in 1 Aft, nach dem Franzóÿ hen, von G. Harrys. Hierauf: Vor hundert Jahren, Et"

4

ten-Gemälde in 4 Abth., von E. Raupach. die Gesun G Fereits wicder in der Stadt, und leben unter uns. Der Han- del ist während der ganzen Dauer der Pest nicht unterbrochen

Königsstädtisches Theater. |

Dienstag, 29. März. Auf Begehren: Norma, Oper in} 2 Akten. Musik von Bellini. (Herr Eicfe: Orovist.) |

Mittwoch, 21. März. Lenore, Melodrama in 3 Aften, Þ von Karl von Hol.ei. (Herr Meyer, vom Stadttheater zu} Hamburg: Wallheim, als Gastrolle.)

Donnerstag, 22. März. Der Vater der Debütantin. Posst in 4 Akten, nach Bayard, von B. A. Herrmann. Vorher Der Obrist von sechzehn Jahren. Lustspiel in“ 1 Akt, von Y A. Herrmann.

Redacteur £ck. Cottel.

——

Gedruft bei A. W. Hayn.

Allgemeiner Anzeiger für dic Preußischen Staaten.

garth und Celmerostwo, im Berenter Landrathskreise, 1 Meile von Schöne, 3 Meilen von Stargardt, 3 Mci-|Juschlage, auch können Kauflustige sich jederzeit U Y len von Dirschau, 4 Meilen von Danzig und 4 Mei- len von Berent belegen, mit ciucnm massiven ucu er- mit deu Verbüältuissen dieser Güter befanut macht bauten herrschaftlicen Wohnhause, guten Wohn- uud Wirthschafts - Gebäuden, Saaten und Jnventarie U. reer N E T T A R Stücken, bedeutender nußbarer Waldung, enthaltend: | E E E i : 854 Morgen 20 [ZJRuüthen Wagdeburger Acker, Wiesen, Gärten, 157 Brüche, - Waldung,

Gewäf}er, Baustellen

und Uulaud,

Die Uebergabe der Eüter erfolgt sofort nach du

Danzig, den 4. März 1838.

Literarische Anzeigen.

Füir Dilettanten, junge Damen 26, Ju allen Bucbbandlungen, zu Berlin in der S uh! schen, Scwleßptay Nr. 2, ift zu hahen: Fr. Stoly's gründliche Anweisung zur orientalischen Malerei, Transparent-Malerei und zum Uebeitragen ven Kun stiven auf Holz, Pappe u. st. w.; ucdit Bclebrun E as Firuissiren von Kupferßicben, Karieu und A und Haar, Bronziren der B'lderrahmen 2c. betreffend

ie Anschlä termessungs: Regisier und Pläne / E : R N aúl o E ‘Eiatikt bei E Deren D Tonoinie Set so wms Anweisungen, alle mere erforderl chen iges sarius Zernecte zu Danzig, Hintergasse Nr. 120, von qud ram! - Bibsunge, lle Le Ge Damiell dem auch, so wie ven dem Königl Reg'erungs + Sc- Für jeden Dilettanten der Ma!erci, jür junge as cretair Lamle in Dan g Hintergasse Nr. 123, auf |!° wie insbesondere füx Lackirer von Holj-- Tafel ge Le die näheren Rachrichten Leder- und Wachétuch Waaren. Mit 5 lithogr.

8vo, Gchestet. Preis 1d sgr.

Pr. Cour. E Brief. Geld, O

Partial - ()h| E Laose zu 100 Fi. 265, 6, j. /2 G. Poln. Loo E 667/g. 663/4. 9 Span. Anl. 12. 113/4- 21/29/90 Holl 537/16. 535, F

Neue Anl. 203/z. Passive 4! 4

Groß Paglau bei dem dortigen Wirtbschafts-Jnjpel" if T

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Mittwoch den 21a März

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Grafen Hugo Henkel on Donnersmark die Kammerherrn - Würde zu verleihen

F Se. Majestät der Kdnig haben dem Geheimen Justiz- und “9her- Landesgerichts - Rath Callenberg zu Mönster den Ro- hen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

| e. Majestät der Kdnig haben dem Regierungs - Haupt- Kassen-Buchhalter Schulz zu Marienwerder den Rothen Adler- Hrden vierter Klasse zu verleihen geruht.

j Se. Maiestät der König haben dem Schulzen, Kossäthen &Shumacher zu Garzau, Regierungs - Bezirk Potsdam, das Allgemeine Ehrenzeichen du verleihen geruht. Se. Majestär der Kdnig haben dem Dragoner Gola- wigki vom sten Dragoner-Regiment die Rettungs - Medaille nit dem Bande zu verleihen geruhr. Des Königs Majestäcr haben den zeitherigen Pfarrer Sta-

islaus Pysznicki zu Groß - Falkengu zum Dom. Kapitular n der Dom- Kirche zu Pelplin Allergnädigst zu ernennen geruht. 7 Se. Majestät der König haben den Oektonomic-Kommissa- jus Lamprecht zu Groß-Oschersleben zum Oekonomie: Kom- issions: Rat) zu ernennen und das darüber ausgefertigte Pa- bent Allerhôchstjelbst zu vollziehen ge-uht.

Zeitungs-Nachrichten. A u sl and.

Rußland und Polen.

7 Odessa, 9. März, Nachdem gestern achtzig Tage ver- ossen waren, seit der leßte Pestfall im Umkreise unserer Stadt horgekommen, ist nunmehr, auf Befehl Sr. Majestät des Kai- ns, der äußere Gesundheits - Kordon, der die Stadt bisher gab , aufgehoben und die freie Verbindung mit dem Jn- en des Reiches wieder hergestellt worden. Der General- ouverneur, Graf Woronzoff, hat bei dieser Gelegenheit an e Einwohner eine Proclamation erlassen, in der es unter nderem heißt: „Einwohner von Odessa! Als ih im Monat kiober auf die erste Nachricht vom Ausbruche der Pest in ure Mitte zurückzukehren mich beeilte, sprach ich sogleich in ¡einer ersten Proclamation die Ueberzeugung aus, daß es uns it Hülfe aller Einwohner - Klassen und unter Anwendung der s aus Erfahrung bekannten Maßregeln gelingen werde, die jeißel, von der wir heimgesucht waren, vorerst aufzuhalten 1) alsdann vollends zu vernichten. Jhr habc Alles gethan, as Ihr zu thun vermochtet; Jhr habt der Obrigkeit lich beigestanden, und Gort hat Cure Anstrengungen und e Vorkehrungen der Orts-Behdrden gesegnet. Sechs Wochen ad) meiner ersten Aufforderung war die Pest in unserer wohl- benden und voikreichen Stadt zum Stillstand gebracht. Alle te Opfer, die Unzweifelhaften sowohl als die bloß Verdächti- En, belaufen sich auf 108 Jndividuen; 17 Pestkranke haben e Gesundheit wieder erlangt und § von ihnen befinden sich

orden; an Lebensmitteln hat es mit Hülfe der neutralen Ver-

Vindungs - Märkte nie gefehlt, und zwar zu mäßigen Preisen.

le wegen der Krankheit oder wegen der Communication, in er ihre Häuser standen, cernirten Einwohner, so wie im All- fineinen alle Hülfsbedürfcigen, sind auf Kosten der Stadt ver- egt worden. Die Düärftigsten wurden aus der Summe, die dn Jhrer Majestät der Kaiserin und Sr, Kaiserl. Hoheit dem ropfrsten Thronfolger, so wie von anderen Wohlthätern ge- enfktt ward, unterstügt und mit allem Nöthigen versehen. dlich haben wir das Ende der unglülichen Zeit erreicht, ne, wie im Jahre 1829, zu dem schwierigen Mittel einer ali- meinen Quarantaine der Stadt schreiten zu müssen. Ja, was ch viel wichtiger ist, Odessa hat bei dieser Gelegenheit dem nzen Reiche als eine Barrière gegen die Ansteckung gedient, außerhalb der Linie unseres Freihafens nicht ein einziger ch nur verdächtiger Fall vorgekommen ijt.“ Auf Anordnung des General - Gouverneurs hat gestern bei feierlichen Wiedererdffnung unserer Verbindungen mit ‘den liegenden Gegenden sowohl an den äußern Barrièren, als der Kirche desjenigen Stadrviertels, in welchem der erste stfall vorgekommen, ein solenner Gottesdienst stattgefunden, welchem unter Ausstellung aller Heiligenbilder und Fahnen L Ae gesungen wurde. Von jener Kirche hielt der Erz- y a Es und Taurien mir der gesammten Geistlich- h ras mit den Behörden der Stadt eine glänzende Prozes- es ) der Kathedrale, in welcher abermals Dankgebete an- / int wurden. Der Bürgermeister der Stadt hielt hier ietlicia Anrede an den General-Gouverneur, um ihm N Leone Hug Ie Thätigkeit und Vorsorge zu danken ; buimisfaria Do) bescheiden jeden Dank ab, indem er den

Boris A erzten und Beamten alles Lob zuwendete. Aus Lest B er Kommissarien über die Art der Einschleppung

le el viel hervor, daß man Ursache hat, in der ck Mgi 6 Lp als bisher auf die Ausfährung der Qua- ies rdnungen zu schen. Ein Festmahl beim General- p eur endete die Feier, die auch von den Jsraeliten und aimen in ihren Tempeln begangen wurde. bee runa Pest-Hospitale befindet sich jekt nur noch ein eno Jwantschenko, der bereits im Oktober hin- nd nun und nur deshalb nicht entlassen werden kann, weil ibm anderen Uebeln leidet, die indessen älter als die Pest sind. Die Pest selbst mit allen ihren Spuren ist auch ospitale ganz verschwunden. as Journal d’Odessa enthält mit Hinweisung auf

| folgte

das, was hier geschehen, eine Aufforderung an die Türken, doch auch ihrerseits endlich die Pest durch polizeiliche und Quaran- taine-Maßregeln zu bekämpfen. Der Sultan den das Jour- nal den Souverain-Régénerateur der Túrkei nennt würde da- durch seinen Namen in den Jahrbüchern, nicht bloß des Os- manischen Reiches, sondern der ganzen Menschheit verewigen.

“Nachdem wir mehrere Tage bereits die köstlichste Frühlings- Witterung und mitunter sogar eine Wärme von 20 Grad ge- habt, ist jeßt wieder Frost eingetreten und unser Hafen von neuem mit Eis bedeckt.

Warschau, 16. März. Der Fürst Maximilian Jablo- nowski, Großmeister des Kaiserlichen Hofes, is von hier in das Gouvernement Volhynien abgereist.

Der Wasserstand der Weichsel ist seit cinigen Tagen, in Folge der Nachtfrôste, des Morgens etwas niedriger gewesen, sobald aber gegen Mittag die Sonne wieder auf das Eis ein- wirkte, stieg das Wasser auch wieder; vorgestern Abend ist es indeß bedeutend gefallen. Da die Brücke, welche Warschau mit Praga verbindet, zerstdrt und die Ueberfahrt über die Weichsel sehr s{wierig ist, so werden die sonst in Praga statt- findenden Viehmärkte einstweilen auf dem Muranower Platze in Warschau abgehalten.

Frankrei.

Deputirten - Kammer. Sibzung vom 14. März. (Nachtrag.) Nach Herrn Odilon-Barrot, der sich gegen die geheimen Fonds ausgesprochen hatte, nahm der Großsiegel- bewahrer das Wort. Er erklärte von vorn herein, daß auch er, wie der Conseils - Präsident, den vorliegenden Gesetz - Ent- wurf als eine Kabinets: Frage betrachte. erna beschuldigte er Herrn Barrot, daß er das Schwierige der gegenwärtigen Ca Ü aber gar kein Mittel zur Beseitigung der von ihm gerügten Uebelstände angegeben habe. Demnächst be- leuchtete der Minister die Handlungen des Ministeriums, er sprach von der Amnestie und suchte zu beweisen, daß dieselbe gerade in dem richtigen Augenblick bewilligt worden sey; aber es sey in diesem Falle geschehen, was immer zu geschehen pflege, wenn man zwei Streitende von einander zu trennen suche: der Ver- mittler werde von - beiden Theilen gebissen. (Allgemeines und anhaltendes Gelächter.) „Man hat behauptet‘/, o {loß Herr Barthe, „daß -wir uns das divide et impera zum Grundsaß gemacht hätten. Dieser Vorwurf scheint mir aber in Bezug auf das Ministerium höchst ungerecht. Als wir ans Ruder gelangten, fanden wir das Land sehr aufgeregt, und wir erflärten, daß wir für Niemand Partei ergreifen wollten ; weit davon entfernt, Streit und Zwietracht hervorzurufen, haben wir vielmehr alle Welt zur Versöhnung aufgefordert, und die Amnestie war und ist unser Symbol !‘/ Nach Herrn Barthe ergriff Herr Guizot das Wort, worauf sich sofort von allen Seiten die lebhaftesten Zeichen der Neugier bemerklich machten. „Wenn ich die Rednerbühne besteige‘/, äußerte derselbe, „so geschieht es mit den entgegengescbtesten Gefühlen; gestern hatte ich die Ab- sicht, die Personen gänzlich aus dem Spiele zu lassen; seitdem aber ist die Frage von ihrem ursprünglichen Standpunkte gänz- lih verrückt worden, und ih sehe mih daher genöthigt, mich auch ber die Personen auszulassen, wobei ich ausdrücklich er- klâre, daß ich nichts von dem verleugne, was gestern von mei- nen Freunden gesagt worden ist. Man hat mir oft die Ehre erzeigt, den Widerstand, den wir früher der Anarchie entgegen- stellten, einzig und allein auf meine Rechnung zu seten; hierin thut man mir aber zu viel. Jch sehe auf diesen Bän- ken Männer, die denselben Antheil an jenem verdienstlichen Unternehmen hatten, als ih; wenn indessen die Veranttwort- lichkeit, die dafúc auf ihnen lastet, sie allzusehr drückt, so bin ich mit oes bereit, sie für mich allein in Anspruch zu nehmen. eit dem Jahre 1830 habe ih nur ein Ziel vor Augen gehabt und bin nur von einem Gedanken durhdrun- gen gewesen: ih wollte die verfassungsmäßige Monarchie be- festigen und eine regelmäßige Verwaltung einführen. Nur ein einziges Mal trat ich zuc Opposition über; es war im Jahre 1831, als der chrenwerthe Herr Laffitte an der Spiße des Ka- binets stand. Mag nun jest Herr Laffitte oder Herr Molé die öffentlichen Angelegenheiten leiten: dies gilt mir gleichviel. Nicht gegen die Personen, sondern gegen das von ihnen be- gte System trete ih als Opponent auf. Jch glaube nicht, daß das jeßige Ministerium sich in derselben Lage befinde, in welcher das Ministerium Laffitte war, Und ich werde ihm da- her, was den vorliegenden Geselz-Entwurf betrifft, mein Votum nicht verweigern; deshalb behalte ich mir aber nicht minder ein freies Urtheil vor, deshalb herrscht nicht minder zwischen den Ministern und mir eine gewaltige Meinungs-Verschiedenheit. Soll ich Jhnen osen gestchen, m. H., was mich betrübt und mir schwere Sorgen macht? Es is der Umstand, daß wir, anstatt Terrain zu ge- winnen, täglich dessen mehr verlieren. Ueberall macht sich eine gewisse Abspannung und Lauheit bemerklich ; Jedermann läßt sich ruhig gehen, ohne im mindesten darum bekümmert zu seyn, wohin der eingeschlagene Weg ihn zulest führen muß. Wissen Sie, was die Folge hiervon ist? Die Regierung hat kein Ver- trauen mehr zu sich selbst; sie ijt seit funfzig Jahren so vielfäl- tig hin und her geworfen worden, daß sie der eigenen Jnitia- tive nicht mehr traut, und sich nach Außen hin um einen Bei- stand bemüht. Das wahre Uebel liegt in der Schwäche der parlamentarischen Majoritäten und in dem Bedürfnisse, sich zu discipliniren. Wem kommt die jebige Jndisciplin am meisten zu statten? Der Opposition, denn überall im Publikum giebt sich die Neigung kund, die Regierung zu tadeln. Aber noch andere nicht minder große Uebelstände sind die Folge jener Schwäche der Kammer und der Regierung, und hierher rechne ih vorzüglich ein beständiges Hin- und Hersch'oanken in den zu ergreifenden Maßregeln.“ Herr Guizot untersuchte hierauf die Frage, ob es der Königlichen Prärogative nachtheilig sey, wenn die Kammer sih ihres Rechtes der Junitiative bediene, und lôste dieselbe verncinend.

Paris, 14. Márz. Der Moniteur publizirt heute das Gesetz, durch welches die Erlaubniß zur Anlegung einer Eisen- bahn von Straßburg nach Basel ertheilt wird-

Dem Journal de Paris, welches seit einigen Tagen mit den Doctrinairs gebrochen, und sich dem Ministerium en-

ger angeschlossen hat, giebt die (gestrige) Rede des Grafen Jaubert

zu folgenden Bemerkungen Anlaß: „Der Graf Jaubert ist ein ehr lebhafter und ein sehr geistreicher Redner ; aber seine Be- merkungen arten zu häufig in Epigramme aus. Die Sarkas- men, so bitter sie auch seyn mdgen, sind nicht immer zuverlässige Waffen; sie verwunden eben so oft die Hand dessen, der sie hleudert, als den Gegner, auf den sie gerichtet sind. Wir haben vergeblich in den Recriminationen des Herrn Jaubert irgend einen Plan, irgend einen Zusammenhang der Ideen ge- sucht; die Form seiner Rede ist allerdings leicht und glänzend; aber der Fonds derselben entbehrt gänzlich der Logik. Gleich zu Anfang stellt Herr Jaubert die seltsamste Behauptung auf, die je einem Staatsmanne entschlüpft ist. Er sagt nämlich: „, ¡Der Theil der Kammer, dem ih angehöre, hat seit Beginn der Sefs- sion das Ministerium unterstüßt, und doch sind wir deshalb nicht besser bei ihm angeschrieben... Wie dem aber auch sey, wir haben unsere Stimmen gegeben, und deshalb sind wir vielleicht berechtigt, zu fragen, was man damit gemacht hat.‘//‘/ Für einen Mann, der vorzugsweise der re- präsentativen Partei angehdren will, {eint uns Herr Jaubert die Regeln der constitutionnellen Regierung \chlecht zu kennen. Das Votum des Herrn Jaubert ist sicherlih nicht aus Vor- liebe für gewisse Personen hervorgegangen, sondern es is, wir wollen es wenigstens glauben, die Frucht einer ges wissenhaften Ueberlegung gewesen. Wenn die Vorschläge, die Herr Jaubert durch sein Votum genehmigt hat, ihm Fhädlich für das Land geschienen hätten, so würde er gewiß seine Zu- stimmung dazu nicht gegeben haben. Er hat beifállig votirt, weil er Gutes und Nüäsliches dadurch zu bewirken glaubt. Dann is aber auch die dem Ministerium bewilligte Unterstüz- zung ein Beweis zu Gunsten des Ministeriums, und wir kön- nen nicht begreifen, daß er davon wie von einem Geschenk spricht, und sich wundert, daß das Ministerium sich nicht ers kenntlih genug dafür zeige.“

Der Minister des Junern hat dem Adjunkten des Maire einer kleinen Französischen Gemeinde, als Vater von 31 Kin- dern, eine Unterstühung von 200 Fr. bewilligt. Der Maire derselben Gemeinde hat 24 Kinder.

Man schreibt aus Logroño vom Tten d.: „Den neuesten Nachrichten aus Saragossa zufolge, hat der dortige Pöbel die Stabs - Offiziere Esteller, Gutierrez und noch vier Andere, die sich weigerten, an die Spiúe der National-Garde zu treten, ge- tôdtet. Der politishe Chef Moreno hat die Flucht ergriffen. Seine Papiere sind in Beschlag genommen und einer Kom- mission von neun Bürgern übergeben worden. Diese Kommis- sion hat mehrere Verhaftungen vornehmen lassen. Man glaubt, daß Espartero den General Firmin Jriarte zum Gouverneur von Saragossa ernennen wird.’

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz- A vom 13. März. Nach einzgen Beschwerden des Gra- en Winchelsea über die von dem Ministerium vorgenommene Reduction des Yeomanry-Corps und nachdem Graf Stanhope auf Lord Brougham's Ersuchen seinen am Abend vorher ange- kündigten Antrag gegen das neue Armen - Geses bis zum näch- sten Dienstag verschoben hatte, wurde über die von Lord Gle- nelg eingebrachte Bill zur Verbesserung der Akte hinsichtlich der Aufhebung der Sklaverei debattirt ; sie erhielt die zweite Lesung und soll am Donnerstag in den Ausschuß gebracht werden.

Unterhaus. Sibung vom 13. März. Sir de Lac Evans erhob sich heute, um, einer früheren Knkündigung d folge, die Angelegenheiten der Spanischen Legion zur Sprache zu bringen und sowohl sich, als die von ihm kommandirte Le- gion und das Ministerium, welches seine Unternehmung zuge- lassen hatte, zu rechtfertigen. Die Gegner meinten, wenn er es einem anderen Mitgliede des Hauses überlassen, eine Be- schuldigung gegen ihn und das Ministerium in dieser Sache zu erheben, und wenn er es sich bloß vorbehalten hätte, darauf u antworten, so würde er eine shwierigere Aufgabe gehabt

aben, und er habe daher sehr klug daran gethan, daß er selbst die Debatte veranlaßt, da er sih auf diese Weise die günstig- sten Punkte habe auswählen können. Sein Antrag ging auf Vorlegung von Auszügen aus denjenigen Depeschen der Spa- nischen Regierung, in denen dieselbe über die Dienste der Le- gion sich äußert. Die Rede des Oberst- General bestand gro- pentheils in militairischen Details, die im Styl einer Erzäh- lung vorgetragen wurden. Der Redner sprach aber oft so leise und undeutlich, daß man ihn mit Mühe verstehen konnte. Der Ton seines Vortrages war minder eifrig und gereizt, als man u sonst wohl in seinen Reden zu bemerken pflegte. Seine Vertheidigung athmete nicht sowohl Unwillen als Kíage über die Tories und diejenigen Zeitungen, die ihn, wie er be- hauptete, in so falschem Lichte dargestellt hätten, und gegen de- ren Anschuldigungen er sich rechtfertigen müsse.

„Mein Zweck ist‘, sagte er uuter Anderem, „darzuthun, daß die Mittheilungen über die von mir kommandirten Truppen entweder völlig falsh oder doch übertrieben gewesen sind; was daran wahr ift, betrifft Ereignisse, denen jede Armee unterworfen ist. Jch will zwar nicht sagen, daß man sich absichtliche Entstellungen erlaubt habe, in- deß glaube ih doch versichern zu können, daß jene Behauptungen po- litischen Zwecken und Gefinuungen uicht fremd sind. ch hoffe, im Stande zu seyn, dem Haufe zu beweiséu, daß die Truppen der Le- gion den in jenen Mittheilungen ausgesprochenen Tadel nicht nur nicht verdienen, ‘sondern daß sie redlih ihre Pflicht erfüllt haben, und brs unter den schwierigsiten Umständen. an hat die Truppen der

egion „Söldlinge‘/ genannt, nun möchte ich aber wohl bitten, mir Beispiele anzuführen, wo Soldaten, mochten fie nun unter eigenen oder

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fremden Fahnen fechten, nicht besoldet worden wären. Fch sehe da-

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