1838 / 81 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

Bekanntmachungen.

Nothwendiger Verfauf. Königl. Kammergericht.

Das in der Funvalidenstraße Nr. 34 belegene Grund: süd des Doctoris philosophiae Schumann, abgeschäßt auf 12,225 Thlr. zufolge der nebst Hvypotheken-Schein und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Tare, soll

am 4. Mai 1838, Vormittags um 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhaßtirt werden.

Der dem Aufenthalte nach unbekaunte Doctor phi- losophiae James Schumann wird hicrzu öffeutlich vorgeladen. E

Publicandum.

Quir freiwilligen Subhaïation der im chemaligen Camminschen Kreise, jeyt im Flatower Landraths- Kreise Eten Herrschaft Krojaufke, welche nach dem Hypothekenbuche aus

der Stadt Krojanfe Nr. 138,

Bontowo Mr. 16,

Krejanker Hammer Nr. 93,

Ossowko oder Wengorsz Mr. 203,

Bedcitwo Nr. 206,

Pedcin oder Zalesie Nr. 207,

%Podrusen Nr. 215,

mirdowo Nr. 274,

Tarnowfe Nr. 301, bestebt und von der Landschaft auf 188,636 Thlr. 15 sgr. abgeshäygt worden, ist ein Termin auf

den 2. Mai 1838, Vormittags um 10 Uhr, vor dem Herrn Ober-Landesgerichts: Rath Fuchs bier- \selb# anberaumt, zu welchem Kauflusiige mit dem Bemerken vorgeladen werden, daß die Tare und die Verkaufs-Bedingungen in der hiesigen Registratur zur Einsicht bereit liegen.

Marienwerder, den 25. September 1837. Civil-Senat des Königl. Ober-Landesgericht s.

Marienwerder, den 30. Januar 1838. Civil-SenatdesKönigl. Ober-Landesgerichts.

Das im Thorner Kreise belegene Rittergut Nawra Nr: D (früher Mr. 103), dem vormaligen Präfefktur- Rath Joseph von Kruszynski gehörig, soll in termino den12.SeptemberdiescsJahres,Vormittags

um 11 Uhr, s in nothwendiger Subhastation an der Gerichtsstelle verkauft werden. :

Die auf 70,272 Thlr. 27 sgr. abschließende land- schaftliche Taxe ist nebst dem Hypothekenscheine in der Registratur einzuschen.

Zu dem auberaumieu Termíue werden zugleich die Littwe Rosalie von Mlecka, geborne von Kruszynska, die Casiumira von Mlocfa und der Graf Friedrich Andreas von Skorzewski, da ihr Aufenthalt uubekanut ijt, hierdurch vergeladen.

Edittal+Citaitilo-n.

Luf den Autrag des Kurators der abwesenden Ma- rianna Schul, die im Jahre 1809 nach Rußland egangen und uach-andereu Nachrichten in Leipzig ge- \torbcn scyn sol, forderu wir dicse Marianua Schuiß und deren etwa hinterbliebene Erben auf, in dem auf den 1. Okftober 1838, Vormittags 10 Uhr, vor dem Ober - Landeëtgerichts- Nefereudarius Strauch hierselbst angesezten Termine eder vorher bei dem unterzeichneten Gerichte sich persönlich oder schriftlich zu melden, von ihrem Lcben und Aufenthalt Nachricht zu geben und darauf weitere Anweisung zu gewärtigen. Bei ctwanigem Ausbleiben wird die vcrjchollene Ma-

rianna Schuly für todt crflärt, uud ihre unbcfannten ztebst sämmtliche Coupens, so weiden alle Bebördeu

Erben weiden mit den Ansprüchen auf ibr ctwaniges Vermögen präcludirt werden, wonäch} legzteres den befauuten und legitimirten Erden auszeantwertet wecr- den soll.

Posen, den 15. November 1837. / Königl. Ober-Landesgericht. I. Abtheilung.

Deffentliche Vorladung.

Nachdem am 17. November 1837 über das aus rer: schiedenen in diescr Stadt belegenen Grandfsiüenu, cinem Mobiliar-Vermögen und cinem Woll-Lager be- schenden Vermêégen des hiesigen Kaufmann Joseph Falf Konkurs der Gläubiger eröffnet worden is, so haben wir auf unserem Gerichtéhause Termin auf deu 11. Zuni 1838| angesezt, in welchem sämmtliche Gläubiger ihre An- sprüche an die Konkurs - Masse anmeldeu und deren Richtigkeit nachweisen sollen. Die Ausbleibenden wer- en mit allen ihren Forderungen an die Masse prä- cludirt und ihnen deshalb gegen die übrigen Gläubiger cin eniges Stillschweigen auferlegt werden. Denzeni- gen (Gläubigern, welche personlüch zu erscheinen behin- dert sind, wird der auh beim hiesigen Gericht ange- stellte Justiz-Kommissarius Kloer zum Bevollmächtig- ten in Vorkhlag gebracht, welchen sie mit Vollmacht und Juformation zu verschen haben.

aftrow, den 5. Februar 1838. i

Königl. Preuß. Laund- und Stadtgericht.

D.Lx 0 1a M0; /

Das in der Richtsiraße allhier Nr. 32 belegene, im Hypothetenbuche Vol. I. No. 162 verzeichuete Haus des verstorbeuen Kaufmanns Grieben nebst den dazu ge- hérigen Wiesen, zufolge der mit Hypotheken - Schein in der Regisiratür einzusehenden Taxe auf 12,134 Thlr. 14 sgr. abgeschägt, soll :

am 26. Juni 1838, Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhaNirt weiden.

granffurt a. d. O., den 16. November 1837. Königl. Preuß. Laud- und Stadtgericht.

Bekanntmachung. Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 21. Oftbr. 1837. Das am Hausvvigteiplay Mr. 5 belegene Grundstück der Eu ufen Erben, taxirt zu 18,816 Thlr. 11 sgr. 6 pf., soll Behufs der Auflösung der Gemeinschafi am 19. Juni 1838, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypotheken-Schein sind in der Registratur einzusehen.

Edictal-Citation. Von dem Königl. Stadtgericht hiesiger Refidenz ist Über deu auf| einen Betrag von 6638 Thlr. 21 sgr.

11 pf. manifestirten und mit einer Schuldensumme von 5934 Thlr. 3 sgr. belasteten Nachlaß des am 2. Dezember v. X. verskorbenen Gastwirths und Kauf- manns Moriy Jochim am 26. Januar e. der erb: schaftliche Liquidations - Prozeß eröffnet und ein Ter- min zur Anm:ldung und Nachweisung der Ansprüche aller etwaigen unbefannten Gläubiger auf

2 den 7. Juni c., Vormittags um 10 Uhr, vor dem Herrn Ober - Landesgerichts - Assessor Fißau angesezt worden. Diese Gläubiger werden daher bier: durch aufgefordert, sich bis zum Termine schriftli, in demselben aber persönlich oder durch gesctl ch zu- lässige Bevollmächtigte, wozu ibnen beim Mangel der Bekanntschaft die Herren Justiz - Rath Pfenudsack, Yustiz - Kemmnissarien Müller |. und von Uckermann vorgeschlagen werden, zu melden, ihre Forderungen, die Art und das Vorzugsrecht derseiben anzugeben und die etwa vorbandeucn schriftlicen Beweismittel beizubringen, demnächst aber die weitere rechiliche Ein- citung der Sache zu gewärtigen, wegegen die Aus- bleibenden aller ibrer ctwaigen Vorrechte verlustig geben und mit ihren Forderungen nur an dasjenige. was nah Befriedigung. der sich meldenden Gläubiger von der Masse nech übrig bleiben mêchte, werden ver: wiesen werden.

Breélau, den 2. Februar 1838.

Königliches Stadtgericht hiesiger Residenz. l. Abtheilung.

————._…——— —— men e:

Wir Landrichter und Assessoren Eines Kaiserlichen Rigaschen Landgerichts citiren, heischen und laden hierdurch und fraft dieses cffffentlich anageseßten Pro: clams zum ersicn, audern und dritten Male, mithin alleudlic) und peremtorie, Alle und Jede, welche an den Nachlaß dcs weiland Herrn PDris. Med, Frie. drih Mathanael Sommer qua crelitores ac heredes irgend eine gegründete Ausprache formiren zu fönucn vermeinen sollten, also und dergestalt edic- taliter, daß selbige schuldig und g‘halten sevn sollen, mit solchcu ihreu Ansprüchen binnen 1 Jahr und 6 Wochen, vou heute ab, allhier entweder persönlich eder durch rechtégültige Gevollmächtigte sich zu mel- den, ihre Anforderungen gehörig zu dofumeutiren und das fernere Rechtliche entweder in Person oder per mandatarium legitimatum et plene instructum allbier abzuwarten, mit der auédrücklichen Verwarnung, daß nach Ablauf obgedachter peremtorischer Frist uud der darauf noch folgenden beiden Acclamations- Termine oon 14 zu 14 Tagen der fernere Aditus práfludirt und schlechterdings Niemand weiter mit irgend ciner Ansprache admituirt werden wird. Wonach sich Jeder, den solches angebt, zu achten und vor Schadeu und Machtheil zu hüten hat.

Signatum im Kaiserlichen Nigaschen Landgerichte auf dem Schlosse zu Niga, den 20. September 1837. Im Namen und von wegen Eines Kaiserlichen

Rigaschen Landgerichts B. Barou Ungerusteruberg, Landrichter.

Bekanntmachung. Dem Gutsbesizer Herrn Anton Gizvnski auf Luko: mie im Küuigreich Polen Guberni Pk sind aue der Wohnung in der Stadt PE:ck die nachsleheuden Poluischen Pfandbriefe gesichien worden : 1) Fünf Stück à Z000 Fler. Pela, Lit. B. No. 783, 1867, 1911, 62,670, 92,461. 2)-Scchs¡chu Stück à 1000 Flor. Poly, Litt. C. No. 4798, 4799, 5504, 7623, 8283, 9ii3, 9303, 9304, 9305, 11,602, 67,291, 70,413, 89,682, 90,399, 110,066, 110,067,

und jcder gutdenfende Mann hierdurc) ergebenst er- sucht, auf die respeftiven Vorzcigcer und Besißer dei cbbesagien Nummern der Poluischen Pfaudbricfe cin wachsames Auge zu haben uud im Emdecckungefalle selzen unredlichen Besiver an der da‘clbst kempeteuten Bedörde cder an den Gutsbcesiger Herrn Staniölaus v. Starorypiúskfi auf Mozgowo, Lebauer Kreise, De- partement Marienwerder, gefälligst anzuzeigen, wofür ex cine anschnliche Vergütigung vom beschädigten Eigen: thümer dex gu, Bolnischen Pfandbriefe zu erwarten bat.

und überhaupt für alle Personen, welche viel zu schrei: ben haben. Duedlinburg, bei G. Basse. 8vo. Geh. Preis 10 sgr.

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Berlin (Sticchbaha Nr. 3), Peseu, Bremberg bei E. S. Mittler: i Des crsien Thbeilés zweite Abtbeilung von Encyklopädisches Handbuch des

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Die günstige Aufnahme, welche der erstca Abthei. {lung gleich nach Ersczeinen zu Theil wurde, hat bercits über den Werth dicses Werks cmschicdeu, den es sich durch die folgenden Abtheilungen noch mehr sichern wird. Zunäcyt erscheint und wird bis Oftein in den änden der Subsfribenten sevn die erse Abtheilung des zweiten Bandes, „Gewinnuug und Verarbei-: tung der Metalle“ enthaltend, der alèdann mög lich} rasch des ersicn Bandes dritte Abthcilung über Eisenbahnen folgen soll, deren späeres Erscheinen das Hinzufügen der neuestèn interessanten Erfahrun- gen Über diesen Gegensiand rechisertigen soll. Darmstadt, im März 1838.

C. W. Leske.

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Lebiün, C., Spicle sür die Bühne. 2 Thi

Eiuz:lu: E S Der Mann mit der cisernen Maske. Dri eb

Allgemeine

_Preußishe Staats-Zeitung,

g 81.

“eann p E E

Bein ei Lu Saat E R, bicrmit in T TeTRNs gebradt, daß die vinzen aber bei den Königlichen Post- Aemtern zu machen sind, und daß der Preis Umfang der Monarch 2 . D j j

vinz as Blatt am Vorabende seines Datums durch die Stadtpost frei Jus “e eti Sid Ua s bi A tit De rens Toar. viertetzähril festgeseyt ist wofür den hiesigen Ubon- die Bestellungen bis spätestens den 31sten d. M. au uns gelange zu lassen, indem sonsi dic Fnteresseuten es (ttes eine Unterbrechung erlcidet und nicht sämmtlihe Nummern vom Anfange des Duartals an nachgeliefert werden fönnen.

ten d 1,

Berlin, Donnerstag den 22a März

Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der Kdnig haben dem Prinzen Friedrich erl von Preußen Königl. Hoheit den Schwarzen Adler- den zu verleihen geruht.

S Der bisherige Justitiarius Geißler zu Belgern is zum iz-Kommissarius fär die Bezirke der Königl. Gerichts-Aem- Belgern, Schildau und Mühlberg und zum Notarius im vartement des Ober - Landesgeriches zu Naumburg bestellt

dden.

| Zeitungs-Nachrichten. ae

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 14. März. Se. Majestät der Kaiser

n dem General-Lieutenant Michailowsky-Danilewsky, zur rfennung seines Werkes über die Geschichte des Krieges im

re 1812, den Weißen Adler-Orden verliehen. Der Wirk- e Staatsrath, Fürst Lobanoff-Rostowsky hat den St. Annen- tden erster Klasse erhalten.

of the German language. Fifth edit. thoroucl4 Der Ceremonienmeister und Wirkliche Staatsrath Olsufjeff

um Civil-Gouverneur von Moskau ernannt worden.

Frankreich.

Deputirten-Kammer. Sißung vom 14. März. ebatte Über die geheimen Fonds.) *) err Guizot schloß Fen Vortrag mit folgenden Worten: „Jch weiß sehr wohl,

diese Kammer nicht Alles vermag; indessen vermag sie viel; hue daher nur, was in ihren Kräften steht und was sie sich

schuldig ist, sie organisire sich, sie sey darauf bedacht, eine

[mäßige , feste und entschlossene Majorität zu hafen, und viele Dinge, die jeßt fr unausführbar gelten, werden sich t ins Werk ‘richten lassen, während zugleich die Regierung ; Jch werde der letteren niemals Nittel verweigern, deren sie zum Handeln bedarf, aber ich

d bediene. Uno in dieser Beziehung gestehe ich offen, die gegenwärtige Lage mir nicht genügt. Als wir ahre 1830 der Wisllkôr und nach 1820 der Anar- widerstanden , glaubten wir ‘etwas Großes, etwas würdiges zu thun. Jch beschwöre die Kammer, es nicht

eben, daß jenes schône Unternehmen nur einen Augenblick gewürdigt werde. Sie alle, m. H., die Sie Freunde der

e und Ordnung sind, und überall, im Staate wie in den lien, eine gewisse Stabilität und Sittlichkeit einführen

n, Sie bedürfen dazu, glauben Sie mir, einer Politik, ben so hochherzig als vorsichtig ist. Sie haschen nicht nach

\ularität; Jhnen genügt Jhr moralisches Ansehen; möge

lbe Jhnen alle Jhre Gedanken, Worte und Handlungen

eben, mdge es Sie veranlassen, der Regierung die Pflicht legen, sich zu erheben und feste Wurzeln zu shlagen. Dies er beste Dienst, den Sie dem Könige und dem Lande leisten en Nach Herrn Guizot ergriff Herr Passy (vom n Centrum) das ! hen der Kammer und dem Ministerium nicht jene Einheit he, die nothwendig sey, um ein gegenseitiges Vertrauen her- urufen, und um der Regierung die Kraft und Einsicht zu hassen, deren sie zur Leitung der öffentlichen Angelegenhei- dedürfe. Was zunächst die Kammer betreffe, so könne er

Dehauptung nicht gelten lassen, daß es bei der großen Zer-

‘lung derjelben unmöglich sey, eine Majorität in derselben

uszufinden, die irgend einem Ministerium zum Leiter und and dienen könnte; er wolle zwar nicht in Abrede stellen,

es in der Kammer viele Meinungs-Verschiedenheiten gebe; sdestoweniger aber würde ein einsihtiges und festes Mini:

m sh immer noch eine Majorität zu bilden im Stande und wenn leßtere bisher stets schwankend und zweifelhaft len, so müsse man den Grund davon lediglich darin suchen,

‘die Politik der Regierung nicht klar und deutlich genug

ottrete und daß sonach die Mehrzahl der Deputirten nicht

Aua wohin man sie eigentlich führen wolle.

h s das Ministerium des 15. April gebildet wurde“, fubr der

Ner fort, ,-nahm ich feinen Ansiand, ibm meine Mitwirkung zu

i obglei ich über zwei hochwichtige Fragen der innern Poli-

bei A BRestie und die Auflösung der Kammer, dic ich

M A eee e mit ihm nicht cinerlci Meinuug war. Als

R tai Miri entrums habe ic) mit meinen _gleichgesinnten

unterflli Ta G am Schlusse der vorigen Session geircu-

p erslkt, und Sie wissen, daß es damals unserem Beistande jorität verdankte. Hierüber kamen die Wahlen. Der Gang lnisterinms schien mir von nun au nicht mehr entschlossen ge- man entschied sich für gar feine politische Farde; Mäuner von

perp wurden in einem Wah! - Kollegium begünstigt,

Men zurügewiesen. Dies war mir bedenklich; dennoch

Cen, 2/ daß die, Minister sich shließlih für das rechte oder das

„enirum entscheiden würden. Die Session wurde eröffnet und man gte uns eín Bündniß mit demrechten Centrum anz ich bätte meiner-

) Dbgleich das Resultat dieser Deba i ; S lu tte bereits befan + lien de ‘Unten C trams ils Q 0 des V der vornehuisten Eentrums a egner des Mini F; Unseren Lesern nicht voren:halten ¡u dürfen. N Af

ort und bemühte sich, zu beweisen, daß.

Bestellungen auf diese Zeitung nebst Präuumeräation bict am Örte e erforderliche Stärfec der Auflage

1838.

bei der Redaction (Mohren - Straße Nr. 34), in den

r das fommende Vierteljahr abmessen zu kdnnen, mü}en wir ich selbs zuzuschreiben haben, wen die Mv des

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feits eine andere Allianz vorgezogeu, indessen batte der Entschluß des Mi- nisteriums doch das Gute, daß er jedem ven uns gewissermaßen die Bahn vorzeichnete, dic er von nun an zu befolgen häbe. Jett ist dieses Bünd- niß wieder gelöst; weshalb? Wan behauptet, daß das Minisicrium besorgt habe, allmälig unter die Vormundschaft der doctrinairen Par: tei zu gerathen; dies sollte mich indesscn wundern, denn cin Mini- ster, der Kraft und Muth besizt, wird das Patronat seiner Verbún- deten niemals fürchten. Dem, sep indessen wie ibu wolle, so ärndtet das Kabinct ¿ebt die Früchte sciner wandelbaren Politik cin; es hat es mit allen Parteien verdorben und fühlt scine Schwäche. (Herr Molé: „Keinesweges!“) Es freut mich, zu hören, daß das Mini- sicrium sich nicot geschwächt füblt, indessen szeint es miudésiens fo. Andere Redner haben Jhnen bereits die Uebelstände auseinanderge- seyt, die aus jener wirklichen oder bloß scheinbaren Schwäche der Re- gierunghbervorgeben. Jch erlaube mir daher nurnochein eBemerfkung : ciu Minifterium ist nicht dioß das Organ des Königthums bei den Kammern, es ist auch das Organ der Kammern bei dém Königthum, und wenu es daber in dieser Versammiung für shwach und unentschlossen gilt, so müssen scine Gegner auch Bes annehmen, daß es cben so ohnmächtig und willenlos vor dem Körilgthum sey. Aus dieser Sprache werden sie entnebmen, m. H., daß ich kein Vertrauen mebr zu dem Kabinet habe, und doch bin ich Überzeugt, daß es die besten Ubsichten hat: es 1ollte den Vermitiler zwischen den Parteien machen, indessen gebrach ihm die Kraft dazu. Man wendet uus ein, daß, wenn das jeßige Ministerium fallen sollte, es schwer seyn würde, ein anderes an dessen Stelle zu schen, indem feins von allen die Majo: rität in der Kammer haben dürfte. Jch mg nicht lcugnen, daß der- gleichen Betrachtungen von ciner gewissen Wichtigkeit sind; wenn ins dessen eine Kammer einen e großen Wekth auf sie legt, so nimmt sie unter den großen Staats-Gewalten nicht mehr die ihr gebührende Stelle cin; sie entäußert sich freiwillig einer ihrer wichtigsten Befug- uisse und is nicht mehr das getreue Organ der Juteresseu und Wün- sche des Landes, während die Nepräsentativ - Regierung selbst, ihrer V Grunkblagen bcraubt, alle Würde und alles Zutrauen verliert.“

Der Conseils-Präâsident erwiederte hierauf im Wesent- lichen Folgendes :

„Der ehrenwerthe Redner, der o eben die Tribune verläßt, is selbst in der Lage gewesen, die entschlossene Politif, die er von uns verlangt, aï:szuüben. Er war eine Zeitlang Minister, und fonnte daher den Einfluß geltend machen, den er uns jeut abspricht. Es ist indessen hohe Zeit, den Urfachen jener wiederholten Anktlagen, die man vou allen Seïîten gegen uns erhebt, nachzuspüren. Was hat sich denu seit der Adresse zugetragen? Wix sollen mit unseren Gegnern gemeinschaftliche Sache gemacht, wir sollen uns der Entscheidung wich- tiger Fragen cutzogen, wir sollen endlich von der Kammer noch nie ein entschieden günstiges Votum erlangt haben. Jch destreite alle diese Behauptungen, für die sih fein einziges Faftum auffinden lassen wird. Etwas Anderes muß also im Hintergrunde lie- genu; ich ‘gestehe, ‘daß ih noch nicht recht weiß, was; indessen wird es schon ans Tageslicht fommen. Mittlerweile hat Herr Gui- zot eine große Wahrheit gesagt: „Je ruhiger die Zeiten, um so schwerer ist es, sich cinc Majorität zu schaffen.“ Jst es indessen ge- recht, wenn ein so geisireiher Mann, wie er, dem Ministerium allein die Schuld bcimißt, daß es in der Kammer auf keinen skärkeren Bei- ftand zähien fann? Ju einem Lande, wie das unsrige, das 50 Jahre der Revolution hinter sich hat, sind die Menschen uicht leicht unter einen Hut zu bringen, und was meine ehrenwerthen Gegner auch sagen mögen, sie dürfen sich versichert haïten, daß, wenu das jeßige Ministerium an dem Uebel schuld ist, ein neues Ministerinm dieses Uebel uicht beilen wird. (Gelächtcr.) Alle Ucberzeugungen- sind ge- schwächt; in den Seelen herrscht kein Glaube ; fe befinden sich in einem fortwährenden unseligen Zweifel. Kaun nun unter diesen Um- stáuden woll cin Mann wie Herr Guílzot glauben, daß die Wahi von Ministern, die diesex oder jencr Partei wedr oder min- der zusagen, cinem solchen Zustaude der Dinge plöblich ein Ende machen würde? Nur durch das allmälige, aber behbarc- liche Einwirken einer sittlihen und aufgeklärten Regierung läßt sich jene Seelenrube in den Gemüthern wiederherstellen, die wir ge- genwärtig so schmerzlich vermissen. Nicht wir haben das Uebel an- gerichtet ; mêge daher cin Jeder von uns bescheidenerweise dasjenige tbun, was er zur Heilung desselben vermag. Und man wende mir ja nicht ein, daß ih bier nur meine cigene Sache verföchte. Es ist meinen Kollegen und mir wabrlich nicht darum zu thun, ‘uns in ei- nem Amte zu erhalten, dessen Ausübung man uns so schwer und so bitter mach, Hätte ih die Ueberzeugung, daß es andere Männer gäbe, die an meiner Stelle Besseres leisten fênnten, als ich es ver. mag, ich würde mich mit freier Stirn und zufricdeneu! Herzen zurückzichen, weil cs alódanu mit Ehren geschehen fönnte. Judessen bezweifle ih dies: ich sehe keinen Mann vor mir, der fähiger wie ich wäre, unter den gegebenen Umständen Gutes zu wi-ken. Jch glaube, daß ich und meine Kollegen der uns gewordenen Ausgabe genügen. Ob nun dieses Vertrauen zu uns sclb#| dünkelhaft sev, darüber msö- gen Sie, m. H., entscheideu.““ |

Nach dieser Rede verzichteten die übrigen noch eingeschrie- benen Deputirten auf das Wort. Ein Antrag des Herrn B ou- det, statt 1,500,000 Fr. nur 1,200,000 Fr. zu bewilligen, wurde mit 233 gegen 184, also mit einer Majorität von 49 Stimmen, verworfen, was eine gewaltige Sensation in allen Theilen des Saales erregte. Jm Laufe der ganzen Session war die Ver- sammlung noch nicht so zahlreich gewesen, als an diesem Tage; sie zählte nämlich, wie sich aus dem Obigen ergiebt, 417 Mikt- glieder. Ein anderer Antrag des Herrn Jsambert, wonach über die Art der Verwendung der verlangten Summe in der nächsten Session vor einer aus Mitgliedern bcider Kammern bestehenden Kommission Rechnung abgelegt werden sollte, fiel mit großer Stimmenmehrheit dur, und der Gese6- Entwurf wurde zulebt, ganz in der Art, wie er vorgelegt worden, mit 249 gegen 133 (nicht 13H, also mit einer Majorität von 116 Stimmen genehmigt.

In der Sikung vom 15. März legte der Großsie- gelbewahrer drei neue Geses-Entwüre vor, worunter einer, der die Bildung eines besondern Comité’'s für Ackerbau, Han- del und öffentliche Bauten beim Staats-Rath bezweckt. Es begannen darauf die Berathungen über eine Proposition des Herrn Roger in Bezug auf die persdnliche Freiheit, wonach

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die Artikel 110, 114, 115, 119, 124,125, 613 und 618 der Krimi- nal-Gerichtsordnung abgeschafft und durch eine Reihefolge au- derer Bestimmungen erse t werden sollen. Die Debatte, an der auch der Justiz-Minister Theil nahm, war von keinem erheblihen Juteresse. Die beiden ersten Artikel der Proposis tion S SETItD: n der Sißbung vom 16. März fand zunächst ein ziem- lich lebhafter Streit über die- von Vas Präsidenten L Tagesordnung statt, nach dessen Beendigung die obige Debatte über den Antrag des Herrn Roger wieder aufgenommen wurde. Der dritte Artikel derselben wurde, wie die beiden ersten, verworfen , was mehrere Mitglieder zu der Bemerkung veranlaßte, daß auf diese Weise die Erörterung der Proposition überhaupt ein bloßer Zeitverlust sey. In der That fand der Antra ees sh veranlaßt, die Rednerbúhne zu besteigen und die Erklärung abzugében, daß, da die Kammer für die per: sönliche Freiheit nit günstig. gestimmt zu gon scheine, er seine Proposition zurücknehme und fi dieselbe für bessere Zeiten vor- ehalte. Der Justiz-Minister erwiederte hierauf, daß dic Kammer der persönlichen Freiheit kéinesweges abgeneigt sey, daß sie dieselbe aber in anderer. Weise verstehe, wie Herr Roger.

Paris, 16. Márz. Der Gesundheits-Zustand des Mi- nisters des Innern hat sich heute merklich gebessert, indeß glau t man, daß noch mehrere Tage vergehen werden, bis er wie- der im Stande seyn wird, seine Geschäfte zu übernehmen.

_ Der Russische Botschafter gab gestern ein großes dipioma- tisches Diner, zu dem“ sämmtliche Mitglieder des Kabinets

na Nee Fürst z er Furst Paul E erha, Oesterreichischer Botschafter am Englischen Hofe, ist fern fr ) von hier nach London abgereist.

Der Graf von Montzgelas..i| hier eingetroffen.

Das Journal de Paris äußert \{ über das Votum der Deputirten-Kammer in Betre eimen Fonds in fol-

ender Weise: „Der Sieg dét js ist um so voll-

ändiger gewesen, als dasselbe durch kgan des Conseils- Bree ausdrücklich exklärt hatte, daß es nicht die geringste

erfürzung, nicht das unbedelütendste Amendement annehmen würde; es verlange voti der Kammer ein volländiges Ver- trauens: Votum. ie Opposition dagegen hatte älle Feinheiten der parlamentarischen Taktik aufgewendet, ohne irgend eincn Nuken daraus zu ziehen; denn die Kammer hat der NRegie- rung bei zwei verschiedenen Abstimmungen Beweise des voller: Vertrauens gegeben. Eine der ernstesten Ministerial-Krisen if auf diese Weise glücklich vermieden worden; aber der bôse Wilic, der dieselbe hervorrufen wollte, besteht darum nicht weniger ; und wenn er sih einigérmaßen von dieser Niederlage erholc haben wird, so wird er neuerdings versuchen, den Gang des Ka- binets d hemmen. Wir fordern daher das Ministerium auf, jet festen Schrittes vorwärts zu gehen, in dieser Session keine neue Kabinets-Frage vorzuschlagen oder anzunehmen, und durch eine umsichtige Energie das so gut begonnene Werk zu vollenden.“ Der Constitutionnel dagegen sagt: „Das Votum ist in materieller Hinsicht dem Ministerium günstig gewesen; aber in mo- ralischer Hinsicht hat es dem Kabinette vom 1ò. April einen tôdtlichen Streich verseßt. 184 Deputirte Agen ihm ihr Ver- trauen verweigert, und unter denen, die für das Ministerium stimmten, befinden sih die Doctrinairs, die die geheimen Fonds nur als eine nothwendige A aae bewilligt, aber sih aus- drücklich dagegen verwahrt haben, daß man ihr Vetum als ein Vertrauens-Votum betrachte.’ Hierauf erwiedert die Charte de 1830; „Das günstige und wesentlich politische Votum, welches das Ministerium erlangt hat, wird von allen Opposî- tions - Journalen auf verschiedene Weise ausgelegt. Man möchte die Wichtigkeit desselben leugnen und den Resultaten des erfochtenen Sieges Eintrag thun; dies mußte so seyn und wir waren darauf gefaßt. Aber man wehrt i gegen den Augenschein und gegen die fast feierlichen Thatsachen, die die Debatte und das Votum begleiteten. Der Conseils- Präsident hatte die Frage sehr deutlih und entschieden gestellt und sie ist durch zwei Abstimmungen eben so entschieden gelöst worden. Wenn nun gewisse Journale, wenn z. B. der „„Consti- tutionnel““ sagt, daß das Votum dem Kabinette vom 15. April einen tôddtlichen Streich verseßt habe, so ist das in der That ein Ver- stoß gegen den gesunden Menschen - Verstand, und eine solche Sprache findet ihre Entschuldigung nur in der Freiheit, die man dem Verurtheilten läßt, seine Richter 24 Stunden lang zu verwünschen. Das Ministerium, sagt man, sey mitten in sei nem Triumphe tddtlich verwundet worden, weil es bei der Absim- mung über ein entscheidendes Amendement 184 Stimmen gegen sich gehabt habe, und weil 25 Stimmen hingereicht hätten, es in die Minorität zu verseßen. Ja, allerdings, ein Ministerium, welches eine kompakte Opposition von 184 Stimmen gegen -sich hâtte, müßte dieselbe als Achrung gebietend betrachten, und mit ihr umgehen, wie mit. einem möglichen Nachfolger. Aber was findet man, wenn man die Elemente jener anscheinend so zahlreichen Minorität zerseßt? Fünf bis sechs Nüancen, die si) vereinigt haben, um zu zerstdren, die aber nicht im Stande sind, irgend etwas aufzubauen ; Männer, deren Meinungen und Grundsäße lange Zeit entgegengeseßt waren, die sich nun gegenseitig- die Arme öffnen, um mit rührender Eintracht das bestehende Minis nisterium zu stürzen, und die sich. auf seinen Trümmern um die Erbschaft streiten würden.“

Der König hat cine Summe von 50,000 Fr. auf die Ci- villiste angewiesen, womit noch in diesem Zahre die Reparatur des Schlosses Heinrich's IV. in Pau begonnen werden soll.

Der verantwortliche Herausgeber des legitimistischen Jours

P T E. S E T S 2 B A P OI TURE R A T A. Lin o S T Eg Ta A an R