1838 / 85 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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(Art. 27) die Ratificationen sollen spätestens innerhalb zwei Monaten ausgewechselt werden. So ist die Sache liegen ge- blieben bis jeßt. Die Unterhandlungen mit Holland sind zum Theil an der Luxemburger Frage gescheitert. “Nach einem der Schreiben aus dem Haag vom 19. d. soll die Régierung be- reits den Agnaten des Hauses Nassau und dem Bundestage Erdffnungen gemacht haben, welche eine Ausgleichung der Lu- remburgischen Angelegenheit als möglich erscheinen lassen. i

Fus haben die Sectionen der zweiten Kammer sich mit den Antworten der Regierung auf ihre Bedenken, die außer- ordentliche Kreditforderung betreffend, beschäftigt, und dem Ver- nehmen nah die dffentliche Diskussion auf einen der leßten Tage dieser Woche angeseßt.

Deutschland.

Hannover, 20. März. (Hamb. Korr.) Das Gerücht von einer baldigen Auflösung der ziveiten Kammer, mithin der ganzen Stände-Versammlung, ist seit einigen Tagen das allge- meine Stadtgespräch. Pr. reudentheil, Deputirter der Stadt Stade, hat sih nun auch zurückgezogen und ist bereits ab- gereist. Dagegen hat sich der yndikus Dr. Lang, De- putirter der Stadt Dee - mit einem Wahl - Protokoll, welches nichts von einem orbehalte enthalten soll, eingestellt. Schon über mehrere Beschlüsse hat die zweite Kammer, wegen Mangels der geselzmäßigen Anzahl der Mitglieder, niht zur Abstimmung kommen können. Bon den Ostfriesischen Deputir- ten wird keiner abreisen, da diese gerade Diejenigen sind, welche die Aufhebung des Staats-Grund-Gesetes von 1833 mit Ver-

núgen sehen müssen, weil dasselbe ihrer Provinz keines der Dacarióte wiedergegeben hatte, welche sie ehemals besaß.

Se. Majestät der König G Unpäßlichkeit halber, seit mehreren Tagen das Bett. ine Erkältung, welche Se. Ma- jestät sich bei einer großen Promenade Pgreaeos wird als Ursache dieses Uebelbefindens angegeben. est, aber befindet sich der König schon wieder im erwúünschtesten Wohlseyn.

Hannover, 22. März. In der hiesigen Zeitung liest man: „Es is neuerlich in dffentlichen Blättern mehrfach von einer angeblichen Cirkular-Note eines Süddeutschen großen Hofes die Rede gewesen, des Inhalts: „daß die Hannover- sche Angelegenheit die größte Aufmerksamkeit erfordere, weil sie mit der inneren Sicgerteis Deutschlands in Verbindung stehe; zwar sey zuvörderst die Erledigung derselben im Lande abzuwar- ten, im Falle einer Anregung bei dem Bundestage würde die- ser jedoch nicht umhin können, den Rechtszustand von 1833 an- uerkennen, und dessen Abänderung auf verfassungsmäßigem

ege den Betheiligten zu âberlassen.‘/// Wir können aus authentischer Quelle versichern, daß eine solche Note weder existirt hat, noch existirt.‘

Oesterrei.

Wien, 20. März. Vorgestern Abend war bei Jhrer Ma- jestät der Kaiserin ein glänzender Zirkel, der, nah dem Aller- höchsten Wunsche, in verschiedenen alterthümlichen Kostümen er- schien und im großartigen Rittersaale die interessantesten Ta- bleaux bildete. Man sah hier Alt und Jung in ierlich altmo- discher und zum Theil Chinesischer Tracht mit errúcke und Haarbeutel 2c. reich mit Puder überstreut, wobei besonders die Kinder einen äußerst hübschen Anblick gewährten.

Briefe aus Ofen bis zum 17ten Mittags bringen endlich die Anzeige, daß der- Eisstoß bei dieser Stadt sowohl, als auch die weiter abwärts befindliche Eismasse sich in Bewegung ge- set und das Wasser seit füh Morgens zu fallen begonnen habe. Die Furcht vor diesem Elemente hatte sich sonach gelegt, dagegen lebte die Bevölkerung Pesth’s noch immer in bangsten Besorgnissen vor dem Einsturze von Häusern, von welchen der größere Theil mehr oder minder stark beschädigt ist. Bis zum Abend des 17ten und Morgen des 18ten d. M. haben wir heute durch außerordentliche Gelegenheit Nachrichten aus Pesth erhal- ten; dieselben lauten nah dem {hrecklihen Unglück möglichst tcôstlich. Das Wasser hatte sich vollkommen verlaufen , so daß man dié Straßen Pesth's wieder zu Fuß passiren konnte. Troß- dem traute sih fast Niemand aus Furcht vor dem Einsturze der vielen beschädigten Häuser auf die Straße, was dieser volkrei- chen Hauptstadt den Anschein einer ausgestorbenen Stadt auf- drúcête. Lebensmittel und Bedürfnisse aller Art flossen in rei- chem Maße aus allen Gegenden herbei, wodurch dem Jammer und der Noth fär den Augenbli kräftig gesteuert werden konnte. Von Preßburg aus sind regelmäßig alle Tage drei Schisfe mit Lebensbedürfnissen nah den überschwemmten Gegenden abge- sandt worden, und aller Orten sind für die durch das entseßz- liche Elementar-Ereigniß Verunglückten vielversprechende Samm- lungen eingeleitet worden. Auch hier in Wien haben solche, unter dem Schuß der Behörden, einen günstigen Anfang ge- nommen. Ueber den Schaden, welchen die Städte Pesth und Ofen erlitten, existiren noch keine auch nur einigermaßen annä- hernde Angaben; nicht einmal die Zahl der dabei umgekomme- nen Menschen is noch ermittelt; alle in den Gewölben der Stadt angehäuften Vorräthe sind durch das Wasser verdorben, dage- gen sollen viele, außer dem Bereich der Stadt gelegene Waa- renlager von dem Elemente verschont geblieben seyn. Die Zahl der mehr oder minder beschädigten Häuser in Ofen und Pesth soll sich auf mehr als 1500 belaufen.

Aus Konstantinopel wird vom 28. Februar geschrieben : „Das einzige bemerkenswerthe Ereigniß, das sich in den leßten acht Tagen hier zugetragen, is die Erhebung des Mansure Def- terdari (Finanz - Minister für die Armee), Nafis - Efendi, zur Würde eines Pascha von drei Roßschweifen mit der Ober- Aufsicht úber das Finanz - Departement. Die Großherrliche Münze, welche in neuerer Zeit unter einem eigenen unabhängi- gen Minister, dem Zarbchane Defterdari, stand, soll nun jener neuen Charge untergeordnet werden. Der Bayerische Staats- Minister, Herr v. Rudhart, welchen der Oesterreichische Jnternun- tius am 24sten d. dem Minister der auswärtigen Angelegenhei- ten, Reschid Pascha, vorzustellen die hre, Jôtte, ist heute auf einem Oesterreichishen Dampfschiffe nah Athen abgereist. Das unlängst von der Pforte angekauste Französische Dampf- e , Phocée ist am 2ö5sten d. in den hiesigen Hafen einge- aufen.

Spanien.

_— Madrid, 9. März. Ueber. die militairishen Ope- rationen des Generals Espartero spricht sich hier der Tadel im Publikum mit jedem Tage offener und entschiedener aus , be- sonders seitdem der von der Bewe ungs - Partei aufs neue zu ihrem Idole erhobene „General - Diplomat“ (Cordova) nach Spanien zurückgekehrt ist und in den Cortes Siß und Stimme genommen hat. Espartero hat kärzlich eine Vertheidigungsschrift im Druck herausgegeben, um namentlich die heftigen Angriffe des Journals „„el Patriota‘/ und besonders die von demselben vorgebrachte Beschuldigung zurückzuweisen, „daß er nah den

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rúhmlichen Gefechten vom 30. und 31. Januar den befestigten Plaß Balmaseda ohne_alle Noth geräumt habe.“ Es ist hier zu Lande nichts Ungewöhnliches, in Fällen, wo es an hinrei- chenden Vertheidigungs-Gründen fehlt, Recriminationen an de- ren Stelle zu seßen. Diese abgenußte Taktik hat denn auch der General Espartero in Anwendung gebracht. Am Schlusse seiner etwas weitschweifigen Schrift, in welcher er seine mili- tairischen Bewegungen seit dem Ánfange dieses Jahres zu rechtfertigen sucht, fordert er die Regierung auf, den Verfasser des in dem erwähnten Journale erschienenen „Libells‘/ auszumitteln, und ihm, falls es etwa ein Offizier seyn sollte, eine. exemplari- he Strafe nah den Kriegsgeselzen dafür angedeihen zu lassen, daß er die, seinem Oberen s{uldige Subordination verleßt und den auten Ruf cines Ober-Befehlshabers, dem die Regierung ihr Zutrauen schenke, angetastet habe. Espartero bezeichnet zu- gleich jenen Artikel als aufwiegelnd, indem die Räumung von Balmaseda darin als vortheilhaft für die Karlisten geschildert werde, was einerseits einen moralischen Einfluß auf die Anhän- ger der Rebellen hervorbringen, andererseits aber auch die nördlichen Mächte zu dem Glauben verleiten músse, daß die Sache des Don Carlos si täglich günstiger gestalte, nicht zu gedenken, daß die Verluste der Christinos absichtlich übertrieben und den Begebenheiten im Jnnern eine nachtheilige Farbe, (fatal colorido) gegeben würde. Der verzweiflungsvolle Zustand, in welchem die auf eine so rüfsichtslose Weise aus ihren Klöstern und Besibkthämern vertriebenen Mönche und Nonnen sich seit 2 Jahren befinden, indem die ihnen ertheilte Zusage eines kümmerlichen Jahrgehaltes bis heute noch unerfällt geblieben ist, hat laute Klagen erzeugt, die endlich in beiden Kammern einigen Anklang gefunden zu haben scheinen. Vor etwa acht Tagen hielt der Herzog von Rivas in der er- sten Kammer einen Vortrag, worin er sich auf eine sehr ener- gische Weise gegen die von der Regierung verúbte gewaltsame und hôchst widerrechtliche Confiscation der den Nonnen-Klöôstern zugehörigen Güter, die meistentheils Privat - Eigenthum sind, aussprach. *) Diese Rede hat der hiesigen Hof-Zeitung zu ei- nem bemertenswerthen Artikel Anlaß gegeben, worin den An- sichten des Herzogs von Rivas der unbedingteste Beifall“ gezollt wird. Nachdem nämlich der Verfasser desselben die Behauptung des Herrn von Nivas bestätigt, daß die meisten Besikthümer der Non- nenkldster mittelst des, den Klöstern zugebrachten Privat-Eigenthums der Nonnen erworben worden, rügt er es auf das strengste und nennt es geradezu ein Verbrechen, daß man -die zum Theil hochbejahrten Nonnen ihrem einfachen Klosterleben ent- rissen, sie ihres Eigenthums beraubt, und sie mit {ndder Ver- achtung aller Rücksichten der Menschlichkeir hülflos in die ih- nen unbekannt gewordene Welt geschleudert habe. Zugleich spricht der Verfasser sich unverholen über den gänzlich ver- fehlten Zweck aus, den diejenigen, die bei jener Spoliation das Staatsruder in Händen hatten, bei diesem Gewaltstreich im Auge gehabt hätten. „Wenn es auch wirklih wahr ist“, fährt derselbe fort, „„daß ein Theil der aus dem Ertrage der Klostergüter gelösten Gelder in den Staatsscha& geflossen ist und einem augenblicklichen Geldmangel abgeholfen hat, was will dies sagen, wenn man dagegen erwägt, welch ein Schand- fleck durch jene Maßregel auf die ganze panische Nation ge- fallen ist? ein Schandfleck, welcher um \o unaus- lôschliher erscheint, als man sich nicht gescheut hat, die Opfer jener Beraubung, ehe noch einmal das betreffende Geses votirt war, auf die pdbelhafteste Weise zu verspot- ten und zu fränken. Wie hat man nicht wenigstens den noch lebenden Nonnen , bevor man sie in die Welt hinausstieß, ihr eingebrachtes Eigenthum zurückgeben können? Aber man hat die der Verfassung, diesem Symbole des Friedens, der Ordnung und der wahren Fortschritte gebührende Achtung mit, ich weiß nicht, welcher anderen Achtung verwechselt, die man vor der Revolution zu haben vorgiebt. Nein! Die Revolutionen sind nicht achtungswerth! (las revoluciones no son respetables.) Wir haben den General Seoane, einen der Gesekgeber in den con- skituirenden Cortes, den Fluch über die Ereignisse in La Granja (im August 1836) aussprechen hören. Seine damals gehaltene Rede überhebt uns der Mühe, für unsere obige Behauptung L noch andere Beweise anzuführen.“ Es verdient in der

hat hohe Beachtung, wenn unter den gegenwärtigen Umstän- den die Hof - Zeitung eine solche Sprache zu fähren sich nicht scheut. In der zweiten Kammer hat der Deputirte Herr Montes de Oca den Cortes das Schicksal der Marine- Offiziere empfohlen, und eine púnktliche Besoldung dieser zu allen Zeiten den übrigen Beamten nachgestellten Klasse verlangt. Aus den amtlichen Äktenstücken, auf welche dieser Deputirte seinen Antrag stüßte, er iebt sich, daß die Marine, in Folge der Cortes de Cuentas ae) seit dem Jahre 1802 bis zum Jahre 1828 nicht weniger als 136 Monate an Sold zu fordern hat, und daß die Regierung ihr seitdem wieder 34 Monate \{uldet, in Summa also 170 Monate. Im _ vorigen Jahre hat die Marine úberhaupt nur 3 Monate Sold bekommen, obschon laut des von dem Grafen de las Navas den Cortes abgestat- teten Berichts, dem See-Minister pro 1837, 37 Millionen Realen zu jenem Behufe überwiesen worden waren. Hiervon hat aber die Marine wirklih nur 10 Millionen erhalten, #o daß Herr Montes de Oca am Schlusse seines Vortrages zu wissen wünschte, was denn aus den übrigen 27 Millionen ge- worden sey. Man blieb ihm die ‘Antwort darauf s{huldig. Daß der Antrag des Infanten Don Franzisco de Paula, als Mitglied in den Senat einzutreten, gescheitert ist, werden Sie bereits aus den hiesigen Zeitungen ersehen haben.

Portugal.

Lissabon, 14. März. Es hat hier wieder einmal eine kleine Revolution stattgefunden, die jedoch in kurzer Zeit, wie- wohl nicht ohne bedeutendes Blutvergießen, unterdrückt worden ist. Sie ging von der ultrarevolutionairen Partei aus, die einen Versuch machte, sich der Zügel der Regierung zu bemäch- tigen. Erst nach einem förmlichen Treffen in den Straßen der Hauptstadt wurden die Rebellen zum Gehorsam gebracht. Die Anzahl der Todten und Verwundeten wird sehr verschieden an- gegeben, von 40 bis auf mehr als 100 Mann. Die Absicht der Rädelsführer war, die Königin zu zwingen, daß sie zu Gunsten ihres Sohnes abdanke. Wäre ihnen dies gelungen, so wollten sie selbst eine Rggentschaft ernennen und das Land nach ihrem Belieben regieren. Schon am Äten d., dem Tage der

*) Jede Noane muß nämlich dem Kloster, in welches sie eintre- ten will bei ihrer Aufnahme eine Mitgift im baaren Gelde von min- destens 12,000 Realen zubringen.

*°) So nennt man eine Verfügung der Spanischen Reglerung, wodurch dicselbe, weun sie irgend einer Beamten - Klasse durch theil: weise Vorenthaltung ihres Gehalts bedeutende Summen schuldig ge- worden, dieser Beamten-Klasse, unter feierlicher Zusage, daß sie von nun an pünktlich bezahlt werden solle, jedweden Auspruch auf das rückständige Gehalt benimmt.

monatlichen Dea der National-Garde, machte der Civil-Goy auptstadt, Soares Caldeira, gestübßt auf den Beistay

verneur der

des von dem Obersten França kommandirten Arsenal: Bataillon

und des löten Ba

National-Gardijten zur Unterschrift einer Petition an die Fj,

nigin zu bewegen, Personen zu nen der

stimmten. Der V

National-Gardisten sich allgemein eines solchen Eingrisses in di Königliche Prärogative weigerten, obgleich França ihnen yy

sicherte, daß er S

Truppen erhalten habe, worin diese sich mit ihm einverstandg És hieß auch, daß das zweite Jäger-Regiment, ij Mann stark, eine Neigung zur Meuterei zeige. Von den Poi tugiesischen Kriegsschiffe

den Revolutionairs mit Säbeln und Pistolen bewafsnet. Jj Stärke der in Lissabon befindlichen Truppen s{äßte my mit Einschluß der

erklärten.

Mann. Am Zck5ten fuhr die Königin mit ihrem Gemahl j einem offenen Wagen - durch die Straßen der Hay )stadt ; Beide sahen sehr wohl und munter aus.

blieb daxauf Alles

wurde, daß die Königin Herrn Caldeira verabschiedet Und Hh Bernardo Costa Cabral, einen Cortes - Deputirten, an sti Stelle zum Civil-Gouverneur von Lissabon ernannt 9. fruh Morgens trat darauf das Arsenal-Bataillon nebs dy lten und Iöten Nationalgarden - Bataillon und einigen Fi

willigen, unter d merkte, zusammen

die Waffen, wogegen aber auch andererseits die Truppen uy den Befehlen der Generale Visconde de Reguengo (Ge d’Avilez) und Baron Bomfim sich versammelten und eine sition jenen Bataillons gegenüber einnahmen. tags wurde França aufgefordert, seine Leute die Waffen sîre( zu lassen, worauf derselbe mit einer Aufforderung an die Könii

ihre Minister zu ent Visconde daBa

beizuführen, der zufolge beide Theile in aller Ruhe auseinander gen. Am Abend des Men aber wurde durch cin Supplement zud

Diario do Gov und die Auflêsung

erbittert, versammelten sich die Ultra-Demokraten von neu

und beschlossen die einer Regentschaft.

von allen Seiten der Königin rieth, Caldeira und Francça t der in ihre Aemter einzuseßen. fung energischer Maßregeln, úbergab dem Baron Bomfim df Oberbefehl über die Truppen und veranlaßte die Cortes zud Beschlusse, die Habeas-Corpus-Akte aufzuheben und das Arsenal

Bataillon, so wie d

waffnen. Als nun die Truppen gestern zur Ausführung dieses Be \chlusses schreiten wollten, wurden siein dem Quartier des law taillons miteiner Gewehrsalve empfangen, welche einen Haup vom 10ten Linien-Regimente* tôdtete und einen SubalternH zier und neun Mann verwundete. Dadurch aufgebracht, d gen die Truppen mit Wuth B einem lebhaften Gefecht in den Straßen, bei welchem l

isconde de Reguengo das Pferd unter dem Leibe ers undet wurde, und welches beiden Theilen gen 30, nach Anderen 70 Todte und gu

und er selbst verw sammen, nach eini

100 Verwundete gekostet haben soll. en um 10 Uhr in ihre Kasernen zurück, und heute ist jede S}

des Widerstandes Einige hoffen soga

Vorfälle nur größere Stärke erlangen werde, wogegen And vor den geheimen erstret , Gewalt bei der eit | die größte Besorgniß hegen. Die Königir (5 sich übrigens während der lezten Tage mit großer M benommen ;

da Bandeira ihr am Sonntage anzeigte, daß die Rebellen

sehr weit narchische zustoßen , und Fesiigkeit

der unter den Wa ihre Bedenklichkei

auch fürchten, Visconde, ich nicht.‘ Der Französische Gesu erbot sih, dem Vernehmen nah, die Fregatte ,„Medea“| Verfágung der Regierung zu stellen, das deß nicht angenommen.

Portugiesischen Kr daß das Britische

geleistet haben würde.

Konstantin Sohnes des Sult riger Woche von

tete. Man hofft jedoch, daß die gute Constitution dês und der Beistand aufgeklärter Aerzte seine baldige Wied

stellung bewirken

Palast des Großherrn ganz verôdet und selbst die Geschäft den darunter, da der Sultan sich nur im höchsten Nothfal dem Krankenzimmer entfernt. |

Man spricht seit einigen Tagen viel von einer abermdl Reise des Sultans, die im nächsten Frühjahr st

Es heißt Inseln

er wer etelino,

Smyrna zu Lande nach Konstantinopel zurückkehren. *, dies zwar bis jeßt nur ein bloßes Gerücht, indeß dürf wohl etwas Wahres daran seyn, da der Sultan bei G

Gelegenheiten , sei

ausgesprochen hat

habe ihn begierig

kennen zu lernen. Ret

begeben.

Reschid Pascha w

Ausbildung in Frankreich vollenden zu lassen. Es heit sein Harem werde ihm folgen, wenigstens sollen seine M sehr große Lust haben, Europa zu sehen, mit dessen Sit

hon einigermaßen bekannt geworden find, da Res das Jnnere seines Hauses gan

richtet har. Sie wegen, daß er sie Zweck erreichen.

rung des Orients

inistern zu ernennen, deren Prinzipien mit d, evolution vom 9

chid Pascha und Achmed Pascha werden sich ers ] dem Kurbam-Bairam auf: ihre Posten nah Paris und a Sie werden sich dann auf einem der Franz Regierungs - Packetboote einschiffen, und nach übersta, Quarantaine in Malta, úber Neapel, Rom, Mailand, dig, Triest, Wien und Berlin nach ‘Paris und London 9

taillons unter Mantas , einen Versuch, dj in der sie gebeten werden sollte, nur sol

September vollkommen übertiy ersuch scheiterte jedoch vollkommen, weil di

chreiben von mehreren Offizieren der Linie

en wurden Matrosen gewonnen und y,

Munizipal - Garden , nur auf Wh

ruhig, bis am 8. die Nachricht bet

habe, In

enen man mehrere Französische Offiziere ly an 2000 Mann, auf eigenen Betrieb uy

Um 2 Uhr N

lassen, antwortete. Bald darauf langte jedo ndeira an, demes gelang, cine Uebereinkunft)

erno die Entlassung des Obersten Fray des Arsenal-Bataillons publizirt. Dadu

Absebung der Königin und die Einseßu Die Bewegung wurde so drohend, daß

Sie aber bestand auf Erg

as lite und 15te Bataillon, mit Gewalt zuent

auf die Nationalgarde ein, es!

Die Truppen zogen |

der ultra-demokratischen Partei verschwun r, daß die Partei der Königin durch di

Gesellschaften, deren Verzweigung | und die darauf ausgehen, die f ersten besten Gelegenheit

haben. Als der Viscor G

ffen seyen, und daß die Lage der Negit ten habe, antwortete sie: „Wenn Skt

nerbieten wurd! Wären die Revolutionairs von ti iegsschifse unterstüßt worden / so glaubt n Geschwader im Tajo der Regierung Ÿ

Sei opel, 19. Febr. Die Krankheit des äl ans währt länger, als man nach den |

den Aerzten gegebenen Ber herge S Pr

werden. Jn Folge diesar Krankheit if

attfinde de von einem Theile der Flotte begleitt Chios und Samos besuchen und dant

ne Absicht, eine solche Reise zu unter ; auch glaubt man, seine vorjährige gemacht, auch die übrigen Theile seines y

ill seine jungen Sdhne mitnehmen, p

auf Europäische W sollen daher Alles aufbieten, um 1 mitnehme, und man glaubt, sie werde 3 Es wäre ein solcher Schritt für d i von unermeßlicher Wichtigkeit, und

-

desselben lassen sich gar nicht berechnen, da die Frauen im Cent einen weit größeren Einfluß besißen, als man gewöhn- 4 glaubt. 1 i Man versichert, die Regierung habe die Organisirung eis er städtischen Polizei, nach Art anderer Europäischer Haupt- zádte, befohlen. Ein Franzose soll dem Ministerium den Plan azu vorgelegt haben.

Smyrna, 24. Febr. Der neue Gouverneur von Magnesia, Galil-Bey- ist am 21sten hier angekommen und wird sich in ‘nigen Tagen auf seinen Posten begeben. Man schreibt aus

vom 13. Februar, daß der zum Muschir von Aidin er-

Fethi Achmed Pascha dort angekommen sey. Jn allen drten, die er auf seiner Reise berührte, waren die Straßen, lie Terrassen und die Dächer der Häuser ‘mit Menschen be- et, die von allen Seiten herbeistrôömten, um ihn zu sehen. Namik Pascha und alle Beamten des Landes waren ihm bis dem ersten Orte auf dem Gebiete von Aidin entgegen gereist.

Yriefe aus Alexandrien vom 17. Februar melden, daß Mehmed Ali im Begriff stand, die seit mehreren Monaten be- cplossene Reise nach Ober-Aegypten anzutreten. Die Vorberei- ungen zum Kriege wurden noch immer mit demselben Eifer be- rieben *). Vor kurzem hatte Mehmed Ali eine Maßregel er- riffen, um den Cours des Türkischen Geldes in Aegypten noch ehr herabzuseßen, wodurch dem Handelsstande neue Schwie- igkeiten bereitet werden, Die Ereignisse in Syrien scheinen ver Regierung ernstliche Besorgnisse einzufldßen. Es ist der Polizei von Alexandrien endlich gelungen, sich einiger Araber u bemächtigen, die zu einer Diebesbande gehörten, welche seit ängerer Zeit die Häuser der Franken ausplünderte.

Jn Konstantinopel wird ein Handelsblatt in Französischer Syrache unter dem Titel „Feuilles du Commerce” erscheinen. Fs soll von einem talentvolen Mann unter dem Patronat der ornehmsten dortigen Handelshäuser geleitet werden.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

Französische Blätter enthalten folgendes Privat rei- en aus Philadelphia vom 26. Februat: esen A Da roit vom 18ten zufolge, wolltén die Patrioten am 22sten, dem Beburtétage Washington's, einen Einfall in Ober - Kanada achen. „, „Wir wissen nicht‘/‘/, heißt es in einem jener Briefe, „was diese Menschen beabsichtigen, aber so viel ist gewiß, daß twas Wichtiges im Werke ist.//// Bei Gibraltar in den Ver- inigten Staaten haben sie geplündert, um sich den nöthigen nterhalt zu verschasfen. Man schäßt ihre Zahl auf 2060 dann, und sie sollen bei Cleveland und Watertown zwei den Vereinigten Staaten gehörende Waffen - Niederlagen erbrochen nd bedeutend bestohlen haben. Die Regierung der Vereinig- en Staaten sendet Truppen ab, um dergleihen Vorfälle zu berhindern, aber bis je6t sind die Streitkräfte an der Gränze och niht hinreichend, um Ordnung und Neutralität aufrecht zu erhalten. Die Debatten über die Kanadische Bill währen noch fort. Es ist folgendes Amendement dazu vorge- shlagen worden und dürfte wohl auch angenommen werden: Innerhalb des Gebietes der Vereinigten Staaten soll Nie- and Schiffe, Fuhrwerke, Waffen oder Kriegs - Munition kau- n, sammeln, transportiren oder Personen anwerben, in der lbsicht , sich derselben zur Erregung, Unterstüßung oder Aus- hrung einer Insurrection oder Rebellion gegen das Gebiet der die Besißungen eines fremden Fürsten oder einer fremden Regierung, die mit den Vereinigten Staaten gränzen und mit nen-in-Frieden leben, zu bedienen. Wer dagegen handelt,

pll eines Hauptvergehens für schuldig erklärt und mit einer

Beldstrafe, die nicht 3000 Dollars übersteigt, und einer Gefäng- ißstrafe, die nicht länger als 3 Jahre dauert, belegt G IIB I s ie L daß E Amendement oder etwas Aehnliches ( erden wird, da die angesehensten Klassen hier die rhaltung der National - Ehre und Neutralität A Ren

Anla d.

Berlin, 25. März. Ueber die Feier des 2öjährigen Jubel- stes der Gründung E gehen uns noch A allen Solten Mitt eilungen zu. In Halberstadt hatten sich etwa 60 ehema- de: mpfgenossen im Saale “des Hotel de Prusse zu eitêm je mahle vereinigt, welches mit der durch eine passende Rede ngeleiteten Vorlesung des Königlichen Aufrufs eröffnet wurde. Den Schluß des Festes machte, wie an anderen Orten, eine Sammlung für hülfsbedürftige Kameraden. Jn Köslin eganu die Feier mit einem M Sal und während der Ta- l wurde in einigen gehaltvollen Vorträgen die Erinnerung an he große Zeit geweckt, in welcher das Volk sich mit freudigem luthe zur Wieder-Erringung der verlorenen Freiheit waffnete. uch den im heiligen Kampfe gefallenen Brüdern ward von nem Mitgliede der P in einer eben so rúhrenden, s begeisternden Rede das Todtenopfer gebracht. Unter der nstimmung von Kriegsliedern endigte dieses 2öjährige Erinne- ngs-Fest. Oh Mari enwerder fand an diesem Tage eine

ußerordentliche Geldvertheilung unter die Invaliden aus der riegs-Periode statt. Von 84 Militair - Blinden, die von dem ortigen Vereine zur Unterstüßung erblindeter Krieger regel- äßig mildthätige Gaben empfangen, hatten sich auf die ufforderung des Geheimen Regierungs - Rathes Ros- us 42, und überdies noch 6 andere Hülfsbedürftige ngefunden um das 2öjährige Fest der Stiftung der etlichen Landwehr zu feiern. Im Schübensaale wurden sie T bewirthet, nachdem der Konsistorial-Rath Giehlow eine

De Feier bezügliche Anrede an sie gehalten hatte. Bei der afel verlas der Hauptmann von Versen den Aufruf des Kö-

igs an sein Volk und an das Heer, so wie die Allerhöchste

abinets-Ordre vom 17. März we rri i; gen Errichtung der Landwehr E Landsturmes. Nach Aufhebung des Mahles Die E RL Anwesenden eine außerordentliche Unterstüßung von E P Den g entfernten 42 Erblindeten, B u ide Mes und 7 ittwen waren, am Positage R nen zugedachten Gaben mit 141 Rthlr. zugesendet

Aus Stettin chceibt m n LIRE an unterm 24sten d. M.: H u e N S u 6‘ am Put if also seit i ixca = gesallen. Eisgang findet nicht mehr

aff ift bedroht gewesenen Brücken d außer Befape s Hatt E S O L S A O laut Nachrichten h ps staud der ee sehr niedrig i nd das Wasser daselbst ruhig abfließt, auch 7 Kareiien

Ñ cd 2 ) Weder das Journal de Smyrne, noch irgend eine neuere

Mittheil 5 s M velung aus Wien und dem Drient weiß etwas von der angeb-

) in ¡ Se L eingegangenen Nachricht über das Ableben

o di des Ablel u este das Ganze vielleicht eine Erfindung des Triester Korresponden-

Der Tag des Ablebens war ohnedies nicht angege an

gewesen seyn.

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aus den oberhalb Stettins liegenden Ortschäften hiermit im Einklang stehen, so ist, zumal bei dem jeßt wehenden Südwest- wind, ein durch Rüfstau oder durch den Zufluß von oben S entstehendes abermaliges Steigen hier nicht zu erwarten.

ie Communication mit Hinterpommern auf dem Wege nach Damm is vollständig. wiederhergestellt.“ Aus Frankfurt a. d. O. meldet man unterm 23sten, daß daselbst die Passage über die Oder für Fuhrwerk aller Art Lastwagen nicht aus- geschlossen durch eine fliegende Brücke (\. die gestrige Mit- theilung aus Krofsen) wiederhergestellt ist, und daß ferner- weitige Anstalten zu einer Schiffbrücke getroffen werden, die in wenigen Wochen vollendet seyn soll und bis zur Herstellung der zerstörten Oderbrücke dem Personen- und Wagen Verkehr \o- wohl Sicherheit als Bequemlichkeit gewähren wird.

_— Im Regierungs - Bezirk Köln wurden im Laufe des vorigen Jahres 16,582 Kinder, nämlich §602 Knaben und 7980 Mädchen geboren, und es starben 14,001 Personen, worunter 7043 männlichen und 6958 weiblichen Geschlechts; es sind mit- hin 2581 Menschen mehr geboren als gestorben. Unter den Geburten waren 191 Zwillings- und 3 Drillings - Geburten. Von den Gestorbenen erreichten 60 Personen ein Alter von mehr als 90, keine von allen jedo das Alter von 100 Jahren. Getraut wurden 3676 Paare. Hierunter waren 141 gemischte Ehen. Von diesen wurden 107 von evangelischen Männern mit katholischen Frauen , 33 von katholischen Männern mit evange- lischen Frauen, und 1 von einem Menoniten mit einer Katho- lifin eingegangen. Die Bevölkerung des ganzen Regierungs- Bezirks, die sich am Schlusse des Jahres 1836 auf 411,838 Seelen belief, betrug am Schlusse des vorigen Jahres 418,650, mithin 6812 Einwohner mehr. Rechnet man von dieser Summe die Zahl der Mehrgeburten mit 2581 ab, so kommen 4231 auf den Ueberschuß der Einwanderungen über die Auswanderungen. Die Stadt Köln hatte am Schlusse des vorigen Jahres 66,179, und mit Deuß 69,051 Einwohner. Das Militair is in diese Zahl nicht mit inbegriffen.

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Uebersicht der Getreidepreise im preußishenStaate während der zwei und zwanzig Jahre 1816 bis

| s mit 1837.

Ein sehr großer Theil des Getreides, das der Boden des preußischen Staats erzeugt, wird unmittelbar von denjenigen verzehrt , welche die ländlichen Arbeiten verrichten. Auch die- jenigen, deren Húlfe für andere Zwecke, als bloße Benußung des Bodens, die Aerwirthe bedúrfen, werden häufig durch Deputat - Getreide oder durch Dienstland, gelohnt: so Wirth- schaftsbeamte, Förster, Pfarrer, Schullehrer, Schulzen und an- dere Gemeindebeamte, auch Handwerker, deren Dienste man sich besonders versichern will. Nur der Ueberrest des Erbaues ist in der Regel für den Markt bestimmt: Ausnahmen hier- von fônnen aus zwiefachen Gründen erfolgen. Die Nothwen- digkeit baares Geld zu schaffen, kann so gebieterisch vorwalten, daß mehr verkauft werden muß, als bei voller Befriedigung des eignen Bedarfs entbehrt werden kann: unter solchen un- glücklichen Verhältnissen wird die ländliche Bevölkerung fchlecht genährt, und wenn es auch auf unsrer Bildungsstufe nicht mehr zur Hungersnoth kommt; so treten Sorgen und Entbeh- rungen dennoch s{wächend ein und hinterlassen ufiatiite Folgen. Krankheiten, welche sonst wohl überstanden werden, enden nun tôdtlich; Anstrengungen, sonst glücklich überwunden, lassen nun \{leihende Uebel zurü: so wächst die Sterblichkeit, während häusliche Sorgen die Zahl der Geburten und der neuen Ehen mindern. Es kann aber auch weniger verkauft werden, als nach voller Befriedigung des eignen Bedarfs übrig bleibt; wenn es nämlich an hinreichender Nachfrage oder doch an Mitteln mangelt, das Erzeugniß auf Märkte zu führen, wo es gesucht wird: über einen solchen Zustand wird wohl ebenfalls bitter geklagt und er kann augenblicklich sehr empfind- lich werden, wenn baares Geld geschaft werden soll. Da je- doch der Ueberfluß an erzeugtem Getreide jedenfalls gebraucht werden kann, den Arbeiterstamm kräftiger zu nähren, und den Viehstand zu veredeln: so können die späten Folgen einer sol- chen Stockung des Absatzes sehr wohlthätig werden, wenn sie auf eine verständige Mehrung des Verbrauchs, nicht aber auf Minderung des Anbaues wirken. Mit der leßtern wird oft gedroht: aber bei mäßiger Bildung is dieselbe nicht zu fürch- ten, da die Hofsnung, mit der Zeit bessern Absaß zu finden, thätige und besonnene Menschen nie ganz verläßt.

(uf den Märkten bildet nun das Verhältniß des Angebots zur Nachfrage den Preis des Getreides, wie jeder andern Waare. Die zuverläßigste Nachfrage bleibt jeder Zeit diejenige, welche der inländishe Bedarf erzeugt. Je mehr Menschen Nahrung suchen, welche sie nicht aus eignem Erbau oder De- putat entnehmen können, und je kräftigere Genüsse sich diese Menschen gestatten dúrfen: um desto weniger ist ein Stocken des Absatzes durch Mangel an Nachfrage zu fürchten. Wo die große Masse der Bewohner nicht nur ihre Nahrung selbst er- baut, oder als Deputat empfängt, sondern auch in eignes Ge- spinnst und Gewebe sich kleidet, und selbst zur Bereitung ihrer Wohnung und ihres Haus - und Wirthschafts - Geräths nur wenig mit baarem Gelde bezahlter Hülfe bedarf: da kann. die Zahl der Menschen nicht beträchtlich sein, welche der Ertrag einer Arbeit, deren Erzeugniß im Lande selbst verbraucht wird, in den Stand set, Nahrungsmittel auf den Märkten anzukau- fen. Js nun andre Nachfrage nicht vorhanden: so werden die Getreidepreise bei mäßig guten Erndten nur sehr niedrig sein können, weil wenig dazu gehört, um den Markt zu überführen. Zwar kann auch unter solchen Verhältnissen ein ansehnlicher Getreidepreis durch auswärtige Nachfrage erzeugt werden: aber diese wird stufenweise in eben dem Maaße unsichrer, je näher sie das Getreide selbst zum Gegenstande hat. Getreide nimmt im Verhältnisse seines Werthes so viel Raum ein, und fällt so sehr ins Gewicht, daß es zu Lande nur auf Strecken- von ei- ner oder zwei Tagereisen verführt, und selbst über See nicht leicht mit Vort eil in Entfernungen versendet werden kann, wo- hin die Reise über einen Monat dauert. Wenn acht und zwan- zig Thaler ein Pfund reines Silber enthalten, und der Mit- telpreis des Scheffels Weizen zu §5 Pfunden für den preußi- hen Staat, wie weiterhin nahgewiesen wird, 1 Thaler 23 Sil- bergroschen 1058/5 Pfenni e beträgt: so fauft man 1325 Pfunde Weizen für ein Pfund Silber. Es geHören also schon bedeu- tende Anstalten u , um den Werth eines einzigen Pfundes Silbers fortzuschafsen, wenn er in der Gestalt von Weizen aus- geführt werden soll. Bei den minder kostbaren Getreidearten wird die Abfuhr noch beschwerlicher. Führt ein Land nicht sein Getreide selbs, sondern Erzeugnisse der Arbeit derjenigen aus, welche den Uebers{chuß seines Getreides verzehren: so vermindern sich die Schwierigkeiten der Ausfuhr um so bedeutender, je grdßer der Werth eines Pfundes dieses Erzeugnisses ist. Beschäftigte sich beispielsweise ein Theil der Bevölkerung mit Bergbau, und

Zubereitung von Stangeneisen, wovon das nd dur lich etwa zwei Silbergroschen werth wäre ; Ed g A den Werth eines Pfundes Silber 420 Pfund Eisen auszuführen ha- ben: das ist _noch nicht ein Drittheil des Gewichts, welches der gleiche Werth in Weizen hat. Würde grobes Tuch aus inländischer Wolle ausgeführt, wovon das Pfund auch nur 20 Silbergroschen werth wäre; so wurde man für den Werth eines Pfundes Silber 42 Pfunde Tuch auszuführen haben: das ist noch nicht ein Dreißigtheil des Gewichts, welches der gleiche Werth an Weizen enthält. Eine Bevölkerung, welche die Mittel, inländisches Getreide zu kaufen, durch Bereitung von Erzeugnissen für das Ausland erwirbt, erleichtert den Ab- saß des verkäuflichen Getreides, indem sie an die Stelle dessel- ben eine leichter verführbare Waare seßt: und zwar in dem Maaße mehr, worin ein größrer Werth inländischer Arbeit an diesen Waaren haftet. Zndessen bleibt der Absaß ins Aus- land, sei es des Getreides selbst, sei es der Erzeugnisse, bei deren Bereitung es verzehrt wird, stets abhängig von der Mitbe- werbung und den Handelsgeseßen fremder Völker : er ist daher sehr unsicher, und kann sehr leiht durch Ereignisse vernichtet werden, welche vorher zu sehen keine menschliche Weisheit, und zu verhüten die Macht keines Staats hinreicht. Die Zerrüts- tung des Wohlstandes wird um desto empfindlicher, je unvor- bereiteter solche Stockungen des Absatzes eintreten, und je we- niger Aussicht auf Abhülfe besteht: das haben diejenigen Pro- vinzen {merzlich erfahren, worin es vor vierzig alees zum Sprichworte geworden war, daß sie für England Weizen, die- ses fâr sie in seinen Kolonien Zucker und Kaffee , und in sei- nem Schoße selbst mannigfaltige Erzeugnisse des Kunstfleißes fabrizire. Wie viel auch der Verkehr mit dem Auslande zum {nellen Aufblühen des Wohlstandes beitragen kann, #o wird dieser Wohlstand doch nur durch den innern Verbrauch ein sicheres Eigenthum der Staaten: je fruchtbarer die Arbei- ten eines Volks für seine Genüsse werden, desto höher \teigt, und desto fester steht A Y seine Wohlhabenheit.

| Die Getreidepreise der verschiednen Provinzen des preu- ßischen Staats können zu lehrreihen Erläuterungen dieser all- gemeinen Sätze Veranlassung geben. Sie werden in der preu- bischen Staatszeitung monatlich nach den Angaben der örtlichen Polizei in einer beträchtlichen Anzahl derjenigen Städte gege- ben, deren Verkehr mit Getreide vorzüglich bezeichnend er- scheint. Daraus werden ebenfalls monatlih Durchschnitte für die einzelnen Provinzen gebildet: doch so, daß Brandenburg und Pommern wegen ihres nahen wirthschaftlichen Zusammen- hanges , auch hier zusammengezogen werden. Aus diesen mo- natlichen Durchschnitten werden jährliche berehnet: und aus diesen wieder vierzehnjährige, so daß für jeden vierzehnjährigen Zeitraum die zwei theuersten und zwei wohlfeilsten Jahre darin weggelassen und nur die úbrigen zehn zur Bildung des mitlern Durchschnitts gebraucht werden. Dieses Verfahren ist nun von 1816 bis mit 1837, also zwei und zwanzig Zahre lang fortgeseßt worden, und es sind so neun vierzehnjährige Durchschnittspreise von 18!65/,, bis 1824/,7 entstanden, woraus endlich wieder jeßt ein arithmetishes Mittel gezogen is. Mag auch nun keinesweges behauptet werden, oa dieses Mittel wirklich der mitlere Durchschnittspreis des Getreides in den einzelnen Provinzen des preußischen Staats für diese zwei und zwanzig Jahre ei: so muß es doch so lange für eine Nähe- rung- an diesen Mittelpreis gelten, als etwas Zuverlässigeres nicht bekannt ist. Ein sichrer Durchschnitt könnte nämli nur erlangt werden, wenn man nicht nur die Preise, sondern auch die Scheffelzahl des dafúr erkauften Getreides wüßte. Dieses in hinlänglichem Umfange mit Zuverlässigkeit zu erfragen, ist wenigstens vor jeßt unm glich. Zu hoffen steht indeß, daß bei einem so sehr zusammengeseßten Verfahren sich die meisten zu- fälligen Fehler gegen einander aufheben : und jedenfalls gestat- tet die Gleichförmigkeit desselben, sie mit hinlänglicher Sicher- heit zu Vergleichungen der einzelnen Provinzen gegen einander e sind d fiñd Durchs)

Folgende sind nun die gefundnen Dur nittspreise des

preußischen Scheffels in Silbergroschen für die eiten Pro- vinzen und Jahre.

1. Im Königreiche Preußen oder in den Regierungsbezirken Königsberg, Gumbinnen, Dans zig und Marienwerder

galt im jährlichen Durchschnitt in Silbergroschen der E :

Weizen Roggen Gerste abe T0 s 20 M 1005/2, 96%, 392/12

942/12 921% 2 3810/12

65/1 2 333/12

9119/2 |

48/12

495/12

46

ín den Jahren

1816 1817 1818 1819 1820 1821 1822 1823 1824 1825 1826 1827 1828 1829 1830 1831 1832 1833 1834 1835 1836 1837

Daraus vierzehnjährige Durchschnitte für 1824/,7 1823/4 1822/,; 1822/4 1829/43 18 1 I EE 18' E 18! 7/30 1816/,5

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Der Durchschnitt aus die- sen neun 1äjährigen

Durchschnitten beträgt 492/,, 8302/,, 2119/, 168,5

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