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wärtige Schuld sich seit dem lesten Juni nicht sehr vermehrt habe, und daß die einzige seitdem im Auslande fontrahirte Anleihe zur Bezahlung der Zinsen erhoben worden sey. Die nächsten Cortes, bemerkte er, würden dafür sorgen müssen, daß diese Verbindlichkeiten gehörig erfüllt würden, sonst werde die Summe derselben so lange zunehmen, bis das Land unter ihrer Last unterliege. Er fügte hinzu, daß die Regierung eine Maß- regel vorbereite, um dem zu begegnen. Auf eine an ihn gerich- tete Frage erklärte der Minister auch, er zweifle nicht, daß mit den Englischen Gläubigern Portugals ein ähnlicher Vergleich wegen einstweiliger Einstellung der Zinsenzahlung wärde ab- geschlossen werden können, wie der, welcher mit den Jrhabern der Mexikanischen Obligationen zu Stande gekommen, -denn er habe vor einiger Zeit ermittelt, daß die Hauptgläubiger einem solchen Plan keinesweges abgeneigt wären. h

Die Wein-Compagnie von Porto, die dur das Geses vom 30. Mai 1834 aufgehoben war, isf wiederum auf 20 Jahre eingeseßt worden. O

Zwischen dem General Sir John Milley Doyle und dem Lissaboner Korrespondenten der „„Morning Chronicle‘‘, Dr. +0 vell, hat in Folge einiger Bemerkungen, die in einem Lissavone! Schreiben der „Chronicle“ vom 10. März über Ersteren ent- halten waren, ein Duell stattgefunden. Sir John's Schuß traf nicht, und Pr. Lovell’s Pistol versagte, worauf die Sekfundan- ren sich in's Mittel legten und Lebterein vorstellten, er möge die von Sir J. Doyle geforderte Erklärung abgeben, daß er nicht die Absicht gehabt habe, das, was er über die Entscheidung der túrzlih ernannten Kommission zur Untersuchung der Ansprüche der fremden Offiziere gesagt, als seine eigene Meinung auêszu- sprechen. Pr. Lovell fand fich hierzu bereit, und so wurde die Sache auf gütlichem Wege ausgeglichen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 15. Febr. (Schluß.) Js es aus dem hier dargestellten Thatbestande zu kühn Ga, eun ih der Meinung bin, daß diese Differenz über die Bank- und Geldfrage für sich allein, abgeschen von dem Feuel- hrande der Sklaven- und Texas - Differenz, eine Ledens- frage fúr die Union ist? Sekten wir den allergünstigsèen Fall. Der, Schlag soll rasch vorüber gehen, rasch verschmerzt werden; es soll wieder seinen Anfang nehmen mit der 110ei- Sspyiellosen Prosperität‘/; die Administration soll 1840, ha schon wieder die Hände voller Revenuen - Ueberschüsse haben,

welch sie unter dreifachem eisernen Schloß hüten soil, ivie der Dry den Schaß, bis der Kongreß fomint und die Dollars

nach allen Weltgegeuden laufen läßt, aber hicht unter die Leute, sondern erst wieder in andere Regierungs - Kassen. Die östlichen Küsten - Staaten, mit ihren gropen Handels- pláßen, kommen dabei fúür's Erste zu kurz. Die Ein - und Aus- 4 fuhrzöôlle, die bei ihnen erhoben werden, machen bei weitem den größten Theil der Staatseinkünfte aus; ihre Bevolkerung steuert am stárksten; bei der Rückzahlung der Revenüen -Ueberschüsse werden sie aber gleihwohl nur im Verhältniß zur Kopfzahl be- dacht. Jndeß abgesehen davon, wird man, fann man sich zum weiten Male in den Widersinn einlassen, der Circulation ohne Noth Millionen zu entziehen und dieses Geld einer Regierung zu überweisen, welche keinen Gebrauch davon machen darf, wel- cher feine Befugniß zusteht, auch nur das Geringsie damit vor- zunehmen? Entweder also man erweitere die Befugnisse des Gouvernements, man thue einen großen Schritt zur Centra- lisation, der Kongreß votire große Unternehmungen, übertrage der vollziehenden Gewalt die Auéführung und weise ihr dazu die Revenúen-Ueberschüsse an, dies aber if bei dem- gegen- wärtigen Zustande der Union, bei der Eifersucht, womit die Einzelstaaten ihre Souverainetät wahren, bei den ganz dibpa- raten Interessen und Bedürfnissen des Südens, Westens und Nordostens eine Unmöglichkeit oder man entziehe der Regie- rung das úberfiússige Einkommen, ian seße die Zólle herab, und hier stoßen wir auf die Tarif- Frage. Gewiß, wenn diese roieder zur Sprache kommt und einer der südlichen Staa- ren abermals den Ruf der Nullification erhebt, so wird er nicht allein stehen bleiben wie Säd-Carelina vor 4 Jahren. Der Tarif von 1833 bestimmt zwar, daß alle Einsuhr-Abga- ben, welche mehr als 20pCt. betragen, eine jährliche Verminderung erleiden sollen, dergestalt, daß mit Ablauf des Jahres 1842 der Einfuhrzoll sämmtlicher Artikel auf 20 pCt. herabgesckt seyn wird. Allein daraus wird sich, im natürlichen Laufe der Dinge, feine Verminderung, sondern eher eine bedeutende Vermehrung des Ertrages der Zollgefälle ergeben, und es bleibt die Frage: wohin mit dem heillosen Zuviel®? U R Für jelzt verhält sich die Partei der Nullifikfatoren ganz ruhig, ja, sie scheint als Partei ganz verschwunden. Sie dür- fen nur warten, die Zeit ist in ihrem Bunde. Darum haben Calhoun und seine Anhänger im Senate und îm Hause der Repräsententen nicht allein ihre Opposition gegen die Re- gierung eingestellt, sondern diejelbe au in der Bankfrage auf das entschiedenste gegen die Opposition des Nordens und Östens anterstúßt. Dadurch hoffen sie, die Administrations-Partei zu sich herüber zu zichen und sie für den Anschluß von Texas zu gewinnen, gegen welchen sich die Yankees mit aller Gewalt stráuben. Calhoun sieht darin vielleicht den Keim zur baldigen Trennung, und hofft dann als der erste Mann im Süden da- zustehen. Wie zweideutig das Gouvernement sich in der Texas- Angelegenheit gegen den Nachbarstaat Mexiko benommen at, darüber läßt sich kein Erfahrener durch Redensarten täu- chen, mögen die Amerikanischer Seits ergangenen oder noch kunftig ergehenden Darstellungen auch noch so viel von gewis- senhafter Aufrechthaltung der Neutralität, von rüdsichts voller Beobachtung aller Verpflichtungen gegen Mexiko sprechen. Vor der Hand ist es so weit gediehen, daß ein Geschäftsträger für Texas hier, ein Amerikanischer dort afkreditirt ist. Die zwi- schen der Regierung und dem Unterhändler, welcher fich einen Gesandten der Republik Texas nannte, geführte Korrespondenz ist auf John Quincy Adams Antrag dem Kongreß mitgetheilt worden und wird sonach im Druck erscheinen. Adams sagte bei der Begründung seines Antrages freimüthig heraus: „Ein großer Theil des Volkes der Vereinigten Staaten werde lieber ín die Trennung der Union willigen, als den Anschluß von Texas zugeben.“ Auch empfing der Kongreß aus allen Staa- ten, die nicht Sklaven halten, zahllose Petitionen mit Tausen- den von Unterschriften gegen diesen Anschluß; so sehr wird das Uebergewicht der Sklaven-Staaten gefürchtet. Daß der Abscheu gegen das Sklavenwesen bei der großen Mehrzahl der Bewohner des Nordens aufrichtig, auf religidse und zum Theil auf philan- thropische Gesinnungen gegründet is, darf man nicht in Abrede stel- len. Freilich läuft mehr als ein unreines Motiv mitunter. Die Demo- fraten, deren Hände \{wielig sind von den Arbeiten, welche sie selbs verrichten müssen, tragen Neid gegen die reihen Pflanzer, welche das Land durch Sklaven bebauen lassen und wie große

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henden methodistischen Prediger angerichtet. Durch ihre Predigten haben sie bei den frommen Leuten im Norden, namentlich bei den Frauen, den Eifer fár die Abolition bis zum Fanatismus ge- steigert; durch ihr ganzes Verfahren haben sie die Bewohner des Súdens zu leidenschaftlicher Wuth gegen die Abolitionisten herausgefocdert. Als Missionaire drängten und schlichen sie sich unter die Schwarzen ein, applizirten verstohlener Weise Religions- Unterricht und Bibelsprüche und schienen in ihrem frommen Un- verstande gar nicht zu ahnen, wie entseblich die empfangene Lehre sih in der halb thierischen Seele des Negersklaven um- gestaltete, welchen Greuel er sich unter der verheißenen Erld- sung dachte. Daneben streuten sie Flugblätter und Trafktätlein aus, worin den Sklaven-Besißern mit den ärgsten Strafgerich- ten des Himmels gedroht wurde. J es ein Wunder, wenn solche Leute, ungeachtet ihres geistlichen Amtes, im ganzen Süden verhaßt sind und Jedermanns Hand wider sie erhoben is? So bösartig is dieser Schaden am Körper der Union geworden, daß auch die leiseste Berührung vermie- den werden muß. Wegen einer Bittschrift, die Aufhebung der Sklaverei im Bundes - Distrikt Columbia betrefsend, fam es im Hause der Repräsentanten" zu einer férmlichen itio in partes, Die Abgeordneten der südlichen Staaten verließen den Sißungs- saal, protestirten gegen jede Verhandlung über ein solches Ge- such, und gaben sich nicht eher zufrieden, als nachdem beschlof- sen worden war, die Bittschrift gar nicht in Erwägung zu zie- hen. Sie meinten es vielleicht nicht gar so bése ; ‘aber hätten sie sich anders benommen, so würde man fle daheim der Lau- heit beschuldigt und am Ende nicht wieder gewählt haben. Als es mit den Detitionen der Yankce-Weiber und Jungfrauen um Auf hebung der Sklaverei zu tausend und aber tausend Unterschriften gar fein Ende nehmen wollte, überreichte Wise eine Petition aus Virgi- nien folgenden Jnhalts: „Allen Frauenzimmern, die anden Kongreß Petitionen wegen der Sklaverei richteten und keine Männer hätten, möchte der Kongreß auf êsffentliche Kosten welche ver- schaffen, damit sie gute Ehefrauen und Matronen würden, und damit das Volk des Südens vor den Uebeln bewahrt bliebe, welche man ihm von den östlichen Staaten her durch Pfaffen- ránfe und Fanatismus anthun wolite.‘ S

Es drängt sich die Frage auf, doch sind wir nicht \o verwegen, sie entscheiden zu wollen: wäre die Trennung der linion ein Uebel? oder wäre sie vielleicht der Ausweg aus den gegenwärtigen Uebeln? So viel ist gewiß, der Osten und Norden bedarf manches, if für manches reif, was der Süden und zum Theil auch der Westen durchaus nicht vertragen md- gen. Jedes gute Haar an den Amerikanern sproßt noch heute aus Englischer Wurzel. Wo das Britische Gepräge in Sitten und Verfassung sih am reinsten bewahrt hat, in den Neu- England - Staaten, da is auch die meijte Nuüchternheit und Befonnenheit geblieben, da ist Sinn für geseßliche Ordnung und Trieb zu zweckmäßiger politischer Organisirung in allen Kreisen des Gemeinwesens. Die hochentwickelte Jndustrie bil- det noch überdies ein starkes Band der Einheit. Hier ist denn eine reifer ausgebildete Staatsform, ein fester zusammengezoge- nes und gegliedertes Verfassungs- und Verwaltungswesen wie der Staat New-York bereits davon ein Beispiel giebt eine Regierung, die nicht bloß zu vollziehen, sondern aucl zu \haffen Gewalt hat, ein großes centrales Institut zur Re- gulirung der Circulation und des Kreditwesens, dies Alles ist hier nicht allein möglich , sondern sogar Bedürfniß. Jn den Ackerbau-Staaten des Südens tritt die Industrie ganz zurück. Der Pflanzer will Jahr aus, Jahr ein seine Aerndten so vor- theilhaft als möglich abseßen und seine Bedürfnisse so wohlfeil als möglich einfaufen, weiter nichts. Das warme Klima und die Sklaverei bewähren in der neuen wie in der alten elt ihre erschlaffende, auflockernde und auflösende Kraft gegen Staat und Familie. Madison erkannte dies und \chrieb bereits vor zwan- zig Jahren: „Dort imSüden geht es mit der Gesellschaftrückwärts, aufOrientalische Zustände los.“ Der Westen, zwischen dem Ohio und oberen Mississippi, wo der Erz-Demokratismus, hier zu Lande loco-focoism benannt, seine Hauptstärke hat, wärde, sich selbs überlassen, für erst eine halb - barbarische Bauern - Republik bil- den, eine Basel - Landschaft in großem Amerikanischem Styl. Allein er bedarf für den Absatz seiner landwirthschaftlichen Er- zeugnisse der Verbindung mit Neu- Orleans und mit den dit- lichen Staaten zu sehr, als daß er fár sich allein bestehen könnte; und was die Hauptsache ist, er bedarf noch auf lange hinaus der Einwanderer. Bekanntlich ziehen fast alle Deutschen Ansiedler nah dieser Gegend; man hat segar von einem hier zu gründenden neuen Deutschland gesprochen. Das ist nun zwar eine reine Chimäre: man wird noch zwei oder drei Ge- nerationen die Deutschen Familien in Michigan und Jlli- nois, wie die Holländischen in New-York, höchstens noch an den Namen unterscheiden. Aber für bedeutungslos halte ich keinesweges, daß die Vorsehung einen Strom De utscher Bevölkerung in dieses gesegnete und von Klima gemäßigte Ame- rifanishe BVinnenland leitet. Dem kommenden Fahrhun- derte wird klar werden, was sie damit will,

N 040 8e

Berlin, 8. April. Am vorigen Sonntage wurde in der Stadt Burg in der dasigen Bürger-Ressource ein Fest gefeiert, das der Erinnerung an den Landsturm des Jahres 1813 gerid- met war, -der damals auch seinerseits auf ehrenvolle Weise mit- gewirkt hat, um die Befceiung des Vaterlandes herbeizuführen. Die Schlesische Chronik meldet aus Glogau vom 20. März: „Auch hiesigen Orts war beschlossen worden, zur Feier des 25jährigen Bestchens der Landwehr, am Uten d. M., als dem Jahrestage der Stiftung, ein Festmahl zu veranstal- ten. Wie zu erwarten, erhielt dies Vorhaben die allgemeinste, lebhafteste Theilnahme, und die zum Feste nöthigen Einleitun- gen waren bereits auf erfreuliche Weise weit gediehen, als das Unglück, welches den hiesigen Kreis durch die Damindrüäche beim Eisgange der Oder am Len und ÎMen d. M. betraf, die BVeran- lassung wurde, daß die Feier in der ursprönglich beabsichtigten Art nicht stattfand. Tiefe Betrübniß hatte sich der Herzen be- mächtigt, als das zerstörende Element 31 im Gesichtskreise ge: legene Ortschasten durchfluthete, Menschen, Vieh und Wohnun- gen vernichtend, die Aecker versandend und für längere Zeit zum Anbau unfähig machend. Folgerecht erschien daher der vielseitig geäußerte Wunsch: das Festmahl zu unterlassen und den für dasselbe bestimmten Kosten - Betrag an die. durch die Fluthen all’ des Jhrigen Beraubten - zu vertheilen. Die Ver- wirklichung dieses Wunsches erfolgte, und ergab nach Abzug der Kosten für die zum Fesie bereits getrossenen Vorbereitungen einen Ertrag von 220 Rthlen, zuin Besten der Verunglückten.“

Stern ersler Greße betrachten fonnte.

Wisssenschafc , Kunst und Literatur.

Berlin. Ja der Versammlung der geographischen Gesells, am 7. April wurde der größte Theil der Zeit inneren Angelegen ten gewidmet. Nachdem letztere beseitigt waren, sprach Herr Mi ler über die Correction, welche wegen der Temperatur bei barg, trischen Höben-Messungen angebracht werden muß. Hierauf trug

Ritter Mehreres über den Anblic vor, welchen Konstantinope| t Anfommenden darbietet. Scin Vortrag wurde durch Vorlegung y 8 Ansichten diefer Stadt erläutert. f

Berlin. Die Prüfung der Zöglinge des Kölnischen Real nasiums wird Dienstag den 10. April stattfinden. Der Direktor Aupj ladet durch cin Programm dazu ein, das eine Abhandlung det yy dentlichen Lehrers Pr. Polsberw enthält : De rebus Chersonej, rum et Callationarum. Aus den statistischen Nachrichten über y Anstalt gcbt hervor, daß auf derselben im leßten Semester 429 Sti ler über zebn Klassen vertheilt waren. Von diesen sind 4 zur h versität und 27 aus den beiden ersten Klassen zu anderen Beru fächern cntiassen worden. Das Lehrer - Kollegium verlor im nj des Jabres zwei Mitarbeiter, den Professor Baumeister und Yy fessor Strechlfke. Dagegen wurden neu berufen: Dr, ran, Dr. Barentin und Dr. Fölsing. Der Oberlehrer Dr. Veyy! wurde zum Professor eznaunt. Es siand der Anstalt von init Wehlihätern manche dankenswerthe Geschenke zu Theil gewon auch baben die städtischen Behörden für Erweiterung und Vet! rung der Lebrstellen, nach Maßgabe der vermehrten Schulgeld nabme, gesorzt. Unter den Verordnungen der höchsten Schul. g, bérden wird cine das.gesammte Gymnasialwesen in allen seinen Ri,

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gen umfassende vou dem König!. Ministerin der geistlichen un, dizinal - Angelegenheiten unter dem 24. Oktober 1837 erlassene, h Hauptpunkte in dieser Einladungsschrift mitgetheilt sind, das T e}e der Leser als ein Bewcis umsichtiger Fürsorge besonders in h,

spruch ncbmcu.

London. Jn der Sigzung der afironomischen Gesellsgy am 9. März wurde ein Schreiben von Sir John Herschel uy fen, worin er über eine merkwürdige Vergrößerung des Stets 1j der Argo berichtet, die er in der Nacht vou 16. zun 17. Lejyh 1837 am Vorgebirge der guten Hoffnung beobachtet hat. „Jch bj heißt es in dem Schreiben, „eine merkwürdiee Erscheinung bey tet, deren Entiickeling ich mit großem Nntercsse verfolge. Ctk, trifft den Nebelfiern zwciter Größe 7 in der Argo, den man hi auch als cinen sehr großen Stern zweiter oder als einen fliy Zuweilen erschien er mir y gleicher Größe mit Fomalbaut, während er ein andermai der 6j nach zwischen « und ? im Kreuz, jede naher dem l-ßteren, zu si schien. Jch dachte jedoc nie daran, daß er cin veränderlicher S

sev. Jch war daber nicht wenig erffannt, a!s ih, mit der Kj fiziruug der Sterue nach ibrer Greße beschäftigt , faad, er nicht vur Fomalhaut und « 18 Kreuz, sondern yj

A!debaran, Procyvon , e im Eridauus, « im Orion an Größe ih traf und selbt Rigel im Drion wenig, wenn überbaupt, nawsy Diese merfwürdige Zunahwe an Größe if sehr plößlich eingetr denn in der leßten Zeit is meine Aufmerksamkeit fortwährend y diesen Stern gerichtet gewesen, iudem ich noch vor meiner Abi eine genaue Veschreibung des wunderbaren Nebets, der ihn umgiß zu volleaden wünschte. Ob er jegt sein Maximum erreivt hat y nun allmälig wicder abnebmen wird, oder ob er, wie Algo\, nj einer viel längeren Zeit während des größeren Theils seiner fonstant bieibt, oder ob er endlich cinen noch stärkeren Glan men und scine glänzenden Nachbarn ch im Centaur und G übertreffen wird, muß die Beodvachtung bald lehren.“

Meteorologische Beobachtung.

| Nachmittags Abends | Nach eintnaliy

1838. ( 2 Uhr. 10 ußr. Beobachtunz,

7. April.

Morgens 6 Uhr.

1

| 4] 4d c [225,11 Par.| 334,29‘‘‘par. 332,16‘‘‘Par. f Queltwärme 6,4! ¡38 1

Luftdruck...

Tagesmittel: 333,8‘ Par... +5,99 N... 4-4,69 R... 90 1 88,

Auswärtige Börsen,

Amsterdam, 83. April.

Niederl. wirkl. Schuld 543/,. 5% do. 1015/1, Em 257/16 59/9 Span. 193%/g. Passive —. Ausg. Sch. —. Zink Preuss. Präm.-Sch. —. Poln. —. Oesterr. Mer. 102%.

Antwerpen, 2. April.

Passive —. Zins}. 6. Neue Anl. 193/,

Frankfurt a. M., 5. April. j

Oesterr. 59, Met. 1063/4. G. 4% 101. G. 2/2% 611, 19/0 26/4. 26/5, Bank-Actien 1740. 1739. Pari

151 /,. G. Loose zu 500 F. 122!/,. 122, Loose zu 100 F! 0 Freuss. Prüm. Sch. 65!/ 4. 65/4. do. 49/0 An!. 102°/g. G. _Poly.l/ 67. 663/,. Dv, Span. Anl. 14. 137/g. 21/59/60 Hoi. 54‘ [g 3h Hamburg, G6. April. Bank-Actien 1437. 1434. Eng!. Rus:. 1087/g. o —- Neue Anl. 18. : London, 3. April. Cons. 39%, 93/,. Belg. Neue Anl. 21!/, A vsSg. Sch. Tis 21/59 Iloil. 53! /,. 59/ 99. 59% Vot do. 3%, 20'/,. Engl. Russ. 111'/. Bras. 763/44. Columb, Mex. 27! Peru la Chili 31. Wien, 3. April. 4/0 10028/3 8%/0 817/32. Neue Aul. —.

50 Por!. Eh 30/ Passire l g N

- 1/ 0! 5 Met. 107 e 2 (20

19 —. Bank-Actien 1450.

Königliche Schauspiele. d Montag, 9. April. Jm Schauspielhause, auf 2 Guten Morgen Vielliebchen, Lustspiel in 1 Aft, von A. ‘and Hierauf: Donna Diana, Lustspiel in 3 Abth. (Herr V mann: Perin, als zweites Debüt.) nd Dienstag, 10. April. Jm Opernhause, zum erste Des Falkners Braut, Oper in 3 Abth., von Wohlbrü. n H. Marschner. 4 W F: de: 1) Un Mariage s0us l’Empire, ville en 2 actes. 2) Ma femme et mon parapluie, rvaudevi

rab!

vom Kapellmeister J. Drechsler. (Herr Lang, vom Theater ‘ju Pesth: Fortunatus Wurzel, als Gastrolle-)

Redacteur Lck. Cottel.

Herren leben. Das meiste Uebel jedoch haben die herumzie-

l Gedrucft bei A. W- Hay

Cuftwärme ... |4- 4,509 R-\+ 7,69 R. |—- 5,59 N.F Flußwärine 2,90 Thaupunkt ... |—4= 3,19 R. 4+ 6,3% R [4+ À 9 Nf Bedenwärme 3,1 Dunstiättigung 89 pCt. 90 pCt, 92 pyCt. Ausdünstung 0,0 Vetter.» « - règnig. regnig. teanig. Niederschlag 0,70 Wind... .+++- WSW., WEW. WSW, Wärmewechsel +1 Wolkenzug «+» WSW, 13,109,

Nächst über die

acte, Königöstädtishes Theater. get Montag, 9. April. Das Mädchen aus der el oder: Der Bauer als Millionair. Großes romantis9

ginal-Zauber-Mährchen in 3 Akten, von F. Raimuna. i

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

@ 100.

P R T E a E E E a E E N

Berlin, Dienstag den 10ten April

T E Ey r: 4 D

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1838.

Z

T E E E S

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Im Bezirk der Königl. Regierung u Königsberg is der bisherige Pfarrer van Schae- n zu Tiefensee zum Pfarrer der evangelischen Kirche in Al- hurg ernannt worden. :

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und interim Commandeur des 2ten Armee-Corps, von Block, und

Der General-Major und al iiterim Commandeur der 12ten vision, von Pfuel, nah Stettin.

Zeitungs-Nachrichten. Und

Frankrei.

Deputirten-Kammer. Sißzung vom 3. April. Nach- sich zu dieser Sißung cine hinreichende Anzahl von Depus- n eingefunden , stattete Herr Gouin im Namen der Ren- Reduccions-Kommission den so lange erwarteten Bericht ab. ch einer Einleitung, in welcher er den geschichtlichen Gang Frage entwickelte, verlas er den Geseßz-Entwurf, den die mission de: Kammer zur Annahme vorlegt. Derselbe lau- seinem wesentlichen Jnhalte nach folgendermaßen: Artikel 1. x Finanz-Minister wird ermächtigt, an die Stelle der in das ze Buch der öffentlichen Schuid eingeschriebenen öproc. Rente ere Nenten mit einem geringeren Zinsfuße zu inscribiren, es, daß er die 5proc. Rente mittelst Ausgabe der neuen aus- (é, oder die cine gegen die andere umtauscht. Diese Ope- on fann aber nur unter der Bedingung bewerkstelligt wer- : 1) daß man den Janhagbern der Z5proc. Renten die Frei- lasse, zwischen der Auszahlung des Kapitals zum ‘Pari- rse oder dem Umtausche gegen neue Renten zu wählen; der Umtausch der Renten mindestens eine Ersparniß 70 Centimen ergebe, wobei aber das Nominal-Kapital der auszugebenden Renten in keinem Falle sich auf mehr als Ct. vermehren darf. Artikel 2. Den Jhnhabern der . Renten steht es ferner frei, noch sechs Jahre lang m Genuß der bisherigen Zinsen zu bleiben, wogegen sie ach Ablauf dieser Zeit cine Reduccion von 1 pCt. gefallen h mássen. Artikel 3, Die Zurückbezahlung der zur Reduc- nicht angemeldeten Renten kann in Serien bewcrkstelligt en. Es werden durch Königliche Verordnungen Termine stellt werden, binnen welchen die Erklärung der Renten- aber erfolgen muß. Wer sich nah Ablauf derselben nicht rt hat, wird als in die Zurückzahlung des Kapitals willi- betrachtet. Artikel 4. Unabhängig von dcr dem Finanz- ister durch den Art. 1 bewilligten Autorisation, ist derselbe ermächtigt, zur Zuräcfzahlung der öproc. Renten Schat:- e auszugeben und über den Reserve - Fonds der Tilgunge- ? zu verfügen. Autifel 5. Der Theil der zum Amortisi- der Staatsschuld ausgesezten Summe, welcher den öproc. ten bisher zu Guce kommen sollte, wird auf die- neu zu enden Reuten Übertragen. Artikel 6. Der Finanz-Mini- at innerhalb der beiden ersten Monate der nächsten Sef- einen detaillirten Bericht über die Auéfährung des gegen- igen Geseßes abzustatten. n der Sißung vom 4. April verlas zunächst der Se c- ister eine Königliche Verordnung, wodurch der Geselz- hurf wegen Bildung eines neuen Moarine-Infanterie-Regi- s zurückgenommen wird, Zugleich legte der Minister an Stelle einen anderen vor. Herr Vivien berichtete V Proposition des Hern Larabit in Bezug ine Revision des Kammer-Reglements. Die Kommission t in diesem Berichte cine zahlreiche Menge von Modifi- en des gedachten Reglements in Antrag. Darunter bc- sich auch der Vorschlag, daß man künfcig, um Zeit zu ren, niht mehr eine. ganze Kommission zur Entwerfung dresse als Antwort auf die Thron-Rede ernenne , sondern Geschäft einem einzigen Deputirten übertrage, dessen Ar- nnerhalb 24 Stunden in öffentlicher Sißung zu diskuti- n würde. Die Budgets - Kommission soil künftig wieder aus 18 Mitgliedern bestehen ; auch soll das Petitions: Recht tun beschränkt werden, daß nur solche Bittschriften auf der Wr angenommen werden, die eiue legalisirte Unterschrift Der Tag, an welchem die Berathung über diese und e Vorschläge beginnen soll, wurde vorläufig noch nicht nà- stgesezt. Den Beschluß der Sikßung machte die Dc- Uber das Bankerott Gese6.

Paris, 4. April. Der erste Ak: des Renten-Dramas i n A der Depuctirten:Kammer gespielt worden. Herr Basso Fe A der Kommission cinen Bericht erstattet, dem N E nsicht inan auch über die Frage selbst haben mag, l ‘tenst einer gründlichen Prüfung des Gegenstandes und | qn Tes eoung desselben nicht absprechen kann. Herr n von ginge gendthigt, die Geschichte der Renten-Re- k de ihrem Beginne an vorzutragen, und sein Bericht L eshalb viel allgemein Bekanntes. Auch schien die Kam- u anfangs mit gespannter Aufmerksamkeit zuhörte, zuleßt M Masse von Details über Dinge, die nichts weniger e R ermüdet. Diese Stimmung verschwand aber Dn derr Passy von den Beziehungen sprach, die zwischen reg und dem Ministerium stattgefunden hatten N de alle diejenigen, die nicht direkt bei der Bie P st interessirt sind, offenbar der wichtigste Punkt ee assy berichtete in dieser Hinsicht, daß der Graf E wie er Finanz-Ministec von der Kommission eingeladen en, die erforderlichen Aufschlüsse zu geben und ihre

Ansicht über die vorliegende Frage auszusprehen. Der Con- seils-Präsident habe darauf erklärt, daß die Regierung sich deut- lich genug ausspräche, indem sie der Kammer die Jniriative der Maßregel überließe; persdnlich scheine der Graf Molé der Meinung gewesen zu seyn, daß es tollkühn seyn würde, die Conversion in diesem Jahre zu unternehmen. Einerseits scheine ihm die Stellung der Regierung der neuen Kammer gegenüber nicht hinlänglich gesichert, um sih auf cine so große Operation einzulassen; andererseits würden wahrscheinlich im Verlauf die- ses Jahres mehrere hochwichtige politische Fragen zur Entschei- dung fommen. Aw hinderlichsten für die Maßregel hätten dem Conseils - Präsidenten die Spanischen Angelegenheiten und die in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika zu befürchtende Handels - Krisis geschienen. Die Kommission habe darauf den Ministern zu verstehen gegeben, daß sie sich vor- läufig und wenn auch nur eventualiter über einen Plan zur Ausführung der Maßregel mit ihr verständigen möchten. Aber auch hierauf habe sich das Ministerium nicht einlassen wollen. Der Graf Molé habe erklárt, daß die Regierung nicht vorsich- tig genug in dieser Sache zu Werke gehen könne und daß sie es der Kommission gänzlich anheim stellen müsse, nah eigenem Gutdünken einen Plan zu entwerfen. Diese entschiedene Wei- gerung jedes Mitwirkens von Seiten der Regierung wird von den hiesigen Oppositions-Blättern besonders hervorgehoben, und es gewinnt dadurch allerdings das Ansehen, als ob das Mini- sterium in Bezug auf die Renten - Frage eine Stellung ein- nehmen wolle, die, falls die Kammer den Gouinschen Vorschlag annähme, für dessen Existenz bedenklich werden könnte. Was den von Herrn Passy vorgelegten Plan betrifft, so werden wir bei Gelegenheit der Verhandlungen in den Kammern, die am I6ten d. M. beginnen sollen, Gelegenheit haben, ausführlicher darauf zurückzukommen. Die Grundzüge desselben sind in dem Berichte über die gestrige Sibung der Deputirten-Kammer mit- getheilt worden.

Die Pairs-Kammer hielt heute cine dffentliche Sibung, in welcher zunächst über verschiedene Bittschriften berichtet, dann aber die Debatte über den Geseß Entwurf wegen der Erweiterung der Kompetenz der Tribunäle erster Instanz eröf- net wurde.

Die mit der Prúfung des Geseßz-Entwurfes über die Eisen- bahnen beauftragte Kommission trat gestern zusammen, um ihre Berathungen -zum Schlusse zu bringen. Die erste Frage, mit der man sich beschäftigte, war folgende: „Sollen die großen Eisenbahnen vom Staate oder von Privat - Compagnieen aus- geführt werden?‘/ Die Kommission beschloß mit einer Majo- rität von 15 Stimmen gegen 3, daß man dem Staate die Au€- führung der Eisenbahnen nicht anvertrauen solle, so lange sich noch Privat-Compagnieen fänden, die den Bau derselben über- nehmen wollten. Die zweite Frage war die: „Ob man dem Staate nicht wenigstens die Ausführung einer Eisenbahn ver- suchsweise anvertrauen wolle, um zu schen, ob die Regierung Mittel besäße, die den Privat - Compagnieen nicht zu Gebote

welche die Regierung ernstlih auszuführen wünsche, gerade die sey, zu der sich die meisten Privat - Compagnieen gemeldet häât- ten, und in Bezug auf welche eine Französische Compagnie be- reits Subscriptionen eröffnet habe. Die Kommission sagt, daß sie der Regierung gern die Bahn nach Straßburg, welche min- ‘destens ein gleiches politisches Jnteresse habe, wie die nach Brússel, und welche von den Spekulanten noch nicht beachtet worden sey, bewilligt haben würde; aber diese Bahn befinde sch nicht unter denen, für die das Ministerium ein Monopol i1 Anspruch nehme. Aus der Annahme dieser Grundsäbe geht zur Genüge hervor, daß die Kommission das ministerielle System gänzlich verworfen hat. Die Wahl des Berichterstatters beweist dies noch deutlicher; denn Herr Arago is mit der Abfassung des Berichts beauftragt worden. G

Das Wahl-Kollegium von Boulogne hat an die Stelle des verstorbenen Herrn Pouyer den Herrn Franz Délessert zum Deputirten ernannt.

Gestern fand das Leichenbegängniß des Herrn Tessier statt, dem cine Menge von Deputirten und die zahlreichen Freunde des Verstorbenen beiwohnten.

Der Marschall Clauzel wird heute oder morgen in Paris erwartet.

Der Abgesandte Abdel-Kader's, Ben Arrach, is gestern in Paris eingetroffen und wird heute cine Audienz bei dem Con- se:ls-Präsidenten haben.

Der Schluß der (vorgestern mitgetheilten) telegraphischen Depesche aus Algier vom 29sten v. M. lautet folgendermaßen: ¿Ein Lager von 4 Bataillonen, #4 Kanonen und 59 Pferden is westlich von der Stadt aufgeschlagen worden und sichert die Ruhe jenes Theils der Provinz Älgier. Am 27sten habe ich ein Lager auf der östlichea Seite der Ebene von Metidscha aufschlagen lassen; 3 Bataillone halten den aus dem Artabach führenden Hohlweg bese6t. Ein am Oued-Kaddara aufgestell- tes Bataillon beobachtet das Defsilé, welches von der Ebene nach dem Gebiete der Jssers fährt. Diese Operationen sind ohne den geringsten Widerstand von Seiten der Einwohner | ausgefährt worden. Gleich nach Ankunft der Truppen, die ich noch erwarte, werde ih nah Belida marschiren, um die Be- se6ung der Ebene zu vervollständigen.““ i

In einem Schreiben aus Toulon vom 2W9sten v. M. heißt es: „Heute haben die Strauße und die Gazellen, die Abdel- Kader zu Geschenken für die Königliche is bestimmt hat, die hiesige Quarantaine- Anstalt verlassen. Von den vier Strau- ßen is einer im Lazareth gestorben und eine Gazelle, die sehr krank ist, wird s{hwerlich gerettet werden können. Es sind e hier sehr dringende Depeschen für den Admiral Gallois,

efehlshaber des Französishen Geschwaders in der Levante, und für den Admiral Roussin, unsern Botschafter in Konstan- tinopel, eingetroffen. Die Goelette „la Mésange‘/ hat sogleich

die Anker gelichtet und ist nah jenen Gewässern abgesegelt.“ Die hiesige Sparkasse hat in der vergangenen Woche an

ständen?“ Die Kommission bemerkte, daß die einzige Bahn, |

neuen Zuschüssen die Summe von 595,483 Fr. erhalten. Die BOTILNUNZeN beliefen sich auf 510,000 Fr.

ie Gazette med icale meldet, daß gegenwärtig in Pa- ris viele Unpäßlichkeiten bemerkt würden, die ihren Grund in gestörter Verdauung hätten, und mehr oder weniger von Fie- bern begleitet wären. Alle Aerzte stimmten aber darin überein, daß diese Unpäßlichkeiten durchaus keinen beunruhigenden Cha- rakter hâtten.

Die Sentinelle des Pyrenées enthält nachstehendes Schreiben aus Madrid vom 25. März: „Obgleich Herr Aguado sich anfänglich weigerte, eine Anleihe für unsere Re- gierung abzuschließen , so hat er sich doch später dazu bereit er- klärt. Er erbietet sch nämlih, der Regierung in kurzen Zwi- shenräumen 300 Millionen Realen gegen 6 pCt. Zinsen vorzu- schießen, wenn man ihm das in Almaden gewonnene Queck- silber zu 60 {weren Piastern den Centner überlassen wolle. So vortheilhast dieses Anerbieten auch ersheinen mag, so ist es doch weder frei von Unbequemlichkeiten, noch auch so edelmú- thig, wie man auf den ersten Blick glauben raôchte, denn Herr Aguado sichert sich für eine gewisse Zeit die ganze Ausbeute dcs besten und reichsten Quesilber - Bergwerks der Welt, und an Abnehmern wird es ihm nie fehlen. Herr von Rothschild, dec jest einen Theil dieses Quecksilbers gepachtet hat, machte vor einigen Jahren ein ähnliches Anerbieten, welches aber abgelehnt wurde, weil bis jest weder die Regierung noch die Cortes die Bearbeitung dieses Bergwerks haben aus den Händen aeben wollen, aus Furcht, daß diejenigen, denen man sie überlasse, nach Ablauf der Zeit die Gruben unbrauchbar machen würden, wenn sie nicht eine Erneuerung ihres Rechts erhielten. És ist daher wahrscheinlih, daß Herr von Rothschild andere Vor- schläge machen wird, und daß Herr Aguado die seinigen wird abändern müssen, wenn er unsere Quecksilber - Bergwerke allein ausbeuten will.‘

Ein legitimistisches Blatt enthält Folgendes: „Ein Schreiben aus Burgos vom 27. März meldet, daß Negri's Streif-Corps über Jteroseco und Roblacion nach Carrion mar- schirt ist. Man glaubt, jener General werde sih nah Sala-, mancçca begeben, um mit Basilio Garcia zusammen zu treffen ; doch weiß man hierüber nichts Gewisses, da der eigentliche Zwcck der Expedition nicht bekannt ist. Die Konzentrirung der Chri- stinischen Truppen um die Hauptstadt läßt den Karlisten iti den von ihnen beseßten Provinzen freies Spiel, und wenn der be- ginnende Feldzug auch nicht mit der Einnahme von Madrid durch die Karlisten endigt, so wird er ihnen wenigstens den Be- sib mehrerer festen Pläbe, deren sie sich bis jeßt nicht bemäch- tigen konnten, vershäffen.““

Der Phare de Bayonne meldet aus Saragossa vom 27. März, daß Cabrera am 21sten von Borso geschlagen wor- den sey und 1000 Mann an Todten, Verwundeten und Gefan- | genen verloren habe. Unter Leßteren soll sich der Karlistische | Anführer Forcadell befinden. : em Constitutionnel wird von seinem Korrespondenten aus Logroño unterm 27. März geschrieben: „Espartero ift am 23sten in Valladolid angekommen, um die Bewegungen der Karlisten unter Negri zu beobachten. Wenden sich die Lesteren nach Salamanca, so wird Espartero nah dem Ebro zurückkeh- ren; bedroht Negri aber, nachdem er über den Duero gegan- gen ist, Madrid, so wird Espartero im Stande seyn, ihm den Weg abzuschneiden. Buerens steht mit 9000 Mann in Palen- cia. Van Halen, der an Latre’s Stelle getreten ist, hat San Salvador besest, während die Karlisten in großer Eile nach Medina del Rioseco marschiren. Espartero hat die Karlistische Armee zwischen drei Divisionen der Königin und dem Duero eingeschlossen und es steht nun zu erwarten, welhen Nukben cr hieraus ziehen wird. Buerens hat zwei Bataillone und drei Schwadronen gegen Merino abgesandt, der von seiner Division abgeschnitten N und in der Gegend von Burgos manödvrirt. Don Carlos befindet sich noch in Estella und soll geneigt seyn,

z | Belagerung von Portvggletie begonnen hätten.

in die Vermählung seines ältesten Sohnes mit Doña Zsabella zu willigen.‘

Einem Schreiben von der Navartresishen Gränze vom 29. März zufolge, ist der General Alaix mit der Kolonne der Ribera am 24isten in Puente - la - Reina angekommen, um die Bewegungen der dritten Karlistischen Expedition zu bcob- achten. Die Karlistische Artillerie hatte am 23sten den Befchl erhalten, nah Viana zurückzukehren. Merino war vor weni- gen Tagen mit 250 Mann Kavallerie und einer kleinen Anzahl Infanteristen ganz in der Nähe von Burgos vorbeigekommen. Die Gazette de France berichtet nach einem Schreiben aus St. Jean de Luz vom 29. März, daß die Karlisten die

Man schreibt aus Bayonne vom 30. März: „Der Ge- neral O’Donnell machte heute früh mit 2400 Mann Jufanterie und 200 Kavalleristen einen Angriff gegen Vera, wurde aber durch die. Karlistischen Batterièen gezwungen, sich nah Lesaca JULRE Gen Einem anderen Schreiben aus Bayonne zufolge, wären die Christinos von den Karlisten bei Huerta in einen Hinterhalt gelokt und nach einem anderthalbstündigen Kampfe völlig geschiagen worden.

Der Phare de Bayonne meldet von der Navarresi- shen Gränze: „Um die Bewohner der Baskischen Provin- zen zu ermuthigen, haben die Karlisten ausgesprengt, daß der „wunderbare Vogel‘ auf dem Wege sey und bereits Puente- la-Reina erreicht habe. Dieser Vogel kommt nämlich, einer alten Tradition zufolge, nur in langen Zwischenräumen und läßt sih auf eine Einsiedelei bei Estella nieder. Er wird immer von Gott gesandt, als der Verkündiger eines für das Land sehr glücklichen Ereignisses. Man hofft daher, daß “der Krieg in diesem Frühjahr werde beendigt werden. Diese Kriegslist cheint übrigens gelungen zu seyn, denn die Basken sind mehr als je- mals für die Sache des Don Carlos begeistert.“/

Der Bericht des Herrn Gouin, der günstiger für die In- haber der öproc. Rente lautet, als die Spekulanten es erwar-

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