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und Gewichten bedienen wollen, als solcher, welche den wirkli- chen Erfolg der im Leben vorkommenden Geschäfte darstellen. Bei dieser Ansicht vershwindet der bei weitem größte Theil der Verschiedenheiten der Maaße und Gewichte, welche bei der Ver- folgung des-zuerst erwähnten Zweckes vorgefunden werden: näm- lich alle diejenigen, welhe niemals in dem Willen der Regie- rungen und Vorsteher bedeutender Handelspläße lagen ; sondern nur - dadurch entstanden sind, daß die Handwerker-Meister, durch welche sie ihre Probemaaße und Gewichte nach irgend cinem auswärtigen Muster verfertigen ließen, auch nicht einmal eine Ahnung von -den Werkzeugen und dem Verfahren hatten, w0- durch wissenschaftlich gebildete Männer sich der Uebereinstimmung der von ihnen gebrauchten Maaße und Gewichte versichern, oder deren Abweichungen von einander messen. Indem diese Ver- schiedenheiten in Büchern immerfort wiederholt werden, welche E zur Belchrung der Geschäftsmänner und Gewerbtrei-

enden bestimmt sind, geschieht nicht nur etwas Ueberflüssiges, sondern selbst etwas Störendes und Schädliches. Eben deswe- gen nämlich, weil so wenige, selbst vielseitig gebildete Männer einen deutlichen Begriff von der Genauigkeit haben, welche bei dem Handel und E oder in der Wirthschaft ver- langt werden darf, werden sie durch diese angeblichen Unter- \chiede irre geleitet und ängstlich gemacht. Sie suchen die Ur- sache der Abweichungen, welche sih beim Nachmessen und Nach- wiegen großer Massen von Waaren und Vorräthen finden, nicht in der natúrlichen Unsicherheit des üblichen Verfahrens; sondern in einer wirklichen Verschiedenheit der Maaße und Ge- wichte selbst, und werden dadurch in dem Glaubea bestärkt, daß es do nôthig sei, auch auf solche geringe Verschieden- heiten der Probemaaße und Gewichte einen Werth fär das Leben zu legen. Gewdhnlih wird angefühut, daß eine Verschiedenheit, welche bei geringern Quantitäten mit Recht vernachlässigt wird, bei größern Massen doch allerdings etwas Erhebliches gebe: beispielsweise, daß ein Unterschied von einem Tausendtheile auf einen Sack von drei Scheffeln noch nicht ganz ein Zwanzigtheil einer Mete betrage, worauf es bei dem gewöhnlichen Marktverkehr Käufern und Verkäufern ge- wiß nicht ankommt: daß aber bei. dem Uebermessen eines Ge- treidevorraths von zehn Tausend Scheffeln, wie er wohl bei Landesmagazinen oder im Großhandel mit Getraide vorkommt, hierdurch ein Unterschied von zehn Scheffeln veranlaßt werde, der einen Geldwerth von zehn, zwanzig oder wohl noch mehr Thalern habe, den man auch bei so großen Geschäften doch kei- nesweges zu vernachläßigen gemeint sei. Sie wissen wohl, daß wie schon vorhin angeführt worden das Messen von Ge- treide auf Magazinen und im Großhandel durch besonders dazu angelernte Leute keine grdßre Genauigkeit als etwan auf ein halbes Prozent giebt; und daß also bei dem Uebermessen von ehntausend Scheffeln, bei aller Sorgfalt, eine Unsicherheit von Korfia Scheffeln úbrig bleibt, welche das übliche Verfahren mehr oder weniger geben kann, ohne daß einem Theile hierbei etwas besonderes zur Last fiele. Aber sie werden dennoch durch den Gedanken beunruhigt, daß diese unvermeidliche Unsicherheit durch geringe Abweichungen in dem Maaße selbst, im vorliegen- den Beispiele um zehn Scheffel, vermehrt werden könne: ohne daran zu denken, daß der e Scheffel, womit sie messen lassen, \{hwerlich bis auf ein Tausendtheil sicher ajustirt werden kann; und daß selbst, wenn dies geschehen wäre, schon das Mes- sen von zehn Tausend Scheffeln mit diesem Maaße hinreichend sein könnte, es um einen solchen Betrag zu verändern; ja daß selbst ohne solchen Gebrauch feuchte oder trockne, kalte oder warme Witterung schon einen solchen Unterschied bei der ge- wöhnlichen Konstruktion dieses Werkzeuges hervorbringen könnte. Auch die Regierungen der einzelnen Staaten sehen es für einen Ehrenpunkt an, bei bemerkten Abweichungen ihrer Probemaaße und Gewichte von den Probemaaßen und Gewichten anderer Staaten die ihrigen als Originale zu be- trachten, deren Größe sih nicht nah dem richten dürfte, was anderswo unter gleicher Benennung - gebraucht wird. Gleich- wohl ist ein Uebereinkommen úber Maaße und Gewichte, die entweder gleich, oder doch nach einem leicht übersehbaren Ver- hältnisse vergleichbar sind, nur dann möglich, wenn die einzel- nen Staaten diesen Anspruch auf Originalität ihrer Probemaße

und Gewichte aufgeben, und sich darüber einigen, ein einziges 1

bestimmt bezeichnetes und von Sachkundigen aufbewahrtes Probemaaß als die gemeinschaftliche Grundlage ihrer Maaß- und Gewichts-Systeme eben so anzuerkennen, wie es im Reiche der Wissenschaften mit der pariser Toise geschieht, welche bei der Gradmessung in Peru gebraucht wurde. Alsdann erschei- nen allé Probemaaße und Gewichte nur als Kopieen von die- sem. einzigen Originale: Abweichungen unter ihnen treten her- vor als zufällige Fehler, welche durch Vergleichung mit dem Originale so weit berichtigt werden müssen, als es der Gebrauch erfordert, der davon gemacht wird. Diejenigen Probemaaße und Gewichte, deren sich in leßter Instanz die Polizeibehörden bedienen, um darnach die Maaße und Gewichte für Gewerbe und Geschäfte ajustiren zu lassen, sind wieder nur, in kleineren Staaten unmittelbar, in größern Staaten mittelbar, Kopieen einer weiten, dritten oder vierten Ordnung von jener Kopie, welche den Mittelpunkt des besonderen Maaß- und Gewicht - Systems des einzelnen Staates ausmacht; und werden hiernach durch pe- riodische Vergleichungen mit derselben in einer Uebereinstim- mung erhalten, deren Genauigkeit stusenweise abnimmt, wie es dem Gebrauche, der davon gemacht wird, angemessen ist.

behalten bleiben: gewonnen wäre {on sehr viel, wenn die Re- gierungen sich inzwischen nur darüber vereinigen könnten, die zufällig entstandnen geringen Verschiedenheiten als außerwesent- lich anzusehn, und leicht vergleihbare Verhältniße an die Stelle wesentlich wenig verschiedner zu seßen, die nur in großen Zah- len angegeben werden fönnen.

Bücher, wie dasjenige, dessen Titel diesem Aufsaße vorge- seßt ist, und dessen Erscheinen denselben veranlaßt hat, können nur mit einem großen Aufwande von Fleiß geschrieben werden ; und es gehdrt ein hoher Grad von Erfahrung, Belesenheit und Gewissenhaftigkeit dazu, um uD die Vollkommenheit zu ge- ben, welche sie nah der ausgesprochnen Absicht ihrer Verfasser haben sollen. Diese rühmlichen Eigenschaften verdienen überall, wo sie überzeugend hervortreten, die gebührende Anerkennung und Achtung. Damit aber kann das Aussprechen der Meinung wohl vereinigt werden, daß ihre Vervielfältigung weder für die Wissenschaft, noch für das Leben cinen Gewinn zu geben scheint, welcher der darauf verwendeten Anstrengung werth ist. Sie geben für die Wissenschaft zu wenig und für das Leben zu viel. Jene bedarf einer sehr viel vollständigern Angabe des Verfah- rens, wodurch die aufgestellten Vergleichungen- erlangt worden sind, und der Umstände, unter welchen dieselben stattfanden. Dieses bedarf des größten Theils der angeführten Verschie- denheiten gar niht, und wird dadurch nur irre geleitet. Der Geschäftsmann und der Gewerbtreibende vermissen, wenigstens in Deutschland, noh immer ein kleines Hülfsbuch, das die Verhältnisse derjenigen Maaße und Gewichte, welche in ihrem Wirkungskreise vorkommen , mit dem Grade von Genauigkeit, Klarheit und Zuverläßigkeit angebe, dessen sie bedürfen. Ob dieser Mangel wirklich vorhanden is, oder jenes Vermissen nur aus Unbekanntschaft mit dem Reichthume unsrer Literatur ents- steht, mag hier unentschieden bleiben: jedenfalls kann ein solches Werk nur das Ergebniß einer sehr ausgebreiteten Erfahrung, und eines sehr richtigen Taktes sein. H.

Wisssenschaft ; Kunst und Literatur.

Ausstellung auf der Königlichen Akademie zum Be- sten der in Ost- und Westpreußen durch Ueber- shwemmung Verunglückten.

Die Künste, welche an fich" schon eine Wohlthat sind, beeifern sich auch noch, dem besondercn Unzlück Hülfe zu bringen. Bei der Noth, we!che Eisgang und Ueberschwemmung ach in verschiedenen Theilen unseres Vaterlandes dervorgebracht baben, siad die Musen des Gesanges und der Schauspielfkur. si mit milden Eabcu voranug:gángen, aber ouch die Muse der Dichtkunsi will, gleich wie dic Wittwe im Evangelium, ihr Scherslein beitragen, und jeyt haben die bildenden Künste uns einen Genuß berci:ct, der an und för sich so cinladend ijt, daß der Wobltbäiigkeitésiun des Publifums kaum in Anspruch genommen zu werden braucht. Drei aus Danzig gebürttge Künfilcr, die Herren Mevcerbeim, Löwensiein und Troschel, haben uns diefe Schau crêffnet, indem sie idren bedrängten Landsleuten noch eine be- sondere Notbhü!fe zuwenden wellten, und sie sind von denmeisten biesigen Künsilern mit ibren Werken, so wie auch von zwei hiesigen Kunstfreuuden mit den Bildern ältcrer Meister auf das freigebigste unterstüßt wordeu. Der Katalog zählt 226 Nummern, unter denen sich viel Vortreffliches be- findet. Große historishe Cempositionen sind nicht zu erwarten, desto Erfreulicheres aber gab die Landschaft und das Genre, auch sieht man einige s{one Leislungen im Portrait, und die Skulptur blieb uicht zurück. Ein besonderes Juteresse crhält die Ausstellung aber noch dadurch, daß wir bei dieser Gelegenheit einige schr schäßbare Werke answärtiger Künstler zu schen befcmmen, namentlich von neueren Helldadiswzen Malern, welche der gnädigen Bcwillizuug Jhrer K0- niglihen Hoheit der Frau Prinzessin Albrecht verdankt werden. Enud- lich gewährt uns die Ausstellung ne einige ältere Werke cines un- f:rer geisircihsten Künssiler, von dessen Hand leider die lezten Aus- siclluugen zur innigzslen Trauer aller Kuusifreunde ' nichts wedr eut: balten baber. Wir seben hiex von Herrn Prof. Blechen eine Reihe genialer“ Landschaftébilder, welche ihu uns in der rüstigNen Kraft ver- gegenwärtigen, meistens Jtaliänishe Gegenden, und wie wir ibn fennen, bci warmer, klarer Luft, 1m stirahlendsten Son- nenscheiu, Hie Natur if hier mit einem hellen, voruriheiléfrcien Auge geschhaut und mii energischer Hand charakteristisch hingestellt. Vor dieseu Bildern, oder nie, fann cine Auéegleihung der Uuhän- ger Nicolai?'s 1nd der Verehrer des Landes zu Stande fowmen, denn hier is auch das fabie, falfige, versengte Jtalien, und doch welch cin unaussprechliher Reiz in dicser warmcu Klarbeit der Luft, in dic‘er leuchtenden Energie der Farben, welche großartige Schönheit der glcicbsam heroischen Gebirgéfoimen, und welcher Einkiang derseiben mit den fütu gethürmten Gebäuden, die sich in einfachen großcn Hori- zontal - Linien erstrecken. Läßt Blechen uns die auf den Felsboden aufprallende Sonrnenhite empfinden, die nur wenig-:s därre Gesträuch duldet, so láßt er uns dafür auch wicder aufathmcu in dem kärgli. chen Schatten, den ‘er so scharf, und dennoch so fühl und luftig dar- zustellen weiß. Ein anderes Stück, das mit nicht mindeier Kühnheit aus der Natur herausgegriffen ist, isl cine tiefe Gebirgsschlucht, die Teufelóbrücfe auf der St. Gotthardsiraße in den Aipcnu. Geréll und von den steilen Fe!êwänden schieferartig abgeltste Kalkplatten liegen umhergcbäuft, aber dicses wilde Walten der Natur tritt noh mehr durch den Kontrast dcr Kunst hervor, dcun so cben is man damit beschäftigt, die Schlucht, in der cin Gebi: gêwasser herabrinnt, mit cincm Brücfinbogen zu überspannen, für welches schon die Gerüste und Rich1bügen crbaut sind. Unordeniliches Bre:terwerk, als wollte den Charakter dieser Natur nachabmen, liegt zerstreut nuherz ein Strabl der Mittagssonne trisft die Gipfel der Berge; unten in der Kühle der Schlucht fciern die Arbeiter ven ihrem Wek und pslegen der Mittagórub-. Die Figuren sind von größtem Verdienst, die Landschaft zcigt die feinsien Touungen und wieder die unmittecibarste Auffas- sung. Mêéchte dem hochgeschäßten Künstier doch baid Gesundheit und Muth werdcn, voa ncuem den Pinsel zu ergreifen.

Auch von Catel in Rom si:bt man ein großes Jrtaliänisches

Ob auf diesem Wege jemals zu cinem gemeinschaftlichen Maaße und Gewichte für den e deutschen Zollverein zu

Landschaftsbild; wir fennen es bereits ven einer früheren Ausstel lung; ferner Jtaliänische Landschaften vou Schirmer und Ahlborn.

gelangeit sein dürfte, mag einer noch unbekannten Zukunft vor- | Besond:rs anziehend war uns noch ein Bild von Wieberg, dessen

Bekfanntscháft wir hiér zuerst machien, dem Ve Schwedischer Künstler. ganz besonders ein Seestük hervor, das die Stimm Stille mit dem schönsten Gefühl ausspricht. milchweiße Wasser, in der Ferne zieht sich cin flacze beller Sonne beleuchteter Wiesenstrand bin, sonniger der sich eben in leichte Wolken ballt, füllt den H einen sanften, milden Schatten über das Flachland. ' besigt die Ausstellung eine große doch behalten wir uns diese nebst

nter mehreren Stücken

ahl von treffliche o vielem Anderen ReE

Allgemeine.

Preußische Staats-Zeitung.

fernere Mitthcilung vor, indem wir nur zuerst auch un Publikum cinzuladen wünschten, wie sich denn die Au her schon eines zahlreichen Besuches zu erfreuen hatte. uur noch bis zum 22sten fortdauern.

Berlin, Sonuabend den 21e April

E —————————

1838.

P ——

Meteorologische Beobachtung.

Nachmittags

Aamtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

er König haben dem General-Lieutenant a. D. den Rothen Adler - Orden erster Klasse zu

329,81‘‘‘Par. -+- 5,99 R.

330,47‘‘‘Par. +- 2,809 R. + 0,79 R.

329,66‘‘‘Par. + 1,69 R.

Luftwärme .., Thaupunkt .…. |4+- 1,09 R.|4+- 1,89 R Dunsisättigung

Niederschlag 02 Se. Majestät d

Wolkenzug -««

; “f t Taaesmittel: 329,98‘ Par... 4-340 R... —+4-1,29 R... 816, , ât der König habon dem Seconde-Lieutenant

ten Batgállon (Jserlohnschen) 16ten Landwehr- den Rothen Adler - Orden vierter Klasse zu verlei-

nig haben dem Schichtmeister und hann Georg Krämer bei der Müäsener Stahlhütte, im Regierungs- dem bei dem Ober-Landesgericht zu Münster Strotkamp und dem Schulzen Schmidt Regierungs - Bezirk Potsdam, das Allgemeine rleihen geruht. :

Majestät haben den zeitherigen Religions- ymnasium zu Braunsberg, Eichhorn, zum Theologie an dem Lyceo Uosiano daseibst z die dicsfállige Bestallung Allerhöchsiselbst zu voll-

B 61126! Ba Den 19. April 1838.

Amtlicher Fonds- und Geld -Cours-Zeiy

Majestät der Kö! verken - Deputirten be Wilhelmin irk Arnsberg,

Rrússow, im G eichen zu ve es Kdnigs rer an dem

Pomm. Pfandbr. 102!/, IKur- u. Neum. do.

Stie-Schuld-Scb.

Pr. Eogl. Obl. 30. PrämSch.d.Seeh- Kurm.O0bl.m.1.C. Nm-. Int. Sch. do. Berl. Stadt - Obl.

102!/, ISchlesische Rückst. C. und Z. Sch. d. K. v. N.

Gold al marco Neue Ducateu Friedrichsä’or

Dauz. do. in Th. Westpr.Pfanäbr. Grossh. Fos. do. Ostpr. Pfandbr,

zeu à §5 Thl.

d i d e | e de e |

eute wird das l1öte Stück der Geses-Sammlung ausge- enthält: unter

Geseß wegen der Verjährungs-Fristen, und Tit. 6, Th. 1 des All-

Wechsel-Cours. , 1885. das

1886, die Declaration des §. 51, gemeinen Landrechts, betreffend die Verjährungs- Frist bei einer Schaden-Ersa6- Forderung. vom 31sten v. M.

21. April 1838.

Comtoir der Gese6-Sammlung.

Armsterdanm e»... Paris o... Ca. 600 068 Wien iu 20 Xr. «oe ooooo .

ooo...

Berlin, den

Abgereist: Der Fürst Leonidas Galißin, nach Frank-

Fraukfurt a. M. WZ. Petersburg «........ .

Auswärtige Börsen, Amsterdam, 14. April. Niederl. wirkl. Schuld 47/1 6. 59/, Span. 187/g. Passive —. Preuss«. Präm.-Sch. —-. Antwerpen, Zir:s!. 6. Neue Anl. 18%/,;. Br. !/,. 6, Hamburg ° h Bank-Actien 1437. 1435. Eng!. Russ. 108?/g. 59/9 Port, -,4 Neue Ant. 17!/,. j

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

A Frankreich. E Deputirten-Kammer.

59%/, do. 1015/,. Ku Sch. SRE Tin -, Oesterr. Met. 103.

Sibung vom 14. April. dem heute einige Bittschrifts - Berichte abgestattet worden en, brachte Herr Josson, als Berichterstatter des zweiten eaus, die leßte Wahl in Bastia zur Sprache. Herr Jos- erzählte zuvörderst die einfache Thatsache, daß bei der in ia stattgehabten Wahl nach einer zweitägigen vergeblichen immung, am dritten Tage nur die geseßlich nothwendige dh( von Wählern erschienen sey und diese einstimmig den 2 Jahren in England verstorbenen General Paoli zum utirten erwählt hätten. „Das ganz unerhörte Resultat die- Wahl‘, fuhr der Berichterstatter fort, „hat Ihr Büreau nlaßt, von dem Minister des Junern alle diejenigen Auf- se zu verlangen, die die Kammern in den Stand seßen ten, die Ursache und den Zweck einer so seltsamen Wahl erstehen. Der Herr Minister hatte die Güte, sich in den des Büreaus zu begeben, und dort zu erklären, daß, r Korrespondenz zufolge, die Verwaltung ihr lebhaftes Miß- n über eine so ärgerlihe Wahl zu erkennen gegeben habe. ragt sich nun, m. H., ist jene Wahl eine Verspottung un- Institutionen, wodurch der Wahlkörper von Bastia kund n würde, daß er die Vortheile der Repräsentativ-Regierung verstanden hat, und auf die Freiheiten, die nur durch 9 Wahlrecht gesichert werden können, keinen Werth legt ? x ist es eine Combination, ein Mandver, mit Hülfe dessen den Kampf zu verschieben? Wir 4 tve alle anderen, jene Wahl beglei- en Umstände hinlänglich beweisen, das Departement von Kor- | Le gleichgültig gegen unsere Jnstitutionea. Die 1 Wählern, die sich an den beiden ersten Tagen einge- den hatten, sowie die Lebhaftigkeit des Kampfes, zeigen ge- Einwohner von Korsika auf die echte legen. Man muß daher die ' chen als lächerlichen Austritts an- Wie dem aber auch sey, das Wahl-Kollegium sich dem gerehten Tadel ausgeseßt, ihre poli- cht zu haben, und wir wollen hoffen, gesprochene Tadel hinreichen wird, um jonneneren Benehmen zu veran-

Passìive —.

59/0 Met. 107!/g. 49/5 1015/5. 3% 827/g.

A : 21'20% s Neue An!. 616!/,.

Bank-Actien 1458#/;.

Königliche Schauspiele. :

Freitag, 20. April. Jm Opernhause: Der Maurer, |

in 3 Abth., mit Tanz. Mutter Namenstag,

Im Schauspielhause :

Musik von Auber. allet in i Akt, von Hoguet. : La seconde représentation de: M ou: Une séparation, comédie nourvelle en 5 actes, par Mr, Enyi

Sonnabend, 21. April. Jm Schauspielhause : Der V Lusispiel in 4 Abth. , von Bauernfeld. bung in Genf, Lustspiel in 2 Abth., von C. Blum.

Sonntag, 22. April. heroische Oper in 5 Abth., mit Ballet.

Preise der Pläße: Ranges 1 Rthlr. 10 Sg

_Jm Schauspielhause: Iphigenia auf Tauris, Sal in 5 Abth., von Goethe.

sstädtishes Theater. | Drei Tage aus dem Leben Spielers. Melodrama in 3 Abth., nach dem Franzdsishe1| Victor, von L. Angely. (Herr L. Meyer: Georges von ® many, als Debüt.) Sonnabend, 21. April.

termacher auf dec Zauberinsel. Akten, von F. Naimund. (Herr Lang, vom ständischen H zu Pesth: den Barometermacher, als Gastrolle.)

Hierauf: Die V

Im Opernhause: Musik von Glu Ein Plabs in den Logen des

reítaa, 20. Parteien versucht haben a jen Jhnen nicht verhehlen, d I ane ni e i

Zum erstenmale: nzahi von

Zauber-Posse mit

jam, welchen Werth die úbung ihrer politischen R che jenes eben so ârgerli wo suchen. 1 Bastia hat en Rechte gemißbrau dieser hier laut aus Wöhler zu

Redaction unter Leitung von Rheinwald.

Gedrut bei A. W, ap

iét a. A S S R R S S S R R S R S S S S S F S S S A S I F A E F S E E T E E E E S C E

einem be

Für jest schlägt J

Ei TA T S R E A u “3 eas D M 1 E K A E le Had uer a E 5 , t e , , | Anze Dic 4 hen Staat Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen aaten. s vitionen, welche die vier Departements-Directionen ingen, so soll dieser Wuusch berlicksichtigt werden, wenn | welcher im Jahre 1812 mit dem B fanntfma h U ngen. Anklaur, Stargard, Stolpe und. Treptcw bei der Kon- derselbe der unterzeichneten Behörde bis zum 10, Maiec. Ce Bean dem Feldzug Deffentliche Bekanntmachung vertirung der Pfandbriefe ertbeilt haben, auch nur bei portofrei angezeigt wird; ciue gleiche Anzcige muß | Rußland beigewohnt und übera sich gegeben hat, hierdurch

] A derjeuigen Direction, welche sie ertheilte, gegen Zins- für die Xnhaber fonvertirter und deponirter Pommerscher | (oupons ausgetauscht werden können. Was dagegen

Courant - Pfandbriefe. die von der General-Laudschasts-Direction in Stettin| sondern in Berlin gewünscht wird. Den Besigern fonuvertirter Pommerscher Courant- [oder Berlin ausgegebenen MRecognitionen betrifft, so} Stettin, deu 12. April 1838.

Pfandbriefe, ohne Unterschicd, ob legtere auf Güter |fann der Austausch dersclben bei der Zinsen-Erhebung eingetragen sind, deren Pfandbriefe für den Fall der [im A EES 1838 nah der Wahl der Ju- 7 beliebig in Steitin oder Berlin erfolgen.

gekündigt wurden, werden in dem Fohannis - Zins-| Die Auszahlung der baaren Valuta der von der Zahlungs - Termine dieses Jahres, staît der ihnen bei |Laadschaft zu Jehauni e. gekündigten, von den Ju- der Konvertirung ertheilten interimistischen Recogni- [habern nicht konvertirten Courant - Pfanddriefe, wird tionen über die abgenommenen Zinsscheine, Zins-Cou- vom 25. Juni c, ab, und zwar von derjenigen land- pons - Bogen, welche L Abschnîtte für die nächsien 4 schaftlichen Behörde geleistet werden, bei welcher die

ahre, von Johannis 1838 ab bis dahin 1842, ent- | Pfandbriefe deponirt sind, Wünschen jedoch die Pfand- alten, unentgeltlich ausgereicht werden, Um dabei briefs - Juhaber, welche dieselben bei einer der Depar- helm Nagel zu Hohel und des Handarbeiters Johann allen Jrxthümern vorzubeugen, erfotdert es jedoch der tements-Directionen deponirt haben, die Zahlung nicht Geschäftsgang, daß diejenigen Zins - Schein - Recogs- ‘bei dieser, sondern in Stettin oder Berliu- zu empfan-

Nicht- Konvertirung zu Jehannis oder Weihnachten c. haber

hnen das zweite Büreau vor, zu stattgefunden habe, Bastia zu annulliren.““ mit diesem Antrage meinte er, _daß die Verwal- Wahl ausgesprochen habe; man en Verspottung der Institutionen, zu erforschen und auch zu ermit- g sich kein Unrecht habe zu Schul- em Zweifel sey es, daß der mi- rani mit der Oppositions- Partei Folge dieses Abkommens der Es entstehe daher der diesem Mandver nicht darauf an, eine Unter-

daß feine des Kollegiums von L zeigte ey nicht genu en über fint al

6ten Besbilidl

ll feine Na entlich aufgef hresfrist dahier

ihr Mißfall a L he derselben genau

suchen, ob die Verw alrea kommen lassen? Außer erielle Kandidat Herr Limpe Abkommen getroffen und

eral Paolí rdacht, die nd geblieben seyn. D

auch erfolgen, wenn die Zahlung der bei der Geueral. Direction in Stettin depouirten Pfandbriefe uicht dort, | eben so gewiß binnen Ja als er widrigenfalls, der bestehenden ge schrift gemäß, für todt erflärt und sein bekannten nächsten Erben oder Na antwortet werden wird. Zugleich werden alle diejeuigen, Leben oder Aufenthalte des genannten Nachricht besigen oder Ausfunft ertheile

Königlich Preußische Pommersche General- Landschafts - Direction.

v. Eicsiedt- Peterswaldt.

ewählt worden se

g selbst mdcht eshalb trage ee

dieser ganzen nnern erklärte, er schiedene Notizen über eignen sih aber nicht So viel könne er indeß ve wähnten Abkommen , könne, vollfommen fremd geblicben

deren Mittheitung an das hiesige Amt Sache zu veranla

Decretum Melle, den 6. April 1838. Königlich Hannoversches

Der Minister war von dem Präfekten diese Angelegenheit erhal- zu einer öffentlichen Mit- rsihern, daß die Verwal- cht hart genug

Bekanntmachung. Auf den Antrag des Schuhmachers Friedrich Wil-

Aorsifa ver

J. F. Jägelet Mugen

P É

Heinrich Karl Nagel zu Neuenkirchen wird der Justus

Wilhelm Nagel aus Meuenkirchen hiesigen Amts, welches er ni

Ansicht nach, sey für jeßt nichts Anderes zu thun, als die Wahl zu annulliren, die Entscheidung der Differenzen aber in Bezug auf die Wahllisten den kompetenten Gerichtshdfen zu überlassen. Herr von Ju ssieu verlangte, daß man, um das Wahl- Kollegium von Bastia zu bestrafen, . die Wahl des Generals Paoli fr gültig erklären mdge. Dann würde wohl sobald keine Wählerschaft sich eine ähnliche Beleidigung gegen unsere Jnstitutio- nen erlauben. Herr Piscatory dagegen verlangte nur, man solle oen Tadel gegen das Wahl - Kollegium auf eine feierliche Weise aussprechen. Hiergegen erhob sich Herr Garnier Pa- gès mit großer Lebhaftigkeit. „Wir würden“, rief er aus, „sicherlich unsere Rechte überschreiten, wenn wir uns jemals bei- kommen ließen, unsern wahrhaften Souverain, den Wähler, zu tadeln !‘/ (Schallendes Gelächter.) Man könne, fügte er hinzu, eine fehlerhafte Wahl annulliren, aber sie tadeln niemals; denn die Deputirten wären den Wählern untergeordnet. Diese leb- ten Ausdrücke veranlaßten Herrn Dupin, die Rednerbühne zu besteigen und sich auf energische Weise der Ansicht zu wider- \eben, daß die Kammer das unpassende Benehmen cines Wahl- Kollegiums nicht tadeln könne; wenn er auch selbst einem feier- lich ausgesprochenen Tadel sich widerse6e, so glaube er doch, daß man von der Rednerbühne herab ein solches Verfahren, wie das der Wähler von Bastia, nicht streng genug ahnden fônne. Uebrigens gab Herr Dupin zu verstehen, daß sich bei dieser Gelegenheit eine Lücke in dem Wahl -Geseße zeige, und die vorliegende Fo tate wohl den Anlaß zur Ausfüllung derselben geben könne.

{en Dupin und Garnier- Pagès ward der ursprüngliche An- trag des Berichterstatters, die Wahl zu annulliren, fast einstim- mig angenommen.

ach einem kurzen Wortwechsel zwi-

Paris, 15. April. Der König wird, wie man ver-

E im Laufe des Sommers Bordeaux und Bayonne be- uchen.

Das Journal des Débats enthält folgenden Artikel:

„„Wird man der Regierung das Recht einräumen, an der Aus- führung der großen Eisenbahn-Linien Theil zu nehmen? Oder wird ih dieselbe auf die passive Rolle einer Zuschauerin be- \hränken und den Privat-Compagnieen das Privilegium über- lassen müssen, dem Lande die Wohlthat jener Verbindungswege zu verschaffen? Diese Fragen sind in der Eisenbahn-Kommission erórtert worden. Unter den 18 Mitgliedern haben sich nur sehr wenige geneigt gezeigt, der Regierung eine Einmischung zu ge-

statten; und die Deputirten-Kammer wird nun ihrerseits Über diese für die Verwaltung so wichtigen Fragen zu entscheiden ha- ben. Das Ministerium wird für ein Recht kämpfen, welches in Frankreidy wesentlih der Regierung zukömmt, und welches darin besteht, das Land auf den Wegen der großen Verbesse-

rungen zu leiten; das Ministerium wird mit Vertrauen vor der Kammer erscheinen, weil es die verneinenden Ansichten der Kommissionen nicht als Urtheile in leßter Jnstanz betrachtet, und weil die Kammer bewiesen hat, daß sie in die- sem Punkte gleicher Meinung mit dem Ministerium is. Die

Stellung des Kabinets der Kammer gegenüber wird dadurch noch günstiger, daß es mit sehr bescheideuen Ansprüchen auf- tritt und das Monopol fr die Eisenbahnen nicht mehr ver-

langt. Das Ministerium giebt zu, daß bei der Ausführung dieses neuen Verbindungs - Systems sich eben sowohl Verwen- dung fár die Kapitalien von Privatleuten als für die des Scha6zes vorfindet. Es verlangt nur, die Last und die Ehre jener schwie- rigen Aufgabe mit den Privat-Compagnieen zu theilen; es räumt ein, daß die Konkurrenz der leßteren für die Verwaltung ein sehr nüklicher Sporn seyn kann; aber es glaubt auch, daß die Regierung ihrerseits den Privat- Compagnieen gute Lehren ge- den könne. Kurz, das Ministerium beschränkt sich darauf, die Ausfúhrung einer einzigen Eisenbahn zu verlangen, und zwar einer Eisenbahn, die im höchsten Grade den politischen und sra- tegischen Charakter an sich trägt und zugleich für den Handel von großer Bedeutung ist. Welche Bahn vereinigte wohl so | sehr alle diese Eigenschaften in sich, als die von Paris nach der Belgischen Gränze? Deshalb zweifeln wir nicht, die Kammer werde, troß der Kommission, dem Ministerium gestatten , diese

eine Bahn auszuführen.“

Ein hiesiges juristisches Blatt enthält folgende Notiz: „Dié Vermählung des Fräuleins von Morell mit dem Marquis von Eyragues is vor einigen Tagen in der Kapelle der Pairs-Kam- mer, in Gegenwart der beiden Familien und nur weniger Freunde vollzogen worden. Die Verwandten des Fräuleins hatten wenige Tage zuvor der Vermählung des Dragoner - Offiziere Ambert, der in dem La Roncièreschen Prozeß cine so bedeutende Rolle spielte, beigewohnt. So sind also nun von den vier Personen, die in jenem Prozesse als Kläger, Zeugen und Angeklagter be- sonders hervortraten, zwei verheirathet; die dritte, Herr von Estoully, is in Syrien gestorben und Herr von La Roncière sist nun bereits beinahe drei Jahre in dem Gefängnisse von Clairveaux, wo er wahrscheinlich bis zum Ablauf seiner Straf zeit bleiben wird. Alle Versuche, ihn zu veranlassen, ein Be- gnadigungs - Gesuch einzureichen, sind bis jeßt ohne Erfolg ge- blieben; er hat beständig geantwortet, dies hieße, eine Schuld eingestehen, gegen welche zu protestiren ex niemals aufhdren

werde.“

Der jeßige Stand der Spanischen Angelegenheiten wird von dem Journal des Débats auf folgende Weise darge- stellt: „Die Generale des Don Carlos entwickeln in diesem Augenblick eine große Thätigkeit; aber ihre Anstrengungen scheinen in diesem Jahre eben so wenig Resultate zu liefern, als im vergangenen. Jhre Expeditionen sind bis jetzt fast auf allen Punkten gescheitert. Die Vortheile, die sie während des Win- ters erlangt hatten, sind durch bedeutende Niederlagen verwischt

Garcia, der sich in der Mancha mit Tallada und Palillos vereinigte, hat weder in das Königreich Murçia, noch in Andalusien, noch in Estremadura eindringen können. Das Corps unter Tallada ward durch den General Sanz am Fuße der Sierra morena aufgerieben. Tallada selbst wurde

worden. asilio

zum Gefangenen gemacht und in Chinchilla erschossen. Nach- dem Don Basilio vergebens versucht ai Esiremadura zu er- reichen, um sich mit dem Grafen

er nah der Mancha zurückgekehrt und begnügt \ich damit, die Verbindungen zwischen Madrid und Andalusien abzuschnei- den. Die von dem Grafen Negri angeführte Karlistische Expe- dition wollte sich in die fruchtbaren Provinzen Leon und Pa- lenzia werfen. Aber, am Fuße der Asturischen Gebirge ange- griffen, ward sie gezwungen, sich in die Gebirge von San Lo- renzo, dstlih von Burgos, zu flüchten. Die heutigen Nachrich- ten melden, Negri sey von dort plôblich aufgebrochen und vor Segovía erschienen , der kräftige Widerstand der Garnison von Alcaza habe aber die Karlisten zum Rückzuge gezwungen. Die Expedition unter Taragual, die in Ober - Aragonien eingedrun- qn war, hat nicht gorwane, die Stadt Huesca anzugreifen ; i

egri zu vereinigen, {s

e marschirte, den lebten Nachrichten zufolge, auf Barbastro

zu, um in Catalonien einzudringen. Man zweifelt indeß, ob sie über die durch Regengüsse gee können. Zwei andere Expeditionen sollten der des Grafen

so sehr angeshwollene Cinca werde

egri folgen. Die Haltung des General Espartero hindert sie

aber, sicher über den Ebro zu kommen. Der heroische Widerstand, den die Einwohner von Saragossa geleistet haben, als Cabanero nächtlih in ihre Mauern eingedrungen war, hat der constitu- tionnellen Partei in Aragonien einen großen Aufschwung ge- geben. Seit dieser Zeit konnte Cabanero nichts Beunruhigen- des mehr unternehmen. Cabrera hält sich, nahdem er gezwun- gen worden war, die Belagerung von Lucena aufzuheben, un- thätig in den Gebirgen von Cantavieja. Auf alien Punkten also werden die Truppen und Expeditionen der Karlisten in Schach gehalten und können nichts Entscheidendes ausführen. Die Constitutionnellen sind allerdings eben so wenig im Stande, den bewafsneten Karlismus zu vernichten oder zu bezähmen ; aber die Regierung der Königin beweist wenigstens, daß sie hin- reichende Streitkräfte hat, um dem Feinde auf allen Punêten U

as Journal du Havre vom 13ten d. enthält Folgen-

des: „Alle in New-York residirenden Franzosen sind eingeladen worden, sich zu versammeln, um gemeinschaftlich die Art und Weise zu verabreden, wie man den Prinzen von Joinville, der baldigst in den Vereinigten Staaten erwartet wird auf das feierlihste empfangen könne. Das provisorische omité hat hon angeordnet, daß der Französische Konsul alle seine Lands- leute dem Prinzen bei seiner Landung in New-York vorstellen solle. Zu dem Diner, welches dem Prinzen zu Ehren gegeben

werden wird, bezahlt man die Billets mit 20 Dollars.“ Das Journal „le Messager“ i| gestern für 75,000 Fr.

verkauft worden.

Morgen werden, wegen des Osterfestes, die meisten hiesigen Blätter nicht erscheinen.

Großbritanien und Jrland.

London, 14. April. Die bevorstehende Krönung giebt den Parteien wieder Anlaß zu allerlei gegenseitigen Vorwürfen und Spôötteleien. Zwei Punkte sind es besonders, über welche sie mit einander in Fehde liegen: einmal die Zeit und der Tag der Krönung, und dann das Unterbleiben des Krönungs - Di- ners in Westminster. Jn ersterer Hinsicht werfen die Tories den Ministern vor, daß sie absichtlih die Krönung so frühzei- tig, hon im Juni, anberaumt hätten, um das Parlament bald prorogiren zu können und sih dadurch den Verlegenheiten zu entziehen, in welche sie durch die Unmöglichkeit, ihre Irländi- hen Maßregeln durchzuseben, gerathen würden. Die wich- tigsten Angelegenheiten, meint die Tory-Opposition, wür- den auf diese Weise noch_ länger unentschieden bleiben und das Land in aufgeregter Spannung erhalten werden, nur damit die Whigs noch eine Zeit lang in ihren Aemtern ver- bleiben könnten. Die Whigs \pöôtteln dagegen über den Eifer fár die Erledigung jener Fragen, den die Opposition mit einem Male zeige. „Freilich “/, sagen sie, „wenn die Krönung nicht im Juni stattfände, so wärden die Tories gern bis in die Mitte des Herbstes hinein gesessen haben, um Irland Gerech- tigkeit widerfahren zu lassen und den Dissenters Abhülfe ihrer Beschwerden zu gewähren! So aber werden sie doch einen gu- ten Vorwand haben, den Ministern die Schuld aufzubürden, wenn durch den hartnäckigen Widerstand der Opposition bis zur Prorogirung des Parlaments keine jener wichtigen Maßregeln erledigt wird.‘ Was den Tag der Krönung anbetrift, so mag es allerdings wohl an einer Vergeßlichkeit liegen, daß er gerade mit dem Todestage des Oheims der Königin, Georg's IV., zusammentrifft ; da dies Versehen aber einmal begangen und der 26. Juni schon durch eine Proclamation als Kröônungstag festgeseßt ist, so wird man {chwerlich noch eine Aenderung treffen, wenn auch die Times sagt, sie erwarte dies ganz bestimmt. Der ministerielle Cou- rier, der offenbar keine Entschuldigung fár das Versehen auf- zufinden weiß, sucht seine Gegnerin dadurch niederzu\chlagen, daß er ihr vorhält, wie respektlos sie sich über Georg l. gleich am Tage nach dessen Tode geäußert, und daß es gerade ihr deshalb shlecht anstehe, jeßt in einer erhabenen Feierlichkeit eine Entwärdigung für das Andenken jenes Monarchen zu erblicken. Auf die Klage der Tories über das Unterbleiben des Krönungs- Diners, welche im Oberhause auch von dem Marquis von Lon- donderry erhoben worden, wird von ministerieller Seite (Uag daß Lord Melbourne bemüht gewesen sey, die junge Königin, so viel als thunlich, aller derjenigen Ceremonien zu überhe en, die ihr, bei ihrer zarten Constitution, sehr beschwerlih werden könnten. Dabei ies die ministeriellen Blätter nicht umhin, sich zugleich etwas spdttish darüber zu äußern , daß die Tories so hohen Werth auf Diners zu legen und darin einen aristofras tischen Vorzug zu suchen schienen, vielleicht weil sie gewohnt seyen, das Volk darben zu lassen, so daß sie daher in dem Un- terbleiben eines Schmauses etwas Demokratisches fänden; indeß am Ende sey es ihnen doch hauptsächlih nur um êînen neuen Anlaß zu Angriffen gegen Lord Melbourne zu thun, den sie au dafár verantwortlich machen wollten, daß die Königin nicht

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