1838 / 123 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E d u A ai L A S A I TRE 1a P A R:

S ETRLUSIE 7. Ds Ale DIEBAZA

ber sein nahes Wiedereintreten in das Kabinet verbreiteten Gerüchte waren durchaus ungegründet. Herr Thiers soll mehr | ( seinen Vortrag zu Gunsten dec von ihm eingebrachten Bill, | gegen die eine große Anzahl Bittschriften von Buchhändlern, |

als je in Ungnade seyn, weil man ihn beschuldigt, die engsten Verbindungen mit den Oppositions: Deputirten zu unterhalten. Der Moniteur enthält Folgendes: „Die Fregatte „la Ne-

ride’ ist nach einer 32tägigen Ueberfahrt von Port au Prince *

wieder in Brest eingetroffen. Diese Fregatte hat die zur Zah- fung der ersten Annuität nöthigen Gelder am Bord. Die Zranzdösishen Kommissarien sind von zwei Haytischen Kommis- \arien, den Senatoren Ardoin und Lavillevaleir, bealeirer. Da

die „„Nereïde‘/ auf der Reije einige Leute verloren hat, so muß |

\ie eine 20tägige Quarantaine abhalten. Man kann daher die Kemmissarien nicht vor dem- 20, Mai in Paris erwarten.“/ - Man hat über Aegypten Nachrichten aus Lahore bis zum 15. Januar. Der General Ventura, Erxil-Gefährte des Gene- rals Allard, und wie dieser in Runschit Sing's Diensten, hatte

vom Nagah einen Urlaub erhalten, um Frankreich zu besuchen.

In einem Schreiben von der Navarresischen Gränze

voin 22. April heißt es: „Die Karlisten setzen ihre Aushebun- ; In Estélla ist \o eben ein neues Corps |

gen in Navarra fort. mit den dazu néthigen Offizieren von 1300 Mann errichtet worden; ein Bataillon ist in dem Bastan-Thale und ein ande- res im Bertizarana formirt worden. Wenn Don Carlos Waf- | sen genug hat, \o glaubt man, daß er 17 Bataillone in Na- varra wird ausrüsten können. Die Soldaten des Don Carlos ind sehr unzufrieden damit, daß er die Feinde der Generale | Villareal, Clio, Zariategui und Gomez um sich duldet.“

In einem Schreiben aus Bayonne vom 24. April heißt ces: „Die Bewohner von Leiza sind dem Beispiele von Veraste- gui gefolgt, und wenn die Anführer der Unabhängigen sich nur | acht Tage lang halten, so ist es fast als gewiß anzunehmen, | daß Dou Carlos gezwungen seyn wird, zu seiner Sicherheit | die Provinzen zu verlassen. Mehrere Baskische Offiziere ha- ben dem Muñßagorri ihre Dienste angeboten und selbst unter | den persdnlich dem Don Carlos zugethanen Offizieren bemerkt nanu einige Unschlüssigkeie. Muüagorri war feüher Notar in | Oñate und wohnt ers seit 1832 in Tolosa. Er würde sich ge- wiß nicht in ein solches Unternehmen eingelassen haben, wenn - er nicht des Erfolgs versichert gewesen wäre. Seine wahre Gesinnung, so wie der eigentliche Zweck seiner Partei ergiebt | ich aus folgendem Schreiben, das er an Don Carlos gerichtet hat: |

,„¡„Seßor! das Glúck meines Landes, das Glück Spaniens, haben mir eine heilige Pflicht auferlegt ; sie befehlen mir, Mittel zur Beendigung des Bürgerkrieges aufzufinden, dieser Geißel, die Álles zerstdrt, ohne einen Zweck zu haben, ohne die Stimme | des Mitleids zu hdren. 30,000 Familien sind von unserem Boden verschwunden; 160,009 andere sind in das furchtbarste | Elend versest. Diese Zerstdrung, dieses Unglück ist mit Jhnen getomimnen. Das Herz des wahren Spaniers blutet bei solchem Mißgeschick. Jch fühle mich zu dem wichtigen Auftrage beru- | fen, mein Vaterland von den Gräueln des Bürgerkrieges zu | befreien, Werde ich dies edle Ziel erreichen? Der Tod allein | fann mich daron verhindern, abèér ih werde ihm Trotz bieten. Ew. Kdnigl. Hoheit werden leicht einsehen, daß Sie diese Provinzen ver- asen missen. Sie und Ihre Rathgeber haben dieselben zu Wästen | emacht, Sie haben daselbst überall Trauer verbreitet, Sie haben Leichname darin aufgehäust, verlassen Sie dieseiben in der kür- zesten Frist. Haben Sie Freunde daselbst, so mdgen Sie Ih- nen folgen, Haben Sie Rechte auf die Krone Spaniens, |o erden wir sie -niht bekämpfen. Aber wissen Sie, daß dies ein rein persdnlichèr Krieg tis, wissen Sie, daß wir Na- varreseir und Basken niemals einen andern König anerkannt haben, als unsere Fueros. Sie ‘wollen regieren! Gehen Sie doch in die Provinzen, die Sie anerkennen, kämpfen Sie doch nit dencn, die Sie zum Throne berufen, damit ihr Degen zwi- {hen Jhnen und Isabella, zwischen Jhnen und allen anderen Prätendenten entscheide, aber rehnen Sie nicht mehr auf die | Anstrengungen der privilegirten Provinzen. Es ist schon zuviel |

Blut vergossen worden für die Ernährung der Schma- | roßer, mir denen Sie sich umgeben. Verzichten Sie auf die Hoffuung, den Ruf der Unabhängigkeit, der |

aus einem Munde ertdnte, zu ersticken; meine Stimme ist die Stumme aller unserer Landsleute, mein Wunsch ist auch der ih- rige, io unseren Thälern, in unseren Bergen werden unsere Eide wiederhallen. Verlassen Sie dea Navarresischen Boden: Reisen Sie ab! Wie wollen ein wenig Frieden, wir wollen einen Tag der Ruhe. Bringen Sie Jhre Zerstdrungs - Prinzi- pieu anderswo zur Auéfáährung, aber bedenken Sie wohl, daß 5e geetliche Gerechtigkeit die Fürsten eben so gut trisst, wie die geringsten Menschen. Gott erhalte Sie! Hauptquartier der unabhängigen Armee in Verastegui, den 19. April 1838. F. Muñagorri.‘‘“/ Die D uotidienne will erfahren haben, Guergué stehe (i Begriff, Bilbao zu belagern, sey am 2lsten in Alzontegui angekommen und habe den Bewohnern der Städte in den Ge- ; rihts - Bezirken von Llodio, Durango u. st. w. anbefohlen, sich | mit den bei der Belagerung nöthigen Geräthschaften in seinem |

Großbritanien und Jrland.

Parlaments - Verhandlungen. Oberhaus. Siz- | zung vom27. April. In der heutigen ersten Sißung des Boerhauses nach den Osterferien wurden nur Bitischristen über- reiche und einige Fragen an die Minister gerichtet. Unter den vorgelegten Petitionen befand sich auch eine von den Londoner Buchhändlern gegen den Plan der Minister, durch welchen den Englischen Schriftstellern gegen den Nachdru® im Auslande Schulz gewährt werden soll. Sonst kam nichts Bemerkenswer- thes vor, außer daß Lord Mel ourne erklárte, die Ernennung eines Rechts - Konsulenten für den Grafen Durham, eine Maßregel, welche die Tories sehr getadelt hatten, sey uuter- lossen worden, weil man sie für unndôthig gehalten.

Unterhaus. Sikzung vom 25. April. Zu Anfang der heutigen Sikung des Unterhauses, der ersten nach den Fe- rien, waren nur wenig Mitglieder zugegen; nachdem jedoch einige unbedeutendere Een abgemacht waren, hatten lich nah und nach 178 Mitglieder eingefunden, allerdings im- mer noch eine geringe Anzahl für die interessante Frage, welche heute an der Tageéordnung siand, nâmlich die zweite Verlesung der Talfourdschen Bill úber das Verlagöreht. Noch mehr abec muß es Wunder Ee daß sih während der vierstündi- gen Debatte über diese Bill das Haus allmälig wieder bis auf

73 Mitglieder leerte, denn so viel nahmen uur an der ersten |

Abstimmung über die Maßregel Theil ; bei einer zwei- | ten Abstimmung war die Zahl noch um vier geringer | geworden.

gt Ehe diese Diskussion Ee wurde noch von dem Tory Herrn Wynn der Antrag gestellt, daß die Zusammenseßung | des Wahl-Ausschusses sr Yarmouth vershoben werden solle, ' weil der Mayor dieses Orts, der die Stimm-Register in Hät- *

| Tode des Schristsicllers cder mit dem Tage des Erscheinens eines

mit einer Erörteruug der Rechtsfrage aufhalten, ob iu unscreu1 ge-

| das Gemeinwesen lein Recht bat, sich auf Kosten der Einzelucn zu

eben so gute Ansprüche auf längere Patente hätten, wie Autoreu auf | wird bebatipien wollten, daß,

| Yiguvtequartiere einzusindén. „verlorene Paradies“ ijt cin Werk, welches durch seinen Etsinder auch | seine Vollendung erhielt. \ 1

| vollfominuung. Den Urhebern solcher Werfe also den vollen Vortheil

| streugung aufmuntern.“/

-—-—. -—.. ver

| suhungë-Ausschuß zu’ entziehen. Dieser Antrag fiel aber mit |

100 gegen 78 Stimmen durch. Nun begann Herr Talfourd

| Drukern und anderen Personen dem Hause überreicht worden waren. Der Nedner äußerte sich im Wesentlichen folgendermaßen :

„Als ich im vorigen Jahre die Edbre halte, die zweite Lesung einer Bill zu beantragen, die der gegeuwärtigen im Wesentlichen ganz

äbulich war, brauchte ic das Haus faum mit eincr cinzigen Bemer: |

fung Ju beläfligen, denn cs zeigie sich damals fast feine Spur von der Oppesition, die sich seitdem dagegen erhoben hat. Jch bedaure indeß uicht, daß die Maßregel uicht in der damaligeu ersteu A!:f- | walluug des Gesübls durchgegangen ist; * legenheit erbalteu bat, die Rechts: Ansprüche, auf welche sie sich slütt, erst gehörig zu prüfen und die Felgen zu erwägen, weiche sie für Emzelne, so wie súr das ganze Publikum habeu dürste. Um die Debatte abzukürzen, will ih gleih vorweg crflären, was ih für das Prinzip dieser Bill bal’e: nämlich, daß die jeßige Dauer des Verlagsrcchts viel zu kurz ist für das Maaß der Gerechtigkeit, welches die Geselischaft den Schrifistellern s{chuldig ift, besonders de- uen so wmeuig ihrer auch seyn mêgen deren Ruf langsam wäch}k, aber dam! au um so lnger dauert. Ob diese Zeit auf 60 Jahre oder auf cine mitilere Dauer ausgedehnt werdeu, ob sie mit dem

Werkes beginuen, wie sie bei Werken, welche stückweise erschcinen, berechnet werden soll, dies Alles sind Detail - Fragen, die das Haus beute Abcnd vit zu entscheiden braucht. Das Verkot von Auszügen, die bloß auf den Gewinn des Ercerpirenden gt und einige andere Bestimmungen gehören in die- selbe Klasse. Judem ih die Ansprüche der Autoren auf eine solche Erweiterung ihrer Nechte verthcidige, will ih das Haus nicht

miucn Rechte ein immerwährendes Verlagsrecht feslgescßt war, nech auch mit einer philosophischen Erörterung darüber, ob cin solches Rccht überbaupt in der natürlichen Gerechtigfcit begründet ist. Jch beguüge mich, den Mittelweg cinzuschlagen und die Frage aufzustel- len, cb wobl eine richtige Mitte zwischen deu beiden Ertremen ge- wäbli worden isi, Was läßt sich zu Gunsten des jegigen Gescues sagen, als daß es seit 1814 besteht? Jst in einer Dauer von 28 Jah- ren etwas so Magisches entbaiten, daß man das Gcseß uicht äudern föunte? Welche Gerechtigkeit liegt darin, daß das Verlagsrecht mit dem Tode des Schriftstellers ericshen soll, wenn er deu ge- seßlichen Terwmiu dcsselbeu überlcbt# Gerade danu bedürfen ja seine Hinterbleibenden ersi recht den Genuß der Vorlbeile, die ibuen cin lángeres Eigenthum des Véerlogsrechts gewähren würde. Jch gebe gern zu, daß die Ausdehnung des jetigen Zeitraums unter 50 erscheinenden Werfen nur Eiuem nügen dürfte, uud daß wir also cin Gese für diesen 500ten Fall geben würden. Aber warum sollen wir dies nicht! Es is der große Preis, den unter decn 500 Konkurrxeu- teu uur das wahre Geuie, die wabre Tüchtigkeit gewinut. Und würde dies nicht Viele crmuntern, den Wettfampf auch zu versuchen und etwas Tüchtiges uud Dauerndes zu schasfen!# Würde dadurch uicht die Literatur selbsi einen würdigezen Cdarafter erhalten? Wenn man mir cinwendet, daß das Pablifum durch die Bill benachtheiiigt wer- deu würde, indem ibui dadurch die Mittel, sich zu unterrichten und zu bilden, theurer zu sichen fümen, so autworie ih darauf, daß

bercicheru, und noch dazu auf Kosten von Judividueu, die dem Ee- mecinwesen den größten Nugen geleistet haben, und denen cs mchr verdauft, als Beifall und Bewunderung jemals veraelten köunen. Die Preßfreiheit if auch nicht die Freibeit des Schleichhandels. und des Diebstahls. Die von wir vorgeschlagene Ausdehunuug des Ver- tagérechts fann überdies den Jutercssen der Schriftsteller niederen Ranaes uichts schaden, während sie den ausgezrichnetsilen Autercu den Vortbeil gewähren wird, den sie verdienen. Mäuner, wie Words wortb, die ersi spät die ibueu gebührende Auerkennung ihres Taleuts ge- funden haben, fönnuen bei dew jeßigen Stande des Geseyes ihren Erben kci: nen Gewiun von ivdrer geistigeu Arbeit binterlassen. Uud auch Männer, wie Walter Scott, die schon währeud ibres Lebens reichen Lobhu sür ibre Werke ciugeärndtet habey, dürfen desbalb nicht eincs weitercn Anu- spruchs verlustig gehen, wenn die Gerechtigkcit für deuselbeu spricht. Nehmeu Sie das Prizazip dieser Bill ai, so werdeu Sie den Schrift- stellern und Lesern cine große Lehre der Gerechtigkeit ertheilen; Sic werden beweisen, daß, wo \ch Tugend und Eeuins vereinigen, die Gescigrber Engiands bereit sind, die edlcn Werke beider zu beschützen, uud daß Sie ntcht cinen geriungsügigeu Vortheil auf Kosten der Zier- den und Wehbltbäter der Welt bewilligen wollen. Was die Verglei- chung zwischen industriellen uud geistigeu Erfiudungen, zwischen Dampfmaschincn und - Gedichten, was die Behauptung anbe- trisst, daß es unrecht seyn würde, die eine Art von Talent zu beshügen und die audere nicht, daß mechanische Erfindungen

ein längeres Verlagsrecht, so is in jenen Fällen der Werth der Er- findung gleich füblbar, der Vegehx nach den erfundeuen Diugen folgt gleich darauf, und der Erfinder erfreut sich, je nach der Nüßlichfeit setnes Werkes, ciues baldigen und sichereu Lobus. Eine pateutirte Erfindung ist oft nichts weiter als ein Schriit weiter ia einer Reibe vou Jdeen, ciue Felzerung ais etwas Voirbergeheudeu, auf die feü- ber oder später gewiß auch ein Anderer gekommen wäre; wer aber wenn Shakespeare uicht den Lear, Richa:dson nicht die Clarissa geschrieben hätte, andere Dichter oder Novellisien diese Werke gedichtet haben würden! Die prafkti- scheu Wissenschasteu schreiten slufenwcise vorwärts, und sie könuteu durH ein zu auesgedehutes Privilegium in Stccfen gebracit werden. So ifi cs aber nicht wit der Literatur. Eine Maschine ist nie so voufommein, daß sie nicht verbessert oder erweitert werden könute, je uahdem neue Bedürfnisse und Verbältuisse entstcheu. Aber das

Fielding's Lom Jones bedarf keiner Ver:

davon aaf 60 Jahre sichern, heißt nicht, dem Genie auderer Autoren Fesselu legen: wohl aber kann eia soiches Gesey Audere zu edler An-

Herr Hume widerseßte sich dec Bill von dem Gesichts- punkte aus, daß sle eine Beeinträchtigung des Publikums seyn würde; auf die Rechtöfrage wellte er gar nicht eingehen, und er bewegte sich in dem engen Kreise des allergewdhnlichsten Nüklichkeits- Prinzips umher, ohne den hdheren geistigen Nußen, auf den Herr Talfourd aufmerksam gemacht hatte, in Betracht zu ziehen. Sonach schlug er als Amendement vor, daß die Bill erst nach sechs Monaten zum zweitenmale verlesen werden solle. Das Amendement fand bei Mitgliedern aller Parteien Unterstüßung ; der General-Prokurator sowohl als der General-Fiskal sprachen gegén die Bill und fúr das jeht bestehende Geseß, in- dem sie die darin für das Verlagsrecht festgeseßte Dauer von 25 Jahren oder, wenn der Autor länger lebt, von Lebenóláng- lichkeit für hinreichend hielten. Man darf daher wohl anneh- men, daß die Bill, wenn überhaupt, doch nur unter bedeuten- den Modisicationen durch das Unterhaus gehen wird. Aus- drúcflihe Vertheidigung fand sie fast nur bei denjenigen Mit- gliedern des Hauses, welche als Schriftsteller unmittelbar bei der Frage betheiligt sind; namentlich sprachen sich Herr D’Jsraeli und der literarish gebildete Kanzler der Schaßkammer dafár aus. Endlich wurde die zweite Verlesung der Bill mit 39 gegen 34 Stimmen genehmigt. Die Gegner der Bill ver- suchten dieselbe alêdann noh dadurch zu beseitigen, daß sie den Antrag machten, sie an eine besondere Kommission zu verweisen, welche ihre Berathungen wenigstens im Läufe dieser Session

es if-beser, daß-man Ge: | wurde unter Zustimmung der Minister ohne Weiteres

‘ein großes Banket gegeben worden.

0. G ras o S S G00 ERD n M A7 I va Us . I an den Ausschuß des ganzen Hauses verwiesen. | Unterhaus. Sikung vom 6. April. Die Opposi gegen die Bill über das Verlagsrecht gab sich heute von Ney fund, indem Herr Wakley anzeigte, daß er im Ausschusse » | Ausse6ung der Berathungen úber die Bill auf sechs Mona, | beantragen werde, sobald die Tagesordnung wieder zu der Vil | hre. Sir R. Peel stellte hierauf den Antrag, daß eine Ko | mission niedergeseßt werde, um darüber Bericht zu erstattey wie es jeßt mit den durch die Wahl - Ausschüsse verursagt, " Kosten gehalten werde, ein Punkt, der in der lesten eit vieler Unzufriedenheit Veranlassung gegeben hat. Der Ante

q eneh; migt." Das Haus vertagte sich schon um 9!/, Uhr. Nu Unterhaus. Sißung vom 27. April. Heute yy den dem Hause im Subsidien-Ausschusse die Veranschlagung, súr das Feldzeugamt vorgelegt, unter denen sih auch ein Pf, von §0,282 Pfd. für die reitende Yeomanry befand. f, Hume trug auf Streichung dieser Ausgabe an, weil rg Miliz - Corps von gar keinem Nukben für das Land sey y | nur dem Parteigeiste immer neue Nahrung gebe. Die Tot welche in dieser Miliz eine bedeutende Stübe haben, verthz digten dagegen jenen Posten des Budgets und benußten dij Gelegenheit zugleich um den Ministern neue Vorwürfe üb, die in der Yeomanry schon vorgenommenen Reductionen jy machen. Lord John Russell suchte diese Reductionen zu Theil dadurch zu rechtfertigen, daß man vermittelst derselb, die Kosten habe deen wollen, welche durch die Absendung yy Kavallerie nach Kanada verursacht worden. Nach langen D, batten wurde das Amendement des Herrn Hume endlich n 203 gegen 57 Stimmen verworfen und die von dem Min sterium verlangte Summe bewilligt.

London, 27. April. Es ij noch nichts Offizielles darü bekannt geworden, ob sich die im vorgestrigen „Globe““ enth tene Nachricht bestätigt, daß die Krönung der Königin wah scheinlich bis zum August werde verschoben werden. Dublin Tory - Blätter hatten zwar schon vor mehreren Tagen das Gf rúcht gebracht, daß man es doch unpassend gefunden habe, dis Ceremonie gerade an dem Todestage Georg's 1V. vorzunehmey, und daß man sie daher vermuthlich um acht oder vierzehn Tag wo nicht noch länger, aufschieben wolle. Der „„Courier““ abu erklärte dies Gerücht in seinem vorgestrigen Blatte für unge gründet. An demselben Tage enthielt, im Widerspruch hiermi,|f der „Globe“/ die Anzeige, daß in der Nachmittags stattfinde} den Geheimeraths - Versammlung der Aufschub der Kröny| zur Sprache fommen würde. Der „Courier“ dagegen meldu bloß, daß die Berathungen auf die Krönungs - Ceremonie B zug haben sollten. Seitdem schweigen die ministeriellen Bli} ter ganz über diese Frage. Daß die Königin aber die Reis nach Jrlaxd aufgegeben hat, scheint nach der Erklärung di ministeriellen Blätter entschieden zu seyn. Sie sageit zwar jekt die Nachricht von diesem Vorhaben sey überhaupt ein bloß Gerücht gewesen , indeß nach dec Bestimmtheit zu urtheilen" mit welcher sie selbst früher davon sprachen, und da auch O’Con : nell in: einer Versammlung zu Dublin den Besuch der Königin!“ chon dffentlich angekündigt hatte, möchte wohl eher der Ver ¡nuthung der Oppositionsblätter zu glauben seyn, welche meinen daß die Reise wirklich beschlossen gewesen sey, daß die Kdnigink es aber bei der von O’Connell in Jrland erneuerten Agitation unpassend gefunden haben möchte, ihren Entschluß auszuführen. f « Obgleich die Jrländische Armen - Bill im Unterhause un auch in Jrland selbst so vielen Anklang gefunden hat, so be! müht sich O’Connell doch immer noch , seiner Ueberzeugung, | daß ein Armengeselz überall, nirgends mehr aber als in Jrland verderblich sey, Eingang zu verschassen. Noch am 18. d. M. berief er eine Versammlung in Dublin ein und seßte die Er nennung eines Comit®s durch, welches sich úber die Mittel be rathen soll, die S Una der Armengeseße in Jrland zu ver eiteln. Mehrere der Anwesenden erklärten übrigens geradezu, daß sie an den Berathungen dieses Comité’s keinen Theil nehma wollten. Am folgenden Tage wurde auf O'Connell’s Vorschlag ein ss genanntes Central: Kollegium für die Wähler-Registrirung errichtet, in welchem die Tories eine Erneuerung der katholischen Aff}o: ciation erblicken wollen. Der Zweck dieses Instituts, an dessen Spilze O’Connell selbst als Präsident gestellt worden is, und ivelches sich monatlich einmal- versammeln soll, besteht in dr Beaufsichtigung der Wähler - Listen. Zu diesem Behufe \olln F in allen Städten und Grafschasten Lokal: Comités eingeselzt we! den, welche an das Central - Kollegium zu Dublin über da Stand der Wöhser-Listen berichten und dafür sorgeu follen, daj® die Tories keine siagirte Stimmberechtigungen registriren lassen. Zur Bestreitung der Ausgaben steuert Jeder, welcher dem Ver eine beitritt, 1 Pfund bei; auf diese Weise sind gleich in de ersten 76 Pfund eingekommen.

Das Unterhaus hat jeßt die offiziellen Finanzberichte pu blizirt. Die Brutto-Einnahme betrug am 5. Jan. 50,592,069 Pfd. 2 Shill. 6'/, Pence, wovon fast 7pCt. für Erhebungs kosten abgehen; die Ausgaben 51,319,113 Pfd. 13 Shill, 3/ Pence mit Einschluß jener Kosten.

Dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Lord Pal merston, ist am 25sten von seinen Konstituenten in Tivertons Lord Palmerston benuttt diese Gelegenheit, um die Verhältnisse Englands zu den Ver einigten Staaten zu schildern, die er in einem sehr günstige! Lichte darstellte, indem er versicherte, daß die Englische Negi F rung durch den guten Willen, den die Regierung und das Voll! von Nord-Amerika bei dem Kanadischen Kampfe gegen Englan! gezeigt hätten, vollkommen zufrieden gestellt sey.

Auch zu Dublin und Bath sind große Versammlungen weg! Aufhebung der Neger - Lehrlingszeit gehalten worden, und heißt, daß die Minister, in Folge der wiederholten und nh f drúcklichen Aeußerungen der dffentlichen Meinung zu Gunsit\ F einer unverzüglichen Emancipation, ihre Opposition gegen diet F Maßregel, die am 8 Mai von Sir J. Wilmot wieder zw} Sprache gebracht werden wird, aufgegeben haben. ;

Am Montag und Dienstag kam es auf der großen wesill cen Eisenbahn zu einem \o blutigen Handgemenge zwische! den Arbeitern, daß das Militair einschreiten mußte. '

Sir Francis Head, der bisherige Gouverneur von Obe Kanada, ist von New - York in London angekommen und hal bereits eine Konferenz mit dem Kolonial-Minister gehabt.

Nach Berichten aus Buenos-Ayres vom 7. Februa soll der Jusurgenten : Chef Don Fructuoso Rivera sich von} Montevideo wieder auf Durazno zurück tgeatk haben. . Dit Regierung von Buenos - Ayres hat, densel en Nachrichten zu folge, Schaßkammerscheine zum Belaufe von 2 Millionen Dol lars ausgegeben und dafür Abnehmer zum ‘Preise von 60 pCi gefunden. An der hiesigen Bdrse wollten Einige die Glaub

gewiß nicht beendigt haben würde. Der Antrag wurde aber !

würdigkeit dieser Nachricht in Zweisel ziehen,

F gierung, welches diese Stelle auch mittheilt, so wie das Han- E delsblad erklären sich damit völlig einverstanden.

Nfederlande. | Amsterdam, 28. April. Se. Mazestät der König und | Höchsidessen Söhne besuchen täzlich unsere dentlichen Anstal- | z so wie die interessantesten Privat - Sammlungen 2c. Und | werden überall von den Einwohnern mit Jubel begrüßt. Mor- gen nah dem Gottesdienste werden Se. Majestät nah dem \5aag zurückkehren. S : | F Die Arnhemsche Courant tadelt ein unter dem Titel „Oproer en Priesterdwang (Aufruhr und Priesterzwang) er- schienenes Gedicht, als dessen Verfasser eine Magistratsperson genannt wird, wegen der darin gesührten heftigen und beleidi- genden Sprache gegen die Römische Kirche und ihr Oberhaupt. Nachdem es einige Stellen aus jenen Gedichte mitgetheilt, sagt das Blatt: „Auf diese Weise drückt man sich über das Ober- haupt der katholischen Religion in einem Lande aus, wo diese Religion gesetzlich anerkannt ist Und ein Drittel der Bevdlke- ¿ung sich zu den Bekennern derselben zählt, welche sih- in je- der Hinsicht als gute Bürger betragen und folglich das Recht besitzen, zu verlangen, daß man ihre religiöse Ueberzeugung ehre. as würden die Protestanten sagen, wenn man hinsichtlich der reformirten Religion eîne solche Sprache führte? Glaubt man, daß, wenn die verschiedenen Glaubensparteien Schmähungen dieser Art gegen einander erschienen ließen, das Slück und die Nuhe der Niederlande nicht darunter leiden wúárdeu? Aber wir hoffen, daß die Katholiken vernünftig genug seyn werden, diesem Beispiele nicht zu folgen, und daß die-protestantische Re- gierung, so weit sie fann, ihre Mißbilligung in dieser Hinsicht aussprechen wird, damit es nicht in den Augen der Katholiken scheine, als sehe sie mit Wohlgefallen dieselben verunglimpfen.““ Das Journal de la Haye, das halboffizielle Blatt der Re-

ten,

| Sächsischen e | der Presse und Censur vorgeworfen wurde, desto mehr glauben

| überschrieben, in der Zeitschrift „Unser Planet‘/ hier aufmerk-

Bette d odann dit MRelse nach) dem Haas

fortseßen.

Leipzig, 1. Mai. Je seltener bisweilen die Kehr- | seite des Deutschen Buchhandels, die Mißgriffe der Verleger Sffentlih dargestellt werden und je grundloser vor furzem der Regierung Mangel an Selbstständigkeit in Sachen

wir auf einen Aufsaß, „die partie honteuse des Buchhandels“

sam machen zu mússen, da lebtere noch fein großes Publikum erlangt hat. Hier spricht in Nr. 38 und 39 jener Blätter ein Mann von Fach ernst: und eindringlich von der ungescheuten Wiederauflage und Verbreitung unsittlicher Bücher, warnt vor dem Umsichgceifen und den Folgen solchen schamlosen Begin- nens und bezeichnet dabei nicht undeutlich diejenigen Buchhänd-

treten haben. Dabei gedenkt er mit Stolz einer unterm 29. Januar d. I. in Gemäßheit der Ministerial - Verordnung vom 13ten dess. M. erlassenen Cirkular-Verordnung der hiesigen Kreis- Direction, wodurch den Censoren die unnachsichtlichste Strenge gegen sittenverderbende und besonders die Geschlechts-Sinnlich- keit anregende Schristen, zur erneuten Pflicht gemacht wird, wodurch die Offenheit im Sächsischen Buchhandel eben so, wie die Festigkeit der Regierung, sich am besten ausspricht.

Die in dém hiesigen Lokal-Blatte zu viel besprochene Sache wegen Ablassung einer Parzelle von der Universität zum Pri- vatgebrauche, so wie die hier, auffallend genug, dffentlich sehr wenig verhandelte Jrrung eines Lehrers an hiesi- ger Bürgerschule scheinen theils auf sich zu beruhen , theils den ordnungsmäßigen Gang zu gehen. Am besten, bei- des wäre unterblieben; indessen mag der Akademie bei der Ver- weigerung jenes Grundes zum Privat-Gebrauche wohl die An- sicht eines im Universitäts- und Bibliothekenwesen sehr erfahre-

Belgien. Brüssel, 28. April. Jn der heutigen Sikung der Re- prásentanten- Kammer brachte Herr Mek die Luxemburgischen Angelegenheiten zur Sprache. Die Versuche, die man im

Deutschen Theile des Großherzogthums macht, um die Bevöl- ferung von Neuem zu insurgiren, scheinen von einigen Seiten

Widerstand gefunden zu haben. Inzwischen wollen wenigstens die Deputirten des Luxemburgischen und Limburgischen das Zhrige thun, zu welchem Zwecke sie sich heute in der Kammer zu einer Adresse an den König vereinigten, in welcher sie datum bitten, daß man | s

überlassen mdge. Obwohl Herr de Brouckère auf die sofortige ileberweisung dieser Adresse an eine Kommission bat, hat die

Kammer doch die Diskussion darüber bis zum Montage ver- |

hoben. m Der Graf H. von Mérode wird Belgien bei der Krönung des Kaisers von Oesterreich repräsentiren. Er übernimnit diese Mission auf seine eigenen Kosten und wird von mehreren At- taché's begleitet werden.

Am 27. d. M fand hier eine Versammlung von Deputir- ten aus Limburg und Luxemburg statt. Es soll eine aus den

Herren Meß, Pollenus, Simon und de Puydt bestehende Kom- | mission erwählt worden seyn, welche beauftragt worden wäre, |

einen Plan des jeßt von ihnen zu befolgenden Verfahrens zu entwerfen.

_ Nachdem vorgestern der Geseß-Entwurf úber die Eingangs- |

zólle, die der fremde Taback zu entrichten hat - votirt worden war, begann die Repräsentanten-Kammer die allgemeine Srör-

terung des Geseß-Entwurfes úber die Aus- und Einfuhr von

Holz. Die Herren de Langhe und Felix von Mérode brach- cen Amendements in Vorschlag; der eine trug darauf an, daß Bretter, Latten u. s. w., welche zum Hopfenbau benußt werden, bei ihrer Ausfuhr mit einer Abgabe von 5 pCt. belegt wür- den; der zweite beontragte, das Schissbauholz mit einem Ein- gangszoll zu belegen. Der Finanz-Minister widerseßte sich die- sen Amendements. Die Herren de Brouckère und Pirmek be- fámpften den ganzen Gesel - Entwurf, und trugen auf dessen Veriverfung an, weil er unpolitisch und nicht zeitgemäß sey. Das Commerce Belge theilt die Nachricht mit, daß am

27sten d. M. ein Kabinets - Courier aus London angelangt ist,

welchen Herr van de Weyer mit Depeschen an unsere Regie- rung abgesendet hat. Nachdem der Minister der auswärtigen Angelegenheiten sich mit dem Inhalt derselben bekannt gemacht, begab er sich in den Palast, wo er eine ziemlich lange Unter- redung mit dem Könige hatte. Wahrscheinlich beziehen sich die Depeschen auf die Mittheilungen Lord Palmerston's an unsern Gesandten über die Möglichkeit der Abtretung eines Theils von

wohl ohne Grund, behaupten, gegen eine Geldentschädigung zu verzichten geneigt seyn soll. Herr van de Weyer hatte sich nach

dem Tode seines Vaters einen Urlaub erbeten, um seine Fami- | lien:Angelegenheiten in Ordnung zu bringen; auf wiederholtes |

Ansuchen der Regierung hat er sich jedoch entschlossen, seinen Posten ät London nicht in dem Augenblicke aufzugeben, wo die Interessen Belgiens daselbst verhandelt werden.

Deutschland.

Hannover, 29. April. Die hiésige Zeitung enthält Nachstehendes: „In verschiedenen Zeitungen haben wir Auß \áke gelesen, welche sich Anspielungen auf die Echtheit der vor einiger Zeit in unserer Zeitung mitgetheilten Rede erlaubt ha- ben, die Se. Königl. Hoheit der Herzog von Cambridge bei Gelegenheit eines Gasimahls gehalten hat, welches er dem Of- fizier-Corps des zweiten Garde-Bataillons vor dessen Abmarsche von London gab. Eine solche Handlungsweise können wir nur als einen abermaligen Beweis von den bösartigen Absichten der Korrespondenten jener Zeitungen betrachten. Jn Folge der uns ertheilten hdheren Ermächtigung erklären wir nicht nur gedachte Zeitungs- Artikel für völlig unwahr, sondern geben zugleich un- seren Lesern die bestimmteste Versicherung, daß Se. Kdnigl. Ho- heit der Herzog von Cambridge der Verdffentlichung der bei dem erwähnten Gastmahle gehaltenen Rede Ihren vollkommen- len Beifall gegeben haben, und daß des Herzogs Wunsch von Anfang an dahin gegangen sey, daß Seine Ansichten über die öffentlichen Angelegenheiten des Königreichs Hannover zur all- gemeinen Kenntniß gebracht würden.“

Kassel, 30. April. Jhre Königl. Hoheiten der Prinz und díe Prinzessin Albrecht von Preußen sind gestern hier ein- getrofsen und im Gasthof zum Kdnig von Preußen abgestiegen. Abends traf auch Se. Kdnigl. Hoheit der Erbprinz von Oranien hier ein und stieg ebendaselbst ab. Se. Königl. Hoheit der

: Prinz Albrecht von Preußen wollte diesen Morgen wieder nach Derlin abreisen. Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin, Höchst dessen Gemahlin, werden, dem Vernehmen nah, noch einige

sie nit, den 24 Artikeln gemäß, an Holland |

è Limburg, der. Holland ua den 24 Artikeln zufallen müßte, auf den diese Macht aber, wie unsere Blätter, wahrscheinlich

| nen Mannes vorgeschwebt haben, der bei Einsicht der Original- | Risse des hiesigen Augusteums mit großem Aerger, aber sehr | richtig bemerkte, „daß das vornehmste Attribut der Universität, | die Bibliothek, dabei so unwürdig stiefmütterlich bedacht wor- den sey‘/, und die durh des Lehrers Mißgrisf in Religions- Ansichten Gekränkten mögen erwägen , daß nichts Neues unter der Sonne geschieht, Alles im Leben sich wiederholt. | Die von Dresden, wenn auch nicht offiziell, doch ziemiich verbürgt hier eingegangenen Nachrichten versichern , daß die |o- fortige, d. h. mit der l4ten Einzahlung (den 31. Mai) eintre- tende Verzinsung der Leipzig-Dresdener Eisenbahn-Actien von der Regierung genehmigt worden sey. Jnsofern das Unterneh- men noch nicht vollendet, mithin auch nicht bestimmt zu über- | sehen ist, ob und in welchem Maße es rentirt, welche Zinsen gewonnen werden, und ob die Einnahme diese und die Unter- , haltungs-Kosten det, ist der dadurch entstandene Vortheil nur in der Einbildung, denn das Kapital allein giebt die Zinsen und nur vom Kapitale; darum kann auch jekt von einem Steigen der Actien nicht die Rede seyn, und nur bewirkt werden, daß | mancher sofort das Ganze an 30 pCt. noch einzahlt, um seine 100 Rthlr. verzinst zu erhalten, unbekümmert, ob nicht die Interessen ausbleiben, unterbrochen, nicht gewonnen werden könnten. :

Madame Schröder-Devrient ist hier angekommen, um das einheimische Und fremde kunstliebende Publikum in einigen, man sagt zehn, Gastrollen zu erfreuen. Die Künstlerin wird morgen mit Bellini’'s „Romeo‘/ beginnen. Ob Haizinger's noch fom- | men werden, ist sehr unbestimmt.

München, 28. April. Jhre Majestät die Königin ist heute von hier über Würzburg nach Aschaffenburg abgereist, wohin ihr morgen auch Se. Majestät der König folgen wird.

| Stuttgart, 28. April. Nachdem die Abgeordneten- | Kammer in ihren leßten Sißungen das Zollgeses und das " Zoll - Strafgesez berathen und angenommen, namentlich aber beschlossen hatte, dem Regierungs - Entwurfe gemäß, und im Widerspruch mit den Anträgen ihrer Kommission, auch das Erkenntniß über hdhere Strafen wegen Zoll - Defraudationen auf dem Wege der Verwaltungs - Justiz fernerhin fällen zu lassen, wurde heute wieder auf die Berathung des Straf: Gesegbuchs zurückgegangen. Die Kammer der Standesherrn hat den größten Theil ihrer desfallsigen Beschlüsse, welche

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häufig und bedeutend von denen der zweiten Kammer ab-

weichen , mitgetheilt. Zur größern Erleichterung der bevorste- henden Debatten und zur Abkürzung der Verhandlungen theilte der Chef des Justiz-Departements, Geheimerath von Schwab, alsbald die Ansichten und Aeußerungen der Staats - Regierung über die abweichenden Beschlüsse der Stände mit. Dieser Vor- trag wird gedruckt, und dann über das Ganze in der nächsten Woche berathen werden. :

Siuttgart, 29. April. Folgendes is der vollständige Ju- | halt des unserer Stände - Versammlung vorgelegten Geseß- Ent- | wurfs, betreffend das Verbot des Nachdrucks und der Nachbil- dung literarischer und künstlerischer Werke :

„W ilhelm, von Gottes Guaden König von Württemberg. Zum Schuße des Erwerbes durch literarische und küunsilerische Er- zeugnisse verordnen und verfügen Wir, nach Anhörung Unseres Ge- bla Raths und unter Zuslimmung Unserer getreuen Slände, wie folgt :

1. Vou dem Umfang des Nachdrucs-Verbots. Art. 1. Die im Königreich oder einem andern im Deutschen Bunde begriffe- nen Staate erscheluendeu Deuckschriften und musifalischen Werke dür- fen während des hiernach (Art. 8 und 9) bestiumuten Zeitraums obne Genehmigung der Versasser oder ihrer Rechtsnachfelger dur) die Presse, die Stelnschreibekanst oder auf ähulichem mechanischem Wege nicht verviclfältigt werden. Art. 2. Deu Druckschriften uud musi- falishen Werfkeu sind Manuskripte, welche deu Augehörigen eines Deutschen Bundeöstaaies zum Verfasser haben, so wie Nachschrif- ten vou Kanzelreden und Lehrverträgen, welche in einem Staate des Deutschen Bundes gehalten wurden, gleichgestellt, so daß diesel- ben während des bieruach (Art. 8. und 9.) feslgesezten Zeitraums auch vou den rechtunäßigen Besißern der Manuskripte und den Ver: fertigeru der Nachschristen ohne die Geuehmigung der Urheber oder ihrer Rechtsnachfolger auf mechanischem Wege nicht vervielfäitigt werdeu dürfen. Ar. 3. Jede im Widerspruch mit den vorsleben- deu Beslimmungen vorgenommene Vervielfältigung von Dructschrif- teu, musifalishen Werfen, Manusfripten und Nachschrifteu begrün- det als verbotener Nachdruf Bestrafung und Schaden - Ersaß. Axt. 4. Als verbotener Nachdruck wird auch der unveränderte Ab- druck cinzelner Aufsáue oder Abschnitte eines Werkes augeschen, w0- fern ein solcher Abdruck als für sich bestehende Schrift oder als der Haupt- YXnhalt einer solchen erscheint. Art. 5. Dagegen wird nicht als verboten betrachtet: 1) die Aufnahme unveränderter Auszüge eiuer Schrift in ein nach seinem Haupt-Jahalte ueues se!bsisiäudiges Werk oder in eine zu einem eigenthümlichen literarischen Zwecke bearbeitete Sammlung von Auszügen aus den Werfkeu mehrerer Schriftsleller ; 2) die Ausgabe eines Werks, in welchem der Tert der Schrift eines anderen Verfassers neu bearbeitet i, und 3) die Ausgabe der lUeber- sezung eines Werkes, so wie die Ausgabe ueuer. Uebersezungeu vou Werken, von welchen zuvor schon von Anderen Uebersetuugen in der- selben Sprache erschienen sind. Die Bestimmungen dex Ziffer 1 und 2 finden auch auf musikalische Werfe Anwendung, Art. 6. Eine

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ler, welche solche verbotene Wege zum s{ndden Gewinne be- | j d r | lenderjahres an, in welcheu! sie verfaßt oder gehalteu wurden.

| Auszugs aus demselben dem Nachdruck-Verbot nicht.

| weise abgedruckt werden.

Beranderunig 11 dell ZUgabenl elles Werlcs, namentli die YPinzu- fügung, Weglassuug oder Abänderung von Anmerkungen, Abbildun- gen, Karten, Registern entzieht den Abdruck- eines Werks oder eines Weun jedo die zu einer Schrift verfaßten Anmerkungen oder Erläuterungen den Haupt-Jnbalt eines neuen Werks ausmachen, so kaun wit denselbeu auch der Text, auf welchen sie sich beziehen, vollständig oder auézugs- Art. 7. Drucfschrifteu und musikalischen fouwmt der Schuß gegen den Nachdruck nur alsdann zu, wenn auf dem Titelblatte derselben der Name oder die Handels -Firma und der Wohnort des Verlegers und, wo ein Verleger nit vorhanden ist, des Herausgebers und- das Jahr des Drucks angegebeu sind. Art. 8. Der Zeitraum, während dessen das Nachdrucks-Verbot wirksam ist, wird auf zwanzig Jahre von der Zeit des Erscheinens einer Schrift an, fesigesezt. Das Kalenderjabr des Erscheinens wird in diesen Zeitraum uicht eiugerehnet. Vei Manusffripten und Nachschrifteu vou Kanzelreden und Eehrvyrixógen fángt der Zeitraum des Nachdruck-Verbots mit dem Ablauf des s

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aus mebreren Bänden oder Heften bestehenden Werken, die cin iun sich zusammenhängendes Ganzes bilden, beginnt der Zeitraum wit den Ablauf des Kalenderjahres, in welchem der leyte Band oder das leute Hest erschienen ist. So oft jedoch in der Aufeinanderfolge der einzelnen Vände oder Hefte eine Unterbrechung vou mehr als drei Jahreu eintritt, werden die bis zum Anfange dieses Zeitraums er- schienenen Bände oder Hefte als ein für sich besichendes Werk und die später erscheinende ueue Folge desselben wird als ein neues Werk bebandelt. Bei Werken aber, welche forilaufende Samm- lungen vou Aufsäßen und Abhandiungen bilden, wird jeder einzelne Band als ein Ganzes betrachtet. Art. 9. Von dem im Art. §. festgeseßten Zeitraum finden die Ausnahwen ftatt: 1) daß Dru- schriften und musifalishe Werke, welche in dem Handel vergrisfeu sind, nah Ablauf von drei Jahren von der Zeit des vollendeten Ab- saßes an, wofern uicht in diesem Zeitraum von dem Verfasser oder Verleger eine neue Auflage derselben veranstaltet worden ist, abge- druct werden dürfen, und 2) daß bei Schriften, deren Ausgabe von der Staats-Regierung für öffentliche Zwecke, z. B. für den Gebrauch in Schulen, veranstaltet wurde, das Nachdrucks-Verbot in so lange fortdauert, als es vou der Staats-Regierung nicht aufgeboben wird, möge uun das Verlagsrecht derselben vou der Staats-Regierung un: mittelbar ausgeübt werden, oder einer öffentlichen Anstalt oder eine Dritten überlassen worden sevn. Art. 10. Während der Dauer des Nachdrus - Verbots (Art. 8. und 9.) ift auch die Uebernahme oon Exemplaren eines Nachdruks zum Handel verboten, es mögen dieselben in einem der Deutschen Bundesstaaten oder in einem nichi zum Deutschen Bunde gehörigen Staate veranstaltet worden sehn. (Schluß folgt.) S ch weiz.

Kanton Thurgau, 24. April. (Allg. Ztg.) Der Prinz Ludwig Napoleon ist bei den leßten Wahlen als Mitglied des großen Raths in dem Distrikt von Ußnang Steckborn proponirt und in dem von Dießenhofen erwählt worden. Dieser Schritt von Seiten des Thurgauischen Volkes ist eine bezeihnende Er- wiederung auf die Forderung Frankreihs. Der Prinz aber, obgleich er sich durch diese Aeußerung sehr geschmeichelt fühlte, schlug jene Würde aus, indem er sagte, daß, wenn er sie an-

Werken

+ náhme, man seine Absichten mißdeuten, und glauben würde, er

habe den Wunsch, sich in die innern Angelegenheiten der Schweiz zu mischen, so daß er dem Kanton nicht nüklich seyn könnte.

S panien. Madrid, 19, April. Die Abreise des Infanten Don Francisco de Paula, welche auf morgen festgeseßt worden iji,

bildet noch immer den allgemeinen Gegenstand der Unterhaltung. Sein Gefolge wird aus 20 Wagen und seine Eskorte aus 1200 Mann bestehen. Große Schwierigkeiten hat es gemacht, soviel Geld außszubringen, um wenigstens einen Theil von dem zu be- zahlen, was der Staat dem Infanten schuldig ist; aller Mühe ungeachtet war jedoch nicht mehr als eine Million Realen, und auch diese größtentheils noch in Papieren, herbeizuschafsen , die dann dem Jnfanten statt der vierzehnmonatlichen Rückstände úbergeben wurde,

Griechenland.

Athen, 12. April. (Allg. Ztg.) Die Hoffnung, von dem Klephten-Unwesen jeßt befreit zu seyn, hat sich leider nicht bewährt. Der größte Theil unserer Kavailèrit: Besauuna mußte vergangene Woche schnell nah der Gegend von Rume- lien aufbrechen, um die dortigen Gränzen, von welchen nicht | unbedeutende Horden verheerend ins Land brachen, zu verthei- | digen, und die Verwegenen wieder zurückzutreiben. Doch is | |

bei diesen Vorfällen die Politik nicht mit im Spiele. Die

ersie Aushebung der Konscribirten ist vorüber; sie ging über | alle Erwartung gut. Allenthalben zogen die Rekruten frohen Muthes ein, und geben Hoffnung zu einem wakern National- heere. Heute geht ein abermaliger Transport Ausgedienter, 144 Köpfe stark, von hier nah Triest ab. Mit dem Lloyd hen Dampfschiffe, welches am Vten d. hier eintraf, passirten fúnf Preußische Artillerie - Offiziere und Unteroffiziere auf ih- rer Reise nach Konstantinopel hier durch.

Vereinlgte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 3. April. Nachdem die Sub-Treasury-Biil im Senate endlich mit einer Majorität von 2 Stimmen durh- gegangen war, Herr van Buren also hier einen kleinen Sieg errungen hatte, wurde sie, wegen einiger Amendements, noch einmal an das Repräsentantenhaus zurückgebracht. Hier aber ist sie fürs Erste liegen geblieben, denn eine Motion, daß sie, iveil die vom Senat darin vorgenommenen Veränderungen nichi mit den Ansichten des Repräsentantenhauses übereinstimmten, auf die Tafel des Hauses niedergelegt werden solle, wurde mit 106 gegen 98 Stimmen angenommen. Der Washingtoner Globe, das Organ des Präsidenten, behauptet zwar, daß ut ter 32 abwesenden Mitgliedern 22 zu Gunsten der Bill ge- stimmt haben würden, und daß jene Abstimmung deshalb nicht so anzusehen sey, als ob die Regierung im Repräsen- tantenhause in der Minorität wäre; indeß man fragt sich doh, warum sie dann bei einer so wichtigen Maßregel nichi alle ihre Streitkräfte sammelte, und es scheint vielmehr, daß die Bill bei dem größten Theile des Volks wirklich sehr unbeliebi ist. Bekanntlich sollte durch dieselbe allen Banken die Befug: niß entzogen wetden, der Regierung als Depositarien für die öffentlichen Einkünfte zu dienen; die leßteren sollten dagegen gewissen Unter-Schaßbeamten, Agenten und Einnehmern in den verschiedenen Theilen der Vereinigten Staaten anvertraut wer- den. Die Gegner der Bill gehen davon aus, daß die Bankrn größere Sicherheit gewährten, als einzelne Individuen , daß die Maßregel der Central-Regierung eine zu große Macht über die dffentlichen Gelder und dadurh überhaupt eine zu bedeutende Gewalt verleihen würde, die für die allgemeine Freiheit gesähr- lich werden könnte. In den Städten Detroit, Sandwich und Malden an der Kanadischen Gränze hat sich ein Verein zur Unterstäbung der während der Insurrection in Grfangenschast gerathenen .Jadèi