1838 / 143 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

trochet zeigte der Afademic in cinem Schreiben an, daß im vaerigen Winter zwei Schwalben in cincim Mauerleche gufgefunden worden seven, dic, nachdem fie sich in den Händen der Finder crwärmt, da- renslogen. Shwalben allerdings überwiniern könnten, wödnlich nicht thäten. tiigung des den Weinstiöcken schädlichen Jusckts, la Pyrale genannt, 1:t. Herr Matteucci übersandte eine Abhandlung über die Ve- handlung des Starrkrampfs durch Eleftricität. Herr Chales schricb

daz die Stelle für die Null leer gelassen wurde. über die Anwendung der optischen Methoden bei chemischen Unter- suchungen, wozu ihn cinige neue von dem Freiherrn von Berzelius mitgetheilte Thatsachen in Bezug auf isomerische Körper veranlaßten.

ider das Zablen-System der Römer und Griechen. Er ist durch die Prü- fung einer bisber siets für unverständlich gehaltenen Stelle in dem matbe- unatishen Werke des Boethius zu dem Resultate gelangt, daß die Mensa Pythagorica niht, wie man angenommen, cine Multiplica- tions-Tafel, fondcrn cine Hülfötafel bci dem Rechnen nach dem ueuen Zahlen : System gewesen sey, und daß dics System auf denselben

*

Eis gab und die Weinstocfsprößlinge sowohl in der dortigen Gemarkung als der von Ober-Diebach, Mannbach und Stang mehr oder minder erfroren sind. Die Dampfschifffahrt hat unsere herrliche Landstraße fast ganz veröôdet, sie trägt die Rei- lenden, die sons dur die Naturschönheiten und die gastfreund- liche Aufnahme und Bewirthung angelockt, so gern in unserer Mitte verweilten, im Fluge vorbei und die mit Kaufmanns- gütern beladenen Fuhrwerke sind wie verschwunden.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Paris. Ju der Sitzung der Akademie der Wisseuschagf- ten aur 14. Mai tbeilte Herr Dujardin seine ferneren Veobachtun- gcu mit über die Spongien des süßen Wassers. Er bat fich über- ¡engt, daß dicselben wirilich aus Gruppen vou Tbieren besteben , die den Amiben oder Protceen von Müllcr analog sind. Herr Du-

Herr Dutzochct sagt, es gehe hieraus hervor, daß dic 1 ri ] “wenn fic es auch ge- Herr Sambin theilte cin Mittel zur Ber-

Prinzipien beruhe, wie das unsrige, mit dem einzigen Unterschiede, Herr Biot las

Meteorologische Beobachtung. 1838. Moraens | Nachmittags Abends Nach einmaliger

21. Mai. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr, Beobachtung. Luftdruck..... 334 /,81/‘‘Par.| 334 .60‘‘Par, |334,99/‘‘Par.} Quellwätme 7,1% N. Luftwärme .…. |+- 839% N. 44-1529 R.|4+-10,5" R. Flußwärme 10,59 R. Thaupunkt …. |-p- 6,59 R. [+4 54° R [4- 5,7" R.ÿ Bodenwärme 9,70 R, Dunstsättigung | §6 pCt, 46 pCt. 69 pCt. Ausdünstung 0,931‘ Rh, Jetter... trübe, heiter. heiter. Niederschlag 0. Mind „565. W. WSW. WTSW., Wärmewechsc! -+- 16,19 Wolkenzug | 28. +6,00,

fo werden auf deu Antrag der oben bezeichneteu Än- baber alle diejenigen, welche an diese Papiere als Eigenthümer, Cesjïonarien, Pfand- oder Bricfs-Juha-: ber oder deren Erben Ansprüche zu haben behaupten, hierdurch öffentlich vorgeladen, in dem vor dem Kam- mergerichts :- Referendarius von Sprenger auf

den 11. Juli d. JY., Vormittags um 11 Uhr, im Kammergericht anberaumten Termin zu erscheinen | und 17. November und ihre Ansprüche zu bescheinigen, widrigenfalls sie | erkannt werden, mit denselben präfludirt, ihnen deshalb cin ewiges Stillschweigen auferlegt und die gedachten Dokumentc für amortisirt erklärt werden sollen. Den Auswärtigen werden die Justiz: Kommissarieu Becher, Wilcke und Sembecf zu Mandatarien in Vorschlag gebracht.

gebörcuden, auf Wittow belegenen Eüter: 1) Lanckeu mit dem Pachtrechte der Demanial-Par:- | wichenen

2) Mattchow, 3) Fernelütfkeviu, i 4) Lanckensburg mit dem Pachtrechte des Woldenitzer v.

. 9) Presensfe,

rollen fernerweit in Termino

den 30. Mai d. J., Vormittags um 10 Uhr vor dem Köuigl. Hofgerichte zum Verkauf aufgeboten werden. K faufs»- Bedingungen, nah welchen die Tradition der Güter Trinitatis 1839 geschehen sell, sowobl auf bie- figer Kanzlei als bei dem Litis-Kurator, Land-Syndi- fus Dr. Langemad in Stralsund frei steht, und welche

Tagesmittel: 334,80/ Par... 4+-11,39 R... 4+-5,99 R... 67 pCt. W.,

Auswärtige Börsen, Amsterdam, 17, M4.

582

»%% Span. U?/5. Passive 5!/,. l’oln. —.

E Antwerpen, 16. Mai. Neue Anl. 213/;.

Frankfurt a. M., 19. Mai.

Vesterr. 5°/, Met. 1065/,. G. 4% 101/,. G. 61/,. 1% 26! Br. Bank - Actien 1741. 151!/,. G. Loose zu 500 Fl. 125?/,. 1255/s. Preuss. Präm.-Sch. 65. 643/,. 66?/.. 66!

95! S) 16° É‘ Preuss. Pram.-Sch, —.

Zinsl. 6.

Paris, 17. Mai.

59, Rente fin cour. 109. 20.

Ausg. Sch, Vesterr. Met. 102!/,.

1739, g: Loose zu 100 FI. 263. G. do. 4%/, Anl. 102!/,. G. 5%, Span. Anl. 13!/,, 13!/,. 2/2% Toll. 545/, „.54!/,.

39%, fin cour. §1. 20.

—, Zins],

21/2% 61 P Partial - Obl,

Poln. Loose

5%/, Neap.

m ———————————— E

au compr. 100, 80. 5% Span. Rente 22!/,. Passive 5'/4. 3% Portug. 26. Wien, 17. Mai. : 50 O Met. 107 /.. O 1013/,. 39% 82" /,. 21/0 S 19% U Rank-Artien 14559, Neue Anl. 635/, g. Bera Bro Den 22, Mai 1838. lImetlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettet!. S Pr. Cour. ch| Pr. Cour. [S] Brief | Geld. N| Brief. | Geld. St.-Schuld-Sch. M 4 | P 102! /, Pomm. Pfaudtr. |34| 100! /1 lags Pr. Engl. Obl. 30,4) 103!/; | 1025/5 Kur-n,.Nennm. do.| 4 1003/z PrämSch.d.Seeh./- 10D | 64! /, do, do, do.31| 997/54 Kurm.0bI. m.},C./ 4) 108 /, | 1025/; Schlesische do. 4 163 1, Nm. Tut. Sch. do. 4 | 1023/, | —— Rückst. C. uud Z. Berl. Stadt - Obl.| 4| 103 | Sch, d. K. u. N.|—| 90/2 | Köuigsb. do. 4| -— I Sni Elbiuger do. 41) Gold al marco |—| 2153/4, | 2143/4 Danz. do, in Th. 43/, —_— Neue Ducateu |—| 18/4 e Westpr.Pfandbr.\4| 1013/, | Friedrichsd’or |— 137/) ol 13/5 Grossh. Fos. do. 4| 1047/; _— And. Goldmün- Ostpr. Pfandbr, G I zen à 5 Tul, |—| 1892| 125/, Pomm. do. 4| 101 | a Disconto ais 3 i: Pr. Cour. Wechsel-Cours. Thlr. zu 30 Sar Brief. Geld AIN8Lerdam e c6 00050066 0M]: Kurz T1, C 250 Fl. 2 Mt. O | Hamburg «ooooo co 300 Mk. Kurz 151!/; -

d T a 300 Mk. 2 Mt. 150/, | TOhdo0 ee oooooo des 1 LSt. 3 Mt, 6 2433/1 _— Dai eas és taa eo ois 300 Fr. 2 Mt. 80!/, | —- Wien ln 20 Xr, ¿(e3ooeoeaoé 150 Fl. 2 Mt. 1013/4 | MUSSDUTE es 0660s oar 150 Fi, 2 Mét, 102! /; BYegIAU 6s ea eo o v oactt ees 100 Thl. 2 Mt, 99/7 Me S e oe eile C aaa 100 Thl. 8 Tage 1017/5 Fraukfurt a. M. WZ. «... 150 Fl. 2 Mt. 1013/, | Petéruburg e... oooooo 100 Rbl. 3 Woch, 305/22]

Königlihe Schauspiele. Mittwoch, 23. Mai. Jm Opernhause :

Niederl. wirkl, Schuld 5/,. 3%, do. 1019/6. - Kanz - Bill.

ps a ———@ _—__ v. - - —— r —————— A ——— Vega As L

—— d

Beétanntmachungen.

Bekanntmachung.

1) die Elbinger Stadt - Obligation Nr. 1253 über 100 Thlr. Courant, welche dem Müllergesellen Johann (Gottlieb Voß zu Zeuden bei Velzig ge- bort und welche in dem Machlasse des am "12. Mai

nicht aufgefunden worden! ist; werden.

2) dic Bauk - Obligation [itt. l, Nr. §9,670 vom 18. Jaunar 1836 über 400 Thlr., welche auf den]Könuigl. Preuß. Namen der Wittive Schackiviß ausgeßellt, uoch|([.. 8.) gültig ber 200 Thlr. und Ziuseu seit dem 19. Sep- tember 1836, welche die Eigeuthümeriu am 5. No- vember 1836 bier verloren baben will und die hiernächst au die unverebelichte Christine Friede- rife Vusse cedirt worden if:

Mickel im Ofktcber 1836 verloren haben will:

liber 4400 Tblr. Staatsschuldscheine, worauf die Handlung Neumanza & Weber bierselbst 1400 Thlr. |binets- Ordre vom

als Darlehn von der Königlichen Haupt - Bank |geseuzlichen Verfahrens gegen ibn zu befehlen geruht. Demgemäß ist der Desertions - Prozeß verfügt, und

erhalten hat, und welcher in der Nacht vom 16. zum 17. November 1837 durch das Zerspringen|es wrd daher einer Flasche Salpetersáurc vernichtet und unleser- lich geworden ist;

verantworten.

Berlin, den 1. Mär 1838. Konigl. Preuß. Kammergericht.

zelle Katenbof, Danzig, den 18.

Ackers in Wieck, und a mandeur für den

Kausliebbaber, dencn die Einsicht der Ver-

richt gereicht, daß eine weitere Licitation der gedachten Güter nicht stattfinden wird, so werden zugleich sámmt- liche nicht präfludirte v. d. Lanckensche Kreditoren hier- Da folgende Dokumente verloren gegangen siud, als: |durch ad Terminum den 31. Mai c., Vormittags 10 Uhr, citirt, um sich entweder in Person oder durch gehörig legitimirte nnd instruirte Geoollmächtigte über | is den Zuschlag der Güter auf die höchsten Gebote zu dußeru, sub praejudicio, daß dic Ausbleibenden als 1837 zu Zeudeu verstorbeueca Mühlenmcisters Christ. [in die Beschlüsse der Mehrheit der Anwesenden ein- Friedrich Boß, der solche in Verwahrung batte, |willigend und an dieselben gebunden werden erachtet

Datum GreifS8wald, deu 10. Mai 1838.

Edittal- Citation Machdem der Seconde-Lieutenant Eduard Salzmann |zeichneter portofrei. 3) dic Veriiner Stadt-Obligation litt. E. Nr. 5946 [vom lsten Bataillon Danzigschen öten Landwehr-Re-

vom 1. Januar 1828, über 100 Thir. ausgestellt, | giments von dem ihm im J worauf die Ziusen Eis incl. den 17ten Termiu ertheilten einjährigen Urlaube bis jegt nicht zurückge- gezahlt worden sind, welche der Particulier Christian tkehrt ist, sich vielmehr von da weiter entferut bat und aller Warnungen ungeachtet nichts gethan hat, die 5) der Vanfko-Pfandschein vom 7. Juli 1837 Nr. 2563 E Folgen seines Vergehens abzuwenden, so at des Köuigs Majestät durch die Allerhöchste Ka-

der Seconde - Lieutenant Eduard Salzmann hierdurch vorgeladen, sich binuen drei Monaten, zu- leßt aber in dem auf den 25. August c., Vormittags 10 Uhr,

vor dem unterschriebenen Divisions - Auditeur, Lang- gasse Nr. 521, angeseßten peremtorischen Termine per- soulich cinzufindeu und sich Über seine Entfernung zu Beachtet cr diese Vorladun wird nach Vorschrift der Edifte vom 12. Juni 1743

daß er unter dem Verlust aller Ehren und Würden für cinen Deserteur zu erachten und sein Bildniß an den Galgeu zu bef

gegenwärtiges als zukünftigecs Vermögen aber zu confisóciren und der Königl. Regierungs-Haupt- Kasse hierse1bst zuzusprechen sey.

Zugleich wird der offene Arrest über das Vermögen des 2c. Salzmann verhängt und haben daher alle die- ; ä : jenigen, welche Geldcr oder andere Sachen von ihm Die zur Philipp von der Lanckenschen Debitmase | binter sich haben, davou sofort, bei Verlust ihrer Rechte daran, eute zu machen, insbesondere aber dem Ent-

ei Strafe nochmaliger Erstattung uuter feinerlei Vorwand davon etwas zu verabfolgen.

Königl. Preuß. Gericht der zweiten Division. : Lukfowig, General-Major u. Brigade.Kom- Divisions: Auditeur.

Divisions-Kommandeur.

: Beide Kataloge A vom Hrn. Jnspekt. J. G. A. : Frenzel (Preis 15 sgr.), B vom Hrn. Geheim. und : GUuUts-Berkauf Haupt - Staats - Archivs - Registrator Adv. J. Theod. Wegen Familien - V

Salzbrunn gelegeue, im Hypothekenbuche sub No. 11] portofreie Verlangzettel in: Augsburg b. Hrn. F. bezeichnete Gut in einem am 14. Juni c. im Wohn-|Ebener Berl h

l t bause desselben abzuhaltenden freiwilligen Termine an dic Güter nach vorgängiger Meldung bei den gegen- |den Meisibietenden verkauft werden und im Falle wärtigen Pächtern derselben in Augenschein nehmen fönnen, werden daher hiermit geladen, sich zur Abgabe

ibres

eines annehmbaren Gebotes der Zuschlag und die Ueber- ; ; : j gabe sofort erfolgen. Bots in praefixo einzufinden, und wie zur Nach-| zügliches Ackerland, hinlänglichen Wiesewachs und

=-]/

theater, à 7!/, Sgr., zu haben.

Der hinkende Teufel, pantomimisches Ballet in 3 Abth., von Hoguet. Zu dieser Vorstellung sind nur noch Billets zum Amphi-

und Rügen. (gez.) o. Möller, Pracses,

zeigen.

ahre 1832 nach London

25. Februar ec. die Einleitung des| rennen

Widder aller Länder

gemacht werden.

uicht, fo

176% wider ihn in contumaciam

ten; scin sämmltliches, sowcb! enthaltend:

April 1838. Bormann,

abwesenden 6593 Nummern.

in sebr gutem Bauzusiande. wei Stock hoch und höchst lovabel; das Stallgebäude civölbt. Die Lage desselben, sowohl hinsichtlich des Absages der Produkte, als auch zum Vergnügen, is eine der besten, die unsere Provinz darzubieten vermag. Ganz nahe an den Badeorten Salzbrunn, Altwasser nud Charlottenbrunn und nur in geringer Entfernung von Freiburg, Waldenburg und Schweidnig gelegen, C of Ai p ist M Seluna ganz geeignet, E e den Hofgeri von ommern sangenehmsten Aufenthalt in unserm Gebirge zu ge- ; 4 E währen, und erleichtert die Benußung der umliegenden durch die Stuhrsche, Schloßplag Nr. 2: Das Gut kaun jederzeit in Augenschein genommen werden, und wird die dafelbst wohnende Madame Hoffmeister die Gebände gern Schriftliche Anfragen aber erbittet sich Unter-

Bäder “und Heilquellen.

Große Kupferstich - ¿u

A) Montag den 1. Oktober d. J. begiunt zu Dres- den durch Unterzeichneten die Versteigerung der 11. Abtheilung der Gräflich Sternberg-Man- derscheidshen Kupferstih- Sammlung,

Allgemeiner Anzeiger füx die Preußischen Staaten.

étwas Holznuzung. Die Felder sud im beslen Dün-| Buchhandlung Weimar, Hofmann sche Buchhauds gungs-Zustande und auch für dieses Jahr gut bestellt. lung Die Wohn- und Wirthschafts - Gebäude befinden sich |Hef - Bibliotheken - Kunsthändier, so wie zu Dresden Ersieres is ganz massiv, | durch die Walther sche Hofbuchhandlung zu bezicheu.

v. Hirsch, Hauptmaun a. D, auf Petcrédorf bei Fordanémühl in Schlesien.

Wir bechren uns, das betheiligte Publikum hierdurch zu benachrichtigen, daß das durch die Privat-Bekaunt machungen vom 24. Februar d. J. angekündigte Pferde- in diesem Jahr hier noch nicht stattfinden, wohl aber eine Schau - und Preis - Bewerbung von Zucht - Widdern am 14. Juni d. J. auf dem hiesigen Wollmarkte abgehalten werden wird, bei welcher Zucht- zur Konkurrenz zugelassen wer- den. Die nähern Bedingungen sollen baldigst bekannt

Stettin, den 20. Mai 1838.

Der Vorstand des hiesigen Zweig- Vereins|Posen, Bromberg, Culm und Gnesen) zu haben: der Pommerschen öfonomischen Gesellschaft.

und Dresden.

so wie:

B) Montag den 12. November d. J

L

Im Opernhause: Wallenstein's Tod

Freitag, 25. Moi. (Herr Rott wird als

Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. Wallenstein hierin wieder auftreten.)

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

Sonnabend, 26. Mai. Jm Opernhause. Mit Allerhöch- ster Genehmigung zum Benefiz der Königl. Sängerin Madame Seidler: Der Wasserträger, Oper in 3 Abth., von Cherubini, Hierauf: Spanisches Bild nach Lewis, Tanz von Hoguet. Musik von H. Schmidt. Und: Robert der Teufel, Dper von Meyerbeer. (Vierter Akt.)

Billets zu dieser Vorstellung, zu welcher Abonnements und freie Entreen nicht gelten, sind in der Wohnung der Madame Seidler, Unter den Linden Nr. 27, zwei Treppen hoh, von Donnerstag, den 24sten d. M. an, Morgens 9 big Mittags 2 Uhr, zu folgenden Preisen zu haben:

e Ein Plak in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 1y gr: 1e.

Im Schauspielhause: Die Geschwister , Schauspiel in 5 Abth., von E. Leutner.

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 23. Mai. Auf Begehren (in Jtaliänischer Sprache): Semiramis. Oper in 2 Akten. Musik von Ros- sini. (Mad. Ernst-Seidler, K. K. Oesterreichische Kammer-, und erste Sängerin des National-Theaters zu Frankfurt a. M.: Semiramis, als Gastrolle. Herr Schober, K. K. Hof-Opern- iger “ti Kärntnerthor- Theater in Wien: Assur, als siebente

astrolle.

Donnerstag, 24. Mai. Der Glöckner von Notre-Dame. Romantisches Drama in 6 Tableaux, von Charlotte Birch- Pfeiffer. (Fräulein von St. George, vom Stadttheater in Köln: Esmeralda. Herr Seelig, vom Stadttheater in Nürn- berg: Phôbus, als Gastr ollen. Herr Meyer : Claude Frollo.)

Markt-Preise vom Getraide.

Berlin, den 21. Mai 1838.

Zu Laude: Roggen 1 Rthlr. 20 Sgr., auch 1 Rthlr. 18 Sgr.; große Gersle 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Kthlr. 3 Sgr. 9 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 -Rthlr.

Zu Wasser: O (weißer) 2 Rthlr. 15 Sgr., auch 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. und 2 Rthlr. 5 Sgr.: Roggen 1 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 20 Sgr.; große Gerste 1 Rtblr. 5 Sgr. ; kleine Gersle 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr.

Sonnabeud, den 19. Mai 1838.

Das Scho Stroh 6 Rthlr. 15 Sgr., auch 5 Rthlr. 7 Sgr.

6 Pf. Der Centner Heu 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf.

Redaction unter Leitung von Rheinwald. ——— I E I

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Münz - Auction

. die ausgezeich- net reichhaltige MÜnz-Sammlung des ver- storbenen Herrn Domherrn M. A. W. v. Zcehmen auf Schmolln, enthaltend cine reiche Auswahl seltner Münzen des Mittelalters, der neuern und neuesten Zeit, vorzüglich in So- liden und Brakteaten, seltue Goldmünzen, Me- daillen und Thaler, eine gr. Auswahl groschen- formige und fleinere Silbermünzen, auch viele und gut erhaltene numismatishe Werke 2c. in

E

Wien b. Hrn. Sig. Bermaun, K. K.

Dreéden, am 10. Mai 1838. Karl Ernst Heinrich, Auctionator.

Literarische Anzeigen.

Bei Aug. Wilh. Unzer iu Königsberg is erschie- nen und ín allen Buchhandlungen zu haben, zu Berlin

Geographie des Herodot, vorzugsweise aus dem Schriftsteller selbst dargestellt von Ierr- mann Bobrik. Gr. 8vo. mit einem AÁtlasse von 10 Karten. 3 Thlr.

Olshausen, Herrm., Kommentar über das neue Testament. 1x Band, enthaltend die drei ersien Evangelien bis zur Leidensgeschichte. 3te

__ Auflage. Gr. 8&o. Subscriptions-Preis 3 Thlr.

Saalschüß, Dr. Jos. Levin, Forschungen im Gebiete der Hebräisch - Aegvptischen Archäologie. 1. Zur Geschichte der Buchstaben: schrift. Mit 1 lithogr. Tafel. Gr. 8vo. 15 sgr.

Rosenkranz, Karl, der Zweifampf auf unu- sern Universitäten. Gr. 8vo. 5 sgr.

Gebser, Dr. Aug. Rud., die frommen Re- gungen unserer Tage. Gr. 8vo., in Kom: mission. 5 sgr.

So eben ist erschienen und in allen Buchhandlun- gen énamentlih bei E. S. Mittler in Berlin,

Notizen über die Versammlung Deutscher Landwirthe zu Dresden im Oftober 1837, mitgetheilt von cinem Mitgliede derselben. Gr. §vo. Elegant geheftet. 8 gr. oder 10 sgr.

L. Pab st in Darmstadt.

Als cin reichhaltiges u. zweckmäßiges Taschen- duch bcim Botauisiren verdient empfohlen zu wer-

die Deutsche Malerschule und Drücke der Holz- den und if durh alle Buchhandlungen zu beziehen, schneide- Kunst in 3478 Nummern;

in Berlin durch Ludwig Ochnigfke, Burgstr. Nr. 8:

Roth, Dr. A. G., Manuale botanicum, pere- giinationibus botanicis accomodatum. Sive prodromus enumerationis plantar. phaenogamw. 10 Germania sponte nascentium. 3 Tomi. 16mo0 1830. Kartonnirt. 4 Thlr.

Habnsche Verlags-Buchbandlung in Leipzig,

Bei E. Anton in Halle if so eben erschienen und

bei R O in Berlin, Breite Straße Mr. 8,

zu haben: i i

Sendschreiben an J. Görres von Heinrich Leo. Gr. 8vo. 91 Bogen, Geh. Preis 2 Thlr.

Verhältnisse soll das in Nieder-|Érbstein (Preis 10 sgr.) gefertigt sind sofort auf Jn der Schnuphaseschen Buchhandlung in Alten-

11

b Hrn. As

er Breslau b. Hrn. Schulz & Comp. Düsseldorf, Stahl sche na T Panura ü Hrn. Der F A us L 4 Gla E zig b. Hrn. Rud. eigel junior Müncven, |Gr.§vo. Brosch. Schreibp. 25 sgr., Velinp, 1 Thlr. 75 sgr- Dasselbe hat 65 Morgen vor-|Hermannsche Kunfibandling di i G E

Prag b. Borochet & Comp. Straßburg, Levraul!tschs

burg ist so eben erschienen und in Berlin (Stechbahn Nr. 3) durch E. S. Mittler zu beziehen:

Staats- und Adreß- Handbuch des Herzogthums Sachsen- Altenburg.

Hrn.

Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

Berlin, Mittwoch den 23sec Mai Abends

Amceclihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

snigl. Hoheiten der Großherzog und die Groß- M von Oldenburg sind von Oldenburg hier ein-

getroffen.

E L e P

Angekommen: Der Großherzogl. Oldenburgische Ober- Shent, Staats - und Geheime Kabiners- Rath, Freiherr von Gcaulieu-Marconnay, von Oldenburg.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Rußland und Poler.

St. Petersburg, 16. Mai. Se. Majestät der Kaiser aben an den Kriegs-Minister folgendes Rescri;t erlassen : „In der Zahl vieler wichtiger Maßregeln, die in den lesten zehn Jah- en zur Organisirung der einzelnen Theile der Mèailitair: Verwal- ung genommen wurden, verdient die Abfassung eines vollstän- digen Sswods der Militair - Gescge besondere Aufmerksamkeit. Diese umfassende Arbeit ist durch Jhre und des Wirklichen Geheimerathes Speransfkij vereinte beständige Sorgfalt mit voll- iimmnem Erfolge beendigt worden. Bei den vielfältigen Sor- en für die Jhnen anvertraute ausgedehnte und schwierige Ver- waltung, ia der Sie alle Meine Anordnungea in Kriegszeiten und alle Meine Vorschriften hinsichtlih der Umbildung der ein- elnen Theile der Militair-Verwaltung mit ausgezeihnetem Er- folge ausgeführt, haben Sie auch beständig eine wirksame Auf: merksamkeit auf die wichtige Sache der Abfassung eines Sswods der Militair-Geselze gerichtet, und durch diese Sorgfalt, durch ‘ute Wahl der Beamten und durch unablässige Aufsicht zur schnellen nd\o befriedigenden Beendigung desselben unmittelbar mitgewirkt. Andem Jch diesen neuen Beweis Jhres musterhaft nüßlichen Dienstes mit der lebhaftesten Erkenntlichkeit aufnehme, rechne Q es Mir zum besonderen Vergnügen, Ihnen Mein vollstän- diges und volllommenes Wohlwollen auszudrücken. Jch ver- bleibe Jhnen auf immer wohlgewogen.““

Ein ähnliches huldvolles Rescript haben Se. Mai. auch an

[den Geheimenrath Speranskij erlassen.

Gemäß einer Kaiserlihen Verordnung ist im Taurischen Gouvernement ein neuer Kreis, der von Yalta, gebildet wor-

Pen. Zugleich ist der Flecken Yalta zum Range einer Stadt

Und zum Hauptort des neuen Kreises erhoben worden.

s: ah Berichten aus Selenginsk hat sich der diesjährige Vinter in den Transbaikalshen Gegenden so mild wie fast nie gezeigt. Nur einmal stieg die Kälte auf 27 Grad. Es fiel wenig Schnee, und auch dieser schmolz schon in den ersten Ta- “gen des Februar.

| —— St. Petersburg, 16. Mai. Sonntag am 13ten d., Nachmittags um 2 Uhr, verließen Se. Majestät der Kaiser und Se. Kaiserl. Hoheit der Großfärst Thronfolger die Residenz Mund begaben sich, begleitet von den erlauchten Gliedern ihrer Familie, nah Zarskoje-Selo. Die hdôchsten Herrschaften mach-

ten die Fahrt von hier dahin auf der Eisenbahn. Jn der Nacht

vom Montag auf Dienstag traten der Kaiser und der Großfürst ‘von Zarsfoje - Selo aus die Reise nach Berlin an. Gestern Abend kehrten der Großfürst Michael und seine Gemahlin auf ‘der Eisenbahn von dort wieder nach der Hauptstadt zurü. Der hier gebliebene Theil der Familie unseres erlauchten Herrscher-Paars

Þ wird vorläufig seinen Wohnsiß in Zarskoje -Selo nehmen.

Sowohl auf den im Reiche fabrizirten, als aus dem Aus-

“lande eingeführten Rauch- und Schnupftaback aller Art wird “zufolge eines hôchsten am 12. v. M. an den Finanz-Minister “erlassenen Ukas eine besondere Steuer gelegt. Dieser Ukas lau- | tet also: „Nach Verhältniß der steigenden Ausgaben , die zur [ a Vervollkommnung der vielfältigen Theile eines wohl[-

‘organisirten Staatéhaushalts unumgänglich nothwendig werden, Unsere Aufmerksamkeit auf die Quellen selbst richtend, die den Reichéschaß dazu in den Stand sehen, haben Wir Uns über- Andi daß unter den verschiedenartigen Erzeugnissen der Fabrik-

ndustrie, die Fabrication des Tabacks bis jeßt noch keiner in-

ländischen Abgabe unterlag; da derselbe aber nur ein Bedürf-

“niß des Luxus ist , so kann er ohne A mit einer mà-

higen Accise belegt werden. Demgemäß haben Wir dem Finanz-

d

7 Ninister aufgetragen , eine den Tabacks - Fabrikanten, wie den

dazu berechtigten Verkäufern so viel als möglich nicht drücfende

lagen fônnen künftig, nach

Steuer zur Ausäbung dieser Befugniß aufzuerlegen.“/ Die \ Tabaekssteuer wird durch einen Stempel nachgewiesen, der auf den Packeten angebracht wird. Der Verkauf unpräparirten Ta- 5 backs, sey es in Blättern oder Stengeln, wird allen Indivi- | duen, die dazu kein Recht Aen, untersagt. Tabacks - Nieder- zrundlage dieses Ufases, nur Kauf-

* leute der drei ersten Gilden und die mit Zeugnissen zum Handel | Mihenen Bauern besißen.

m vorigen Sonntage hatte unsere Frühlings: Promenade

hach Katharinenhof unserem nordischen Longchamps statt.

É

ie Zahl der Lustwandelnden war aber, der kalten unfreundli- en Witterung wegen, sehr gering. Der Eisgang aus dem La- doga - See dauert nun schon die zweite Woche fort und unter-

| bricht fast täglich, da die Brücken abgenommen werden müssen,

die Communication der Stadt mit den Jnsel- Theilen. Die Lusft- emperatur, die {hon jehr mild war, ist seitdem wieder sehr

| tauh geworden. Aus Kronstadt {reibt man uns vom Ulten d. :

Y

| ¡Am ôten brach bei uns durch

mit vielem Eis belegt.

heftigen Westwind das erste Eis und ward in Bewegung geseßt. An diesem Tage kam läugs der

ste das erste Fischerboot von Petersburg hier an. Die Communica- lionmit Oranienbaum findet zwar statt, der Weg dahin ist aber noch Die Lübecker Dampfschiffe, die schon

| in der vergangenen Woche den Cyklus ihrer diesjährigen Fahr-

ten Unger eróffnen sollten, sind bis jeßt noch nicht eingetroffen.

Unsere Eisenbahn hat sich in den leßten Tagen einer gro- ßen Frequenz zu erfreuen gehabt. Vornehmlich stark war die- selbe am vorleßten Sonntag, wo be allein auf dem leßten am Abende aus Zarskoje-Selo zur Residenz zurückkehrenden Wagen- zuge an 500 Passagiere befanden. Die Kasse gewärtigte sih an diesem Tage der Einnahme von einigen Tausend Rubeln. Am néchsten Dienstage soll eine General - Versammlung der Actio- naire stattfinden, in Folge welcher wahrscheinlih die Fahrt bis Pawlowsk wird erdffnet werden. l

An Reval waren zwischen dem 6. und 8. d. schon meh- rere Dänische und Englische Kauffahrer angekommen, deren La- dungen, größtentheils in Südfrüchten bestehend, theils hierher, theils in die Ostseehäfen bestimmt waren. Jn Libau waren bis zum 6. shon 34 Schiffe angekommen und 11 abgegangen. Dies gab dem doctigen Handel schon ungewöhnlich früh eine große Lebendigkeit. Die in Riga bestehenden Manufakturen U E hatten im ganzen vergangenen Jahre vollauf zu thun.

Frankrei.

Deputirten - Kammer. Sitzung vom 16. Mai. Jm Laufe der (gestern erwähnten) Debatte über den Ge- sel - Entwurf in Betreff der außerordentlichen Botschaften nah London und Mailand, äußerte sich unter Anderem Herr Teulon in folgender Weise: ,„„Man verlangt von uns eine Summe von 600,000 Fr., um die Kosten der außerordent- lihen Botschaften nah Mailand und England davon zu be- streiten. Hiermit giebt die Regierung uns aber auch das Recht, uns ven der Nothwendigkeit dieser Ausgabe zu überzeugen. Fch für mein Theil glaube, daß die Ernennung der Botschafter, bevor die Kammer die verlangten Summen genehmigt hatte ungesezmäßig war. (Lautes Murren.) Mit Recht fcage i mich, ob diese Botschaften, die man absenden will, um den nihtssagenden, altväterischen und zugleich kostspieligen Festen bei- uwohnen , die auf fremdem Boden gefeiert werden sollen, den Beifall des aus der Juli - Revolution hervorgegangenen Frank- reichs haben, und zu dessen Glück und Wohlfahrt irgend etwas beitragen können? Schon jeßt enthalten die Englischen Blät- ter einen Artikel, der in exaltirtem Tone von der Orientalischen Pracht spricht, die die Französische, Gesandtschaft bei den Krôö- nungs - Feierlichkeiten entfalten wird. Wie hat man nur daran denken können, eine Französische Gesandtschaft nach Mailand zu schien, wo der Kaiser von Oesterreich sih zum Könige von Atalien frônen láßt? Wie, m. H., zum König von Jtalien? War nicht die Lombardische Eisenkrone das Eigenthum Frank- reihs? Und nun will das freie und constitutionnelle Frankreich einem Monarchen, der sich dieses Eigenthums bemächtigt hat, eine offizielle Glúkwúünschungs - Botschaft senden? Schicken Sie Jhre Geschäftskräger, die Frankreich vertreten, so bald es sich um unsere Nationalität, um die Freiheit und Gerechtsame der Völker handelt; aber shicken Sie sie niht, um Hoffeste durch ihre Gegenwart verherrlichen zu helfen. Jch ¡timme gegen den Geseß-Entwurf.‘/ Nach Herrn Teulon bestieg Herr Auguíis die Nednerbühne und drückte sich etwa in folgender Weise aus: „Jch will nicht über die Ernennung der beiden Botschafter der Kammer eine Bemerkung machen, ih will nur die Nichtigkeit eines der Gründe, die die Sendung derselben motiviren sollen, darthun. Der Herr Conseils-Präsident hat uns s daß es ein alter dur die Jahrhunderte geheiligter Gebrauch sey, bei besonderen Gelegenheiten außerordentlihe Botschaften an die fremden Höfe zu senden. Jn Folge dieser Aeußerung habe ich mit der größten Sorgfalt die Motive aller Gesandtschaften ge- prúft, welche Frankreich seit dem Jahre 1525 bei Gelegenheiten, die mit der gegenwärtigen einige Aehnlichkeit haben, an fremde Höfe geschit hat. (Lautes Gelächter.) Jch fürchte nicht, für ungenau zu gelten, wenn ih Jhnen sage, daß es im Jahre 1661 zuerst vorgekommen ist, daß Frankreich in einem Fall, der mit dem gegenwärtigen einige Aehnlichkeit hat, Agenten an fremde Höfe schickte. Diese Agenten, 27 an der Zahl, bestanden nicht aus Personen, die einen Pei politischen harakter bekleide- ten, es waren Weiber.‘ ehrere Stimmen. „Was sagen Sie? Weiber?// Herr Auguis (mit großem Phlegma ): „Ja, Weiber!‘/ (Lautes Gelächter.) Jch habe hier die Na- mensliste, welche ih aus dem Etat Han habe, der sich auf dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten befindet. Glauben Sic nicht, daß diese Gesandtinnen an die Höfe der Europäischen Großmächte gesendet wurden (Gelächter); es wa- ren auch nicht die Gattinnen der Gesandten (das Gelächter hat den höchsten Grad erreicht), denn die meisten sind als Wittwen aufgeführt. Nun denn, alle diese bei außerordentlichen Gele- genheiten ernannten Botschaften wurden nur an die Höfe der kleinen Jtaliänischen oder Deutschen Fürsten gesendet. Hieraus geht klar hervor, daß man den außerordentlichen Kredit nicht verlangt, um einen durch das Herkommen geheiligten Gebrauch wieder ins Leben zu rufen. Der erste wirkliche Botschafter, der bei einer ziemlich ähnlichen Gelegenheit von Frankreich ge- sendet wurde, ward mit seiner Mission unter betrübenden Zeit- umständen beauftragt, und ich möchte die Kammer nicht gern daran erinnern .……../ Mehrere Stimmen: „Thun Sie es immerhin.“ Herr Auguis: „Es war nah dem beklagens- werthen Traktat vom Jahre 1763, als wir eine Botschaft nach Wien sendeten. (Gelächter.) Jch will sagen, daß Frankreich zu jener Zeit einen Mann nach Wien sendete, der nachmals große politische Fähigkeiten an den Tag legte; dies war der Her- zog von Richelieu. Verseßzen Sie sich in jene Zeit zurü, m. H., diese Gesandtschaft zeichnete sich nur durch ihren Luxus und durch die Vergoldung ihrer zehn Kutschen aus. Alle Memoiren jener Zeit gedenken dieses Umstandes und alle haben sich darüber lustig gemacht. Es is das erstemal, daß man für eine Mission dieser Art den Kredit des Landes in Anspruch nimmt; früher fragte man nicht und stellte die Kosten einfach in Rechnung.“ Mehrere Stimmen: „Worüber beklagen Sie sich denn?

Herr Auguis: „Jch sehe nicht ein, daß dies ein Gebrauch ist, der sich seit dem Jahre 1814 erhalten hat. Haben die fremden Mächte etwa bei Gelegenheit der Vermählung des Herzogs von Berry ihre Botschafter nah Frankreich gear E) Der Conseils-Präsident: „Der Herzog von erry war fein König; es handelte sich hier niht um eine Krönung.“ Herr Auguis: „Jch werde bei dieser Familie stehen bleiben. Der König von Neapel ist gestorben, F man seinen Nachfolger durch außerordentliche Botschafter begrüßen lassen? Haben dergleichen bei dem Tode des Papstes, des Kd- nigs von Sachsen, des Königs von Bayern stattgefunden? Nein. Es ist wahr, der Herzog von Grammont wurde nach England gesandt, um der Krönung Georg's 1Ÿ. beizuwohnen; aber seine Botschaft kostete nur 22,000 Fr., was ih, für mein Theil, schon zu viel finde.“ Nach dieser Rede, die eine allgemeine Aufregung hervorbrachte, schlug Herr Havin, in Uebereinstimmung mit Herrn Chambelle, ein Amende- ment vor, durch welches die verlangte Summe auf 400,000 Fr. ermäßigt wird. Der Antragsteller konnte nicht umhin, bei dieser Gelegenheit hugleich seinen Beifall úber die glückliche Wahl des Marschalls Soult, als Repräsentanten des Königs der Franzosen, zu äußern. Der Minister des dffentlichen Unterrichts: „Das Lob kommt ein wenig spät.“ Herr Havin: „Jch weiß nicht, was der Herr Minister mit dieser Bemerkung sagen will.// Der Minister des dffentlichen Unterrichts: „Jch glaube nicht, daß der ehrenwerthe Red- ner ein Recht hat, mich um eines Wortes willen aufzurufen, das ih von meinem Plate aus gesagt habe, und das er faum verstanden haben kann; ih bin aber gern erbôtig, meine Aeu- ßerung zu wiederholen. Jch konnte nicht umhin, zu bemerken, daß die Anerkennung, die man einem ergrauten riegs: Mini- ster zollt, etwas spät komme. Jch freue mich, daß man endlich heute dem Marschall Soult Gerechtigkeit wiederfahren láßt, aber ih fann die Bemerkung nicht unterdrücken, daß man ihm diese verweigerte, als er Präsident des Conseils war.“ Herr Havin: „Jch begreife die Unterbrehung des Herrn Minitters noch immer nicht. Was in früheren Sessionen vorgegangen ij", gehört hier durchaus nicht her. Indessen fordere ih Herrn von Salvandy auf, zu sagen, ob ih mich jemals gegen den Marschall Soult aufgelehnt habe.“/ Der Präsident: „Sie haben das nicht zu vertheidigen, was in früheren Sessionen esagt worden ist. Jede Sesfion macht von dem ihr zustehenden echte Gebrauch, und keine folgende e die Aeußerungen der- selben zu bekritteln.“/ Der Conseils-Präsident verlangte hierauf das Wort und äußerte sich folgendermaßen: ;

„Fch kann diese Rednerbühne nicht besteigeu, ohne auf einige uns gemachte Beschuldigungen zu antworten. Man hat behaupiet, daß wir das Votum der Kammer beschränkt hätten, indem wir eiuen Gesandten erwählten, bevor wir den nöthigen Kredit verlangt bâtteu. Ein solcher Angriff, m. H., heißt die Prinzipien, die uns leiten, durchaus verfennen. Die Kammer hat das Recht, den Kredit zu be: willigen oder zu verweigern, aber dem Könige allein steht es zu, den Botschafter zu ernennen. Er fanu dies Geschäft vornehmen, waun und wie cs ihm gefällt, es ist scine Prärogative, und Sie haben diese so gut zu beschügen, als Jhre eigenen, deun Sie werdeu uicit minder ais wir damit einverstanden seyn, daß alle Rechte, welche dic Charte feststellt, innerhalb der ihnen gezogenen Gränzen unangetastet bleiben. (Beifall.) Sie haben das unbestrittene Recht, den Kredit zu bewilligen, ihn zu ermäßigen oder ibn ganz zu verweigern, aber der König bat das Recht, cinen Gesandten zu ernennen; er hat es ausgelibt und Niemand darf es antasten. Nicht die Völker scnden den Völferu ihre Gesandten, die Könige senden sie den Königcu; oder in Ländern, wo es feine Könige giebt, an diejenige Gewait, welche die höchste Macht vertritt. Die Juli-Revolution hat uns eine monarchische Regierungs-Form gegeben, Frankreich hat diese gewolit, erhalten wir uns nun diese auch in ihrem ganzen Umfauge. Was die Ausgaben betrifft, die Jhnen so beträchtlich scheinen, so knüpft sich an diesclben cin nationales Juteresse. Es is gewiß nicht unroc- sentlich, dur ein glänzendes Austretcn auf die Einbildungsfraft der Völker einzuwirken und ihnen auf diese Weise die Macht und das Ansehen Frankreichs zu vergegenwärtigen. Man muß sich bei solchen Gelegenheiten stets nach dem richten/ was andere Mächte, mit denen wir auf gleicher Stufe stehen, thun. Die Ernennung außerordentli- cher Botschafter ist, bei gewissen Gelegenheiten, unter allen Mächten üblih. Man hat von der Heirath, von dem Regierungs-Autritt ei- nes Prinzen gesprochen. Niemals sendet man bei einer solchen Gele- genheit cinen außerordeutlichen Botschafter. Nicht bei cinem Regic- rungs - Antritt, sondern bei einer Krönung hat England vor we- nigen Jahren eine außerordentliche Botschaft hierher gesendet, und Síe erinnern sich noch schr wohl des Glanzes, den hie um sich her verbreitete.- Jndem der König einen Mann c1- naunte, der bei dem Lande und bei der Armee in einem so hohen Anschen steht, als der Marschall , wollte der Köníg, daß er in Lon- don den boben Rang cinnehme, der dem Souverain, welcher ihn sen dct, gebührt. Die Ausgaben werden sowohl zu London als zu Mai- land genau im Verhältniß zu denen anderer Staaten stehen. Mau irrt sich, wenn man von einer außerordentlichen Botschaft nach Mai: land spricht. Sämmtliche am Wiener Hofe affkreditirten Gesandtschaf- ten sind vom Kaiser von Oesterreich eingeladen worden, ihm nach Maiiaud zu folgeu. Hieraus geht hervor, daß die Ausgaben viel ge- ringer seyn werdeu. Wir haben Jhnen die bewußte Summe nur vorgeschlagen, um jedenfalls im Stande zu seyn, es U allen Fâlieu den übrigen Mächten gleichthun zu fönuen. Sie fönuen die Summe nicht verküvzen, ohne Jhre eigene Würde zu beeinträchtigen und Jh- ren Gesandten außer Stand ju seßen, in London die im gebübrende Stellung einzunehmen. Man hat von der Gesandtschaft des Herzogs von Grammont gesprochen; ih habe im auswärtigen Ministerium feine genauen Mittheilungen über dieselbe gefunden. Die Umstände waren damals anders, als sie jept sind. Der Marschall Soult wird \{werlich unter dem Preise von 30 40,000 Fr. eine Wohnung fiu- den.“ Viele Stimmen: „Gehen Sie nicht so sehr in die Detai!s ein! Zur Abstimmung !‘““ Der Conseils-Präsident: „Diesc Unterbrechung macht mich sehr glücklich; denn jedenfalls wäre cs, meines Erachteus, besser gewesen, den verlangten Kredit zu bewislli-

en, ohne so viel DE a anzustellen. (Freilich, freilich! Zur Abstimmung!) Es handelt sih darum, einer fremden Nation gegen- über unseren Rang zu bewahren, und wenn es eine solche Sache gilt, begreife ih nicht, wie utan noch einen Augendlick Anstand nehmen fann.“ (Beifall. Von allen Seiten wird die Abstimmung verlangt.) Herr Glais-Bizoin bemerkte, wenn man denn durchaus

einen Minister jenseits des Kanals \chicken wolle, um der devots