1838 / 145 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

karten an Viele der Offiziere, Unteroffiziere und Gemeinen der hier zum Mandver versammelten Truppen vertheilt worden wa- ren. Das Haus gewährte an diesem Abend einen eigenthüm- lichen militairischen Anblick. Die Hohen Gäste Sr. Majestät beehrten die Vorstellung ebenfalls durch Ihre Gegenwart.

Merseburg, 16. Mai. Die mit demn Anfang der Leipzi-

er Messe eingerichtete tägliche Personen-Post zwischen hier und ‘eipzig wird, hdherer Anordnung zufolge, auch nach dem 22sten d. M. auf unbestimmte Zeit fortbestehen.

Halberstadt, 22. Mai. (Magd. Ztg.) Die hiesige, mit etwa 209 Gemälden erdôffnete Kunst-Ausstellung (Staats- Ztg. Nr. 135) auf der sich, außer dem schon erwähnten Romeo und Julie von Sohn, die betende Rdômerin von Maes, der blinde Bettler von Meyerheim, St. Bonifaz von Rethel und mehrere Genrebilder und Landschaften von ‘P. Heß, Sonderland, Achenbach, Ahlborn, Scheuren u. A. auszeichneten, hat scitdem manchen neuen und ansprechenden Zuwachs erhalten, wovon hier nur A. Schrödter's Kunst- Beförderer, Sonderland's Abschied und Erwartung, Scheuren's Schloß am See und Hasenpflug's gothische Kloster - Kapelle genannt werden.

Halle, 11. Mai. (S. Pr. Bl.) Die Großherzoglich- Weimarsche Regierung hat die Alterthümer, welche 1836 bei Aufgrabung eines Hügels bei Stetten im Eisenachschen Amt Lichtenberg, in der Nähe des Rhöngebirges, und 1827 zufällig beim Chausseebaue ohnweit Dienstädt an der Ilm gefunden, und in die Großherzoglihe Sammlung gebracht worden sind, dem Thäringisch-Sächsischen Verein für Erforschung des vater- ländischen Alterthums aufs bereitwilligste zur Ansicht und Be- nußung auf 6 Monat übersenden lassen. Erstere bestehen aus bronzenen Schmuckstücken von Drathgewinden, Ringen und Ketten, leßtere, die neben den Gebeinen eines menschlichen Kör- pers, ohne umgebende Steine und in bloßer Erde gefunden wurden, sind auch nur Schmuck, keine Waffen, aber außer den Gliedern ciner Kette von braunem Bernstein, einigen Glasper- len- und zwei leider versehrten bronzenen Gefäßen, alle aus Sil- ber, zum Theil vergoldet, daher sie auf die Grabstelle einer Frau von hohem Stande schließen lassen. Weitere Nachrichten darúber sind in den Neuen Mittheilungen des Vereins seiner Zeit zu erwarten.

Halle, 19. Mai. Am I16ten d. M. kurz vor 12 Uhr Mit- tags wurde ein eigenthümliches dumpfes donnerähnliches Ge- ráusch nicht bloß hier, sondern in der Gegend von Schlettau und Beuchlib bis gegen Eisleben hin vernommen, Einige wol- len zugleich ein Dröhnen der Erde und augenbliliche Anwand- fungen von Schwindel verspürt haben. Dasselbe ist, nach Nach- richten, die von Aschersleben eingehen, in den Gegenden von Mansfeld, Hectstädt und Aschexsleben bemerkt worden, wo das starke Getdse mit dem Rasseln eines rasch fahrenden Wagens, von Anderen mit Trommelwirbel verglichen und von den Mei- sten ein gleichzeitiges Zittern oder Schwanken des Erdbodens behauptet wird. Der auf reduzirte Barometerstand war

orgens 6 Uhr 333 69 /// »

| » 9 334,00 | tittags 12 » 333,49 Abends 6 » 333,66

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3, 00

S S E E E E EEER E RELDL AD R RTETR B A LEPDD er R

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Ueber die Anlage von Armen - Versorgungs- An- stalten. Von J. H. Strack. Berlin, 1838. 8 Sei- ten. 4. und 6 Steindrucktafeln.

Ju den sehr erfreulichen Früchten, die der Gemeinsinn unserer Stadt getragen hat, scit ibm durch ein bohes Beispiel die Richtung auf die Versorgung alter unbescholtener aber bülfsbedürftiger Bürger gegeben ist, gehört unfireitizg die zum Besten des Nikfolaus- M RLREL C N berausgegebene und den Kommunal-Behérden, dem Magisirate und der Stadtverordneten - Versammlung gewidmete Arbeit des Herrn Baumcisiers J. H. Stra. Sie enthält näch} dem Texte fünf verschiedene Grundrisse und die Ansicht von einer einfach zierlichen, von verleßender Aermlichkeit und unnügßem Prunke glcich freien Façade in Backsicinen, für eine auf. etwa hundert Hospitali- ten berechnete Ansialt. Die auf den Gegenstand von dem Verfasser ver- wandte Mühe ift um so dankenswerther, als manu zwar für die Unterbrin- gung wirklich Kranker oder vollkommen Gesunder hinlängliche Muster und Normen hat, allcin diejenigen Rücksichten, welche bloß Schwäch- liche bei ihrer Versorgung fordern dürfen, bisher am wenigsten be- sprechen sind. * Die besonders interessante Seite der vorliegenden Schrift ist es aber, daß sie auf die beiden cutgegengesezteun Systeme eingeht, den Hospitaliten entweder kleine abgesonderte Wohnungen zu geben, oder sie in gemeinschafllihen Schlaf - und Speise - Sälen zu vercinigen. Man fann daher nur wünschen, daß nicht uur der pc- cuniaire Ertrag der Schrift, sondern auch die darin vorgetragenen Ideen dem neuen Jnstitute zu Gute kommen mögen E. D.

Die Erdkunde im Verhältniß zur Natur und zur Geschichte des Menschen oder allgemeine ver- gleichende Geographie von Karl Ritter. Erd- kunde von Asien, der fünfte Theil. Berlin 1837. §8.

Indem der Verfasser des großartigen feit ciner Reibe von sechs Jahren ununterbrochen fortgesezten Werkes über die Geograpbie und Ethnographie des Asiatischen Xrdtheiles vor einiger Zeit den fünften oder eigentlich den scchsien Theil hat erscheinen lassen, hat sich derselbe in seiner Darstellung schon den Gebieten genähert, welche eine immer größere Theilnahme der ganzen gebildeten Welt in Anspruch nehmen. Denn wenn schon im Allgemeinen politische und merkautilische Juteressen nicht minder als wissenschaftliche den Blick der Europäer auf den ge- sammten Asiatischen Orient binlenken, so ist dies bcsonders noch der Fall mit dem wesilichen mubammedanischen Asien, das in so vielfacher unmittelbarer Berührung und Verbindung mit dem Europäischen Abendlaude steht, und über dessen Natur und völkerrechtliche Ber- háltnisse gerade in jüngster Zeit großartige Forschungen und Ent- deckungen nicht ohne Zusammenhang mit den politischen Umwälzun- geu in unserém Europäischen Mutterlande ein neues Licht verbreitet baben. Schienen gleich die Britischen Gelehrten durch ihre äußeren Verhältnisse am ersten dazu berufen, die hier gewonnenen Schätze zum (Semeingut der gebildeten Welt zu machen, so hat ihnen doch der Fleiß und der svstematische Geist der Deutschen den Rang darin abgelaufen. Daß der bekannte Begründer ciner lebendigeren Wissen- schaft der Geographie hierzu am ersten befäbigt war, bedarf um so weniger ciner Erwähnung, als seine Darstellungen der Osktasiatischen Welt die genügendslen Beweise davon geliefert haben.

Es ift nun dieser zuleyt erschienene Theil von dem Verfasser zwar {hon mit dem Namen von West-A sien bezeichnet worden und es äußert sich derselbe in der Eiuleitung auf folgende Weise: „Nach- dem wir die mühsame Wanderung durch die faum durchforschten, noch ungemessenen Räume des Asiatischen Orientes vollendet ha- ben, gehen wir zu den mehr beengten Gebieten des Occidents von diesem Erdiheile über, in denen uns schon überall befannteie Gestal- ten entgegentreten, mehr Europäische Lüfte umwcben und versländ- lichere ég e uns reden, die längst schon in den Kreis der all- gemeinen Welt - Civilisation aufgenommen sind. Mit neuem Multhe beginnen wir die erneuerte Wanderung durch diese Vorder- Asia - tische Welt, weil sie den Weg bahnt zur Europäischen, weil sie schon jevt unendlich reichere Resultate für das Ganze der Erd- und Men- sczengeschichte darbietet, als vor zwei Fahrzehenden, da wir zum ers

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sienmale auf engeu Pfaden uus durch dieses Labyriuth hindurchzu- winden versuchten,“ Dech fügt der Verfasser auch gleich berichtigend hinzu, daß, che wir in die Mitte jener Welt cindringen fönnten, wir noch die Uebergänge zu derselben zu überwindeu bätten. Drei Haupt- gebiete sind es nämlich, deren Verhältnisse uns auf solche Weise, we- nigstens zum erstenma!e, aufgeschlossen werden: das Strom-Spstem des Judus, das Alpengebirgsland des Judischen Kaukasus und die westlichen Theile der Ostasiatishen Hochflächen am Turkesta- nischen Alpenlaude. Ja allen diesen Gebieten hat die Natur und die Geschichte allcrdings genugsam die Uebergänge zur Westwelt nach- gewiesen, dennoch weisen sie immer auf die Welt von China und Indien hin, und sind als deren ibnen wesentlich angebörige Gränz- marfen zu betrachten, wie auch die Westwelt Asicns, z. B. in Persien, noch manche Ucbergangs-Gebiete zum Osten zeigt. :

Von den sechs in diesem Bande enthaltenen Kapiteln siad die drei ersten der Darstellung jener drei erwähnten Natur - Gebiete ge- widmet. Das Strom-Spstem des Jndus, dieser uralten Gränzmark zwischen dem éstlichen und westlichen Asien, die zum erstenmale von Alexander dem Großen auf seinem Siegeszuge durch den Orient der Europäischen Kulturwelt näber bekannt geworden ist, erscheint hier im Verhältniß zu der früheren Behandlung dieses Gegenstandes von dem Verfasser in ciner schr veränderten Gestalt , da jetzt schon die ausge- ¡eichneten Forschungen cines Alexander Burnes, dem die Läuder- und Völkerkunde von einem großen Theile der centralen Gebiete. Asiens so viel verdanft, benußt werden fonnten, und da seitdem so manche Tante unfercr Orieutalisien aus der alten Sansfrit-Literatur über diese Gebiete befannt gemacht worden sind, J| auch Über den oberen Lauf dieses westlichen Fundischen Stromes innerhalb des A!pen- Gebirges von Jundien noch immer viel zu erforschen übrig, so sind wir doch über seinen mittleren Lauf, nachdem er bei der berühmten Gränz- feste Attok aus dem Gebirgélande hervorgetreten ist, und über sein Delta-Land jetzt ziemlich genau unterrichtet, und die Wissenschaft muß es dankbar anerfenuen, was die Britische Politif in jencm Wunder- lande der alten Welt, durch äußere und innere Umsiände bewogen, für sie gethan hat. Alle die großartigen und treffiichen Leistungen in dieser Beziehung sind hier nicht minder trefflih und sorgfältig verar- beitet worden. So zeigt sich dics gleich an der Darstellung des soge- nannten Pentschab, o. h. Fünfsiromland, welches von den fünf mäch- tigen Alpinishen Nebecnflüssen des Jndus bewässert wird, die sich so- daun durch einen gemeinsamen Kanal zu dem Hauptstrom ergießen. Dieses fcuchtbare, weit ausgedehnte Land, welches auch von Alexan- der dem Großen durchsceßt wurde, als er auf dem Wege zum Ganges war, ist jeßt der Siy des Jndischen Volksstammes, der Seikhs, welche in der jüngsten Zcit für das Anglo - Judische Reich am Eanges in politischzer Beziehung so wichtig geworden sind als Gräuzmacht gegen die Afghanen und Usbecfen in Jran uud Turkestan, bei denen Ruß- lands Einfluß sich geltend zu machen bemüht ist. Das Emporfommen dieses merkwürdigen Volfes, in welchem der Jslam mit dem Bra- maismus eine Ausgleichung versucht hat, und die Herrschaft seines mächtigen Fürsten Rundschit Singh, des bekannten Gönners der Eu- ropäer, wie des Generals Allard und Anderer, durch welche er scin Kriegswesen hat organisiren lassen, ist hier ausführlich geschildert wor- den. Auch schließen sih daran die neueren Mittheilungen über das {bne Aipen-Thal von Kaschmir, dessen Blüthe und Wohlstand seit den leßten Zeiten freilich sehr gelitten hat, nah den Berichten des

ranzösischen Naturforscher Victor Jacquemont und des Desterreichi- hen Freiherrn von Hügel, aus den ersten Jahren dieses Decenniums. Das Delta-Land des Jndus mit seinen wunderbaren Natur-Verhält- nissen und der dortige Staat der Emire von Sinde triit zum ersten- male nah den Augaben von Al. Burnes vollständiger und flarer ans Licht, als es bisher der Fall war, und es schließt dieser Abschuitt mit den eben so interessanten als lehrreichen, allgemeinen Bemerkungen über den Fndus-Strom, nach seiner Verschiedenheit vom Ganges uud nach seiner politishen Stellung. Die von den Briten seit kurzem auf ihm projektirte Dampfschifffahrt wird nicht bloß in wissenschaft- licher Bezichung wichtig seyn, sondern auch die größten Folgen haben und diesen Strom mit seinen Ufer-Landschaften der Europäischen Kul- n ay eben so nahe legen, als es mit dem Ganges schon ge-

ehen is.

Aus dieser tiefen Thalrinne des Jundus sicigen wir mit dem Verfasser nordwärts hinauf zu dem Alpcnlande des Indischen Kau- fasus (Hinduthu', welcher das mächtige Verbindungsglied zwischen dem Ost: Asiatischen und West-Asiatischen Hechlande oder zwischen Túü- bet und Tran bildet, und gleich dem Helvetischen und Tyrolischen Alpenlaude dur scine Natur- und Völker-Verhältnisse gleich schr das Interesse in Auspruch nimmt. Denn gerade in den unzugänglich- sten HPochthälern dieses Gebirgslandes wohnen viele Ueberrcsie der wichtigsten Uroölker des Asiatischen Orientes, von den Arabern im Allgemeinen immer Kaffern, d. h. Ungläubige, genannt, deren vollsiän- dige Kenntniß noch manches Dunkel der Ethuographie vou Asien und Europa lósen würde. Hervorgehoben sind in dieser Bezichung besonders die in neuerer Zeit näher bekannt gewordenen Siapuscheu, mit welchen schon der große Eroberer Timur zu kämpfcn hatte. Zum ersienmale is uns nun auch dur Burnes die merkwürdige Alpen- straße über diesen Jndischen Kaukasus aufgeschlossen worden, deren Kenntniß wegen der Kriegszüge eincs Alexander, Timur und des Sultan Babur von der größtea Wichtigkeit is, und die Benugung der lehrreichen Memoiren jenes Sultan Babur, von welchen die Gründung des Reiches der fogeuannten Groß-Moguln in Judien zu Dehli ausging, Über dieses Aipen-Revier und seine angelagerten Land- schaften gewährt hier schon eine ganz andere Einsicht in die Natur- Verhältnisse und in das Völferleben des centralen Asien, als man cs vor wenig Jahren faum hoffen durfte. So wie vou der Stadt Ka- bul aus uordwärts die große Heerstraße über den Hindufhnu nach deu reichen Handeclsstädten Balfkh und Samarkfand in dem Bocharischen Tieflande an der Osiseite des Kaspischen Meeres hinabführt, so führt an den Südgehängen diescs Kaukasus entlang in der Thalsenkung des Kabul-Flusses zum Judus ostwärts cine zweite große Heerstraße zu dem Jndischen Tieflaude, und dies ist die vielberühmte Königs- Straße, auf welcher alle großen Asiatischeu Eroberer von cincn1 Alexander an bis auf den Nadir Schah des vorigen Jahrhunderts in das reiche Jndische Land cingcdrungen sind. Erft in der jüngsten Zeit hat man gerade hier die merfwürdigsten Entdeckungen gemacht, welche wic dic folossalen Buddhabilder bei Bamian an der Pforte des Hindufhu nah Balfh auf die mannigfaltigsle Völker-Entwickelung hinweisen, von welcher die Geschichte leider zu wenig zu berichten weiß. Denn schon auf der Osiscite des Judus beginnen die hügel- artigen großen Maucr- Thürme, die sich auf jener Königs-Straße wesiwärts bis nach Kabul auf den Hochebenen von Jran hinaufzte- hen, die sogenannten Topes oder Stupas, Über welche uns von dem Verfasser der erste vollständige Ueberblick nach den bis jeut gewonne- nen Resultaten gegeben wird. Die mühsamen Aufgrabungen dieser Denkmäler durch die Europäer am Hofe des Fürsien Rundschit Singh haben schon so vicle kostbare Ueberreste von verschiedenartigen Ge- ráthschaften zu Tage gefördert, daß dem Gange der Kultur- und Re- ligions- Geschichte der Asiatischen Völferwelt eine gänzliche Umwand- lung bevorzustehen scheint, und die außerordentliche Masse der seit fuczem dort aufgefundenen Münzen führt uns so vieie neue und merkwürdige Verhältnisse der volitischeu Geschichte vor, daß man selbst für die Anknüpfungspuukte in Verlegenheit ist. Das erhellt wenig- stens fklar, daß das alte Gricchish-Bafktrische Reich auf mehrere Jahr- hunderte lang mit seiner Hellenischen Civilisation den ungeheuersten Einfluß auf einen großen Theil der Bevölkerung des centralen Asicn ausgelibt hat, und daß die von den Briten sogenannten Jndo-Scythi- shen Fürsten und Völker, deren cthnographische Verhältnisse freilich noch ganz im Dunkeln liegen/ den Saamen der hier auf Alexander's Eroberungs-Zuge ausgestreuten Kultur auch noch lange nach dem Untergange Jenes Baktrischen Reiches in sich aufzunchmen bestimmt waren, um ein gewisses geordnetes und Co E Leben daraus her- vorgehen. zu lassen. Welch einen Eindru Alexrander's siegreiche Kämpfe am Jndischen Kaukasus auf jene gesammte Bevölferung ge- macht haben, kann man schon daraus entnehmen, daß viele der Häupt- linge in jenen Alpengauen bis auf diese Stunde von jenem Herrn der alten Welt abzustammen behaupten, wie dies am Schlusse dieses Theiles in ciner besonderen Anmerkung hervorgehoben ist:

* Tiber in Verbindung seute, und wie dadurch in der Zeit der Arts

Der dritte Abschnitt führt uns wieder zu den Hochsläczen y Of - Asiatischen Hochlandes zurück, zu dem östlichen oder Chinesisch. Turfestan, womit wir zum legtenmale in das Gebiet des himmli E Reiches des Ostens zurückwandern. Denn es sind hier die wesij4" sten Theile jener ck ongelischen Tafelflächen an der Südseite M Thiau Schan - Gebirges noch 2 , / Weltstellung, MNatur-Verbältnisse und Bevölferung, die vorberrschen von Türkischcm Schlage ist, mit als Uebergangsform vom eigentliche Osten Asiens zu scinem Wesien, den obigen Gebieten anger-iht sind | Die große Thalsenkung des Jarkan - Flusses auf dem Rücen diese Peebenen von Wesien nach Osten bildet hier, gleich wie auf lee, Lônigs-Straße, den Weg für die Handels-Karawanen und Kriegs, Heere von Bochara und Samarkfand aus nach den Chinesischen Hen, sherstädten am Ost-Ocean, und insofern is auch dieses, erst seit furiey vollständiger als früher bekannt gewordenuc Gebiet für den Handels Verkehr und für die Politif der in Asien herrschenden Europäish;y Mächte nicht minder wichtig als für die Wissenschaft. Die großen E uralten Handelsslädte dieses östliheu Turkestan, worunter besonders Khotan, Jarkand und Kaschgar hervorleuchten, werden uns bier na älteren und neueren Berichten zunächst cinzeln vorgeführt ; und dann schließt sih die Darstellung der allgemeinen Verhältnisse des Landes nach sciner Naturbeschaffenheit uud Bevölkerung, dic Angabe der ye, schiedenen Handelsstraßen, auf welchen in der jüngsten Zeit Russishe und Britische Reisende von Sibirien und Judien aus nicht chy Erfolg bis hierher vorzudringen bemüht gewesen sind, um Hands Verbindungen anzuknüpfen, und wie diese Gebiete seit der Mitte dy vorigen Jahrhunderts nah manchen harten Kämpfen ein Theil j großen Chincsishen Welthcrrschast in Ost: Asien unter den Mantisgy, Kaisern geworden find. Eben diese neuen hisiorischcn Verbältnis der Länder der östlichen Türken bilden dem Verfasser den Ucebergay zu den beiden folgenden Abschnitten, welche als die eigentliche Schlyj, parthie von allen den Untersuchungen zu betrachten sind, die dert aus den ersten

M

brochen worden sind. i A Der vierte Abschnitt zcigt uns nämlich, wie China schon seit

teren Zeitcn seine Herrschaft Über das weite Ost - Asiati;che Höchlay F

d dadurch mit den West. Asiatischen Æ t S N Sreldina, Tala, wie -Cottetilte Sa ear für den Friedensgerihts- Bezirk Jüchen, 1m Landgerichts-

ausgebreitet hatte, ländischen Völkern in Berührung fam, wie Chinesische Heere sg E um die Zeit von Christi Geburt bis zum Kaspischen Meere vordrq E gen, wie die Politif der Kaiser am Ost-Decean sich mit denen an de

réue auf der berühmten Seren-Straße durch eben jenes östliche Tur

fesian der lebhafte Handels - Verfchr zwischen dem äußersten Ds ' alasse 77\ter Königl Klassen - Lotterie ficl der lite Haupt - Ge-

und Westen der alten Welt aufblühte. Die Darlegung dieses wel: F bistorishen Einslusses des Chincsischen Reiches auf das gesamn F Völkerleben des centralen Asien in politischer und merkantilischer ziehung, wic auf den Kultur-Zustand jener fontinentalsten Völker de der Wissenschaft zu bezeichnen. Verhlitnisse bis auf den Konsflift mit der Muhamedauisch-Arabischn Welt, als im zehnten Jahrhundert durch die erobernde Ausbreitu der Araber und des Jóîam in jenen Gegenden bei den Türkistn Stämmen China?s Macht und Einfluß mehr und mehr zurückgedränz und zum Theil vernichtet ward. Eben folche Bereicherung bildet defi fünfte Abschnitt, welcher alle die -schon früher an verschiedenen Std len vorfommenden ethnographischen Angaben des inneren Asien nf einmal umfaßt, und in geordnetem Zusammenhange cin vollständi ethnographisches giebt.

gen, besonders Abel Remusat, uns aufgeschlossen sind. Ada} so lehrreih auch diese Mittheilungen sind, und so vielfa auch die Chinesischen Angaben dazu dienen werden, so mant} Räthsel in der noch ziemlich dunkeln Asiatischen Völkergeschichte uu lösen, so behutsam wird man doch auch in ihrer Anwendung beson} ders auf die mehr Abendländishen Völker seyn müssen, da sich da! Unbestimmte und Schwankende in ihnen nicht verkennen läßt, wch} halb auch diese Darstellung ohne viel Hypothetisches und nur ha Erwiesenes nicht bleiben konnte. Dies betrifft aber weniger di Svstem der Türkischen Völkerschaften, als das der Jndo: Germanische Völkergruppe des centralen Asien oder der blauäugigen blonden Vi fer, die als die Stammväter der Germanen geltend gemacht werdet und in den ältesten Zeiten als die nächsten Nachbarn der Chines auf dem Rücken des Dst- Asiatischen Hochlandes, wo jet nur Mongoj lische -und Tübetanische nebst Türkischen Völkern hausen, gewohn haben sollen. Jndem damit die Darstellung der ganzen Chinesische und Oft:Asiatischen Welt beendigt ist, läßt der Verfasser in dem legte und sechsten Kapitel noch die Schilderung der beiden großen natür lichen Aipenstraßen folgen, welche von jenen zum Chinesischen Reid gebörigen Hochslächen durch das Turkestanische Alpenland ia dit Thälern von Fergbana und Badakschan am obern Sihou und Dié): F hon nach dem wesilichen Asien binabführen. MéêLge uns der Vers ser bald mit der Fortsegung dieses Werkes erfreuen, welches nun, j! s der West: Asiatischen Welt fortshreitend, das allgemeine Interesse 11 so mchr stcigern wird, je uäher diese uns in allen geistigen und wf türlichen Verhältnissen steht, und viele Theile derselben sich bié = noch gar feiner Behaudlung zu erfreuen gehabt haben. u. P

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 19. Mai. Niederl. wirkl. Schuld 543/,. 59%, do. 1015/5. 25. 59 Span. 22!/g. Passive 5!/4. Ausg. Sch. —. Preuss. Präm.-Sch. —. Poln. —. VUesterr. Met. —. Antwerpen, 18. Mai. Zins]. 6. Neue Anl. 223/,. Br. 5/1 g. G. Hamburg, 22. Mai. | Bank-Actien 1437. 1435. Engl. Russ. 108!/,. 59/6 Port. f 39/, —. Neue Anl. 19!/,. J Paris, 18. Mai. E 59/, Rente fin cour. 109. 10. 39/4 fin cour. 81. 10. 5% N T au compt. 100, 80. 59%, Span. Rente 229/,. Passive 59. M Portug. 247/s. i

53 7 e E

Kanz - Bl“ Zinsl. 6

Wien, 19. Mai. E

5% Met. 107'/19- 49/0 1013/4. 39/9 8217/32. 21/29 V F

—, Bank-Actien 1464!/;,. Neue Anl. 634!/,. 3

Königlihe Schauspiele. E

Freitag, 25. Mat. Jm Opernhause: Wallenstein's T}

Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. (Herr Löffler, v} Stadttheater zu Breslau: Max, als Gastrolle.)

Im Schauspielhause: 1) Le prisonnier d’une femme,

deville en 1 acte. 2) Le jeune Mari, comédie en 3 actes é

prosè, par Mr. Mazères, 3) Trop heureuse, vaudeville en 1 act

Königsstädtisches Theater. : Freitag, 25. Mai. Der Bräutigam und der Affe. pi mit Gesang (n 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von G. Caen F. Stôk(l, erster Mimiker und Tänzer des K. K. A heaters am Kärntnerthor in Wien: Mamo, als Gastrolle) Sonnabend, 26. Mai. Belisar. Oper in 3 Abth./ V Salvatore Cammerano, übersest von M Hähnel. Muß von Donizetti. (Herr Schober , K. K. Hof - Opernsänger v0" Kärntnerthor-Theater: in Wien: Belisar, als achte Gastrolle) |

1 E a

Redaction unter Leitung von Rheinwald. Gedruft bei A. W, Hay" :

u berüsichtigen, welche wegen s j

e

Gakuttàt der

Theilen dieses Werkes befannt und durch die D, fiellung der gesammten Jndischen und Indo-Chinuesischen Welt unn

mann; 2 Gewinne zu 5000 145,518 nach Bonn bei Haast und nah Magdebu-g bei Cib- alten Welt, ift als eine sebr interessante und wichtige BereicheruF thal; 7 Gewinne zu 2000 Rihlr. auf Ne. 50,148, 58,416 64,271. Der Zeit nach fortgeführt sind di} 65,216. 67,261. 717,005 und 77,165 in Berlin bei Baller und hei Gewer, nah Breslau bei Leubuscher, Cdln bei Reimbold, ¡F Kdnigsberg in ( Inah Sagan bei Wiesenthal; I Nr. 109. 1737. 2282. 15,549. 20,512. 27,758. 28,459. 34,107.

System auf diesem Gebiete der Wandervölker au Es ist dieser Abschnitt fast ganz nach Chinesischen Duellen F arbeitet, wie sie in der neuesten Zeit durch die Französischen Sinolt [#5

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

145.

Berlin,

Sonnabend den 26e Mai

S ei Pam _—— —_—— =—- o ————-—-

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Amtliche Nachrichten.

Kronif des Tages.

es Königs Maijestat haben dem Dircktor des chirurgi- O E und ordentlichen Profe|sor in der inedizinischen Universität in Benn, Þe. Wußker, das Prädikat

Geheimer Medizinal Rath‘/ Allergnädigst zu verleihen und

L fúr dens:lben ausgefertigte Parent Allerhöchstielbst zu voll-

“¡ehen geruht. pes Majestät der Köniz haben dm Schlosser - Meister

IKentzel zu Spandau die Rettungs-Medaille mit dem Bande

zu verleihen geruht.

Die Frau Gräfin Marie von Teck und die Frau cáfin Sophie von Teck sind hier eingetroffen.

ar —- ————— -——-

Der Notariats: Kandidat Oswald Hagdorn is zum No-

Bezirke Düsseldoif, mit Än vequag jeines Wohnsißes in Jüchen ernannt wo!den.

Bei der am 23sten d. M. fortgesezten Ziehung der Sten

"winn von 200 600 Rihle. auf N-. 91,563 nach Neuß bei Kauf-

Rehlr. fielen auf Nr. 29,214 und

Pr. bei Heygster, Magdeburg bei Etbthal und 16 Gewinne zu 1000 Rth(r. auf

Î 36,184. 50,951. 53,238. 66,700. 97,091. 97,335. 98,026 und

100,318 in Berlin 2mal bei Mestag, bei Seeger und bei H. A. Wolf, nach Breslau bei Gerstenberg und bei Schreiber, Côln hei Reimbold, Halberstadt bei Alexander, Halle 2mal bei Leh- mann, Landeberg bei Gottschalk, Magdeburg bei Büchting, Mühlhausen bei Blachstein, Potsdam bei Bacher, Siegen bei Hees und nah Torgau bei Schubart; 29 Gewinne zu 500 Rihlr. auf Ne. 25860. 5618. 4743. 9381, 11,439. 16,520. 25,422. 36,125. 36,595. 29,330. 43,758. 48,291. 49,008. 49,145. 49,679. 67468. T1577. 74,399. 84,340. 89,840. 91,265. 93,820. 98,542. 99/505. 101,750. 12,442. 105,529. 106,640 und 109,307 in Berlin bei Aleoin, bei Burg und 6mal bei Seeger, nach Bonn bei Haaik, Breslau bei Leubüscher und 4mal bei Schreiber, Côin 2mal bei Reimbold, Düsseldorf 3mal bei Spal, Elberfeld hei Heymer, Erfurt bei Trditer, Frankfurt bei Baswiß, Halber- stadt bei Alexander, Halle bei Lehmann, Königsberg in d. N. bei Jacobi, Landéhut bei Naumann, Stettin bei Rolin, We- sel bei Westermann und nach Wittenberg bei Haberland; 46 Ge- winne zu 200 Rihlr. auf Nr. 681. 9090. 14,379. 16,808. 21,226. 21,608. 21,998. 28,895. 29,217. 31,889. 32,108. 32,911. 36,674. 19/023. 39/390. 39,134. 40,5356. 43,573. 43,701. 44,391. 47,755. 0/236. 53,315. 51,908. 55,231. 56,646. 59,375. 60,605. 61,607. 68/673. 69,629 73,980. 75,506. 78,353, 80,49. 86,052. 86,433. §7560. 88,489. 89,948, 93,179. 100,068. 102,863. 104,854. 103,955 uno 108,081. Die Ziehung wird fortgeseßt. Berlin, den 25. Mai 1838. Kdnigl. Preußische General-Lotterie-Direction.

Zeitungs-Nachrichten.

A us 1.60. d,

Frankrei dch.

Deputirten-Kammer. Sißungvom 17. Mai. (Nach- trag ) Die (bereits erwahnte) Rede des Großsiegelbewah- rers enthält, ihrem wesentlichen Inhalte nach, Folgendes: „Um tiefer in die vorliegende Frage einzudringen, und um mich mchr im Einzelnen mit den Seminarien zu be\chäftigen, denn dort wird der dffentliche Unrerricht vorbereitet und 1ns Werk geselzt, ist es nôthig, auf den Standpunkt, den diese Einrichtungen bis vor einigen Jahren einnahmen, zurückzugehen. Für eine so zahlreiche Geistlichkeit, wie die Franzdösji\che, bedarf es eincs spe- Mr Unterrichts, das hat Jedermann begrissen; jede Kammer

at es anerkannt. És tómmt jet darauf an, Jhnen mit kur- H Worten darzuthun, wie die Lage der geistlichen Schulen im

hre 1830 war. És giebr für den geistlichen Unterricht zu- nächst die großen Seminarien, in denen sich solche Jünglinge befinden, welche sich zuverlässig dem geistlic)en Stande widmen, dann aber auch die Clementar-Schulen, die mehrmals die Be- sorgniß der Kammer und der Universität hervorriefen. Vor 1820 gab es, unabhängig von der Million, die Sie votirt ha- en, einen Fonds von 1,400,000 Fr. fär Stipendien, nämlich (20,000 Fr. fúr die kleinen und 200,000 Fr. für die großen eminarien. Diese 1,400,000 Fr. sind auf dem Budget ge- strichen, d. h. die Beisteuer des Staates fär die kleinen Semi- narien hat aufgehört, und die fur die großen Seminarien ist um 200,000 Fr. vermindert worden. Die Beweggründe für das Aufhdren der Unterstüßung an Schulen zweiter Klasse lie- gen darin, daß man nicht hinlänglih überzeugt war, ob die jungen Leute in diesen Austalten eine positive Be- immung zum geistlichen Stande hätten. Wie ist jeyt die Lage dec Dinge? Sie votiren eine Million für die gro- ßen Seminarien, und ih will Jhnen die mit Recht verlangte Bärgschafc nachweisen, damit Sie überzeugt werden, daß die ewilligten Subsidien ihrer eigentlichen Bestimmung nicht ent-

darum handelt, tes Jndividuum

Cxristenz.

nicht errcicht.

gierung

niß nehmen.

große Frage han

die Gewissens: F

der Erziehung, entgegenstellen,

darüber sagen. wird,

werden. Die

ung ist.“ Y S igun g seinen Bericht

und trug auf Hierauf ward

wurde. Alle

furzung

ten Flusse.

sters beschloß Zufriedenheit

digt. Zustande des tages, daß er hingeben w

jogen werden. Es ist hinlängliche Sicherheit vorhanden, daß

hinterbrachte,

diese Gelder nicht fär die kleinen Seminarien verwendet wer- den; die Regierung verleiht die Stipendien, und wenn es sich

großen Seminarien zu beweisen. dieser Beziehung erhoben haben, sind durchaus nicht begründet. Was ergiebt sich nun vori ze Redner meint, diese Seminarien hätten keine geseßliche Diese ist aber zuerst durch das Budget, dann aber auch durch besondere Ordonnanzen begründet. Á Zahl der Zöglinge möchte das Bedürfniß des Gottesdienstes überschreiten, ist sie auf 20,060 festgeseßt. Diese Zahl ist noch

den, daß die Fonds nicht anderweitig verwendet werden, und andererseirs is die durch die Ordonnanz von 1828 bestimmte | Zahl nicht über | ich, ob der Unterricht hinlänglih überwacht wird, ob die Re- | von der Leitung gehörig unterrichtet ist? ¡ | auf verschiedene Weise von den bestehenden Verhältnissen Kennt- | Verlangen Sie, daß die ernannt werden müssen? tecricht einmischen soll? Nein; denn da Sie das Geseß über den Clementar-Unterricht zu prüfen hatten, da es sich um diese

dement vorgelegt, und Sie habenes nicht angenommen. Jch weiche von der Meinung des Herrn Bechard ab,

Beaufüchtigung in Anstalten von solcher Wichtigkeit zu untersagen. Ich leugne dies durchaus. fen und zu beausfsichtigen. nung walten lassen. Unterricht eingreifen, rigkeiten stoßen. Nichts ist empfindlicher als die religidse Ueber- zeugung; würfe sich die bens auf, bemächtigte sie sich auf eine ofene und positive Weise

entzegenarbeiten. hung zum Bisthum, nennungen, ein Necht, welches sle aber nichtédestoweniger positiv ist.

rien der Bischdfe gesprochen. ich habe sie nicht

den Fortschritten nicht fremd bleiben,

richt vollständig sey; die Geistlihen dürfen keiner fremd bleiben, die mit der ihrigen irgend in Berührung kommkt. Wenn die Bischdfe diese Pflicht erfüllen, begreifen sie erst ganz die Wichtigkeit des Amts, das ihnen übertragen ist. Jch will mit einem gewichtigen Worte enden, daß wir uns selbs Gerechtigkeit widerfahren lassen. zahlreiche Französische Geistlichkeit Geistlichkeit jedes anderen Landes, ihren Lebenswandel betrifft, nicht scheuen. in den Seminarien ertheilt wird, ist in keinerlei Weise beunru- higend. Jch sage dies frei heraus, der sagen muß, was er von einer was ih der Kammer gesagt habe, meine innerste Ueberzeu-

bewilligt. langte noch der Handels - Minister das Wort, und legte der Kammer mehrere A vor, durch welche Konzef- sionen an Privat:Co f

bahnen bewilligt werden sollen. sich jene Entroürfe beziehen, mes, von Bordeaux nach Langon, von Lille nach Dünkirchen, von den Bergwerken von Fins nach dem Flusse Allier, und von den Bergwerken von Montet: avx-Moines nach dem obengenann- Die Regierung beabsichtige, hinzu, bis spätestens zum künftigen Dienstag noch mehrere ähn- liche Gesez-Entwärfe vorzulegen.

die bewilligten Unterstüßungen an ein bestimm- zu zahlen, ist die Anwesenheit desselben in den Die Besorgnisse, die sich in

hinsichtlich der kleincn Seminarien? Der

us Furcht, die

Dennoch is einerseits. volle Gewißheit vorhan-

schritten, ja nicht einmal crreiht. Jett fragt | Man kann Professoren vom Staate daß die Universität sih- in jenen Un- delte, wurde Jhnen in dieser Beziehung ein Amen-

insofern er vorauéseßt, reiheit müsse so weit gehen, dem Staate jede Art von

Der Staat hat das Recht zu prü-

| in der Rede verband. | | von der Wirkung seiner Rcde machen, wenn man bedenkt, daj

Andererseits müssen wir große Scho- Wollten wir direkt in den eigentlichen so wárden wir auf sehr bedeutende Schwie-

Regierung zur Lehrerin dieses Glau-

so würden sich ihr die größten Schwierigkeiten und dadurch würde sie dem beabsichtigten Zweck Die Regierung hat, sowohl in ihrer Bezie- als bei gewissen von ihr ausgehenden Er-

war indirekt ausúbt, das Man hat von den Semina- Sie wurden nicht angegriffen, u vertheidigen; indessen will ich einige Worte ie Bischdse haben die besondere Leitung der

Seminarien, und die Geistlichkeit, die um so viel stärker seyn als sie sih auf ihren natürlichen Einfluß beschränkt, kann

die rings umher gemacht Chre der Bischdfe beruht darauf, daß der Unter- Wissenschaft

denn es ist wohl nöthig, Die sehr darf den Vergleich mit der sowohl was n Wissen, als

Der Unterricht, der

weil hier, wie überall, Je- Sache weiß, und weil das,

eute

vom 19. Mai. Herr Lavielle stattete rús-

im Namen der Kommission ab, welche mit

fung des Gesetz-Entwurfes hinsichtlich einer der Gräfin von Lis pona zu bewilligenden Pension von 100,000 Fr. beauftragt war,

unveränderte Annahme jenes Entwurfes an.

die Berathung über das Budget des Finanz-Mi-

die

nisteriums fortgeseßt. Herr Goupil von Prefeln beantragte eine Ermäßigung von Einnehmer, welches Amendement von dem Finanz-Minister bekämpft, aber von der Kammer nichtsdestoweniger angenommen

500,000 Fr. auf die Gehalte der General-

úbrigen Kapitel des Budgets wurden ohne Ver- Kurz vor dem Schlusse der Sitzung ver-

mpagnieen zur Anlegung von Eisen- Die Eisenbahnen, auf welche

sind die von Montpellier nach Ni-

fügte Herr Martin

Auf den Antrag des Mini- die diese Mittheilung mit großer

die Kammer, einzelnen der Entwürfe von einer

aufnahm, jeden

besonderen Kommission prúfen zu lassen.

Paris, 20. Mai. Der König soll die beabsichtigte Reise nach dem südlichen Frankreich bis auss künftige Frühjahr ver- schoben haben.

Herr Thiers reist {on in ganzen Familie in die Bäder von Cauterets, und wird sich von dort nah Jtalien begeben.

Der Ami de la Religion sagt: Paris war zwar nicht zugegen, die leßte Oelung ertheilte; aber er hatte sich ges zweimal persönlich nach dem Befinden des Kranken erkun-

Der Erzbischof äußerte

der künftigen Woche mit seiner

„Der Erzbischof von als man dem Fürsten Tallcyrand im Laufe des Ta-

eine lebhafte Theilnahme an dem Lärsten, und sagte noch am Morgen des Todes- ihn sehr shäße und gern sein Leben für ihn urde. Als man dem Sterbenden diese Aeußerung sammelte er seine lezten Kräfte und sagte: „,,„Der

| maten außer Fassung gebracht hatten. Sein Tod e

Herr Erzdischof kann einen weit bcsseren Gebrauch von seincm Leben machen.“ ‘/

In der Himmelfahrts-Kirche werden Vorbereitungen getros- fen zu dem Todten-Amte, welches am nächsten Dienstag für den Fürsten Talleyrand gehalten werden soll.

Alle hiesigen Blätter sind heute mit Nekrologen und Dio- graphieen über den Fürsten Talleyrand angefüllt. Der Cons i- tutionnel schließt seinen Artikel über diesen Gegenstand nir folgenden Worten: „Der Fürst war ein Mann von seltencm geistigen Muthe und besaß eine Kaltblütigkeit, die durch nichis erschüttert wurde; es gelang ihm auch zuleßt immer, cinen Theil der Gewalt, die er über si selbst ausübte, auf Andere auszudehnen. Es war unmöglich, mehr Einfluß auf die Men- schen zu erlangen, als es Herr von Talleyrand in einer Gesell- schaft von Diplomaten vermochte; und dies lag besonders darin, daß er mit der großen Ueberlegenheit des Geistes und mit (ei nen nie versiegenden Hülfsquellen einen unwiderstehlichen Reiz Man kann sich nur dann einen Begrisf

es nur Wahrheit ist, was ein auégezeichneter Mann von ihm sagte: Der Styl seines Gesprächs sey Voltairesche ‘Prosa. Qr überließ \sich oft einer ihm angeborenen Bequemlichkeit uünd dann sprach er wenig; aber wenn er diese Trägheit des Geisles abschüttelte, entzüte er seine Zuhörer. Im gewöhnlichen Leben bediente er sich oft eines \spdttelnden ironischen Tones; er be- rührte alle Dinge nur obenhin; aber sobald es sich um Staats- geschäfte handelte, machte diese anscheinende Oberflächlichfkeit einer außerordeutlicher Stärke und Tiese des Geistes Pla. dan hat oft geglaubt, daß bei dem Herrn von Talieyrand ausschließlih der Verstand vorherrsche und daß er für gemüuh- liche und herzliche Empfindungen verschlossen sey. Alle die aber, die ihn näher gekannt haben, wissen, daß er eine beispiecilcje Herzensgüte besaß, und daß diese Güte im gewöhnlichen L-ben auch jene starren Gesichtézüge durchbrach, die so viele Diplo- ein QUro- páisches Ereigniß, aber in demselben Maße ein tiefer Srhmc!z für diejenigen , die ihn gekannt haben. Wie man ihn aber de- urtheilen mdge, so kann-doch auch ein großes Land einen seiner bedeutendsten Männer nicht mit Gleichgültigkeit sterben sehen.“ Die von der Pairs-Kammer mit Prüfung des Rentet- Konversions:-Gesezes beauftragte Kommission foll cinstimmia af die Verwerfung des Gesekes bestehen, und sogar das Recht

der Regierung, die Rente zurückzuzahlen, dem Prinzipe nach in Abrede stellen. i:

Die Regierung publizirt heute nachstehende telegraphiscie Depesche aus Narbonne vom 19. Mai: „„Das von Zorella kommandirte Karlistische Corps, 1650 Mann stark, ist am iten d. bei Figuieres von 600 Mann unter dem Befehl des Gou- verneurs von Vesonne geschlagen worden. 180 Karlisten sind getödtet, und 100, worunter Y Offiziere, gefangen genomm?u worden.“ :

Nach dem Phare de Bayonne vom Iten spracz man zu Estella von der nahen Abreise des Don Carlos von dort nah Oñate. Am 13ten sollte Don Carlos Revüe úber act Bataillone halten, mit denen Guergué zu Estella eingetroffen war.

Aus Logroüo wird vom lten mitgetheilt, daß §000 Mann unter Van Halen nach Viana abgingen. Espartero war zu Lo- dosa. Leon-el:Conde, durch zwei Brigaden verstärkt, hat Echaurri besekt und seine Vorposten bis Ortega, 1/2 Legua von Estella, vorgeschoben. Unter Alaix stehen 6090 Mann, die von Puente la Reyna über Lerin bis Santa Barbara aufgestellt sind. Zwdif Kanonen von s{chwerem Kaliber sind von Haro nach Viana ge- bracht worden. Alles deutet auf einen baldigen Angriff.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- zung vom 18. Mai. Bei Vorlegung des Finanz- Budgets, welches in diesem Jahre bekanntlich nicht sehr erfreuliche Re- sultate lieserte, räumte der Kanzler der Schaßkammer cin, daß der Zustand der Finanzen sich gegen das vorige Jahr ct- was verschlimmert habe, daß aus den Sparbanken mehr Geld entnommen als bei denselben angelegt worden sey, indeß scie- nen ihm doch die Aussichten jeßt schon wieder viel besser, und er meinte, das Land werde diesmal den erlittenen Stoß leichter ertragen können, als bei dem panischen Schreken im Jahre 1825, weil jeßt weit mehr Kapital als damals vörhanden jeu. Er machte auch bemerklich, day die Regierung in den lelzten anderthalb Jahren die Schaßkammer-Scheine hdher verzinst Lee als früher, was mit zur Vermehrung der Ausgaben

eigetragen. Man habe, fügte er hinzu, die Regierung getadelt, weil sie einen höheren Zins zahle, als man ihn in Privat - Geschäften erhalte; aber hierbei werde ver- essen, daß Privat - Anleihen nur auf bestimmte kurze eitráume und unter besonderen Umständen negoziirt zu werde und wäre der Zinsfuß im gewdhnlichen Leben wirk- so würde wohl ein entsprechendes Steigen der Bei der Vergleichung der Staats - Ein: nahmen der lebten Jahre bemerkte der Minister, daß, wenn er die Einnahme- Veranschlagungen für 1837 fast um 1'/2 Mil- lion zu hoch angesebt habe, er dagegen in den Veranschlagun- en für 1836 weit hinter der Wirklichkeit zurückgeblieben sey, fo daß sich, wenn man die beiden Jahre zusammennehme, immer noch ein Ueberschuß ergebe. Diese Argumentation ver- ansaßte zu der Bemerkung, sie erinnere an den zufriedenen Bett- ler, der, da er einmal zu Weihnachten nichts zu essen gehabt, sh damit getröstet habe, scin Magen würde die Ent- behrung wod ertragen können, weil er sich ihn vorige Weihnachten úberladen habe. Herr Hume schrieb den Ausfall in der Staats-Einnahme den hohen Gehalten und der in allen Departements herrschenden Vershwendung, aber zum großen Theil auch der schlechten Finanz - Verwaltung zu und erklárte, daß er am Donnerstag, den 31. Mai, eine Untersu- chung der Bank-Angelegenheiten und der Verwaltungsweise des Kanzlers der Schaßkammer beantragen werde. Herr W. Wit -

pflegten, lih so niedrig, Konjols erfolgt seyn.