1838 / 158 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

halte, se bchalîte ih mir mine Vorschläge binsic,ilich dieser Punkic |} fing ; : | Waßlen gegen solche Beträgereien zu {äzen. Sir R. Peel

für cine späzcre Zeii ver. Ven Herzen gera werde t üb. igznus den in cinem fröhercn Jahre vez wicinem dien Freunde (Lord Stanieb) geinachten und jeßt crucirciten Vorschigge zur wirifaaien Nbbüife

wirfliczer Müängei oder Misbräuche in der Ärländisaen Ki:che bcl: | L Í L E Ra Win Raeen ie pilichten. (Beifall ven decn ministeric?cn Wänken.) die Eii- ) ¿„venig Srmunterung. zu Theil Ee ir bemähen uné, die : : | Sache ins Reine zu bringen, und man wirft uns vor, daß

| wir die Katholiken unglimpflih behandeln wellten.

fünfte von Pfarren dea damit verbundenen Functiiozen durczaué unangemessen sid, tiil iv gern in eine Verwinderurg dice: Et!u- künfte wiliigcn. (Hért, böit!) Wo Sincknr:n rervandeu find, mêgstn diesclben ganz aufachebin weidin. (Vecifall.) An Kiichipi. le, roe es nicht-ausässige Pfeôudrer gicti, wünsche id, daß unter ceciancteu Bedingungeu und Stipulatiencn sür die anfä!sge Geisllichkcit guiorat werde. (Wiederbo!ter BVrifall von den ministeuclkien Väufer.) Pia nen diejer Art bin stets beizuißiinmmnnen bereit gewesen, und id glaube, das feine Eilcdizung der Jriändifchen Kirchen - Angelegen hcit vefricdigen fann, Yunkte unmöglich maczt. (B:ifall.) Seite uan neucn Vertbeiinng d:s6 Kirchen: -igen!hums eine Verwendirng dessel ben zu welchen Zweeen verstehen, fo würde ih mich einem soliden Plane cntscieden widersißen und darauf b.slehen, daß jed- weder Ucb:rsch0ß, der fich aus dem TEiacnibum der Kircie cr- gâbe, tona ¡ur Verb. ferung des Zustandes dieser Kircbe verwandt werde. (Beifall von den Opvesicronsbänfcn.) Jd weiß, daß die Mitgli-der auf meiner Seite des Hausis anf ihre Sidife li Ausfezung der Eppieprigliors Klas) vertrauen, und fie kennen dics

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wit Recht, nicht nur wit Hinsiczt auf bloße Parici-WMact, soëderu mit

Sinficht auf die cutscziedeize Merung des Englischen Volks, dat, pte binlängiiche Etfabrong ichren muß, gegen die Arp cpriatious-Klau- sel ifi. (Lauter B.if2ll.) Elauben Sic uicht, daß ih es mir ande cr- (eits verbehle, da die ofemlihe Stimme in England für gleicze Jn stitutionen iu Eagland und J:land if (Beifall von den minisicriel- len Bänken), wenigzslers insefern die verschiedenen Verbäitnifse der beiden Länder ciue sclh? Gleichbeit zulasscu: ih gebe gern zu, daß dic inclinatio temnporun, wie der cdic Lord (J. Ruffell) fich dci cizcec früberen Gelegenbeit auédrüctte, theilweise cinige dieser Fragen ents schieden hat, und auf diese Entscheidung gründe ih meine Hoffuung, daß ihre befriediaende Erledigunz nahe ist.“

Ja Betreff der Munizipal-Frage räumte Sir R. Peel vor allen Dingen den Grundsaß ein, daß die neuen Munizipalitä- ten in Jrland auf die Volkswaßl begründet, daß die städtischen Beamten, wie in England, durch freie Wahl der qualifizir- ten Orts - Einwohner ernannt werden müßten. Jn der mi- nistcriellen Bill sind die Jrlándischen Städte in drei Klas- sen eingetheilt und in dic Listen A, B und rubrizirt. Die beiden e-sten Listen umfassen 11 Städte: Belfast, Kilkenny, Lon- donderry, Dublin, Limerick, Drogheda, Cork, Waterford, Sligo, Galway und Clonmel. Jede dieser Städte enthält cine Bevöl- ferung von mehr als 15,600 Einwohnern, und Sir R. ‘Peel war bereit, großen Oertern ausgedehnte Munizipal- Rechte einzuräumen. Dagegen war er im Zweifel darüber, ob es an- gemessen wre, die Munizipal - Rechte auch auf die kleineren Städte auszudehnen, wenn die Einwohner se!bs nicht um die Verleihung solci;er Rechte nachsuchten. Gegen vie Befugnisse, welche die Bill den Munizipalitäten zu ertheilen vorschlägt, schien Sir R. Peel keine wesentliche Einwendung machen zu wollen. Er woll:e ihnen die Verwaltung alles Corporations: Eigenthums überlassen, unter der Bedingung, daß dasselbe zu gesekmäßigen Zwecken verwendet würdc; auch die Verwaltung der Wachen, der Pflasterung und Beleuchtung der Städte wollte er thnen Öbergeben; dagegen behauptete cr, daß die Polizei direkt unter die Kontrolle der Regierung gestellt werden müsse. Als Quag- lification der Munizipal, Wéhler hätte er zwar eigentlich eine jägrliche Mieihe oder Pacht von 20 Pfd. von einem innerhalb des Munizipal - Bezirks belegenen Hause, Laden oder Magazin gewünscht, indeß wollte er sich mit 10 Psd., der für die ‘Par- lamentswähler erforderlichen Qualification, begnügen, wenn sic hona le festgestellt, das heißt, genau ermittelt woûrde.

London, 2. Juni. Die Aussict guf eine friedlic§e Ver- ciniaung des Ministeriu:ns und der Oppositicn in Bezug auf die Jrlandischen Angeleger heiten, die sich in der vorläufigen Distussion am Dienstag Abend darbot, ist gestern son wieder etwas getrübe worden, indem beide Parteien über cinen dey Hauptpunkte der Munizipal- Bill, über die Bestimmung der Qualification, welche zue Theilnahme an den Wahlen der säd- r. schen Beaintea befzh'gen soll, nicht cins werden konnten. Die “Minister hatten nämlich feüher seb| vorgeschlagen, daß eine jährliche Pacht oder Mieihe von 10 Pfund von einem innerhalb des Muaizival- Bezirks gelegenen Hause den Bewohner oder Inhaber desselben ermächtigen sollte, an den |tädtiïchen Wahlen in diesem Bezirk Theil zu nehmen. Da Sir Roberr Peel darauf drang, daß diese Qualification bona file festgestellt, das heißt, day sie nah dem A4bzabensalze beurtheilt werden solle, den ein solcher Stadtbewohner nach der offiziellen Taxirung des Miethwerth:? des von ihm bewohn- tg oder benußten Gebäudes zu entrichten hätte, damit dec Fingirung von Pacht- oder Mieths --Kontrakten oder ciner zu hohen Angabe des Ertrags der gemietheten HZuser vorgebeugt würde und die Qualification nit eine bloß noimninelle sey, fo bestand Lord J. Russell seine-seits darauf, daß diefe Qualification zwar fr jest auf 10 Pfd. gestellt, aber nach Annahmeder Jeländischen Armen- Bill, sobald die einem Haus- Fahader aufzuerlegende Armen-Stzuer als Norm für die Ren- riruag des Hauses gelten sollte, auf ò Pfd. solle herabgeselzt werden. Der Minister hielt dies für um so billiger, als bei der Quali- fication der Munizipal-Wähßler in Schottland zwar 10 Psd. als das Minimum sfestgescßt, aber dabei keine RúEksicht auf die Abgaben - Taxe genommen i, während umgekehrt in England die Befugniß, an den Munizipal - Wahlen Theil zu nehmen, nah dem Betrage der zu entrichtenden Armensteuer bestimmt wird, aber fein Minirauin von 10 Pfd. als Ertrag cines Hau- ses zur Bedingung der Qualification gemacht worden. Auch würde, meinte Lord J. Russell, die Folge des Peelschen Vor- schlages seyn, daß die Munizipal. Bill nicht cher in Kraft treten könnte, bis die Armen-VBill durchgegangen und in Ausfóhrung gebracht wäre, weil nach jenem Vorschlage die Armen- Taxe als Norm fir die Qualification gelten solle. Die Her- ren D'Conncll und Shiel wollten das Versahren der Konser- vativen nur? aus deren eingewuczelter Feindschaft gegen die Jr- ländischen Katholiken ableiten und crklärten den versöhnlichen Ton, den Sir R. Peel am Dienstage angenommen, für eine bloße Gaukelei. „Warum“/, rief Herr Shiel, „sollen wir in U nicht ein gleiches Wahlrecht

s mdgen fingirte Bercchtigungen in

weiß wohl, worauf man hinaus will; man till dieselbe Toxcn- Probe, die man für das Munizipal-Wahlrecht vorschlägt, später auch auf das Parlaments - Wahlrecht ausdehnen. Da haben wir die alte {limme Politik gegen die Jrländischen Katholiken !'“ Das Amendement der Konservativen wurde vorzüglich von Sir

R. Peel und Sir W. Follett vertheidigt. Beide erinnerten daran,

wie häufig gerade in Jrland der Betrug vorgekommen sey, daß man Pacht- und Mieths - Kontrakte erdichtet und vérfáälsht habe, um das Recht der Theilnahme an den Parlamentéwahlca zu

wreun fe nicht ferneze Beschwerden über jene | lechts-Fingirungen vor. ab¿r unier cinc? | y i i | in dzn Juftitutionen Zelands und eines anderen Theils des | Neiches als eincu Schimpf fr Irland betrachten, so würde des ! Srreitens gac kein Ende scyu. Jun früheren Jahren schlug ich | nicht die Uebertragung der Corporations-Rechte auf Körperschaf-

aber |

Lea wie in Schotiland? | ‘land vorgekommen feyn; | aber ist das in Schottland nicht der Fall gewesen? Äber ich |

V1 finaircn, und wie tiéthig es daßer scy, sich bri den Muuizipal-

wandte si besonders an die Jrländijchen Redner und beschwerte sich âber deren Jusinuationen. „Man läßt uns“, sagte er,

Warum? Weil wir einen sicheren Maßstab sir die Zehnpfund - Qualifica- tieáa suchen. Bedenken Sie dech, daß dicse Munizipal -Corpo- rationen urspröglich nicht für die Verwaltung der Lokal- Ange- legenheiten, sondernzum Schuß der Protestanten eingesezt wurden, und dann fragen Ste sich, cb das Land unsere Vorschläge unbillig finden kann. Man sagt, es fámen in Schottland auch Wahl- ber nichr in den Städten, und auf

diese fómmt cs doch hier an. Und will man jeden Unterschied

ten, die vom Volke gewählt würden, sondern die gänzliche Auf- hebung dersclben und ein Centralisations-System vêr, wonach die Leitung der Stádte-Verwaltung dea Händen der Regierung übergeben werden sollte. Jch-fand aber, daß dieser Vorschlag ia Jrland nicht füec zufciedenttellend angesehen wurde, und ih habe den Gefühlen der Jrländer eben so nachgegeben, wie ich den Gefühlen des Englijchen Volks würde nachgegeben haben. Eine Verzdgerung dieser Munizipal-Bill liegt durhaus nicht in meinen Abfichten, aber in eine mangelhafte Qualifications- Probe kann ih nicht willigen. Jh will gleih von vorn herein mit dem rictigen Grundsaß beginnen und dem Mein- eid niht Thür und Thor tffnen, der späterhin schwer auszurotten scyn wärde. Daß diese Bill diskutirt wird, che die Armen-Bill im Oberhause durchgegangen, ist nicht meine Schuld; hätte ich vorgcschlagen, ihre Erwägung im Ausschusse so lange zu ver- schieben, bis das Schicksal jener Maßregel bekannt wäre, |o iûrde man gesagt haben, ih wünschte sie aufzuschieben, bis cs zu spát seyn wärde, sie noch in diejer Session durchzubringen. Jch glaube übrigens, daß die Acmen- Bill im anderen Hause durchzehen wird, da die zweite Verlesung derselben dort mit großer Majorität genehmigt worden ist; aber geseßt auch den Fall, sie ginge nit durch, so würde ich doch das Taxirungs- Prinzip aus derselben cutlehnen und es “als eine Kon- trolle fr die Ausábung des Wahlrechts in die Munizi- pal - Bill ausnchmen. Da ih in der Armen - Taxe allein die Bürgschaft finde, weiche mir erforderlich scheint, so habe ih mein Amendement auf die Voraussebung hin entweifen missen, daß die Armen-Bill zum Geseß werden wird.

Fch glaube nicht, daß eine bona si!e- Qualification von 10 Pfd. | den Protestanten, wie man behauptet, ein gewaltiges Ueberge- |

wicht geben würde, aber ich glaube, daß sie den Mißbrauch des städtischen Wahlcechts zu politischen Zwecken verhindern wird.“ Daß der Voischlag Sir R. Peel's mit 137 gegen 111 Stim- men verworfen wurde, haben wir gestern schon gemeldet. Die „Times“ meint, dieser Sieg dürste den Ministern selbst uner- wartet und unerwünscht gewesen seyn, denn er sey ein Unglück für sie, da er sie von neuem der O'Connellschen Partei in die

ánde liefere, von der sie sich gewiß gern losgemacht hätten. Sir R. Peel zeigte darauf an, daÿ er, nach dieser Niederlage bei einem so wichtigen Punkce, für jezt mit seinen an- deren Amendements niht weicer hervortreten wolle, daß er je- doch bei der Berichterstattung über die Ausschuß-Verhandlungen mit. demselben Vorschlage neh cinmal sein Glüc® versuchen und unterdessen alle scine Amendements zur dffentlichen Kenntniß

bringen werde, damit das Laud sich von scinem ganzen Plan

im Zusamwenhange unterrichten könne. Man möchte fast glau- ben, daß die „Luncó‘“ mit ihrer Ansicht nicht ganz Unrecht habe, denn Lord John Russell gab am Schlusse der Sißzung scin besonderes Bedauern darôber zu. erkennen, daß die Her- ren O'Connell ünd Shiel sh so indiskfret über das Ver- fahren Sir Nobert Peel's geäußert und demselben die Absicht ctner geflissentliczen Herabwürdigung“ der Jrländi- hen Katholiken Schu!d gegeben hätten; er selbsk, sagte cr, habe dea Vorschlag des schr ehrenwerthen Baronets feineeweges inz diesem Lichte betrachtet, und es thue ibm sehr leid, das die ruhige Erwägung eiuer sàr Jrlands Wohl fo wich- tigen Maßregel wieder durch leidenschafcliche Heftigkeit gestört worden scy. Es schien dem Minister in der That sche unan- gench:n, daß Sir R. Peel ihn bei den übrigen Klauseln der Bill im Säch lasscn wolle, bloß weil er ihm in diesem einen Punkte nicht habe nachgeben können, und er meinte, man éfônne doch von dem Ministerium nicht verlangen, daß es jeden Vor- schlag der Konservativen in dieser Sache, nachdem sie sich zur Versdhulichkeit bercic erklärt, als ein peremtorisches Geseh hin- nehmen solle. Sir R. Peel blieb indeß bei seinem Vorsaßz und sprach nur die Hoffnung aus, daß ein volleres Haus, wenn er sein Amendement noch einung! beantrage, zu e.ner anderen Entscheidung kommen möchte. Die „„Timcö“ geht noch weiter vnd äußert sogar die Vermuthung, daß Lord J. Russeil sich dann nicht eben schr beeifern dürfte, seine Anhänger in großer Anzahl in das Haus hecbeizuziehen, sondern daß er gern den Konservativen den Sieg lassen würde. Die Fortseßung der Aus\{chuß - Berathungen is auf Mittwoch festgesezt. Zu der Entscheidung aber, welche Sir R. Peel noch cinmal veranlassen will, kann es erst vach dem Schluß dieser Berathungen kom- men, wenn über dieselben Bericht erstattet wird.

Der Unter - Staats - Sccretair, Herr Fox Maule, liegt seit cinig-n Tagen an den Pocken danieder; er geht indes |chon der Genesung entgegen.

Niederlande.

Aus dem Haag, 3. Juni. Der Baron van der Capel- len, der als außerordentlicher Gesandter zu der Krdnung der Königin nah England geht, wird in seiner Begleitung auch den Grafen Bentinck haben.

Vorgestern haben sämmtliche Mitglieder des hier neukon- stituirten Oder, Gerichtshofes in die Hände Sr. Majestät des Königs den Eid abgelegt, nachdem ihnen derselbe vorher durch den Stagats-Secreiair vorgelesen worden war.

Belgien. __ Brässel, 2. Juni. Commerce Beige, „haben wir: gemeldet, daß der Regierung und dem Könige von dem Kabinets - Courier Brown sehr wichtige Depeschen aus London überbracht worden, weiche sich auf die Ausfäàhrung der 24 Artikel beziehen. Jeßt können wir be- stimmt versichern, daß diese Nachricht begründet war, und daß das Belgische Kabinct zur Vollziehung des Traktats vom 15. November angehalten worden ist. Der König, kdnnen wir noch ge Den hat dem Französischen und Englischen Hofe eine Vote überreichen lassen, in welcher er sich über die verzögerte

„Vor einigen Tagen“, sagt der

Rollziehung des Traftaië con Seiten Hollaud's auésprich 8 E D «ck Ï t h erfíärt, daß das, was im Jahre 1831 möglich gewesen Ln) Jahre 1838 unmöglich scy. Die Reise des Herru van d it nach Paris steht mit dieser Protc ¡tation tn Verbindung t da die Pariser Zeitungen seinen Empfang bei dem Könj Franzosen melden, so láßt fich wohi faum bezweifeln, daß der 0 heim:-Secretair unseres Königs beauftragt iff, die Nothwendizt, iner Modification der 2#i Artikel in Bezug auf die G5, M und die Schuldenfrage zu erweisen. u Herr van Praet wurde gesiern von Paris zurückerimgre i Ueber die Wiedererwöhlung der abgedankien Mitgli des Brüsseler Gemeinde-Rarhes spricht sich der ininisterielle Q dependant in folgender Weise aus: „Alle Mitglieder d Gemcinde- Rathes sind fast einstimmig wieder erwöhßlt Word, daraus darf man nech nicht s{leen, daß die Wähler yy

Magistrat eine Freisprechungs- Bill fr alle seine Handlung, haben ertheilen wellen; wir glauben es wenigstens nige, Wähler haben nichts anderes bezweckt, als eine feierlig, 7 flärung, daß sie weder direkt, noch indirekt, weder jest, ned y

die din i

Zukunft die Bezahlung der Enischädigungssumme fär derungen übernehmen wollen. Die auf unbestimmte Zeit uv tagte Kammer wird wahrscheinlich nächstens zu\ammentrtty 4 um die Mittheilungen der Regierung in dieser Beziehung u gegenzunehmen, und um die ntchigen Maßregelz j, Beilegung dieser Zerwürfnisse zu treffen. Die Regiery, hat eine Pflicht, eine Aufgabe, die sle nicht verfi Die Ehre, die Nationalwärde gebieten ihr, die Hauptstadt di sen finanziellen Verlegenheiten zu entreißen. Durch ihre tj, Anerbietungen hat sie bewiesen, daß sie die Ausdehnung |\, f Verpflichtungen kennt, und daß sle denselben in allen Puy genúgen will. Die finanzielle Lage Brässel's scheint uns j; keine Besorgnisse cinfldßen zu dürfen, und je6t, wo der iy liche Zwischenfall der Entlassungen beseitigt ist, wird die ÿ, ständigung leichter werden. Aber die Regierung hat nicht j} Pflichten gegen die Hauptstadt, sie hat auch Pfliciten q das Land zu erfüllen, und diese erlauben ihr nicht, ich die, ergreifenden Maßregeln aufnöthigen zu lassen; es muß ihr j mehr freistehen, ein System vorzuschlagen. Eine Thatsache s unershütterlih fest, nämlich, daß die gänzliche Abtragung y aus den Plúnderungen herrührenden Entschädigungs: Gelder Stadt nicht aus ihrer Verlegenheic reißen würde. Die Fu ist also in jeder Beziehung verwickelt; verwickelt, weil Entschädigungs - Frage nicht getrennt behandelt werden tq} weil die Kaminer sich niht mit Brüssel beschäftigen d ohne zugleich Antwerpen, Gent, Lüttich, Verviers y| fo viele andere Srádte zu berücksichtigen. Die Frage

überdies verwickelt, weil es sich nicht blos um die Bein N

der EntschädigungEgelder handelt, sondern weil die Bezahlun der Zinsen súr die bereits aufgenommene Schuld, und die Bey digung der angefangenen Arbeiten vielleicht noch eine größ Berúcksichtigung verdiene. Jau Interesse des Landes, i Interesse Brússels selbst, bejchwdören wir die wiederwähly Kommunal: Räthe sich vor jedem Schritte und jeder Aeußeru zu hüten, welche die Frage noch mehr verwickeln, und den J} teressen, die sie vertheidigen, schaden würden. Mögen sie u zÜglich die finanzicile Lage des Staats berücêsichtigen, und | denken, daß, wenn sie Lokal-Jnteressen zu verfechten haben, (f Regierung die des ganzen Landes wahren muß.“

Im Commerce Belge liest man über denselben Geg stand: „Während mehr als vierzehn Tage haben die mini riellen Blätter behauptet, daß die Abdankung des Gemein * Rathes in keiner Beziehung zur Entschädigungsfcage sin} Wenn die Erklärung des Gemeinde: Nathes dagegen \pradh erwiederten sie: die Abdankung in Masse ist das Werk eini Intriganten, und die Plünderungen stehen in einem sehr t fernten Zusammenhang mit diesem unbesonnenen Schritte, | feinen andern Zweck hat, als der Regierung Verlegenheiten berciten, und die auswärtigen Fragen zu verwtirren. Jeßt, 1 die Äbjtimmung entschieden hat, {timmt man eine andere Spr an, und der „Independant““ ändert zuerst seine Ansich Wenn derselbe sagt, „daß die Wähler ihren festen Enscluf weder dirckt, noch indirekt, weder jeßt noch künftig dit Bezahlung der Entschädigungs- Gelder zu übernehmen““, a4 fund geben wollen, so spricht derselbe die vollklommene Wah heit, und die Betheiligten haben die Gründe ihrer Zerwil nisse mit dein Ministerium freimüthig dargelegt. Der „Jw pendant‘/ spricht von der devorstehenden Zusammenberufung l Kammern, und versichert, das die Regierung iße Schuldig} thun wird. Wir glauben es. Aber warum hat das Minis rium die Kammer vertagt, als im Publikum noch nichts (f allen diesen Dingen bekannt war, wenn. es sie jeßt wieder zusamm} berufen will? Herr de Theux konnte die Kammer vor ihrer Wi tagung mit der Sachlage bekannt machen. Wird sich jebt Ministeriuni auf die Wiedererwählung stüßen? Wird es U|F aufbieten, um die Kammer von dem festen Willen der Haus stadt, keine Ungerechtigkeit zu dulden, zu überzeugen ?““ 4

Aus Gent schreibt man vom 1. Juni: „Die Berl rung unserer Stadt wurde diesen Morgen von einer Begebiss heit erschreckt, welche die ernstesten Folgen hätte haben kön Um 4?/, Uhr Morgens war der Maschinist in einer hies} Fabrik eben mit der Heizung beschäftigt, als er sich cinen genblick entfernen zu können glaubte, um den ankommenden! beitern die Thür zu öffnen. Pldslich vernahm man eine ful bare Explosion. Der Kessel war gesprungen. und ein Theil der Fabrik ist zerstört. Die benachbarten E sind sehr beschädigt.“

Deutschland.

Hamburg, 6. Juni. Der von Sr. Majestät dem K von Rußl\nd wegen des Verunglückens des Petersburgisd! Dampfschisses mit einer bedeutenden Geldsumme hierher gesa Kaiserliche General-Adjutant Graf Wassiltschikof ist vorges! nach genommener Rücksprache mit dem hiesigen Kaiserlich M sischen Gesandten, wieder von hier abgerei|kt. |

Göttingen, 2. Juni. (Hannov. Ztg.) Seit mehrt Monaten ist in dffentlichen Blättern, wohl nur theilweie l hier ausgehend, über die Ereignisse auf der Universität, u die Erwartungen und Besorgnisse, welche dieselbe betrefsen, ! Vieles verbreitet worden, was nicht etwa nur Entstellung, y dern reine Erdichtung war. Mit Ruhe und Wahrheitéll verfaßte Nachrichten fand man jelten, gewiß vorzüglich um! willen, weil die Männer, welche sie liefern konnten, ein M treten gegen leidenschafclihe, zum Theil mit sehr gemeinen Bi fen kämpfende Widersacher des Wohles der Georgia Aug! fár sehr überflüssig hielten, und mit Recht glauben durften, eine Anstalt, welche schon mehrere Stúrme kräftig bestan hat, ihren, auf festen Grundlagen ruhenden Ruf auch js H daß die Verunglimpfung Derer, die ihr wahrhaft /

lieben, bei allen, welche für die Wahrheit empfänglich sind, y ner Widerlegung bedürfen, und daß das übelwollende Best!"

Alle Masi |

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inerung mit seinen E Dein

werde. Es mag indeß wohl an der Zeit seyn, zwe (bete über diejentgen Erdichtungen zu agen, welche gegen das Wohl der Universität auf eine solhe Weise berechnet sind, daß der Unkundige díe Läge nicht erkennen fann, daher denn auch wirklich Nachtheile daraus hervorgegangen snd. Vielfach bat man verbreitet, daß dié Hofräthe Langenveck und Müller Bocationen nah Wien und nach Petersburg angenommen ha- ben, ferner, daß der Hofrath Gauß seine hiesige Eng auf- geben und nah Paris gehen iverde, ingleichen, daß die Gehei- men Justiz - Räthe Hugo, Müählenbruch und Heeren alle ihre Vorlesungen einstellen wollen und insbesondere, daß mehrere \chon in den ersten Monaten dicses Jahres aa aus- wärtige Lehrer ergangene Berufungen abgelehnt worden seyen, daher an eine gute Wiederbesezung „erledigter Lehrstühle eben nicht zu denken stehe. Alle diese Ausstreuungen sind reine Lógen ; als solche erkennt sie hier Jeder, wenn erx nur die Wahr- heit wissen wi”; auch weiß inan hier sehr gut, daß von der weisen Umsicht der Regierung überhaupt keine übereilte Voca- tionen zu besorgen sind, daß aber au alle geeigneten aßregela ergriffen werden, Um jede wahre Lücke auszufull?n _— Wie viel übrigens die Verbreitung der Unwahrheiten zur Verminderung der Zahl der Studirenden (von 999 auf 125) beigetragen hat, läßt sich freilich gar nicht mit Genauigkeit berechnen; doch mag nicht unbemerkt bleiben, daß verschiedene Neuangekommene sich ge- wundert haben, wider Erwarten hier Alles in guter Ordnung u finden, während Andere ungewöhnlich spät sich zu den Vor- esungen einfanden, „weil man auswärts geglaubt habe, dieses oder jenes Kollegium werde nicht zu Stande kfommen““, und dergl. m. Daß jolche Erscheinungen nur eine vorübergehende Bedeutung haben, liegt am Tage.

München, 2. Juni. (A. Z.) Gestern Abend traf der be- rôhmte 7öjährige Kapellmeister Simon Mayr aus Bergamo in München ein, wo ihm von seinen Freunden und Verehrern ein herzlicher Empfang bereitet war. Begeistert fär die Kunst, und sich der Kraft zu schaffen bewußt, ging Mayr als junger Mann nah Jtalien und studirte den Tonsaz. Sein Talent erregte in kurzem Aufsehen; er verstand es, Deutsche Harmonie mit JFtaliä- nischer Melodie zu verbinden. Fast jedes neue Werk bereitete ihm neuen Triumph. cine Lodoisca, die Misteri eleusini, A delasia od Aleramo, la rosa bianca e la rosa rossa, Medea in Co- minto etc. sind lorbeergekrdnte, gediegene Tonwerke, die noch leben werden, wenn manche moderne Schöpfung verklungen is, wäh- rend seine Ginevra di Scozia, früher in München (mit Brizzi und der Bertinotti) vielmal aufgeführt, zu den s{hdnsten Erin- nerungen der älteren Generation gehört. Sein Ruf verbreitete sh immer mehr, und von 1800 bis 1815 war der Sohn des Organisten von Mendorf (bei Jngolstadt) der gefeiertste Ton- dichter Jtaliens. Fast nur seine Werke konnten sich in der Scçala und in San Carlo halten, und selbs Rossini’s Gewalt- herrschaft vermochte ihn nicht in der Meinung der musikali- schen Legitimisten zu verdrängen. Jest erfreut der verdienstvolle Greis nach einer Abwesenheit von öl Jahren seine Heimath mit einem Besuche.

Luxemburg, 1. Juni. Das Militair-Gouvernement der Bundes - Festung Luxemburg hat an die Burgemeister der Ge- meinden des Festungs-Rayons ein Rundschreiben erlassen, welches folgendermaßen lautet:

der Untergrabung und Vetkle

„Lurxewburg, den 30. Magi 1838. An deu BVurgemeister der Gemeinde 2c. zu 1c.

Das untcrzeihnete Militair: Gouveruement hegte bisher die Ho}- nung, die Erhaltung der Ruhe und Ordnuug in dem Festungs. Rayon und dic Sicherftelinnz der ibm auvertrauten Bundesfeß?ung mit der- selben Milde und Gelindigfeit crreichen zu fönncen, die es seither bei jeder Gelegenheit gegen die Bewohnec des Landes dewicsen hat. Die neuerlich vorgekommenen Ercigniffe haben aber leider diese Hoffnung getäuscht. Ausiatt die Emissaire, welche die fricolichen Bewohner des Lau- des lediglich aus eigennügigen Absichten zum Aufruhr zu verleiten strebeu, mit Strenge zurücckzuweisen, haben sich mehcere Burgemeister den böswilligen Einflüsterungen derselben hingegeben, und es is demzu- folge in Hostert und MNiederauwcen die Belgische Fahue, obzleich die- ses furz vorher von Seiten des Militair- Gouverneunents allen Ge- meinden des Festungs : Rayons unter Audrohung militairischer Ere- cution untersagt worden war, aufgepflanzt worden. Das Zeichen des Aufrubrs war bicrdurh gegeben und die ODrduung der Dinge ver- let. Deshalb mußte das Militair-Gouvernement sofort mit Strenge einschrciten, und die Bewohner von Hosiert und Nicderanwen haben die Folgen ihrer unüberlegten Haudlunug, durch welche Überdies umcht das Geringste erreicht werden fennte, bereits empfunden.

lihfler Miide geltend gemacht. Solite jedoch die Fahue des Auf-

| qu Des im vorigen Sommer erbaute Fort Schapschin zu | schleichen.

Handel betreiben dúrften.

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| der bisher im Besiß der Eingebornen gewesenen Küste Forts

angelegt hätten , erweisen sih als ungegründet. Ein von dort | hier angekommener Reisender versichert, daß während des gan- | zen Winters bis zu dem Tage seiner Abreise die größte Ruhe daselbst geherrscht habe, und daß die Garnisonen der Russischen Festungen feinen einzigen Streifzug in das Jnnere des Landes unternommen hätten. Das einzige bemerkenswerthe “Ereigniß ist folgendes: Jn einer finstern und stärmischen Märznacht gelang es einem Trupp Tscherkessen, sich unbemerkt in das von

Ein Theil der im Schlafe úberfallenen Garnison wurde niedergemacht, während der Ueberrest das Fort verließ und sih zwischen den Felsen und Gebüschen verbarg. Da die Tscerkessen mehr in der Absicht gekommen waren, Beute zu machen, als das Fort beseßt zu halten, so verließ die Mehr- zahl dasselbe wieder, worauf die Russen, als sie sch am 4 genden Morgen von der geringen Menge der Zurückgebliebenen überzeugt hatten, die Batterieen mit geringer Mühe wieder eroberten. Von den Russen wurden etwa 209 Mann getödtet. Die 80 Bdte, die dazu verwendet wurden, während des Win- ceis die Communication zwischen ITscherkessien und der Türkei

E

tigt, ist die demnächst bevorftehende Präsidenten-Wahl. Als ranjo Lima die Vice - Präsidentschaft übernahm, hielt man seine Ecwählung zum Präsidenten für ganz unzweifelhaft; jegzt

| aber zeigt es si, daß er an Hollanda Cavalcanti einen gefähr-

lichen Nebenbuhler haben wird, und wenn wirklih, wie es heißt, die Partei Feijo's sich für Hollanda erklärt, so ist Arans jo's Niederlage entschieden. Dies wäre aber {hon darum ein Unglück, weil sich natürlich eine Ministerial-Veränderung daran knäyfe. Mag man über den Charakter der jeßigen Minister

| und die Art, wie Feijo gestürzt wurde, sagen, was man will,

zu leugnen ist nicht, daß sie in einer höchst kritishen Lage eine Thätigkeit entwickelt haben, wie sie Brasilien selten gesehen hat. Man muß nur wissen, wie es sonst hier in der Marine und dem Militairfache zuging, um die Verdienste von Rodrigues- Torres und Rego-Barros und die Schnelligkeit, mit welcher Schiffe nach Bahia und Truppen nach Rio grande expedirt wurden, richttg zu würdigen. Besonders aber scheint Calmon, der Finanz-Minister, seine Stelle gut auszufüllen; wenigstens schenkt ihm die Börse unbedingten Kredit, und \o oft er Bilhe. tes do Thesouro (d. h. Wechsel auf etliche Monate, um augens- blickliche bedeutende Ausgaben zu bestreiten) emittirt, hat er sie

zu unterhalten, sind bis auf zwei nach Sinope und Samsun zurückgekchrt. Die größere Zahl derselben ift bereits wieder nach Tscherkessien abgegangen. Der aus dem Dienst des Sul- tans entlasseue Capitain Kellie is gestern nah Odessa abgereist, um eine Anstellung in der Russischen Marine zu suchen. És heißt allgemein, daß noch vor dem Ende dieses Monats eine Abiheilung der Türkischen Flotte unter dem Kommando des

Kapudan- Pascha zu einem Somimer-Kreuzzuge nah dem Méttel- |

ländischen Meere abgehen werde. Meri ld;

| immer zu sehr günstigen Bedingungen negoziirt. Die Brasilia- | ner haben nicht Unrecht, wenn sie fagen : Mag er auch an sich | dabei denken ; gewiß is, daß er den Andern streng auf die Finger | sieht. Viel hängt für die Regenten-Wahl von der Provinz Minas | ab, und diese scheint nicht sehr für die jekige Regierung, we- | nigstens war es lange zweifelhaft, ob der Minister Vasconcellos | wieder Deputirter werden würde, und die Azsemhlea prorvincia! ist in der heftigsten Opposition gegen den von Aranjo ernann- | ten Präsidenten der Provinz. Doch sagt man auch, daß die Minister vertraute Leute in die Provinz geschickt haben, um die Stimmung der Wähler zu leiten.

Jn Privatschreißzn Britischer Kaufleute in Mexiko, die |

von Englischen Blättern mitgetheilt werden, finden sich fol- gende Bemerkungen über die und Frartikreic : aufgestellten Forderungen sind ganz unstatthaft. Bei einem Tumult wurden in dem Laden eines Französischen Kaufmanns einige Glasscheiben zerbrochen, wofür derselbe sofort 2500 Dol: lars Entschädigung verlangte. Ein Konditor (Pastelero ) hat für einige von einem Trupp hungriger Soldaten verzehrte Pa- steten eine Rechnung gemacht, die sich auf 20,000 Dollars be- läuft. Ein Dritter verlangt 30,090 Dollars, weil 30 Barren Silber, die er in Mazatlan heimlich an Bord bringen wollte, weggenommen wurden, da die Ausfuhr von Silber in dieser Form geseßlich verboten ist und nur ausnahmsweise gestattet wird. Dies mag als eine Probe von den übrigen Forderungen der Französischen Regierung gelten, die sich zusammen auf 600,000 Dollars belaufen und zu deren Zahlung sich die Mexikaner, um den Frieden zu er- halten, auch verstehen. Das Geld is jedoch nicht das Wich- tigste, sondern es handelt sich hierbei noch um die Absebung und Bestrafung mehrerer hoher Beamten, wie Generale, Rich- ter u. st w. Alles dies steht in dem langen Ultimatum des Französischen Gesandten, Baron Deffaudis, das, nebst anderen Dokumenten und Korrespondenzen zwischen dem Französischen Gesandten und dem Präsidenten der Republik auf Befehl des Kongresses in einem Supplement der Regierungs - Zeitung vom 31. März gedruckt worden ist. Die angeführten Beschwerden scheinen indeß nur das Vorspiel von noch anderen zu seyn, welche die Tendenz haben, Frankreich gewisse politische und kom- merzielle Vortheile zu sichern. Wenn z. B. ein in Mexiko lebender Franzose mit den Entscheidungen der gewöhnlichen Gerichtshöfe nicht zufrieden ist, so soll der Prozeß noch einem Appellations- Gericht vorgelegt werden, bei dem der Französische Konsul den Vorsi6 zu führen hätte; auch soll die Jury in gleichem Ver- häitnisse aus Mexikanern und Franzosen bestehen. Ferner wird verlangt, daß Französische Unterthanen überall in Mexiko und mit denselben Privilegien, wie die Mexikaner selbst, den Detail Dies Privilegium hatten die Fran-

" zosen allerdings schon früher, jedoch war es ihnen nichr ge-

| seblich ' zogen

rubrs auch noch in andeien Burgemeisiercicn des Rayous aufge- |

Þbflanzt werden, so versezien sich diese Gemeinden dur ibr Aufliebnen cgeu dic bicherige Ordnung der Dinge selbst in eineu feindlichen Zußand zu der militairischen Gewait der Buudes-Festung, und die- selbe wird alie Maßregcin gegen sie ergreifen, welche ein solcher Zu- stand gesiattet und zur Sichcrstellung der Bundes-Festung gebictet. =- Judem das Militair-Gouverncment waruend hierauf aufmerfsam macht, giebt es der Hoffunzg noch Raum, daß sich die Burgemeifier aufgefordert fühlen werden, Alles anzuwenden, um die Nüuhe uud Drdnung in ihren Gemeinden zu! erhalten. Wo die eigenen Kräste der Burgemeister hierzu uicht ausreichen, wird ihnen das Militaic- Gouvernemcnt gern die Haud bieten, und es kann bei übereinstim- mendem Haodeln uicht fehlen, daß der Vundes- Festung die nöibige Garantie und den redlichen und ruhigen Bewohnera des Laudes Si- Gerheit, Schuß ihres Eigeuthums, furz Ordnung und Geseßlichkcit prt iverden wird, Rilitair-Gouvernement der Bundes-Festung Luxemburg.

Ja Abwesenheit des Gouverneurs:

(gez.) du Moulin, General - Major und Komuandanut.“

S panien.

Madrid, 26. Mai. Morgen wird dec Herzog von Fezen- sae der Königin sein Beglaubigungs-Schreiben als Französischer Votschafter am hiesigen Hofe überreichen.

Es ist hier die Rede von Veränderungen im diplomatischen Corps; man will unter Auderem wissen, daß der General! Alava als Botschafter nah London gehen werde.

Die Deputirten und Senatoren haben bereits mehrere Konferenzen gehalten, um sich darüber zu berathen, auf welche

eise die je6ige Stimmung der Baskischen Provinzen dazu benußt werden könnte, sie durch cinige Zugeständnisse zur Nie- derlegung der Waffen zu bewegen.

Das Corps des Obersten Mayols, der, statt auf seiner Hut zu seyn, mit seinen Offizieren ruhig Punsch trank, ist von dem Karlistischen Anführer Balmaseda überfallen und die Hälfte der Division, die aus §800 JInfanteristen und 70 Kavalleristen bestand, niedergemacht worden.

Türkei.

Konstantinopel, 9. Mai. (Times.) Die vor einiger Zeit verbreiteten Gerüchte, daß die Russen bedeutende Streit- räfte in Tscherkessien zelandet und an verschiedenen Punkten

verliehen und fonnte ihnen jeden Augenblick ent- werden. In dem Ultimatum besteht jedoch der Gesandte darauf, daß die Franzosen für die etwaige Entziehung

| dieses Privilegiums angemessen entschädigt werden sollten. Die

Mexikanische Regierung war bereit, in einem solchen Falle den

Aber auch / Betheiligten vorher davon in Kenntniß zu seben, damit er sei- hier hat das Militair-Gouveruement scin gutes Recht noch mit mög: | (El : A s j ; L g i 28 Geseßgebung betreffe, so sey sie in dieser Bezießbung durch keine

nen Vorrath an Waaren verkaufen könne; was aber die innere besonderen Verträge mit Frankreich gebunden. Ein anderes Ver- fahren, heißt es, wäre unvereinbar mit den Verträgen, die Mexiko mit anderen Mächten abgeschlossen habe. Außer einer Menge anderer Forderungen, wodurch Frankreich die begün- stigtste Nation werden würde, hat der Französische Gesandte noch Beschwerden aufgestellt, welche niemals als solche betrach: tet worden sind, die zu einem Kriege führen könnten. Es isk dies nämlich die ungewöhnliche Einmischung in die Angelegen- heiten der Mexikanischen Regierung und ihrer Gläubiger. So wird die Bezahlung gewisser Forderungen verlangt für Kupfer, welches Herr Adoue, und für Uniformen, die Herr Laforgue geliefert hat, so wie, daß die Zollhaus-Scheine, welche die bei der sogenannten 17 proc. Anleihe betheiligten Franzosen in Hän- den haben, bei den Zollhäusern in Zahlung genommen wärden. Es müßte in England großes Juteresse erregen, wenn dieser die Anleihe-Angelegenheit betressende Punkt auf diese Weise erledigt wúrde, indem dies dann als ein Präcedenz-Beispiel fúr die Britische Regierung dienen könnte, um zum Besten der unglücklichen Englischen Gläubiger, die nicht wenige Tausende, sondern Millionen von Mexiko zu fordern haben, entschiedener zu interveniren. Die in England kontrahirten Mexikanischen Anleihen sind von früherem Datum und von weit größerem Be- saufe und müssen daßer in Bezug auf die Zahlung den Vorzug vor den Französischen Forderungen haben. Es is unnöthig, auf die anderweitigen Forderungen einzugehen, wie z. B. die Wiedererstattung gewisser Doppel-Zölle, welche von Französischen Schiffen erhoben worden sind, die mehr als einen Merikani- hen Hafen besuchten. Es möge nur noch bemerkt werden, daß die in der Korrespondenz gegen die Mexikanische Nation und die Behörden geführte Sprache die Gränzen der diplomatischen Höflichkeit weit Überschreitet und nicht geeignet is, freund- schaftliche Gesinnungen für die Zukunft zu erwecken. Schon die Forderung von 600,000 Dollars ist als Entschädigung für Privatpersonen eine unmäßige Summe. Der ganze Ausfuhr- handel Frankreihs nah Mexiko beträgt nur etwa 7 Millionen Fr., während allein als Entschädigung 3 Millionen Fr. gebie- terisch gefordert werden.““

Brasilien.

Rio Janeiro, 21. März. Der Gegenstand, der die Gemüther hier und die politische Presse am meisten beschäf

I Streittgkeiten zwischen Mexiko „Einige der von der Französischen Regierung |

Pan

| Stettin, 7. Juni. Jhre Kaiserl. Hoheiten die Großfürsten Nikolaus und Michael von Rußland trafen gestern | Abends § Uhr unter dem Donner des Festungs-Geschüßes hter ein und stiegen im Landhause ab, wo Höchstdieselben von dem fommandirenden General des 2ten Armee-Corps, Herrn Ge- neral - Lieutenant von Blok Excellenz, Herrn Ober-Präsidenten von Bonin, der Generalität und den Chefs der Militair- | und der Königlichen und städtischen Civil-Behörden empfangen | wurden. Jhre Kaiserl. Hoheiten geruhten einer militairischer | Seits veranstalteten Abend-Musik während deren ganzen Dauer bei geöffneten Fenstern zuzuhdren und dadurh dem in großer Menge versammelten Publikum die erwünschte Gelegenheit zu gewähren, sih nicht allein des Anblicks der jungen Großfürsten zu erfreuen, sondern auch diese Freude durch wiederholte Hur- rahs zu erkennen zu geben. Heute früh zwischen 7 und 8 Uhr begaben sich Jhre Kaiserl. Hoheiten an Bord des hier statio- nirt gebliebenen Kaiserl. Russischen Dampfschiffs „Proworniy““, um daselbst die Ankunft Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfürsten Thronfolgers von Rußland zu erwarten und gemeinschaftlich die Weiterreise nach Swinemünde anzutreten. Für jenen Zweck war unmittelbar vor dem Frauenthore eine von dem Fahr- wege bis zu dem Dampsfschisse reichende, von beiden Sei- ten mit einer großen Menge an hohen mit Eichenlaub umwundenen und durch Guirlanden verbundenen Stangen flatternder Fahnen geshmückte, mit Orangerie und an- dern bluúhenden Topf - Gewöchsen besezte und mit Teppichen belegte Brücke erbaut worden, an welcher Höchstdieselben aber- mals von den obengenannten Autoritäten empfangen und bis in das Schiff geleitet wurden, wo Hdöhstsie des Herrn Fürsten Mentschikof Durchlaucht bewillklommnete. An der Brúe selbst war eine Ehrenwache nebst den Musik-Corps der Garnison auf: gestellt, und sämmtliche auf der Oder liegenden Schiffe hatten alle Flaggen aufgezogen; auch hatte sih, tros des ungünstigen Regenwetters, eine große Menge von Zuschauern sowohl am Einschiffungsplake als auch auf den nahegelegenen Höhen, Schif- fen, Fldssen, in Kähnen und in den anliegenden Gärten und Holzhödfen eingefunden, während eine nicht geringere Anzahl der Ankunft Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfürsten Thronfolgers in der Stadt selbst entgegensah. Inzwischen verbreitete sich ein durch mancherlei Umstände immer mehr an Wahrscheinlichkeit gewinnendes Gerücht, daß Se. Majestät der Kaiser von Ruß- land Allerhdchstselbst hier eintreffen würde. Diese von Mund zu Mund mit den innigsten Wünschen fär die Erfällung ge- hende Sage ward zur Gewißheit; und als nah 10 Uhr von neuem alle auf den Wällen der Festung aufgepflanzten Geschübe donnernd ertdnten und sämmtliche Glocken der Stadt in feiers lichem Geläute einstimmten, da wurde der Ruf: „der Kaiser fommt!‘/ überall laut. Nach wenigen Minuten erschien die ers sehnte Equipage, welche ihren Weg durch die Stadt unmittel- bar úber die Paradepläße und dann durch unsere herr- liche Anlage vor dem Anklamer Thore genommen hatte, und Se. Majestät der Kaiser siegen aus derselben an der Hand Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfürsten Thronfolgers. Nach eini- gen am Fuße der Brücke mit dem kommandirenden General, dem Ober - Präsidenten und mit dem Kommandanten, General- Lieutenant von Zepelin, gewechselten gnädiaen Worten, begaben sich Allerhöchstdieselben unter dem Jubelrufe der Menge an Bord, geruhten sih dort bis zur Abfahrt mehrmals mit Aller- höôchstdero Sdhnen dem Publikum zu zeigen und die sich immer wiederholenden Freudenrufe durch Zeichen Allergnädigster Huld zu erwiedern. Unter dem Donner des Geschübßes von den

ällen und umliegenden Schiffen und unter dem Klange einer von den Musik-Corps aufgeführten Russischen Hymne und dem lebhaften vom Bord erwiederten Hurrahrufen sezte das Schiff seine Maschine in Bewegung, die wirkliche Abfahrt selbst wurde aber leider, und, dem Vernehmen nach, durch eine bei derselben entstandene Beschädigung der Maschine, einigermaßen verzd- gert und erst dadurch bewirkt, daß das mit Kaiserlihen Effek- ten beladene hiesige Dampfschiff „Kronprinzessin“ den „Pro- worniy““ ins Schlepptau nahm. Bald verschwanden beide Schisfe, denen das Dampfschiff „Dronning- Maria“/ mit einer großen Anzahl von Passagieren folgte, dem Gesichte, und die wie ein Echo immer von neuem ertônenden, aber mehr und mehr verhallenden Hurrahs der auf und an den Ufern der Oder versammelten Menschen bezeichneten den zwar kurzen, aber gewiß in jedes Anwesenden Erinnerung fortlebenden Mo- ment, in welchem uns das seltene Glück zu Theil ward, den erhabenen Kaiserlichen Gemahl der vielgeliebten Tochter und die hossnungsvollen Enkel unseres theuren, hochverehrten Lan- desvaters von Angesicht zu Angesicht {hauen und Allen unsere Verehrung bezeigen zu dürfen.

Salzbrunn, 4. Juni. Allmälig fängt es an, durch den Fremden-Besuch bei uns lebhaft zu werden, nachdem die Versendung seit dem Monat März das Brunnen-Personal voll-