1838 / 161 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E E O S T E R E R E R Ar

Di Lt Uls Cic I] s ijl WVYYI tv DVEIWJIUEL Li) Iult, Ul fein eines Knie durch einc alte Shußwunde scif ist. Mit Marschall Soult kommt ein zahlreiches Gefolge: sein erster Secretair ist der Marquis von Eyragues, vormaliger Geschäftsträger iu Konfsfantino- pel; ¡weiter Secretair scin eigener Sohn, Marquis von Dalmatien, vormals Französischer Geschäftsträger im Haag. Ferner begleiten ihn sein Eidam, Marquis von Moruayv, Deputirter und Nedner des lin- fen Centrums und Bruder des schönen und gebildeten Grafen Char- les von Mornap, welcher, vormals die Zierde der fashionablen Kreise von Paris und London, jetzt Französischer Botschafter in Stecfhelm is und in der Diplomatie faum weniger bon- nes fortunes hat, als früher auf cinem anderen, miuder ernu- fien Felde; dann der Herzog von Vicenza, Sohn des berühmten Cau- laincourt, uud der Marquis von Bassano, Bruder der Mrs. Baring (der Gattin des chrenwerthen Francis Baring, zweiten Sohns Lord Asbburton's und fouservativen Parlaments-Mitglicedes für Thetford). Der Herzog von Valençay, welcher sich der Gesandtschaft anschließen sollte, ijt daran verhindert durch den fask gleichzeitigen Tod feines Großvaters, des Herzogs von Archambault, und seines Großohcims, des Fürsten von Talleyrand. Ueberdies wird, troy des verbreiteten widersprehenden Gerüchtes, Graf Sebastiani binnen acht Tagen in Manchesier-House zurückerwartet, und der Baron von Bourgueney, der gegenwärtige gewandte Geschäftsträger Franfreihs an unserem Hofe, der Graf von Rohan-Chabot, Neffe des Herzogs von Leinster und Andere werden ihm zur Seite sichen. Um das Ganze zu frô- nen, sind in Grislon's Hotel Zimmer gemiethet für Se. Königl. Ho- heit den Herzog von Nemours. Die übrigen außerordeutlihen Ge- sandtschaften müssen wir rascher überschauen, wiewohl wir wissen, daß sie von Fraukreic)y sich nicht werden überstrahlen lassen. Desterreich wird vertreten seyn durch den Fürslien von Schwarzenberg, der seine Gemahlin, eine der s{höusten Da- men des Oesterreichischen Kaiserreichs, mit sich briugt. Er ist be- gleitet von dem Fürsteu von Trautmansdorffff und eiuer Schaar Ungarischer und anderer reihen und hübschen jungen Edelleute von den vielen Völkerstämmen, die den Oesterreichischen Staat bilden. Die fosispieligen Vorbercitungen des Fürsten wurden von den Zeitungeu des Kontinens schon vor längerer Zeit besprochen. Mehr als unter- siügt wird derscibe werden von dem Fürsten Esterhazy, der in Allem, was Pracht und guter Geschmack heißt, facile primus is. Gewiß, Oesterreich hat nicht qu fürchten, durch den Glanz eines anderen Staates bei dieser Gelegenheit verduufeclt zu werden. Für den Für- sten Schwarzenberg ist auf der Portland - Place ein Haus gemiethet, welches an das des Lord Mansfield st|ößt. R ußland wird reprä- senutirt feyn durch den Grafen von Stroganoff, einen der vor- nehmslen Es ungeheuren Reichs. Wie man sagt, beglei- tel ihu der junge Graf Anatole Demidoff, der sich cinen benecidens- werthen Namen dadurch erworben hat, daß er die Erträgnisse setner

reihen Gold- und Platina: Bergwerke im Ural zur Ermunterung der Li-

teratur und Künste verwendet. Graf Stroganoff soll glänzende Musterpro-

ben von denmannigfaltigen Erzeuguissen scines Vaterlandes zum Schmück seines Hoteis mitbringeu. Außer Udjutanten und Secretairen folgen ihm mehrere Fürsten jener verschiedenen Asiatischen Stämme, welche seit funfzig Jahren nach einander unter Rußlands Scepter gebeugt wur- den. Graf Pozzo di Borgo, der ordeutliche Gesandte, bleibt, und

Asbburnbain: House wird nach wie vor der Schauplay anzichender

Festlichkeiten scyn unter den Auspiz eu sctuer liebenswürdigen Nichte,

der Gräfin Karl Vozzo, cines Sprößlings der edlen Familie Crillon.

Zwei der besten vüuser in Carlton-Terrace sind, wie schon oben er-

wähnt, in ciues vecbundeu worden, um hiureichend Plaß zu gewin-

1c für die Entfaltung jener glänzenden außerordentlichen Gesandt- schaft Rußlands. Dic Gräfin Stroganoff wird ihren Gemahl be- gleiten, und der Russische Thron-Erbe selbs wird die Krönung mit sei: ner Gegenwart zieren. Preußen hat zu seinem Stellvertreter einen der vornehmsten und reichsten Edelleute seiner Staaten gewählt: den Fürsten Putbus. Die Personen seines Gefolges sind hier noch nit befannt. Man hat viele Mühe gehabt, für Se. Durchlaucht ciue angemesscne und geräumige Wohnung ausfindig zu machen, doch endlich hat man eine solche zunächst an Mivart?s Hotel gefunden.

Baron von Bülow bieibt gleichfalls auf scinem Posten am Hofe

vou St. James, wo sein Geist und feine angenehmen Sitten ihn zu

einem der beliebtesien und einflußreihsien Diplomaten machen.

Geueral Graf Löwenhjelm, vormaliger Schwedischer Gesandter

zu! Pacis, wird den Köonig von Schweden repräsentiren. Man hat

für denselben Gemächer im Carlten-Hotel gesucht, aber dieser elcgante

Gafthof mit seiner bequemen centralen Lage war {hon durch früher

eingetrosfeue Mitglieder des Englischeu Adels fo in Beschlag geuour-

men, daß fein hinlänglicher Raum mehr übrig war. Eudlich fand

CNOTTLe FUDTer VET „STIATIONC PArLei mon vor zwei. 5agren den Ministern gerathen hätten, die Appropriations-Klausel fah- ren zu lassen, um es nur zu einer Umwandlung des Zehnten in einen Grundzins zu bringen. Lord John Russell sey daher nicht aufrichtig gewesen, indem er gesagt, die Vorurtheile Eng- lands gegen eine Reduzirung der Mittel der Jrländischen Kirche auf ihre wirklichen Bedürfnisse habe ihn zur Verzicht- seisiung auf die jeßige Ausführung jener Klausel bewogen, während es in der That die veränderte Ansicht der Jrländi- schen Parteihäupter sey, die ihn zu dieser Verzichtleistung veranlaßt habe. Diese Behauptung des „Examiner“/ ge- winnt dadurch einige Wahrscheinlichkeit, daß O'Connell bis jeßt über das Verfahren des Ministeriums gar keine Klage geführt hat, denn man sollte glauben, daß er dies gewiß nicht unter- lassen haben wúrde, wenn die Minister in dieser Angelegenheit nicht im Einverständniß mit ihm gehandelt hätten. Doch fragt es sich freilih, ob er sich ferner so ruhig verhalten wird, oder ob er vielleicht im Stillen schon eine neue Agitation in Jrland vorbereitet. Die Zukunft wird daher erst lchren, ob der „Exa- miner“’ gut unterrichtet war.

Bei dem Diner, welches Herrn Urgquhart vor einigen Ta- gen im Glasgow gegeben wurde, äußerte sich Herr Buchanan über den gegenwärtigen Zustand der Englischen Handelsverhält- nisse folgendermaßen: „Wir sind von den Häfen des Konti- nents jeßt so gut als ausgeschlossen, denn die gegen uns gerich- teten hohen Zoll - Tarife, welche überall eingeführt sind, thun unserem Handel und fast allen unseren Fabriken den größten Schaden. Selbst zu der Zeit, wo Napoleon seine Dekrete von Mailand und Berlin gegen uns schleuderte und die „Krämer- Nation“/ durch einen Kreuzzug gegen ihren Handel zu vernichten drohte, selbst da war nicht solcher E Besorgnissen vorhanden, als jeßt nah 25 Jahren des Friedens. Die strengen Absperrungen, die unserem Handel überall entgegengestellt werden, machen es zu ei- ner Täuschung, die Nationen Europas noch länger als Verbraucher unserer Fabrikate R: im Gegentheil, sie sind jeßt auf dritten Märkten unsere Nebenbuhler geworden. Jn Nord- und Súd - Amerika, in Jndien und China machen sih die ernstlich- sten Folgen hiervon fühlbar. Nicht nur die Fabriken der Ver- einigten Staaten und des Deutschen Zoll-Verbandes wetteifern mit den unsrigen, sondern selbst durch die Baumwollen-Fabrikate Moskau?’s und durch die Eisenwaaren Tula’s werden, wie wir aus guter Quelle wissen, auf den Märkten von Mittel - Asien die Englischen Manufaktur - Erzeugnisse verdrängt. Und diese Konkurrenz beschränkt sich nicht etwa bloß auf wenige Artikel; sie ist schr umfassend; Böhmische Glaswaaren werden zu einem Preise geliefert, zu welchem wir nicht mit ihnen zu konkurriren im Stande sind. Dasselbe gilt von den wohlfeilen Stahlwaaren Deutschlands, so wie von gefärbten und bedruckten Baumwollenstof- fen, die regelmäßig nach neutralen Märkten ausgeführt werden und die gleichartigen Britischen Fabrikate von dort verdrängt haben ; ja einige Artikel werden sogar in unser eigenes Land eingeführt und stehen uns an unsern eigenen Märkten aus.“ Auf diese Klagen ertviedert der Courier: „Es ist wahr, unsere Fabri- kate sind von vielen Märkten ausgeschlossen, aber das natürliche Billigkeitsgefühl heißt uns, nicht den fremden Mächten, die eine solche unrichtige Politik angenommen, darüber Vorwürfe machen, sondern unserer eigenen verkehrten Geseßgebung, die ihnen mit schlechtem Beispiele vorangegangen. Die beiden Glasgower Redner (Urquhart und Buchanan) machen es zu ih- rem Thema, wir hätten uns Ungerechtigkeiten von Seiten fremder Mächte geduldig gefallen lassen. Glauben denn diese Herren aber, daß unsere Regierung, bei den unermeßlichen Handels-Jnter- essen, die für uns überall auf dem Spiel stehen, Recht daran thâte, wenn sie jedes Mißverständniß zu offenem Zwist triebe? Englands Macht ist daheim und auswärts zu gut gekannt, als daß der Kredit des Landes durch Nachsicht leiden sollte. Frank- reich, mit seinem Bischen auswärtigen Handel, kann wohl ohne Gefahr gegen Mexiko und Buenos - Ayres feindlich auf-

sich eine angemessene Reihe vor Gemächern iu Burlingtou-Hotel. Holland sendet den General Baron van Capellen, der in scinem Baterlande für einen der ausgezeichnetsten Adminisiratoren gilt. Er war lange Gouverneur der Holuändisch - Ostindischen Kolonicen, wo er sciner Negierung große Dienste leistete. Wir wissen nicht, ob be- ereits cine Wohnung für ihn bestellt ist. Zu Dänemarks Reprä- sentanien if der junge Prinz, Herzog von Holsiein-Gottorp, ein Meffe des Königs, ernannt. Dieser schöne Prinz wird als einer von deo Freiern unferer Königin betrachtet, welcher durch Heirath jene Verbindung Englands mit Dänemark zu erneuern suchen werde, wo- vou der Königin Auna glorreiche Regterung das erfie Beispiel darbot. Baron Biome, der ordentliche Dänische Gesandte am Briitschen Hofe, vleibdt, und scine Gemahlin, welche die würdevolle Anmuth ihrer andsmáuniunen so wohl repräsentirt, i so eben angekommen. Württemberg wird sich vertreten lassen durch einen Prinzen von Württemberg, und ihur wird der ordentliche Gesandte dieses Staats, Graf Mandcls!ohe, würdig zur Seite stehen. Von Jhrer Majestät Dheim, dem Könige der Belgier, ift der Fürst v. Ligne gewählt cin mediatisixrter Prinz eines vormals souverainen Hauses und Enfcl deá nicht minder wegen seines Geistes als wegen seines Heldensiunes berühmten Marschalls v. Ligne. Dieser Fürst, dessen historisher Name auf seine Mission so vielen Glanz wirft, bringt seine Gemahlin, eine Dame aus deur fürstlichen Hause Lubomirsfki, mit. Herr Van de Weyer bleibt, a!s der gesczicite Pilot feines Vaterlaudes in den Labyrinihen der Pracht uud Würde, wie er es immer iu denen der Politif gewesen. Spanien schickt einen Mann höchsten Ranges, deu Marquis v. Flo- rida Blauca, lim in Verbindung mit dem Nitter de Aguilar die Mepräsentation seiner Köntgin zu übernehmen. WBortügal hat zu! seliein außerordentlichen Gesandten einen Staats -Wiunister ge- wahlt, tinen Diplomaten, der, obschon ex sich in sciucm revolutio- nalen Baterlande fam fehen lassen darf, doch durch Raug, lange Gewohnbeit, Geist und die Erinnerungen siegreiczer Tage wohl geeig- uct ist, in diejer düfleren Epcche der Portugiesischen Geschichte die äußere Würde zu retieu. Wir meinen den Herzog von Palmella. Der Marguis und die Marquise vou Brigniole fommen, un den Grafen von ‘Pollon in der Vertretung Sardiniens an unserem Hofe zu untcrsiözen, Der König von Neapel ist, sagt man, ge- fonneu, feiucin Gesaudten an diesem Hofe nene Beglaubigunugs-Briefe zu übermachei, Der ebrwürdige Nestor der Diplomatie, Graf Lu - dolf, wicd dann Sr. Sicilischen Majeßät Vertreter bei der crhabe- neu Fier fceyn. Die hohe Pforte schickt, als ihren ersen Ge- sandten bet dieser Gelegenheit, Achmed Ferid. Dieser soll am 16. April von Konstantinopel-abgereist seyn, beladen mit Kaftanen, Kasch- wir Sharols und Arabischen Spezereien, den galanten Gescheuken des Padischah au Englaads Köntgin. Von Bayern isi, unseres Wis- senê, noch fein Gesandter ernanut.“

Man erzählte sich gestern in der Stadt, es sey im Palaste der Königin eine ansteckende Krankheit ausgebrochen ; bis jest ist aber nichts verlautet, wodurch dies Gerücht bestätigt würde ; vielleicht hatte bloß der Aufshub eines Balles, den Jhre Maj. geben wollte, und deren vorgestrige Abreise nah Schloß Wind- jor, wo die Königin bis zur Krönung bleiben will, dazu Ver- anlassung gegeben.

Zu jedem der Monumente, die dem Admiral Nelson und dem Herzoge von Wellington in London errichtet werden sollen, har Ihre Majestät die Königin 590 Guineen- geschenkt.

treten; was aber würden die Baumwollenspinner von Glas- gow dazu sagen, wenn Lord Palmerston ihre Schifffahrt nach Charleston und New-York so lange unterbrechen wollte, bis der Streit um einige Tausend Morgen Landes waldiger Wildniß an den Gränzen Kanada's geschlihtet wäre? Nein, nur durch gegenseitige Nachgiebigkeit kann der Frieden zwischen zwei Ländern aufrecht erhalten werden, und je mächti- ger ein Land isst , desto mehr geziemt ihm eine ruhige und gemäßigte Haltung. Uebrigens aber sind wir gar nicht ausgeschlossen von den Kontinental - Märkten; im Gegentheil, unser Handel mit jedem Theile des Festlandes nimmt eher zu als ab. Unter 1248 Schiffen, die im Jahre 1837 von St. Petersburg: nah fremden Häfen absegelten, waren 1131 nach Großbritanien bestimmt, und mindestens vier Fünstel der im vorigen Jahre ausgeführten Russischen Erzeugnisse nahmen ih- ren Weg nach England. Unsere Fabrikanten können sih aber darauf verlassen, daß unsere Kaufleute nicht all’ diesen Hanf, dies Eisen und diesen Talg nehmen, ohne etwas dagegen aus- zutauschen. Mag Rußland seinen Zoll-Tarif noch so sehr erhd- hen, es tann kein Faß Talg und keinen Ballen Hanf an einen Britischen Kaufmann abseßzen, ohne die Britische Fabrication uninittelbar oder mittelbar aufzumuntern.““

Das große Dampfschiff „Great Western, welches, gleich nach dem „Sirius“/, ebenfalls seine zweite Fahrt nah New - York antrat, hatte 65 Passagiere und 46,750 Sovereigns an Bord.

Belgien.

Brüssel, s. Juni. Gestern is der Privat-Secretair des Königs, Herr van Praet, in der größten Eile wieder nah Pa- ris abgegangen; ein Courier war schon vor ihm abgesendet wor- den; auch nach London soll das Kabinet einen Courier geschickt haben. Die Reise des Königs nah Paris, von der vor eini- ger Zeit viel die Rede war, wird jeßt auch nicht stattfinden. Der Jndependant widerspricht den Mittheilungen, die der Commerce Belge über die erste Reise des Herrn van Praet gemacht hat. Dieselbe, meint das erstgedachte Blatt, könne sich um so weniger auf einen neuern Beschluß der Londo- ner Konferenz bezogen haben, als diese noch gar nicht wieder zusammengetreten sey, um in Folge der lebten diplomatischen Mittheilungen aus Holland sowohl als aus Belgien einen neuen Beschluß zu fassen.

Auch gestern sammelten sich wieder Volksgruppen auf dem Münzplakbe ; dieselben zerstreuten sich jedoch bald wieder.

er Messager de Gand meint, daß die Petition, wel- che jeßt die Einwohner von Fleurus gegen die Serltbctelng des Belgischen Gebiets abgesandt hätten, nur der Vorläufer ander- weitiger Petitionen sey. „„Wir können versichern “/, sagt ein hiesiges Blatt, „daß ähnlihe Demonstrationen in Brüssel und in den bedeutendsten Städten des Königreichs bis jeßt nur durch die Abwesenheit eines der ausgezeichnetsten Patrioten, der gegenwärtig im Jnteresse des Landes in Paris verweilt,

al - D. c. I Ote „D OTId Besell| Ma lon den Repräsentanten der Provinz ein Fest geben h au mehrere sogenannte Patrioten aus andern Provin An do, nehmen werden. Wie es heißt, soll ein Aufruf an V Wi he Volk gerichtet, und die geeignetsten Mittel zur Or eh tion eines fräftigen Widerstandes gegen alle Angriffe solln abredet werden. N v,

Deutschland.

Hannover, 8 Juni. (Hannov. Ztg.) än s, zung ae 30, Mai fam in der erften E, Div Bec der zweiten Kammer, sich wegen der Pfingst-Feiertage auf = 0h zu vertagen, zur Berathung. Von mehreren Seiten hey, man den Verlust von drei Tagen und die dadurch dem g. zugleich erwachsende Ausgabe dreitägiger Diäten. Daneben ande diese Vertagung von einigen Mitgliedern sogar für regem, widrig gehalten, indem das Reglement den Kammery yy, E Recht zu einer dreitägigen Vertagung beilege, durch dy „06 genden Beschluß aber, wegen der eintretenden beiden Fz, eine fünstägige stattfinde. Da man indeß von anderen S diese legte Ansicht nicht theilte, zum mindesten das Regle über diesen Punkt für zweifelhaft hielt, so ward bes" sich den vorliegenden Beschluß zwar zur Nachricht dienen lassen, der zweiten Kammer aber den Wunsch auszudrig, von der Vertagung zurückzutreten und die Sißzungen der a Kammer nícht auszuseben. e

Frankfurt a. M., 7. Juli. Der Königlich 6, britanische Gesandte bei der hohen Bundes-Versammlung g, Fox, wird in der nächsten Woche aus Wien, wohin er din lich von London aus úber Frankfurt begeben, Zzurückerny um seinen Posten hier anzutreten. 7

Se. Durchlaucht der Herzog von Nassau ij seit weni Tagen von Wien in Bieberich zurück; die beiden ältesten Yij zen des Herzogs haben ihren Vater nicht in die Heimath j, gleitet. Wie man vernimmt, wird Se. Durchlaucht in y zweiten Hälfte dieses Monats ein auswärtiges Bad besugy,

Ihre Königl. Hoheit die verwittwete Frau Landgröfi j, S bezog heute Höchstihre Sommer - Residey y

omburg.

Einer der Hardenberg - Gefangenen, Dr. mel. Bunst hier, befinder sich seit gestern auf freiem Fuße. Das Appellations - Gericht zu Lübeck hat, sicherem Vernehmen n Dr. Bunsen einestheils wegen der ihm zur Last gele politischen Verbrechen von der Instanz entbunden, andèrenihy ihm aber den erstandenen mehrjährigen Untersuchungs - Ai als Strafe anerkannt und ihn zugleich in die Kosten verurt Die Saison in den unserer Stadt nahe und entfernter licgen Bâdern ist noch ziemlich still. Ueberall sind zwar viele Vei nungs-Bestellungen eingetroffen, allein die anhaltende regntishe Witterung hält das Eintressen der Badegäste zurück. Fi Vis: baden hatte man sich namentlich, dla durch die nt Maitage, mit dem Anfange einer frühen Kur geschmeiche!, sich sich aber in seinen Erwartungen sehr betrogen. Ueber den Yi such hoher Personen in den Taunusbädern ijt durchaus nh nichts Sicheres bekannt.

Die Taunus - Eisenbahn - Actien werden jet das Stif (von 250 Fl.) mit 75 Fl. Agio bezahlt ; in ihrem höchsten Cours wurden sie früher mit 175 Fl. Agio bezahlt, find also um 100 Fl. gefallen.

Das vorgestrige Volksfest am dritten Pfingst-Feiertag im sogenannten Wäldchen war, vom Wetter begtinstigt, aßt ordentlich belebt.

nigin ist diesen Morgen nah Würzburg abgereist. Jhre Ns jestät die Königin von Sachsen hat sich mit ißrer Schwest, der Herzogin Max von Bayern, nah dem Schlosse Posen hofen begeben, wo sie bis zum Iten zu verweilen gedenkt,

München, 5. Juni. Am Zten d. empfing die Frau ß zogin von Braganza eine Deputation des hiesigen Magistrats, welche ihren Dank für die von dem Kaiser Dom Pedro g machte Stiftung, durch welche seit § Jahren bereits 2 arm, älternlose Mädchen eine Aussteuer von 500 Fl. für jede (alb 16,000 Fl.) erhielten, auszudrücken beaufrragt waren.

Tübingen, 7. Juni. Nach einem. Königlichen Détt sollen auf der hiesigen Universität ein philologisches und tit Reallehrer - Seminar errichtet werden, durch welche die Hera bildung tüchtiger Lehrer für die höheren wie für die niedetit Gelehrtenschulen bezweckt wird.

Schweiz.

Luzern, 4. Juni. Durch Kreis-Schreiben vom. 1. Jui meldet der Vorort, daß, obschon neben einem Kantonsrath r Schwyz die Stände Uri, Unterwalden, Freiburg und Neue burg auf Zusammenberufung einer außerordentlichen Tagsakßu angetragen haben, er sich doch, namentlich in Betracht der Näh der ordentlichen Tagsaßung, nicht bewogen finden könne, diestl Begehren zu entsprechen, sondern für angemessener erachte, wen die Schwyzer Angelegenheit gleich Anfangs der ordentlich Tagsaßung zur Sprache komme.

Kanton Sch wyz. Die Regierung von Schwyz hat a! sämmtliche eidgenössische Stánd® unterm 28 Mai ein Kreit schreiben erlassen, worin es heißt: j „Während der Vorort Euch uud uns über die sich zeigenden Nr hältnisse, so wie über den Gang der Sachen und die Eutwickclj der Dinge im Kanton Schwyz keine Berichte mitzutheilen bat, 1 len wir Euch, getreue liebe Eidgenossen! cinige Aftenstücke zur Kuni niß bringen, die in den leßten Stunden des Aufenthalts der wt lich bestellten Kommissarien in dem Hauptorte des Kantons 1hcils al uns, 1heils an das Kantons-Gericht, als oberste Jujtiz-Behörde v0 deusclben, erlassen worden sind. Der versammeite Kantons - R. founie sih durch den Juhalt derselbeu nicht bewegeu lasszu, [0 amiliche Stellung aufzugeben, soudern bat rielmchr mit erfreuliog Einstimmigkeit beschlofscn, den Abgeordneten in einex an sie aberlal! nen Zuschrift zu erklären, daß die Negserung des Kantons sowobl?! sich, als auch für die unter ihrer Leitung stehenden Bezirks-Behörden dicib: nen zustchenden Befugnisse und Rechie auf das feierlichste vermwahre, jedill Eingriff in dieselbe auf das Entsczicdeuste zurückweife und daß f sich in ihren Verrichtungen auf keine Weise stören lassen werde. # Kantous- Gericht, zufolge cines von ihm schon vor der LandesgeWme anberaumten peremtorischen Rechtstages heute den 28. Mai t geseßlich nothwendigen Aozabl sciner Mitglieder versamnicit, vat ay ebenfalls cinstimmig dahin ausgesprochen, daß es seinen (Fid B Pflicht getreu die an dasselbe gewiesenen oder auch später cus d menden Geschäfte ohne Rücksicht auf Zumuthungen, wie diejen welche von den Kommissarien ihm gemacht wordeu, beurtheilen f und ist wirklich in die Beurtheilung des vou ihm auf dic Tage nung gestellteu Geschäftes eingeircteu, wcbei noch zu bemerken l dan bei Beurtheilung der Kriwinalfälle auch das betreffende Mitglied 40° tis Bezirk Wollerau anwesend war. Ju wie fern cs unter so bewandten ständen und besouders, da im Gebîete des Kantons, vorzüglich aber n drci Viertheile desselben ausmachenden drei Bezirken Schwbi, [b und Pfeffifon sogar der entferntesse Schein zu Wilfürlichfeitel-

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Der radikale Eraminer will wissen, daß O'Connell und

verzögert worden find.

1! "” u p 3 i ei denschaftlichen Ausbrüchen, Gewalithätigkciten eder Verletzung

rant S5 bierftir erweislih schon ausgesprochen, aufhebe; die Be- A des Boll ¿u in Bezug auf ihre amtlichen Verrichtungen nicht das

Ï von Schwyz.

| immer ungewiß ist, ob Monsignore Mercy d’Argentau auf diesen | seinen Posten zurückkehren wird oder nicht. Seine bisherige

Î Monate erhalten, in welcher Zeit er das nördliche Jtalien zu Ï besucyen gedenkt. st : - À omeichelt sich, den Kaiser von Oesterreih nah der Krönung

eiti E E

München, 5. Juni. Jhre Majestät die verwittwete (( [F

L „fe feu | {amfelt [cs

Ï von Petitionen an die Kommissarien verhängten Untersuchung ; l qleichen Inhalts ist das Schreiben an die Verhdr-Kommission; Ï die dritte Zuschrift verbietet dem Kantons- Gericht, unter den Î gegenwärtigen Umständen sich zu versammeln und Rechtshändel

Î zu entscheiden.

Aden 1st uud die Schreckensbilder, welche der Vor-

erblicét und wahrgenommen haben will, nicht mehr

auch níe Pen arden waren, im Intere dor Ege: f en seyn foune, gleichgültig zuzuschen, wie ma

non sBah glieder SON Fug und Recht au seiner Souverainetät

ihrer Sie Verfassung. die ihn duxch alle eidgenössischen Stände ga-

tráule 5 vorden it, cigenmächtig, ohne daß der Witle der Mehrhcit

10 9 G) u bt - seiner Zeit voryaudel sind,

6rden- dene

d aste vorgeworfen werden fann, auflöse; daß mau die deu Ge- Gris des Kantous zuständige Untersuchung und Beurtheilung von E en und Verbrechen, so wi: der an sie gelangenden Civilrechts- V t:iebe, und daß man endlich eine aa eíner Landesgemeinde Le falieue Schlägerei noch läuger dabin benußen dürfe, die Rechte des ns Sv :ozu sagen mii Füßen zu treten und dadurch beidemselben G iinmaih und neue Auftritte hervorzurufen; das wollen p urvefangenen Würdigung unserer tbeuren eidgenössischen wir eide mit Zuversicht überlassen. Auf die Weise, wie der n gen den Kanton Schwvz und scine Behörden eingeschritten = tgunes wenige Meuterer, mit demselben einverstanden, die Ver- e e, eines jeden Nautons, so wie feine Regierung avßer Wirk- a euen; daß dieses ader nicht geschehen darf, wenn der Bund osen, weni die von ihnen ausgesprochene Garantie der Nerfassnugen ene Wakbrheit feyn soll, ist so nnwidersprehlic, daß 8 CZort der Einwendung dagegen schon seine Widerlegung in sic) ‘gt, Wir können es Euch, getreue liebe Eidcs- und Bundesgenof- nt: micht genug wiederholen, daß der Vorort nie die Behörde sevn l, die die durch den Bund garautirten Verfassungen als aufgehoben i retárea berechiigt ist, was er in Bezug der unsrigen bereits ge- “agt, getban hat, und durchzuführen den besien Willen zu haden cheint; cbcit fo weig fanu uns bedüufen- daß es der Vernunft ge- 14g sev, die verfassangsmäßige Orduung der Dinge in einem Lande R allen ihren Justituitonen aufzulösen, ehe eine ncue mit den ibr emeten Gewalten ins Leben treten fann.“

“* Die in diesem Schreiben erwähnten Aktenstücke sind drei zushristen der vorörtlihen Kommissarien vom 25. Mai den ¿imtonsrath, die Verhôr-Kommission und das Kantons-Gericht

Das erste dieser Schreiben untersagt dem Kan- tonsrath die Fortsezung der gegen die Verfasser und Verbreiter

jedes

Atalten.

Rom, 29, Mai. (Allg. Ztg.) Monsignore Viale ist zum einstweiligen Jnternuntius in München ernannt, da es noch

Stelle ün Staats-Secretariat wird durch den aus Wien zurük- geehrten Monsignore Bruschi beseßt werden. Monsignore Viale hat schon mehrere wichtige Missionen für die Regierung be- sorgt, und ist ein Mann von ausgebreiteten Kenntnissen; auch die Deutsche Sprache is ihm nicht fremd. Professor Bautain und sein Schüler Boune Chose haben Rom in diesen Tagen verlassen, indsollen vor ihrer Abreise nach Neapel erklärt haben, daß sie sich dem \rtheil des Papstes úber ihre Lehre unterwerfen. Man er- wartet bald eine päpstliche Resolution, welche wohl zuerst dem Vischof von Straßburg mitgetheilt werden wird. -— Der Kdö- niglich Bayersche Gesandte beim päpstlichen Stuhl, Graf von Spaur, hat von ‘seiner Regierung einen Urlaub auf mehrere

Er is gestern von hier abgereist. Man

in Mailand auf einige Zeit in Rom zu sehen, so auch viele Reisende, welche von jener Stadt hierher kommen sollen.

S panie.n.

Madrid, 28. Mai. Die Deputirten beschäftigten sich mit dem Geseß-Entwurf wegen Wiederherstellung des Zehnten, und man behauptet, daß in der Kammer eine beträchtliche Par- tei für die Beibehaltung des ganzen Zehnten sey.

Das Ministerium hat Kontrakte abgeschlossen, wodurch die Lieferung von Lebensmitteln für die Armee bis zum Sep- ember gesicheré wird, cin Umstand, der nothwendig von großem Einflusse auf die Operationen des Sommers seyn muß.

getödtet worden feyn. Cañades bestätigt diese Nachricht und fügt hinzu, daß die Kar- listische Kolonne Barrera’s, welche sich in dem zuleßt genann- ten Orte befand, ebenfalls von den Miquelets angegrifsen und acschlagen worden sey. Junta in Berga die Flucht ergriffen habe und nah Frankreich zu kommen suche.

noel Antonio de Carvalho, hat seine Entlassung eingereicht und wird nur noch o lange sein Portefeuille behalten, bis sein Nachfolger ernannt ist. Der Staatéëschab befindet sich aber in einem so traurigen Zustande, daß es {wer seyn wird, Jemand zur Uebernahme dieses Portefeuilles zu bewegen. Man spricht zwar von Herrn Silva de Carvalho, indeß sindet dies Gerücht

Ein Schreiben aus Villafranca del

Es heißt auch, daß die Karlistische

Portugal. Lissabon, 31. Mai. Der Finanz- Minister, Herr Ma-

wenig Glauben. Andere meinen, daß die Regierung sih an Herrn Campos wenden werde, den man nächstens von Frank- reich hier erwartet.

TÂr-kee- i,

Konstantinopel, 17. Mai. Seit einiger Zeit herrscht hier große Stille in der innern Politik, und die Kriegs: Ge- rüchte haben allen Glauben verloren. Indeß behauptet man noch immer, daß der Pascha von Aegypten sich wirklich weigert, den Tribut zu bezahlen; aber beim jeßigen Stande der Euro- päischen Politik könnte dies noch immer keinen génzlichen Bruch herbeiführen, und man ist überzeugt, daß Frankreich und Eng- land Mehmed Ali zur Erfüllung seiner Verpflichtungen zwingen würden. Die Minister arbeiten noch immer an den Verbesse- rungs- Plänen, welche man in die Verwaltung einzuführen ge- denkt; vorzüglich sind sie mit dem neuen Sanitäts-System be- schäftigt, welches bald überall eingeführt seyn wird.

Die Ausrüfung der Flotte wird auf's eifrigste fortgeseßt. 31 Fahrzeuge, nämlich ein Dreidecker, 7 Linienschiffe, 15 Fre- gatten erster Klasse und § Korvetten und Briggs sind vollkom- men ausgerüstet, und im Bosphorus stationirt, wo bald noch drei andere Linienschiffe zu ihnen stoßen werden. Die Thätig- keit des Kapudan -Pascha’s is erstaunlich; Überall hat er in seinem Verwaltungskreise die volikommenste Ordnung eingeführt und man bemerkt fast jeden Tag einen Fortschritt zum Bessern. Indeß beschränkte sich die Wirksamkeit Achmed -Pascha's nicht nur auf das Zeughaus von Konstantinopel, sondern sie verbrei- tete sih über alle Schissswerfre des Reiches, wie überhaupt úber alles, was zu seinem Ministerium gehört. Auf den Schifss- erften von Ghumblieh und Synope sind jeßt zwei herrliche Linienschisse im Bau begriffen, und auch ein neues Dampfboot von 120 Pferden Kraft wird nächstens beendet werden. Die Marine-Schule, welche auf den Prinzen - Inseln errichtet ist, erhält fast alle Tage Zöglinge aus den bedeutendsten Familien.

Neuere Nachrichten aus Persien melden, daß der Russische Gesandte, Graf Simonitsch, 12 Tage nach der Abreise des Eng- lischen Gesandten in das Lager des Schah, ebenfalls dahin ab- gegangen war, wahrscheinlich aber mit anderen Plänen als die- ser, der das Aeußerste versuchen wollte, um den Schah von der Unternehmung gegen Herat abzubringen. Der Shah hatte übrigens bedeutende Verstärkungen an Menschen und Kriegs- Bedürfnissen erhalten, so daß seine Armee wieder reichlich ver- sehen war. Aber auch die Einwohner der Stadt hatten die Unterbrechung der Feindseligkeiten zu benußen gewußt, und die Breschen in ihren Mauern wieder ausgebessert. Sie waren entschlossen, sich aufs Aeußerste zu vertheidigen.

Griechenland.

Athen, 9. Mai. (Journ. de Sm.) Der hiesige Stadt- rath hat sich unter dem Vorsiße des Demarchen versammelt, und eine Adresse abgefaßt, in wclchzer er eine Art politischen

Siegel, eines Hof-Glasers dem Glaser Balog, eines lers dem Maler Kerstez, eines H ? Zoller, eines Hof-Schlossers dem Schlosser Kayser und eines Hof-Vergolders dem Verzolder Schneider bei Höchstihrem Hofs staate beigelegt und ihnen zugleich gestattet, das Prinzliche Wappen z1 führen.

Glaubensbekenntnisses ablegt, und das Benehmen der Auf- rúhrer auf Hydra höchlichst mißbilligt. Es sind hon Vorkeh- | rungen getrossen, um die Schuldigen festzunehmen und sie | einem Kriegsgerichte zu überweisen. Jndeß rechnet man noch | immer auf Nachsicht und Milde; wenigstens ist diese der ein- | stimmige Wunsch aller Parteien. Strenge würde jeßt völlig unzeitig seyn, weil die Einwohner sich Überall vom besten Geiste |

Spanische Gränze. Jm Phare de Bayonne liest man: „Espartero hat Anstalten zur Wiederaufnahme der Feind- seligkeiten getrossen. Um 27. Mai sandte er eine starke Kolonne

| zur Rekosgnoszirung von Estella ab und die Karlisien

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vurden fajc ohne Widerstand aus Allo, Arellano und Dica- |

sillo vertrieben, als sie jedoch Verstärkung erhielten, kam es in dem Dorfe Dicastillo zu einem heftigen Kampfe. Die Trup- pen der Königin blieben die Nacht über in Allo und zogen sich am folgenden Tage _nach Sesma und Lerin zurück. Zu der- elden Zeit drang ein anderes Corps zwischen Oteiza und La- raga vor, trieb die dort stehenden Karlistischen Vorposten zu- rid und verbreitete Furcht und Schreen dis Echauri.‘/ Der

F Quotidienne zufolge, soll Don Carlos selbst bei Dicastillo

kommandirt haben. Auch will dies Blatt wissen, daß Balma- \seda die Stadt Ler1a, in der Provinz Burgos, ohne Schwert- slreich eingenommen habe.

|— Ein Schreiben qus Bayonne vom 1. Juni meldet, daß drei Karlistische Obersten, welche in der Nähe von Vera

da Französische Gebiet betreten hatten, verhaftet worden sind. |

Jer Auésage na, könnte die Sache des Don Carlos nur gereitet werden, wenn Zariategui, Elio, Eguia und Villareal lledec in idre frôhere Stellung eingeseßt wücden. Demselben reiben zufolge, ist der Karlistische Anführer Tristany in Tstella angefommen, wodurch die früher gegebene Nachricht von jener Verhaftung in Frankreich widerlegt wird. T Man schreibt von der Navarresischen Gränze vom v. Mai: „Die Karlistische Junta von Navarra hat einen ontratt mir zwei Personen abgeschlossen, die sich anheischig ge- nacht haben , 1000 Pferde zur Bildung von 19 Schwadronen geallezie aus Frankreich zu liefern. Während der Expedition g onneu s; nach Vera haben die Christinos eine beträchtliche enge Rindvieh, das sie im Gebirge fanden, nach Jrun ge- sandt. Am Wten kamen sieben Rarlistishe Soldaten und in Offizier mit ibren Waffen zu Muñagorri. Don Carlos verließ an demselben Tage Estella, um ic nah Guipuzcoa zu begeben , Und am folgenden Tage fanden mehrere Hinrichtun- D en Estella state. Der Bischof von Leon, welcher nach einem 2 orfe in der Borunda exilirt worden war, if, wie es heißt, 0) dem Kastell von Guevara in Alava gesandt worden, um ? Befehle des Don Carlos daselbst zu erwarten.“ púgus Bayonner Blätter enthalten ein Schreiben aus en vom 29, Mai, worin gemeldet wird, daß eine Stg Miquelets aus Reus einen Ausfall gemacht und die ata e Junta dieses Distrikts, die sich nah einem benach- der n Dorfe begeben wollte, überfallen habe. Alle Mitglieder, VUnta, so wie, die aus 76 Mann bestehende Eskorte sollen

beseelt zeigen, und die aus verschiedenen Provinzen des Pelo- | ponnes und Rumeliens einlaufenden Nachrichten sehr befriedi- | gend lauten. Ueberall, wo das Rekcutirungsgeseß noch nicht | in Ausführung gebracht war, wird es jezt ohne Mühe durch- | geseßzt und die meisten Rekruten aus Skiathos, welche nach | Chalcis abgegangen sind, haben sogar freiwillig den Militair- dienst übernommen. *

S yri en.

Die leßten Nachrichten aus Syrten sind in Alexandrien | unter dem 26. April eingegangen. Um diese Zeit hatte Soli- man Pascha, welcher das zu den Operationen gegen die Dru- fen von Hauran bestimmte Truppen - Corps befehligt, alle seine Streitkräfte in der Ebene zusammengezogen, in welche er die Insurgenten vergeblich herabzulocken versuchte. So entschloß er sich denn, die Berge einzushließen. Die Drufen schickten hierauf ihren vornehmsten Scheik als Parlamentair zu dem Aegyptischen General. Soliman-Pascha, der auf etwas Aechn- liches vorbereitet zu seyn schien, nahm dea Gesandten mit vie- ler Zuvorkommenheit auf und sicherte den Drusen die Ver- zeihung Mehmed Ali's und Jbrahim Paschas unter folgenden Bedingungen zu: Die Drusen müssen die Öberherrlichkeit Mehmed Ali's feierlich anerkennen, einen Tribut zah- len und ein Kontingent zur Aegyptischen Armee stellen; sie mússen ferner alle Waffen und Kriegs - Bedürfnisse Soliman Pascha übergeben, und die Kosten für die durch ihre Auflehnung verursachten Heereszúge wiedererstatten. Der ab- gesandte Scheik behauptete, keine hinlängliche Vollmachten zu einem definitiven Abschluß zu besiken, und bat deshalb um Auf- {ub. Soliman Pascha bewilligte ihm 24 Stunden, innerhalb welcher er eine kategorische Antwort zu ertheilen habe. Seit- dem waren vier Tage verflossen, ohne daß der Gesandte etwas von sich hat hôren lassen. Ibrahim Pascha verweilte noch im- mer in Damaskus, und schien sich einer festern Gesundheit zu erfreuen, ohne daß man ihn schon für vollklommen hergestellt ansehen fonnte. Er erwartete Verstärkungen aus Aegypten, und darunter auch 6 Linien-Regimenter, um selbst gegen die Drusen zu ziehen. Mustapha Pascha aus Candia war mit 2000 Alba- nesen in Damaskus angelangt, uad man glaubte, daß er sich der von Jbrahim Pascha befehligten Expedition anschließen werde. Dies war die Lage der Dinge in Syrien beim lebten Abgange, und man muß jeßt den Erfo!g der Operatisnen So- liman Pascha’s und der projektirten Expedition Jbrahim Pa- scha’s abwarten.

—— C A R e e - —:

Inland. Berlín, 11. Juni. Se. Kdnigl. Hoheit der Prinz Wils

helm (Sohn Sr. Majestät des Königs) haben in Anerkennung der bei dem Bau j i E eines Hof-Zimmermeisters dem Raths-Zimmermeister

dchstihres Palais geleisteten Dienste das

ichter, eines Hof-Maurermeisters dem e T I os cas;

of- Schlossers dem Schlosser

Die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 27. Mai 1838,

betreffend die Annahme von konvertirten Pfandbriefen, Obliga- tionen der Preußisch-Englischen Anleihe vom Jahre 1830 und Kur- und Neumärkisch-Ständischen Obligationen zu den Depo- sitorien der Gerichte und Vormundschasts- Kollegien und die Bestimmung des Zinésabes bei Ausleihung von Pupillengeldern an Privatpersonen, lautet also:

„„Buf Jhren gemeinschaftlichen Bericht vom i0ten d. M.

bestimme Ich hierdurch nah Ihren Anträgen :

1) Meine Ordre vom 3. Mai 1821 (Gese6b-Sammlung S. 46), betreffend die Annahme der Staats-Schuldscheine als des positalmäßige Sicherheit, soll auch auf konvertirte Pfand- briefe der landschaftlichen Kredit-Jnstitute, auf Obligatios nen der Preußisch - Englischen Anleihe vom Jahre 1830 und auf Kur- und Neumärkisch - Ständische Obligationen Anwendung finden ; i

2) die zu den General- Depositorien der Gerichte und Vor-

mundschafts-Kollegien gehörigen Gelder dürfen von ihnen

zum Ankauf konvertirter Pfandbriefe verwendet werden;

die in dem §. 490, Tit. 18, Th. Il. des Allgemeinen Land- rechts und in dem §. 49, Tit. 1 der Deposital- Ordnung enthaltene Beschränkung, wonach Pupillengelder nicht un- ter vier vom Hundert zinsbar ohne Genehmigung der vorgeseßten Behörde an ‘Privatpersonen ausgeliehen wer- den sollen, ändere Jch hierdurch dahin ab, daß die Aus- leihung nicht unter dem in der betreffenden Provinz je- desmal bestehenden Zinsfuße der landschaftlichen Pfand- briefe und niemals unter 3!/, pCt. geschehen soll. Jn den Provinzen, in welchen kein landschaftliches Kredit-

System eingerichtet ist, hat es bei den bisherigen ges:kli-

chen Bestimmungen sein Bewenden. Sie haben diese

Ordre durch die Gesez-Sammlung zur allgemeinen Kennt-

niß zu bringen.

Berlin, den 27. Mai 1838.

Friedrich Wilhelm.

An die Staats-Minister Mühler und Rother.“

Nachstehendes is die im neuesten Blatte der Geseß- Sammlung enthaltene Jnstruction zur Bildung der in den §6. 17 und 31 des Geseßes zum Schuke des Eigenthums von Werken der Wissenschaft und Kunst gegen Nachdruk und Nach- bildung vom 11. Juni 1837 erwähnten Vereine von Sachver- ständigen:

„Fn Gemäßheit der Bestimmungen des Gef:*;cs vom 11. Juni v. X. ertheilt das Staats - Ministerium zur Biièung der im §. 17 und 31 a. a. D. erwähnten Vereine von Sachverständigen folgende Instruction : S

1) Bis auf Weiteres werden Vereine von Sachversiändigen, welche auf etwaniges Erfordern der Gerichte die in dem Gescze vem

11. Juni v. J. berczten Gutachten über die Eristcuz eines Nachs

drucks, eines unerlaubten Abdrus und einer unbefugten Nach-

bilduna, so wie über den eventuellen Betrag der zu ieistendeu

Entschädigung in vorkommenden Fällen zu crftaiten baben, für

die ganze Monarchie uur iu hiesiger Residenz errichtet.

2) Es werden drei solcher Vereine errichtet, von denen jeder aus Sieben Miigliedern, den Vorsitzenden mit cingercchnct, bes stehen wird. j

3) Der eine dieser Vereize bat die Bestimmung, in vorfemmendeu

Fällen die Frage zu begutachten, ob eine Druckschrift (S§§. 1,

2, 5 17 des allegirten Gesetzes) oder: eine solche geograpbische,

topographische, naturwissenschaftliche, architektonische und ähnliche

Yeichnung (§Ÿ. 18), welche nach ihrem Hauptzwecfe uicht für ein

uanstwerf zu erachten ist, als Nachdruct oder unerlaubtcr Abs dru zu betrachten, so wie welch ein Entschädigangs-Betrag dem

Verleßten eventuell zu gewähren scy? Bei der Erneunung

der Mitglieder diescs Vereins is darauf Rücksicht zu nehmen,

daß fich darunter wenigstens zwei Buchhändler und zivar solche, die sich nicht aus\schließend wit dem Sortiments - Handel be- schäftigen, und wenigsiens zwei Schriftsteller befinden.

Für deu im §. 18 des Geseßes vonr 11. Juni v. J. bezeichneten

G L

| Fall ift zu den übrigen Mitgliedern noch eiu im Voraus ein für alie-

mal bestimmter Sachverständiger, welcher ais Zeichner, Kupferstccher

oder sons mit der Anfertigung der im §. 18 a. a. O. erwähnten Ab-

bildungen vertraut ist, als Mitglied hinzuzuzichen.

4) Der zweite Verein hat ausschließlich die Fragen zu begutachs ten, ob eine unerlaubte Vervielfäliiging musikalischer Kom-s positionen vorhauden, ob ein Musikfstüc als eigenthümliche Kompositioa oder naci) §. 20. a. a. O. ais eine dem Nachdruck gieich zu achtende Vearbeitung zu betrachten, und in welchen Beirage eventuell die diesfällige Entschädigung zu leisten sey. Dieser Verein wird: aus Musifverständigen gebildet, uuter dencn sich wenigstens zwei Musifhändler befinden müssen.

5) Zur Beurtheilung des dritten Vercins, der aus Kunstverständis gen, Künfilern und wo möglich auc) aus Kunsthändlern, welche zugleich Kunstversländige siud, gebildet werden soll, gehöreu die Fragen: od cine Abbildung unic® die Fälle des §. 18 oder die des §. 21 des Gescues vom 11. Juni v. J. zu rechnen, ob in den Zállen der §§. 21 bis 29 a. a. O. cine Nachbildung ais unerlaubt zu betraczten, und wie hoch der Betrag der dem Vers leßten zustichendea Entschädigung zu besiimmen scy, endlich ob die iu1 §. 29 a. a. O. als Sens gestellte Nugbarkeit der Platten, Formen und Modeile noch stattfinde.

Abou dieser drei Vereine wird eine Auzabl von iocnigslens

vicr Stellvertretern für etwa abwesende oder souft verhinderte

Miigiieder bcigegeden, :

7) Die Ernennung sowohl der Vorsizeuden, ais anch der Mits- glieder, so wie der Stellvertreter erfoigt nach vorgäugiger Coms municaiion mit dem Königlichen Justiz-Mirifierium durch das Königliche Minisierium der geistlichen, Unterrichts- und Medis zinal: Ancelegeheiten. Legteres hat auch zu bestimmen, welches der betreffenden Mitglieder ia jedem Vereine deu Vorsigenden in Behinderungstlüen zu vertreten habe. D

8) Nach crfolgter Ernennung werden die Vorjißeuden, Titgiieder und Stellvertreter durch das Königliche Kammergericht auf diesfälligen Antrag des Königlichen Minisieriums der geist- lichen, Unterrichts - nd Medizinal - Angelegenheiten als Sach- versländige cia für alle Mal vereidigt.

9) Das Gericht, welches die Erstattung eines Gutachtens durch einen der drei Vercine für erforderlich bält, übersendet ciuen

6)

Status causae et controversiíac nebst dem Corpus delicti und

dem Gegensiande, mit weichem leßteres verglichen werden foll, an das Königliche Ministerium der geisilichcni, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten Behufs der Vorlegung an den bes treffenden Vercin. Die zu vergleichenden beideu Gegensiände müssen jedoch vorber durch Anhängunug des Gerichtssiegcis eer

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