nehme, wetl der wWd UNLECTI)I I) Ui vIUp Uuj ¿jc Uv Schreiben beschränke, weil er nicht die Mittel verleihe, Böses zu thun, ohne die Liebe zum Guten zu erzeugen und die Wur- eln des Bdsen auszurotten. Dann wies er nach, daß minde-
ens die Hälfte aller Kinder in England und Wales gar keinen Unterricht gendsse , wogegen er den Zustand des Unterrichts in
allen Theilen der Vereinigten Staaten als sehr erfreulich \{il- derte, besonders aber die außerordentlichen Fortschritte hervor- hob, die derselbe in mehreren Ländern des Europäischen Kontinents gemacht. Die Englishen Sonntag - Schulen fand er deshalb nicht angemessen, weil darin nur Religions- Urterricht ertheilt wird. Zu Gunsten dieser Ansicht führte er die Aeußerung eines Anglikanishen Geistlichen, Herrn Bur- geß, an, der erflárt hatte; daß. er zwar in Ermangelung eines anderen Unterrichts-Systems die Sonntags-Schulen niht nur billige, sondern sogar für einen Segen halte, daß er aber im Allgemeinen in ihnen nicht die hinreichenden Unterrichts-Mittel fár die ärmere Klasse finden könne. „Es giebt kein Land, außer England‘/, so {loß Herr Wyse seine Rede „- „das kein Unterrichts-Kollegium hätte. Zwar hat England den Grundsaß eingeräumt, daß der Staat sih um den Volksunterricht zu be- kümmern habe, aber es sind keine hinreihende Mittel zu dem Zweck gewährt worden, und die bewilligten Summen werden nicht so angewendet, wie dieser Zweck? es E Die Ver- theilung der Sunzmen für den Unterricht ist dem Schatgamte übertragen ; dies hat aber zu viel Anderes zu thun, als daß es dem Volksunterricht die nôthige Aufmerksamkeit „widmen fônnte. Jch fordere daher zur Einseßung eines Central- Kollegiums nebst Lokal-Kollegien für den öffentlichen Unterricht auf, um die Mißbräuche abzustellen, die sich in denselben ein- geshlihen. Jn FJrland ist dies System bereits eingeführt, ohne daß man den religidsen Meinungen irgend einer Klasse u nahe getreten, und ih bin überzeugt, daß auch das Englische Polk die Ses eines ähnlihen Systems willkommen hei- ßen würde. Wenn man nicht etwas thut, um mit den anderen Nationen der Welt gleichen Schritt zu halten, so wird sich England bald auf der Bahn der Vervollkommnung in eine Stellung zurückgeworfen sehen, die ihm kein aufrichtiger Pa- triot w Hen ann.’ Herr Hume unterstükte den (gestern näher mitgetheilten) Antrag des Herrn Wyse und berief sich dabei besonders auf zwei in seinen Händen befindliche Doku- mente, auf einen Bericht der großen Jury der Grafschaft Dur- ham, worin auf die bedauernswerthe Unwissenheit der meisten Verbrecher aufmerksam gemacht wird, und auf einen Bericht der Arbeiter - Association, in welchem hervorgehoben wird, daß der Verein aus seinen eigenen dürftigen Mitteln fär den Unter- richt zu sorgen bemüht sey, obgleich dafür eigentlich von Seiten des Parlaments gesorgt werden müßte. Herr Colquhoun, von der Tory-Partei, widerseßte sich dem Antrage, weil es nicht möglich seyn würde, Personen verschiedenen Glaubens in: einem und demselben Kollegium zu vereinigen, ein Unterrichts-System aber, von dem die Religion ausgeschlossen wäre, von dem Eng- lischen Volke würde zurückgewiesen werden. Auch die ausge- dehnten Befugnisse, die einem solhen Kollegium verliehen wer- den müßten, und die noch umfassender seyn würden, als die den Armen - Kommissarien ertheilten Vollmachten, \hienen ihm bedenklich. Herr Slaney gab zu, daß ein gleihförmiges Un- terrihts-System nicht möglich sey, und daß sich kein Plan würde ausführen lassen, der nicht auf Religion begründet wäre; „aber‘’, fügte er hinzu, „ein Beaufsichtigungs-System ist durch- aus nothwendig, denn man schmeichle sih ja nit damit, daß dur die Bemühungen der National-Schul-Gesellschaft und der Britischen und ausländischen Gesellschaft genug“ geschehe. Aus amtlichen Berichten geht hervor, daß in den verschiedenen Kirch- spielen der Hauptstadt nur eines unter zwanzig Kindern der arbeitenden Klassen Unterricht empfängt. n anderen Distrikten is das Mißverhältniß noch größer. Nichts- destoweniger ist an diesen Orten die Unwissenheit noch lange niht so arg, wie in den Fabrik-Bezirken, wo von §47,000 Kin- dern nur 27,000, also nur eines unter 31, die Schule besuchen. In Liverpool werden 13,000 Pfd. für den Unterricht von 11,000 Kindern ausgegeben, ein Unterricht, der von der kläglichsten Be-
shaffenheit ist, während für eine nur ein wenig größere Summe -
der Unterricht ganz angemessen eingerichtet werden könnte.“ Herr Clay bedauerte es, daß kaum irgend ein. Gegenstand im Parlamente diskutirt werden könne, ohne daß man sich sogleich auf die religiósen Gefühle einer besonderen Einwohner-Klasse be- rufe. „Es mag‘, sagte er, „von der Bewilligung einer Jrlän- dischen Munizipal - Verfassung oder von irgend einer anderen politischen Maßregel die Nede seyn, stets geht man bei der Er- wägung derselben davon aus, welches wohl ihre Folgen fár die Religion eines einzelnen Theils der Bevôlkerung seyn dürften. So zeigen denn auch in diesem Falle die ehrenwerthen Tun gegenüber wieder vor Allem die Besorgniß, daß ein neuer Unterrichts - Plan diese oder iene Sekte besonders begünstigen möchte.“/ Herr Hawes fragte, ob etwa deshalb, weil die herrschende Kirche die wohlhabendere Partei sey, die Schulen dieser Kirche auch den größten Theil von den für den Unterricht bewilligten Summen erhalten, die Dissenters dagegen der Segnungen des Unterrichts verlustig gehen sollten ? Herr Baines erklärte ebenfalls die jekige Art der Vertheilung der Unterrichts-Fonds für höchst unbillig, da die eine Hälfte für die Schulen der herrschenden Kirche allein und die andere für die Schulen dieser Kirche und die der Dise senters zusammen bestimmt werde. Sir Robert Inglis pro- testirte dagegen, daß ein Mitglied ‘die herrschende Kirche eine Sekte genannt; man müsse, meinte er, die Macht und den Geist dieser Kirche eben so wenig kennen, wie die Zahl ihrer Mitglieder im Vergleich zu -der Zahl der Dissenters, wenn an sih so über sie äußern könne. Lord John Rufßsell ließ ih folgendermaßen über diesen Gegenstand vernehmen: „Es scheint in Betreff der Vertheilung der vom Parlámente für den Unterricht bewilligten Fonds ein Mißversländniß obzuwalten. Die Art und Weise, wie das Schazamt dabei verfährt, bietet große Portheile dar und ijt ein Sporn für die Wohlthätigfeit derer, welche die Mitte! dazu habeu, den Unterricht in ihren respeftioen Disgrikten durch Geldbeitxäge zu untersiügen. Die Regierung hält es für ihre Pilicht, die vom Parlamente für - den allgemeinen Volfs- Unterricht jâhclich bewilligten 20,000 Pfd. so zu verwenden, wie es ihr am besten geciguet scheint, um diese Summe zu vergrößern, und als der beste Plan für diesen Zweck is eine folche Vertheilung der dém Schaht- amte zur Verfügung gestellten Summen befunden worden, daß dieje- nigeu Oerter und Distrikte, wo die bedeutendsten freiwilligen Beiträge zur Unterstlizung des Volks-Unterrichts zusammengefommen sind, vom Schagamte auch den bedeuteudsten Antheil aus dem Unterrichts-Fonds erhalten, um sie in ihrem löblichen Streben noch. mehr zu ermuntern, És hat si auz bewährt, daß bei dieser Vertheilungsweise die Zahl per Vntérrichteten zugenommen, während die Bewilligungen aus dem Schazze ziemlich dieselben geblieben sind. Jm Jahre 1833 beliefen sich in ciner gewissen Anzahl von Be irfen die Schulfiuder auf 30,366, und die Gesammet-Lnsgabe für die Schulen dieser Bezirke betrug 48,112 s ivovon nur 20,084 Pfd. aus dem Staate zugeschossen wurden. Jm Fahre
A VUUu z
de 18 vermehrt, und
noch an’ den
Moral und Religion fehlt.
fen, so trug der J muß allerdings einräumen, und zwar mit großem Bedauern,
daß es cincm grun Theil dèr Bevölkerung in vielen Distrikten
obgleich die Ausgaben si nun auf 71,731 Pfd. belie- haß doch nur 21,669 Pfd. dazu bei. (Hört, hört !) itteln zu einem augemessenen Unterricht in der Dies wird durch den Bericht der
Kapläne der verschiedenen“ Gefängnisse im ganzen Königreich voll -
fommen bestätigt.
Diese stimmen alle darin überein, daß bei
weitem der größte Theil der Delinquenten, die sih schwererer Verbre- chen shuldig gemacht, aus Leuten besteht, die nicht die geringsten Kenùtnisse von den: Léhren der christlichen Religion und von den Grundsägen der Moral haben. Jch bin auch fest Überzeugt, daß nur
ein Volk, welczes von
seinen woralischen und religiösen Pflichten ge-
hörig unterrichtet ist, aus guten Menschen und Unterthanen bestehen fann, und ich gestehe ofen, daß ih die bisher vom Parlament zu öffentlichen Unterrihts/Fwefen bewilligten Fonds für U Lehns
baltc. Großes Lob geb
hrt indeß der Britischen und ausländischen
Schul-Gesc(lschaft und der National-Schul- Gesellschaft, und ih muß sagen, daß sich Niemand mehr bemüht hat, ihre preiswürdigen Be- frebungen zu unterstüuen, als das ehrenwerthe Mitglied für Water-
ford (Herr Wyse).
Fch bedaure, daß ich jegt die Art und Weise
nech nit angeben fann, wie sich durch Vermittelung der Regierung der gewünschte Zweck am besten erreichen lassen dürfte, aber der Vor- schlag des ebengenannten ehrenwerthen Mitgliedes scheint mir nicht
der angemessen
e Weg dazu zu scyn-“
Der Minister führte nun seine (bereits gestern mitgetheil-
ten) Gründe
gegen das beantragte Unterrichts - Kollegium an,
fügte jedoch hinzu, er sey keinesweges der Meinung, daß die Einfáhrung einer solchen Behörde niemals zulässig seyn würde,
sondern er glaube nur, daß jeßt nicht der geeignete ! Der Antrag des Herrn Wyse wurde hierauf mit 74
dazu sey.
Moment
gegen 70 Stimmen verworfen.
—_—— Am
Niederlande. sterdam, 16. Juni. Der hiesige Fondsmarkft ist diese
Woche in einiger Bewegung gewesen und zwar in Folge schr bedeu-
teuder Fluctua
tionen, denen die Course der Actien der Handels- Ge-
ellschaft unterworfen gewesen sind; das allmälige Weichen dieser Gallen in voriger Woche, wovon getäuschte Erwartung wegen der
Dividende die Besorgnisse ‘eiu
tien loszushlagen und dadurch schon Monta
Veranlassung gewesen sevn mag, scheint den êInhabern geflößt zu haben, weshalb sie sich drängten, ihre Ac- den Preis vou 1855/s
auf 182!/, pCt. herunterbrachten ; allerlei Gerüichte famen nun hinzu ; am nächsten Tage fiel der Preis neuerdings um 3 pCt. und uun er- griff eine allgemeine Furcht die Spekulanten, so daß man am ver- wichenen Mittwoch einige Augenblicke zu dem Preise von 175 pCt.
hat anfommen welche alles A
fönuen; cs fanden sich dann aber wieder Käufer, usgebotene abuahmen, wodurch der Cours am Ende
1771/, pCt. blieb; seitdem wurden die Einkäufe fortgeseßt, die aus- gestreuten Gerüchte blieben ohne Bestätigung und hierdurch siegen
die Actien vor
gesiern und gestern wieder eben so schnell bis 181!/»
pCt. Es wurden bedeutende Geschäfte abgeschlossen, weshaib bei dem großen Preiswechsel der nächste Abrechnungs - Termin für Manchen nicht ohne Schwierigkeit ablaufen dürfte. Die Aufmerksamkeit war
fast ausschließ
lich auf diesen Handel gerichtet, do blicb das
Schwanken der Course nicht ohne Einfluß auf die Holländischen Staatspapierez Jntegrale fielen bis 545/) 6, Kanz-Billets bis 25 Fl., 5proc. wirkliche Schuld bis 1013/16 und stindische bis 9815/1 ; pCt.; während der leßten Tage sind für Enalische, Deutsche und Binnen- lándishe Rechnung ansehnliche Einkäufe von Fntegralen gemacht worden und auch Kanz-Villets lebhaft begehrt gewesen, so daß erstere gestern 54/1 6 pCt. und leßtere 25/16 Fl. erreichten. Der Spanische Markt - blieb verlassen; Ardoin - Obligationen angen allmälig von
21!/» auf: 21!/; pCt. zurück. Der Umsag in Russi
hen, Desterreicht-
heu und. Süd-Amerikanischen Staatspapieren blieb still und ohne erheblichen Preismwechsel, Fu Actien der Rheinischen Eisenbahn sind
wenige Ge
äfte zu 113 und 112!/, pEt. gemacht worden.
Der Geld-
Cours sieht für Leibungen 3 à 31/2 pCt. uud für Prolongationen
auf 5 pCt., zu
welchen Coursen man indeß leicht ankommen faun.
Am gesirigen Getraidemarkft sind alle Partieen Poluischen Wei- zeus, welche im Entrepot liegend ausgeboten wurden, auf Spccula- tion gekauft worden, in Folge desse die anfänglich. matte Kauflusk
der Verbrauche
r ziemlich lebhaft wurde; auch von Roggen sind meh-
rere Partieen umgeseßt worden. Bezahlt wurde für in Entrepot lie- genden 130pfünd. weißbunten Polnischen Weizen 295 Fl.; 132pfünd.
bochbunten 300 Fl.; 130pfünd. bunten 288
l.; 128pfünd. rothen
Königsberger 260 Fl.; im Consumpt für 130pfünd. weißbunten Pol-
nischen 335 Fl. ;
126pfünd. alten Rhein-Weizenr. 263 Fl. z; für 118pfünd.
Preußischen Roggen 188 Fl.; 123. 125pfünd. neuen inländischen 187.
193 Fl.z Gerst
Brüssel
e und Hafer blieben ohue Handel.
Belgien. , 15. Juni. Herr Van de Weyer, Belgischer Ge-
sandter in London, ist hier angekommen. j ;
Es werden schon wieder zwei neue Schriften angekündigt, welche die Holländisch - Belgische Frage und die 24 Artikel er- örtern. Die eine soll von Herrn Jottrand, ehemaligem Eigen- thümer des „Courrier Belge‘/, verfaßt seyn, die andere wird einem Mitgliede des Beta e zugeschrieben.
Der berühmte Französische
Hilaire ist in seiner ganzen
aturforscher Geoffroy de St.- Brüssel angekommen. Derselbe begiebt sich mit Familie nach Deutschland. :
Schweden und Norwegen,
Stockholm, 15. Juni.
Rußland, der noch dem von beizuwohnen ,
Se. Majestät der Kaiser von seine Abreise um einen Tag ausgeseßt hatte, um Jhrer Majestät der Königin veranstalteten Balle begab sich in der Nacht vom 12ten zum 1ôten
d. M. an Bord des Dampfbootes „Herkules“, um die Rück-
reise nach St.
Petersburg anzutreten. Höchstderselbe ward vom
Königl. Schlosse aus sowohl von Sr. Majestät dem Könige, als vom Großfürsten Thronfolger und vom Kronprinzen beglei- tet, denen sich noh der Reichs-Marschall, der General-Adjutant
der Flotte un An der Schlo
d viele andere hohe Beamte angeschlossen hatten. ßbrücke bestiegen sämmtliche hohe Herrschaften mit
ihrem Gefolge eine Königlihhe Schaluppe, die die Russische
Flagge aufzog und von den Batterieen in
Sfkepsholm und
Kastellholm mit 322 Schüssen begrüßt wurde. Bei dem Kaiserl. Schiffe angekommen, gingen der König und der Kronprinz mit dem Kaiser und dem Großfürsten Thronfolger an Bord des „Herkules“, wo die hohen Personen noch eine Zeit lang ver-
weilten und nahmen. Be
endlich den freundlihsten Abschied von einander ide Monarchen haben einander Beweise gegensei-
tiger Hochachtung und Freundschaft gegeben, und der Besuch des: Russischen Monarchen wird gewiß dazu beitragen, die freund- lichen Verhältnisse beider Länder noch fester zu knüpfen. Der
König und
kehrten E nah dem Schlosse zurü in der Schwedi
der Kronprinz, begleitet von E foostgat, ,„_ Und zwar
hen Schaluppe, die von allen Russischen Fahr-
zeugen mit den Königl. Salutschüssen, so wie mit dem Hurrah-
ruf der auf d Majestät der wurde. Um ker, nachdem
em Verde versammelten Mannschaft, welcher Se. Kaiser selbt das Zeichen gegeben hatte, begrüßt 11/, Uhr Nachts lichtete der „Hérkules‘/ die An- auch der Großfárst Thronfolger von seinem Kai-
serlichen Vater und seinen jüngeren Brüdern, die sh bereits am Abend vorher nah dem. Schiffe begeben, Abschied genom-
men hatte.
e. Kaiserl. Hoheit kehrten ebenfalls nah dem
E bei E vorüber efommen DE Mittern ungeachtet, in welcher die Abreise des Kaisers erfolate do allé Ufer dicht mit Menschen bedeckt, die ihre beilnahen zu erkennen gaben. Bekanntlich is es in dieser Jahreszeit ay E des Nachts über ziemli hell in den Skandinavischen ändern Auf dem Balle, welchen die Königin am 12ten Abends gegeben hatte, waren über 400 Personen versammelt. Sämmt liche hohe Personen nahmen an der Polonaise Theil, und dez Großfürst Thronfolger tanzte eine Françoise mit der Kron rih zessin, und einen anderen Tanz mit der Gemahlin. des inß ers der auswärtigen Anglegen ern, Gräfin Stjerneld. h Uhr Abends verließen die Großfürsten Nicolaus und Micha bereits das Schloß, begleitet von den Kindern Sr. Königlichen Hoheit: des Kronprinzen. Nachmittags war vor den Fenstern des Königlichen Schlosses eine große Musik aufgeführt worden, Die hohen Personen zeigten sich mehreremale an den Schlo fenstern den zahlreich versammelten Einwohnern der Hauptstadt. Se. Majestät der König haben dem Großfürsten Konstan; tin von Rußland den Serasimen-Orden verliehen und den Für; sten Lieven, so wie den Grafen Orloff und den Fürsten Mentschi: fo, zu Großfreuzen des Schwert-Ordens ernannt. Außerdem “cky noch mehrere andere Begleiter Sr. Majestät, des Kaiserz ohe Schwedische Orden erhalten. Se. Majestät der Kaiser haben dagegen dem Erbprinzen, Herzog von Schonen, so wi dem Staats - Minister, Grafen Rosenblad, und dem Reiz; Marschall, Grafen Brahe, den Andreas -Orden, dem Genergl; Lieutenant, Grafen Mörner, den Alexander-Newsky-Orden uxd mehreren anderen hohen Schwedischen Offizieren Und Bam ten den Annen-, Stanislaus- und Wladimir-Orden verlithw, Se. Kaiserl. oheit der Großfürst TAO R det v estern mit dem Kronprinzen eine Sißung der Akademie de issenschaften besuchte und überhaupt alle Merkwürdigkeiten der Hauptitadt in Augenschein nahm, hat heute mit Sr. K nigl. Hoheit eine Lustreise nah den Schlössern Gripsholm un) Rosersberg unternommen.
Deutschland. zl
Hannover, 18. Juni. Se. Majestät der König, Allet hôchstwelche vorgestern Abends von Northeim hier wieder ein trafen, haben heute eine größere Reise durch verschiedene Pro: vinzen des Königreichs, namentlich nach Celle, Lüneburg, Har: burg, Stade, Verden, Osnabrück und Aurich, angetreten. Die Rückkunft Sr. Majestät dürfte in den ersten Tagen des näch: sten Monats zu erwarten seyn.
Die Land-Drostei von Osnabrúck hat unterm 11lten d. M. eine Bekanntmachung folgenden Jnhalts erlassen: „Es wird hiermit zur Kenntniß Derjenigen, welche nach Amerika auszu- wandern beabsichtigen, gebracht, daß, nach einer Mittheilung des Hannoverschen Konsuls Schulße zu New - Orleans, das gelbe Fieber in den súdlihen Gegenden der Vereinigten Stäa ten, besonders aber zu New-Orleans und in der Umgegend, in den Sommer-Monaten große Verheerungen unter den Ankönim- lingen jährlih anrichtet. Dieses Fieber fängt gewöhnlich im Juli an, herrscht im August und September am heftigsten, und endet mit dem ersten leichten Froste etwa im November. Im verflossenen Jahre hat dasselbe sehr heftig gewüthèt , und Hunderte von Hannoveranern sind ein Opfer dieser furchtbaren Krankheit geworden. Sie verschont gewöhnlich die Eingebor- nen ; dagegen wird fast jeder aus Europa Ankommende davon ergriffen, und ist die Ankunft der Auswanderer in New-Orleans in den Monaten Juli bis zum Ende des Oktobers für fe je: desmal lebensgefähriich.““ ;
Detmold, 15. Juni. Jhre Königl. Hoheit die verwitt- wete Erbgroßherzogin von Melenburg-Schwerin ist heute mit zahlreichem Gefolge aus dem Meklenburgischen hier eingetroffen und hat, nach kurzem Aufenthalte am hiesigen Hofe, die Reise nach Frankreich fortgeseßt.
Jtalien. j
Rom, 9. Juni. Gestern ist Ahmed Fethi Pascha auf sti ner Reise nah Paris, wohin er sih als außerordentlicher Ge? sandter der hohen Pforte begiebt, hier eingetroffen.
Spanien. z
Madrid, 8. Juni. Man glaubt allgemein, daß die Schlie ßung der Cortes in den ersten Tagen des Juli stattfinden werde. Auch spricht man davon, daß dann der Graf von Toreno als Botschafter nah Paris und Herr Riva Herrera als Gesandte nah Mexiko gehen sollen. :
In den Sierras von Burgos und Soria wird der Kri jest mit größerer Thätigkeit geführt. Der General Espeleta-i am 26. Mai mit seiner Brigade in Soria angekommen, und marschirte, nachdem er sich in Abejar und Soria mit Leben mitteln, Geld und Munition versehen hatte, nach Piñarées. Rodriguez hat das Kommando der in Aranda befindlichen Trup pen úbernommen , die durh die Provinzialen von Laredo vet stärkt worden sind. Zurbano ist ebenfalls nah der Sierra von Soria bestimmt, und am 30. erwartete man den Brigadier Ab buin in Soria, wo sich das Gerücht verbreitet hatte, daß M? rino mit Verstärkungen aus Unter-Aragonien zurückgekehrt sey,
Mehrere Einwohner von Priego in Andalusien sind au Befehl des General- Capitains verhaftet und nah Sevilla ab: geführt worden. Es befinden sih darunter ein ehemaliger Dé! putirter der constitutionnellen Cortes, Alcala Zamora, und der alte Pfarrer von ‘Priego. G
Saragossa, 11. Juni. Dem Vernehmen nach, hat { Cabrera mit Llangostera vereinigt, wodurch seine Streitkräfte bis auf §000 Mann Infanterie und 1000 Mann Kavaller! vermehrt worden sind. Die Lage des Generals San Meiguth der sih mit seiner Division am 10ten in Fuentes del Ebro bi fand, wird dadurch sehr {wierig. Der General Oraa hat T ruel besest.
Spanische Gränze. Der Morning Chronicle wit von ihrem Korrespondenten in San Sebastian untér 7. Juni geschrieben: „Alle aus dem Jnnern hier eingehenden Nachrichten bestätigen es, daß die Auflösung der Karlistischen Armee immer mehr zunimmt, und daß Mißtrauen und e nigkeit zwischen den Karlistischen M und den Ojalate den bdchsten Grad erret DoSe wei der Leßteren sind mit wenigen Tagen von den Soldaten in Oñate, aus Rache L die Hinrichtungen in Estella, ermordet worden. Das Krieg richt hat die Generale Villareal lebenslänglich zu den Galec und Zariategui und Elio zum Tode verurtheilt. Auch hak ju brera den Befehl erhalten, den Grafen Negri erschießen lassen, sobald er seiner habhaft werden könne. Torres Hi sich noch in Haft. Der Oberst Jose Oger is verhaftet A weil man ihn im Verdacht hatte, daß er mít Muñagorr
achtsstunde
A OITT , © ) Wutapergus r u AoiInUIUnLY vuUruy) ven Geterál - Major Tapelava erseßt worden. Ueberhaupt ver- geht fein Tag, wo nicht einer oder der andere Ge- n
ral oder Anführer verhaftet wird. Die Soldaten werden L er immer übermüthiger, und ihr Haß gegen die Hofleute dah on Carlos macht sich in Spottliedern und Wibworten Luft sobald sîch die Ojalateros nur bliéen lassen, Don Carlos Lust, dabei seyn oder nicht. Die Castilishen und Baskischen taillone betrachten einander ebenfalls mit wedchselseitigem Miserauen; Erstere glauben, daß die Basken im Begriff stehen, s x Muñagorri zu erklären, worin sie auch wohl nicht irren zúrsten, und die Basken verachten dagegen die Castilier und betrach- (n sie als eine unnüge Last für die Provinzen. Den leßten Nach- ‘bten aus Sarré zufolge, hat Muñiagorri mehrere Couriere nach Navarra abgesandt, und man glaubt, daß er seine Freunde von seiner bevorstehenden Ankunft benachrichtigt Habe. Der gegen- wärtige Augenbli scheint in der That seiner Sache sehr günstig u seyn und wenn man die Basken nur von ihrem eigenen nteresse úberzeugen kann, so dürfte cine {nelle Beendigung cines Krieges zU hoffen seyn, der Jahre lang eines der glück-
Ï lichsten und unabhängigsten Länder verwüstet hat. Gestern gin-
e vier Artilleristen der Britischen Brigade in Hernani zu den Karlisten über, um sich der Strafe für mehrere Vergehen u-entziehen. Man glaubt jedoch, daß es ihnen nicht Ernst da- mit sey, unter den Karlisten Dienste zu nehmen, und daß sie nur eine Gelegenheit suchten, um durch Frankreich nah Eng- sand zu gelangen. Man versichert, daß Agenten des Don Car- (os versucht hätten, die Soldaten dieser Brigade zu überreden, den Dienst der Königin zu verlassen, indem sie Jedem zehn Piaster Und freies Geleit bis zur Französischen Gränze verspra- en. Sie haben indeß bis jeßt ihren Zweck nicht erreicht.“
Tüârkei.
Konstantinopel, 30. Mai. (Allg. Ztg.) Hussein Pascha, Vorsteher des Kriegs - Departements, ist plößlich scines Amtes entseßt worden. elim Efendi, der während des Griechischen Ansurrectionskrieges die Aufmerksamkeit auf sich zog und die Absichten Mehmed's damals schon eathüllte, ist an seiner Stelle ernannt. Hussein Pascha soll bei Kontrahirung einiger für die Armee nôthig erachteter Artikel sich kompromittirt haben, und so erhált an ihm zuerst der Hatti-Sherif seine Anwendung, der
unlängst zur Warnung der Beamten, die sich eines Mißbrauchs
ihrer Stellung schuldig machen, erlassen worden. :
Die Quarantaine-Anordnungen verursachen eine unbeschreid- liche Verwirrung, Das Dampfschiff der Donau - Dampfschisf- fahrts - Gesellschaft „Ferdinand 1.“ und ein Dampfschiff des Lesterreichischen Lloyd wurden bereits angehalten, um sie vor dem Einlaufen in den Hafen zur Abhaltung einer Quarantaine u zwingen; es erhielten jedoch jene beiden Schiffe schon am dend desselben Tages ihre freie Pratica. Man zweifelt schr, ob bei dem allgemein herrschenden Widerwillen eine solche An- stalt verwirklicht werden könne.
Nachrichten aus Bairut, in Syrien, vom 11. Mai zu- folge, war der Herzog Max in Bayern zu Jerusalem cinge- troffen und von der katholischen Bevölkerung freudig begrüßt vorden. Der Pascha hatte von Jbrahim den Befehl, den Herzog überall selbst zu begleiten.
Merxitko.
Die Morning Chronicle enthält folgendes Schreiben aus Mazatlan an der Westküste von Mexiko vom 18. März: „Seit meinem leßten Schreiben ist es in diesem Theile der
epublik ziemlich unruhig gewesen, weil die Regierung gezögert h entscheidende Maßregeln zu ergreifen, um die Unzufrieden- eit des Volkes, welches sich hier und in den benachbarten Staaten für eine Föderativ - Regierung erklärt hat, und sich allen Maßregeln der jeßigen Regierung widerseßt, zu beschwich- tigen. Der Befehlshaber der Truppen hat, um das Volk zu gewinnen, den hiesigen Hafen wieder eröffnet , allcin dessenun- geachtet wurde er bei Rosario angegriffen und, nachdem die Mehrzahl seiner Truppen ihn verlassen, in einer Kirche, worin er zwei Tage hindurch belagert wolden, gefangen genommen. Es sollen Soldaten ausgehoben und der Hafen befestigt werden, um den Regierungs - Truppen , die hierher unterweges seyn sol- len, den Eingang zu verwehren. Die Streitkräfte der Födera- tiv : Partei sind übrigens so unbedeutend und bestehen aus \ \{chlechtem Material, daß ih glaube, die Regierungs- Uuppen brauchen sich nur zu zeigen, um die Ord- nung wiederherzustellen. Ueberdies ist die Föderativ - Partei rit stark und sieht sich in ihren Erwartungen, von den benach- harten Staaten unterstüßt zu werden, getäuscht. Der Hafen ird nun wahrscheinlich gedffnet bleiben, so daß wir jedenfalls Jaus diesen temporairen Parrei - Streitigkeiten einigen Vortheil hen, Es freut mich übrigens, hinzufügen zu können, daß die
égierung Unterstüßung findet und dem Lande Vertrauen ein- flôßen wird. Seit dem Beginn der Unruhen in diesem Theile
Ÿ der Republik ist die Korrespondenz fasi ganz unterbrochen wor-
den, Und die Kaufleute im Hafen sind genöthigt gewesen, ihre riefe durh eigene Boten nach Mexiko zu senden.“ Die Mor- nitig Chronicle bemerkt zu diesem Schreiben: „Wir geben das obige Schreiben, weil es die neuesten Nachrichten aus dem fen Mazatlan enthält und zugleih den ungeregelten Zustand dit Angelegenheiten in den westlihen Provinzen der Mexi- fanishen Republik darstell. Es kann nicht oft genug wiederhole werden, daß die gegenwärtige Central - Re- gierung eine militairische Usurpation ist, und daß die inwohner der getrennten „,„sreien, souverainen und unab- ätgigen Staaten‘/‘/, wie sie in der Fôderativ - Constitution eißen, nur durch Waffengewalt von der anti - féderalistischen artei in der Hauptstadt im Gehorsam erhalten werden. lese Partei muß durch die Französische Blofirung der Häfen von Veracruz und Tampico in große Verlegenheit versetzt wor- e seyn, indem ihr dadurch die Einkufte von dem aguswärti- gen Handel abgeschnitten werden, und es dürfte daßer wohl uh ohne eine fremde Eroberung ein Negierungswechsel statt- Ren Sollte eine der in jenem Lande so gewöhnlichen Revo- s oiten eintreten und die Fôderativ-Verfassung wiederhergestellt werden , so würde die neue Regierung die Forderungen Frank- ths leicht befriedigen und den Vorwurf deshalb auf ihre tgänger werfen können.“
Inland.
Berlin, 21. Juni. Heute Vormittag begannen in üb- vier Weise die von dem hiesigen Vereine für Pferdezucht L: Pferde - Dressur alljährlich veranstalteten Pferde - Rennen. Keie in früheren Jahren war die Rennbahn hinter dem halbe Ge in Form eines Oblongums abgesteckt, maß eine nisse eutsche Meile und war für die Rennen mit Hinder-
n mit Gräben und Barrièren verschen. Ein ausführliche-
rer erur wirxv uawy jevesmaugec QOeenowgung oer einzelnen Recäntage mitgetheilt werden.
Marienwerder, 15. Juni. Die Domainen - Aemter Kulm, Lippinken unò Uniélaw sind vom lsten d. M. ab in ein CNEMMR, As, welches zu Kulm seinenSi6 hat, vereinigt worden.
Magdeburg, 20. Juni. Der Verein der freiwilligen Krieger aus den Jahren 1813, 14 und 15 feierte am 18ten d. M. das jöhrliche Érinneœungsfest an jene denkwürdige Zeit.
IÎn dem schön geschmückten Saale des Friedrich-Wilhelms-Gar-.
tens waren an 120 cZemalige Kriegéegefährten zu einem frohen Mahle versammelt, denen sich der Herr Ober - Präsident, Graf zu Stolberg, diz Gencrale von Dittfurth und von, Branden- stein, so wie mehrere Hercen Stabs-Offiziere, zur großen Freude Aller, angeschlossen hatten. In der ganzen, aus allen Ständen usammengeseßten Gesellschaft sprachen sich die Gefühle der Liebe,
reue und Anhänolichkeit an den König, den Kronprinzen und an das ganze Königl. Haus aufs innigste und herzlichste aus, welche Gefühle noch durch die Vorlesung zweier Kabinets-Schrei- ben von Sr. Majestät dem Könige und Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen, worin Beide ihre wohlwollenden, gnädigen Gesinnungen gegen den Verein zu erkennen geben, gesteigert wurden. Die Freude des Tages wurde noch durch die Ênt- hóllunig cines Fest-Pokals erhöht, der, von einem Mitgliede A angesertigt, die Namen sämmtlicher Mitglieder enthält.
Münster, 17. Juni. Nach dem ungewöhnlich langen Winter und den Beschädigungen der niedrig liegenden Grund- stúcke an Flússen durch Versandung und Abspülen bei hohem Wasserstand, waren im vorigen Monat die Nachtfröste vom lten zum 12ten ein neuer, um so empfindlicherer Unfall. Auf allen dem Auffrieren ausgesehten Ackerstücken und auf dem Sande steht das Winter-Getraide schlecht. Auch auf {werem Boden steht der Roggen theilweise sehr dünn, hat sich aber nah dem Regen etwas erholt. Der Weizen gewährt etwas bessere Hoffnung, jedoch kaum Aussicht auf eine halbe Aerndte. Im Kreise Recklinghausen schadete demselben an einigen Orten der Elftenfraß, weshalb manches Ackerstück umgebaut werden mußte. Der Rapssaamen, welcher in der Blüthe stand, ist durch die Nach:frôste meistens zerstôrt und scheint diesmal gänz- lich zu mißrathen. För die Sommer-Bestellung war die Wit- terung gunstig. Die frühe Sommersaat litt zwar durch Nacht- fróste, erholte sich aber wieder durch den Regen. Jm Kreise Ahaus wird der frühe Sommerraps sehr von Erdfldhen heim- gesucht. Der späte Flachs hat ein gutes Aussehcn, der frühe it erfroren. Die Hoffnung auf eine gute Obst - Aerndte scheint durch viele Raupen vereitelt zu werden. Die Gartenfrüchte, Weiden, Wiesen und Kieeäcker konnten bei der Kälte und Dârre nicht gedeihen und es fand das Vieh auf der Weide nur spárliche Nahrung. — Am 21sten fand zu Bochold die erste Versammlung des im Kreise Borken gebildeten landwirthschaft- lichen Gewerbe - Vereins unter dem Vorsike des Freiherrn von Landsberg-Velen statt. — Auf der Ems ward einiges Holz nach Ost-Friesland verschisst. Auf der Lippe ging von den während der Frostbahn aufgehäuften Vorräthen viel Holz nach der Rhein- Gegend ab, was für die dort i grit dn Eisenbahnen bestimmt seyn soll. Jm Getraide-Handel war ungewöhuliche Regsamkeit eingetreten. Roggert und Weizen wurde für die Rhein-Gegend aufgekauft. * Die Preise aller Getraidearten, des Strohes, der Fourage und des Branntweins stiegen zu einer seit lange nicht erreichten Höhe. Am Schlusse des Monats geigte sich wieder eine Neigung zum Sinken des Preises. Jn Leinwand wurden in mehreren Gegenden bessere Geschäfte als früher gemacht; im Tecklenburgischen sollen die Vorräthe davon aufgeräumt seyn. Auf den Märkten fanden Pferde, fettes und mageres Rindvieh, so wie junge Schweine guten Absaß zu angemessenen, leßtere sogar zu hohen Preisen. An“ den Gränzorten des Kreises Beckum wurden fast täglich viele Hunderte von jungen Schwei- nen nach dem Bergischen durchgeführt.
— — Düsseldorf, 14. Juni. Seit dem 20sten v. M. haben die Feldfrüchte ein durchaus verändertes Ansehen erhal- ten, und in einigen Gegenden kann man den Einfluß der war- men, mit fruchtbaren Regenschauern gedeihlich abwechselnden Witterung auf dieseiben wunderbar nennen. Die Winterfrucht hat sich über alle Erwartung erholt und viele Besorgniß ist des- halb verschwunden; die Sommerfrucht aber hat bisher das beste Gedeihen gehabt und dürfte den etwaigen Ausfall der ersteren decken. Auch die Futterkräuter stehen gegenwärtig erwünscht, so daß Wiesen und Weiden dem Vieh reichlihe Nahrung bieten. Die Verspätung is jedoch überall sichtbar geblieben und haben sich die Gecraidepreise bis zu Ende vorigen Monats im Allge- meincn steigend erhalten. Von dem Markte zu Neuß gingen im vorigen Monate ziemlich bedeutende Sendungen nah dem Ober-Rhein und dem Bergischen. Die Auefuhr betrug 9060 Scheffel Weizen, 7646 Scheffel Roggen, 365 Scheffel Gerste und 219 Scheffel Hafer zum Geldwerthe von 37,630 Rthlr. Die Kohlenförderung und Eisenfabrication haben sich auch im verwichenen Monate auf allen Zechen und Hüttenwerken des Esen-Werdenschea Bergamts-Bezirks auf den Grund lohnender Bestellungen in s{wunghaftem Betriebe erhalten. Eben so wa- ren die Arbeiter in Stahl- und Eisenwaaren ziemlihch lebhaft beschäftigt. Die Tuch-Manufakturen in den Kreisen Lennep und Duisburg arbeiteten in der gewohnten Weise thätig fort und die Weber im Kreise Gladbach, welche seit vorigem Winter hauptsächlich sogenannte Sommerstiosse in Baumwolle und Halbleinen verfertigt haben, blieben in Folge eines guten Ab- saßes dieser Zeuge fortwährend in erwünschtem Verdienste. Der Kaufmann Prinzen zu Brüggen, im Kreise Kempen, hat eine nach der neuesten Bauart eingerichtete Papiermühle mit Dampfkraft vor kurzen in Betrieb geseßt. Handel und Schissfahre erhielten si in bekannter Lebhastigkeit. Am hiesi- gen Rhein - Ufer sind im Laufe des vorigen Monats 198 bela- dene Schiffe, incl. 86 Dampfschiffe, angekommen und abgegan- gei, und diese haben im Ganzen 105,198 Centner Güter aller Art hergebracht und 28,132 Centner mitgenommen. — Von den Gemeindeschulden des hiesigen Regierungs-Bezirks, welche im Jahre 1813 4,767,490 Rthlir. betrugen, sind bis 1837 incl. getilgt 3,350,716 Rthlr., davon 102,240 Rthlr. im vergangenen Jahre.
Köln, 14. Juni. Nach dem hiesigen Organ für Handel und Gewerbe ist der „Rhein“/ das erste durch seine Do I Ane Fahrt nach London ervrobte Rhein - Seeschiff, welches so lange müßig vor Deus lag, abgegangen ohne Ladung. Es soll, dem Vernehmen nach, zunäh nach Duisburg bestimmt seyn, um von dort mit Kohlen als Ballast eine VersuchsSreise in die neue Welt anzutreten.
Aachen, 15. Juni. Die hiesige Gesellschaft für nükliche Wissenschasten und Gewerbe wird vom öten k. M. ab hier eine Gewerbe - Ausstellung fär den hiesigen Regierungs - Bezirk veranstalten, wozu sie mit der Bemerkung einladet, daß Vor-
reyrungen gegen das Abnehmen von Seits en der Muster oder andere Vorrichtungen am Ort der Ausstellung getroffen sind, wie von Seiten mancher Fabrikanten und Merenieroiben- den Boas enen lie A L
rier, 17. Juni. Zur Errichtung einer Dampfschifffahrt auf der Mosel (Staats -Ztag. Nr. 164) sollen biet Maßre 40,000 Rthsr. gezihuet seyn und viele wollen einen Bergfluß mit so vielen Krümmungen und von solhem Gefäll, wie die Mosel, der allein zwischen E und Koblenz 42 sogenannte Fuhrten und enge Felsen-Passagen zählt, im Sommer aber oft nur 17—18 Zoll Fahrwasser hat, zur Befahrung mit Dampf- bôten gar nicht geeignet halten.
Die Kaiserlich Russische Gesandtschaft in Berlin ersucht hiermit die refp. Auésteller an Ihre Majestäten den Kaiser und die Kaiserin und an Se. Kaiserl. Hoheit den Großfürsten Thronfolger von Rußland gerichteter Bittschriften, welchen Dokumente oder Zueignungen irgend einer Art beige- fügt sind, sich in die Kanzlei der erwähnten Gesandtschaft zu bemühen, und zwar, um möglichen Jrrungen vorzubeugen, in folgender Ordnung : Aussteller mit den Namens-Anfangs-Buch- staben: A bis einschließlich H den 26. Juni
A » Q »v Q7 S R » » S E von 10 bis 12 Uhr Vormittags.
Verein für Pferde-Zucht und Pferde - Dressur.
Den 21. Juni 1838.
Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl hatten die hd Gnade, das Richteramt zu übernehmen, und Se reelle Ler er Ober-Stallmeister von Knobelsdorff assistirte Höchstden- elben.
Die Rennen fanden in folgender Art ftatt:
I. Renuen auf der freiea Bahn.
i (Einfacher Sieg.) / Unterschrifts-Renncn Nr. XXXIXY. — Unions- Reunen für alle auf dem Kontinent 1835 gebornen Pferde — 3/3 Deutsche Meilen — Hengste 116 Pfd. — Stuten und Wallachen 3 Pfd. weuiger — 75 Fr.d?or Einsaß — 50 Fr.d'or Reugeld. Das zweite Yferd erhält 120 Fr-:d?or. — der Sfe- er den Rest der Einsäze — der Sieger uud das zweite
ferd erhalten Atteste. Es erschienen:
1) Herr Beneke von Grödibberg, Schimu::!stute Pompilia vom Morisco und der Corea.
2) Herr Graf vou Hahn-Basedow, braune Stute vom Figaro und der Whalebone-Stute (Mutter des Gondolter).
3) Herr Kammerherr von Wilamcwit-Möllendorff, Fuchs- stute Bella vom Zany oder The Caller und der Angelica.
4) Herr Graf Henkel von Douuersmarck, braune lady vom Zauy und der Master Henry -Stute. mit blauen Näthen. (Sieger, geritten von Hart.)
5) Es Kammerthcrr von Wilamowiß-MöllenDdorff, braune
tute Margarethe vom Zany und der Sir David - Stute (Donna Maria?'s Mutter).
6) Herr Kammerherr von Maigahn- Cummero1w, braune Stute
ictoria vom Figaro und der BVigottine.
Es zahlten Reugeld: Ais zurückgezogen: Herr von Biel für die braune Stute vom Chapmau rind der Rubens-Stute, Herr Richard Tattersall für den braunea Hengst vom The Gencral und der Phanu- tasma, Herr Benece von Grödibberg für die braune Stute Adalgisa vom Riddlesworth und der Red - Rose, Herr von Hertcfeldt für den braunen Hengst Brutus vom Morisco oder Woful und dcr Bracelet, Herr General v. Podctwoils für die braune Stute Tullía vom Rubello und der Woful-Mare, Herr Graf von Hahn-Basedow für die braune Stute vom Moriésco uüd der Lady Bluefoot, Se. Durchlaucht Fürst Al TALV O: für: den braunen Hengsi Galliant vom Halston und der
ildfire, Herr Kammerherr von. Wilamowig - Möllendorff für die
braune Stute Astride vom Zany und der Truffle-Stute, Herr Kam- merherr von Malgahu-Cummerow für den braunen Hengst Cadet voin Morisco und der Walton-Stute, Herr Amtsrath Heller für den braunen Hengst vom The General und der Witchery, Herr Graf von Bassewit -Preberéde für den braunen Hengst Trial vom Anto- uías und der Corinne.
Nachstehende Unterschriften waren erloschen, weil die Stuten güst geblieben: Herr Richard Tattersall Esq., Camei— Miß Frizzle; Herr Graf von Renard, Laugar-Cora ; Herr Pauly, J. Merlin — Smo- lensfo:Stutc.
Der Ablauf war regelmäßig; Moylady ging gegen die erste Eke der Bella und gegen die zweite der Margarethe vorbei;z an der lezten Ee sammelten sich die Pferde ziemlih, My- lady an der Spitze, Victoria gegen fie als 2Æe; Myladv behielt chue Anstrengung ihre Plaß und siegte leicht mit einer Länge ohne die gter vorircibende Hülfe des Reiters: Victoria war die 2e. Das
cunen dauerte 3 Minuten 2 Sekunden.
II. Rennen auf der freien Babn.
M (Einfacher Sieg.)
Unterschrifts-Reunen Nr. LXXUX. — Am ersten Tage der Berliner Frühlings-Rennzcit 1838 zu reiten — !/, Meite — 155 Pfd. Normalt - Gewicht — Gentlemen im aftivsten Dienst der Arme-c reiten — § Fr.d'or Einsaß — ganz Reus geid (play or pay) — Pferde jedes Aiters und aller Läns- der — der Bcsiz des Pferdes wird durchs Wort verbürgt. — Der Sicger erhält dic Einsäte. Zu diesem Rennen waren keine Aameldungen cingegangen.
I. Renuen auf der freien Babn. s z __ (Doppelter Sieg.) Pferde im Besiz ihrer Züchter — !/2 Meile — 3 jährige 110 Pfd — 4jährige 128 Pfd. — d jährige 137 Pfd. — ältere 152 Pfd. — Stuten und Wallachen 3 Pfd. weniger. Es erschienen: ,
1) Herr Kanmëerberr von Wilamowiß-Möllendorff, Fubê- stute Bella vom Zany oder The Caller und der Angelica.
2) Herr von Hertefeldt, braune Stute Tuilia vom Rubcllo und der Woful-Mare.
3) Se. Durchlaucht Fürst zu Carolatdb, Fuchéstute True Hope vom Whisker und der Wildfire.
4) Herr von Krautboff, braaner Hcngsi J. Hurly-Buriy vom Hurly-Burly und der Ladv Viacklock. Reiter grün, rotbe Aermel, s{warze Kappe. (Sieger, geritten von Wood.)
5) Herr Amtérath Heller, schwarze Stutc Rach ci vom Adraf und der Madeiine von Smolensfo.
Des Herrn von Farecudeid schwarzer Hengsi Don Juan vom His Grace und der Scrapalline war zurücckgezoacu.
Erster Lauf. Tullia nabm dic Spize, von Rachel gefolgt, die daun bald dic Führung übernabm und diese nach einander gegen Bella und Hurlv-Burly bebauptetc, dis nacb der dritten Bicgu fie labm ward. Vor der legten Viegung cuütsand cia scharfer Kampf zwischen Bella, J.Hurlv-Buriv nud Truc Hope, in welczcm in den leßten Galopp - Sprüngen Hurlv-Buürlp um cinc Halélänge gegen Bella siegte. Das Rennev dauerte 4 Minuten d1 Sckundenu.
Jwciter Lauf. J. Hurly-Buriv und Truc-Hode. Hurliv nabm die Spike und decbielt fic ohue Anstrengung. Das Nennen dauerte d Minuten W Sekunden. :
Der Sieger crbielt dic von Sr. Majestät dem Kênigèt Allcrgnä- diofi als Preis ausgesezte Vollblut - Siute Filbo {Ueant’s - case) (G. St. B. Vol, IV. p. 161) gcz. 1829 vom Filho da Puta und der Langton-Mare, dedeckt vom Locomotive.
tute M p- Reiter weiß
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