Es hat 83,000 Neger, während Britisch - Guiana deren nur 79,000 und Mauritius nur 62,900 zählt. Barbadoes folgt, sowohl in Hinsicht auf sein Alter als in Hinsicht auf die Zahl der dort ansässigen Eigenthümer, an Wichtigkeit offenbar“ gleich binter Jamaika. Möchte leßteres doch recht bald das ihm von Barbadoes gegebene Beispiel nachahmen. Jn Jamaika giebt es 42,000 Haus - Sklaven, die in diesem Jahre ihre Freiheit erhalten; die Zahl der emanzipirten Kinder beläuft sich daselbst auf - 36,000, und wenn- ich dazu die einzelnen Freilassungen rechne, welche in Folge des hochherzigen Beispiels stattgefunden
haben, das mein edler Freund, Graf Sligo, der vorige Gou- | Z | der Bedingung abhängig gemacht, daß der Bau der Bahn-
verneur von Jamaika, gegeben, so darf ih wohl behaupten, daß die ganze Zahl der ohne Einmischung der Legislatur freigelasse- nen Sklaven sich zusammen schon auf 241,000 beläuft, also auf etwa den dritten Theil der ganzen Neger - Bevölkerung Westin- diens. Diese Emancipation ist ohne den mindesten Nachtheil für das Kolonial: Interesse erfolgt. Es giebt aber andere Kolo- nieen, die niht im Stande sind, ihre Sklaven freizugeben, so gern sie es auch vielleicht um ihrer eigenen Sicherheit willen rhun môchten. Jch sage umihrer eigenen Sicherheit willen, denn sie gerathen natürlich in eine gefährliche Lage, wenn in ihrer Nähe Tau- scnde von Sklaven emancipirt werden. Aber ihreHände sind ihnen ge- bunden, sie kdnnen, vermöge ihrer Kolonial-Verfassung, nichts in der Sache thun. Jch meine nämlich die Kron- Kolonieen, wie Granada mit seinen 70,000, Trinidad mit seinen 30 — :0,009 Sélaven und andere. Jn diesen Kolonieen können die Skiaven nur in Folge eines Geheimerathsbefehls emanzipirt werden. Jch ersuche daher die Minister, diesen Kolonicen ihre besondere Aufmerksamkeit zu widmen, und wenngleich ich meine Bill in Betreff der am 1. August d. J. allgemein zu bewerk- stelligenden Emancipation zurücknehme, so werde ih doch Mon- rag über acht Tage, wenn bis dahin nicht hon ein solcher Geheimerathsbefehl erlassen ist, darauf antragen, daß Jhre Majestät in einer Adresse ersucht werde, den Regierungen der verschiedenen Kron - Kolonieen durch cinen Geheimerathsbefehl die Vollmacht zu erteilen, in Bezug auf die Sklaven nach ihrem Gutachten handeln zu können.“
London, 16. Juni. Der von der Madrider Regierung zur Krönung der Königin Victoria hierher gesandte außeror- dentliche Botschafter, Marquis von Mirafiores, ist auch bereits in England eingetroffen.
Drei neue Parlaments-Wahlen, welche in den leßten Ta- gen stattgefunden haben, sind sämmtlich zu Gunsten der Kon- jervativen ausgefallen; Herr Fector wurde für Maidstone mit einer Majoricär von 201, Herr Hope fär Linlithgowshire mit einer Majoritát von 120 Stimmen und Herr Grant für Ju- verneßshire ohne Opposition gewählt.
Aus New - Orleans sind Zeitungen vom 9. Mai hier eingegangen , die ein Schreiben des Baron Dessaudis vom 15. April, datirt vom Bord der „Hermione“/ in der Bucht von Sacreficeios, enthalten. Es wird darin angezeigt, daß am fol- genden Tage die Blokade in Kraft treten solle, daß man aber neutrale Schiffe nicht festhalten oder wegnehmen werde, wenn sle nicht von dem Französischen Geschwader eine ausdrückliche Anzeige von der Blokade erhalten hätten, und daß binnen vizttela Tagen allen neutralen Schiffen, die beim Be- ginn derselben in cinem Mexikanischen Hafen gelegen, freie Abfahrt gestattet sey. Auch wird hinzugefügt, daß den Pafketböten, durch welche militairische und andere nicht auf den Handel bezügliche Briefe befördert würden, der Zugang zu den Mexitanischen Häfen offen bleiben solle, so wie, daß auch die Mexikanischen Fischerbôte ihr Gewerbe ungestört betreiben könn- ten, wenn Frankreich nicht zu Repressalien genöthigt würde. In denselben Zeitungen befindet sih eine Pktoclamation des Kotn- mandanten von Veracruz, die in schr hochtrabenden Phrasen abgefaßt ift.
Deutscchland.
Luxemburg, 16. Juni. Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen (Sohn Sr. Majestät des Königs) ist am lten d. um 9 Uhr Abends hier eingetrossen. Ain folgen- den Tage Vormittags wohnte Se. Königl. Hoheit den Mand- vern der hiesigen Besaßung auf dem Glacis des Neuen -Thores bei. Mittags empfing der Prinz die skädtischen Behörden und die Großherzogl. Beaintén in dem Hotel des Militaic-Gouver- neurs unserer Festung, und am Abend wohnte Se. Königl. Ho- heit einem glänzenden Feste bei, welches das Offizier-Corps im Casino veranstaltet hatte. Nachdem Se. Königl. Hoheit am löten die Festungswerfe in Augenschein géhömumen, verließ Höchstderselbe um 3 Uhr Nachmittags unser?! Stadt.
In Bezug auf das „Sendschreiben “des Grafen Felix von Mé¿rode‘’ äußert sich das Journal de Lüxembourg folgen- dermaßen: „Wenn der Graf von Mérode auf die Luxembur- ger Verhältnisse zu sprechen kömmt, so lègt er die vollkommenste Unrissenheit an den Tag. Er nimmt Luxemburg, wie er es jest findet, um zu dem falschen Schlusse zu gelangen, daß das- selbe ebenso gut wie Brüssel seine Revolution gehabc habe. Er weiß also nicht, daß Luxemburg während zwei Mouate ruhiger und theilnahmloser Zuschauer der Unordnungen in den benach- barten Provinzen geblieben ist, bevor ein Funken in demselben zúndete! Er weiß also nicht, daß, wenn die von der damaligen Brüf- seler Regierung besoldeten Agetiten nicht die friedfertige Bevdölke- rung bearbeitet hätten, Luxemburg immer ruhig geblieben wäre, und dem erstaunten Europa, wie vor einem halben Jahrhun- dert das alänzende Beispiel cines Volkes gezeigt haben würde, wel- ches der Anarchie zu widersteheñ oder gar sie zu bekämpfen vermag! Er weiß also nicht, daß das Andenken an die Wohlthaten der Regierung sich in Luxemburg frischer als in einem anderen Theile des Königreichs ‘alten hatte; weil die Jndustrie sich hob, weil der öffentliche Unterricht seine wohlthätige Wirksam- feit immer weiter verbreitete, weil man einer größeren Freiheit und Unabhängigkeit als jemals unter einer früheren Negie- rung genoß, weil an dem Maas- und Mosel-Kaual gearbeitet wurde, und noch aus tausend anderen Gründen! “Das Alles weiß der Verfasser des „Sendschreibens““ nicht, eben so wenig wie er sich von der Wahrheit einer Thatsache überzeugen kann, welche nur das persönliche Juteresse unserer Gegner zu bestrei- cen im Stande ist, nämlich, daß die Majorität der Luxem-
burger l a ihre Stellung und ihr Vermögen auégézeihneten Män- aer diz Revolution verabscheuen, und”. hihts mehr als vie Wiederkehr dex geseßlichen Ordnung ‘wünschen. Das
revolutionaire Utcopien des edlen Grafeu wird, aus dem Luxem- vurgischen Gesichtspunkte betrachtet, bei der Londoner Konfe- renz wenig Glü machen. Derselbe hat nur auf die Stimme seines HDasses gegen das Haus Oranien : Nassau und seiner Zärtlichkeit füc die Revolution und eiñen Zustand der Dinge, der vielleicht ncch einmal einen Mérode auf den Thron füßh- 1&2, geachtet. Dies ist der Hetzentwunsch des Herrn
ror A, C4 ¿vi
720 von Mérode „- der sich indeß keineswegs mit dem gesunden Menschenverstande verträgt; das tvird der hohgeborne Belgi- sche Revolutionair freilich nicht zugestehen wollen; es is aber darum nicht minder wahr.‘/
Wiesbaden, 16. Juni. Eine Herzogliche Verordnung, welche das: heute erschienene Verordnungs- Blatt verdffentlicht, ertheilt dem Comité der Tauñus-Eisenbahn eine auf 99 Jahre lautende Konzession zur Durchführung derselben durch das Her- zogliche Gebiet, und gestattet zugleich die Anwendung des Ge- jebes, welches sich auf die Hinwegnahme von Privat-Eigenthum zu öôffentlihen Anstalten bezieht. Die Konzession wird von
strecken zwischen Frankfurt a. M. und Höchst und zwischen Wiesbaden und Castell binnen ses Monaten begonnen und die ganze Bahn binnen vier Jahren vollendet werde. Jm ent- gegengeseßten Falle erlischt die Konzession. Weder die ganze Bahn noch einzelne Bahnsirecken dürfen dem Publikum ohne vorhergehende Untersuchung einer technischen Kommis- sion eröffnet werden. Die Gesellschaft rauß sich Überhaupt den Anordnungen der Regierung, welche dieselbe zur Ausübung des Ober-Aufsichtsrechts erläßt, unterwerfen, und es darf selbst feine Erhöhung des Actien-Kapitals ohne die Erlaubniß der Regierung vorgenommen werden. Das Comité hat die Ver- vflichtung, sich mit der Thurn- und Taxisschen Post-Verwaltung wegen deren Entschädigungs-Ansprüche abzufinden, und vor der Befriedigung derselben darf die Bahn dem Publikum nicht eröffnet werden. Außerdem wird es dem Comité noch zur Be- dingung gemacht, die Bahn in der Gegend von Flörsheim so zu leiten, daß die Einmündung der Verbindungs-Bahn z1wi- \chen Darmstadt und Mainz ohne besondere Schwierigkeit be-
- wetkstelligt werden tönnée.
Frankfurt a. M., 20. Juni. Mit Bezug auf ein Schisma, das unter den hiesigen jüdischen Glaubensgenossen eingetreten, enthalten die Frankfurter Jahrbücher einen Artikel, in dessen Eingang es heißt: „Religions-Streitigkeiten scheinen jest an der Tagesordnung zu seyn. Zwar ist Deutschland der Bo- den niht, wo solche Früchte reifen. Dreißig Jahre lang der Schauplab6 eines verheerenden Religionskrieges, gleicht es einem ausgebrannten Vulkane, worin der Verlauf der Jahre wohl Zündstoff sammeln konnte, ein erneuerter Ausbruch indeß nicht zu befürchten ist. Das Wort is an die Stelle des Schwertes getreten, die Weisheit der Regierungen Und die Besonnenheit der Völker werden vereint dahin wirken, den Streit in der Ge- burt zu ersticken. — Diese Zwistigkeiten in der herrschenden Kirche mögen wohl nicht ohne Einfluß auf die zerstreuten Glie- der jener Konfession seyn, die sich wieder unter sich durch eine weit größere Verschiedenheit der Glaubenslehre, als die Bekenner der herrschenden Religion unterscheiden. So haben auch unter der israclitischen Bevölkerung diejenigen, welche in dem Juden nur den vertriebenen Jerusalemiten sehen wollen, den, wie es schien, festgegründeten Frieden gestört, und unter dem Banner des Glaubens von neuem den Kampf begonnen gegen jene, welche in dem Juden nur den andersglaubenden Deutschen schen. Diese suchen sich von der rabbinischen Geistes - Knecht- {chaft und von pharifäischem Glaubenszwang loszuringen, lich in Sitten und Gebräuchen, in Lebens- und Handelsweise den Vöikern, zu denen sie gehdren, anzuschließen. Dieses Streben zu vereiteln, über die Kluft, welche den Juden vom Christen trennte, feinen Steg bauen zu lassen, is der Zwe des Jeru- salemiten. Die erschütterte Autorität des Talmuds soll unver- letzt erhalten werden; Gebräuche und Saßzungen vor anderthalb tausend Jahren, für andere Klimate, unter cinem ganz anderen Zustande der bürgerlichen Gesellschaft eingeführt, sollen fortbe- stehen, Trob bietend allen Fortschritten der Kultur, allen For- derungen des geselligen Lebens-Verkehrs.““
dannover, 17. Junt. (Hamb. Korr.) In dem nun- meßr zum Druck beförderten Berichte der zur „Prä- fung des Verfassungs - Entwurfs niedergeseßten ständischen Kommission úber das Finanz- Kapitel heißt es unter Ande- rem: „Wie viel durch diesen Plan‘“/ — wie er nämlich im Staats-Grundgeseß verwirklicht war — „„die Regierung gewon- nen hatte, dies lag klar am Tage, denn es war (bei der offen-- baren Jnsufficienz der Domainen) dadurch erreicht, daß der Be-
darf des Königs und der Königlichen Familie niemals ständi: schen Erörterungen unterliegen könnte, zugleich aber waren für
die Regierung die Schranken hinweggeräumt, an welche die
selte. Die Stände dagegen gewannen nichts, als was ihnen doch nicht mehr entzogen werden konnte.“ — „Wem sich Stände gleich- wohlzur Annahme dieses Plans entschlossen, so konnten sie sich dazu nur deshalb bewogen fühlen, weil sie sich- davon wesentliche Vor- theile für die Interessen des Landes versprachen, die auch wohl nicht ohne Grund in der gewonnenen Klarheit über den gan? zen. finanziellen Zustand des Königreichs, vorzugsweise aber in der dich ‘die Kassen-Vereinigung dargebotenen Gelegenheit ei- ner zweckmäßiaen Organisation der Behörden und in der Be- scitigung gehässiger Konflikte, die das Vertrauen zur Regie- rung und damit die Kraft derselben s{wächten, gefunden wui- den. Obgleich daher die Kassen - Vereinigung nur unter der Vorausseßung beantragt war, daß dadurch die Lasten des Lan- des nicht dauernd vermehrt werden, sih aber in der zur Prä-
_fung des von der Regierung abgefaßten Verfassungs-Entwurfs im
Jahre 1831 niedergeseßten Kommission ein dauerndes Defizit von 213,900 Rthir. herausgestellt hatte, so fand dennoch der Regierungs-Plan Annahme.“ Nach den bei dem Berichte be- findlichen Anlagen A. und 8. hat die Kommission gegenwärtig, unter Zugrundelegung des Rechnungéjahres 18°/,- ein dauerndes De- fizit für die Königliche Kasse von 233,754 Rthlr. 7 Ggr. 1 Pf. ermittelt. Nachdem sie nun die desfallsigen Bestimmungen der Paragraphen 105, 107, 108 und 123 des neuen Verfassungs- Entwurfs anführt, fährt sie fort: „Diese Grundzúge des neuen Verfassungs-Entwurfs scheinen der Kommission mit der völligen Vernichtung des wesentlichen Theils der ständischen Einwirkung
| so gleihbedeutend zu seyn, daß sie die reine Beibehaltung der
| gen
Kassen-Trennung eiuer solhen Vereinbarung bei weitem vorge- zogen haben würde, wie nachtheilig diese auch auf die vielfälti- Anteressen des Landes einwirken kann.“ Weiter motivirt
die Kommission, warum sie niht auf Kassen-Trennung wieder angetragen, stellt darnach die Grundsäße auf, wonach sie bei
und unter ihnen fast alle durch “ihren Charakter, | ihren Vorschlägen verfahren, gedenkt der einzelnen aber nicht
| zur Annahme gekommenen Anträge und geht dann zu den ein-
zelnen Anträgen selbst über.
Der innere Ausbau der neuen Schloßfkirche wird jeßt mit Eifer betrieben, da dieselbe, wie wir hören, auf höchsten Befehl bis zum 1. September d. J. zur Eröffnung vollendet seyn soll,
Man ist mit Errichtung einer homdopathischen Apotheke in hiesiger Stadt beschäftigt, ein Unternehmen, das von den privi- legirten Ápothekern ausgcht, um den Ausfall zu deen, der ihnen aus der wachsenden Verbreitung dieser neuen Heil - Me-
| thode erwächst. Vor nicht langer Zeit Hätte man es noch sür
‘gen Vorstellungen der Großbritanischen Botschafts-Kanzlei p
unmödglih gehalten, daß ein homdopathischer Arzt
würde. Seitdem aber der Sul. E o _. v Elwert in Begleitung eines noch jüngeren hotadopathi Arztes seinen Wohnort von Hildesheim nah Hannover f hat, ist die Anzahl der Anhänger dieser Heil-Methode so os 0 r man die Anlegung einer Apotheke fúr nothwendi; alten hat.
Hannover, 20. Juni. Se. Majestät der König dem General-Lieutenant Grafen von Kielmansegge , On deur der ersten Kavallerie - Division, die Leitung der Ges, des Kriegs-Ministeriums während der Abwesenheit des g, Ninisters, Generals Grafen von Aiten, übertragen. f
Se. Majestät haben den bisherigen Justiz - Kanzlei; Konsistorial - Direktor Pr. Leist in Stade zum Geheimen s, nets-Rathe, und den pro ragen Hof-Gerichts- Assessor von 6 fen zu York zum Kabinets-Rathe ernannt.
— — Dresden, 21. Juni. Se. Majestät der §4, sind von der nach Dalmatien unternommenen Reise gefa Abend im Sommer- Hoflager zu Pillniß glücklih wied, gekommen. °
Heute- Vormittag fand hier die feierliche Grundstein zu dem Bau der von der hiesigen jüdischez Gemeinde ne gründeten Synagoge statt, wozu dieselbe ein Stück Gartey , der Promenade nicht weit von der Brühlschen Terrasse ay, kauft hat. Der Ober-Rabbiner Dr. Frankel hielt bei dieser 6, legenheit eine dein Zwecke entsprechende gehaltvolle Rede Di Staats-Minister von Lindenau, von Zezschwibß und v. Pg N Jänkendorf, cin Theil der Geistlichkeit aller Konfession, L putationen der Königl. Behörden, des Stadtraths, der din verordneten und noch viele durch Karten dazu eingeladen Yy, sonen wohnten innerhalb des Bauplaßes der Feierlichkeit, gleichwie auch außerhalb eine große Menge hiesiger Einw sich versammelt hatte. 'W
Dem Geueral-Major und Brigadier Bevilagua, welhty gleich Kommandant der hiesigen Kommunal-Garde ist, ward hw zu seinem Geburtstage durch eine Deputation des Stadtrath y der Stadtverordneten das Ehrenbürger : Recht hiefger E feierlih überreiht; auch hatte demselben zu’ Ehren die hi Kommunal - Garde ein großes Mittagsmahl im Hotel de logne veranfaliet.
O‘E ste uiv e: Me; i
Wien, 17. Juni. Die Masern - Krankheit Sr. Mijih des Kaisers nähert sich threm Ende, und Sr. Majestät Vini den läßt nichts zu wünschen übrig. :
Jtalien.
Neapei, 9. Juni. (Allg. Ztg.) Ein Rundschreiben d Ministers des Junern, Marchese d’Andrea, an sämmtliche bischöfe und Bischdfe der Königlichen Domainen diesseits u jenseits des Faro, verkändigt offiziell die Schwangerschaft
| rer Majestät der Königin und verordnet tägliche Gebete, ui
eine glückliche und baldige Niederkunft anzuflehen. — Prin Johann von Sachsen ift gestern Nachmittag mit dem Dan {if} „„Leopoldo 11.// nach Livorno abgereist. Auch hat Se. M jestät auf dem Dampsfschisfe „„Ferdinando 11.‘ unsere Stadt v lassen, aber wie gewöhnlich weiß Niemand, wohin er ging.
Florenz, 13. Juni. Se. Königl. Hoheit der PrinyÞ hann von Sachsen ist auf seiner Rückreise von Neapel mit dn Großherzog von Toscana zugleich hier eingetroffen.
Spanien.
Madrid, 10. Juni. Die Diskussion des Zehnten-Gesehes wird in der Deputirten-Kammer fortgeselt und die einzelnen Artikel werden einstimmig oder wenigflens mit großer Majori- tät angenommen. Man glaubt, daß der Zehnten und die außer ordentliche Kriegs-Contribution der Regierung 69 bis 70 Mil lionen Realen einbringen werden. :
Die Deputirten und Senatoren der Baskischen Provinz haben beschlossen, den Cortes cinen Plan zur Auerkennung di Privilegien der Provinzen vorzulegen, und es heißt, die N gierung würde sich während der Vertagung der Cortes ernsilit mit diesem Gegenstande beschäftigen.
Der Graf von Cevallos, sräher Minister der auswärtigt Angelegenheiten und Botschafter bei den Hdfen von Lond,
Insufficienz der älteren Königlichen General-Kasse von selbs fes Wien, Neopel und Lissabon, ist vor einigen Tagen in hohen
Alter in Sevilla gestorben. Er war der Schwiegervater df Marquis von Espeja, jetzigen Spanischen Botschafters in Pari
Privat - Briefen 'aus der Mancha zufolge, übertrifft d von dem General Narvaez gebildete Reserve-Armee sowohl | der Disziplin als dem äußeren Ansehen alle Spanischen ThF pen, die bisher im Felde erschienen sind. 65464 P
Die Quinta oder Conscriptien ist in den friedlichen P} vinzen mit der größten Ordnung und Ruhe ausgeführt w| den, und die Streitkräfce der Königin werden dadur eini bedeutenden Zuwachs erhalten. 5
Spanische Gränze. Man schreibt von der Navi resishen Gränze vom 12. Juni. Am Ven maischirte d Karlistische General Francisco Garcia mit acht Navarresiht! Bataillonen in das Erro - Thal, um die Truppen der Königit zu verhindern, die Linie von Zubiri wieder herzustellen. demselben Tage beseßte cine Christinische Kolonne von M Mann Visllalba und Huarte. Don Carlos hat der Geislid/ keit in den Baskischen Provinzen eine Contribution von 200,00! Realen auferlegt. Tristani is auf Befehl des Don Carlos haftet und nah Guevara abgeführt worden.“
° T-È: r 4. è-fi
Konstantinopel, 320. Mai. (O. B) Die Regietuns hat in der leßtverfiossenen Zeit ihre vorzüglichste Sorgfalt 1 zu errichtenden Quarantaine - Anstalten gewidmet. És find! täglich Sißungen der Sanitäts-Kommission statt, u ergreifenden Maßregeln werden um so dringender, als in S und dessen Umgebungen die Pest ausgebrochen ist und aud" der Hauptstadt sich bereits wieder einzelne Fälle ereigitet v ben. — ‘Die Bewohner von Pera und Galata sind du? d täglich verübten Dicbstähle und Einbrüche in den größten _ larm versczt. Die Unsicherheit ist auf einen Grad gedieht daß die Kaufleute in ihren Magazinen und Boutiken des H bewaffnete Wächter aufzustellen genöthigt find. Indessen h) drtliche Polizei in Folge cines bei einem Etjglischen Teofild manne stattgefundenen nächtlichen Linbruchs utd der dies
lihere Maßregeln ergrissen , welchen man die Verhaftung fart ger der berüchtigtsten Diebe zu verdanken hat. — Die Diens hat Herrn Tausch, Bruder des Kaiserl. Oesterreichischen 5 p“ ral- Konsuls in Livorno, zu E Scchahbender dase nannt. — Der Königl. Belgische Gesandte, Freiherr
(van von Graß, hat heute seine Antritis- Besuche bei der ho- | hen Pforte--abgestattet. :
Inland.
Berlin, 23. Juni. Das heutige Militair-Wochen- | platt meldet, daß Sr. Majestät dem König von Württemberg ' als Chef das 2öste Infanterie-Regiment verliehen worden ist.
réslau, 20. Juni. Am 18ten d. M. Vormittags 11 Uhr traf Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich, von Fisch- bah kommend, in Goldberg ein und schte seine Reise über Gröôdibberg nach Liegniß fort. Am 19ten inspizirte Höchstder- selbe, in Begleitung des kommandirenden Generals des öten Armee-Corps, Generals der Infanterie, von Brolman, und der General-Majors von Hedemann und von Drygalski das bei Biel- wiése zusammengezogene 18te Landwci;r-Kavallerie-Regiment und sete darauf seine eise nach Breslau fort. Am láten ist Se. Ginigl. Hoheit der Erbprinz von Oranien von Heinrichsau nah Wien und am 18ten früh Se. Königl. Hoheit der Prinz von Oranien nah Fürstenstein abgereist.
Aachen, 18. Juni. (Aach. Ztg.) Gestern Nachmittag traf Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilheim (Sohn Sr. Ma- jestät des aren“ ab, wo Höchstderselbe sogleich dic daseibf versam-
j
Königs) hier - ein uad stieg im Hotel „zum großen
721
Verein für Pferde-Zucht und Pferde - Dressur. Den 23sten Juni 1838. 4
Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl hattea die höchste
| Gnade, das Richteramt zu übernehmen.
Die Rennen fanden in folgender Art statt :
VIT. Rennen auf der freien Bahn. (Eiufacher Sieg.) Dreijährige Pferde aller Länder — 114 Pfd. — Stuteu und Wallachen 3 Pfd. weniger — !/, Meile — 10 Fr.d’or Eiasat — halb Reugeld. Es erschienen:
1) Heir Kannzerherr von Wilamowiß-Möllendorff, Fuchs- bengsi Lara vom Cat und der Seima vom Séclím. eiter blau und weiß, blau und weiße Kappe. (Sieger, geritten von Davis.)
Herr Graf vou Habn-Basedow, brauner Heunst Ropalist vom Figaro und der Theresc vom Whatieboue.
Herr Graf Henckci von Donnersmar#, braune Stute Mylady vom Zauv und der Masier Henry - Stute.
3) Herr L. Lichtwald, brauner Hengst vom Actaeon, Mutktter
vom Sir David.
5) Derselbe, braune Stute Minoua vom Sultan und der Salute.
Des Herrn von Biel Fuchshengst Nlenipotentiary vom Chapman und der Tyresias-Stute, des Herr von Maltahn - Cumerow braune
2)
3)
Stute Victoria vom Figaro und der Bigoitine, des Herru von Her-
melten Civil- und Militair-Behdrden, die städtischen Beamten, ;
Se.
die fatholische und die evangelische Geistlichkeit empfing.
Tafel einzuladen , d n Ar Theil nahm, der ebenfalls Sr. Königl. Hoheit seine Áufwar- ung gemacht hatte. Der Nachmittag war dem Besuch des Louisberges und der Fabrik des Herrn Pastor in Burtscheid ewidmet. Abends besuchte der Prinz das festlich erleuchtete Theater , wo Höchstdesselben der freudigste Empfang wartete, und na beendigter Vorstellung begab sich Se. Kcnigl. Hoheit
noch auf
nison bildende Bataillon, das sich durch seine musterhafte Hal-
teseidt Schimmelute Pompilia vom Morisco und der Corea, des Herrn Erafen Henckei von Donuüersmar brauner Hengst Lama vom
Königl. Hoheit geruhte, die anwesenden Herren zur Mittags- | Taurns nind der Reaction waren zurüctkgezogen.
an welcher auch der Herzog von Aretaberg |
Nach einer regelmäßigen Abritt nabmen der Actacon- Hengst und Mincena in einem gewaltigen Temyo die Spige, die übrigen folg-
' ten gutz na der Bieguug gegen Tempelhof forderte Lara den er-
den Höchstihnen zu Ehren veranstalteten Ball. Heute |
- ‘ ‘ai P ‘ : nor B a j früh um «4 Uhr inspizirte Se. Königl. Hoheit bas unsere Sar- | dic Peitsche im nächsicn Fahre vertheidigen oder Reugeld zahlen.
tung die hôchste Zufriedenheit erwarb, und verließ bald darauf
unsere Stadt, um die Reise nah Jülich fortzuseßen.
Dússeldorf, 18. Juni. sich wiederum, wie alljährlich, die hier und in der Umgegend noch lebendea Theilnehmer an den denkwürdigen Kämpfen der
Jahre 1813, 1814 und 1815 zu einer fröhlichen Feier. Aus
Am heutigen Tage vereinigten
allen Ständen hatten. sich viele der wackeren Mitkämpfer zu ei- | nem Festmahle vereinigt, bei welchem die Toaste auf das Wohl |
Sr. Majestär des Künigs, des hohen Königlichen Hauses über- haupt, und unseres verehrten Prinzen Friedrich insbe{ondere,
mit höôchstem Enthusiasmus aufgenommen wurden. — Frewdige
Sensation erregte die durch den Vorsißenden Nachricht von der am 29sten d. M. zu erwartenden An- kunft Sr. Königl. Hoheit des Pririzen Wilhelm, Sohnes Sr. Majestät, welche sich durch cin jubelndes Lebehoch kund- gab. Die ferneren Toaste galten dem gesammten Vaterlande,
mitgetheilte !
dem Heere, der Provinz Rheinland und der Stadt Düsseldorf, | und deren Vorstande, dem Regierungs: Präsidenten, und dem ,
Andenken der Gebliebenen und Gestorbenen. Abends fand ein glänzender Ball stat. Am Schlusse des Festes wurde die künftige Jahresfeier festgeseßt, um die 1849 stattfindende 25jäh- tige Jubelfeier vorzubereiten und würdig einzuleiten.
Die von dem Herrn Schimmelbuschh veranstaltete Ausstellung der Produkte der Jndustrie unseres Regierungs- Bezirks wird fortwährend zahlreih besucht, und dieses Un- ternehmen findet einen täglich größeren Beifall.
dustrie findet man das Prächtige und Jnteressante. Kein ; Europáisches Kabinet möchte eine so glänzende und voll-
ständige Sammlung von Säbeln aufweisen, als die von dem rúhmlichst bekannten Fabrikanten, Herrn Peter Knecht, einge-
Neben dem Näslichen und Nothwendigen aus allen Zwcigen der Jun- |
sandte. Ein Persischer Säbel, zu kaufen für 200 Fr.d’or, des: |
sen Klinge fcüher dem Lord Hastings gehörte, und in Ostin- dien 300 Guineen werth geschäßt wurde, zieht die Aufmerksam- keit eines Jeden auf sih. Daneben liegt eine Damascener- Klinge vom Einsender, Eigenthum Sr. Majestät des Königs, welche jene übertreffen soll.
Diese wenigen Stücke werden nur erwähnt, um den Reichthum
der Ausstellung anzudeuten.
stellten Gegenständen zahlreiche Einkäufe gemacht, woraus die
Einsender sowohl direkten als indirekten Vortheil ziehen, wel-
6 dem Unternehmen auch von dieser Seite Unterstützung ert.
_Lber- Wesel, 18. Juni. Heute Nachmittag uta 3 entlud sh über der Gemeinde Wiebelsheim ein Gewitter, das von einem schrelichen Hagelschlag begleitet war, der in einer Frist von 15—18 Minuten alle Saaten der Gemeinde zer- schmetterte. Es fielen Schlossen von nie gesehener Größe. Nicht ein halbes Malter Korn, sagt ein Bericht von dort, wird in diesem Jahre geärndtet werden.
Königsberg, 19. Juni. Am i3ten d. M. verstarb das ülteste Mitglied des hiesigen Königl. Konsistoriums, der Kon- \isorialrath und Superintendent Dr. Woide. — Während der bevorstehenden Pferderennen wird ein Lokalstäck mit Gesang, das dritte Ostpreußische Pferderennen, wozu der Musit- Direktor Schubert eine Ouvertüre gemacht hat, auf das hiesige Theater gebracht werden. Es enthält mehrere Tableaux unter dem Titel: Junggesellenleben, die Fromme, der Gast- of und zuleßt das Pferderennen, wo die Scene auf den ircus vor dem hiesigen Kdönigsthor verlegt ist.
Bromberg, 29. Juni. Von den Unglücköfällen, welche
sch im vergangenen Monat im hiesigen Regierungs-Bezirk er- |
eigneten, verdienen folgende erwähnt zu werden. Von 5 Knag- ben in Lobsens, welche einen auf dem Flusse Lobsonko s{wim- menden Wasser-Schierling verzehrt l; atten, starb der älteste 6jäß- rige unter entseblichen Schmerzen, nur bei den jüngere gelang es, sie zu retten. Am l3ten v. M. wurden auf dem Felde bei
ogalinke 3 Menschen und 2 Pferde vom Blitz erschlagen, er- sere, zwei Nckerwirthe und die Frau des einen, hatten sich zum
chubß gegen den Regen hinter die Pferde gestellt. Bei einem
rande in der Stadt Mogilno büßten 3 Bewohner cines Hau- s, denen der Einsturz des brennendèn Strohdachs den Aus- gang versperrt hatte, und ein vierter, der sie zu retten suchte, ihr Leben ein. — Nur die Sommersaaten versprechen cine er- giebige Aerndte. Die Getraide-Preise sind nicht unbedeutend in die Hdhe gegangen. — Von 1723 Stück Tuch, welche im Fen von den Tuch-Fabrikanten des Regierungs-Bezirks ange- ; igt wurden, haben nur 8 Stäk zu gedrückten Preisen ver- auft werden können.
E}, c E N
fen Plat, deu cr auc) bald gewonn und nun behielt, so scharf auc aile anderen dagegen licfen. Lara siegte um 2 Längen ohne große Anstrengung. Minoua wax 2e, Mvlady 3te. Das Rennen dau- erte 2 Min. L Sc?.
Der Sieger erhielt auf cin Fahr den Besi der Peitsche des Vercins, cine Prämic von 100 Fr.d'or und die Hälfte der Einsáäge, das zweite Pferd die audecre Hälfte der Einsäße. Der Sieger muß
V. Reunenu auf der freien Bahn. (Einfacher Sieg.)
Unterschrifts- Rennen Nr. LAXAUI1, — Rennzeit 1838 —
Pferde jedes Alters und Landes, welche bei den Frühzahrs-
Uebungen 1938 beim Ererziren und Manöver vor der
Front geritten sind — VDfsizicre reiten — !/, Meile — |
156 Pfd. — Stuten und Wallachen 3 Pfd. weniger. Der Sieger crhölt vou den übrigeu Konkurrenten einen Degen oder Säbel als Preis.
Dies Rennen fand ut fait.
ix, Nenuen guf dexr freien Bahn. (Deppeiter Sieg.) Inländische Pferde — 1/2 Meile -— 3jähr. 114 Pfd. — Ajähr. 131 Pfd. — öjéhr. 139 Pfd. — bjähr. und ältere 14/3 Pfo. — Stuten und Wallaczen 3 Pfd. wenlger. Es erschienen: | 1) Herr Kammerhecr von Wilamowit-Möllendorf, brauner
Walla Larm vom The Caller und der The Fairy.
2) Heer vou Hertefc'Þ5i, brauner Hengst Remus vom Robin
Hood uid der J. JZuniidas
2) Herx beo Farzibeid, (chwarzer Hengst Don Juan vou: His Orace uud der Scera line. Reiter weiß, rothe Aermel, gelbe Tavp.. (Sieger, gerittcu von Jack.)
4) Herr E. Licht ws!d, brauner Heugst The Wanderer vom
Figaro und ver Belvidera.
5) Derselbe, braune Sttuie Mariette vom Hur!y-Burly Mat- ter ven Catton.
Des Herra Kammerherrn voa Wila.nowiß - Möllendorf brauner Hengst Baronci, vom The Caüex unnd Mistreß, desselben Fuchósiute Bella vou Yany oder T6c Caller und der Angeiica, des Herrn von SHericfeldt braune Stute Tulliga voni Rubello und der Woful Mare, Sr. Durchlaucht Fürst zu Caro!ath Fuchbféute True Hope vom Whis-
fer und der Wiidsre, des Herrn L. Sceger braune Stute Fanny vom
F. Nerestan, des Herrn von Krautt off brauner Hengst J. Hurly Buriy vout Hurly Vurly ood der Blacéloë, des Herrn Amtsrath
Heller (schwarze Stute Rachel vom Adrast uud der Madelline waren zurückgezogen.
Erster Lauf. Das Abreiten war ia voller Front, gegen die
Tribune ging Remius vor und an der ersien Ecée nahm Alarm | die Spiye, dic er au Don Juau, nachdem beide die lange Seite
zusammen gelaufen waren, an der Ec von Tempelhof Überließ.
Gi 2 n foster | Von der leyten Biegung hielt Alarm sich mit Unsirengung gegen Eine andere von demselben kostet Don Yuan und wurde, als dieser auf der halben Dislauce angeregt
100 Fr.d’or und wird jeden Kenner und Liebhaber befriedigen. |
wurde, um drei Längen geschlagen, The Wanderer war dritter,
| Nemus hatte nicht den Distancepfabl passirt. Das Rennei dauerte
Es werden auch von den ausge- |
Uhr |
4 Minuten 36 Sefunden.
Jwoeiter Lauf. Dou Juan, Alarm, Mariette. Das An- reíteà geschah im langsamen Tempo, bald nabm Dou Juan die Spétgze; an der ziveiten langeu Seite forderte sie Alarm und an der furzen Seite Marictte, aber beide ohne wesentlichen Erfolg; von der lezten Viegung ging Don Fuan entschieden vor und erreichte als Sieger das Liel. Mariette war 2e. Das Rennen dauerte
i A4 Minuten 44 Sekunden.
Der schwarze Hengf Don Juau vom His EGraces und der Scrapaline ward dem Verein für den festgeseßten Kaufpreis von 300 Frd'or. überlassen.
X, Nennen auf der freien Bahn. {Einfacher Sieg.) Unterschrifts-Reunen Nr. LAXV!. — MNeunzeit 1838. — Pferde auf dem Kontinent geboren — 3 jähr:ge 110 Pfd. — fjâhrige 128 Pfd. — jährige 137 Pfd. — ältere 142 Pfd. — Stuten und Waltachcau 3 Pfd. weniger. — Zwei- mal zu laufen — cinmal eiae Viertel Deutscze Meile — das andercmal cine balde Deutsche Mei!e — jedeómal 25 Fr.d’or Einsas — 15 #Fr.d’or Neugcid, — Zwischen den bei- den Rennen foll mindestens cin freicr Tag licgen. Es erschienen :
1) Herr Kammerherr von Malßahn-Cumerow, Füchshengsi Soldier vom Langar und der Vitula, Reiter gelb, blaue Kappe. (Sieger, gerittci vou Leirin.)
2) Herr Graf von Hadn-WDafcdow, brauner Hengst vom Figaro und der Georgiua (Viuder des Mozart).
3) Herr Graf Henckel r:n Dounersmarck, braune Stute Myladv von Zany und der Master Heury-Stute.
Des Herrn Kanmerberrn von Wilamowit- Möllendorff braune Stute Margcare!hc vom Zany und der Sir Davids-Stiute (Donna Maria?s Muticr) und des Herrn W. voa Viel Fuchsbengs Pleni- potentiary von Czapmau und der Tyresias-Stute waren zurückge- ogen. i: Es tounrde gleich im scharfen Tempo angeritten, der braune Hengst vou Figaro au der Spiße, bis gegea die ersie Eke trieb ihn M y- iadv und nabm tum Theil die Führung; an der furzen Ecke ver- fuchte Soldier die Schnelligkeit sein-x Gegner. Urn die legte Bie- gung gingen alle Pferde zuz!eich, und in dem nun entsiehendeu schar- fen Kampf war zuerst Myladv geschlagen; der braune Hengst vom Figaro erhielt si mit Anfirengung ucden Soldier, dis dieser, we- nig angeregt, um 2 Längen siegte. Das Rennen dauerte 2 Min. 8 Sek.
Der Sirger erbielt cinc Prämie von 25 Fr.d'or und die Einsäte.
X]. Renuen auf der Babn mit Hindernissen. (Einfacher Sieg.) Pferde aller Länder — Herren reiten — 3jähr. 114 Pfd. — Aj6vr. 131 Pfd. — djähr. 139 Pfd. — 6jähr. und ältere 143 Psd. — Stuten und Walilachen 3 Pfd. wentger — 10 Frd'or. Einsaß — haib Neugeld.
| Verbrauch scit 18W dcdeutend zugenommen;
Es erschiene! : : l
1) Herr Kammeiberr von Wilamowiz-Möllendorff, brau» ner Wallach The Ulieu vom Catterick und der Schwester vou Jerrv e Mutter vom Bellerophoun. (Sieger.)
2) Herr C. von Waidow, braune Stute Eleauor vom Midd- leton und der Elíza.
3) Herr Graf Hendckel von Donnersmarck, brauner Heugst Mylord vom Count-Porro, Mutter vom Masßier Henry.
Nach einem regelmäßigen Abreiten nahm The Alien die Spigze und úbexspraug die erste Barcière zuerst, die Eleanor ftürzte bei die- sem Sprunge und der Mylord umging das Hinderniß eben so wte die zweite und leßte Barrière. The Alien überwand die folgendecu Hinderniffe oud fam nah einem Lauf vou 2 Min. # Sek. als Sie- ger ein. h
Der Sieger erhielt die Einfäße und einen Zushuß von 50 Fr.d’or
X1l, Rennen auf der freien Babn. (Einfacher Sieg.) Unterschrifts-Rennen Nr. LVI. — Rennzcit 1838 — Hengsle aller Länder — geboren 1835 — Einmal die Vahn vonx Gewtnnpfosteu an herum. — 50 Frd’or. Einsaß — §0 Frd'or. Reugeld. Es erschienen :
1) Herr Graf Henckel von Donnersmarck, brauner Hengst
ama vom Taurus und der Reaction.
2) Herr W. von Biel, Fuchshengst Plenipotentiary vom Chapman, Mutter vom Tyresias. Reiter blau, rothe Aerme!, shwarze Kappe. (Sicger, geritten von Lewin.)
Di- Herren Graf Renard für den Hengst Deciver vom Modoro und der Chateau-Margaux-Mare, Kammerherr von Wilamowit-Mölle1n- dorff für den bravnen Hengst vom Riddiesworth und der Blalo- Mare, von Hertefeldt für, den braunen Hengst Brutus vom Morisco oder Woful und der Bracelet, und Kammerherr vou Maltzahn-Cumerow für den braunen Hengst Cadet vout Morisco und der Walton-Stute zahlten Reugeld.
“Nach einem regelmäßigen Abritt nahm Plenipoteatiarp die Spitze, behielt fic und fiegte um mehrere Längen. Das Reunen dauerte 4 Min. 9 Sek.
F514. von Ecfardsteim. von Willisen.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Ueber die Statistik an sih, und einige statistische Notizen aus Dieterici’s: „Statistische Uebersicht der wichtigsten Gegenstände des Verkehrs und Verbrauhs im Preußi- schen Staate und im Deutschen Zoll - Verbande, von 1831 —1836. Aus amtlichen Quellen. 1838, §8. (Bei Mittler.)
Die Statistif hat, wie jede Wisseuschaft, sehr verschiedene Beur- theilungen ibres Werthes- erfahren; besonders ist ihr Tabelleuweseu als geistios und ihre Zahlen find als unsicher vielfach bezeichnet wor- den. Was das legte anbetrifft, so ist es uur zum Theil wahr ; viele
ahlen find vêllig gewiß, bei anderen kommt es auf die größte
chârfe nicht au, und da, wo sie zu wünschen und noch nicht erreicht ist, theilt sie das Schicksal alles anderen Wissens: das Mangelhafte ‘und die Anfgabe der Vollkommenheit sich immer mehr zu nähern, was sie denn auch redlicz thut, und wovon das vorlicgende Werk einen Beweis ablegt. :
In Hinsicht des anderen Tadels: das Geisilose der Tabellen nad der Zahlen-Angaben, so verhält es sich damit, wie mit jeder Einsci- tigicit, wenn man diese nicht zu versöbnen vermag. Diese Zahlen gehörcn nämlich einzelnen Seiten der Wissenschaft an und find eín Stoffartiges, das nun natürlich erst verlangt in die lebendige Ein- heit und Bewegung des Ganzen aufgcnommen und/so also auch mit Geist crfüllt zu werden. Somit sind freilich Tabellen oder einzelne statistische Notizen für sich nichtssagend und dürr, sie fordcrn aber cinen Leser, der sie zu etwas zu machcn1 und sie zu befruchten weiß. Wenn man überhaupt sür die döchsie Kunst des Lesens die Fordez rung gestelit hat: „zwischen den Zeilen auch zu lesen‘, — d. h. was wirklich dazwischen und dahinter noch steht, nicht willkürlich Hinecin- getragenes — so gilt das besonders für das Statislische.
Die Wisseuschaft der Statistik oder Staatenkunde, einer der jüngsten Zweige an dem mächtigen Baume der menschlihen Kennt»- uisse (noch) fein Jahrhundert trägt sie ihren Namen und die bestimms tere Form), hat sich jedoch eines sehr glüfliczen und raschen Gedei- hcns erfreut. Fmu:er reicher, allseitiger und bedc::samer entfaltet sie uns das Bild der Saaten in einem bestimmten Zeitpunkt. Keine Seite des Staatslebc11s, materielle oder geistige, läßt fie unbeleuchtet und fügt, zu ihrem großen Vortheile, bei vielen die wichtigsten histo- rischen Momente, die Ueberficht ihrer Entwickelung, binzu. Als ihre neueste, leider noch nicht beendete, derartige Darstel ung dürfen wir nur das Schubertsche Werk nennen, das auch die verdieuteste, all» gemeinste Yuerkennung gefunden hat.
Für denfende Männer, zumal für die, welche sich die allgemci- nen Angelegenheiten der Menschheit und des Staates insbesoudere angelegen seyn lassen, bietet nicht leicht eine Wissenschaft rcichhalti- geren Stoff für die cigeue, weitere Geisicsthätigfeit und selbs für manche praktische Folgerung dar, als dic in Rede flehende. Als Beispiel solcher Momente, die vielfaches Junteresse daben, legen wir bier einige Resuitate aus dem oben angeführten Dietericischen Werke vor, welches bereits in Nr. 143 der Staats-Zeitung gewür- digt worden is. Die dort behandelten Gegenstände scheinen uns be- sonders geeignet, das Weiterdenken des Lesers in Anspruch zu neh- men, zumal er eincn möglichst basirter und mit vieler Sorgfalt und wissenschaftlichem Sinne zusammengestellten Stoff vorfindet.
Wic wählen nun zuvörderst folche Objekte aus, die als Maß- sab des Wohlstandes und als Merkmale für die Lebensioeise des Volkes benußt werden kéunen, und zwar:
1) Zncker. Vor dem Zoll-Verein brachte er !/, aller Eingaugs- Atgzabe in Preußen. — Sein Verbrauch in Europa ist schr gewach- sen. Nach Scl;äbungen wurden
im Jahre 1736 ungefähr 2/7 Millicuen Etr. verbraucht,
» » 1768 fast 5 » » 1836 zwischen 91.10 » » eingcführt.
Davon fommen auf den Zoll-Verein etwa 850,000 Ctr., wäh- rend iu England eine uugefähr gleiße Menschenmenge 32/4 Millio- nen Cir. verzehrt. Durchschnittiich ficlen 1836 in Europa auf deu Kopf 4!/», Pfd.z in England und Schottland aber 23 Pfd., in Jr- land 5'/, Pfd.; in Fraukreich über 4!/, Pfd. Ju Preußen hat der | damals famen etwas über 2!/, Pfd. auf den Kopf, 1836 aber über 4 Pfd. — Den merk- würdigen Unterschied unter den cinzelnen Provinzen können wir nicht weiter verfolgen, sondern verweisen deshald auf das Vuch selb}.
2) Kaffee. Dem Zoll - Verbande bringt cr über !/; aller Ein- fuhr - Abgaden. Jmm 18ten Jahrhunderte wurde sein Gebrauch erst aligemciner. Man schäßt den Verbrauch desselbcn in Europa
im Jahre 1750 auf 66 Millionen Pfund.
» 1811 113 » »
A 1836 » 20 » e und somit auf den Kopf durchschnittlich etwas über 1 Pfuud. Ju Englaud beträgt es etwas "weniger, weil dort der Thee allgemein be- liebtes Getränk ist; im Yoi-Vercin jeßt über 2 Pfund. — Jui Gau- zen wurden im Jahre 1836 bier 57 Millionen Pfund eingefübrt. L Jun Preußen ijk der Verbrauch des Kaffce's im Steigen. 1823 kamen noch nicht 1!/, Pfund auf den Kopf; 1830 aber son Über 2 Pfund.
3) Wetn. — Es ¡wurden in den Jahren 1832—35 durchschnitt- lich gewonnen : in den Rhein - Provinzen in den ösilichen Provinzen 74,708 »
zusammen 681,741 Eimer oder fast 41 Mill. Quart. a8 as E. des Weines im Preußischen Staätc wird für 834/,; also angegeben:
» »
607,033 Eimer
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