1838 / 175 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

die jekt durch den hohen Spanischen fofted so gut als verboten wären, gegen einen mäßigen Zoll zuzulassen, #o würde sie eine bedeutende Einnahme erheben können, die ihr jebt entgehe, da eine ungeheure Menge Britischer Fabrikate, jener g wg wegen, in Spanien eingeschmuggelt werde. das Englische Ministerium sich selbst über sein Benehmen Vorwürfe mache, wollte der Marquis von London- derry daraus hervorleuchten sehen, daß es den Geheimeraths- Befehl nicht wieder erneuert habe, durch welchen Britischen Militairs gestattet wurde, in Spanische Dienste zu treten. Der Redner wollte übrigens wissen, daß Don Carlos jeßt mächtiger sey als je und úber 130,000 Mann verfügen könne. Er zog auch noch manche andere niht zur Sache gehörige Dinge herbei, um die Politik des Ministeriums anzugreifen, nament- lih die Kanadische Jnsurrection und die Befestigung der Herr- schaft der Franzosen in Konstantine. Lord Melbourne wil- ligte in die Vorlegung eines Theils der verlangten Dokumente ; andere aber, sagte er, kônne er deshalb nicht mittheilen, weil er sie gar nicht besie, und einige nicht, weil es sich mit dem dffentlichen Dienst nicht vertrage. Es schien ihm aber sehr un- nöthig, daß der Marquis zur Begründung seiner Motion eine Menge von Sachen zur Sprache gebracht, die zu dem Antrage in gar feiner Beziehung ständen. Wäre, meinte er, die Poli- tif der Minister wirklich von so verderblichen Folgen gewesen, so hâtte der edle Marquis einen ganz anderen Antrag stellen müssen. Jn Bezug auf die Spanische Frage im Allgemeinen war Lord Melbourne der Ansicht, daß es sich hier nicht um ei- nen gewöhnlichen Thronfolgékrieg handle, sondern um den gro- ßen Prinzipien-Kampf, der seit einigen Jahren ganz Europa in hel Parteien theile, in die constitutionnelle und absolutistische S

artei. Deshalb könne es leider unter den verschiedenen Mächten

Europa’s zu keiner Uebereinstimmung in Betreff der Spani- schen Frage kommen. Zwar beseele alle Kabinette der geméin- schaftliche Wunsch, den Frieden zu erhalten, aber wegen jener abweichenden politischen Ansichten könnten sie sih Über die Mit- tel dazu nicht einigen, sondern es befolge in dieser Beziehung ein jedes Kabinet seinen eigenen Weg. Der Minister gestand úbrigens, daß er sih von seinen Bemühungen, den Frieden in Spanien herzustellen, einen günstigeren und \hnelleren Erfolg versprochen habe, als es wirklich der Fall sey. Mit Hinsicht auf die Angelegenheiten der cs behauptete Lord Melbourne, daß der Oberst Wylde zu den ere dunn , die er in San Sebastian den Legionairs im Namen der Englischen Regierung gemacht, und worauf man sich schon öfter berufen, von leßte- rer durchaus nicht ermächtigt gewesen sey; er erklärte daher, daß diese Regierung auh mit den Forderungen der Legionairs weiter nichts zu schaffen habe, als daß sie sich zu Gunsten derselben bei der Spanischen Regierung verwenden könne, was sie auch schon gethan und noch ferner thun werde, da die Lage jener Leute allerdings sehr beklagenswerth sey. Für die Bezah- lung der Rückstände könne sie aber nicht einstehen, sondern hätten die Legionairs sich deshalb allein an die Spanische NRe- gierung zu halten, da sie auf ihre eigene Rechnung und Gefahr in deren Dienst eingetreten seyen. Jn Betreff der Vorwürfe, welche Marquis von Londonderry dem Oberst Evans gemacht, bemerkte der Minister, daß zu der Zeit, als der Herzog von Wellington in Spanien kommandirt habe, das Verfahren dieses Feldherrn in London eben so bekríittelt worden sey, wie jeßt die Operationen des Oberst Evans. Lord Lyndhurst, der den Ansichten. des Marquis von Londonderry vollkommen beistimmte, griff dagegen die Talente des Oberst Evans von neuem an; es sey vorauszusehen gewesen, meinte er, daß eine Expedition unter dem Oberbefehl eines Offiziers, der früher nicht einmal eine Compagnie im Felde angeführt, fehlschlagen müsse, und man hâtte, wenn man einmal interveniren gewollt, ganz andere Maßregeln treffen müssen; obgleih nun die Legion in dem fkläglihsten Zustande U R IE sey, habe man den Be- fehlshaber derselben mit Belohnungen überhäuft, sie selbst aber ihrem Schicksal überlassen... Ganz anders, sagte er, habe Frank- reih in Bezug auf seine Legion verfahren. Lord Lyndhurst fragte \{ließlih, ob es wahr sey, daß Sardinische, mit Ge- traide für Don Carlos beladene Fregatten von dem Englischen Geschwader an der Ostküste Spaniens angegriffen worden; wäre dies wirklih der Fall, so scy es nur einem glücklichen Zufalle und nicht der Vorsicht dec Minister zu verdanken, daß Enaland nicht {hon in einen allgemeinen Krieg verwickelt wor- den; und für wen bringe man alle diejes Opfer? für ein Volk, das unter dem Namen der Freiheit die {händlichsten Verbrechen begangen habe, für eine Regierung, der es an aller Macht fehle, da Don Carlos sich jest schon im Besiße von ganz Nieder-Aragonien und Valencia befinde. Nicht geringe Sensation erregte die Antwort des ersten Lords der Admirali- tát, Grafen von Minto, daß er zwar von dem Angriff auf Sardinishe Schiffe nichts wisse, daß er jedoch, sobald er höôre, daß irgend eine fremde Macht den Karlisten an der Ostküste von Spanien Proviant zuführen wolle, auf der Stelle an die Offiziere des dort stationirten Britischen Geschwaders den Be- fehl würde ergehen lassen, ganz dem Quadrupel - Traktat ge! mäß zu handeln; der Graf von Ripon sagte, diese Er- klärung habe wie ein Donnerschlag auf ihn gewirkt und erôffne die traurigsten Aussichten für Englands Zukunft, und der Herzog von Wellington bemerkte, der Quadru- pel: Traktat sey eigentlich mehr in Folge des von dem Premier- “Minister erwähnten Prinzipien-Kampfs, als im Jnteresse Spa- niens abgeschlossen worden, daher auch jede Englische Jnterven- tion in diesem Jnteresse durchaus zu tadeln seyn und allen Ein- fluß Englanos auf die kriegführenden Parteien vernichten würde. Der Marquis von Lansdowne entgegnete noch. Einiges auf dte Behauptungen des Marquis von Londonderry; er fordètte denselben auf, ihm eine einzige Stadt in Valencia zu nennen, welche die Karlisten innehätten, und erklärte die Lage des Don Carlos im Gegentheil jeßt für höchst ungünstig, was er zum Theil mit davon ableitete, daß derselbe die Fueros der Basken nicht respektirt habe. Schließlich behauptete er, daß die Briti- he Regierung iîn Spanien weder für noch gegen irgend eine Constitution intervenirt habe oder interveniren werde. Der Antrag des arquis von Londonderry wurde hierauf in der von Lord Melbourne amendirten Form angenommen.

Niederlande.

Aus dem Haag, 19. Juni. Jn Grave is gestern der Gencral «Lieutenant de Man, Kommandant der genannten Fe- stung, im T1ften Jahre seines Alters mit Tode abgegangen.

Belgien.

Brüsse!, 19. Juni. Der Moniteur enthält die Ernen- nung des Grafen von Mérode zum außerordentlichen Gesand- ten bei der Krönung des Kaisers von Oesterreich in “Mailand.

Dem Vernehmen nah werden der Kdnig und die Königin morgen nah Ardenne reisen und daselbst drei Tage verweilen,

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um sich sodann nah Paris zu begeben, wo sich die Königin bis zur Niederkunft der Herzogin von Orleans aufhalten würde.

Auf Ansuchen der Königl. Gesellschaft der {chönen Künste von Antwerpen hat der Kriegs - Minister den Guß der Statue des berühmten Rubens in der Kanonengießerei zu Lüttich ge- statter. Schon sind alle Einleitungen dazu getroffen und der Kontrakt abgeschlossen, so daß der Guß gleich nach Einsendung des Modells beginnen kann. Die Einweihung des Monuments wird im Jahre 1840 am zweihundertjährigen Todestage des berühmten Malers statt haben.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 19. Juni. Jhre Majestäten der König und die Königin begaben sih am 16öten d. mit Jhrer Königl. Ho- heit der Kronprinzessin nah dem Schlosse Rosersberg, wo an diesem Tage auch der Großfärst-Thronfolger von Rußland und unser Kronprinz aus Gripsholm eintrafen. Die hohen Perso- nen werden mehrere Tage auf dem erstgenannten Lustschlosse ubringen, wo auch der Minister der auswärtigen Angelegen- arina Freiherr Stjerneld und seine Gemahlin, so wie der Nor- wegische Staats-Minister, General-Lieutenant Graf Biörnstjerna, und seine Gemahlin sich befinden.

Der schon seit längerer Zeit anhängige Preß-Prozeß gegen den Assessor Crusenstolpe ist gestern entschieden worden. ach- dem die Jury den Angeklagten {uldig befunden, hat ihn das Hof - Gericht bereits zur Haft bringen lassen, wo er heute das Urtheil zu erwarten hat. Eine hiesige Zeitung bemerkt, daß seit langer Zeit keine ‘Preß-Angelegenheit so viel Aufsehen hier gemacht habe, als diese.

Deutschland.

Hamburg, 22. Juni. Se. Maj. der König von Han- nover sind, wie unser Telegraph berichtet, gestern Abend um 8 Uhr unter dem Donner des Geshüßes im besten Wohlseyn in Stade eingetroffen.

Hannover, 20. Juni. (Hamb. Korr.) Gestern Abend waren die Gilden-Vorsteher der hiesigen Stadt versam- melt, um, als Vertreter ihrer Gilden, die Art und Weise einer dem Magistrate zu überreichenden Adresse zu berathen, in wel- ihre sie demselben ihren Dank abstatten und die Gleichmäßigkeit

ihrer Gesinnungen zu erkennen geben wollen. Eine zweite

ersammlung im Beiseyn der Vorsteher der freien Gewerbe wird am nächsten Sonntage stattfinden, und wird in derselben zugleich beschlossen werden, ob die gesammte Bürgerschaft oder nur eine Deputation derselben, der sich indessen ein Jeder frei- willig anzuschließen das Recht haben würde, dem versammelten Magistrate die Adresse überreichen soll. Der nächste Montag ist dazu bestimmt, den Beschluß in Ausführung zu bringen.

Man schreibt aus Harburg vom 21. Juni: Se.

Naj. der König sind heute Morgen bei uns eingetroffen. Am Thore wurden Ae Nen bei einer geshmackvollen Ehrenpforte von dem Bürgermeister mit einer Anrede empfan- gen, die Sie huldvoll zu beantworten geruhten. Als der Kd- nig ‘im Begriff war, in die Zimmer des hiesigen Schlosses zu treten, hatte ein junges Frauenzimmer die Ehre, ihm ein arti- ges Gedicht als ehrfurchtsvolle Freudenbezeugung der Schúüle- rinnen der Töchter - Schule „zu überreichen, welches er sehr gnädig annahm. Nach der Cour war Déjeuner, zu welchem der zur Bekomplimentirung Sr. Maj. abseiten des Senats der freien Stadt Hamburg herübergekommene Herr Syndikus Sieveking, und der Königl. Minister - Resident bei der nämli- chen Hansestadt, Herr Legations-Rath Hanbury, welche Herren zu beiden Seiten des Königs saßen, desgleichen einige Hono- ratioren der Stadt gezogen wurden. Nach etwa E gem Aufenthalte hierselbst seten Se. Maj. die Reise nach Stade fort.“

Gotha, 23. Juni. Der Fürst zu Schwarzburg- Son- dershausen hat, um die bei seinèm Regierungs - Antritte vorge- fundenen Schulden der Fürstlihen Kammer möglichst schnell zu tilgen, mit den: Anfange diéses-Jahres eine Amortisations-Kasse ins Leben treten lassen. Dem nicht unbedeutenden Fonds dieser Kasse sind bestimmte jährliche Einnahmen überwiesen und die zur Verwaltung derselben angeordnete Behörde ist der Einwir- kung anderer Staats-Behörden gänzlich ‘entzogen.

München, 19. Juni. Jhre Majestät die Herzogin von Braganza wird nächsten Freitag ‘nah Hechingen, S re Königl. Hoheit die Herzogin von Leuchtenberg mit Jhrer Durchlaucht der Prinzessin Theodolinde den Tag ‘darauf nach Jschl abreisen.

In s\tatistischer Hinsicht dürfte die Notiz nicht ganz unin- teressant seyn, daß vom September 1837 bis April 1838 von den 41 Münchener Brauern in 8374 Suden 91,251 Scheffel Malz verbraucht wurden, deren Aerarial- und Lokal - Aufschlag die Summe von 684,588 Fl. einbrachte.

Aschaffenburg, 21. Juni. Se. Durchlaucht der regie- rende Landgraf von Hessen - Homburg ist gestern hier angekom- men. Se. Durchlaucht ist, dem Vernehmen nach, heute zur Tafel am Königl. Hofe geladen, wo auch Jhre Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Karl von Hessen erwartet ‘werden. Frankfurt a. M., 21. Juni. Die Bundes - Ver- sammlung hatte in der vorigen Woche ihre ordentlihe Sißung nicht ausgeseßt, sondern nur statt des Donnerstags am Freitag ehalten. 97 Ueber den Standpunkt der Luxemburger Frage vernimmt man jeßt nihts Näheres; man zweifelt aber nicht daran, daß er seither im Wesentlichen in Nichts verändert worden sey und mithin Deutschland einen Theil von Luxemburg nicht hingeben werde, ohne sicher und hinlänglich entschädigt zu seyn. Wie wenig indessen selbst hdher stehende Personen in Belgien die Luxemburgishe Frage vom richtigen und historishen Stand- punkt aus aufzufassen vermögen, beweist das Sendschreiben des Grafen Felix v. Mérode, der doch Belgischer Staats-Minister ist. Jn Deutschland dürfte man übrigens den im Jnteresse Bel- giens geschriebenen Broschüren, die in der neuesten Zeit in Brüssel aufgetaucht sind, um so weniger Aufmerksamkeit shen- fen, als man einestheils die darin besprochenen Verhältnisse besser zu würdigen weiß und anderntheils von vornherein an- nehmen darf, daß den meisten dieser Brüsseler Broschüren eine ungemessene Parteilichkeit zum -Grunde liegt. Dabei affektiren manche Belgier einen lächerlihen Haß gegen die Deutschen, der sih kaum anders erklären läßt, als weil sie die Holländer als ein uns stammverwandtes Volk betrachten.

Wie man aus Wiesbaden meldet, so begiebt -sih der Herzog von Nassau mit dem Erbprinzen und dem Prinzen Morik, seinen Söhnen, nach London, um den Krönungs- Feierlichkeiten beizuwohnen. Die beiden jungen Prinzen wer- den im Spätsommer, zur Vollendung ihrer Studien, nah Wien zurückehren.

Dem Vernehmen nah hat sich Se. Königl. Hoheit der Kurfürst von Hessen nicht nah Kissingen begeben, sondern eine

Reise nach Tyrol unternommen, von wo Höchstderselbe in we-

j

nigen Wochen in Hanau zuräckerwartet wird. Die Hosiy der dortigen Einwohner, Se. Königl. Hoheit werde den pu sten Winter in Pon residiren, dürfte sich aber nicht res ren, indem der Kurfürst im August nach Baden zurücfzukes“ gedeuft: Älerià ch ie Nachrichten aus den benachbarten Bäder , mer noch klagend über die Stille, die daselbst au I der Juni sich zu Ende neigt, noch herrscht. Aber auch h verspürt man die shlechte Saison des Vorsommers in versá, dener Beziehung, wenig Hoffnung hegend, daß bei der fie tenden ungünstigen Witterung, der Fremdenbesuch bald A Vei S hmigten S N e vom Senate genehmigten Statuten der Stiftung sollen in den nächsten Tagen ausgegeben at Man überläßt sich der Hoffnung, daß sie zur allgemeinen terstüßung der Sache anregen werden, namentli da in Statuten die Aussicht zur Gründung eines musikalischen ga servatoriums erôffnet wird. Dieses Konservatorium wäre g y auch hier, wo so starke und zahlreihe musikalische Kräfte wi ken, ganz an seiner Stelle. Von Seiten unserer Polizei - d, hörde werden nun die geeigneten Maßregeln getroffen, ums bestehenden Verordnungen wegen der Heilighaitung der Sou und Feiertage neuerdings in Vollzug zu segen. May far nicht leugnen, daß sie in der leßteren Zeit etwas außer V gelassen wurden, und um so mehr dürfte ihre Erinneryy 4 ihrer Stelle seyn. ; Va Die Aussichten auf die bevorstehende Aerndte in yj, Gegend sind durch die seitherige nasse Witterung etwas ini, D: geworden, allein doch nicht in dem Grade, daß sie ty esorgnisse erregen könnten. Die seitherige Witterung ethih aber bei dem hohen Wasserstand die Main: Schifffahrt in noch weit lebhafter, als sonst um diese Jahreëzeit, und by ders auch die direkte Verbindung mit Holland. /

Schweiz.

Zürich, 18. Juni. Die Publication: „„Die unglülichen Ereignisse vom 6. Mai y Rothenthurm haben die Auflösung der höchsten Kantons-Y hörde herbeigeführt. Der Vorort gebot den Landeéfrieden, sy dete Kommissarien ab, um sih von dem Zustand der Din

Antrag auf Berufung einer außerordentlichen Tagsaßung

der Schwyzer Angelegenheit vor kurzem zurückgenommen, D: und Freiburg dagegen erklären, daß sie den Vorort für seine Weigerung, die Tagsaßung einzuberufen, verantwortlich

machen.

seinen

IFtalien.

Rom, 13. Juni. Vor einigen Tagen traf Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin Marie Louise Charlotte von Sachsen aus Lucca hier ein und stattete Sr. Päpstlichen Heiligkeit einen Be- sud S-aién ertheilte der Papst dem außerordentlichen Gesand- ten der Hohen Pforte am Französischen Hofe, Achmed Fethi- Pascha, eine Audienz. - . dniet

Neapel, 7. Juni. Das amtliche Giornale enthält die offizielle Bekanntmachung der Schwangerschaft Jhrer Majestät

der Königin. ; : ;

Neapel, 12. Juni. (Allg. Ztg.) Se. Majestät ist ge- stern auf dem Dampfschiffe „Ferdinando 11.’ wieder hier ange- fommen. Er war bis nach Sicilien, und der Hauptzwe® die- ser improvisirten Reise war, seine Flotte zusammenzuberufen, die auch, sieben Segel stark, nämlich drei Fregatten, zwei Korvetten und zwei Briggs, zu gleicher Zeit mit ihm sih auf der Rhede vor Anker legte, gleichsam um den fünf Englischen See-Unge- heuern, die noch immer hier sind, Gesellschaft zu leisten. Man erinnert sich nicht, in den lebten sieben Jahren eine so zahlreiche Vereinigung von Kriegsschiffen auf hiesiger Rhede gesehen zu haben.

S panien.

Madrid, 10. Juni. Der Oberst Maury, Chef des Ge- neralstabes des Generals Narvaez, welher nach Madrid ge- fommen war, um sih wegen einiger Militair - Angelegenheiten mit dem Kriegs -Minister zu besprechen, ist gestern wieder von

Dei ; F ña abgereist, wo der Ober - Befehlshaber der hiesige Zeitung giebr reli Uer nach Heana, aVacreil e e e Hoe Dele) erne

Resetve- Armee sein Haupt- Quartier hat. Dem Vernehmen nach, hat er sich mit allen Anordnungen des Kriegs - Ministers einverstanden erklärt und eine der ersten Maßregeln wird die

Aufstellung eines Kordons bei Aranjuez .und Ocaña seyn, um

klare Einsicht zu verschaffen, und wir erwartea nun nah , F

stattetem Bericht der Kommissarien laut ihrer beim Eintritt y den Kanton gegebenen Erklärung die Herstellung eines vers sungs8mäßigen Zustandes. Statt unter ihrer Mitwirkung die Herstellung dieses pup durch den “Vorort abzuwarten schreitet die aufgelöste Regierung von Schwyz einseitig zur Ab haltung einer sogenannten Kantons-Gemeinde auf den 17. Juni am Rothenthurm. Es ist klar, daß man dadurch diejenigen Landleute, die sich freiwillig der Wuth eines fanatisirten Ha fens nicht preisgeben wollen, von der Lands - Gemeinde abz halten, den am 6. Mai entrissenen Sieg sih gewaltsam zuw eignen und dem Kanton die bekannten alten Grundübel auf neue aufzubinden im Sinne hat. Hierdurch ist der ge botene Landsfrieden bedroht.

Um die hiermit verbunde

nen Gefahren abzuwenden, is es dringend nöthig, dess

auch die Mehrheit der am 6. Mai versammelten Kan tons -Bürger sich gemeinschaftlih berathe, und die nöthiga Maßregeln ergreife, zum Wohl des Vaterlandes und des ge

sammten Volkes. Damit aber diese Versammlung diesmal niht[

unter der Gefahr neuer Angriffe auf die Sicherheit der Perso nen stattfinde, so trete man auf sicherem Boden zusammen. Vir laden darum Euch Alle, Landleute des Kantons Schwyz! brl- derlih und dringend ein, Sonntags den 17. Juni Mittags 12 Uhr, bei dieser Versammlung Euch einzufinden. Die eine der selben, an der die löblichen Bezirke Küßnacht und Gersau, so wie die Klauenmänner der nahe gelegenen Schwyzerischen Ge- meinden Theil nehmen werden, wird in Arth, die andere, wo- bei die Bezirke Einsiedeln und Wollerau, so wie die Klauen- männer aus der March und Pfeffikon nebst jenen der nahe ge legenen Schwyzerischen Gemeinden zu erscheinen eingeladen sind, in Einsiedeln stattfinden. Landleute! die Noth des Vaterlan Eure Freiheit und Sicherheit fordert lebendige Theilnahme und fleißiges Erscheinen. Seyd einig und fest, Jhr Alle, die Jhr zur Erkämpfung eines gesicherten und verfassungsmäßigen Zustan des Euch entschieden habt. Nur eine einträchtige und entschie dene Handlungsweise kann und wird Euch etten und Euch vor der bisherigen Rohheit und Willkür sicher stellen. Das Comitt der vereinigten Bezirke und der Klauen-Partei aus den Bezir ken: Schwyz, March und Pfeffikon. Für dasselbe: Adelrid Birchler, Landamiman des Bezirks Einsiedeln. Der Aktuar: C. Kälin, Landschreiber.““

Die Züricher Zeitung sagt: „Der vorörtliche kleine Rath hatte eben die beiden Gutachten der Kommissarien verhandel) sich für keines derselben ausgesprochen, und bedauernd, daß dir Kommissarien den Willen des Volks nicht völlig einvernommt B der Tagsaßung nicht vorzugreifen beïchlossen, als ei

ote aus Schwyz die Nachricht von der Auordnung eint F

Kantons-Gemeinde brachte. Diese plötzliche Festsezung der sow F

verainen Versammlun. z auf einen so nahen ort feine Zeit blieb, die Anstalten zu treffen, ohne welche das Schwyzervolk sih dermalen auf keine Gemeinde wagen würd, R ohne Zweifel die Regierung in Schwyz fr einen Meisterstreih. Nur aus diesem Uebermuth läpt es sich erklären,

Proclamacrion auch die geringste Vorsicht vergaß, um nicht dit Sprache eines bloßen Partei - Organs zu reden, und daß s an der Geschichte ihrer eigenen Väter h verging, mit einel Muthwillen, den fein boshafter Spdötter hätte úberbielt können. Die Regierung in Schwyz vermochte aber nur Versammlung ihrer Partei zu veranstalten. Auf das Einsht( ten des Vororts bleiben die freisinnigen Bürger insgesai vom Rothenthurm weg. Zum Ueberfiusse halten sie einige 2 sammlungen. Nirgends findet die souveraine Kantons-Gemeindt statt und der Meisterstreih der Regierung \{lägt zu ihrem Nachtheil aus. Die bisherige Regierung hatte wenigstens eint" legalen Ursprung, und nur ihre Fort-Existenz war bestritten. Die neue Regierung, die von der Hornmänner-Versammlung auég? hen soll, kann feinen legalen Ursprung haben. Mit dem gest! gen Tage hört jede Anerkennung auf, die von andern t" Regierungen, ausdrücklich oder durch bloßes Zusenden v0!

zer - zu Theil geworden ist

Briefen, der Regierung in Schwyz

Aus Sch wyz wird gemeldet: „Am Rothénthurm wat! etwa 4000 Horninänner versammelt, von 500 Mann Kontin gents - Truppen geshüßt. Da keine Klauenmänner anwesen waren, ging alles ruhig. Sie wählten einstimmig Abybers zum Landammann, Düggeli zum Landes - Statthalter. t übrigen Gegenstände des Landsgemeinde-Bogens wurden n! N verhandelt. Jn Einsiedeln fanden sich etwa 2000 Klaue

männer ein, zum Theil bewaffnet, Einstimmig erklärte gen

dem geschäftleitenden Comité mit Gut und Blut beizuste til Schweizer Blättern zufolge, hat der Kaaton Neu

Tag, daß dem Vot F

daß sie in ihre Y

E S E Cd I n S

die Verbindung zwischen Madrid und Andalusien zu sichern. Der Castellano enthält nachstehenden Bericht des Gene- rals Don Diego Leon über einca von ihm erfochtenen Sieg: „So eben habe ich, nach einem Marsch von sieben Leguas, bei Biurrun im Ilgarve-Thale fúnf Karlistische Bataillone und zwei Schwadronen geschlagen, die, troß ihrer guten Stellung und ihrer Hartnäckigkeit, der Tapferkeit meiner Truppen weichen iußten. Die Kavallerie hat sich neue Lorbeeren errungen. Eine Menge Todte und Verwundete und eine ganze in Gefangen- haft gerathene Compagnie sind der Preis dieses Kampfes, der um 6 Uhr begann und bei Sonnen -Untergang mit dem Rúek- zuge des Feindes nah Monte del Perdon endigte. Jch kann unseren Verlust noch nicht mit Genauigkeit angeben, doch haben wir den Tod mehrerer tapferen Offiziere und Soldaten zu be-

klagen. Olcaz, den 4: Juni 1838. Don Diego Leon.“

Die National-Miliz von Reuß, welche auf Befehl des Ge- nerals von Meer aufgeld| wurde, ist neu organisirt worden. Es geshah dies ohne die mindeste Stôrung.

Die mit der Prüfung der Anleihe- Vorschläge beaufcragte Kommission hielt gestérn eine Sißzung und man glaubt, sie werde in der nächsten Woche ihre Arbeiten beendigen. Wie man versichert, ist sowohl die Regierung als die Kommission der Ansicht, daß die von Herrn Aguado gestellten Bedingungen

die einzig annehmbaren seyen.

Der: Britishe Botschafter, Sir George Villiers, wird sich

nicht, wie er früher beschlossen hatte, zur Krönung der Königin

nah London begeben, indem Lord Palmerston ihm geschrieben

haben soll, er möge von dem ihm schon seit längerer Zeit er-

theilten Urlaub bei der gegenwärtigen Lage Spaniens keinen ebrauch machen.

Spanische Gränze. Man schreibt (von Christinischer Seite) aus Ainhoa vom 15. Juni: „Der Graf von Luchana (Espartero) hat am 9ten Pampelona verlassen, um mit seiner Kolonne, die aus §000 Mann Jnfanterie und 300 Pferden be- steht, nah Logroño zurückzukehren. Dies hat die Karlisten ver- anlaßt, alle ihre Streitkräfre in Navarra nach Estella hinzuzie- hen, \o daß an der Gränze nur einige Compagnieen des fünf- ten Navarresischen Bataillons und die Douaniers zurückbleiben. Jun Estella ist nichts Neues vorgefallen, indeß sind einige Tage nach der Abreise des Don Carlos ein Kriegs-Auditeur und der Commandeur des vierten Navarresishen Bataillons verhaftet worden. Die meisten Ojalateros befinden sich in Mondragon und Azpeitia, wohin sie nach der Ermordung des Sohnes von Cabañas, ehemaligem Kriegs - Minister des Don Carlos, geslo- hen sind. Das von dem General Don Die9s Leon im Caras- cal - Thale gelieferte Treffen ist weit blutiger gewesen, als man anfangs glaubte. Mehr als 200 Karlisten sind von der Kavallerie niedergehauen und außerdem £ Mann gefangen genominen worden. Die Truppen der Königin haben 80 bis 100 Todte und Verwundete; unter leßteren sechs Ka- antle-Osfiziere. Seit diesem Gefechte hat der Graf von Lu- chana befohlen, einen Punkt des Carascal-Thales in der Mitte zwischen Tafalla und Pampelona zu befestigen. Der Krieg in Navarra nimmt einen schr grausamen Charakter an. Jn Folge des Dekrets úber die Blokirung der von den Truppen der Königin beseßten festen Punkte wurden vor kurzem mehrere Personen erschossen, unter denen |ch mehrere Frauen, ein Zim- mermann, der in den Vorstädten Pampelona's arbeitete und ein Landmann, der sich zur Erfällung religidser Pflichten dorthin begeben hatte, befanden. Dic Navarresen hofen, daß -Muñagorri ihnen den Frieden bringen. werde, denn außer einizen fkompromittirten Personen - und einem Theile der ruppen sieht Jedermann diesem Augenblice mit Ungeduld ent- Been nur wagt es Niemand, dies laut zu äußern ,' weil die

erhaftung auf der Stelle erfolgen würde. Obgleich es an ab- surden Gerüchten in dieser Beziehung nicht fehlt, wie z. B., daß England das Unternehmen Muñagorri’s begünstige, daß Don Carlos sich nach Lesaca begeben werde, um mit ihm zu (gterhandeln u. st. w., so is doch so viel gewiß, daß die Kar- gel deshalb in großer Furcht sind, daß die Desertion in ihren tihen täglih zunimmt und daß eben deshalb das elfte Na- varresishe Bataillon von der Gränze in das Innere des Lan- des beordert worden ist. Jn der Nacht vom äten machten die Karlisten einen Angriff auf Lumbier, wobei 30 derselben ge- angen r aa 2 getödtet S

—. Der Korrespondent der Morning-Chronicle schreibt Unterm 10. Juni aus San S ediftiunt „Die Dlficiere und lich gten von der Brigade des Obersten Lassaussaye haben end-

ihren rückständioen Sold erhalten. Die Körper der vor

729 einiger Zeit ermordeten sechs Schottischen Füsiliere sind aufge- funden und auf dem Begräbnißplaße in Hernani beerdigt wor- den. Die Aerzte erklärten, daß jeden dieser Unglüeklichen 40 bis 50 Kugeln getroffen haben müßten. Der General O’Don- nell hatte vor einigen Tagen das Ayuntamiento um ein Dar- lehèn von 10,000 Piastern zur Besoldung der hiesigen Spanischen Truppen ersucht; dies wurde jedoch abgeschla- gen, weil auch frühere Vorschüsse ähnlicher Art nicht zurückgezahlt worden seyen. Dagegen übersandten zwei der reichsten Einwohner von San Sebastian 4000 Piaster und der General fügte aus seiner eigenen Tasche noch eine Summe hinzu, so daß jeder Soldat etwas erhalten konnte. Er hat übrigens seinen ersten Adjutanten, den General Paz, in das Hauptquartier des Generals Espartero gesandt, um diesem den Mangel seiner Division vorzustellen. Mufagorri's Streit- kräfte vermehren sih täglich. Gestern sind zwei Offiziere und 27 Soldaten vollständig bewaffnet zu ihm übergegangen. Es wird indeß von Karlistischer Seite nihts unversucht gelassen, um seinen Namen verhaßt zu machen und seine Absichten falsch darzustellen, und obgleich selbst auf die Nennung seines Namens die Todesstráfe geseßt ist, so sind seine Proclamationen sowohl in Spanischer als in Baskischer Sprache in Menge unter den Chapelchuris verbreitet. Man erzählte, er sey hon in Na- varra eingedrungen , allein dies is nicht wahrscheinlich, da er erst etwa 1350 Mann um sich hat, und überdies, seiner eige- nen Auésage nach, es nicht wagen will, das Karlistische Gebiet eher zu betreten, als bis er einen bewährten Anführer an die Spitze seiner Truppen stellen kann. Der General O’Donnell soll, wie es heißt, mir den Karlistishen Behörden in Tolosa ein Uebercinkommen getroffen i wonach die Einfuhr ge- wisser Waaren aus Tolosa in San Sebastian gegen Erlegung eines bestimmten Zolls gestattet seyn soll, dessen Ertrag der Ge- neral mit zum Unterhalt seiner Truppen verwenden will. Die Karlisten haben gestern in Tolosa einen Kriegsrath gehalten und es soll beschlossen worden seyn, die Stellung des Gene- rals O’Donnell anzugreifen, um sich die Verbindung mit Frankreich wieder zu erdffnen.““ Türkei.

Konstantinopel, 29. Mai. (Journ. de Sm.) Es geht seit einigen Tagen ein unbestimmtes Gerücht, neue wichtige Veränderungen würden im Verwaltungs - Personale stattfinden und einige Beamte soliten durch andere erseßt werden, deren Talente und aufgeklärte Jdeen mehr im Einklange mit den Ci- vilisations-Plônen des Großherrn wären. Da man keine Na- men noch Verwaltungszweige in dieser Hinsicht nennt, so wird die Bevölkerung in großer Spannung und Unruhe erhalten.

Man macht große Vorbereitungen zur Feier des Geburts- festes des Propheten, welche unter dem Namen Mevlud am 5. Juni stattfindet. Es werden öffentliche Spiele und Volks- belustigungen auf den Hauptpläßen der Stadt veranstaltet und am Abend wird der Bosporus an beiden Ufern glänzend be- leuchtet iverden.

Der Belgische Gesandte, Baron O’Sullivan de Graß, ist damit beschäftigt, sein Gesandtschafts - Personal zu vervollständi- gen. Wie man sagt, wird er Herrn Rhasis zu seinem ersten Dolmetscher wählen. Jm Auftrage seines Königs hat er dem Englischen Gesandten, Lord Ponsonby, das Großkreuz des Leopold-Ordens überreicht.

Aus Bukarest wird gemeldet, daß Baron Rückmann, nach- dem er Quarantaine gehalten, seine Reise dahin en und durch ein offizielles Schreiben dem Fürsten Ghika seine Ankunft angezeigt habe. Er benachrichtigt denselben darin, daß er der Ueberbringer eines gegen die Mitglieder der Opposition der Bo- jaren gerichteten Fermans der Pforte sey. Diese Nachricht hat hingereicht, um allen Ränken der Opposition ein Ziel zu seßen, die Mitglieder derselben zu ißrer Pflicht zurückzuführen und auf die Ansprúche verzichten zu machen, welche dem Gange der Regierung sih entgegenstellen konnten.“

Die Sanitäts - Kommission seßt ihre Arbeiten zur Organi- sation der Quarantaine-Anftalten eifrig fort; doch bemerkt man, daß sie sich zu sehr beeilt, ihre Maßregeln ins Werk zu seßen, bevor alle Anstalten getroffen sind, deren Wirksamkeit zu ver- búrgen. So wurde das Dampfschiff „Stambul‘/, welches die Fahrt zwischen Smyrna und Konstantinopel macht, vor weni- gen Tagen bei seiner Ankunft hier ohne alle vorläufige Anzeige in Quarantaine geschickt, weil die Kommission die Nachricht von zwei zu Smyrna vorgekommenen Pestfällen erhalten. Da aber si kein geeignetes Lokal zur Unterbringung der 200 auf dem Dampfschiffe befindlichen Reisenden vorfand, so mußte man den Vorsal aufgeben und das Fahrzeug zulassen, indem man sich mit einfacher Räucherung begnügte. Jn diesem Augen-

(Le bietet der Gesundheits-Zustand der Hauptstadt zwar nichts sehr Beunruhigendes dar, ader er isk doch nicht so zufrieden- stellend, als Manche glauben wollen, und man versichert, daß in diesen Tagen 5 Griechen erkrankt und in das Pest -Hospi- tal der sieben Thürme gebracht worden sind.

Die Unterhandlungen hinsicztlich der Festseßung des Geld- Courses scheinen gänzlich fehlgeschlagen ; die Regierung soll nach reiflicher Ueberlegung den idr vorgelegten Plan, als ihrer un- würdig, zurückgewiesen haben.

Man hat auf dem Plate, wo das neue fränkische Zollge- bäude in Galata errichtet werden soil, schon begonnen, die al- ten daselbs stehenden Häuser niederzureißen, und der Bau wird dann unverzüglich beginnen; zu Um - Fapan will wan Dampf- Mühlen erbauen, um fär die Hauptstadt den Mehldedarf zu liefern. Kürzlich hat bei den hiesigen Bäckern eine Nachsu- chung stattgefunden, um das verdorbene Getraide, das sich bei ihnen vorfände, wegzunehmen. Man hat gegen 50,090 Kilots (39,173 Schffl.) gefunden und in's Meer geworfen; jedoch hat die Regierung den Bäckern cine Entschädigung dafür bewilligt, mit der Drohung, daß fúr die Zukunft diese den Verlust ganz allein tragen müssen.

Per sel

Das Dampfboot „„Crescent“/, welches am 27. Mai, von Trebisond kommend, in, Konstantinopel eingetroffen, hatte einen Tataren am Bord, der direkt von Herat kam und Depeschen des Englischen Botschafters am Persischen Hofe, M’Neill, an Lord Ponsonby und die Englische Regierung mitbrachte. Mit diesem Dampfboote hat man gleichfalls Briefe aus Tabräis bis zum d. Mai erhalten, welche melden, daß der Englische Bot- \hafter am 6. April im Lager von Herat ankam und sogleich eine dffentliche Audienz beim Shah erhielt. Man hoffte, er werde einen Ausgleich zwischen den kriegführenden Parteien vermitteln ; jedoch wußte man nicht, ob die erivartete Ankunft des Russischen Gesandten Simonitsch im Lager vor Herat der Sache nicht eine andere Wendung geben würde, um \o mehr, als der Shah ent- chlossen scheint, fich der Stadt um jeden Preis zu bemächti-

wendigsten, während die Belagerten mit Allem vollkommen ver sehen waren. Da die Stadt bei ihrer natürlichen festen Lage noch durch zahlreiche Verschanzungen vertheidigt ist, so kann sie die Belagerung noch lange aushalten, wenn es dem Shah nicht gelingt, sie Gta yungern, Dieselben Briefe melden, daß der Leßtere Hussein-Chan zu seinem außerordentlichen Botschaf- ter am Englischen Hofe bei Gelegenheit der Krönung der Kd- nigin Victoria ernannt und derselbe sich schon mit reihen Ge- schenken für die Königin auf den Weg gemacht hat.

Vereinigte- Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 27. Mai. Die Bill in Betreff einer neuen Verausgabung von Schaßkammer - Scheinen ist im Senat mit 27 gegen 13 Stimmen angenommen worden. Der Präsident ertheilte ihr darauf sogleih seine Genehmigung, und die bereits vorläufig angefertigten Scheine werden nun {hon ausgegeben. Am 2l1sten hat der Senat eine Bill angenommen, durch welche die jeßigen Freibriefe der - Distrikts-Banken auf zwei Jahre verlängert werden, unter der Bedingung, daß sie am 1. Januar 18?8 ihre Baarzahlungen wieder beginnen. An dem- selben Tage entspann sih im Senat eine lebhafte Debatte über eine von Herrn Clay úberreichte Denkschrift, in welcher um Wiederherstellung einer National-Bank der Vereinigten Staa- ten gebeten wird.

eine Mittheilung, worin er anzeigt, daß dem Zoll - Einnehmer von New-York der Befehl ertheilt worden sey, die Noten der- jenigen Banken anzunehmen, die ihre Baarzahlungen wieder begonnen haben, mit Ausnahme derjenigen, welche Noten unter funf Dollars ausgegeben.

Im Repräsentanten-Hause ist am 19ten d. ein Antrag auf Zuröcknahme des sogenannten Specie- Cirkulars mit 108 gegen 63 Stimmen verworfen worden.

Die Stadt Baltimore hat kürzlih durch einen Tornado bedeutenden Schaden gelitten.

i M B W

Gumbinnen, 20. Juni. Am 16ten d. M. geruhten Se. Königl. Hoheit der Kronprinz auf Höchstihrer Jnspections- Reise, von Ortelsburg kommend, die Besibungen der Philippo- nen im Sensburger Kreise in Augenschein zu nehmen und dar- auf in der Stadt Nikolaiken ein Mittagsmahl einzunehmen,

von wo Hochdieselben Sich nah der Stadt Lößen zur Nacht begaben. Am 17ten d. M. seßten Se. Königl. Hoheit Höchst- ihre Reise über Rastenburg, wo Sie die erste Jäger - Abthei-

lung besichtigten, nah dem Gute Dönhofstädt fort, und trafen am 18ten d. M. über Angerburg, nah Besichtigung des 3ten Bataillons des Zten Landwehr-Regiments, über Darkehmen um 8 Uhr Abends hier ein, wo Höchstsie in dem Regierungs - Ge- bäude in der Wohnung des Regierungs-Präsidenten abzutreten und Sich das Offizier-Corps des 2ten Bataillons des Zten Land- wehr- Regiments, die oberen Regierungs - Beamten, so wie die Vorsteher der hiesigen städtischen Behörden und den ersten Geistlichen des Orts, vorstellen zu lassen geruhten. Am 19ten d. M. ließen Se. Kdnigl. Hoheit das genannte Landwehr:-:Ba- taillon vor der Stadt paradiren, nahmen darauf die Vorstel- lung der anwesenden Landstände an, und bereisten dann, das Privat-Gestút auf dem Gute Szirgupoenen im Vorüberfahren in Augenschein nehmend, mehrere Vorwerke des Haupt-Gestüt- Amts Trakehnen, von wo Höchstdieselben gegen 4 Uhr zurück- kehrten und nach eingenommenem Diner um 7 Uhr Abends von hier nah Insterburg die Reise fortsezten. Jn den genannten Städten des hiesigen Regierungs-Bezirks zeigte sih die Freude der zahlreih versammelten Bewohner der Städte und deren Umgebungen, Se. Königl. Vors hier zu sehen, auf das leben- digste und mit dem lauten Wunsche, daß Höchstdieselben die hieïge Provinz bald wieder durch Höchstihre Anwesenheit be- gläcken möchten, folgten Hdöchstihnen die treuesten Segens- wünsche nach.

Breslau, 22. Juni. (Schles. Ztg.) Gestern Abend nach 109 Uhr langten Se. Kdnigl. Hoheit der Prinz Friedrich von Preußen im Königlichen Schlosse an, wo Höchstderselbe von den Behörden ehrerbietigst empfangen wurde. Heute Mor- gen um 9 Uhr versammelte sich die Breslauer Garnison, mit Einschluß der Landwehr, auf der bei Pdpelwiß gelegenen Weide, um vou Sr. Königl. Hoheit besichtigt zu werden. Als Höchsts derselbe in der Uniform seines hier stehenden Kürassier - Regi- mentes erschien, fährte der kommandirende General, Graf von Zieten, und der General - Lieutenant, Graf von Brandenburg, Se. Kdnigl. Hoheit an der Front- Linie der aufgestellten Regi- menter herunter. Nachdem die Truppen auf diese Art in Au- genschein genommen waren, stellten ch dieselben zum Parade- marsch auf. Se. Königl. Hoheit seßte sich als Chef an die Spike des ersten Kürasfer - Regiments und führte jelbiges bei dem kommandirenden General vorüber, worauf Höchstderselbe den übrigen Theil der Parade abnahm. Nachdem die Truppen bei Sr. Königl. Hoheit vorbeidefilirt waren, zogen sie mit klin- gendem Spiele ab, und nur das erste Kürassier-Regiment blieb zurúck, um vor seinem Chef zu exerziren, und sährte sämmtliche Evolutionen mit seltener Präzision aus. Hierauf führte Se. Königl. Hoheit es nach der Stadt zurück. Heute Nachmittag 2!/, Uhr war Diner bei Sr. Königl. Hoheit und heute Abend großer Zapfenstreich.

Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich der Niederlaude ist am 20sten d. M. um #4 Uhr Nachmittags, von e, kommend, durch Landshut nah Erdmannsdorf gereist.

Breslau, 22. Juni. Die hiesige städtishe Sparkasse hat, nach einem unlängst erschienenen gedruckten Bericht über die- selbe, dem ersten seit ihrem 17jährigen Bestehen, während die- ser Zeit einen Kassen-Umsaß von mehr als 2 Millionen Thaler gemacht, der der Kommune über 40,000 Rthír. eingebracht hat, ohne ih gewagten Geschäften dabei auszusezen. Der Bestand der Einlagen stieg rasch bis auf 458,500 Rthlr. im Jahre 1830, verminderte sich von da an bis auf 320,200 Rthlr. im Jahre 1834, is aber seitdem wieder im Zunehmen. Die Zinsen, welche früher mit 4!/; pCt. von der Sparkasse gezahlt wurden, sind seit mehreren Jahren auf 3!/, pCt. reduzirt.

Außerdem bestehen in dem Breslauer Regierungs- Bezirk 16 städtishe und eine ländliche Sparkasse, von denen leßtere fúr den Kreis Ohlau zu Jeltsh und 4 städtische zu Ha- belschwerdt, Frankenstein, Reinerz und Striegau erst seit An- fang 1837 hinzugekommen sind. Bei leßteren garantiren die Stadtgemeinden , bei der zu Jeltsch is, außer einer Caution von 590 Rthlrn, die Herrschafc Jeltsch als Pfand eingeseßt. Im Wesentlichen sind alle dicse Sparkassen auf den Fuß der Berliner, nach der für diese bestehenden Ordnung vom 21. April 1818 eingerichtet. Ende 1836 betrugen die Einlagen bei sämmt-

gen. Die Belagerungs-Truppen litten Mangel an dem Noth-

liche; damals vorhäândenen 1! Sparkassen 492,314 Rthlr., Ende

Der Schabz-Secretair übersandte am 24sten dem Senat

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