1838 / 177 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Rorth Star nahm baid nah drm Abreiíten die Spiße und übersyrang das ersie Rückwerk in die Buchholzer Machtkoppel hinein sebr gut; da er über Wassergräben zu springen nicht liebt, so- mußte er von seinem Reiter / gegen den zweiten schwierigsieu Puukt / wo Rückwerk und Bach zu gleicher Zeit übersprungen werden mußten, mit besouderer Vorsicht und Kräft vorgetrieben werden: es geschah in der \chnellsten Gangart, und wurde das Pferd von seiuncur-Reiter fo geführt, daß cs das Hinderniß nur erst erblicken founte, als ibu! feine Möglichfcit mehr übrig blieb, den Sprung zu versagen; cs überwand dasselbe vollfommen, ebcuso wie das erste Rückœwerk und den Graben in der Blankenburger Nachtkoppel, versagte aber plöuiich den Sprung über den Flehtzaun. Der Vivien war über alle Hin- dernisse, von seinem Reiter mit Vorficht gehalten, mit arciter Sicherheit gefolgt, überwand nuu auf gleihe Weise, ohne im geringen zu stugen, den Flechtzaun und. sezte nun jevscité, da 1m sein Geguec nicht folgte, ohne wesentlicve UAnstren- auaäg scinen Lauf fort, wobei ihm die folgenden nicht mehr so bedeutenden Hindernisse keine erhebliche Schwierigkeit in den Weg \tellten. Der Kraft und Ausdauer des Reiters des Morth Star gelang es, deuselben nach mehreren vergeblichen Versuchen zum Sprüitge iber den Flechtzaun zu zwingev, uud erreichte derselbe alsdann eben- falls ohne weiterc Schwierigktcit das Ziel. Der Sieger durchritt dic Bahn in 9 Minuten. f

_Diec Leistuugen der Neiter und der Pferdc sind unbcd:nkiüch dem Besicu, was irgendwo gelcisiet wird, gleich und an die Seite zu seßen, fann aiso uur der allcinige Wunsch übrig bleibcn, daß cie ¡zahls reichere Konfurrenz dieses Feid des Vergnögeus und der dre beic- ben möge. : i

Der Sieger erbiclt eine Prämie von 0 Fr.d'or und die Einsatz.

Fi. von Ecfardsicin. von Wiilifen.

_ Berichtigung. Jn der Nummer 172 der St. Ztg-, S. 715, Sp. 2, Z. 81, statt: „von Bliesener‘/, lies: Blie- sener.

i Wissenschaft, Kunst und Literatur. Paris. Ju dcr Sizung der Afademie der Wisscnschyaf-

ten am 18. Juni übersandte Herr Dufrénois eiue Abhandlung über die Paralicle zwischen den verschiedenen vulkanischen Produften der Umgegend von Neapel und über die Beziehungen zwischen threr Zusammenseßung und den Erscheinungen, durch die sie erzeugt wur- den. In ciner früheren Abhandlung über die vuikanischen Formatio- nen in der Umgegend von Neapel hatte der Verfaffer behauptet, daß die Somwa und der Vesuv ihre Gestalt verschicdenartigen Pbäuomen cerdanfen. Zur Unterstägung dieser Ansicht ih:ilt er jcgt die Neful- tate seinex chemischein Untersuchung der Laveu der Somma und des Vesuvs. mit. Es ergebeu sich hieraus so bedeutende Disfercuzen, daß es ¿. B. unmöglich ist, anzunehmen, die Laven des Vcsuvs könnten aué den früber da gewesenen Laven der Somma gebildet worden

seyn. Die Laven der Somma werden von den Säuren fasi gar uicht angegriffen, während die des Vesuvs größtcutheils darin I18slich sind. Erstere enthalten einen sebr großen An:

¡beil Kali, während in der letzteren das Natron vorherrsht. Durch die Einwirfung der Säuren auf die Laven des Vesuvs wird zuian in den Stand geseßt, zu erfenaen, daß sie, außer den Pyroxen- Krysialleu,- ans zwei wesentlich verschiedenen Substanzen bestehe, von denci1 die eine in Säuren löslich ist und 9 bis 10 pLt. Natrou und 2'/,- bis 3 pCt. Kali, die zweite etwa 6 bis 7 pEt. von jeder der ge- gaunten beiden Alfglien enthä!t, aber nicht vou Säureu angegriffen wird. Außerdem cuthält die erslere dieser Subsiauzen 20 pEt. Ulaun- erde, 5 pCt. Kalkerde und 50 pCt. Kicselerde, die zweite dagegen 11 pEt. Baunerde, 12 pCt. Kalkerde und 54 pCt. Kicfelerde. Ju bei- den ist das Verbältnißi der Kieselerde weit geringer, als bei dem Feld- spath, der 64, uud dem Albit, der 67.pCt. davon enmihäit. Dieser geringe Antheil Kieselerde erktärt die Abweseuheit des Quarzes in den Laven des Vesuvs uud im Allgemeinen izuallen vulkanischen Gesteinen. Die Laven des Vesuvs enthalten fein Wasser. Herr Löwe hat dies gleichfalis für

und Cbemie. Bd. §.); dagegen enthalten die Basalie stets 3 bis À

pCt. Wasser. Dieser merkwürdige Unterschied crfiärt vielleicht die :

die Laven des Actna nachgewiesen (Poggendorff*s Aun. dcr Physik :

454

Art d¿r Flüssigkeit dieser Gesieine; denn die Laven erstarrcn nur in dem Uugenbiick, wo die Fumarolen verschwindeu, d. h., wenn die le§h- ten. Wasser(heilchen, die in den Laven befindlich waren, entweichen. Die Auédehuung der Basaltmassen gicigt, daß dics Gestein sehr flüssig gewesen if; das darin enthaltene Wasser konnte vielleicht nicht, wie bei deu Laven in Gestalt von Fumaroten entweichen. Man könnte dies gewissermaßen aus dem Vorkommen zahlreicher Zeolithe in diesem Gesièin uud aus der Abwesenheit der Schlacken in vielen vulkanischen Gegenden, namentlich in Deutschland- schließen. Das charakteristische Uebergewicht des Natrons über das-Kali in den Laven des Vesuvs if übrigens, wie Herr Dufrénoy bemerkt, nichts Neues, denn bereits im Jaÿzre 1827 machte Herr Berthier eine Analyse ciner Pozzoian- Erde von Neapel bekannt, worin das Verhältniß des Natrons zum Kali wie 41:14 war. Es is Fa merkwürdig, daß diese Poz- zetan - Erde auch in Säuren löslih unnd. das Verhältniß der Kiesel- Erde zur Alaun-Erde wie 44: 15 ist, also fasi wie oben bei dem auf- (¿olicheu Mineral angegeben wurde. Die von Herrn Berthier ange- sicilten Ana!ysen des Bimstein - Tuffs beweiscn, daß diesc Subsiau- zen wcnig verschieden sind und . daher wohl einen gemeinsa- mcu Uifprung haben, indeß enthalten die Tusfe von Pompeji ctiras mehr Kali , als die Tuffe vom Pausfilippo und von Jschía. Dies erklärt fich jedoch dadurch, daß die Substanzen, oe!che Pompeji und Herculanum verschütteten, den falihaltigen Ge- cinen der Somma entnommen wurden. Es is ferner ein intere s- fanter Umstand, daß dieser Tuff bis 9 pCt. fohiensaure Kalkerde eut- hátt, cine in den Vulfaneu völlig unbekannte Substanz, die sonst im- mer durch Jufiltration gebildet wird. Die Anwesenheit der fohlen- szuren Kalferde bestätigt übrigens die Meinung, daß, wenn Pom- peji und Herculanum von einer Anschwemmung des Tuffs bedet worden sind, der die Strebepfeiler (Contrelorts) der Somma bildete, das Wasser bei der Ausfüllung der Gebäude diescr beiden Städte cine große Rolle gespielt hat, eine Operation, die langsam vor sich gegangen seyn muß. Die Kohlensäure, welche aus den zahlreichen Spalten des vulkanischen Bodens fortwährend in Menge entweicht, theilte vielleicht dem Wasser die Eigenschaft mit, Kalk aufzulösen, der dann als fohlensaurer Kalk in dem Tuff von Pompeji und Her- culanum abgeseßt wurde. Die chemischen Anualysen der vulkanischen Produkic der Umgegend von Neapel bestätigen übrigens die Resul- tate der geologishen Beobachtungen und zeigen, daß die Somma, der Bimsicin - Tuf und der Vesuv drei verschiedenen Arten vulfani- scher Erscheinungen angehören. Herr Biot las cine Abhandlung e die relativen Höhen der terrestrischen Signale, gefolgert aus hren wechselseitigen Zenith-Distanzen. Herr Edwards, Mitglied der Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften , Über- sandte der Afademie sein Werk über die Ernährung.

Warschau. Der hochbejahrte Professor der Musif, Herr J o- seph Elsner, unter dessen Leitung das ehemalige Warschauer Kon- fervatorium staud, hat vor furzem ein großes Oratorium, „die Pas- sion Jesu Christi“, vollendet, welches hier zweimal hinter einander, am 20; und 22. Juni, in der evangelischen Kirche aufgeführt wurde. Dies neuesie Werk des in Polen sehr beliebten Komponistcu wird tn den öffentlichen Blättern sehr gerühmt. Noch nie hatten sich in War-

schau so viel Sänger und ein so starkes Orchesier zur Ausführung

einer Kirchen- oder Konzert-Musik vereinigt. Die Zahl der Mitwir- fenden belief sich auf mehr als 400, worunter 14 Solo -Sänger und S&ngerinuen. Dirigirt wurde die Musik von dem Komponisten und von dem Kapellmeister Karl Kurpinsfki.

Meteorologische Beobachtung. Morgens | Nachmittags Abends Nach eínrnaliger

1838. : 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

25. Juní.

Quellwärme 7,49 N. Flußwärme 16,59 R. Bodenwärtne 16,09 R.

Luftdruck... «« 337,81‘/‘Par. 337,31‘‘‘Par. 337,01‘‘‘Par. Luftwärme ... |4=-12,99 R.|4-22,79 R. |4-15,09 R. Thaupunkt ... |4= 6,69 N. |4-11,69 R. [44-1049 R.

Dunfstsäitigung | 61 pEt. 44 pCt. 70 pCt. Y Ausdünsiung 0,061‘/ Rh, Wettel.. 6... heiter. hefter. heiter. Niederschlag O. Wind... +5 S. S. S Wärmewecsel ++- 23,39

+-14,49,

Wolkenzug « « « _— 4 -+-16,99 N... —4-9,59 R... 62 pCt. S.

S Tagesmittel: 337,38‘ Par...

erie E TU

; Den: 26; Juni: 1838. Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel,

r, r. s s ‘* | "Geld. Brief. | Gele St.-Sehnld-Sch. | 4 2! 1 1 L Pfandbr. |4| Rh Pr. Engl. Obl §0. 4| 1031/; | 102?/; } do: do! |84/ 1005/5 -| 1001 PrämSch.diSeeh.|_| 65/5 | 65/5 ¿u.Néom. do.j4| N Kurm.0bl. m.1.C./4| 103 do. do. do-34/ 1007/12) Nm-, Iut. Bch. do.|4| 1023/ esische do.| 4) 1033) Berl. Btadt- Obl.| 4| 1031/4 | 1023// JRückst. C. und Z. 4 Köuigsb. do. |4| Beh. d. K. u. N.|-| 91!/, 9%01/ Elbinger do. |4}| -— Ì Daus. do. in Th.|-| 433/, | old al’ marco |—| 2153/4 | 2143 Weatpr.Pfandbr.| 4| 1013/; [Neue Dacatea |—|: 18, | 4 do. -do.- 34) 993/44 | edrichadot |—| 132/23 | 131 Grossh. Pos. do. 4| 1043/, JAnd. Goldmün- t Ostpr. Pfandbr. |4| 1013/; [zen à'5 Thl, |—| 13?/¡2| 13! / do. do. (33| 993, couto _ 3 4 l Pr. e _— J L hlr. B Wechsel-Cours Brief. Ver Amsterdam «eo... ooo 00 250 Fl Kurz n T Äs. i tiiite ce ita as 250 Fl. 2 Mt. läll/s 1407) Hamburg «e... ooo e... 300 Mk. Kurz 131? } do, e. oooooooo. . « 300 -Mk. 2 Mt. 1505 London «ese oco con ooo 1 LSt. 3 Mt. 62M 1 Paris «. ++« ooooo ee 300 Fr. 2 Mt. —_ 801 G R E I 130 Fl. 2 Mt. w/? Augsburg «e... oco. 150 Fl. 2 Mt. 1017/5 ¿de Breslau «ooooooooooo 100 Thl. 2 Mt. —_ 91/ Lip A Ld lte tis 100 Thl 8 Tage pp m Fraokfurt a. M. WZ. «o... 150 Fl. 2 Mt. uns 100), Petersburg »iÂ. mib. o Dibide 100 Rbl 3 Woch, Wi

Königliche Schauspiele. Mittwoch, 27. Juni. Jm Opernhause: Joconde, komish Oper in 3 Abth. Musik von N. Jsouard. Donnerstag, 28. Juni. Im Schauspielhause: Die Bray von Messina, Trauerspiel in 4 Abth., von Schiller. (m Hendrichs, vom Königl. Hoftheater zu Hannover: Don Ces,

als Gastrolle.) Freitag, 29. Juni. Jm Opernhause: Der Po on va . Ada.

Lonjumeau, komische Oper in 3 Abth. Musik von

Könéigsstädtishes Theater. Mittwoch, 27. Juni. Julerl, die Pußmacherin. rende Posse mit Gesang in 2 Akten, von Meis[. Der Verräther. Lustspiel. in 1 Akt, von Holbein. Nenner 28. Juni. Die weiße Dame. Komische Opt in 3 Akten. usik von Boieldieu. (Herr von Käler: Gays ston. Mad: Beckmann : Jenny.)

arodi orhet;

Markt-Preise vom Getraide. Berlin, den 25. Juni 1838.

Zu Lande: Roggen 1 Rthir. 1d Sgr. ; Hafer 1 Rthlr, #Szr, 8 Pf., auch 1 Rthlr.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch ! Rthlr. 15 Sgr. und 2 Rthlr..10 Sgr.; Roggen .1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 13 Sar. 9 Pf.; größe Gerste 1 Rthlr. 3 Sr, 9 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. , auh 27 Sgr. 6 Pf. ; Erb

} Direktor,

sen, schlechte Sorte, 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 15 Sh. s}

Sonnabend, dén 23. Yunt 1838.

Das Scho Stroh“ 6 Rthlr.'12 20 Sgr. Der Centuer Heu. 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20-Sgr.

Fu Vertretung -des- Redacteurs: Went el-- Gedruckt bei A- W. Hay.

Bekanntmachungen.

A u sz ug.

Vou „dem unterzeichueten Königlichen Hofgerichle werden auf den Untrag des Gutsbefißers Karl Scherf alle diejenigen, welche an das ibm bisher eigenthümlich gehörende, gegenwärtig an den Pächter-Ruge zu Pog- genhoff verkaufte, auf Rügen im Garzer Kirchspiele elegene Gut Coldeviz nebst dortigen Bieh-, Feld- und Wirtbschafts - Juveutarium, Saateu und Ackerarbeit, Forderuugen und Ansprüche machen zu können ver- meinen, hiermit geladeu, solche in einem der auf den 25. Juni, den 16. Juli, den 6, August e.,

j Vormittags 10 Uhr, auberaumten Liquidations- Termine vor dem Königl. Hofgerichte anzumelden uud zu beglaubigeu, bei Ver: meidung der durch den am 27. August c. zu publi- zirendeu Präflusiv - Abschied im widrigen gegen sic zu crfkeunenden Präklusion und gänzlichen Abweisung. Die vollständigen Ladungen sud den Straisundischen Zeitungen inserirt.

Datum Greifswald, deu 19. Mai 1838.

Königl. Preuß. Poser ei von Pommern (L. S.) und Rügen. o. Möller, Praeses.

Nothwendiger Verfauf.

. Land- und Stadtgericht zu Havelberg.

Das Weÿynhaus nebst Zubehör Nr. 97, zu Havelberg belegen und im Hypothefenbuch Pag. 697 verzeichuct, dem Kausmann riedrich Heinrich Kirchner gchörig, abgeshägt auf 8097 Thlr. 7 sgr. 4 pf. zufolge der ueb} Hvpotheken-Séthcin und Bedingungen in der Regisira- tur cinzuschenden Tare, soll ; am 28. August 1838, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subZastirt werden.

Vekanntmachung der Pommerschen Landschaft.

Die Pommersche Landschaft hat zwar fchon durch tas Publifat vom W. Dezeutber 1837 dic sämmtlichen von ihr emanirteu mit 4 pCt. pro Annuo verzinslichen Kurant - Pfandbricfe den Jubabcrn derfelben resp. zu Jobannis und Weihnachten 1838 anfgekündigt, sofern Leutere nicht cine freiwillige Konvertirung, durch welche der Zinsfuß auf 35 und resp. 37 pCt. herabgeseßt und dic Kündigungs-Befugniß Seitens der Gläubiger anuf- gehoben wird, vorziehen möchten ; es hat fich aber er-

von den Juhabern uicht freiwillig fonvertirten Pfaud- briefe, bis jest, unserer Aufforderung dazu ungeachtet, f weder ad fositan eingeliefert, oder auch nur zur baaren Realisirung zu Johannis bestimmt augemc!det sind, uud es ist anzuuebmeu, daß mitunter cine gleiche } Unachtfamkeit anch bezüglich auf die zu Weihnachten er. Fetimbigsen Pfandbriefe stattfinden dürfte. y Uln nun uusererscits nichts zu verabsäumen, was

den, für wel er. ab, feine

Allgemeiner Anzeiger fúr die Preußi

dazu beitragen fann, vou solchen säumigen Pfandbriefs- | Besigern die gesetzlichen Nachtheile des Verzuges in der rechtzeitigen Empfangnahme der Valuta der ge- fündigten Pfaudbriese abzuwenden, kündigen wr hierdurch wiederholt alle und jede bis zum- 1. Januar 1838 emanirte mit 4 pCt. pro Anno verzinssichen, nicht freiwillig fonvertirten| Greifswald Poumerschen Kurant - jede none deu s aen ies dergestalt auf, daß fie die Kapital - Valuta dieser : Pfaudbriefe mit den bis dahin fälligen Zinsen am des Erlauchten Preußischen 2. Januar 1839 und in den nächslfolgenden Ta- geu, eutweder bei der Kasse desjenigen Departe- ments, dem das Gut, auf welches der gefündigte Pfandbrief cingetragar steht, angehört, oder auch bei der Kasse der prompt in Empfang nehmen. gleich die Juhaber solcher Pfandbriefe hierdurch ausdrücklich auf: bis zum 15. Oftober 1838 dic von uns vorsteßend gekündigten Pfandbriefe mit deu Zinsscheinen, oder wenu diese von der Land-| schaft angehalten wörden, mit den in Stelle der- L ¿ciben ertheilten Recogniítionen, in kursfähiger Be- schasfenheit zum Depositorio des betreffenden De- partements oder der General-Directiou in Stettin, gegen Empfang von Bal R ; einzu-Þ icfern uud anzuzeigen, ob die Empfangnahme der ' ¿1 Kapital: Valuta S: der fälligen Zinsen am 2. Ya- für sich bestehendes unar 1839 bei der Kassc des betreffenden Depar- tements oder bei der General - Kasse in Stettin, _oder auch bei der Agentur in Berlin gewünscht wird. Sollte wider Erwarten auch diese wiederholte Kün- digung unbeachtet bleiben, Pfanddriefs - Jnhaber fich ‘daun selbst die Nachtheile und Kosteu des geseßlichen Verfahrens mit der uicht Reich ge abgehebenen Valuta und den daraus unerläßlich er- reit 29 wachfenden Ziusenverlüst allein beizumessen. Fee So wie dicse erneuértc Anffündiguug einerseits alle und jede, nicht freiwillig kfonvertirten, bisher mit % pLt. pro Auno'zu verzinsendèn, der Küudigung auch Seitens des Gläubigers unterworfenen Pommerschen Kurant -Pfardbriefe, ohne alle und jede Ausuahme betriff}ft, unangesehen, ob sie durch das Publikat vom 28. Dézeniber 1837 bereits zu Johannis oder erst zu Weihnachten 1838 gekündigt rourden, o bleiben von derselben andererseits ausdrücklich ausgeschlossen : ¡) ‘aile von den Fnhabern bereits freiwillig konver-| d tirten Pommerschen Kurant - Pfandbriefe ;

geben, daß einige der zu Johannis cr. gekündigten, A 15: Oktober cer. der -Landscha rciwiiligen Kenpaztirung werden eingereiht wer- ri

Berlin bei ei L, Bamberg: fandbriefe, ohne alle und

nhabern derselben nochmals Stammbur

Carl

eneral - Direction in Stettin

Wir fordern zu- Royal - Folio. Jun Umschlag.

so haben die säumigen

wertheslen Zimmerzierdeu bildet,

u werden.

annoch zu bewilligen. ing jedoch, vom 1. Juli Nach der

gestochen von C. olio.

irection.

i zel. Royal- v. Eickfstedt-Peterswalde.

Abdrüicke auf

Literarishe Anzeigen.

Fn S. G. Liesching?s Verlags-Buchhandlung zu Stuttgart is so eben erschienen und in allen soliden Buch - und Kunsthandlungen Preußens # haben, in erd. Dümmler und E. S.

Der Hohenzollern,

Königshauses. Nach der Natur aufgenommen und gemalt vou : rommel Jn Stahl ge\techeu von Carl Frommel und _ Henry Winkles. Mit cinem erläuternden Texte.

: Preis 1 Thlr., auf

Chines. Papier 1 Thlr. 10 sgr.

Wir bieten in vorliegendem Blatte dem gesammten Preußischen Volke cin Bild dar, dessen H eraunsgabe wir nicht erst rechtfertigen dürfen. Es i schichtlich bedeutsame Stammburg seines erhabenen egentenhauses, das romantisch gelegene alte Berg- schloß Hohenzollern in einer malerischen Dar- ftellung, die wir zu den schönsten, aber auch etreusien zählen, welche die Kunst des Stahlstichs 1 Deutschland hervorgebracht hat, und wie sie, als i h beste latt, allein ‘eines Gegenstan- ¡des würdig ist, der in dem Herzen eines jeden für ¡sein Köuigshaus begeisterten Preußen den lebhaftesten Anklang fiudea muß. Oder ruft nicht jede Ansicht dieses ehrwürdigen Denkmals die großartige Erinnerung zurü, mit welchen Riesenschritten die erlauchteu Ahneu eines allverehrten Königs unter dem Schutze der Vor- schang binnen wenigen Jahrhunderten ein máchtiges ründet haben, das in dem blühendsen Fort- cgriffen, auch der Zukunft mit erhebeudem Vertrauen entgegensieht? Wir werden uus dáäher ín der Meberzeuguvg gewiß Wt (Em, das A gezeichnete Bild, welches, mit einer Vignette uud vier ; ' heraldischen Emblemen geziert, eine der wünschens- den Werkes/50,000 Exemplare gedrudt f c i in allen Ländern ¡Preußens mit lebendiger Theilnahme aufgenommen [zu schen und für unsern bei einer solchen ¡und einem äußersl mäßigeu Preise nicht unbeträcht- lichen Aufwand. durch einen reichen Erfolg entschädigt

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e S. Nicolaus Nickleby. Nach- dem Englischen des Boz, des Verfassers der P'ckéwicfer,

B E D Dr. Ser v: e Phi it Federzeichnungen na j! Erstes Heft, mit dwei Zeichnungen. 12mo. 10/gr Das Deutsche Publikum crhält hiermit eine dér aub gezeichneisten Erscheinnugén der neuesten Englis iteratur in ciner vortrefflichen“ Deutschei Bearheitun)- Kaum irgend ciner der jet lebenden Belletristen Enz

lauds hat die allgemeine Aufmerksamkeit mit gr Theiluahme. auf sich gezogén; als Boz, der asi: der „Pickwicker.“ Noch sehr jung, -ist er schnell i u einer beispiellosen Berühmtheit- gelangt, und Vf ei seinen emineuten Talenten vielleicht noch nicht R dem Höhepunkte seines Ruhmes. Ju Englan! wurden von dem 1sten Hefte des vorliegen

die. welt-

natur:

binnen wenigen Stunden 17,000 Exem verkauft, Die Fortségung ‘erscheint gleichmdß

mit dem Englischen Originale. j Braunschweig, Junit 1838. George. Westeruian!-

Bei F. H. Köhler-in Stuttgart ist so eben, ienen aid dit alle Buch inplafgai ju erhalten in Berlin bei W. Tee riedrichssiraße Stb

Die gemeinrechtlihe Lehre voni Mäáj es do

Verbrechen und Hochvérrath, aus den QU'' F

uóstattung

len entwickelt von-J::H. v.-Ziekler, O rath. Zweite unveränderte: Ausgabe. Oftav. Broschirt: 22+ sgr. ú bi Der Verleger hat, den Preis dér neuen Au nd dieses Werkes, welche cine für jéden Juristen billig Staatsmaun #ó' wichtige Mäterie behandelt, s wird: gestellt, daß dadiütch die Anschaffung seht erleichter! L

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Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

N? 177.

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ber bei den Königlichen Post: Aemtern zu machen find, und daß der Preis für den ganzen eon en latt am Vorabende seines Datums durch die Stadtpost frei ins Haus gesaudt wird.

bitte spätestens den 30fien d. M. an uns gelangen zu lassen, Blattes ciue Unterbrechung erleidet und niht sämmtlihe Nummern vom Aufauge

n, die Vestellungen bis

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Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Angekommen: Der General-Major und Chef des Sta- ves Sr. Königl. Brdes des Kronprinzen, von Neumann,

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ad der Provinz Preußen.

Zeitungs-Nachrichten. A u sland.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 6. Juni. Die hiesigen Zeitungen, wélche nunmehr ebenfalls über die Reise Sr Mai. des Kai- sers nah Stockholm berichten, melden, daß der „Hercules‘‘ auf der Hinfahrt vor fünf Briggs, einem Schooner und einem Lugger der Kaiserl. Marine, welche auf bestimmren Stationen ufgestelle waren, vorüberfuhr. Außerdem begegnete der Kaiser der dritten Division der Flotte in einer Entfernung von 20 Meilen vom Kap Goborg, welches für die westlichste Spibe6 der Jnsel Gothland gilt. Da Se. Kaiserl. Majestät alle Schisse im besten Zustande fanden, so ließ der Monarch durch Signale seine Zufriedenheit zu erkennen geben und zugleich be- fehlen, den Schiffsmannschaften ein Geldgeschenk zu machen und- denselben außerordentliche Rationen zu bewilligen.

Odessa, 15. Juni. Als Se. Kaiserl. Hoheit der elenhei

ierselbst die Muster-Meierei der landwirthschaftlichen Gesell- aft von Süd-Rußland Veficheigee, ließ sh derselbe von dem

Herrn Jsnard, die Modelle seiner Maschinen zur Herstellung künstlicher Bausteine aus Erde und eine Sammlung wrschiedener Sämereien überreichen und bezeigte demselben schon damals seine Zufriedenheit über die Blüthe einer erst seit so kurzer Zeit bestehenden Anstalt. Um Herrn Jsnard noch einen ferneren Beweis des Wohlwollens zu geben, hat Se. Kaiserl. Hoheit denselben zum forrespondirenden Mitgliede der land- wirthschaftlichen Gesellschaft von Steyermark vorgeschlagen und ou E das Diplom mit einem höchst hmeichelhasten Schrei- ben übersandt.

Am dten d. M. traf hier zum erstenmale das lange erwar- tete Otsterreichische Paketboot „„Libano‘“ ein, durch welches die Donau-Dampsfschifffahrts-Gesellschaft eine regelmäßige Verbin- dung zwischen hier und Galas einzuführen beabsichtigt. Zu seiner Fahrt von Galas hierher brauchte es neun Tage; den Weg von Suline Peter legte es in- 24 Stunden zurück. Am Wsten d. M. ging dasselbe mit einer Ladung Schiffstaue und vier nah Braïloff bestimmten Kanonen wieder nach Galab; ab. Passagiere hat es weder auf der Her- noch auf der Rückfahrt angenommen.

hs ann von Oesterreich bei seiner vorjährigen Anwesenheit

Frankretch.

Pairs - Kammer. Sitzung vom 21. Juni. Bei der Verhandlung über das Renten - Reductions - Geseh nahm eute der Finanz-Minister das Wort, um im Sinne der ommission gegen den Gesetz - Entwurf zu sprechen. Er blieb indeß der bereits in der Deputirten - Kammer ausgesprochenen Ansicht treu, daß der Staat das Recht habe, seine Schulden abzuiragen, so wie er auch nicht leugnete, daß die Atnpraga! dem Staate V orthe il bringen werde. Desto dringender aber be- stand der Minister auf die Unzeitigkeit der Reduction. Als er eben im Begriff war, die Gründe fär diese Ansicht ausführ- licher zu entwickeln , ließ der Conseils: Präsident ihm einen Zet- tel zugehen, worauf Herr Lacave-Laplagne augenscheinlich seine Rede abkürzte, indem er nach einigen Worten die Rednerbühne Urließ. Der Präsident zeigte hierauf an, daß der Großsiegel- bewahrer eine amtlihe Mittheilung zu machen habe. Herr Bart he verlas demnächst eine Königliche Verordnung, welche also lautete :

„Auf den Bericht Unseres Großsiegelbewahrers; in Gemäßheit des Artikels 28 der Charte, welcher der Pairs - Kammer die Verbre- M des Hochverraths und der Attentate gegen die Sicherheit des Staates zuweisi; in Gemäßheit des Artikels 1 des Geseges vom 9. Sep- tember 1835; in Betracht, daß eine Broschüre, betitelt: „Histor i- he Erzählung der Ereignisse vom 30. Oktober 1836.

er Prinz Napoleon in Straßburg“, von Herrn Armand Laltp, vormaligem Artillerie - Lieutenant und Zögliug der polytechni- schen Schule, welche mit den Worten beginni: „Zwauzig Jahre der Verbannung lasteten auf der Familie des Kaisers“, und mit den Worten schließt: „Aus diesem Gesichtspunkte be- trahtete ih die Dinge“, ganz den Charakter des Verbrechens an s trägt, den der erste Artikel des Geseyes vom 9. September 1835 dezeichnet ; in Betracht , daß diese Schrift publizirt und ausgegeben worden ist, haben Wir befohlen und befehlen : Art. 1. Die Pairs: Kammer, als Gerichtshof konstituirt, wird ohne Verzug Über das dbèn erwähnte Attentat rihten. Art. 2. Sie wird nh in Betreff der Instruction den bis jevt von ibr befolgten Formeu fügen. Art. 3. rr Fran - Carré, Unser General-Prokurator bei dem Königl. Ge- chtshofe von Paris, wird als Unser General - Prokurator bei dem airshofe fungiren, u. s. w. Gegeben im Palasß der Tuilerieen, am l, Juni 1838. (gez) Ludwig Philipp. (gegengez.) Barthe.“

Die Kammer beschloß hierauf, auf Antrag ihres Práäsiden- ten, die begonnene Berathung zu ‘atiterbvecn 208 n a

Berlin, Donnerstag den 28seo Juni

Ablaufe des Duartals wird hiermit in Erinueruug gebracht , daß die Bestellungen auf diese Zeitun nebs Pränumeratiou hier am Orte bei der Redactiou ( f E der Monarchie auf 2 Rthlr. ares Cour. vierteljährlich fesigeseyt ift, wofür den hiefigen Abon-

mfan

indem soust die

m jedo die erforderliche Stärke der Auflage Nuteressenten es des JQuarta!s an nachgeliefert werden können.

1838.

cdrihs - Straße Nr. 72), ta den r das kommende rze abmessen zu können, müsseu wir

ih seibst zuzuschreiben haben, wenn die Zusendung des

sogleich geräumt. Während der Berathung ward Herr Franck- arré eingeführt. Jn der geheimen Sibung, welche ungefähr 3/. Stunden dauerte, erklärte sich die Kammer fär kompetent, und erließ eine Prod ang durch welche der Kanzier mit der Instruction des Prozesses beauftragt wird. Es wurden dem Kanzler als instruirende Kommissarien Ee: der Herzog Decazes, der Graf von Bastard, Herr Lap A Dans und Herr Girod. Morgen wird in dffentliher Sizung die Be- rathung über die Rente fortgesezk. Als Gerichtshof wird die Kammer erst dann ihre Sibungen beginnen, wenn der Kanzler im Stande is, seinen Bericht abzustatten.

Paris, 22. uni. Der Moniteur enthält heute das Dekret der Pairs- ammer, durch welches dieselbe sich als Ge- richtshof konstituirt hat, um den Prozeß des Lieutenants Laity zu verhandeln. Der Lieutenant Laity (dessen Verhaftung wir bereits gestern gemeldet haben) ist 27 Jahre alt, und dem Pu- blikum bereits durch den Straßburger Prozeß bekannt. Der Drucker der Broschüre, e Thomassin, ist ebenfalls verhaftet worden. „Es wäre“/, sagt der Mess a, „nach der Mikt- theilung des Großsiegelbewahrers, in der Kammer das Gerücht verbreitet, daß man einer neuen Vershwdrung auf die Spur gekommen sey. Um halb 4 Uhr kam der Polizei- Präfekt nach der Pairs - Kammer und konferirte mit dem Minister des Jn- nern, worauf er gleich wieder zu Pferde stieg Und nach den Tuilerieen eilte.“ Das ‘Journal des Débats sagt: „Wir haben für jeßt über das gegen den Herrn Laity ein- geleitete gerichtlihe Verfahren keine Meinung auszuspre- hen. Im Angesicht einer Anklage und eines Angeklagten T das Stillschweigen eine Pflicht. Man muß mit Achtung die

ntscheidung eines Tribunals abwarten, welches die vollstän- digste Bürgschaft für gute und unparteiische Rechtspflege dar- bietet. Es wird dies die erste Anwendung des Theils der Sep- tember- Gesebe seyn, welcher der Pairs-Kammer die Attentate der Presse zuweist. Es ziemte vorzugsweise dem Ministerium der Amnestie, zu beweisen, daß bei ihm die Mäßigung keines- weges Schwäche war, und daß es auf den Gebrauch keiner der Waffen verzichtet. hatte, welche die constitutionnellen Gewalten fár die Sicherheit des Staats in die Hände der Regierung gelegt haben.“ Der Bon Sens tadelt von vorn herein die Maßregel der Regierung, indem er es als eine Jnkonsequenz betrachtet, daß die Minister, nahdem sie das Straßburger At- tentat selbs von der Jury Hätten richten lassen, jeßt die Erzäh- lung dieses Attentats als Hochverrath der Pairs - Kammer zu wiesen. Der Constitutionnel drückt sein Erstaunen darüber aus, daß in einem Augenblicke, wo der Parteigeist und die politischen Leidenschaften erloschen zu seyn schienen , die Minister es für angemessen gehalten hätten, das gefähr- liche Schauspiel eines Hochverraths - Srelles zu erneuern, und auf eine so unerwartete Weise die September-Gesebgebung anzurufen. „Wie auch immer der Buchstabe des Gesekzes lauten mag‘/, sagt dieses Blatt, „so empdrt sich doch der ge- sunde Sinn des einsichtigen Theils des Publikums gegen den Gedanken , daß eine Broschüre, die, wenn man nicht mit Ge- walt die Aufmerksamkeit auf sie gelenkt hätte, ganz unbeachtet vorüber gegangen seyn würde, als ein Attentat gegen die Sicherheit des Staats betrachtet werden soll. Wenn aber der Prozeß unumgänglich nothwendig wäre, so dürfte man sich dar- über wundern, daß derselbe nicht der Jury zugewiesen würde, da doch noch vor 10 Tagen die National-Garde \o lebhafte e ihres Patriotismus und ihrer Anhänglichkeit gegeben at.

Die Deputirten - Kammer hat heute keine Sibung mehr gehalten und wird wahrscheinlich nur noch einmal zusammenberu- fen werden, um der Verlesung der Königlichen Verordnun beizuwohnen, durch welche die diesjährige Session für geschlos- sen erklärt werden wird. Alle Diligencen waren heut mit De- putirten angefüllt, welche in ihrer Heimath zurückkehrten, und man zählt in diesem Augenblick® kaum noch hundert Deputirte in der Hauptstadt.

Die von der Deputirten-Kammer für das Jahr 1839 vo- tirten Kredite werden von einem hiesigen Journal auf folgende Weise zusammengestellt :

Gewöhnliches Budget für 1839... ..…. 1,053,917,930 Fr. Außerordentlicher Kredit für Anfertigung von

Maßen und Gewichten. .......-. 100,000 » Kredite für die dffentlichen Denkmäler 4,806,000 »

Fär einen in dem Salz-Geseße verlangten

r S 5,000,000 » Kredit zur Verbesserung der Häfen . . 1,030,000 » Außerordentlicher Kredit für die dffentli-

chen Bauten... oan o s 34,420,000 » Kredit für die Besoldung des Staats-Raths 14,800 » Additioneller Kredit für das Budget des

Justiz-Ministeriuums ........... 68,000 » Kredit für die Bibliothek St. Genevive . 19,823 » Kredit für die Publication der Denkschrif-

ten der Akademie der moralischen und po-

litischen Wissenschaften .......... 10,000 » Kredit fär das Material der Artillerie . . 2,238,465 » Kredit für die Kanäle. . A 6,000,000 »

Nicht einbegriffen in rgl Zusammenstellung sind die Pen- sionen für die Wittwen' der Generale Daumesnil und Damré- mont und für die Gräfin von Lipona. Außerdem is zu be-

blicklich als Gerichtshof zu constituiren. Da dies in geheimer Sigkung geschehen auß, f wurden die öffentlichen Silina

merken, daß für das Budget fär 1838 über 44 Millionen nach-

D Summa 1,107,645,018 Fr.

I

gefordert worden sind, so daß sich also vermuthen läßt, daß die obigen Anschläge auch im folgenden Jahre noch um ein Bedeu- tendes überschritten werden dürften.

Herr Nicod, Mitglied der Deputirten - Kammer , hat seine die B als General - Advokat bei dem Cassationshofe ein- gereicht.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz- zung vom 21. Juni. Graf Ripon fragte, ob der Kolonial- inister Depeschen aus St. Vincent erhalten habe, mit der Nachricht, daß die Legislatur dieser Kolonie eine Bill ange- nommen, wonach die vollständige Emancipation der Neger-Lehr- linge dieser Insel am 1. August erfolgen solle, und ob der edle Lord diese Depesche dem Hause vorzulegen bereit sey. Beides wurde von Lord Glenelg bejaht. Lord Brougham spra seine Freude über diese Mittheilung aus und wünschte zu wis- sen, ob es wahr sey, daß auh- Jamaika eine ähnliche Maßre- gel annehmen wolle. Lord Glenelg bejahte auch dies, indem er anzeigte, daß in die dortige gese6gebende Versammlung von den einflußreihsten Mitgliedern eine Bill zu diesem Zweck ,ein- gebracht worden sey. Lord Brougham erklärte, daß er hier- nach seine zum Dienstag angekündigte, diesen Gegenstand betref- fende Motion noch aussehen wolle. Auf eine Frage Lord Lyn d- due st’8, ob es sich bestätige, daß ein Britisches Dampfboot im Set. orenz-Stromin Brand gesteckt worden, antwortete Lord Glenelg, er habe teinen oen Bericht über ein solches Ereigniß er- halten. Auf den Antrag des Erzbischofs von Canterbury wurde sodann die Bill zur Beschränkung der Pfründen-Cumu- lation zum erstenmale verlesen und deren A Lesung auf Montag über vierzehn Tage anberaumt. Es is hieraus zu erschen, daß eine S rentüna des Parlaments gleich nah der Krönung nicht beabsichtigt wird. Dem Vernehmen nach, wür- den sogar beide Häuser ihre Sißungen um dieser Ceremonie willen nur vier Tage ausseßen. Lord Gosford legte hierauf dem Oberhause dieselbe Bittschrift aus Quebek vor, die er fürzlih der Königin überreicht hatte, und mit deren Jnhalt, daß nämlich nicht die ganze Kolonie für die Treulosigkeir eini- ger Wenigen durch den Verlust ihrer bisherigen Verfassung ge- straft und keine legislative Union zwischen Öber- und Nieder- Kanada bewerkstelligt werden möchte, Se ehemaliger General-Gou- verneur sich zur großen Freude Lord Brou ham's' vollkommen einverstanden erklärte, welcher Leßtere sich deshalb Hoffnung machte, das’ ihn Graf Gosford bei einem Antrage auf Wieder- aufhebung des kürzli im Parlamente in Betreff jener Kolo- nieen angenommenen Gesekes unterstüßen würde. Das Haus verwandelte sich dann auf den Antrag Lord Ellenborough's noch einmal in den Aus\{huß über die Jrländische Armen-Bill und nahm einige fernere, jedoh nicht wesentliche Aenderungen darin vor. Bei dieser Gelegenheit erklärte Lord Brougham, ungeachtet aller Veränderungen der Bill sey er noch eben so sehr gegen dieselbe eingenommen, wie jemals; das Einzige, was ihn einigermaßen mit derselben versöhnen könnte, sey eine darin enthaltene Bestimmung , welche die Hoffnung gewähre, daß in Zukunft einmal die Findelhäuser , dieser arge dffentliche Scha- den, würden aufgehoben werden.

Unterhaus. Sißbung vom 20. Juni. Nachdem eine Bill, wodur der Neu-Seeländischen Colonisations:Gesellschafc große Vollmachten eingeräumt werden sollten, und der die Mi- nister sich widersekten, mit 92 gegen 32 Stimmen verworfen worden war, war die weitere Erw gung der Talfourdschen Bill zu Gunsten des \hriftstellerishen Eigenthums an der Tages- ordnung. Herr Gladstone und der General-Fiskal spra- chen die Hoffnung aus, daß das ehrenwerthe und gelehrte Mit- glied seine Maßregel bis zur nächsten Session - verschieben werde, worauf Herr Talfour d ih folgendermaßen äus ßerte: „Wenn ih die Lage der dffentlichen Geschäfte be- trachte und die Pflicht erwäge, die einem Jeden obliegt, diese Lage zu berücksichtigen, so glaube ih, daß ich die Interefsen der verdienstvollîen Autoren nicht aufopfere, wenn ih auch dem Rath des ehrenwerthen und gelehrten Herrn (des General-Fiskals) folge. Die Bill ist umgestaltet worden, seitdem sie dem Hause zum leßtenmale vorlag, und ich glaube, daß viele derjenigen ehrenwerthen Mitglieder, die sch ihr früs- her widerseßzten, jebt, in threr amendirten Form, nichis dage: gen einzuwenden haben würden. Früher widerseßte sh ihr auch eine bedeutende und achtbare Klasse, dic der Buchhändler ; ih glaube ader, daß auch sie jeßt ihte Opposition aufgeben und die Maßregel billigen werden. Da ich unter diesen Umständen erwarte, daß in der nächsten Session die Bill kaum einen Wis- derstand finden wird, glaube ih, meinen Zweck besser erreichen zu können, wenn ich sie für jeßt aussetze.“ (Hört!) Herr Hume meinte indeß, Herr Talfourd würde sih sehr ir- ren, wenn er in der nächsten Session auf feine Opposi- tion rechne. „Wann die Bill auch wieder eingebracht werden mag‘“, fügte er hinzu, „ih werde jedenfalls darauf ans tragen, daß sie vorher einem geheimen Ausschuß überwiesen werde, um den dabei Betheiligten eine Gelegenheit zu geben, Veweise über die muthmaßlichen Folgen dieser Bill beizubrin-

en.“ Herr Tooke erklärte, er habe mit einigen Buchhänd- ern über die Sache gesprochen; sie hätten ihm aber versichert, daß sie die Bill keinesweges für verbessert, sondern vielmehr noch fár verschlimmert hielten. Sir E. Sugden sprach bei dieser Gelegenheit den Wunsch aus , daß noch andere Mitrglie- der, von denen Bills eingebraht worden, die noch unerle-

digt auf der Tafel lägen, dem Beispiele des Herrn Tal- fourd folgen und diejelben zurücknehmen möchten. Herr

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